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- Erscheinungsdatum
- 1908-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190802291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19080229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19080229
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
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Jahr
1908
-
Monat
1908-02
- Tag 1908-02-29
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Monat
1908-02
-
Jahr
1908
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I. Beilage zu Ne. KO de« »uer Tageblatts und Anzeigers für da« Erzgebirge. Sonnabend, den 29. Februar 1908. fest« in einem regelrechten Badekostüm zu erscheinen, und einige unternehmende Herren zogen entschlossen die Konsequenz und hauten di« Idee zu einer richtigen Wasserkur aus. Während de« Soupers bemerkte einer der Gäste, daß ein Badekostüm doch eigentlich unvollständig sei, wenn es nicht nah wäre. Zwei der Anwesenden waren derselben Meinung, schweigsam verlieben sie den Saal und wenige Minuten später kehrten sie keuchend zurück, einen riesigen Waschtrog mit sich schleppend. Er war bis an den Rand gesüllt und eine reiche Menge in das Wasser verstreuter Rosen gab dem sinnigen Einfall einen zarten Sonderreiz. Ehe die hübsche Frau es sich versah, hatten ein Dutzend entschlossener Arme sie ergrissen, und die von dem närrischen Einfall entzückte Gesellschaft war Zeuge, wie die Schöne das schnell improvisierte Bad im Ballsaal nahm. Nach dem Anklang zu urteilen, den der Vorfall in der Gesellschaft von Baltimore gesunden hat, wird der Waschtrag wohl bald ein unentbehrliches Requisit eines wirklich sashtonablen Ballsestes bedeuten. Die junge Frau hatte sich mit gutem Humor in das Unvermeidliche gefügt und lachend den Gedanken von sich gewiesen, den liebenswürdigen Herren ihren echt amerikanischen Einfall Ubelzunehmen. Der Sündenbock. In einem Gebirgsdörschen des Nassauer Landes sitzt der Lehrer zur Sommerszeit während der Unterrichtspause beim Frühstück. Da kommt atemlos der Nachbar ins Zimmer: Herr Lehrer, in meinem Garten ist die ganze Schul' an den Zuckererbsen. Der Herr Lehrer sieht zum Fenster hinaus, es ist wirklich so. Ein Zuruf, ein Wink nach dem Lehrsaal: der Schmaus ist beendet, die Pause gekürzt. Voll Strenge tritt der Lehrer mit dem Stock in der Hand vor die Klasse. Warum warst du an den Zuckererbsen? — Ich war Schaf. — Ja, du bist ein richtiges Schaf! Und du? Ich war auch Schaf. — Was soll das heißen: Ich war Schaf? — Nun erfährt der Lehrer, datz die Kinder Schafches gespielt haben. Aber warum seid ihr denn in den Garten gegangen? — Ei, der S ch ä f e r hat uns hinein getrieben. — Wer ist der Schäfer? — Hier, der da! — Ihr braucht ihm aber doch nicht zu folgen!' — Dann hätten uns die Hunde gebissen! — Wer war Hund? — Hier der und der da! — Nun mal ausstehen, wer Schaf, wer Hirt und wer Hund war! — Alle stehen auf, nur der größte Tunichtgut bleibt sitzen. Und du, mein Bürschchen, nicht wahr, du warst kein Hirte, kein Hund und auch kein Schaf? Du warst wohl überhaupt nicht dabei? Warum stehst du nicht aus? Schon sauste der Stock durch die Lust, da, in der höchsten Not entquoll dem Munde des Schülers das erlösende Wort: Ich war ja der Vock! — Und der Herr Lehrer hatte das Einsehen, daß diesmal der Sündenbock so un- schuldsvoll gewesen ist wie die übrigen Schase. Eine Frauenlist. Am 15. August 1-189 kam Kaiser Maximilan I. von Frankfurt a. M. nach Nürnberg, wo ihm vom Rate und der Bürgerschaft ein überaus festlicher Empfang bereitet wurde. Er nahm Wohnung in dem unterhalb der Feste