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Nr. 235. Auer Tageblatt und Anreger für da» Erzgebirge. Donnerstag, den 8. Oktober 1908. Niedenführ in der Prager Straße. Auf noch unaufgeklärte Weise erfolgte gestern plötzlich eine Explosion de» Kohlensäurebehälters. Während einige Leute noch rasch den Rückweg fanden, wurde der Maschinist betäubt und blieb im Keller liegen. Die Feuerwehr konnte nur mit dem Rauchschutzapparat in den mit Kohlensäure angesülsten Keller eindringen. Der mit diesem Apparat ausgerüstete Mann find den leblosen Körper des Maschinisten weit hinten im Keller und vermochte nur unter Aufbietung aller Kraft den schweren Mann aus dem Keller zu retten. Die sofort mit Sauerstoff an gestellten Wiederbelebungsoer uche hatten Erfolg, so daß alsbald die Ueberführung des Mannes in das Stadckrankenh.ru« bewirkt werden konnte Um die Verhängnisvolle Kohlensäure aus dem Keller zu schaffen, mutzte die Feuerwehr bi« in die Abendstunden tätig sein. Sächsische Wahlrechtsdeputation. In der gestrigen Sitzung wurde zuvörderst vom Abg. Dr. Vogel richtiggestellt, daß der vorgestern zum Schluß einge brachte Antrag, der Stadt Dresden 8 Wahlkreise zuzubilligen, Zwar von zryei nationalliberalen Abgeordneten, jedoch nicht von der Fraktion gestellt sei. Die Antragsteller sind die Abgeord neten Kleinhempel-Wilkau und Merkel-Mylau, und die kon servative Fraktion hatte Dienstag nachmittag noch zu ihrem Anträge Stellung genommen. Ein Teil der Fraktion hatte, wie Abg. Edler v. Querfurth-Schönheiderhammer berichtete, ein Entgegenkommen gegen diesen Antrag in Aussicht gestellt, ein anderer Teil aber hatte es vorgezogen, auf dem Boden des Heinkschen Vorschlages zur Wahlkreiseinteilung stehen zu blei ben, nach dem die Stadt Dresden 7 Wahlkreise erhalten soll. Auch die erstere Richtung hatte noch die Bedingung ausgespro chen, daß eventuell noch einige Dresdner Vororte an die Dresden Zu gewährenden Wahlkreise angeschloffen werden und der etwa weiter zu verwilligende achte Dresdner Wahlkreis als 97. der Aufstellung der Wahlkreise des Landes angefügt werde. Im übrigen hat die konservative Farktion es a b g e l e h n t, die von den Nationalliberalen in ihrer vorgestrigen Erklärung neu auf gestellten Prinzipien (Abgrenzung nach Kreishauptmannschaften und Amtsgerichtsbezirken) airzuerkennen, da sie mit den Grund lagen des Kompromisses nicht vereinbar erscheinen. Zur Be schleunigung der Verhandlungen wurde von der konservativen Fraktion gleichzeitig beantragt, daß nunmehr in der Beratung über die einzelnen Wahlkreise auf Grund des Heinkschen Ent wurfes eingetreten und die Frage über die Dresdner Wahlkreise inzwischen von der Tagesordnung abgesetzt werde. Ein Antrag auf Vertagung wurde mit 14 gegen 9 Stimmen abgelehnt, da gegen zur Besprechung innerhalb der Fraktionen die Sitzung auf eine halbe Stunde unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen verlangte Abg. Dr. Vogel-Dresden namens der Nationalliberalen zunächst eine Generaldebatte über den Heinkschen Entwurf, den die Fraktion nicht als den Intentionen des Kompromisses entsprechend ansehe. Nachdem Abg. Edler v. Querfurth diesem Verlangen widersprochen hatte, da über die Prinzipien schon beschlossen sei, und sich bei der Besprechung der einzelnen SVahl- kreise am besten erkennen lasse, ob diese Grundsätze in ihnen ge wahrt sind, wird der auf eine Generaldebatte gerichtete Antrag gegen 9 Stimmen, ein neuer Antrag auf Vertagung bis nach Eingang des zu erwartenden nationalliberalen Entwurfes gegen ^5 Stimmen abgelehnt. Als sich die Aussprache auf den ersten Wahlkreis nach dem Heinkschen Entwürfe richtete, verwendete sich Abg. Dr. Kühlmorgen als Berichterstatter für diesen, wo gegen Abg. Hettner als Mitberichterstatter aufs Wort verzichtete, da sich seine Fraktion, indem sie den Entwurf im allge meinen ablchne, nicht auf Einzelheiten einlaffen wolle. Nach einer längeren Debatte über die Zweckmäßigkeit und Zu lässigkeit dieser Anschauung und über die Wege, auf denen die vom Geh. Reg.