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- Erscheinungsdatum
- 1908-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190809037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19080903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19080903
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-09
- Tag 1908-09-03
-
Monat
1908-09
-
Jahr
1908
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* Beilage zu Nr. So» de« Are» ratzedlatt« «ud ««zetger» für da« Erzgebirge. Doünittstag. de» 8. September 1900 Gutsbesitzer di« Kritik ab und nach dem Parc^emarsch wir» ad« gekoch!. — Ein solche» Schauspiel dürft« noch nicht dagewesen sein! * «tu Klub der -undertjährtv» hat sich soeben in New- Pork konstituiert, «» handelt sich um neun Herren, allesamt Insassen de» Jakobs-Töcht«rheim«, die zusammen eine Jahre», summe von 03? Jahren repräsentieren. Zweck dieses Greisen verein» ist die Veranstaltung einer Automobiltournee. Im vergangenen Jahre hatte die Anstalt ihren Insassen eine große Automobilfahrt geboten, die diesmal ausfallen muhte. Darauf entschlossen sich die neun ältesten Herren, den Klub zu gründen, um auf eigen« Faust die Fahrt zu unt«rnehmen. Das Beispiel fand auch bei den Frauen des Altershauses sofort Nachahmung, und wenige Tage darauf gründeten auch di« ahien Damen ihren Hundertjährigenklub, in den die jüngeren L e u t«, die Neunziger, nicht ausgenommen werden. * Sin berühmte» Schiff al» Brennholz. Die Wtlhel - m in a, ein altes und historisch berühmtes Schiff, das Napo leon den Großen und Kaiserin Maria Luise als Passagiere an Bord geführt hat, gelangte kürzlich um den Preis von 250 Francs zum Verkauf. Zweihundert Jahre lang versah das Schiff fast ununterbrochen den Dienst zwischen Grand und Bruges. In den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts machte es seine erste Seefahrt. Heute ist es «in altes, morsches Wrack, das man nur noch als Brennholz verwenden kann. Mit ihm ver schwindet ein Ssiück aus d«r Welt. * Ein musterhafte» Telegramm! Viehhändler U., Magde burg. Morgen alle Schweine aus den Bahnhof. Sie erwarte ich auch. Ich komme erst morgen, da Personenzug keine Ochsen mitnimmt. Schlechtes Marktgeschäst, Rindvieh im Preise gestiegen. Sehen Sie sich vor! Wenn Sie Ochsen brauchen, denken Sie an mich. Vermischtes. Sin« Königin als Buchbinderin. Im Giornal« d'Jtalia liest man: Es ist bekannt:, daß die Königin Elena von Italien eine treffliche Dichterin ist; ihre Gedichte sind reis an tiefen Gedanken, was u. a. Die beiden Kronen (die Dornenkrone, die das Volk unter der gol denen Krone des Königs nicht sieht), und Der Krieg (ein Knabe, den niemand belästigt, während die anderen Kinder sich heru.n- schlagen, weil alle wissen, daß er stärker ist als sie), beweisen. Man wußte aber bis jetzt nicht, daß die Königin nicht nur Bücher schreibt, sondern auch Bücher — einbindet. Das Bücherbinden ist eine ihrer größten Leidenschaften, ein Vergnügen, dem sie sich schon seit mehreren Jahren hingibt. Die wertvollen Manuskripte der Königlichen Bibliothek in Rom, die