gelegenen Hause des Ratsherrn Scheucrlcin und verweilte drei Wochen lang in Nürnberg, wo er — wie der fürstlich brandenburgische Rat und Historiker M. A. Pastor in seiner Nürnberger Chronik mitteilt — all sein Hofgesinde von zweihundert Personen in Rot aus kleiden ließ, und wo damals ein großes Freischieß n gehalten und auf der Fleikchbrücke ein sogenannter Glückshasen (Lotterie spiel eröffnet wurde, der acht Wochen lang währte. Den 30. August — meldet der Chronist weiter — ward auf dem Rathause mit denen erbarn Frauen ein öffentlicher Tantz gehalten. Den 3. September ließ der Kaiser den älteren Rat und zwanzig erbare Frauen zum Mittagsmahl einladen und hatte sich vorgenommen, nach eingenommener Mahlzeit nach Neumarck zum Herrn Pfalz grafen Otto zu reiten. Aber Markgraf Friedrich bat ihn im Name» sämtlicher awesendcn crbaren Frauen, die Sr. Majestät die Stieseln und Sporen verborgen hatte», daß er diesen Tag noch bei ihnen verbleiben und noch einen Abcnd- Tantz halten möchte, welches dann auch geschehen. Folgenden Tages begleiteten ihn beide Herren, Markgraf Friedrich und Siegmund, und die drei ältesten des Rats bis gen Neumarck. Der Schein trügt. Eines Tages fuhr in einer New-Parker Straßenbahn eine Dame, die in ihrer Börse zufällig viel Geld hatte. An einer Haltestelle bestieg den Wagen ein Herr, den sie auf den ersten Blick als eine» Taschendieb zu erkennen glaubte. Als er sich neben sie setzte, dachte sie mit Zittern an ihre wohlgcsüllte Börse und beschloß, sie auf das schärfste zu bervachen. Plötzlich legte ihr verdächtiger seine Hand zur Seite. Sie fühlte sie heruntergleitcn und ihre Börse berühren. In diesem Augen blick legte sie ebenfalls ihre Hand nieder und ergriff den Fremden beim Handgelenk. Er wehrte sich nicht, und sie war in einiger Verlegenheit, was sie nun beginnen sollte; doch sie dachte, daß, wenn er es versuchen sollte, sich zu befreien, sie ihn am Handgelenk hatte, mit der Hand in ihrer Tasche. So saß sie, äußerlich ruhig, aber vor innerer Erregung zitternd, da und war tete, daß ihr Nachbar die erste Bewegung machen sollte. Auf diese Weise fuhren sie eine lange Strecke dahin, als an einer aus? ... Es ist ja selbstverständlich, daß ich Ihnen die Summe sofort zurückvergüt«, sobald ich selbst wieder flott Lin." „Aber ja," sagte Axelchen etwas kläglich, „gewiß, sehr gern, bloß ... Ich habe mich selbst auch 'n bißchen ausgegeben, momen tan .. ." , „Ach," sagte der andre, so recht liebenswürdig, „Sie haben ja, wie ich da eben bemerkt habe, eine wunderschöne goldene Uhr in der Tasche, die lasten Sie eben dem Kellner so lange als Pfand, und morgen löst sie einer von uns beiden wieder aus!" Die Uhr war ein Geschenk der Baronin und Axel Möller wußte, daß die alte Frau fuchswild werden würde, wenn er sie versetzte, aber seine törichte Eitelkeit ließ ihn keinen andern Ausweg finden, der ja auch wirklich schwer zu ersinnen gewesen wäre, und so nahm denn dor Kellner, der sich auch erst noch beim Wirt erkundigte, di« Uhr statt der Zeche in Empfang. Danach schieden die beiden Freunde und Axelchen dachte: „Laß mir nur erst die dreitausend Mark haben, dann werde Ich der Alten was pseifen. Dann soll sie suchen, bis sie wieder einen findet, der sich von ihr schurigeln läßt. 18. Sehr wenig erfreut war Kriminalinspektor Markmann über die Mißerfolge seiner Untergebenen in der Aldobrassanschen Raub- und Diebstahlsge^chicht«. Und wie es bei derartigen Ver brechen schon geht, je mehr Zeit verstreicht seit ihrer Begehung, desto schwerer wird die Auffindung der Uobeltäter. Nun aber schien es, als sollte durch einen glücklichen