-Rat Heink namens der Regierung dringend ge wünschte Fortarbeit der Deputation erreicht werden könnte, wurde die Sitzung abgebrochen, damit der innerhalb der Frak tionen gebildete Neunerausschuß eine Verständigung über die Wahlkreise vorzubereiten versuche. Die Arbeit des Neuner ausschusses soll dann als Grundlage für die weiteren Beratungen gelten, die morgen, am Freitag, von mittag 9 Uhr fortgesetzt werden sollen. In der Zwischenzeit ist das Erscheinen des nationalliberalen Wahlkreisentwurfes und seine Verteilung an die Mitglieder der Deputation zu erwarten. Von Stadt und Land. * Gedenktage am 8. Oktober: 1904 Unterzeichnung des deutsch-rumänischen Handelsvertrages zu Bukarest. 1903 -f O. v. Tschirschky und Bögendorfs zu Dresden. Ehcm. General direktor der sächsischen Eisenbahnen. MmrdeiWl vom r. Oktober — 7 Ubr morgen». Stations-Name Barometer- Stand Max. i Min. ' Temperatur nach Lelsius Windrichtung Wetterhäuschen Adnig Albert. Brück- Aue 741 mm -s-4i"e -l S"L -i-5' XV. i Aue, 8. Oktober. * Eine Besichtigung durch dir Herren Stadtverordnete» galt gestern nachmittag dem Areale an der Schwarzenbergerstraße, wo bekanntlich die Jägerstrabe bi« oberhalb de« Friedhofs ge- führt werden soll. Sie erfolgte unter Führung de« Herrn Bürger meister« Dr. Krctzschmar in Begleitung de« Stadtbaumeisters Herrn Püichmann, ferner nahmen vom Rate weiter teil, die Herren Stadträte Schubert, Fischer, Kommerzienrat Catzler und Hiltmann. Von den Staotverordncten waren nur etwa zehn Herren er schienen, so daß eine Beschlußfassung nicht erfolgen konnte. Gleich zeitig wurde da« Areal für den Krankenhausneubau in Augen schein genommen, wobei das vom Auer Tageblatt der Oeffentlichkeit übermittelt« bedauernswerte Vorkommnis der Abweisung eines schwer kranken Kindes lebhaft erörtert wurde. Uebrigens ist über diese Angelegenheit vom Stadtrat eine Untersuchung eingeleitet worden, so datz eine Aufklärung über den Fall in nicht allzu langer Zeit zu erwarten sein wird. * Der vlankrenzoerki» An« wird, worauf wir gelegentlich unsere» Berichte» über die letzte Etadtverordnetensitzung schon kurz Hinweisen, Sonntag, den I I. Oktober sein Jahresfcft in gewohnter Weise begehen. Nachmittag« r/,4 Uhr findet FeftgotteSdienst in der St. Nikolaikirche (Predigt: Herr Pastor Dr. Burk au« Auer bach i. Eczg.) statt und abends 6 Ubr Nachversammlung im Ge- meinschastSsaal Die Hauptansprache wird der Vorsitzende de« Sächs. Landesverbandes der Blaukreuzvereine, Herr Pastor Selt mann au« Thammenbain Hilten über das Thema: Der größte Volksfeind und beste Volksfreund. * Den ersten Preis au» der Landesbrandkaffe im Betrage von 30 Mark erhielt bei dem gestrigen Brande in Auerhammer die freiwillige Feuerwehr Aue, die als erste aus wärtige Spritze zuerst Wasser gab. Der zweite Preis in Höhe von 25 Mark wurde der Wehr in Zschorlau zuerkannt. Den dritten Preis erhielt die Wehr des Blaufarbenwerks in Nie- derpfannenstiei. * Muß i denn . Die Woche steht im Zeichen der Rekruten-Einstellungen. Vollbesetzte Eisenbahnzüge führen die angehenden Vaterlandsverteidiger den verschiedensten Garni sonen im ganzen Reich« zu, damit die Lücken wieder besetzt wer den. Am heutigen