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- Erscheinungsdatum
- 1908-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190802189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19080218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19080218
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-02
- Tag 1908-02-18
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Monat
1908-02
-
Jahr
1908
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Beilag-.Hu Sst.»40 des Auer Tageblatte» und Anzeigers für das Erzgebirge. Dienstag, den >8. Februar 1908. Akis« nach katholischem Ritus statt. Der Bäte» der Braut war lange Zeit hindurch gegen die Heirat gewesen und hatte wiederholt in Abrede gestellt, daß sich seine Tochter mit den, Her zog verlobt habe. Schlsttzlich hatte er seinen Widerstand aufge geben, aber seine Kapitulation mit der siir das junge Paar nicht gerade erfreulichen Ankündigung begleitet, datz er seiner Tochter keine Mi 'ist geben werde. * Der Papst als Löwenbesitzer. Der Negus von Abessinien, Menelit hat, wie bekannt, dem Papst Pius X. als Zeichen seiner Verehrung zwei Löwen zum Geschenk gemacht, und dieses — für den Papst — immerhin eigenartige Angebinde hat in der ganzen Welt lächelndes KopfschUtstln hervorgerufen. Die beiden Löwen, prächtige junge Tiere, sind jetzt wohlbehalten in Rom angekomme». Sie wurden von zwei M i ss i o n s v ä t e r n als Wärter begleitet. Im Vatikan sinnt man nun hin und her: Was soll man mit den Löwen anfangen? " Rätselhafter Tod eines Schriftstellers. Schriftsteller R ri tz o l s Göbel aus Berlin wurde gestern früh in der siebenten Stunde in München im Hofraume eines Hauses in der Grave lottestratze tot ausgefunden. Anscheinend hat er sich in dem Hause verirrt und ist ar.' tzer Suche nach einem Ausgange aus dem Fenster im Treppenga g gestürzt. Wie er in das Haus kam, und was er darin zu suche: hatte, mutz noch aufgeklärt werden. Der Verunglückte hatte in .. c Tasche ein Telegramm des Langenschen Verlags in München, > ihn von Berlin nach München gerufen hatte. * Werkstätte für falsches Geld. In Charlottenburg ist von der Polizei eine anscheinend von russischen Verschwörern geleitete Anstalt, in der die Kampfmittel in Gestalt von falschen Rubelnote n hergestellt werden, entdeckt worden. Man sand eine Maschine und Papicrprobcn, sowie Platten zur Herstellung von llv- und KW-Rubelscheinen. Es sind bisher drei Verhaf tungen erfolgt nutz zwar die eines Restaurateurs in der Tau- roggenstratze, in dessen Räumen sich die Falichmünzcrwerkstatt befand, sowie eine: Schlossers und eines Arbeiters. Man nimmt an, datz die Ange'.zenheit mit der Entdeckung des Papier- lagers für falsch.s Geld in der Pankstratze in Berlin in Zu sammenhang steht. * Im Tunnel entgleist. Am Ausgang eines Tunnels zwi schen Dolhain und Herbesthal entgleiste, wie aus Aachen telegraphiert wird, infolge Achseubruches die Lokomotive des Expretzzugcs, der um ti Uhr .9 Minuten von Köln abgegangen war, die Lokomotive, fuhr noch -iOO Meter neben den Schienen weiter und zerstörte deren Schrauben und Laschen. Dank