Zufall der verloren gegangenen Faden der Polizei noch einmal in die Hände gespielt werden. Aus Amerika, und zwar aus Chicago, war nämlich eine Anfrage eingelausen von feiten der dortigen Kriminalpolizei, ob sich nicht ein besonders schwerer Verbrecher namens Max Wilhelm Kartahaus, der unter dem Spitznamen Kentucky-Bill bekannt sei, hier irgendwie bemerkba» gemocht habe. Der Be sagte nenne sich auch Mister Wanderport oder Smith oder Rosen müller und sei ein mitt lgroßer Men'ch, mit auffallend kleinen Ohren und eng beieinander stehenden Augen, die von besonder starken Brauen überwölbt seien. Wenn er ginge, so neige er den Kopf etwas links und habe die Angewohnheit, die Lippen ».gen, wie im Selbstgespräch. Außer diosor Beschreibung Haltestelle der Fremde Miene machte, sich zu erheben. Wenn Sie meinen Arm loslasten würden, gnädige Fra«, sagte er kaltblütig, möchte ich aussteigen. Bet diesen Worten erhob er sich halb, und zu ihrer Bestürzung gewahrte die Dame, daß seine Hand sich nicht tn ihrer Tasche, sondern in der seines eigenen Ulsters befand. Das Kleidungsstück hing so herunter, daß seine Hand sich gegen ihre Börse gepreßt hatte, doch ohne diese berührt zu haben. Sie hatte ihn also ohne Grund beim Handgelenk festgehalten. Voller Bestürzung gelang es ihr dennoch, ihm den Grund ihres Ver haltens darzulegen. Der Fremde lächelte und ging hinaus, wäh rend ein anderer Herr sich vorbeugte und sagte: Misten Sie nicht, wer das war? Das war der Millionär Rüssel Sage! Das umg'sallene Bähnle. Mehr als idyllische Zustände, so schreibt man der Franks. Ztg. aus Schwaben, herrschen seit längerer Zeit auf der Sekun därbahn Lauingen — Dillingen. Vor einigen Tagen versagte 's Bähnle wieder einmal ganz schmählich den Dienst. Der Zug, der fahrplanmäßig um 8 Uhr -15 Minuten abends in Lauingen hätte eintresfen sollen, blieb aus. Und was war die Ursache? Der um 5 Uhr 25 Minuten von Dillingen abge gangene Zug der Härtsseldbahn stieß bei der Station Dischingen aus einen Güterwagen, was die Entgleisung eines Per sonen- und eines Güterwagens zur Folge hatte, die in de» vor- beisührenden Straßengraben sielen. Mehrere Passagiere erlitten dabei verschiedene, wenn auch nur leichte Verletzungen. Alles mußte aussteigen. Ein Ersatzzug ging nicht, die Betriebsleitung sah sich auch nicht veranlaßt, einen solchen zu requiriere». Es blieb also den Pastagieren des Unglückszuges nichts anderes übrig, als in später Abendstunde den weiteren Weg in stock finsterer Nacht zu Fuß zu machen. Nicht bester erging es den auf den Zwischenstationen der Ankunft des Zuges ungeduldig harrenden Reisenden. Aus allen Stationen von Dischingen bis Dillingen erklärte man ihnen kaltblütig: 's Bähnle goht heut nimmer; 's i s ch u m g ' f a l le. Der belgisch« Hof und das Ersetz. In einen grausamen Konflikt zwischen ihrer beruflichen Mis sion und der Furcht vor dem Strafrichter kamen dieser Tage die Coiffeure der belgischen Hauptstadt. Der erste Hosball ist für Sonntag, den 1. März angesetzt. Das belgische Gesetz aber legt den Friseuren wie anderen Gewerbetreibenden strengste Sonntagsruhe auf. Durch die hoffähige Damenwelt ging ein Schrei des Entsetzens: Wer wird uns am Faschingssonntag zum Hofball frisieren?! Was war zu tun? Di« von ihren Kundinnen bestürmten Haarkünstler standen vor einem schweren Dilemmt: hohe Geldstrafe aus der einen Seite, auf der anderen größter Verdruß der feinen, der allerfeinsten Kundschaft, und — welche Schande — ein Hosball ohne neue sensationelle Frisuren, eine verlorene Schlacht für die ganze Künstlergemeinde. Sie stürzten zum Minister. Herr Hubert, Inhaber