Tage haben auch die neuen Soldaten aus Aue unsere Stadt verlassen, um sich in ihre Garnisonen zu begeben. Viel Glück für die schöne Zeit in Königp Rock! * Kaum gedacht, wird der Lust ein End' gemacht. Voll froher Hoffnungen sah ein ganzes Heer von Lottericspielern der gestern früh begonnenen Ziehung der 5. Klaffe der König lich Sächsischen Landeslotterie entgegen. Bringt diese Klaffe doch den 500 000 Mark-Gewinn, der sich — wie bereits einmal geschehen — sogar auf 800 000 Mark erhöhen kann. Und nun? Kaum daß die Ziehung begann, wurde auch schon das große Los gezogen. Es fiel auf die Nummer 82 515, die in einer Leipziger Kollektion gespielt wird. Wie viele Hoffnungen ande rer Spieler sind damit vorzeitig vernichtet worden? Ihnen winkt zwar bekanntlich noch die Prämie von 300 000 Mark, die gewiß auch nicht zu verachten ist, aber es ist eben nicht das große Los. * Mit Streichhölzern spielend« Kinder haben, wie nunmehr feststeht, den gestrigen Brand in Auerhammer verursacht. Wir deuteten diese Möglichkeit gestern bereits an, inzwischen ist die Feststellung erfolgt. Die Kinder des Wirtschaftsführers und Viehhalters Scheibner waren in dem Hause in ein Zimmer eingeschlossen worden, während die Eltern aus dem Felde weilten. Dieses Einschließen verfolgte den Zweck, die Kinder „vor Dummheiten abzuhalten." Was daraus ent standen ist, sieht man. Nicht viel hätte gefehlt, und die Kinder wären sogar ein Opfer des Einschließens geworden. Denn als das Haus in Flammen stand, konnte die Mutter sich in der Auf regung nicht darauf besinnen, wohin sie den Stubenschlüffel getan hatte. Man mußte also die Tür erst einschlagen, nm den Kindern Rettung zu bringen. Der entstandene Materialschaden ist, wie wir gestern schon meldeten, sehr groß. Ein Glück, daß cs bei ihm blieb und wenigstens Menschenleben verschont wurden! Stimmen ans dem Publikum. Achtet auf die Kinder'. Leider kann man noch öfters beobachten, datz es auf der Stratzc spielenden Kindern mitunter an der nötigen Beaufsichti gung fehlt. Am vergangenen Freitag z. B. führte mich mein Weg um die fünfte Stunde nachmittags durch die Uhlandstraße. Da sah ich, wie ein Kind von zirka vier Jahren sein kaum Vu Jahr altes Schwesterchen in einem Kinderwagen auf dem Futzsteig spazieren fuhr. Der Kleine tat kaum zirka fünf Schritte vorwärts, und der Wagen gelangte dadurch an die Außenseite des Trottcirs, kippte um und im nächsten Augenblick hörte ich eine Kinderstimme wehklagen. Nutzer einer kaum nennenswerten Hautabschürfung kam die Kleine glücklicherweise ohne weitere Verletzungen davon. Datz man in unserem betriebsrcichen Städtchen derartigen Vorgängen fast täglich beiwohnen könnte, ist wohl nicht in Ab rede zu stellen. Noch nicht einmal schulpflichtige Kinder müssen gar zu oft kleinere Kinder beaufsichtigen. Wie leicht entsteht da die Gefahr, datz ein Unglücksfall durch Uebcrfahren eintreten kann. Mehr Vorsicht ist also am Platze! H. Letzte Telegramme und Aernsprechmelduligen. * Essen (Ruhr), 8. Oktober. Auf der Zeche Altendorf sind zwei Bergleute verunglückt. Der eine stürzte aus dem Fördcrkorbe in die Tiefe und war sofort tot, während der andere durch herabstürzcnde Eesteinsmaffen sofort getötet wurde. * Teplitz-Schönau, 8. Oktober. Durch eine Dynamit explosion wurden im Lustschacht der Kaiser-Grube bei Bruch zwei Bergleute getötet. * Wien, 8. Oktober. Hier war gestern das Gerücht ver breitet, daß der Kronprinz von Griechenland auf dem Manöverselde ermordet worden sei. Die griechische Gesandt schaft erklärt jedoch, keine Nachricht hierüber erhalten zu haben. " Trier, 8. Oktober. Der Wirt