auf der Ausstellung in Mailand so viel beachtet wurden, lagen in wunderbaren, wahrhaft künstlerischen Einbänden, oie alle im Charakter der Entstehungszeit der Manuskripte gehalten waren. Und alle diese Einbände waren aus den Hände» der Königin von Italien hervorgegangen! Was den König betrifft, so kann er im strengen Sinne des Wortes nicht zu den schrift stellernden Monarchen gerechnet werden; er hat aber jüngst eine Abhandlung über Münzkunde veröffentlicht und ein Exem plar dieses Werkes allen größeren Museen der Wei: zugehen lassen; Kenner sagen, daß es der o o l l st ä n d i g st e aller existie renden Münzkatalogen sei. König Viktor Emanuel ist Mitglied der Numismatischen Gesellschaft in London, die ihm für seine Verdienste um di« numismatische Wissenschaft eine große goldene Medaille verliehen hat. Die Stadt aller Religionen. In England, dem Staat der Freiheit, gedeihen auch alle Religionen friedlich nebeneinander, und besonders in Londo n dürfen alle Sekten nach ihrer Fasson selig werden. So ist kürz lich in South Tottenham sogar ein großer Mormonentem- ipel feierlich eingeweiht worden. In Castend gibt es zwei chinesische Gebethäuser, in denen nach London ver schlagene Zopfträger ihren Weihrauch vor chinesischen Götzen bildern verbrennen können. Für Malay en tut ein Tempel in der St. Georges Street seine Tore auf. Perser können in einem hochgelegenen Raume in Dloomsbury in ihrer alther gebrachten Weise die Sonne anbeten. In London lebende Mohammedaneer haben eine Auswahl von Moscheen in den verschiedensten «Zadtteilen. Das Christentum wird in London durch nicht weniger als 300 Sekten vertreten, die alle ein eigenes Gotteshaus haben. So versammeln sich in London u. a. die soge nannten Sandemanier, die ihren Ursprung von den Elassiten herleiten; ferner die Cokeler, deren Sekte durch einen Schuh macher aus Walworth begründet wurde. Regelmäßige Gottes dienste haben ferner die Baptisten vom siebenten Tage, die den Sonnabend als Ruhetag feiern. Auch die prophetisch begabte Dienstmagd Johanne Southcott hat eine kleine Gemeinde. Schließlich sei noch erwähnt di« allerdlng« sehr kleine Sekte der Shakers, die zur Ehelosigkeit und Gütergemeinschaft vevpflichtet sind. Buchmacher und Millionär. In England, dem Lande des Pferdespost:», blüht den Leuten vom Turf und auch den Buchmachern noch immer das Glück. Nicht nur die Jockeis, sondern auch die große Schar derer, die von den Stegen oder Niederlagen der Rennpferde lebe», bringen es häufig zu einem stattlichen Vermögen. In der Zunft der Buch macher ist der erfolgreichste wohl der vor kurzem verstorbene George Looper gewesen, der während der Rennen von Brighton beim Buchmachen zusammenbrach und am ankeren Morgen starb. Er hat, wie sich jetzt herausstellt, ein Vermöge» von nicht weniger als zehn Millionen Mark hinterlassen — in der Tat eine Summe, zu deren Besitz s keiner der viele» englischen Buchmacher gebracht hat. De» Rekord in dieser Hin sicht hiels: in letzter Zeit Alick Harris, auch ein Buchmacher von Profession, der ein Vermögen von drei