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r«M.Äv»W"^ ^WffVV!W.UD!WtzWtsiWWWM^WV'/ ' W>HM'... 'WWW^ '-»»EWPWMWWPM Rr. 2Z4. 1. Beilage zum Auer Tageblatt. 3V. Oktober. 1908. tu--" c«j,'' iS Luther in seiner nationalen Grötze. Zum Resormationssest«. Da« Reformationsfest lenkt unsere Blicke vor allem auf den Haupthelden jene» welthistorischen Ereignisses, auf Luther. Wieviel auch über ihn von befreundeter und gegnerischer Seite «schrieben sein mag und noch geschrieben wird: man wird des , Reformators gewaltige Persönlichkeit wie sein« weltbewegende Tat nie recht zu würdigen vermögen, wenn es nicht vom Stand punkt des echten Deutschtums aus geschieht. Luth:r war «in nationaler Held durch und durch, und was er schuf, das konnte er nur als Deutscher vollbringen. Es ist ganz unmöglich, uns etwa «inen Romanen, einen Franzosen. Italiener, Spanier u. a., an seine Stelle zu denken. Seine nationale Eigenart prägt ein ' Volks nirgends klarer und schärfer aus als in seiner Sprache. Welchen Wert Luther auf unsere deutsche Muttersprache legte, ist bekannt; nennt man ihn hoch nicht mit Unrecht den Schöpfer des neuhochdeutschen Sprachidioms. Das wurde er mit der Uebersetzung der Bibel — Neues Testament 1522, Altes Testa ment 1534 —. Zwar gab es schon vv r ihm deutsche Bibel übersetzungen. Aber sie waren auch danach. Einesteils banden sie sich sklavisch an die vielfach fehlerhaften fremdsprachlichen Uebersetzungen der Bibel, die griechische Septuaginta für das Alte Testament, die lateinische Vulgata für die ganze Bibel. Dann aber waren sie in einem Deutsch abgefaßt, davor uns heute geradezu grauen muh. Hören wir nur den Anfang des 23. Psalms in der Kobergerschen Uebersetzung von 1443: Der Herr regiert mich und mir gebrist nichts. Und an der Statt der Weide da satzt er mich, er hat mich geführt an dem Wasser der Weiterbringung. Er bekehret meine Seele, er führet mich aus auf die Stiegen der Gerechtigkeit umb seinen Namen. Wann ob ich ja gehe inmtt des Schattens des Todes, ich fürchte nicht die Lbelen Dinge, wann du bist bei mir: deine Rute und dein Stab e dieselben haben mich getröstet usw. Und nun Luther: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele, er führet mich auf rechter Straße um feines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal«, so fürchte .ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich usw. Luther zog vor allem, um eine möglichst genaue Uebersetzung zu erzielen, den Urtext zu Rate und verband sich zu diesem , Zwecke mit den gediegensten Sprachgelehrten der Zeit. Und die oft schwierigen Fachausdrücke, z. B. beim Opfer — im A. T. — kennen zu lernen, begab er sich zu einem Fleischer und schaut« dem Schlachten eines Schafes zu, wobei er sich vom Meister nicht nur die einzelnen Handgriffe beim Schlachten, sondern auch die inneren Teile des Tieres erklären und benennen ließ. Um aber ein wirklich allgemein verständliches Deutsch zu schreiben, das Hans und Grete hinter'm Ofen, wie er sagte, ebenso gut ver stünden wie Könige auf Thronen, wählte er die Kanzleisprache des Meißnischen — sächsischen —> Dialektes, die die rechte Mitt« hält zwischen dem harten, rauhen oberdeutschen — bayerischen — und dem weichen niederdeutschen Dialekt. Und wie sorg fältig ging er dabei zu Werke. So erzählt er, man habe zu weilen tagelang über einen Ausdruck nachgesonnen. Dabei war > er stets darauf bedacht, dem urdeutschen Empfinden Rechnung zu