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vatsch bei Ub und im Angriff auf den Höhenrücken Jautina, auf der Rückenlime östlich Kamencia und in südlicher Richtung bis auf Stubica, den Satt.'lpunkt der Straße Rogacoca-Baljewo. Wien, 15. November, mittags. (Amtlich). Die Verteidigung Przemysls wird, wie bei der ersten Ein schließung, mit größter Aktivität geführt. Bei dem gestrigen größeren Ausfall nach Norden wurde der Feind bis in die Höhen von Rokietnisa tzurückgedrängt; unsere Truppen hatten dabei nur minimale Verluste. In den Karpathen wurden vereinzelte Vorstöße feind licher Detachements mühelos abaewiesen. Auch an der übrigen Front vermag die russische Aufklärung nicht durchzudringen, (gez.) Hoefer. Vom Türkenkrieg und den durch die Proklamierung des heiligen Krie ges überhaupt aufgerüttelten und zum Kriege nei genden islamitischen Volksstämmen sind folgende Draht nachrichten eingelaufen: Konstantinopel, 13. November. Der Sultan hat an sein Heer und seine Flotte ein Manifest erlassen, in dem es u. a. heißt: Rußland, England und Frank reich, die Millionen von Muselmanen unter ihrer tyran nischen Verwaltung halten, haben niemals aufgehört, Hintergedanken gegen unser erlauchtes Kalifat zu he gen, mit dem die Muselmanen durch Religion und Ge fühl verbunden sind, und wurden die Urheber alles Unglücks und Ungemachs, das gegen uns gerichtet war. Durch den Heiligen Krieg, den wir heute unterneh men, werden wir mit Gottes Hilfe dem Angriff auf den Ruhm unseres Kalifats und die Rechte unseres Reiches ein Ende setzen. Stürzt euch wie die Löwen ungestüm auf den Feind, welcher ebenso wie unser Reich auch das Leben und die Existenz von 300 Mil lionen Muselmanen, die ich durch das Heilige Fetwa zum Heiligen Kriege aufrufe, bedroht. Vergesset nicht die Waffenbrüderschaft mit zwei der bedeutendsten und mächtigsten Armeen der Welt. Mehmed Reschad. Konstantinopel, 14. November. Die „Agence Ottomane" veröffentlicht eine vom BizegenecalissimuS Enver Pascha an die Armee gerichtete Proklamation, in der es u. a. heißt: „Wir müssen daran denken, daß über uns die Seele des Propheten und der übrigen Heiligen schwe ben, und daß unsere ruhmreichen Vorfahren unsere Taten verfolgen. Wenn wir beweisen wollen, daß wi» wahre Kinder des Propheten sind, wenn ihr dem Fluche der Nachwelt entrinnen wollt, dann laßt uns arbeiten. 300 Millionen Muselmanen beten für un seren Sieg. Niemand kann dem Tode entrinnen. Wie glücklich sind diejenigen, die vorwärts stürmen, wi? glücklich diejenigen, die als Märtyrer fallen für den Glauben und das Vaterland. Vorwärts, immer vor wärts! Sieg, Ruhm und das Paradies sind vor uns, Tod und Schande hinter uns. Es lebe unser Padi- schah! Konstantinopel, 14. November. Eine amt liche Mitteilung aus dem Großen Hauptquartier be sagt: Im Kampfe bei Köpriköi, der am 11. und 18. November stattfand, wurden die Russen geschlagen. Sic verloren 4000 Tote, ebensoviel Verwundete und 500 Gefangene. Unsere Truppen erbeuteten 10000 Ge wehre und eine Menge Munition. Die Russen zogen sich in schlechtem Zustande in 8er Richtung auf Kitek zurück. Steiles Gelände, Nebel und Schnee erschwerten die Umgehungsbewegung unserer Truppen, und so konnte den Russen die Rückzugslinie nicht vollständig abgeschnitten werden; doch wird die Verfolgung fort gesetzt. Athen, 