Millionen Mark seinen lachenden Erben hinterließ. Die Entwickelungsgeschichte des lO Millionen-Buchmachers Looper entbehrt nicht der Romantik. Cooper war ursprünglich Maurer; er begann seine Buch macherlaufbahn damit, daß er während der Mittagspause auf den Bauten unter seinen Arbeitskollegen Wst:ten veran staltete, deren Beträge jedoch nur in Kupfermünzen bestanden. Von da an entwickelte sich Cooper zu einem der führenden Bucy- macher aus d.n englischen Rennplätzen, und jedem, der nur irgendwie mit dem englischen Pferdesport in Verbindung stano, war die Firma Cooper und Rosen bekannt. Coopers Kompagnon Rosen, der vor zwei oder drei Jahren starb, hinterließ ein Per mögen von nur 1 MO 000 Mark. Looper, der ungleich seinem Partner Junggeselle uno von bescheidenen Lebensgewohnheiten war, vergrößerte seine Millionen auch noch durch ander« Betäti gungen als Buchmacher, so war er unter anderem auch einer oer größten Grundbesitzer in Chishire. Die Indianer als amerikanische Bürger. Die Union will den roten Mann kulturell erziehe»; er soll Bürger werden und seine romantische Eigenast. als Jäger, Nomade und — Kostgänger der Negierung endgültig verlieren. Daher die vielen neuen I » d i a n e r s ch u l e n in den ein zelnen Stammesreservationen, um zivilisierte und billige Arbeiter für Bahnbauten und Industriebetriebe zu gewinnen, damit die alte Last der Erhaltung zu Ende geht. Heute gibt es dreierlei Ast en von Indianern: der »och widerstehende Rest, der nach Vätersitte weiter lebt und alle Versuche zur Aenderung des gewohnten Freilebens zurückweist, die Halbzivilisierten, die zum Ackerbau übergehen, und die völlig den Weißen sich an schließenden Kulturindianer, von denen bereits Musterexemplae« angesehene Stellungen in der Armee, im Justizwesen, ferner in der Welt der Literatur und Kunst einnehmen. Andere wissen die B e q u e m l. ch k e i t e n der raffinier, en Blaßge sichterkultur verständiUsvoll zu würdigen und Hausen heute in modernste» Prachtvillen, wie der uralte Coinanchenhäuptling O.nanah Parker, der nun Millionär ist und den Präsidenten Roosevelt gelegentlich in seinen Stammesgründen in Kansas als Jagdgenossen üppig bewirtet. Dieser einstmals große Häupt ling hap lange Jahre den Weißen sehr zu schassen gemacht uno nach alter Kani, fart viele Skalps erbeutet. Als gefährliche, un zugängliche Stämme gelten noch immer die Utas und die CHeyn nes, die erst voriges Jahr sich zum Aufstand ver einigten, Kolonisten niedermachten, Ansiedlungen verheerten und trotz eines Angriffs der Unionstruppen nur »ach Zubilligung besserer Jagdgründe wieder in ihre Gebiete zurllckzubringen waren. Aus Vorsicht werden auch noch die alten Fortsan den Jndianergrenzen armiert beibehalten, doch wird in 50 Jahren kaum noch eine wilde Rothaut die Unternehmungslust der Blaßgesichter-Milliardäre auf den genommenen Reservationen stören. Die indianische Romantik war dann gewesen, dock) Er zählungen aus dem wilden Westen werden noch lange die euro päische Jugend erfreuen! Briefkasten ker Redaktion. S. Aue. Da wir auch für