der Geistesgegenwart des Maschinisten, der sofort Gegendampf gab. kam der Zug, der lonst zweisellos an den Wandungen des Tunnels zertrümmert wäre, zum Stehrn, so datz die Reisenden mit dem Schrecken davon kamen. Der (rnllittan-Tiammtt in Arbeit. König Eduards berühmter Edelstein, der Lullinan-Diamant, der grötzte Diamant der Welt, ist in Amsterdam von Joseph As sch er, dem Ches der «rotzen Dtamantschleizerei, glücklich ge spalten worden. Ävochen waren bereits in Studien und Probe» dahingegangen, ehe man den entscheidenden Schritt unternahm. Es galt den Stein so zu beschneiden, datz die fehlerhaften Teile cntfernt würden, ohne den Kern selbst zu beschädigen. Der In haber der Schleiferei wollte die Arbeit persönlich aussühren und mit Feuereifer machte er sich an die Vorarbeiten. Zunächst wurde eine genaue Nachbildung des kostbaren Steines in harter Ton masse hergestellt, und an diesem Modell erprobte man zunächst die Methode, die an dem Stein angewandt werden sollte. Ei» desondcrer Tisch mutzte lo»struiert werde», und auch eiue ueue grötzere Schneidbüchse wurde hergestellt, de»» die Dimensionen des Lulliiran-Diamantcn überschritten bei weitem das Matz, auf das die Schneidbüchsen eingerichtet sind. Besondere Kittstöcke wurden «»gefertigt, und nach zahlreichen Versuchen entnahm man das Juwel dem Ctahlschraiik, in dem es seit Wochen ver borgen lag. Der Stein wurde, in eine KiUlage gebettet, an der Spitze eines Stockes befestigt, der in seiner Form dem Schläger einer großen Trommel ähnelt. Mit der linken Hand hielt Joseph Asscher den Stein über die Schneidbüchse, während er in der rechten Hand einen ähnlichen Kittstück hielt, in den ein kleiner, scharfer S ch n c i d e d i a m a n t eingelassen war. Der Schneide prozetz nahm natürlich geraume Zeit in Anspruch, denn bei der Arbeit wurde die größte Vorsicht gewahrt. Dann befestigte man den Stock mit dem Cullinan-Diamantrn in einem großen vier eckigen Bleistück, schob in den ausgeschlissenen,Schnitt eine eigens zu diesem Zweck ans feinstem Stahl.konstruierte Klinge, ein Hieb mit einer dicken Stahlstange, und der Stein sprang auseinander. Die übrigen Spaltungen wurden in der gleichen Weise vorge- nommcn und gelangen vollkommen. Um die Arbeitstische waren dicke, weiche Teppiche gelegt, für den Fall, daß der Stein den Händen des Schleifers entglitte. Das Juwel wird nun Henri Koe, der auch den berühmten Excelstor-Diamanten poliert hat, übergebe» werden. In einem besonderen Raume wird der Polierer mit drei Gehilfen dem Juwel seine endgültige Form geben."Für die Arbeitest ein Zeitraum von einem Jahr in Ausstcht-genommen»»" Dem Rundteren eine»-Diamanten solgt .gewöhnlich.»ein S ch l r i s p r o z eß, in dem mit einem zweiten Diamanten der erste abgcrieben wird: in diesem Falle aber soll hiervon abge sehen werden und sofort mit der Politur der Fasteten begonnen werden. Der Culliuan-Diamant ist Joseph Asscher in London gegen eine einfache Quittung in Anwesenheit mchrerWürdenträ- ger ausgehändlgt worden: er wurde dann insgeheim nach Amster dam geschafft. In seinem gegenwärtigen Zustande, nach