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Nr. 211. »uer Tageblatt und Anzeigrr für da« Erzgebirge. Donnerstag, den 10. September 1908. Halle geöffnet. Die Angehörigen haben di« hierher gebrachte Leich« für di« Tröger» gehalten. So wurde am Sonntag mittag denn auch Dtetze an Stell« Tröger hier beerdigt, und al» der Irrtum aufgedeckt wurde, deckt« den Sarg bereit, die Erde. Am Montag abend traf dann die Leiche Tröger» hier ein, u«ch gestern mittag wurde sie beerdigt. Die Leiche Dtetze» wurde wieder nach Zwickau befördert. * Capitz, g. September. Durch den gemeldeten vrand der Brückenmühle wurden gegen 50 Arbeiter brotlos. Dem Zufall ist es zu danken, daß da» Gehöft de» Gutsbesitzers Legler, das gerade gegenüber der Brandstätte liegt, von den Flammen verschont blieb. Vor KV Jahren etwa, um dieselbe Jahreszeit, wurde dieses Gehöft «ingeäschert, damals blieb di« Brückenmühle unversehrt. * Fleiberg, 9. September. Die Abrüstung des Silberbergbaues macht nicht nur in den staatlichen Berg werken, sondern auch In den im Privatbcsitz befindlichen, in unserer Umgebung gelegenen Erzgruben bedauerliche Fortschritte. Zu den vielen bereits stillgrlegtcn Gruben ist jetzt noch die Gewerkschafts grube Christbescherung Erbsstollen in Grotzvoigtsberg gekommen, in der seit Sonnabend der gesamte Grubenbetrieb für immer eingestellt worden ist. Mit wehmütigen Gefühlen schieden die Bergleute von der alten Arbeitsstätte. Der größte Teil von ihnen hat bei der ebenfalls im Privatbesitz befindlichen Grube Alte Hoffnung Gottes in KlcinvoigtSberg Aufnahme gefunden,, ivo am Montag früh das erste Glück auf mit der alten Belegschaft bei Beginn der ersten Schicht gewechselt wurde. * Trages b. Borna, 9. September. T ' n unglücklicher Zufall hat der hier bei Verivandten zu Besuch weilenden 66 Jahre alten Frau Wilhelmine Meißner das Leben gekostet. Die Genannte begab sich gestern zur Grumternte dabei eine Glas flasche in der Hand tragend. Eine Strecke hinter Trages fiel sie infolge Ausgleitens in den Straßengraben, die Flasche ging da bei in Trümmer, und ein Scherben zerschnitt der Frau eine Ader am Bein. Es gelang noch der Berichten, sich bis zum ersten Hause von Trages zurückz -schleppen, bevor man ihr aber Hilfe zu bringen vermochte, trat der Tod infolge Verblutung ein. * Borna, 9. September. Auf eigenartige Weise in Gefahr geraten ist vergangene Nacht ein hiesiges Ehe paar. Ein hochbeladener Heuwagen geriet in der Bahnhofstraße auf einen von den Schleusenbauten herrührendcn Erdhaufen, so daß er sich auf die Seite neigte, wobei der größte Teil der La dung über Bord ging und auf daß Trottoir fiel. Das dort gehende Ehepaar wurde verschüttet,- glücklicherweise gelang es den beiden jedoch, sich bemerkbar zu machen, worauf sie nicht ohne Schwierigkeiten, aber auch ohne Schaden genommen zu haben, mit Hilfe von hinzugekommencn Passanten befreit werden konnten. * Radeberg, 9. September. Jagdunfall. Bei einer Rebhuhnjagd auf Radeberger Flur wurden durch Prellschrote, die von einem Haufen Steine abprallten, zwei Knabenver letzt; einer nur leicht am Kinn, der zweite so erheblich, daß er sofort nach Dresden gebracht werden mußte. Ein Schrotkorn sprang in das linke Auge und verletzte es so schwer, daß es als verloren gilt. * Bautzen, 9. September. Ein Brikett st apel in Flammen. In der Brikettfabrik der Oberlausitzer Braun kohlenwerke in Kleinsauberitz steht seit Montag früh ein großer Brikettstappel von etwa 20 900 Zentnern in Vrand. Die gesamte Arbeiterschaft des Werkes ist zum Abtragen und Ab löschen des brennenden Brikettstapels herangezogen. Man hofft das Feuer niederzukämpfen. Der Schaden ist durch Versicherung gedeÄ. Bon Stadt und Land- * Gedenktage am 