Fachzeitschriften im Briefkasten des Auer Tageblattes Reklame nicht machen, bedauern wir, an dieser Stelle Ihre Anfrage nicht beantworten zu können. Wir bitten Sie jedoch, uns aus unserer Redaktion besuchen zu wollen, wo wir Ihnen das Verzeichnis der in Frage kommenden Blätter gern zur Verfügung stellen werden. R. St. In der von Ihnen vorgetragenen Angelegenheit ist das Landgericht zuständig, aber auch die Ueberweisung an das Schöffengericht ist zulässig. 8 285 Les Strafgesetzbuches für da» Deutsch« Reich lautet: D«r Inhaber «in«» öffentlichen Versammlungsorte», welcher Glücksspiele daselbst gestaltet öder zur Verheimlichung solcher Spiel« mttwirkt, wird mit Geldstrafe bi» zu eintausendfünfhundert Mark bestraft. — Be trachtet wird al» Glücksspiel jede» Spiel um «inen Ber- mögen»w«rt, Lessen Ausgang wesenttlch vom Zufall ab hängt und da» nicht Lotterie oder Au»sptelung ist. Br. v. Ihr Anspruch ist noch geltend zu machen, da Sie ja erst seit n«un Monat«» verheiratet sind. E» bestimmt nämlich betreffs Erstattung von Beiträgen 8 42 d«» Jnvalidenver- sichcrungsgesetzes für das Deutsche Reich: Weiblichen Per sonen, welche eine Eh« eingehen, bevor ihnen eine Rente be willigende Entscheidung zugestellt ist, steht ein Anspruch aus Erstattung der Hälfte der für sie geleisteten Beitrag« zu, wenn von letzteren vor Eingehung der Ehe mindestens zwei hundert Wochen entrichtet worden sind. Dieser Anspruch muß bei Vermeidung de» Ausschlusses vor Ablauf eines Jahres nach Lein Tage der Verheiratung geltend gemacht werden. Der zu erstattende Betrag wird auf volle Mark nach oben abge rundet. (Für das schlechte Deutsch bitten wir, nicht etwa uns verantwortlich machen zu wollen — wir fühlen uns in dieser Hinsicht frei von Schutt) und Fehler.) Kurs-Bericht des Auer Tageblattes vow 2. September ISOS. N!lcv»d.»I«U»koui 4>/„ l.nu>I»»w»In»lu»» 5-), Xw»ier<i,« »UI» IdS.L NrH»„1 1»n» S0 7l! «»Uen Kur» 8 ,15 »ui» 20.30 üo. l,u» 20.32 p»7l» tiuni 81.15 k>elc'»dui» »ui» VI-n »UI. SS20 VN.-n !»»» 22 0-x, e»-8.llc»>- 0?«-.-I/»iira->1r-i 85.25 lm». »h,°/, sreu»,. Ooo». r-/f Sicli,.' Nentr 4°/,0e»1eii.0ol<>kiii 1°/, NumiMIen 1°/, No. »m-> Ik>» 1°/. Nusiea v. 1880 4°/, . « 4.U Nus». 8t.-Kcn'« 4'/» rllrkenlose 4»/° Un«. OoMreuIe , Nk.-Neni- l.owd»«1«u Srrl. N»»<1el»».-Xi>l. O.ut.cd« Semi Olsiivnio Ovm. X-i. vre»0aei lt»nli N.tlvn.Idsnli Illi Oi»c!i!0. l^Ipx. cr«<Ui.-Xn»1 0e»1»7.cie0.-Xn,«. Uelc1>»d,nk 8>cd«. cNininn. »I.w «4 10 »2.n> S4. > o. ».sc lo-.i: »rso 84.» 77.51 I4».«0 »70 er»? 72 70 -dreo »7 75 177. 0 -44 40 II ».bl 1»2.20 4K - 40 — 104 511 1-/,°/° Lrdl. Modi. l.»n<iv. pr<»». n/,°/° n. n/r>. s-wd'. Ser. V» I°/o l.. »vp. VIII I I. I- N>p. mm I. Her. IX Xu»«I--1>p> -. IMS Ovlllpi NSKm. - - ISS? Ottldpr. NukciNed-t-k- v. ISS OoMrr. UoUrnd.cd -. IAI OoMx-. 4 I, lironpi. NuaoN- NolNpr. 4-/, pllsen-l-rle». »»'. P-Ior 4°.'i ic,N,d.8I»<U»n1 .. 1-142 ,-/. U.rind.8».NI» ». '-74 M/. NrnnUnn.d.r-- 7> .<. >>/,-/, cliemn. siior- x-i.,. ss i>/,°/« cdemu. suull- xm. v. isos <>/,»/,!. '»0n. 8I.-U xnl. v. is« I»/, Orriila. 