dem Rundiercn, wiegt er noch gegen anderthalb Pfund: nach vol lendeter Politur wird er voraussichtlich etwa ein Pfund wiegen. Der Schliff besteht aus 58 Fasteten, und die Behandlung hat ge zeigt, daß man es in der Tat mit einem außerordentlich schönen Exemplar zu tun hat, dessen herrliches gläsernes Weiß die Fach leute entzückte. Tas nenälM Her;. Zu den bewunderungswürdigsten Errungrnschasten der modernen Chirurgie gehören die Operationen, die heute bet einer Verletzung des Herzens an diesem wichtigsten Organ selbst vorgenommen werden können, tteber eine gelungen.» Herzoperation berichtet Professor G. Sultan in der letzten Nummer der Deutsch. Ried. Wochenschr. wir geben aus dem hochinteressanten Aussatz das folgende wieder: Der Patient war ein 118 Jahre alter Tischler (Eugen M ), der am 29. Juni v. I. einen Selbstmordversuch begangen hatte, indem er sich mit einen, Revolver — Geschoß 9 Millimeter — einen Schutz in die Herz gegend beibrychte. Bei der Untersuchung fand sich eine pulvcrge- schwärztc, kaum blutende Einschußöffnung. Eine Ausschußössnung war nicht vorhanden. Obgleich nach dem vorliegenden Befund eine Blutung in den Herzbeutel mit Sicherheit angenommen werden konnte, hielt ich doch zunächst noch einen spontanen Still stand der Blutung und damit einen langsamen Rückgang der b.»- ängstigenden Symtome für möglich. Die erhoffte Besserung trat aber nicht ein, der Puls wurde vielmehr kleiner, die Schmerzen in der Schulter nahmen zu, und die Atemnot wurde schlietzlich so bedrohlich, daß an einer weiter zunehmenden Blutung und einer V e r l e tz u n g d e s H e r z e n s selbst nicht mehr gezweifelt wer den konnte. So entschloß ich mich am späten Abend des zweiten Tages — etwa !!v Stunden nach der Verletzung — zur Ope ration. In Chloroformnarkose Bildung eines großen, rechts gestiel ten Lappens. Nach doppelter Unterbindung der Adern und Venen und nach vorsichtigem Abschieden des unverletzten Brust fells wurden zuerst der vierte und fünfte Rippenknorpel, schließ lich das Brustbein oben und unten, teils mit der Knochenschrre, teils mit dem Meißel durchschnitten. Nun ließ sich, ohne daß es zu einer Verletzung des Brustbeins gekommen war, der Lappen leicht nach rechts heriiberklappen. Sofort nach Eröffnung des Herzbeutels stürzt in großem Bogen dunkles Blut hervor, im ganzen itielleicht 2V0 Kubikzentimeter. Schnell wird die In zision im Herzbeutel erweitert und das in ganzer Ausde h nun« freiliegende Herz emporgehobrn. An der Vorder seite des Herzens war außer einer linsengrotzen Blutunterlaufung an der Spitze -eine Verletzung nicht sichtbar, dagegen sah man, nachdem das Herz nach rechts hcriibergeklappt war, hinten an der Spitze eine etwa 1>^. Zentimeter lange, in der Mitte 0,5 Zenti meter breite, kratrrsörmige, von zerfetzten Rändern begrenzte Wunde, dir während das Herz gehalten und komprimiert wurde, nur wenig blutete. Mit drei feinen Sc i d e n k n o p s nähten wurden die Wundränder exakt vereinig t. der Sicherheit halber wurde auch durch die blutunterlaufene Stelle eine Seidennaht gelegt. Das Halten des überaus kräftig