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- Erscheinungsdatum
- 1908-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190809021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19080902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19080902
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-09
- Tag 1908-09-02
-
Monat
1908-09
-
Jahr
1908
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Brilage zu Nr. 204 de« Auer Tageblatt» und Anzeiger« für da« Erzgebirge. Mitttvoch, den S. September lSOb * v»f« der «er,«. Ein Telegramm meldet au» Inn», druck: Der Ivjährtge stud. med. Robert Ghrhard, Sohn eines Ansbacher Rechtsanwalt», hatte, obwohl ihm abgeraten worden war, bet schlechter Witterung von der Kaiserjochhütte aus ein« Tour nach dem Grie»kopf unternommen und wurde seit drei Tagen vermißt. Auch eine au»gesandre Rettungsexpe- Lttion kehrte zurück, ohne eine Spur von dem Vermißten zu finden, da Lawinenstürze das Skachsuchen erschweren. — Die beiden von der BenedMenwand abgestürzten Touristen, deren Absturz wir bereit» gestern meldeten, wurden als der 25- jährig« Kommt» Göbel aus Schippach (Unterfranken) und der 27jährige Gartenbauingenieur Diesel aus München erkannt. * I« Auto ... Ueber «in folgenschweres Automobilunglück wird aus Gleiwitz wie folgt berichtet: Gestern abend stürzte bei der Peiskretschamer Senkung in einer Kurve ein Automobil, in dem sich der Ingenieur Miltner und drei geistliche Herren befanden, die zwei Meter hohe Böschung hinab. Das Automobil überschlug sich. Zwei der Insassen wurden leicht ver letzt, ein Kaplan erlitt eine Gehirnerschütterung. Auch der Chauffeur wurde so schwer verletzt, daß er nach dem Kranken haus« geschafft werden mußte. Der Unfall wird auf Versagen der Bremse zurückgeführt. * vor den l)-Zug geworfen. Aus Lands berg a. d. W. meldet uns ein Privattelegramm: Aus der Ostbahnstrecke bei Landsberg a d. W. warfen sich ein älterer und ein jüngerer Mann, anscheinend Vater und Sohn, vor den D-Zug Berlin- Schneidemühl, nachdem sie herzlichen Abschied voneinander ge nommen hatten. Beide waren furchtbar zerstümmelt. * Ltebestragödie. In einem Hotel in Magdeburg er schoß sich gestern ein angeblich aus Hamburg dort eingetrosfenes Liebespaar. — Wie ein Telegramm aus Danzig meldet, tötete sich in einem Danziger Hotel die 18jährige Erna Themal, Tochter eines Chemikers in Breslau. Gestern verhaftete die Kriminal polizei ihren aus Breslau mitgekommenen Geliebten, den 26- jährigen Reisenden Kurt Strzoda, welcher mit ihr gestern zwei Zimmer im Hotel Deutscher Hof bezogen hatte. Er gab an, daß seine Geliebt« sich erschossen habe, als er im Nebenzimmer weilte. Zn der Verzweiflung hierüber sei er dann sortgeeilt und umher geirrt, bis ihn di« Polizei in einem Hotel am Heumarkt fest nahm. Strzoda wurde in das Zentralgefängnis gebracht. Vermischtes. Wilhelm II. und Geheimrat Hinzpeter. In dem soeben erschienen 22. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg veröffentlicht Geh. Kom merzienrat Karl Möller, ein Bruder des früheren Handels ministers v. Möller, Mitteilungen über das Verhältnis des Kaisers zu Hinzpeter, die um so mehr Beachtung verdienen, als der Verfasser ebenso wie sein Bruder in regem Verkehr mit dem früheren Erzieher des Kaisers gestanden hat. Es heißt in dem Artikel unter anderem: Hinzpeter fand zu politischer Be tätigung auch dadurch einen besonderen Anlaß, daß der Kaiser ihn beauftragt hatte, alle ungünstigen Mein ungsäußerungen, welche er hört oder las, ihm mitzu teilen. Der Kaiser wünschte über die Kritik des In- und Auslandes stets unterrichtet zu sein. Um die nötigen Mittei lungen zu erhalten, wandte Hinzpeter sich an seine Freunde, indem er versprach, den Urheber, falls es gewünscht würde, nicht zu nennen. Besonders erwünscht war ihm ein Tadel, wenn er gleichzeitig einen guten Witz enthielt. — Weiter wird mit geteilt, daß Hinzpeter sich auf Anregung eines nationalliberalen Führers und Freundes des Vismarckschen Hauses längere Zeit bemüht hat, eine Versöhnung zwischen dem Kaiser und Bismarck auf der Grundlage herbeizuführen, daß der Kaiser in allen wichtigen Staatsangelegenheiten Bismarck um seine An sicht befragte, ohne daß Bismarck eine amtliche Stellung ein nähme. Diese Versuche sind jedoch gescheitert; jedoch seien sie nicht durch Hinzpeters oder des Kaisers Schuld mißlungen. Die Diamanten von Südwest. Das Geschenk, das Staatssekretär Dernburg dem Kaiser nach seiner Rückkehr überreichen wird, besteht, wie be kannt, aus einigen deutsch-südwestasrikanischen Diamanten, die «in Muster für die Funde in der Kolonie bilden sollen. Erst vor ganz kurzer Zeit sind von einem heimkehrenden Südwest afrikaner etwa hundert kleine hell durchsichtige oder nur leicht gelblich gefärbte Steinchen, die einen Wert von 10 000 Mark dar- stcllten, nach Berlin gebracht worden. Das Urteil der Fachleute lautet günstig, und die Schleifversuche in Amsterdam waren von gutem Erfolg« begleitet. Die Presse des Schutzgebietes weiß in letzter Zeit von einem förmlichen D i a m a n t e n f i e b e r zu er zählen, das bei Lüderitzbucht ausgebrochen ist. Alle Welt bemüh» sich um Konzesfionen und durchwühlt den Sand nach Diamanten. Da» Gebiet, auf dem die Schürfungen «rfolgver- sprechend sind, ist vollständig belegt, und die Schürsschetne, für die monatlich 10 Mark zu bezahlen sind, werden zuin Preise von 1000 Mark verkauft. Es sollen insgesamt bis zu 2000 Steinen zumeist von zweidrittel Karat und einige bi» zu sieben Achtel Karat, ja von Erbsengröße gefunden worden sein. Dieprimäre Lagerstätte ist jedoch noch nicht entdeckt worden. Es scheint, daß dir Edelsteine nicht an der Fundstätte selbst aus dein Mutter stein losgelöst worden sind, und es ist nicht unmöglich, daß der Südpassatwind die verhältnismäßig kleinen Kristall« aus größeren Entfernungen heran geweht hat, so daß die eigent liche Lagerstätte unter den Dünenhügeln der Küste zu suchen seien. Eine ganze Reihe von Schürffeldern ist vom Gouvernement be legt worden, um einen entscheidenden Einfluß auf etwaigen Ab bau zu wahren. Auch sie Blöcke längst der Bahnlinie sind dem Fiskus in vergrechtlicher Hinsicht vorbehalten, so daß ein ge nügendes Gegengewicht gegen spekulativen Mißbrauch geboten ist. Diese Maßnahmen gewährleisten, daß bei eventueller Er schließung des Blaugrundes fremdes Kapital die Ausbeutung nicht sperren kann. Da» Theater der Millionärsbräute. Komme nicht zurück! Bin verheiratet! Tut mir ungeheuer leid! — Dieses Telegramm erhielt jüngst der bekannte Lon doner Theaterdirektor Seymour Hicks zugeschickt, und die Depesche bedeutete nichts anderes, als daß die Künstlerin Miß Elisie Kay ihr herzliches Bedauern aussprach, nicht weil sie Hochzeit gefeiert hatte, sondern