des Porte feuilles für Industrie und Arbeit, empfang sie freundlich und wohlwollend, wie es eine Abordnung der Acadämie de Coiffure verdient. Aber achselzuckend entschied er: Das Gesetz ist das Ge setz. — Darauf entschied die Akademie, daß das Gesetz die Inter esten der Kunst nicht töten, die Schönheit nicht zur Sklavin eines Paragraphen machen dürfe. Sie beschloß, einen unbeschränk ten Kredit zu bewilligen, um vor Gericht die Sache aller ihrer Mitglieder zu führen, die wegen Beschäftigung ihres Per sonals am nächsten Sonntag sich eine Strafversolgung zuziehen. Den Damen der Brüsseler Hofgesellschaft siel ein Stein vom Herze». In der vollen Pracht ihres echten oder — falschen Haar schmucks strahlend, werden sie zum Batt ins Schloß des Königs Leopold ziehen. Wem gehört das Geld? 85. In Amerika ist bereits im Jahre 1849 ein Johannes Scheibler gestorben. Er soll aus Hessen slammeu und 1808 geboren sein. Er war verheiratet mit einer Dorothea geb. Rat ns. Für den Nachlaß des Genannten werden jetzt noch die Erbberech tigten gesucht. — 86. 6700 Mk. hat ein Landwirt Karl Kur fürst hinterlassen. Er ist 1852 in Schlesien geboren nnd im März 1907 in einem Krankenhaus gestorben. Seine Mutter war eine Johanna geb. Drcßler. Eine Schwester des Karl K. hieß Hedwig K. Wer kann Erbansprüche geltend machen ? — 87. Erben werden gesucht für den Nachlaß eines im Jahre 1831 in Thüringen geborenen, 1907 gestorbenen Rentiers Wilhem Hieronymus M aria n, genannt Max H ofma n n. — 88. Bei einer Rentenversicherung sind nachgenannte Personen versichert. Diese haben aber für die letzten 9 Jahre die fälligen Bezüge nicht erhoben. Jedenfalls sind die Genannten Inzwischen verstorben. Wer kann event. Erbrechte geltend inache» ? 1. Hua» Max Meister, 1852 in Dresden geboren. 2. Friedrich Otto Wtllb ö f k t, 1876 in Le ipzia geboren 3 W'lh-lm '< - - mann, 1874 in Weimar geboren. - 89 In Schlesien ist i« November 1907 eine Witwe Frledericke Seemann geb. Fritzsch gestorben. In ihrem Testament hat die Dame als ihre alleinige Erbin ein Fräulein Paula Kasperke eingesetzt. Diese ist aber schon vor der Erblasserin verstorben, sodaß das hinterlassene ver mögen nunmehr den Anverwandten der Erblasserin zufällt. Solche sind unbekannt und werden gesucht. 90. Wer stammt vsm Geheimrat Christian Strauch ab, der 1820 in Schleiz gestorben ist ? ES besteht eine Stiftung, deren Zinsen dem jeweils ältesten weiblichen Mitglied der genannten von Strauchschen Abkommenschaft zukommen soll. Die bisherige Bezugsberechtigte ist vor kurzem gestorben. — 91. Schon im Jahre 1889 starb im Kreise Hohensalza im Alter von etwa 86 Jahren eine Frau Bewvenuta von Zlotnicki, geborene von GadkowSkt. Der Vater war Gutsbesitzer, die Mutter eine geborene von Jagniatowski. Wer kann Erbansprüche geltend machen ? — 92. Schon im Mai 1904 ist in einem Orte im Harz der Schuhmacher Karl Helbig verstorben. Gr ist 1815 geboren. Erben haben sich noch nicht gemeldet. — 83. Für den Nachlaß einer 1905 verstorbenen Johanne Karoline Friedericke Wiegand, geborene Franz, 1848 geboren in Sachsen- Meiningen, haben sich »och keine Erben gemeldet. — 94. Gesucht werden die unbekannten Erben eines ledig verstorbenen Hanum. Mangels näherer Verwandten kommen angeblich Abkömmlinge von Geschwistern der Großeltern in Frage. Väterlicherseits waren dies der Lorenz Hannm und seine Frau Elisabeth« geborene Setzer, mütterlicherseits der Landwirt Joseph Anton Beck und seine Frau Maria Anna geborene Schmidt. — 95. Im Bezirk Posen starb am 17. Mut 1907 eine Witwe Sophie Wenge, geborene Schumann. Erben haben sich noch nicht