tragen. Z. B., so erzählt er, stehe in der Brgrüßung ' der Jungfrau Maria durch den Engel in der Anrede das Wort: voller Gnaden. Das sei kein Deutsch, denn der Deutsche denke dabei an einen Beutel voll Geld, einen Ofen voll Holz. Er habe daher das Mort holdselig — voll Huld — übersetzt. Aber hätte er es übersetzen wollen, wie der deutsche Mann es meine, so hätte er es übertragen müssen: Du liebe Maria! U-WH Ganz besonders zeigte sich des großen Mannes Deutschtum in seinem geradezu vorbildlichen Familienleben. Seine Gat tin, geb Katharina von Bora, mit der er sich i. I. 1525 vermählt hatte, war ihm ein treu ergebenes, edles und aufopferndes Ehe weib, das er scherzhafter Weise, wohl mit Anspielung auf ihren etwas selbständigen Charakter, zuweilen als Herr Käthe be zeichnet, das er aber doch nimmermehr selbst um das türkische Kaisertum oder der Venediger Herrschaft eingetauscht hätte. An seinem Tische herrschte Einfachheit und Mäßigkeit bei aller führ weit ausgedehnten Gastfreundschaft, und die Tischgespräche, die Matthesius sammelte und herausgab, waren meist mit präch tigem Humor gewürzt. Vor allem sprach sich bei solchen Gelegen heiten Luthers tiefe» Gemüt aus, der köstlichste Schatz, mit dem die Vorsehung gerade den Deutschen beschenkt hatte. Hier aus erklärt sich auch Luthers reine Freudean der Natur, die gleichfalls ein reiches Erbteil des deutschen Charakters ist. Freilich liebte es der Reformator, wenn er sich an der Herrlichkeit der Schöpfung erbaute und begeisterte, in ihr Vor- und Abbilder Zum Oktober M7. meuoeiei Horch, die lsammerschläge didhnen! An der Domes Schwelle Steht der INSnch Martin»» . . Hei, ist das ein Klingen! Angefangen hat es in der Klosterzelle Und nun tönt» durchs alte Wittenberg und weiter, Immer weiter, wie geführt auf Lngelschwingen. Rom jetzt rüste dichl Ls kämpft der Soltesstreiterl Horch, die Hammcrschläge drdhnen! All das Gold, da» reine, Vas in Schutt und Schlacken lag so tief vergraben, Lhristenfreiheit und Gerechtigkeit aus Gnad' alleine, Hat der Bergmannssohn gefördert und ans Licht gebracht: Beut umsonst den Seelen dar die ewgen Gaben, Führt sie in des Gotteswortes heilig reichen Schacht. Horch, die Hammerschläge drdhnen! Lbristenheit, erwache I Luther ist am Werk, die Rüstung dir zu schmieden, Gute Waffen, scharf zum Kampf für Gottes Sache, Luther, der, wenn nun der große Sieg gewonnen, Dich, zerriff'nes Deutschland, führen wird zum Frieden, Deine Wunden waschen wird im Heilgen Bronnen. Horch die Hammerschläge drdhnen! Fernher durch die Zeiten, Durch Jahrhunderte sich hell die TSne schwingen. Lvangelisch Volk, sie rufen dich zum Streiten, wenn der Feind dir will die höchsten Güter rauben! was dir Gott geschenkt, sollst du in heißem Ringen Kämpfend dir bewahren: deines Luthers Glauben I M. Feesche. des Reiches Gottes zu sehen, nach dem bekannten Worte, daß alles Vergängliche nur ein Gleichnis des Ewigen und Himmlischen ist. Als einst seine Kindlein mit sehnsüchtigen Blicken das auf dem Tische liegende duftige Obst musterten, meinte er: Wer da sehen will das Bild eines, der sich auf Hoffnung freuet, der hat hier ein rechtes Konterfei; ach, daß wir den jüngsten Tag so fröhlich in der Hoffnung könnten ansehen! — Bei Betrachtung einer Rose sprach er sinnend: Wenn das ein Mensch vermöchte, daß er eine einzige Rose machen könnte, so sollte man ihm ein Kaisertum schenken. — An einem schönen Sommerabende sah er ein