weil sie nicht mehr zur Bühne zurück lehren konnte. Dank dcm englischen Heiratsgesetz war es ihr möglich gewesen, sich mit Blitzesschnelligkeit mit dem einzigen Sohne des Schiffsingenieurs und Multimillionärs Mac Andres zu vermählen. Miß Elisie Kay ist schon die achte Choristin, die im Lause eines Jahres von der Bühne des Seymour Hick- schen Theaters durch einen Millionär weggeheiratet wird. Den Reigen eröffnete das berühmte Gibson-Girl Clifford, die jetzt Gemahlin eines berühmten englischen Lords ist. Der Vater des jungen Andres ist über den Entschluß seines vierundzwanzig- jähngen Sohnes wütend und hat geschworen, daß sein Sohn von ihm nicht einmal den Schilling erhalten werde, der als tägliche Unterstützung vorgeschrieben ist. Der junge Andres beharrte jedoch auf seinem Entschlüsse, die bildhübsche Choristin zu hei raten, und in der vornehmen Londoner Gesellschaft ist man be reits auf die Lösung des Konfliktes zwischen Millionär und Lohn sehr gespannt und neugierig. Die Morgue als Nachtasyl. Aus Neu york wird berichtet: Die gewaltigen Stürme und Unwetter, die jetzt über die amerikanische Metropole herein gebrochen sind, haben die Obdachlosen, die während der heißen Sommermonate am Strande und im Freien sorglos kampierten, in eine schlimme Lage gebracht; zu Hunderten strömen sie in die Stadt und suchen in den städtischen Obdachhäusern Unterkunft für die Nacht und Schutz gegen den wütenden Sturm. Die vor handenen Räume vermochten den plötzlichen Andrang nicht zu bewältigen. Hunderte mußten fortgeschickt werden, und schließlich entschloß man sich, um die Bedauernswerten nicht in den Sturm und Regen hinauszuweisen, die M o r g u e zu öffnen. Jin Nu war der zur Verfügung gestellte Saal bis zum letzten Winkel gefüllt. Nur wenige Abergläubische lehnten es schau dernd ab, in so unmittelbarer Nähe der fremden Leichen ihre Nachtruhe zu suchen und eilten wieder hinaus auf die Straße. Die Obdachhäuser wurden angewiesen, Neuankömmlinge nach der Morgue zu schicken, uns Eintrittsbillette kamen zur Ausgabe. Aber die Billette waren schnell vergriffen, und da keine anderen zur Hand waren, mutzte man sich entschließen, sie mit - Frühstückskarten zu ersetzen. Auf den Straßen vor den Nacht asylen sammeln sich die Männer und Frauen, die ihr Billett zur Morgue sich abholen wollen, am Abend drängen sie zu Hun de! : en in den weiten Saal, und in den Raum, wo sonst nur das Schweigen des Todes herrscht, hält dann das lebende Elend seinen Einzug und kriecht schauernd auf die rasch aufgeschlagenen Pritschen oder die eisernen Lagergestelle, die noch an ihre frühere Bestimmung erinnern. Es sind fast alles Leute, die wochenlang unter keinem Dach geschlafen haben und nun nur durch den Witterungsumschlag veranlaßt wurden, die Hilfe der Behörden und die öffentliche Fürsorge in Anspruch zu nehmen. Keine Ahnung! In der vielbesprochenen Untersuchung gegen den frei sinnigen Bürgermeister Schücking war der Zeugniszwang gegen den Redakteur der Frankfurter Zeitung eingeleitet wor den. — Der Minister des Innern erklärt, dies sei ohne sein Wissen und Wollen erfolgt, er habe keine Ahnung davon gehabt. - Der Untersuchung»kommistar Lanbrat Hass« iw Husum erklärt, auch er habe davon keine Ahnung gehabt; er habe da» Amtsgericht Frankfurt lediglich um die Zeugenvernehmung er- sucht. Danach scheint der Frankfurter Amtsrichter