gemeldet. — 96. Im Mai 1880 starb bei Schwetz a. Oder die Jleischer- ineisterssrau Louise Fethkenhauer, geborene Bartsch, verw. gew. Radtke. Ihr Geburtsort, ihre Erben und etwaige Geschwister konnten bisher nicht ermittelt werden. Wer ist erb berechtigt ? Zur Beachtung! Für die amerikanische 2 Millionen Erbschaft des Oskar Schröder sind nunmehr 20 Erb berechtigte ermittelt worden l Auch die gesuchten Klara und Louise Lange haben sich in Remscheid gefunden. Weitere, gleich nahe verwandte Erben dürften nicht mehr vorhanden sein. Das Erbgesuch in dieser Sache Hal sich nnnmehr erledigt. Briefkasten. vriekkaüen erteilen wir Nurknnft über alle an uns gerichteten Zlnfragen, ml» Nornahme » on medizinischen Ratschlägen. Mündliche rlurkunst wädrend der Redak1tonssprechp»»dr« Wilh. A. 'Nach de» von uns eingczogenen Erkundigungen be tragen die Studienhonorare an der in Frage kommenden l a n d w i r t i ch a j r l i ch e n A k ad e m i e für jedes Halbjahr 120 tt. Bei nachgcwiescner Bedürftigkeit und Würdigkeit kann das Honorar — innerhalb der zulässigen Zahl von Frei stellen — ganz oder teilweise zurückerstattet werden. Auch werden an einzelne, durch Fleiß und Wohlverhalten sich aus zeichnende bedürftige Studierende vom Ministerium (in der Regel mit Honorarsreiheit verbundene) Stipendien gewährt. Paul R. Ihre Wette haben Cie gewonnen, denn der frühere französische Ministerpräsident Casimir Peri er starb vor Jahresfrist am 12. März 1907. Er war ein recht wohlhabender Herr. Er hinterließ ein Vermögen von mehr als 100 Mill. Francs. Junger Geschäftsmann H. Sie wollen sich zu unserer Druckerei wenden. Diele ist in der Lage, Ihren Druckaustrag prompt und geschmackvoll auszusühren. Sic haben durchaus nicht nötig, sich nach außerhalb zu wenden. Lassen Sie in unserer Druckerei Herstellen, so erwachsen Ihnen mannigfache Vorteile. Das Ihnen so billig als möglich geliefert werden wird, ist selbst verständlich. Wegen Ihrer ferneren Anfrage teilen wir Ihnen mit, daß wir sofort Erkundigungen eingezogen haben. Das Resultat werden wir Ihnen nach Eingang mitteilen. Frau Emma L. Wenn Sie etwas nicht wißen, so wenden Sie sich getrost an uns. Auf Ihre Anfrage folgendes: Schon beim Einseifen der Wäsch« muß man sich vergewissern, ob sich in ihr nicht Flecken von Obst, Eisen, Tinte, Rotwein u. dergl. besinden, um diese noch vorher entfernen zu können. Obst und Weinslccken beseitigt man durch Anwendung des Bleich wassers, Flecke von Oelsarben befeuchtet man mit Benzin oder Terpentinöl, das die Oeliarbe auflöst, Theerslecke bestreicht man mit Butter und ebenfalls mit Benzin. Tintenflecke be seitigt man durch Sauerkleesalz, indem man erst die fleckige Stelle mit Master befeuchtet, dann ein wenig von dem Salz aus dem Fleck reibt, wenn es starkes Zeug ist und nachher mit Master ausspült. E. M. Das Mädchen kann am letzten Februar den Dienst ver laßen. Sie hat keine Verpflichtung bis zum 1. März -« ver bleiben. schickte die amerikanische Behörde auch eine jener bekannten Doppelphotographien, aus welcher der Verbrecher, der dort schon längere Zuchthausstrafen verbüßt haben sollte, sowohl von vorn, wie von der Seite ausgenommen war. Die Bemerkung des mitteilenden Beamten, daß hier, wo es sich um einen sogenann ten internationalen Gauner handlte, die Photographie sehr wenig sagen wollte, unterschrieb der Kriminalinfpektor vollkommen. Diese Art von Photographien, so genau sie ausgenommen wer den, laßen nach einer Reihe von Jahren alle Aehnlichkeit mit dem Objekt vermissen; abgesehen davon, daß die Verbrecher selbst alles tun, um von Zeit zu Zeit ihr Aeußeres zu verändern. Um