10. September: 1904 Gefecht mit den Herero bei Owinana-Naua. 1804 * Karl Rudolf Bramme zu Anger bei Leipzig. Der erste deutsche Admiral. Aenekvei'lchi vsm io. September — 7 Uftr morgen;. Statiens-Namc Barometer- Stand Max. Min. Temperatur nach Lclsius Windrichtung Wetterhäuschen USnig Albert. Brücke Ane 733 mm j h 4«°l! 4 ,2°ü 4- 13 ° 3XV. II»- Mutmaßliche Witterung am 11. September: Wechselnd« Winde, veränderlich, zeitweise Regen, Gewitterneigung. Aue, 10. September. * Ordensverleihung. Aus Anlaß seines Uöbertrittes in den Ruhestand hat König Friedrich August dem Oberschaffner Herrn Hermann Becher II in Aue das Albrechtskreuz ver ¬ liehen. Di« Ordensdekoration wurde dem also Ausgezeichneten kürzlich von Herrn Betriebsdirektor Aufschläg « r au» Zwickau in Gegenwart de» Herrn Stationsvorstande» Enderlein und mehreren anderen hiesigen Bahnbeamten eingehiindtgt. * Claus Mcht f. Ein« allen Auern bekannte Persönlichkeit, Herr Werkmeister Claus Wicht, ist gestern vormittag ^10 Uhr zur Ewigkeit abberufen worden. Kurz vor Vollendung seines 77. Lebensjahres verschied er an einer Lungenentzündung, die er bei seinem hohen Lebensalter nicht mehr überwiittien konnte. Herr Wicht ist 32 Jahre lang Lei der Firma Erdmann Kircheis tätig gewesen und wurde für diese treuen Dienste vom König auch durch die Verleihung der König Friedrich AugustMedaille ausgezeichnet. Wie unsere Leser wissen, hat Herr Wicht in seiner Jugend alle Weltteile besucht und brachte von diesen Reisen, unterstützt durch seine vortreffliche Schulbildung, emi nente Sprachkenntnisse mit nach Hause. Nicht weniger als sieben fremde Sprachen beherrschte er. . . . Leicht werde ihm die Erde! * Einen jähen Gewitterabschluß sqnd der gestrige, aus nehmend schöne warme Sommertag. Gegen 7 Uhr war es ge worden, als plötzlich gewaltige Regenmassen unter Donnergeroll niedergingen. Der Himmel bildete ein großes Flammenmeer, fast ununterbrochen zuckten die Blitze hernieder. Das ging wohl eine halbe Stunde und länger so fort, und ebenso schnell, wie das Gewitter heraufgezogen war, war es dann entschwunden. Dem Anscheine nach stand es nicht einmal über dem Auertal, es scheint mehr nordöstlich mit seiner ganzen Gewalt niedergegan gen zu sein. Das Gewitter zeigte auffallend viele formenschöne, lebhaft gefärbte Blitze, die aber vorwiegend nur Spannungs ausgleiche von Wolke zu Wolke bildeten. * Der Bäckermeistersängerbund Saxonia (Sitz Chemnitz), dem die Bäckergesangvereine von Zwickau, Niederhatzlau, Wilkau, Hohenstein-Er., Chemnitz, Mittweida, Aue, Glauchau, Meerane und Reichenbach angehören, hält sein diesjähriges Bundessänger fest Mittwoch, den 16. September, in H o h e n st e i n - Er. ab. * Unfall auf einem Neubau. Auf einem hiesigen Neubau wurde heute vormittag gegen 9 Uhr Leim Einreitzen von Ziegel steinen ein Ziegelträger von herabfallenden Steinen so heftig auf den Kopf getroffen, daß er eine bis auf die Hirnschale gehende klaffende Wunde davontrug. Der Verunglückte wurde sofort ärztlicher Behandlung zugeführt, die Wunde wurde durch Nadeln geschloffen. Lauter, 10. September. -st- Preiskegeln. Bei der von Sonnabend, den 5. bis Dienstag, den 8. ds. Mts. im Gaftbof zum Löwen hier abgehaltenen Serie des 4. Verbandskegelns des obererzgebirgischen Keglerverbandes war eine recht rege Beteiligung zu verzeichnen. Es wurden ab geschoben 2175 Karten ä 1 Mark, 4 Kugeln in die Vollen. Die Tagesprämien von je 30 und 20 Mark erhielten wie folgt: am Sonnabend (1. Tag) 1. Tagesprämie Bruno Klemm- Lauter mit 7, 8, 7, 7 Holz, 2. Tagesprämie Max Eöckeritz-Lauter mit 8, 8, 6, 7 Holz. Am Sonntag (2. Tag) 1. Tagesprämie Paul Eiebner-Lauter mit 6, 8, 8, 8 Holz, 2. Tagesprämie Max Espig und Max Eöckeritz-Lauter