arbeitenden Herzens während der Anlegung der Nähte war trotz der schon zur Vorsicht über die Gummihand- schuhe gezogenen Zwirnhandschuhc schwierig und erforderte ziemliche K r a s t a u f w e n d u n g. Jedesmal, wenn behufs An legung einer Naht aus der Rückseite das Herz nach rechts herum geklappt wurde, wurde gemeldet, daß der Puls klein und kaum fühlbar sei, und er wurde sofort normal, wenn das Herz in seine natürliche Lage zuriickgcbracht wurde. Nachdem alles Blut sorg fältig aus dem Herzbeutel entfernt worden war, wobei man an der linken Seite die durch ein Blutgerinnsel geschlossene Ein- schutzössiuing in denHcrzbeutel sah, wurde die Einschnittwunde des Herzbeutels durch Eatgutnähtc vollständig geschlossen, der Hautknochenlappeir zurückgeklappt und nach Ausschneiden dos ge schwärzten Schutzkanals eingenäht. Unter den Lappen wurden ein Drain und einige Iodosormgazestrcisen geschoben. Der Patient übcrstand den Eingriss sehr gut, die Atmung wurde sofort ruhiger und war nach wenigen Tagen ebenso wie der Puls normal. Der Wundverlaus war vollkommen aseptisch: anfangs bestand ein gewisses Druckgefühl «tf.der BrHt, das aber auch bald verschwand. Am 22. Juli 190- verließ der Patient das Bett, und am 5. August 1907 konnte er geheilt aus dem Krankenhause entlassen werden. Er blieb auch weiterhin gesund, der Laz>pen ist knöchern fest eingeheilt, weder am Herzen noch an den Lungen sind Abweichungen von der Norm nachweisbar, und er leistet ohne jede Störung,-seine volle Arbeit als Tischlerst» e»ner Klavierfabrik wie vor der Verletzung. — Wo die im Körper steckende Kugel sich befindet, vermag Proscstor.Sultan nicht zu sagen, sie ist weder mit dem Durchleuchtungsschirm sichtbar zu machen, noch ist es in zahlreichen Röntgenaufnahmen gelungen, sie zu entdecken. Professor.Sul tan nimmt an, daß die Kugel durch den Schatten eines W i r b e l k ö r p e r s und wahrscheinlich auch durch den Lebe r- schatten verdeckt sein wird. »L» V7.«> «r.» «r»c »i io i»4; «4.«2 »ror ii 70 »r.o> 92 2C äo. 91.40 VS 70 98.75 c 07 7>) 92.- 90.00 9S.- -7.50 '58 75 Oux-4"/» LodendLcst 735 4 - V. 1891 Onltlvk. krolrpr.kirlloM, 17.5» 4200 IL1.75 2A».1O 25.5(1 >17 10 >72 00 2250. NN. 1(72.50 1(3.25 170.00 438 197.40 712.75 197 70 «83- 175.75 1031 85.'5 97.25 245.lk) «040 - >45. 219. 199 — 101.75 149.- 127.- 99. 0 >14'75 71.50 81.1" 871. 2100. 23W. 8(81. 341 530, 420. 835 1'10. 9 57 - 153 «X 25 '37.50 91.5'.' 230. 104.- «37. LviLkkwer Lank VeretosdinK l-eivr ereällsostaU Xbltteo Lkemn. violtvek. Aktien lDrrsklncr vsnlk zix. '4t» i 91 50 91 - 25 50 92.75 1'XI.- 92 75 94.25 »7^5 99.70 72 83 5200 43 IkUl» 'L9.3O L; ii'Ä I-une. 10 47 .10» «vir »II» ku»r, 2 zu IlUI. I»NÜ »rütliend.. 2edal«c>>. 2«Icli Odcrliodo«', rvlci». SN-lok -4V Vc-eIn»«I. raoo.- 4OO.-> »10.- >4X>.- »10.-7- .. ir.-o oarllnai» «rlcli,diin»ai,l6in VSdw. eivwdidn III.- 8,,»«NUrdr n N AI. „ >.». o . reo. - er 4» «40 ^mrlekOim llrlixiel, lt»Ncn No. NxN» I-ele».»»-, V» Vloo ro 0,1» c»-8.ljcl»c Ok»I -»«ndnnlon ^«nsIelNe» Nu«» rro.. voiIi»unN, Nnl-.n kdüul« Niipei oioucnci üullrkn 8IcI>».^c.««cI>.