Vög lein schlafend auf einem Zweige sitzen. Da rief er voll Begeiste rung: Dies Vöglein hat sein Nachtmahl gehalten und will hier fein sicher schlafen, bekümmert sich gar nicht noch sorget für den morgenden Tag oder Herberge .... Es sitzet auf seinem Zweig lein und lässet Gott sorgen. Ueberaus humorvoll äußerte sich «inst Luther, wie ein Prediger beschaffen sein müsse, wenn er der Welt — auch der heutigen noch! — gefallen wolle: 1., daß er gelehrt sei; 2., daß er «in feines Aussprechen habe; 3., daß er beredt sein; 4., daß er eine schön« Person sei, den die Mägdlein und Fräulein lieb haben Betrüglich schloß die Furcht mit der Gefahr Liu enges Bündnis; beide sind Gesellen. bllir por trompi la llanKero 8 Lin ligis Kun Is timo. ^mbaü estas Kunuloj. Regina. -!» Roman von I. Jobst. l3l). Fortsetzung.) Nachdruck r-lboirn. , „Nein", tönte es hart zurück. „Krautzneck, erbarmen Sie sich." „Sie haben sich meines armen Kindes nicht erbarmt, so habe k ich auch kein Erbarmen mit Ihnen, Sibylle. Zwischen uns ist es für immer aus." „Alle — alle haltet ihr zu Regina, trotzdem sie den Mein eid schwur. Rechnet denn ihre Tat für nichts?" schrie die Ver- urteilte auf. „Ja, sie hat schwere Schuld auf sich geladen, mein« geliebte Frau," sagte Wolf Dietrich, „und sie wird sie büßen vor dem Ge setz, doch sie fehlte aus Liebe, du aber aus Haß." Ein tiefes Schweigen folgte, Wolf Dietrich hatte eine mensch liche Wahrheit ausgesprochen, sie wirkte niederschmetternd auf Sibylle. Wenn sie sich auch zu überreden versuchte, daß sie aus Lieb« zum ermordeten Sohn also gehandelt hatte, der Haß blieb — den nahm ihr keiner ab. Plötzlich blickten alle gespannt zu Wolf Dietrich hin, der sich hoch emporreckte — sie ahnten, was nun kommen würde. Mit flammenden Augen blickte er zu Sibylle hin und sagte langsam: „Darum, weil du da» an Regina und mir getan hast, weise ich dich aus Groß-Ellern hinaus. Ich kann deinen Anblick nicht mehr ertragen." „Wolf Dietrich! Erbarmen! Nimm mir nicht die Heimat, ich sterbe daran." „So stirb!" „Ich habe hier meine Gräber, Wolf Dietrich. — Ich will still in meinen Zimmern leben, ich will dir nie vor Augen kom men. Weise mich nicht hinaus." „Ich rate dir, geh," sagte Wolf Dietrich mit fast erstickter Stimme, „ich könnte dir sonst noch fluchen." „Wolf Dietrich!" Es gelang ihr, seine Hand zu fassen, und sie hielt sich daran fest, als sie vor ihm in die Knie brach. „Dulde mich hier, Wolf Dietrich, trenne mich nicht von deinen Kindern, denn ich habe sie ja so lieb." Ellern wandte sich ab, aber er stieß sie nicht von sich, aus ihren letzten Worten sprach die Mütter zu ihm, eine Seele, in der die Liebe ist. „Laß ab von deinem Haß. Wolf Dietrich," beschwor Sibylle den erschütterten Mann. „Er macht krank und einsam. Laß uns alle zusammenhalten in unserem großen Leid. Stoß mich nicht hinaus." „So bleib," stieß Wolf Dietrich gequält hervor, „aber ich will dich nicht sehen." „Dank — heißen Dank," flüsterte Sibylle und erhob sich. Mit schwankenden Schritten ging sie zur Tür und verschwand. Kein« Hand hob sich, um sie zu begleiten, sie fühlte, sie ging fort als Verurteilt«, die man aus Erbarmen begnadigt hatte. Wie das brennt und den Stolz demütigt, diesen Stolz und den Hochmut, den ihr geliebter Mann so oft an ihr getadelt hatte. Es war ihr, als sei ihr wieder ein geliebter Mensch gestorben, und es war doch sie selbst, der man das Grab gegraben hatte Von dieser Stunde an