Junasch aus Enner- mühle, der im Juni seine Frau nach kurzem Streite mit dem Jagdgewehr erschaffen hatte, wurde gestern vom Schwurgericht wegen Totschlags zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. * Wien, 8. Oktober. Auf der griechischen Gesandtschaft ist bisher keinerleit Meldung über dieAngliederungKretas an Griechenland eingetrofsen. Ma» ist überzeugt, daß durch das Beispiel auf dem Balkan das Nationalgefühl auf Kreta ent flammt und di« Nationalversammlung trotz der vortrefflichen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei zur Los lösung von der Türkei veranlaffen wird. * Budapest, 8. Oktober. Im Hinblick auf die Erregung in Serbien ordnet« der Kriegsminister Vorbereitungen für die Mobilisierung eines Armerkorps in Hermannstadt, Temesvar, Czernowitz und Agram an. * Budapest, 8. Oktober. Gestern Nachmittag fand eine Konferenz der ungarischen Delegation statt in der in einem lebhaften Jveenaustausche das Arbeitsprogramm der Delegation entwickelt wurde. Mehrere Redner brachten in ihren Reden den ungarischen Standpunkt scharf zuin Ausdruck. Es wurde eine Resolution, dahingehend erzielt, daß in der Ansprache, die der Deligationsprästdent an den König richten wird, der ungarische Standlpunkt scharf charakterisiert werden soll. * Budapest, 8. Oktober. Der Minister des Nutzeren, Baron Aehrental wird da« Exposee über die äutzere politische Lage heut« nachmittag vier Uhr im Ausschutz der österreichischen Dele gation halten. * Brüssel, 8. Oktober. Der Köaig reiste beute nach Frank reich. Die Rene fteyt im Znammeahang mit der lieber iah«« de« Kongostaates als belgstche Kolonie und mit gewissen Finanz operationen. * Brüssel, 8. Oktober. Hier dementiert man entschieden die Meldung von einem bevorstehenden Diplomatenschub, inobesondere, daß der Berliner Gesandte von seinem Posten zurückkehren werde. , * Pari», 8. Oktober. Petit Parlfien berichtet, daß Frankreich und Rußland sich über da» Prinzip eine» internationalen Kongresse» geeinigt hätten, daß aber England seine Haltung anscheinend geändert habe und be- sürchtet, daß die Frage der Dardanellen von Rußland dabei aufgrrollt werden würde. England glaubt, daß somit eine teil, «eise Aufteilung der Türkei in die Wege geleitet werde, was man nicht gutheißen könne. England mache auch noch andere Gründe geltend und sein« Haltung, welche für die Angelegenheit maßgebend sei, dürft« alles zum scheitern bringen. Die Politik Deutschlands bleibe verschleiert. Ob dies daraus zurück,«führen ist, daß weder Rußland noch Frankreich oder England bisher versuchten, sich mit Deutschland ins Einvernehmen zu setzen, um seine Absichten zu ergründen und seine Mitwirkung zu gewinnen oder ob andere Gründe vorliegen, bleibt dahingestellt. * Paris, 8. Oktober. Der Tems veröfsentlicht den Wor t, laut der Zirkularnote der Psort« an die Mächte, die gestern dem Minister des Aeußeren, Pichon, von dem türkischen Bot schafter Natum-Pascha überreicht wurde. Das Dokument enthält den formellen Protest der Türkei gegen da» Vorgehen des Für sten Ferdinand von Bulgarien und den dringenden Appell an die Mächte so rasch wie möglich Stellung zu diesem Gewaltakt zu nehmen und die Ordnung in Bulgarien und Ostrumelien wieder herzustellen, sowie die Recht« der Türkei zu sichern. Die Ein berufung eines internationalen Kongreff«» zu diesem Zwecke wird anheimgestellt. Die Türkei erklärt im Interesse des euro päischen Frieden» auf di« Entscheidung mit Wafsengewalt zu verzichten und sich der Entscheidung durch die Mächte zu unter werfen. * London, 8. Oktober. Man glaubt hier nicht, daß als Ort einer