1S. November. Nach einer Meldung aus guter amtlicher Quelle wird der Khedive, begleitet von 50 Personen, demnächst Konstantinopel verlassen, um das Kommando in dem Feldzug gegen Aegypten zu übernehmen. Konstantinopel, 15. November. Wie TaSwir-i- Efkiar erfährt, gewinnt der heilige Krieg, der gegen Frankreich proklamiert worden ist, in Marokko an Ausdehnung. Einem in Tanger erscheinenden Blatt zufolge sind 10 000 Marok kaner unter Abd ul Melek in Tazza eingezogen. Sie nahmen die französischen Beamten gefangen. In einem zwischen Marokkanern und Franzosen in der Umgebung von Tanger mlSgefochtenen Kampfe sind di« Franzosen geschlagen worden. Der B«rena«fstand kann von uns, wie schon wiederholt bemerkt, lewer nur im Lichte der englischen Berichterstattung ver folgt werden, und was die wert ist, dürfte allen un seren Lesern sattsam bekannt sein. Um aber die Er eignisse in Südafrika nicht aus dem Auge zu ver lieren, lassen wir die einzige vorliegende englische Mel dung folgen: Kapstadt, 15. November. Ein amtliche» englische» Telegramm au» Pretoria teilt mit, daß Oberst Badenhorst, der von Wolvenhoek im nördlichen Oranjefreistaat vorrückt, seinem Bericht zufolge am 12 November bei Frankfort ein Rebellen-Kommando unter dem Befehl von Vanbcll« ange griffen und sein Lager mit 47 Mann und 58 Pferden er obert habe. 2 Rebellen fielen, 3 wurden verwundet. Endlich liegt auch ein Bericht des Admirals Spre über die Seeschlacht bei Coronel vor, der zwar nicht wesentlich von der amtlichen englischen Meldung abweicht, diese aber doch noch in einzelnen kleinen Teilen ergänzt: Berlin, 14. November. Ueber das Seegefecht von Coronel ist auf funkentelegraphischem Wege von Nordamerika folgender Bericht des Chefs des Kreu- zergcschwaders eingegangen: „Am 1. November trafen auf der Höhe von Coro nel S. M. Schiffe „Scharnhorst, „Gneisenau", „Leip zig" und „Dresden" die englischen Kreuzer „Good Hope", „Monmouth", „Glasgow" und den Hilfskreu zer „Otranto". S. M. Schiff „Nürnberg" war wäh rend der Schlacht detachiert. Bei schwerem Seegang wurde das Feuer auf große Entfernung eröffnet und die Artillerie der feindlichen Schiffe in 52 Minuten zum Schweigen gebracht. Das Feuer wurde nach Ein bruch der Dunkelheit eingestellt. „Good Hope" wurde durch Artilleriefeuer und Explosion schwer beschädigt in der Dunkelheit aus der Sicht verloren. „Mon mouth" wurde auf der Flucht von „Nürnberg" ge funden, sie hatte starke Schlagseite, wurde beschossen und kenterte. Die Rettung oer Besatzung war we gen schweren Seeganges und aus Mangel an Booten nicht möglich. „Glasgow", anscheinend leicht beschä digt, entkam. Der Hilfskreuzer flüchtete nach dem ersten Treffer aus dem Feuerbereich. Auf unserer Seite keine Verluste. Unbedeutende Beschädigungen. Der stellvertretende Chef des AdmiralstabeS: Behncke. Bekannt dürfte sein, daß nach dem deutschen See sieg bei Coronel die japanische Flotte aufgeboten wer den sollte, um unser Geschwader zu vernichten. Wie aus der folgenden Nachricht hervorgeht, wollen wir uuS den Japsen recht „entgegenkommend" zeigen: Laag, 13. Nommber. Di« .Tim«»" veröffemUchl »in« Depesch« de» New-Uort Herold au» Valparaiso, wonach «» Admiral von Spee gelungen sei, durch Funkspruch die .Drei- den* und die »Leipzig*, die zur Aufsuchung de» englischen Panzerkreuzrr» .Otranto* nach