8>»<tt- Xnl V. IS-.V dvior. St«<N- Xnl. ISM p-nu-n t.1 r. 1UN7 '/» 8»cd« Neote V,°/° v»„. L ». u. M.-Xnl. -1,°/. SINK'. Xui. ' 42M üocduwni l.»ur»l>ÜUn Nxrpevei llelscoklrcdru Vorn. 51»»edlnen XII«. welrlr. - O-,. L0I»oo e»I»nn»t. OsMIneo N»wb.-Xw.-I>»1«il. »»,rIi.-l'»dr.X»ppn> !4orN<I. l.I<v-Z winmnUner 'Vnrir. «I.'L »2.11 »7 SO 48.- 18S.00 2IS.S» '27.S0 IIZ.su 2,7.- «b 10 »s.co Cielllxnsl»» X«!-n cse-on. lr,o»,vi. x«le- ->4cl>,. Nxi,» X»I Oortmiwii. Union 51/80 VKSni» U»»r>er Sl.uenei 8plt»cn Zick». X4»»eli.-I-»di. U.itm.lln -or»«II»n Knill. Seil. 8i»»»end. c»Nono»»«u cSnIe.T-rrlenIi. nb». Sk>. Vn-i.-XIir. »SS.IN 15-co 126.00 147.N0 378.80 !73 0 266/00 87 - 87.50 «>/>°/° «M. »el-lmnl. »r.c, "I, . . . »4.- i',° pr«u„. Oon» »r.co I»rtm«nn, 84cd». 3on<1»m. » 811er ZediloNeii 7.1wm«nn. cd V. 7. IN. N cdemo. Xl-t. - 8plo. N»Idei.4t. 0«r<Uiie» rn-ilerikdl. I-»pIeN. Qr. I^Io, 8» «»«ob. r-Il-L Llrktr.- 8tr»,»end. xu»»lL--repI S. ». XIN. aenu»«»cd O«1err. 8t»»t«d»di> 8ll0d»1ii>- <pomd»r-l SZ5, Sil» ,7.'0 Um, 7«. iriu 274 kl 7«/,» 84I»». dlorodidn -luiedlNdr. N» X .. l.» « ,?zr pfo ritcds. kente 83 »I SV ».'.75 »2» ^13 ai SS.7S »7 »0 24, 00 »7kv »7.20 0b00 14.30 VH00 SS.30 <1o. ä SM,- ao. KI. Ä !^/o 8»e»l,. ^'i.°I«Ä/« " i-VI, l-xiMreale-idr. ir- renten 4»,< Nn. , So. Sv. c-M». Mädr. lad«. I»4««««4II- , »-> >.-N»r. I«. N N/.°I, U-7» Io4«M,4 - .4»I.«I4br ««-. 7 ei,":« U4al» 4-II -1«'. 4». N »- kl -d«. »o<I«>««!Ii- >«'. riüd-, 4«r. » !!«»<! n. Lr«IIt»i»i -4Ic<Ie'«rk!. ttol»!.- »i. p,viert. f-enl». p«t.-p»pl«rl N»I>rr»ov. Sewel X I4«uin»i>o c. Nimel, Xdt.-a?» Silrd«. au»»»«»dlt. »5/7, »!/20 «4/1, »0.4, UM »1.40 II». »1.40 SZL, »I- »4.50 »8.5» 275/00 »z.ir »m 1.3«pt«md«r IS» >V24!> Verein,d»nlr mein,,er Ul»«nd. «50. ler.zo IS4- 145.- 147/5-, 141.- I4S.0 44.7, 220- wo - i?o or >27 :, 215.0? 172.7, 100 75 241/ IV50.W I4S.M 22 50 veuticl». 0ev»cl>. vel». Sered.-Oe« N-ickv, N0.-ViM. ,u» Ml- coveoriN» So k-rlor-Xkt Nr,Md. 8t Xlrt.Ver aeriUorl 0o Vr.-Xk. 8.1. so oo 8. u.. aalte» Seren -Xdt. 0o. k-rlo-Tn So. Ni N Nodnllort t> I- <!o. Prior-Xkt, Nilierrr. St.-X. Nu». Slelnir. ll.-V So. Pr.-Xl>, Oderdodaoi. Norit 0o. 3cd,ckc7 r«Ie«. 0llr,er»ev. »rllcdend. »d». V.-xirt. 2«rtek. vrlle»eat>. redatied. r^Ieir. Oderdodn- rmlclr. Stelnlr-V Verein,»-. >425.- 277,.- 7«,- 12».- 534.- »41.- »3,.- 250?.- 2575 . ,724 - 3», - - 35,/ »«U.- Id», 12 - 15»/ 1015.— 244 ZS»3.- 2!,?.- Okemnit^er Lank-Verein fittkUe ^ue. liontvlcorrent unci Lkeclcverlcetir. Knnskme von kasrein- lsxen rur Verzinsung. l)i8lcontierun!? von sVeciissIn etc Kn- u. Verlcsuk von V/ertpspieren. Sin'k)8ung von Xvupons unci geloo8ten Lkkelcten. Vermietung von SckrnnkkLckern. ihres Lebens war ihr zum Bewußtsein gekommen. Zum ersten Mol« hatte sie wieder an ihn gedacht, an ihren Mann, an dem sie so schnöde gehandelt. Zum erstenmal wieder an ihn, dessen Liebe so anders gewesen, als die jener anderen, und es war ihr, als müsse sie ihn suchen und ihm zu Füßen fallen und ihn bitten, ihr zu verzeihen. Alles. Das, was er wußste und — wie s i e glaubte — nicht wußte. Das ganze