mit je 6, 8, 7, 8 Holz. Am Montag (3. Tag) 1. Tagesprämie Paul Eiebner-Lauter mit 8, 6, 8, 9 Holz, 2. Tagesprämie Oskar Eöthel-Lauter mit 7, 5, 8, 9 Holz. Am Dienstag (4. Tag) 1. Tagesprämie Max Eöckeritz- Lauter mit 6, 7, 9, 8 Holz, 2. Tagesprämie Alban Lehmann- Leipzig mit 7 ,8, 9, 5 Holz. Ermähnt sei noch, daß bei ALschub von 10 000 Karten 90 Prozent zur Auszahlung gelangen. Die ersten 10 Preise müssen verschiedene Kegler erhalten. Die nächste Serie findet vom 12. bis 15. September statt. Letzte Telegramme und Aernsprechmeldnngen. * Dresden, IN. September. Ueber die Radeberger Volksbankgenossenschaft m. b. H. ist das Konkursver fahren eröffnet worden. Die frühere Leitung soll in leichtsinni ger Weise Spekulationsgeschäfte gemacht haben, die zu bedeuten den Verlusten geführt haben. Der Aussichtsrat soll haftbar ge macht werden. * Dresden, 10. September. Bei der Weltfirma Gehe u. Co., A.-G., in Dresden sind bedeutende Unterschlagung en entdeckt worden, die bis jetzt 18 900 Mark ergeben haben. Als Defraudant kommt der als Zolldisponent bei der Firma ange stellte Handlungsgehilfe Sütz aus Dresden in Betracht. Süß, der verhaftet wurde, hatte für überseeische Güter falsche Zollquittungen gefertigt und zur Zahlung präsendiert, bis die Zollbehörde Mißtrauen schöpfte und bei seiner Firma vor stellig wurde. Sütz ist verheiratet und Vater eines Kindes. Er bezog in seiner Vertrauensstellung allerdings nur einen Gehalt von ISO Mark. * Beilin, 10. September. Die Stadtverordneten von Char- loltenburg bewilligten in ihrer gestrigen Sitzung 6000 Mark für die Zeppelin-Svendc und 3090 Mark für die Abgebrannten Wie schnell ist angesüllt die leere Stelle, Wieviel macht's Unterschied im Ozean, Ein Tropfen wen'ger oder eine Welle! Auf ihren Reisen, besuchte die Kaiserin auch einst ihres Lieb lingsdichters Heine greise Schwester Charlotte Embden in Hamburg, die als 99jährige Matrone am 14. Oktober 1899 starb. Auf einer solchen Erholungsreise begriffen, traf die edle Frau am 10. September 1898 der Aiordstahl. Wir lassen der Kürze wegen das erschütternde Telegramm im Wortlaut folgen: Genf, 10. September. Die Kaiserin von Oesterreich wurde heute mittag gegen »stl Uhr, nachdem sie das Hotel Beau Rivage verlassen hatte, um sich zur Landungsbrücke zu be geben, in roher Weise von einem Menschen angefallen, so daß sie niedcrfiel. Sie erhob sich alsbald wieder und gelangte bis zum Schiffe, wo sie das Bewußtsein verlor. Der Kapitän ent schloß Och auf Drängen der Personen des Gefolges, das Ab fahrtszeichen zu geben. Kurz darauf aber stoppte das Schiff und kehrte zur Landungsbrücke zurück. Da die Kaiserin noch immer ohne Bewußtsein war, brachte man sie auf einer impro visierten Bahre in das Hotel Beau Rivage zurück, wo sie einige Augenblicke späte: verschied. Man stellte fest, daß di« Kaiserin durch einen Stilerstich in die Gegend des Herzens ermordet worden war. Der Mörder, welcher verhaftet wurde, ist ein italienischer Anarchist. Besonders erschütternd wirkte es, daß «ine Schwester der Kaiserin, die Herzogin von Alen^on, ein Jahr vorher bei der Wohltätigkeitsausstellung im Pariser Bazar auf grauenvolle Weise durch einen Brand ums Leben gekommen war. Einmütig war die Verdammung der ruchlosen Tat, aber ebenso einmütig di- Teilnahme, die sich den beiden am schwersten betroffenen Familien, dem greisen Kaiser Franz Joseph und der herzoglich bayerischen, zuwandt«, und die Leichenfeier gestaltete sich zu einer ebenso erhebenden al» ttefergreifenden Kundgebung. Am rüh rendsten war die Huldigung, die Carmen Sylva, Rumä nien» gekrönt« Dichterin, der geschiedenen seelenverwandten Kai serin in einem Gedicht«: Eine Hand voll Edelweiß widmete. E» lautete: Ich