-I »d, Null» »an 0o«««N»a Üilil« U,. »r,I. 81,««««od. Oilagnxr«., "1- NSoIz.K1»rIcnN. »ox.' Sv 64» iN„Im,no, Sick», »„cd-t-«d«. üonNkim, S 8Nci 8cl>»nr>k,r rimmeiw, CK ev. X. IN. p. Lkemn. ^I»t.-8p1n. O»r<Unci> -NeNe,»cd1.Nc-l7»l. NKpIeil, (Ir. l-,Io. 81,«»end. reine. Ule»,.- » useiü-'prp! u. n -rri. crenu»»«c> >c-Ie,, 8I»«Ied»N„ 8ll-N»dn- «.omdzweni t.«ip«kgoi7 8L> »v. l>i,»i». «cnui-e '1.7, , . <!.«»> NreuL«. Cous 12 4 Lidl. Uläd,. L. »>p. psödis Sei. VN u «xp. i'iok,. 8< ». IX Xur,I- - l'eol. v IM ovIOpr. 4-/, küdm. d-oind r. Id« Uown,. ei« Nurcl>»ell,öse, ». IWS 0oI0pk. " -4"/, No-ieodicn «urs-Bttickt -es «uer rage»latt«s 1S0N 82 8) '15.70 ßar. Prior 92.! o Kk».Ied.8lÄ<tt4»i,I. " v. 1892 . «si ix» 5^/^ 45 50 i v. 1074 >04 — V» ! SlLOtSnI. 5l.'« 1-tr'i. 3l»0lKir1. " - Ne"nlL.'l^t'-p»j>^,'. I V»oS. pad„»Z», - sied,. 0u»»I,i>IP I», «m 15. pedruar 191^ vockumer ttsipeaer OelsevXlrcken V08". iKLLeKljien ^11^.^ Llelitr. - Oe^. psllcenii. l)^r<ttnen r<» d4oräO. l.1o>r1 ckemnUrer Wi'rkr Verl. vLNljelse.-^nl. veulscke Uank vlskoato ^om. >n1. DresOnrr vsnlc s^At1o>utidknk Illi vtscdlx!. Oe5l«,r.t.'r:<1.-.^»1. 2 »>25 UelcdsdLn'« «51.10 5»cti«,. ULnk (?vkmn. von^Vr:>e^ Z-/, 8Ick,. «cnle 81. 0°. I <N>. .,11.8c. . Z°/, 8Icd». 8r.-Zn!. v. i-ü/es U»n<i,e,Ntnd,. rooäireunu,-. ,eoteo 1»/,°/,, So. 4-p. ' <io. zt/^ »p',eu,,. ckon». 30/0 » » Z'/n?-ck». ttenlL., 4°/, Oe»1. Ooltlrente S°/o vumLnlLfl 4».'a Oo. »^.4,1. »rso 4^/, ttussen v. 1880 4°/, . v. 89 4^7 vuss. 81.-tten1e <>/, l'ürkenloie 4°/s OnK. (Zolclrenlc 4^/, , Kr.-^onlk »ül'ölN»n» IUI » I vom l7 bebruor U „ Kealc °u r>/^/^8»ci». Xnl. 1-/,°/« Lkenm. 8I»0> >nl ,v.,» v.eräa. Llsäi- X«1 v. 1900^ 3'/.»/o plrmen. 31s^> Xnl. v. 1SM veuLledl. Oevred. Oel», Le red.-Oe vi Noe»«, Nö.-Vx«. «u» ,el. ConeoriN» So p,Io,-^KI „ „ 81. ^dl.Ve, So ?,.->d.8.1. So cko 8, tt. . UoNc» 8eee» ->1il. So. i>»Io,a. So. III L NodnOoil d r. So. P,I»,-^KI. X»I»e»L,. 81.-^. N.ue. Slelal,. N.-V. s äo. OderkodnOl. Norrl <!o. > 8«Ii»<!e:., A. ^o wakv-nd'M 83.- I , I, , «. > . M I.» » ^'-,^.1.1,,.- I. Vanlc-Verein Filiale Aue. Koalctzurienl iincl l^steckverketir. Xnnnstme vvn ösarein- Isc;'n rur Vecrinriuiip;. Oiükontierunß von VVeclweln etc. Kn- u. Verkant vnn VVeriimsiieron. liinlttsiinit von Koupon? uncl xelooplen I^llekt n. Verinietunß von Lctiranklüeiiern. vereinskaleuder. Dienstag, den 18. Februar. 1908. Sängerabteilung des Allgemeinen Turnvereins, Uebungsstunde im Bürgcrgarten. Gesangverein „Harmonie". Uebungsstunde im Restaurant Schmelzhüttc, Auerhammerstraße. Männer-esangverein Aneehammer, Uebungsstunde. Stenographenverrin Sabrlsberger. Uebungsstunde im Wettiner Hof.-. Aber der dritte der Diebe beeilte sich trotzdem nicht über mäßig. Das Gemach war ja nach beiden Seiten verschlossen und ehe man hier Einlaß fand, war er ja sicher über alle Berge. Er zog also von seiner merkwürdig schlanken, feinsingrigen und für einen Mann auch kleinen Hand einen Ring ab, einen ganz einfachen, billigen Ring mit einem Lhrysopav, und diesen legte er in eine Aschensa rle auf den Schreibtisch. Dann stieg auch er aus dem Fenster hinaus und während