unsägliche Verbrechen, das sie an ihm begangen. Und ihr schauerte vor ihr selbst. Und dann . . . jener andere, an den sie mit einem Ge danken nur menken konnte: mit dem des Haffes, der Verachtung und Rache! Ja, an dem wollte sie furchtbare Rache nehmen. Für ihr ganzes vernichtetes Leben sollte er ihr mit dem seinen büßen. An Sanden aber ... an Sanden dachte sie gar nicht. Sie fühlt«, er war nur eine Episode in ihrem mit jäher Gewalt bergab gehenden Leben, das sie dem Abgrund unaufhaltsam ent- gegenriß, und sie gab sich keiner Täuschung darüber hin, daß es kein tieferes Gefühl war, das sie zu ihm hingezogen hatte uns das er für sie fühlte. Er ließ die Leere in ihrem Herzen, so frei wie sie darinnen gewesen. Seine Liebe, die keine wa:, füllte ihr Herz nicht aus, das nur von Verzweiflung erfüllt war, von solcher Verzweiflung, daß sie ihrem Leben «in Ende gemacht Hälfte, hätte sie den Mut dazu besessen. An dem aber gebrach es ihr. Den fand sie nicht. Und so blieb ihr nur eins, sich in ihr Schicksal ergeben. Hinzunehmcn was kam, und würde sie auch sinken bis hinab in den Schmutz und den Schlamm dieses Lebens. In dieser Stimmung fand Sanden sie vor. Und seltsam. Gerade so, wi« er sie niemals gesehen, fesselte sie ihn aufs neue. Ec war, als hätte die schmerzliche Resignation, als hätten die seelischen Kämpfe jener Nacht ihren Reizen einen neuen Charme gegeben und als wäre der Schmerz zu einer neuen Offenbarung ihrer Schönheit geworden. Und da er glaubte, dieser Schmerz habe ihm nur gegolten, so schmeichelte ihn dieser Gedanke, wäh rend «r sich gleichzeitig Vorwürfe machte, diese Tränen durch sein«, er gab es zu, etwas unchevalrreske brüsk« Art hervorgerufen zu haben. Und er trat auf sie zu und streckte ihr beide Hände entgegen. „Nicht wahr, Elly, du bist mir nicht böse? Aber du kannst dir denken, wie der Schmerz und die Enttäuschung gestern auf mich gewirkt haben. Komm, wir wollen uns wieder verstehen und die alten guten Freunde bleiben", und er zog sie an sich und gab ihr einen sanften Kuß auf oie Stirn und auf den Mund, die sie willenlos hinnahm, dann faßj:e er ihre Hand, und sie leise drückend, sagte er: „So, und jetzt laß' uns darüber reden, wie sich die Dinge gestalten sollen. Wir natürlich bleiben die selben, aber hier, nicht wahr", und er versuchte einen scherzhaften Ton anzuschlagen, „hier muß manches anders werden. Hier muß mal die Vernunft herrschen und wenn du willst, wollen wir einmal sehen, ob wir so viel haben." Und nun ging er — der von Geschäften absolut nichts ver stand, daran, davon so gut er konnte zu reden. Schließlich aber kam es doch darauf hinaus: ein Anwalt. Und dem — na, das sagte er nichf!, aber er dachte sich's, dem wollte er schon den Wink geben, daß Werner bereit sei zu helfen. Was brauchte Elly groß davon zu wissen? Und da Sanden den Namen Wer ners nicht nannte, gab Elly alles zu; ihr war's ja gleich was geschah, sie sah das Ende ja doch. Und Sanden war entzückt über Ellys „Vernunft", wie er es nannte, und wollte diese „Vernunft" mit Champagner begießen, heute noch