da» Karnickel zu sein. Dem ist aber nichts». Der Amtsrichter wollte dem Redakteur lediglich di« Zeugengebühren anweifen; der Gerichts schreiber nahm aber statt de» Gebührenformular« da» Zeug niszwang» formular. — Aber auch der Gerlchtsschreiber ist nichtder Schuldig«: er hat da» Formular aus dem Fach für Ge- bührenanweisungsformular« herausgenommen; für die richtige Einsortierung der Formulare ist aber der Registrator verant wörtlich. Der Registrator ist aber an dem Versehen ganz un-, schuldig; er hat die Formulare richtig geordnet und sie dem Ge richtsdiener gegeben. — Der Gerichtsdtener ist erst recht un schuldig, denn er hat die richtigen Formulare in die richtigen Fächer gelegt. Danach bleibt nur die Annahme übrig, der Siedakteur der Frankfurter Zeitung habe sich zur Nachtzeit in das Gerichisgebäude geschlichen und dort ein falsches Formular in das Fach gelegt. Diese Annahme ist auch sehr wahrscheinlich, denn er wollt« sich offenbar eine Märtyrerkrone verschaffen und dadurch für sein Blatt Reklame machen. Aus der Jugend. K«rS-Bericht VeS Auer Tageblattes »>.ro «721 re,. «r» «i. Nirü«. x-nl- U7O »200 65 20 »'.75 85 30 »I »0 »75 »r»i »1 - «.75 «.50 »7.50 »>.- 6» 30 »4^0 »7 75 «8.50 »7,5 «00 «30 40.00 so.oo 143.0! ic4 75 1O2 40 45». >52.70 1525.- 2775.- >43/- 14», 50 220- 1016- 2155.- '2V. .02.20 215.00 172.5« 107/50 I53.co »3/60 »5/50 »1/25 Im» >»»ü Kur» tu» Iio« »ui, »ui, »UI. 1»n« »--- «/Ni »007 83 50 »1.40 100. »Iw »5.00 13,25 274 50 204/50 >0575 237 5 > 177.25 <4 SO 147.50 2,50 Nclcliidkvkülikoni 4> , !-oi>d»r<!»Io»Il'»» 5°/, »7.10 84.20 »2.'0 64. IOV. ico- 144.25 106 75 60.7. 0 .15 20 3« 20 32 81.15 00 - i7o oc 127.15 800m. »aiüdntm 3»»e1>««!>r v». 0 !.». 0 100.75 241/ 1047^0 2IO.SO >27. 0 >14.20 257.- kO25 100.25 142 25 312.75 172 5 260/00 »7 - 87.75 04/50 155.80 16050 125.50 kiailcw« ° Uküsirl !!»!!-» I-kiOco iw. petriiour«! VIri Vic» 20 !-i»cc»-3,ückc v-«>. »»nkvoicn »o.io »r.10 »7.50 200.- 183.50 !>7; 0 »3.53 >01.11 »2 50 65 50 60.01 83.»0 140.40 »3 75 »30i 22 75 IurlmLvn, wrctir. 64i».l>.-prdr. 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St.-Nea!» «°/, rOrdealoie «>/, vsx. vswreatr <7, , Nr.-Nenle . omd«r0-!s veutrcdl. vevecd. vel». Nered.-Ve« Nock«, N0.-Vx« ru» «ei. concorüi, üo p rlor-äkt krrn-d. 34. ädt.Ver Veriäort <7o Nr.-ä». 8.1. So No 3. U. . Nolte» 8euen -ätrt. Oo. prtorm. No. IN L Nodsöorl d. ü, So. Nrtor-älr». Nele-r-r. Sv-ä. I.U». 81-Iak. 0.-V 0o. Nr.-ä». OderdodaOI. Nor»t No. SedrOei Lvlek. kMrserM». üo Srllelrend. »k». V-ädt. Lrrlcd. «rückend. 2edsl»cd. Lmlek Vderdodas 2«lck. Stelak-V Vereis,»1. i,r!pr. vreüN»s»t»Ii äZ-Ucn cikems. ilunkrei. änw.n !3:e, Iscr vonl ärv I.c>p Nvp.-8»s> äl es vunk vom t. September l«V8. 6350 >t,i> vsen.n. 8I»0i änl. ,. W i>/,-/, Muss». 8v,ü«. Lnl. -. 1002 i/,-/,1. «ün. 8I»ü> äsl. ,. 1330 >°/o vr.eüu. 8v><1> äa>. ». ivoo >n,"/r .'.e>p». 5toiv änl. 1704 äs». «. »IM 3'/,°/« »!-«>>. o»1»!»»l>1. »2.co 1 , .84. Nrsu»». Vos» 01.05 »/, Skcd, Neste '!."/, »»>>. u ». u. St.-äsl. AIO-» äs! . üu. 3 600,- üo. KI. 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Nuckol'v 4»/s 1 iieen-I-rle»- pnr. vrlor «... 7:zirl,r>.81,-1tss1 r IÄ? 5- 1,, Kerlen, -»uiite-i. 705. I»«5. 534. »41. 630. 2500.. 2075. »720. z»5 5«. »5/ 640.- 15«. 1» 50.