war es, als ob sie den anderen nicht mehr lebte. Keiner sprach mit ihr, keiner suchte sie auf, nur zu den Kindern schlich sie sich hin, wenn sie sicher war, daß Wolf Dietrich abwesend war. Auch die Dienerschaft blickte sie scheu von der Seit« an, st« wußten zwar nicht den Grund, aber sie sahen die Entfremdung und ahnten, daß sie mit der Verhaftung der jungen Frau zusammenhing. Ja, das war allmählich ruchbar geworden, und die Freunde kamen, die Verwandten. Sie wollten mehr wissen, sie wollten den von ihnen allen verehrten und geliebten Mann fühlen lassen, daß er im Unglück nicht allein stand. Aber er wie« sie alle von sich, er wollt« allein sein. Nur einen Getreuen ließ er vor sich: Mein können; 5., daß er kein Geld nehme sondern Geld zugebe, und k., daß er rede, was man gern höre. —- Von der deutschen Nation aber sprach Luther das treffende, ja prophetische Wort: Es ist kein« verachteter« Nation denn die Deutschen; Italiener heißen uns Besti.n, Frankreich und England spotten unser. Wer weih, was Gott will au» den Deutschen machen, wiewohl wir eine gute Staupe von Gott verdient haben. — Deutschland ist wie ein schöner, weiblicher Hengst, der Futter und alles genug hat; es fehlet ihm aber an einem Reiter. Gleich um wie ein starkes Pferd ohne «inen Reiter, der es regieret, hin und wieder in die Irre läuft, also ist auch Deutschland. — Wer erinnert« sich hier nicht des bekannten Ausspruches des größt n Deutschen der neuesten Zeit, des Fürsten Bismarck, der einst da» Wort sprach: Setzen wir Deutschland nur in den Sattel, reiten wird es schon lerne«. Beide, Luther und Bismarck, sind überhaupt so innig miteinander verwandt, daß man auf Schritt und Tritt den gleichen Charakterzügen bei ihnen begegnet: dieselbe Wertschätzung der deutschen Sprache gegenüber der verächtlichen Vorliebe für alles fremdländische Wesen, Has tiefe, reiche Ge mütsleben, das sich besonders in geselligem Kreise, dann aber auch in der Begeisterung für die herrliche Gottesnatur offen bart — man denke nur an Bismarcks Vorliebe für seinen Maid und seine Lieblingsblume, das Haidekraut — ferner der gesunde, kernige Humor, der beiden eigen war, und, nicht zu vergessen, die zuweilen, wo es am Platze ist, derb« Ausdrucksweise, die, ohne verletzen zu wollen, mit möglichster Klarheit die reinste Wahr heit verbindet, die freilich mancher nicht gern hören mag. —i — Beiden aber war das höchste irdische Gut das deutsche Vater land, das jeder nach Len ihm verliehenen Gaben und Kräften zu fördern suchte: Luther, indem er ihm seine Sprache gab und es in dieser beten und singen lehrte, Bismarck, indem er es eint« und nach jahrhundertelanger Erniedrigung zu neuer Herrlichkeit und Macht erhob. Wer von Bismarcks Ehren und Verdiensten überzeugt ist, der wird auch unserem Luther seinen stolzesten Ruhm nicht schmälern können, der darin besteht, daß er vor allem gleich jenem ein vorbildlicher Deutscher war. kuul käsig. Vermischtes. Das Benehmen bei Tische. InWashington wurde von den Lehrern und Schülern! des Pashon-Kollegiums ein gesellschaftlicher Kulturklub ge gründet, mit dem Grundgedanken, das Benehmen der Jugend bei Tische zu fördern. Die Mitglieder, die die Gesetze Les Anstandes und der guten Sitte bei Tisch verletzen, müssen Geldstrafen zah len. Einige der am meisten bestraften Fehler seien des Inter ¬ esses wegen wiedergegeben: Für das öffentliche Benützen von Zahnstochern . 10 Pf. Wer bei Tisch die Hand in der Tasche läßt . . 