einmal. Nur heute. Und morgen fangen wir dann das neue Leben an. „Nicht wahr, Schatz?" „Wie du willst." Trotz der Versöhnung aber und firotz der „Vernunft" fühlte auch Sanden: vorbei ist vorbei, und Bruch ist Bruch, und so wie es war, wird es doch nicht mehr werden. Schade. Diese verdammten — Moneten. Franz Melzer — der einstige Kammerdiener des Kommer zienrats Berger — war seit dem Zusammentreffen mit dem Manne, der seinem verstorbenen Herrn so fabelhaft ähnlich sah, ein völlig anderer geworden. Er schalt sich tagtäglich einen Esel, der sich sein Glück hatte aus der Hand schlüpfen lassen, denn mit dem Manne vereint hatte er leben können wie oer Herrgott in Frankreich; er hatte da eine Geschickte zusammen gebaut, wie sie noch nicht da war, und hätte der hochnäsigen Frau Kommerzienrat die Daumenschrauben angesetzt, daß st« hätte bluten müssen, bis kein Tropfen mehr da war. Und das hatte er Esel sich ergehen, das hatte er sich entwischen lasten! Und je mehr er sich in den Gedanken hinernarbeitete, war hätte werden können, um so mehr nagte die Sache in ihm, und er suchte und suchte den Mann, ohne ihn zu finden. Wie wollte er auch in der Riesenstadt Berlin einen Menschen finden, von dem er nichts wußte, als nur: daß er da war, daß er lebte und — daß er nicht zu finden war. Nicht e i n Anhaltspunkt war da, um den Menschen heraus zustöbern. Nichts. Und was sein Glück hätte werden können, wurde sein Un glück, denn es wurde förmlich zur fixen Idee bei ihm, daß «r ihn finden müsse, ihn, durch den er mit einem Schlage zum reichen Manne werden konnte. Denn, was gehörte denn weiter dazu als ein gutes Stück Frechheit und etwas.Kourage, und an beiden fehlte es ihm ganz gewiß nicht. Sein Plan war doch so genial. Und wenn er gar nichts erreichte, gar nichts, als bloß sich zu rächen, dafür, daß man ihn wie einen Hund weg gejagt hatte aus dem Hause, so war das für ihn genug. Die bloße Anzeige, die bloße Verdachtsäußerung genügt«, um der hochmütigen Frau böse Stunden genug und Hundert« von Un annehmlichkeiten zu bereiten. Das bloße Gerücht genügt«, um eine Welt von bösen Mäulern in Bewegung zu setzen. Abei man mußte doch selbst dem Gerüchte «inen Schein von Wahr scheinlichkeit geben. Der Doppelgänger mußte her, um die Rolle des toten Mannes zu fielen. Und dann ... so recht klipp und klar war die Sache mit dem Selbstmord ja doch nicht. Wer weiß, was da noch alles mit gespielt hatte, und was die Geheimnistuerei mit dem kleinen Zimmer zu bedeuten hatte. Er hatfie ja doch klar und deutlich di« Stimme von zwei Männern gehört. Wo war der zweite denn hin? Warum hatte man ihn derartig versteckt, daß keines Menschen Blick ihn gesehen hatte? Warum hatte der Herr sich den Abendtmbiß — wa» er sonst nie tat — in sein Schreibzimmer bringen last«» und warum hatte man ihn, nur weil er einmal «in kleines Bißchen gehorcht hatte, Knall und Fall entlasten? Warum sonst als um einen wichtigen Zeugen dessen, was in dem Hause geschah, aus dem Wege zu räumen. (Fortsetzung folgt.)
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