so erstaunter war, als jene Frau, bei der die Verbrecher das Zimmer gemietet hatten, von dem aus sie dann Nachts in den Juwelierladcn eindrangen, in dem Bilde mit Bestimmtheit ihren Mieter wieder erkannte. Damit war viel gewonnen. Besonders wenn cs gelang, den langen Amerikanc-r, über dessen Identität sich die Berliner Be hörde trotz aller ausgewendeten Mühe nicht klar werden konnte, noch so lange sestzuhalten, bis man den kleineren, der jetzt aus Amerika annonciert wurde, ebenfalls hatte. Aber die Beweise, die man gegen Tom Balubber hatte, der mit dem besten Erfolg den Nichtswissenden spielte, die waren so fadenscheinig, daß der Untersuchungsrichter nur noch deshalb mit seiner Haftentlassung zögerte, weil Krtminaltnspektor Mark mann sich mit dem Gewicht seiner ganzen Persönlichkeit dafür verbürgte, daß man es hier in diesem Menschen trotz- und alle dem mit einem schweren Verbrecher zu tun habe. Aie unten Vorzeigung der aus Amerika gekommenen Photo graphie an den Railroader gerichtete Frage, ob er das Urbild vielleicht kenne, war höchst überflüssig, denn selbst die Annahme, er würde beim Anblick seines Komplizen zusammenzucken und sich durch eine Miene verraten, erschien hinfällig bei einem so ge wiegten und offenbar auf jede Eventuatlität vorbereiteten Menschen. Es blieb also nichts übrig, als die amerikanische Photo graphie schleunigst vervielfältigen zu lassen, und sie an die zu verlässigsten Beamten zu verbellen, damit diese auf den in zwei Erdteilen Gesuchten fahndeten. Das geschah und als der Kriminalschutzmann Horleder die Photographie erhielt, sagte er aus freiem Antriebe zu seinem Vorgesetzten: „Wenn ich damals selbst den Weg gemacht hätte und wäre hinterher gegangen, statt den Wunde! zu schicken, dann wüßten wir heute jedenfalls mehr von der Geschichte, Herr Inspektor. Mein Fehler war es, aber daraus können Sie sich fest verlassen, was in meinen Krästen steht, das werde ich tun, um das Versehen wieder gut zu machen . . . Und wenn ich acht Tage lang nicht ins Bett komme!" Dieser Beamte besaß nicht nur die nötige Energie, seine Worte wahr zu machen, sondern er hatte auch Glück. In einem berüchtigten Keller in der Dresdener^Straße traf er bei seinen unablässigen Streifzügen auf einen Menschen namens Karow, der der Polizei in früheren Jahren gute Dienste geleistet hatte, aber jetzt nicht mehr dazu imstande war, weil er eines Nachts auf offener Straße wahrscheinlich von Leuten, die er verraten hatte, überfallen wurde, die ihm ein sogenanntes „Schlichnerztnk" gemacht hatten. Diese absichtlich im Gesicht, also an einer sllr jeden sichtbaren Stelle, beigebrachte Wunde hatte eine fürchterliche kreuzförmige Narbe hinterlassen, die es dem Mann ganz unmöglich machte, weiterhin für die Polizei zu agieren. Er handelte jetzt mit Apfelsinen und Naschwaren und quälte stchwohl mühsam durchs Leben. Aber hin und wieder hörte er doch noch dies oder jenes und so hatte er auch jetzt tn Erfahrung gebracht, das ein paar verwegene Mooskuppen-Schränker'), die aus Amerika herübergekommen wären, sich hier aushalten sollten. „Der eine davon kommt nranchmal in den Nußbaum," sagte er. „Er hat aber laue Flebben') bei sich und versteht kein Katowes'), aber wenn ein kodel Geneiwe geschoben') wird, da ist er dabei ... und hat immer Elasetnes^) bet sich." Der Kriminalbeamte gab dem ehemaligen Achtgroschen- Jungen ein gutes Trinkgeld, dann fuhr er sofort nach dem Nuß baum. >) Gcldschrankeinbrecher. — ») Falscher Paß. — ') Spaß. — «) Sin »raßer Diebstahl ausgcsührt. — «) Pistolen, Revolver.
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