- 15,5/ (Äeschäft stehen lassen, oder . . . pardon ... ich weiß, was Sie sagen wollen, in Ihrem Geschäft nicht stehen lassen, aber es zur Wiederherstellung des Rufes dieses Geschäftes hergegeben, ohne die es nicht hebungssähig gewesen wäre. Von all den Vorteilen aber . . . Sie erlauben doch, daß ich rauche . . ." und er zündete sich, um die Kunstpause, die er machte, noch mehr zu markieren, mit ganz besonderer Umständlichkeit eine Zigarette an und paffte den blauen Rauch vor sich hin, als wolle er die Qualität ganz besonders gustieren, „von all diesen Vorteilen hat die Dame, deren Gatten dieses Geschäft früher gehörte, nichts, aber auch gar nichts gemerkt, sondern alle Vorteile kamen nur Ihnen, und zwar in höchst ausgedehntem Maße zugute. Ist es nicht so?" und der Graf sah den Bankier sehr herausfordernd und sehr ge- ringschätzend dabei an. Der aber hatte sich in seinen Lehnstuhl zurückgelehnt und spielte gleichmütig mit dem Papiermesser. Jetzt, so apostrophiert, legte er das Messer hin, lächelte und sagte: „Ich höre, Herr Graf, und warte nur, bis Sie fertig sind." „Das wird sehr bald sein. Ich frage nämlich nur, ob Sie dieser Dame ^gegenüber Ihre Pflicht anerkennen wollen oder nicht, wobei ich allerdings zugebe, daß es nur das sein mag, was wir eine moralische Verpflichtung nennen." „Sind Sie . . . fertig, Herr Graf?" „Ja. Jetzt bin ich's." „Nun denn, Herr Graf, so lassen Sie sich denn sagen, daß eine solche Verpflichtung in gar keiner Weise besteht. Weder in gesetzlicher, noch, wie Sie, Herr Graf, sich in so treffender Weise ausdrückten, in moralischer. Der „Betrogene", und dieses Wort haben Sie ja wohl nur umschreiben wollen, als Sie den parla mentarischen Ausdruck gebrauchten, der „Betrogene" also ist keineswegs Ihre Mandantin, sondern der Betrogene bin ich. Und zwar der Betrogen« in seinen heiligsten Gefühlen. Lassen Sie mich lieber darüber schweigen, Herr Graf", und ein Schmerz und eine schwer verhaltene Erregung sprachen aus der Stimme und dem ganzen Ausdruck des Mannes, die dessen ganzem bis herigen Wesen widersprachen und die er natürlich auch keines wegs fühlte. „Ja", fuhr er fort, „lassen Sie mich darüber schwei gen. Lassen Sie mich Ihnen nicht sagen, was jene Frau mir gewesen ist. Lasten Sie mich nicht über mein Verhältnis zu ihr sprechen, da» in der heißesten, glühendsten Liebe zu ihr bestand, damals schon, als sie noch die Gattin ihres Mannes war; nein, ich will nicht mehr daran denken, nur eines mögen Sie wissen: daß es mein sehnlichster Wunsch war, dieses Verhältnis, zu kein mich nur die rasendste Leidenschaft geführt hatte, zu legitimieren und der Frau, die ich liebte, die Stellung zu er- balten, die sie innehatte . . ." Und jetzt war's an ihm, die Kunstpause zu machen und sich an dem Ausdrucke eines peinlichen Unbehagens zu weiden, das auf dem Antlitz seines Besuchers sich ziemlich unverkennbar auszuprägen begann. Als Herr Berger gestorben war, galt es als abgemacht, daß Elly . . . pardon, daß die Witwe des Kommerzienrats meine Frau wurde. Ich drang daraus, daß sie — da sie an meiner Seite einer gesicherten Zukunft entgegenging — das Andenken ihres Mannes von dem Makel befreite, der auf ihm haftete, ich selbst aber hatte wahrhaftig gar nichts davon, im Gegenteil, die in ihrem Rufe verbesserte Firma erstand ich im Konkurse weitaus teurer, als ich sonst dazu gekommen wäre. Ich habe also tatsächlich ein pekuniäres Opfer im Interesse des Namens ge bracht, den meine Braut