jetzt schlürfende Schritte den Korridor entlang kamen, wahrschein lich ein Bedienter, der öffnen wollte, glitt auch der letzte der drei Einbrecher in die Tiefe. Es war Fredy Harlach, der mitten in der Nacht seinen Onkel störte. Und die Veranlassung dazu war die einfachste von der Welt. Fred hatte den gleichen Zug wie sein Onkel benutzt und in Berlin ein geschäftlich so wichtiges Telegramm vorgefunden, daß er es verantworten zu können glaubte, wenn er seinen Onkel selbst in dieser Nacht weckte. Nicht daß Aldohrassan selbst etwas unternehmen sollte, nein, der »".ngerc Geschäststeilhaber wollte nur eine Direktive für sein Hanseln. Diese geschäftliche Energie, zu der übrigens der Onkel den Neffen erzogen hatte, rettete de n Iuwelenhändler das Leben. Die Tür zum Arbeitszimmer wurde erbrochen und man sand Aldobrastan röchelnd und nahe »m Verscheiden. Der Knebel war in den Hals hinabgeglstten unl, vielleicht hätten schon die nächsten Minuten das Ende gebracht. Aber sobald man Ihn ( ivon befreit und mit den geeigneten Mitteln in Vewußtsei wieder wachgerufen, hatte, kam er ver blüffend schneu zu» vollen Besinnung-, Sein erster,Blick galt, dem Geldschrank, an dessen einer Wand das Zerstörungswerk aller dings ziemlich weit vorgeschritten war.und in welchem, wie sich nachher herausstellte, infolge der-Anwendung der übermäßig starken Temperatur, die Geschästsbllcher vollständig verkohlt waren. Aber das, worauf es ankam, die Edelsteine, hatten nicht im mindesten gelitten. Sie waren unversehrt.u-ch wenn.etwas geeig net war, den JuwelenhÄndlee>di» ausgestandenen Schmerzen und Q. rlen schnell vergessen zu machen so w^r es der Umstand, datz sein Ci.'entum, sein Vermögenvchnvekl.tzt^geblteben war. Wie s» sich dann zwar noch m''.hsaM, aber doch 7chon selb ¬ ständig. wieder durchs Zimmer bewegen konnte, sah er vor allen Dingen auf seinem Schreibtisch nach, ob dort etwa Korresponden zen oder andere Gegenstände entwendet waren. Aber kein Fach des umfangreichen Möbels war verletzt. Briese und Gerätschaften lagen alle aus ihrem Platz und es war sogar noch etwas mehr da, als vorher vorhanden gewesen. Der Juwelenhändler verfärbte sich, wie er den in der Afchen'chale liegenden kleinen Chrysopasring erblickte. Seine Finger zuckten danach, als wollten sic ihn ergreifen, aber er bezwang sich und erst als er die Dienerschaft, die natür lich jetzt vollzählig beisammen war, hinausgcschickt und seinen Neffen für einen Moment anderweitig beschäftigt hatte, nahm er den Ring rasch und heimlich aus der Schale und steckte-ihn ein. Bald daraus kam die Polizei, die man inzwiichen benach richtig! hatte, und schritt zur Aufnahme des Tatbestandes. v. Als Adele das Haus Ihre» Gatten verlassen hatte, stürmt« sic zuerst blindlings- die Straße hinab -durch die kalte Nacht,- deren klares Firmament von Sternen leuchtete. Bis zur nächsten Ecke rannte sie trotz der Glätte was ihr« Füße nur lausen konnten und nachdem sie dort eingebogen, blieb sic nur einen Augenblick stehen, um Lust zu schöpsen und-um dann weiter zu eilen. Doch allmählich mäßigte sie ihrs- Eile, weil ihrer