internationalen Balkankon ferenz Petersburg gewählt werden wird, schon im Hinblick auf die Cholera. * London, 8. Oktober. In politischen Kreisen zirkuliert da« wenig glaubhafte Gerücht, daß die Stellung de« Barons Aehren tal erschüttert sei und daß er binnen kurzem demissionieren werde. * London, 8. Oktober. Premierminister Asquith hielt gestern in Leven eine Ansprache, in der er erklärte, daß England die Absicht hege, die jungtürkische Partei zu unter stützen. England hab« Bulgarien und Oesterreich benachrichtigt, daß man nicht in brutaler Weise den Berliner Vertrag zerreißen dürfe, ohne das Einverständnis der übrigen Mächte zu besitzen. * Belgrad, 8. Oktober. Die Kriegs ft immung ist hier im Wachsen begrifsen. Die Mafien durchziehen die Straßen mit den Rusen: Nieder mit Oesterreich, hoch das ser bische Bosnien! Türkische Fahnen werden durch die Straßen ge tragen. Bisher haben sich 2000 Freiwillige gemeldet. * Belgrad, 8. Oktober. Zu gestern abend war der Mi - nist errat einberufen. Außer der Regierung nahmen sämt liche Parteiführer daran teil. Die Skupschtina wird mittels königlichen Ukas zum 19. d. M. zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen. Die serbische Regierung protestierte bei den Großmächten gegen die Annektierung Bosniens und sandte «ine diesbezügliche Meldung in das Innere des Lande». * Konstantinopel, 8. Oktober. Gestern abend rückte das Earde-Jnfanterie-Regiment mit Sack und Pack aus der Kaserne aus. Das Ziel ist unbekannt. "Konstantinopel, 8. Oktober. Gestern abend war auf der Pforte das Gerücht verbreitet, daß Bulgarien in einem Telegramm dringend seine Anerkennung durch die Türkei verlangt habe. Man glaubt deshalb fester als vorher, daß Bulgarien einen Grund für die Kriegserklärung suche. Aus Makedonien liegen nur wenige Meldungen vor, doch haben, wie bereits gemeldet, einige Zusammenstöße zwischen grie chischen und bulgarischen Banden stattgefunden. "Konstantinopel, 8. Oktober. Gestern nachmittag fand ein Ministerrat statt, welcher eine Stunde dauerte und in dem beschlossen wurde, auch weiterhin eine agressive Haltung nicht einzunehmen, bis eine vollständig« Erklärung der Großmächte vorliegt. * Petersburg, 8. Oktober. Der russische Minister des Aeu ßeren glaubt durch die Einberufung einer internationalen Konfe renz und die Revision des Berliner Vertrege« dem Ausbruch von Verwickelungen auf dem Balkan vorbeugen zu können. Die Vorschläge für die Einberufung dieser Konferenz 'sollen in einer Zirkularnote der russischen Regierung an alle Kabinette formuliert werden. In der Noie soll auch der russische Standpunkt in der Balkanfrage auseinandergesetzt werden. (Schluß de« redaktionelle« Teiles.) Sin freuncl jecler Hausfrau. Scotts Emulsion hat sich in zahlreichen Familien an Stelle deS widerlichen Lebertrans als beliebtestes Hausmittel eingebürgert. Scotts Emulsion schmeckt angenehm sich und bewirkt daiik ihrer Leicht verdaulichkeit eine weit raschere Kräftezunahme als gewöhnlicher Lebertran. Troll« »mulfton wird von UN« ou-Ildliebllch im nrotzrn ««rkaull und zwar ni, I»l« uach Gewicht oder Mast, sondern nur in nersipeleten Ortqinalflaschen in Karton mit unserer Schutzmarke (Fischer mir dem Dorsch). Econ 6 vowne, G. m. b. H., Frankfurt a. M. VestlMdreile. Feinster Medizinal-Leberrran töO.O, ptima Glyzerin 50,0 unterpkoSphorig- saurer Kalk <N, unterphosvhori,es Natron 2,0, pulv. Tragant 8,0, feinster arao. Gummi pulv. 2,0, destill. L-usser 120,0, Alkohol 11,0. Hier-u aromatische LmulfUm mit Zimt», Mandel- und Gauttheriaöl je 2 Dropsen. P. 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