bringe Blumen dir von höchsten Höhen, Vor deine Füße sie zu breiten, die So rastlos wanderten nach fernen Zielen, Nach der ersehnten Ruhe, klarem Wissen, Nach Quellen ew'gen Lichts und ew'ger Reinheit. Ich bringe Blumen dir von grünen Wegen, Die wir gewandelt in der ersten Frühe Und uns erquickt am wunderbaren Vlüh'n Und an Gedanken, die so leuchteten Aus deinen Augensternen, daß der Tau Sich staunend fragte, was ihn so verdunkelt. So kühn dein Geist gleichwie dein Fuß er schritt Dahin durch unbegrenzte Weiten, durch Des Abgrunds drohendes Geheimnis, durch Der Fragen unerforschte Schlünde, wahr Wie Bergkristall. Der Krone Schatten hat Den Scheitel nicht gedrückt, auf dem das Haar Dir der Gedanken- und der Seclenzauber Verborgne Krone flocht. Dir waren Schemen Der Erde Herrlichkeit und Macht, denn Geist War dein Begehr, du schönste aller Frauen, Und Geist die Losung, da du unbefriedigt Von aller Freude dich hinweg gewandt, In großer, stiller Nacht der Feder lauschtest, Die dich zu Eeisterhelden führte, allem Verwandt, was groß und frei gedacht war. Darum Du hohe Schwester, leg' ich der Karpathen Verschwiegene Wolkenblumen dir zu Füßen, Vor deine Müdigkeit vom langen Wandern, Vor deine Ruhe! Latz sie leise flüstern, Voit denen, die dir nach zur Höhe streben Und wandern, wandern in die Ewigkeit! Das Andenken an di« fürstliche Märtyrerin wird fortleben, denn st« war auch eine wahrhaft edle Frau. vr. k. Draal. in Donaueschingen. Die Stadtverordnetenversammlung von Wilmersdorf bewilligte 5000 Mk. für die Zeppelin-Speiche und 1000 Mk. für Donaueschingen. * Düffeldorf, 10. September. Im Marlen-Hospital ist eia verheirateter Mann infolge Vergiftung durch Seemuscheln gestorben. * Frankfurt, a. M., lO. September. Während einer gestri gen Strafkammerverhandlung wurden große Durchstechereien im Gerichtsgefängnis sestgestellt. Der Gefangenaufseher Karl Müller wurde infolgedessen' vei hastet. Während der Ver handlung wurden zwei Personen aus dem Publikum in Haft ge nommen. ' Heidelberg, 10. September. Fünf Mann vom Rhei nischen Infanterieregiment von Lützow Nr. 25 in Rastatt sind unter militärischer Bedeckung, welche da« Seitengewehr aufgepflanzt hatte, von dem Manöoergelände in ihre Garnisonen in Rastatt befördert worden. Dieselben haben sich große Ausschwei fungen in einer Wirtschaft zu schulden kommen lassen, wobei ein Feldwebel und ein Unteroffizier verletzt worden sind. * Straßburg, 10. September. Der Kaiser wird sich am 11. ds. Mts. von Kalmar nach Potsdam zurückbegeben. * Friedrichshafen, 1V. September. Komteff« -ela v. Zeppelin Tocht« r de» Grafen Z« pp «lin, hat sich mit de« Oberleutnant und Adjutanten ». Brandenstein im Ulanenregi ment Rr. IS in Ulm verlobt. Dem Grafen Zeppelin find au» diesem Anlaß von allen Seiten Glückwünsche zugegangen. * Aachen, 10. September. Ein schwerer Automobil unfall ereignete sich gestern auf der Landstraße zwischen Eupen und Montjoin. Der Venzinbehälter eines Automobil», in wel chem sichfünf Personen befanden, explodierte. Eine Dame und «in Knabe wurden auf der Stell« getötet, «ährend di« übri gen drei Insassen schwere Verletzungen davontrugen. * Paris, 10. September. Nach einer Madrider Meldung des Eelair erklärte der spanische Minister de» Aeutzeren in einem Interview, daß er von keiner der Mächte einen Wider spruch gegen die französisch-spanische Rote erwarte. * Paris, 10. Seprember. Dem Matin zufolge hatte der Minister des Aeußeren, Pichon, gestern ein« länger« Unter redung mit dem spanischen Botschafter, wobei «ine vollständige Einigung über die gemeinsame Rote festgestellt wurde. - Pari», 10. September. Der Matin veröffentlicht eine» längeren Artikel, der sich scharf gegendiePolitikDentsch. land» in