zarten Brnst die Lust knapp wurde und weil sie sich sürchtete, durch allzu rasches Lausen den Passanten oder gar den hier und da an der Ecke postierten Schutzleuten auszusallon. Sie hatte ihren Mantel, den ihr der Iuwelenhändleru-nr Hochzeit geschenkt hatte, vom Riegel gerissen und halt«, glück--» licherwejse in der Tasche dieses kostbaren.Kleidungsstücke».aus lichtblauem Tuch, das mit Biber gefüttert war? ihre Handschuh« und tcn Kopfschal gefunden. Hier in den stillen Straßen des Westens, wo,um diostz Zeit nur vereinzelte Nachtschwärmer nach Hause zurückkshrtsy,,»blieb. die junge,Frau, ziemlich unbehelligt und sowie «inmal ein Herr Miene machte^ sich ihr zu nähern, so beschleunigte sie ihren-Gavg- derart, datz^jeder merkte, wie unerwünscht ihr» eine. Annähe rung Mr.. Nach und, nach,beruhigt« sich-auch-ihr-wildttopsondea» Hrr-v und das erst» Gefützk, das voll und stark in ihr emporwuchs» <var das der Freude über die endlich gewonnene Freiheit. Sie brauchte diesem Manne nicht anzugehören, ja sie hatte nicht einmal mehr nölig ihn zu iehen, sie war fort von ihm! Sie brauchte sich auch den Launen ihres Vaters nicht mehr zu fügen, sie war frei! Und cs dauerte eine ganze Weile, bis diese Empfindung beeinträchtigt wurde durch die Angst vor der Zukunft und durch die Besorgnis, wir sie sich «rnähren würde Adele besaß in ihrem Portemonnaie kaum sünszig Mart. Was sie sich etwa wünschte, das hatte ihr ihr Bräutigam ge schenkt. Aber natürlich hatte es sich bei diesen Geschenken nie um Geld gehandelt. Und ihr eigenes Besitztum, noch aus ihrer Lehrerinnenzcit in der Malschule der Schwester herriihrend, tonnte ja nur unbedeutend lein. Sie hatte sich nun vorgenommcn, morgen sofort irgendwo in einem Vorort oder ganz draußen an der Peripherie der Stadt ein Unterkommen zu suchen, und dann eine St»lluug> anzuneh men am liebst«» da, wo niemand au» den, Kreisen, denen ihr Gatte »ahestand, sic wiedcrsinden oder erkönnen könnte.. Aber währendiste so allein durch bte.Strotzen ging, immer nach einer bestimmten Richtung hin, und ohiw,zu wisst», wohin ihr Weg sie führen würde, kamen ihr doch.wieder Bed-nken.:, in dieser Stellung mußte sie doch notwendig, qemoldeb werd««. »Uird Herr Aldobrastan — sie nannte ihn sür-sich.selber auch.jetzt noch so — würde-natürlich keine. Mühe scheuen,.ihren Austnthglt herauozusinden , . . alio das,gtirg, nicht,. gem«ld«t-werden. durste sie ans keinen-Fall! Aber schließlich würde.sie. ja woh(,auch..so Leut« finden, die-ihr ohne polizeiliche,Anmeldung, wenn,sie nur dafür, bezahlte, ein Asyl boten. Jetzt hieß-es vor.allen Dingen, für . diese Nculst ein. Unstr-. kommen suchen.. Adele war.totmizd«, Dieser Tag hatst><ja schon vor Morgengrauen uird mit der fürchterlichen^.Szsne» die »ihr» eigener.Bäte» »ihr machst,».begonnen. -iDan» die-st»st,übsrm«rjch-1 liche Anstrengung, mit der sie trockenen»-Auges-^und -äutzMtch^ scheinbar ganz - ruhig Li«»Trauungsstremanst.iidie.. Glibüotzvtche der.Hochzeitsgäste und.den Lärm der Festlichkeit über.sich-ensth«». ließ. (Fortsetzung, folgt.).
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