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zur Belehrung und Unterhaltung. Nk» Dresden, den r3- Marz 13*2. 22» lieber das Schandauer Min er al bad, im Verhältnis mit dem Radeberger. (§0 wenig der Verfasser dieses Aufsatzes geneigt ist, sich selbst gegen unbillige Beschuldigungen zu vertheidigen, so wenig kann er dem Drange nachgeben, die Ehre Ande rer zu retten, besonders wenn ihn Dankbarkeit und Men schenwohl dazu ausso.dcrn. In diesen Fall findet er sich durch einen in das 42ste Stück dieser Beitrage des vorigen Jahrganges eingerück te,: Aufsatz gesetzt, welcher die Aufschrift führt: Einige Bemerkungen über Mineralbäder, beson ders das Radeberger. Durch Zufall ward ihm dieser Aufsatz sehr spät bekannt, und daher hat sich diese Berichtigung der darin enthaltenen Ausfälle auf daS Schandauer Bad verspätet. Indessen glaubt er doch mit dieser Berichtigung nicht zu spät zu kommen, indem jetzt gerade der Zeitpunkt ist, wo man Entschließungen faßt, welches Bad man Heuer entweder zur wirklichen Kur, oder zu seinem Vergnügen und seiner Zerstreuung wählen will. Der unbekannte Verfasser jenes Aufsatzes will nem- lich daS Augustusbad bei Radeberg auf Kosten anderer sächs. Bader erheben, und wirft besonders die Schandauer Heilquelle mit der zu Tharaud in eine Klasse von gleichem Wcrthe. „Die Wallfahrten „nach Töplitz und Karlsbad," so schreibt er, „ver- „ mehrten sich jährlich; die Straße dahin von Dres- „dcn aus wurde während der Badezeit nie von Hin- „und Rückfahrcnden leer. Dieß weckte die patriotische „Industrie einiger sächs. Bürger. Wo nur die Natur „irgend einigen Mineralgehalt verborgener Quellen ver- „rieth, wo man hoffen durfte, daß die reizende GegerG „mehr noch, als die Kräfte der Quelle (worauf es ja „bei den nur des sinnlichen Genusses wegen ins Ba» „Reisenden ohnehin nicht ankommt), Gäste anzichen „ würde, entstand ein neues Bad, und — ihr haben w-.r „die so schnell gediehenen Schöpfungen von Tharaud „und Schandau zu danken. Die Zweckmäßigkeit „der Anlagen, die Reinlichkeit und Bequemlichkeit der ,, Gebäude, die Eleganz der wirtschaftlichen Einrichtung „gen, die Sorgsamkeit für Genuß und Vergnügungen „ aller Art, welche man in diesen Badern findet, machte, „daß man darüber das Augustusbad, welches sich „schon seit einem Jahrhundert bewährte und die neuern „durch die Wirksamkeit seiner Quellen weit übertrifft, „auf einige Zeit auS dem Gesichte verlor u. s. w." Ohne dem Augustusbade seinen anerkannten Werth streitig machen zu wollen, so ist's doch nicht zu läugnen, daß der Verfasser entweder auö besonder» Rück sichten und Bewegungsgründen gerade so geschrieben, oder, wenn auch das nicht wäre, ohne die erforderliche Kcnntniß der innern Kräfte der Heilquellen des Schan dauer Bades geschrieben hat, ohne welche er doch nicht schreiben konnte, wie es Wahrheit und Unparteilichkeit forderten. Daher hält cs Schreiber dieses, welcher der Schandauer Heilquelle seinen gesunden Zustand dankt, für Pflicht, jenen Verfasser mit Gegenständen bekannt zu machen, die er wissen sollte, da er davon schrieb, und den armen Hülfe suchenden Kranken unbestechene Wahr heit zu geben. Schandau mitTharand zu vergleichen, ist ge rade so, als wenn man daö Augustusbad mit dem