Talcahuano gesandt waren, wieder mit seinem Geschwader .Scharnhorst*, .Gneisenau* und .Nürnberg* zu vereinigen, um der au« acht Schiffen be stehenden japanischen Flotte entgeg«« zu fahren. Zum Schluß mögen noch einige hämische Worte, die unserer Flotte seitens der Engländer gewidmet wurden, wiedergegcben werden: Berlin, 14. November. Unter der Uederschrift .Die deutschen Seeräuber* belpricht .Malin* am 12. d. M da» Stilliegen der deutschen Flotte im Kieler Kanal und meint dann: Genüsse Schiffseinheiten benehmen sich bester. Ihre Offiziere zeigten KühnhO«, ihre Mannschaften Strammheit. .Gaben*, .BreSlau*, .Scharnhorst* und besonders ,Emd«n* manövrierten im Mittelmeer und im Indischen Ozean wie Seeräuber von hervorragender Befähigung und Piraten erster Klosse. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 16. November. Die Verlustliste Nr. 5 7 der Kgl. Sächs. Armee enthält auS unserem Amtsgerichts- bezirk folgende Namen: Au» Eibenstock: Arno Heinz, Gefreiter, leicht verwundet, Alfred Göp p er t, Soldat, leicht verwundet, August Wilhelm Heymann, Soldat, leicht ver wundet, sämtlich vom Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 243, Kurt Alfred Werbig, Pionier von der Res.-Pionier-Komp. Nr. 54, schwer verwundet, rechte Hüfte; aus Schön heide: Otto Gustav Albert, Soldat, leicht verwun det, Paul Richard Stephan, Soldat, leicht verwun det, Gustav Döhler, Gefreiter, verwundet, sämtlich vom Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 243; aus Stützengrün: Paul Seifert- Gefreiter vom Res.-Jnf. Rgt. Nr. 243, verwundet; aus Hundshübel: Hugo Oskar Fied ler, Gefreiter vom 10. Jnf.-Rgt. Nr. 134, schwer ver wundet, Rücken, Gustav Emil Schubert, Soldat, und Paul Ernst Döhler, Soldat, beide leicht ver wundet und vom Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 243; aus Sosa: Oskar Hermann Mildner, Reservist vom 10. Jnf. - Rgt Nr. 134, vermißt, Oskar Hermann Teubner, Soldat vom Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 243, leicht verwundet; auS Wildenthal: Max Seidel, Kanonier vom 3. Feldart.-Rgt. Nr. 32, verwundet, dienstfähig; aus Wilzschhaus: Franz Ernst Ott, Soldat vom Res.- Jnf.-Rgt. Nr. 243, leicht verwundet. Dis Gefallenen befinden sich auf der Ehrentafel. — Eibenstock, 16. November. Der Leutnant der Reserve Herr Hugo Schenk vom Landwehr-Infanterie- Reqiment Nr. 104 wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Auch dem 19jihrig»n Sohn de» Herrn Post sekretär Schlierf, Unteroffizier Ludwig Schlierf der 3. Komp, des Jnf.-Rgt». Nr. 104, istdaS Eiserne Kreuz unter gleichzeitiger B-förderung zum Sergeanten verliehen worden. Letzterer befinden sich z Z im Res.-Lazarett 3 zu Neuwied. — Eibenstock, 16. November. Das gestern abend im Bielhause abgehaltene Konzert bot in der allgemein ruhigen Zeit einmal eine angenehme Abwechslung. Das Programm enthielt durchweg nur ernste und patriotische Musikstücke und schloß mit dem herrlichen Marsch „Für Kaiser und Vaterland". Der Kapelle wurde warmer Beifall zuteil. — Carl»f«1d, 16. Novbr. Da« Eiserne Kreuz erhielt am 30. Oktober Herr Clemen« Unger au« Weiter«- wiese, Sohn de« Waldarbeiter« Oswald Unger, z. Zt. aktiver Unt«rosfizier im Karabinier - Regiment Borna. Die hohe, ehrenvolle Auszeichnung wurde ihm für seine Tapferkeit auf dem östlichen Kriegsschauplatz