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visqmojx rhnj ,/uzhiorckjrza sr hii SIM UsLsi syuvH suisq ui ;h>iu lpi uuvz irsyioF u?(x" -au;« s;r,Z isq UV pniössqsiF sWsiush s;juiri svq uisq 'ushiqvstx uis mn 'usyism urrhvL Likuvmk uoa urhiqvW uis uin nim tz>; qun" snv hnffrsuihL sjc>8! yun issqio^ Lorbeer und Rose. 2SS „Es ist gefallen," entgegnete sie. Er liesi ihre Hand los und trat, sich verneigend, zurück. „Es ist gefallen? Also Glück aus, holde Braut!" sagte er in kaltem, fast verächtlichem Tone. Anna stützte sich auf die Tischkante, um nicht umzu sinken, und stand eine Weile wortlos, mit sich selbst kämpfend da; dann sprach sie mit leiser, bebender Stimme: „Dieser Glückwunsch von Ihren Lippen war es, was ich fürchtete, — ihn mit Fassung ertragen zu können, war mein Gebet. Gott hat es insofern erhört, daß er mir Gelegenheit gegeben, Sie allein zu sprechen, diesen Glückwunsch ohne Zeugen entgegen zu nehmen. Sic verdammen mich, und daran tun Sie unreal. Lassen Sie mich noch einmal, zum letzten Male, von der An gelegenheit zu Jhi cn sprechen, die uns so tief berührt." Sie machte eine Pause, um sich zu sammeln, und fuhr dann in ruhigem und festerem Tone fort: „Daraus, daß ich mein einmal gegebenes Wort nicht zurücknahm, können Sie mir keinen Vorwurf machen; auch ein anderes Mädchen, bei dem das Dankbarkeits motiv weggefallen wäre, hätte das nicht getan. Man nimmt solche Versprechungen nicht zurück, wie man etwa einen Kauf rückgängig macht. Ich kann Sie nicht um Verzeihung dafür bitten, daß ich mein Wort nicht zurück nahm, aber dafür, daß ich es überhaupt gegeben. Hätte ich mich nicht so rückhaltlos der Verzweiflung über Ihre vermeintliche Gleichgiltigkeit gegen mich hingegeben, hätte ich nur einigermaßen kaltes Blut und Über legung bewahrt, dann hätte ich mir sagen müßen, daß ein Mädchen sich schwer versündigt, wenn es einem Manne sich zu eigen gibt, während es das Bild eines anderen im Herzen trägt; seine Liebe soll ihm heilig sein, auch wenn sie unerwidert ist. Ich habe mich ver sündigt und ich muß nun büßen. Damit niu,l genug, ließ ich mich ein zweites Mal von meinem Gefühl hin reißen. Als Sie mir Ihre Liebe gestanden, da hätte ich um Ihretwillen verschweigen sollen, daß ich diese Liebe erwiderte, ich hätte Sie bei dem Glauben laßen sollen, daß meine Wahl eine freie sei. Wenn Ihnen dies auch Schmerz verursacht hätte, so hätten Sie ,>ch doch zu frieden geben müßen und hätten mich nach und nach vergeßen. Das Bewußtsein meiner Gegenliebe mach: Ihnen das Entsagen so schwer, läßt Sie so wild und ver zweifelt gegen meinen unwiderruflichen Entschluß kämpfen. Ich bin schuld an Ihrem Leiden und darum bitte ich Sie: verzeihen Sie mir!" Sie hob ihre Hände bittend zu ihm empor; er ergriff sie und küßte sie leiden schaftlich; Anna entzog sie ihm sanft. „Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen, Anna," rief er, „Sie haben keinen Fehler begangen. Wie, ich sollte Ihnen verzeihen, daß Sie mir Ihre Gegenliebe gestan den? Das Bewußtsein Ihrer Liebe ist das Teuerste, was ich besitze; ich gäbe es nicht hin, um alle Schätze der Welt, ich gäbe es nicht, trotz aller Schmerzen. Ich danke dem Himmel, daß er Ihnen nicht genug kaltes Blut ver lieh, um zu verbergen, was mich elend und glücklich zu gleich macht. Und was Ihren ersten Fehler betrifft, so ist mein die Schuld, daß Sie ihn begingen. Warum habe ich nicht früher gesprochen, warum nicyt in dem Augenblicke, da ich Ihre Liebe zu erkennen glaubte? Warum