10 - Stoßen mit den Füßen unter dem Tisch ... 10 - Sich mit dem Stuhl zurücklehnen 10 - Bemerkungen über schlechtes Esten 10 - Schlecht« Verwendung von Mester oder Gabel .10 - Das Zurücklasten des Löffels in der Tasse ... 5 - Etwas über den Tisch reichen 5 « Mit dem Mester essen 20 - Butter auf das Tischtuch schmieren 5 - Brot auf die Gabel stechen 10 - Können die jungen Leut« in den Vereinigten Staaten wirk lich so schlecht essen, daß Klubs mit derartig drakontschen Gesetzen! eine unbedingte Notwendigkeit find? Menschenjagd in Amerika. Eine echte Hinterwäldler-Szene wird aus Neuyork berichtet: Ein entlassener Sträfling hatte in Monroe ein zwölfjähriges Mädchen überfallen und war dann geflohen. Ein Vollblut- Sioux-Jndianer, Dickay, war der erste, der die Untat bemerkte. Er nahm sogleich die Spur des Verbrechers auf und eine ganz« Schar von Farmern schloß sich ihm an. 48 Stunden lang ging die wilde Jagd über Felder und durch Wälder, bis schließ lich 2V0 Mann, darunter Geistliche und Aerzte, einen niederen mit dichtem Gebüsch umwachsenen Hügel umstellten, in den sich der Unmensch geflüchtet hatte. Sogleich wurde sein Versteck dicht umstellt, so daß er nicht entfliehen konnte. Ein Bursche, dem der Hardt. Der Trost des schlichten Mannes tat ihm gut; und er bezwang sich, ihm das Nähere mitzuteilen. „Nun steht es mit meiner Frau so wie damals mit Ihrem Karl," sagte Ellern zum Schluß. „Nein, Herr Baron, da ist doch ein großer Unterschied, sollt' ich meinen. Karl hat aus Leichtsinn gehandelt, unsere Fra« Baronin aber aus Liebe zu Ihnen. Sollte sie den Mann, den sie liebte, dem Richter ausliefern? Ich möchte den Geschworenen sehen, der unser« Frau Baronin zu verurteilen wagt, wenn er di« Wahrheit erfährt, und die muß heraus, alles, Herr Baron, und wenn die Welt tausendmal denkt, daß Ihr Besuch bei unserer Frau Baronin ein Stelldichein gewesen ist. Hätten wir bet unserem Karl Geschworene gehabt, die das Herz auf dem rechten Fleck hatten, und nicht nach den Buchstaben geurteilt hätten — der Karl wäre mit Gefängnis davongekommen. Aber sie haben sich wohl verblüffen lassen und gemeint, Karl, der au» der Armee ausgestoßen ist, das muß ein Hundsfott sein. Und dann eine Frau — Herr Baron, unsere schöne, liebe Baronin! Da gäbe es ja keinen Herrgott im Himmel mehr, wenn der zuliebe, daß die zum Zuchthaus verurteilt würde. Vielleicht ein paar Tag« Ge fängnis, um dem Buchstaben des Gesetzes zu genügen, und di« Untersuchungshaft wird angerechnet, so daß der Herr Baron gleich mit ihr nach Hause fahren können. Das hat der Karl auch gesägt." „So, der Karl hat es auch gesagt?" fragte Wolf Dietrich, von dieser Teilnahme und Anhänglichkeit tief erschüttert. „Der hat sich di« Augen fast ausgeweint, Herr Baron, und er geht mit einem Gesicht herum, es ist zum Jammern. Und dann weiß ich noch einen, Herr Baron, der stirbt daran." Eckardtl" „Ja, der Eckhardt hat gehört, daß es sich in der Anklage gegen unsere Frau Baropin um Meineid handeln sollte. Und da hat er die Sache so ziemlich richtig zusammengebracht. Daß alle» durch die Aussage Willerts gekommen ist, glaubt ja hier «in jeder. Und nun lasten die Leute es ihn fühlen, daß der Tochter mann nicht nur den Mord begangen hat .sondern auch das Un glück über unsere Baronin gebracht hat. Und wie wird «» erst werden, wenn man vielleicht durch da» Schwurgericht erfährt» daß das Kind gar nicht sein Enkel ist."