der Marokko-Angelegenheit wendet. Es heißt darin unter anderem, der deutsche Vorschlag, Muley Hafid anzuerken- nen, ohne daß sich dieser auf die Algeeiras-Akte verpflichtet, wird von England und seinen Freunden abgelehnt werden. Die Hal tung Deutschlands werde keineswegs eine Aenderung in der fran zösischen Politik herbeisühren. Deutschland unterstütze den musel manischen Fanatismus gegen die folidarisch« Zivilisation und sprenge die Einheit der Mächte, um sich die Freundschaft Muley Hafids zu sichern. Deutschland trenn« sich von den Signatar- und Algeciras-Mächten, um eine Sonderpolitik zu betreiben. Da» sei sein gutes Recht, aber man dürfe dann in Deutschland später nicht von Einkreisung sprechen und wenn Deutschland allein stehe, so sei dies nicht die Folge einer Einkreisung der Mächte, sondern darauf zurückzusühren, daß Deutschland sich selbst isoliert hat. * Pari», 10. September. Petit Parifien meldet aus Tanger, es verlautet, Muley Hafid habe die Notabeln d« Landes zusaiNmengerusen, um die zu beobachtend« Haltung gegen über den Europamächten sestzulegrn. * Paris, 10. September. Das Journal zeigt geheimnisvoll an, datz in einer metallurgischen Fabrik in einem Bororte von Paris eine seit gewisser Zeit bestehende Organisation»»» Spionen entdeckt worden ist. Mehrere kompromittierte Per sonen find bereits ausgewiesen worden. In Orleans wurde ein gewisser Hornist aus Habsheim im Overelsatz gebürtig, verhaftet, derselbe istUnterossizierderdeutschen Armee und soll in Bourges in Beziehungen zu Soldaten getreten sein, di« bei der dortigen Artillerie-Inspektion beschäftigt waren. Auch soll er ver sucht haben, einem Wächter des Pulvermagazins durch Geldange bote zur Auslieferung von wichtigen Stücken und sonstiger Be standteile des französischen 7S-Millimeter-G«schützes zu verleiten. * Madrid, 10. September. Der deutsche Botschafter von Radowitz ist gestern in St. Sebastian vom König in Ab« schiedsaudienz empfangen worden. * Madrid, 10. September. Ministerpräsident Maura wird sich nach St. Sebastian begeben, um von dem «ntgülti- gen Wortlaut der iranzöstsch-spanischen Rote Kenntnis zu nehmen. * Madrid, 10. September. Man erwartet hier im Staatsmlnisterium jeden Augenblick di« Proklamation Muley Hafids zum Sultan in Mogador. * Konstantinopel, 10. September. Marschall Fuad- Pascha, der seinerzeit zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt wurde und 8 Jahre in den Kasematten von Damaskn» interniert worden war, hatte gestern mit dem deutschen Bot schafter Freiherrn Marschall von Bieberstein eia« längere Unterredung. Es verlautet, datz er dem Botschafter seinen Dank für das Interesse, da» der Deutsche Kaiser ihm stets ent gegengebracht habe, aussprach. * PetcrSbnro, 10. September. Hier ist durch die bakterio logische Untersuchung der erste Fall von asiatischer Cho lera sestgestellt worden. Gleichzeitig sind zehn Cholera Ver dächtige in das Kranhenhans eingeliefert worden. Gemeinschaft-Hau» Aue. Sonntag, ,3. September abend '/«g Uhr Evangelisation. Thema: „Zwei Lebensfragen." Heden Uicnstag abend >/< 9 Uhr Blankreuzvcrsammlung. Heden Uomierstag abend '/4g Uhr Hngcndbundversammlung für Frauen und Jungfrauen. Jede» Freitag abend Uhr ^ngcndbundversammlnng für junge Männer. (Schluß de» redaktionellen Teiles.) 8ämll. Lttilcel 2. KpänkeliMge empfehlen in bester lZesckaskenheit Ai 60. VIspkG.y 1^3 Leipziger yypotekendank. Laut der Im Inseratenteil ei sichtlichen Bekanntmachung werden dir am 1. Oktober 1908 fälligen ZinSscheinc von Pfandbriefen der Leipziger Hypotheken bank bereit- vom 15. September cr. ab an der Kaffe der Bank in Leipzig. Schillcrstraße 3, 'owie bei den beka mt gemachte« Zahlstellen spesenfrei ciugelöst.