wollte ich erst die Komödie mit dem Bilde auf führen? Warum wollte ich etwas Besonderes haben, warum brauchte ich ein großartiges Werk zur Erklärung deßen, was ein anderer mit einem Blicke, einem Hände druck, einem leisen, innigen Wort erklärt? Ich habe Sie gequält mit meiner gespielten Gleichgiltigkeit, weil ich glaubte, Sie glänzend für Ihr Leid zu entschädigen, ich ahnte ja nicht, wie sehr Sie litten, ahnte niqr, daß Romberg Sie liebe, daß mir von seiner Seite eine Ge fahr drohe. Ich habe Sie zu diesem EntsaMsse ge trieben, ich habe alles verschuldet, o vergeben Sie mir!" Tränen rollten über Annas Wangen, sie reuyle ihm die Hand. „Zu gleichen Teilen haben wir unser Leid ver schuldet," sagte sie traurig, aber gefaßt, „zu gleichen Teilen müßen wir es tragen. Wir wollen in Frieden scheiden und ohne Vorwurf einander gedenken." In diesem Augenblicke trat Romberg ein. „Ich bat dich doch, Anna, mich zu rufen, wenn Hans kommt," sagte er fast zornig. „Du wolltest aber jeden falls deine Glückwünsche zuerst anbringen; nun, tut nichts." Er wandte sich zu Hans. „Du kehrst als Sieger heim, doch behandelst du den Lorbeer sehr verächtlich; dort liegt der Kranz am Boden. Empfange also meinen herzlichen Glückwunsch," sagte er kalt. Hans, der im ersten Augenblicke ganz verwirrt da gestanden war, hatte sich indessen gefaßt. „Gemach, gemach, teurer Meister," entgegnete er auf dessen Glückwunsch, „laß das vorläufig. Bor allem setze dich, du mutest deinem Körper Anstrengungen zu, die er noch nicht verträgt; dann lies diesen Brief, er ist vom Präsidenten der Preisjury an dich gerichtet." Er überreichte Romberg ein Schreiben. „An mich? Gib her!" rief er hastig; er erbrach den Brief und las, Hans und Anna beobachteten ihn gespannt. Schon nach wenigen Worten blickte er auf und griff an die Stirne. „Bin ich denn irrsinnig, oder find es Andere?" fragte er. „Der Präsident beglückwünscht mich zu dem un geheuren Erfolge meines Meisterwerkes ... Za, was soll denn das heißen?" Hans trat auf ihn zu. „Das soll heißen," sagte er mit Herzlichkeit, „daß mein Werk deinen Namen trägt, daß dir dieser Preis gehört," er überreichte ihm die Medaille, „und dir dieser Lorbeer, den dir deine Freunde senden. Ich bin beauf tragt, dir beides zu übergeben." Anna hatte den Kranz ausgenommen und reichte ihn Romberg. Hans fuhr fort: „Du hast einst meine Dankbarkeit bezweifelt, ich habe die erste Gelegenheit benützt, sie dir zu beweisen. Dein Werk war verbrannt, ich sah, wie es dich er schütterte; das meine — ich darf es mit Stolz sagen — war meines Meisters würdig. Niemand hat es gesehen, niemand davon gewußt, so schickte ich es unter deinem Namen ein; nimm diese Gabe von mir an!" Römberg, der wie versteinert zugehört hatte, ließ plötzlich Kranz und Medaille fallen und sank Hans zu Füßen: „Vergib, Hans, o vergib!" flehte er. „Deinen Zweifel? o, wie gerne!" erwiderte der junge Mann gerührt und beugte sich zu dem Meister nieder, um ihn aufzuheben. „Mehr, o viel mehr," rief dieser. „Laß mich knien vor dir, du herrlicher Jüngling, laß den elenden Ver brecher vor dir knien und deine Verzeihung erflehen. O, sieh mich nicht so mitleidig, so liebevoll an, ich kann es nicht ertragen. Dein Edelmut straft mich härter, als alle göttlichen und menschlichen Strafgerichte es können. O, laß mich deine Knie umfaßen!" Hans blickte überrascht und erschrocken bald Rom berg, bald Anna an. „Was ist das? Ich verstehe dich nicht," fragte er ganz faßungslos. (Schluß folgt l