führte. Und diese Braut, die mir Hun derte, tausende Male ihre Liebe geschworen, hintevging mich in der schamlosesten Weise und schlug meinem Herzen eine tätliche Wunde. Das ist alles, Herr Graf, und nun urteilen Sie selbst, ob ich dieser Frau die versprochenen „Vorteile" — nannten Sic es nicht so? — einräumen und sie wirklich heiraten sollte, und ob ich ihr wirklich moralisch verpflichtet bin." Er schwieg. Der Graf war aber in der denkbar unan genehmsten Lage. Donnerwetter, da hatte ihn ja das Weib, die Elly, in eine schöne Patsche gebracht. Von alledem hatte er ja wirklich keine Ahnung gehabt, daß die beiden so gestanden hatten . . . Und er wußte wirklich nicht, was zur Antwort geben. „Ja", sagte er drum und stand auf, „wenn das wirklich so ist, dann . . ." und er zuckte mit den Achseln. „Dann verstehen Sie, daß ich nicht anders handeln konnte, als ich gehandelt habe. Trotzdem aber, und ich bitte Sie, Herr Graf, noch einen Augenblick zu verzeihen, trotzdem will ich die Frau, die ich einst so innig geliebt, und die mich — ich frage nicht, mit wem — so schändlich betrogen hat, — trotzdem will ich sie nicht fallen lasten. Ich will gerne, sehr gerne etwas für sie tun und bin gerne bereit, ihre Verhältnisse soweit zu ordnen, als dies in meinen Kräften steht. Ich selbst freilich", setzte er wie zögernd hinzu, „möchte mit ihr nicht mehr in Berührung kommen. Ich möchte auch nicht, daß Elly . . . pardon, daß die Dame davon weiß, wer die Sache in die Hand genommen hat und ich bitte Sie nur, Herr Graf, deren Anwalt an mich zu verweisen." Und nun stand auch e r auf, als Zeichen, daß er nicht» mehr zu sagen hatte. „Ich danke Ihnen ... hm ... im Namen der Dame", sagt« dcr Graf etwas gepreßt. „Sie handeln . . . hm . . . wie es einem Ehrenmanne geziemt; Sie . . . hm . . ." Herr Werner aber beeilte sich, der Verlegenheit seines Be- iuchers ein Ende zu machen und sagte: „O bitte, glauben Sie nicht, daß ich es Elly zuliebe tue. Ich tue es nur, um das Unrecht gut zu machen, daß ich mit ihr an ihrem Manne verschuldet, denn ihm verdanke ich ja alles, was ich bin." Diese Selbstanklage, die im Grunde gar nicht nötig war, rerfihlte ihre Wirkung nicht. Denn als Graf Sanden in seinem Coupö saß und die „verfluchte" Situation überdachte, in die „jene Frau" ihn gebracht hatte, kam er zu dem Schlüsse, daß „dieier Bankier", „dieser Werner", im Grund« «in sehr achtbarer Mensch sei, der höchst kavaliermäßig handle und eigentlich gar keinen Grund dazu habe, aber auch keinen, für seine einstige Geliebte zu sorgen. Er hatte tun wollen, was «in Ehrenmann unter solchen Umständen tut, und was er nicht mehr tun kann, wenn er sieht, mit was für einem Weibe er zu tun hat. Aber diese Elly! Ihn in solch eine schiefe Lage zu bringen. Ihn zu diesem Menschen lasten, obwohl sie wußte, daß . . . Pfui . . . das war mehr als taktlos, das war frivol ... das war . . . Und er redete sich förmlich in eine Empörung hinein, bi« er so groß im Grund« gar nicht fühlte, denn schließlich war e» ja doch nur sein gekränkter Mannesstolz, der es nicht verwinden konnte, daß die Eroberung, auf die er sich förmlich etwa» zu gute getan, eine so leichte gewesen war und einem SK<ib« ge golten hatte, das schon früher gefallen war. Und seine ärgerliche Stimmung hielt auch noch an, ql» er bei Elly ankam.
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