zu teil. Auch diesem wackeren Erzgebirgler für weitere Taten und gesunde Heimkehr «in herzliche» Glückauf. — Sosa, 13. November. Die 5. Rote Kreuz- Sendung, die am 12 d. M. zur Absendung gelangte, enthielt 24 Paar Socken, 16 Paar Kniewärmer, 27 Paar Müffchen, 3 Stück HalSwärmer, 2 Stück Ohrrnschützer, 2 Taschentücher, 100 Zigarren, 18 Barchenthemden, 15 Päckchen Tabak, 1 Paket Zeitungen, 1 Paket Bücher, 1 Tüte Zucker usw. — Dresden, 14. November. Frau Generaloberst vonHindenburg hat in ihrer Jugend in der Näbe von Dresden, und zwar al» Schülerin de» LuisensMe», in der Niederlößnitz geweilt. Frau von Hindenburg geb. Gertrud von Sperling gehört« d«m Luisenstift von 1871 bi» 1876 al» Schülerin an und wurde 1875 in der Kapelle de» Stifte» von Pastor Fröhlich konfirmiert. In der letzten Nummer de» von der Diakonistenanstalt herausgegebenen Anstalt»blatte» wird darauf hingewiesen. — Neustadt i. Sa., 12 November. Au» der HauS- bibliothek Sr. Majestät dc» Kaiser» wurde dem im hiesigen Stadtkrankenhause eingerichteten Ver«tn»lazarett für verwundete Krieger ein« fertig zusammengestellte Bibliothek von ungefähr 120 Bänden mit beigefügten illustrierten Zeit schriften überwiesen. Die» hat unter den Verwundeten große Freude hervorgerufen. — Bautzen, 14. November. Zwei Saccharin schmuggler hatten sich vor dem hiesigen Landgericht zu verantworten. E» handelte sich um dir Kaufleute Richard Homberg au» Haynau und Richard Holzheimer au» Würz burg. Gegen »inen dritten Schmuggler konnte nicht mit ver handelt werden, da er noch nicht ermittelt ist. Sie hatten je 24 Pfund Saccharin in einer Droschke unverzollt über di« Grenze gebracht, wethalb die beiden Schmuggler seinerzeit schon vom Krei»grricht in Böhmisch-Leipa zu empfindlichen Gefängnt»' und Geldstrafen verurteilt worden waren. Außer dem wurden st» noch vom hiestgrn Landgerichte, und zwar Homburg zu zwei Monaten und Holzheim« zu sechs Woche« Gefängnis verurteilt. — Kamenz, 14 November. Im Grünsteinwerke Wies« wurde durch niedergehende Stetnmassen der 21 Jahr« alte Steinardeiter Tenne au« Henner«dorf verschüttet. Bet den sofort in Angriff genommenen Befr»iung«arbelten lösten sich adermal« größere Steinmaffen, durch die der 52 Jahre alt« St«inarbeit«r Heinrich Meyer au« Wies« und der 53 Jahr« alt« Steinarbeiter Gustav Guhr au- Elstra «schlagen wurden. Beide Getötet« find ««heiratet, Tenne ist mit Verletzungen davong'kommen. — Plauen, 14. November. Ein erbeuteter Panzerzug, der von einer Anzahl deutscher Soldaten begleitet war, passierte den oberen Bahnhof zu Plauen. D« Zug bestand au« ein« Maschine und zehn Wagen, die g«- paniert waren. Wohin der Zug gebracht wurde, konnte nicht ermutelt werden. — Plauen, 15 November. Ueber di« wirtschaft liche Lage de« Bezirke» Plauen referierte He« AmtShauptmann Geh Regterungirat Dr. Mehnert auf dem letzten Bezirk«tag«. Er hob hervor, daß die Verhältnisse im allgemeinen, abgesehen von einzelnen besonderen Punkten, innerhalb de» Bezirke« nicht ungünstig feien. Nur wo die Slickereiindustrie überwiegend s»t, könne von einer durch di« Arbeitslosigkeit geschaffenen Notlage gesprochen werden. Die» gelte besonders von der Stadt Pausa. Wo jedoch die In dustrie vielgestaltiger sei, könne man auch von befriedigenden Zuständen sprechen Die Fabriken seien zum Teil fortbetrie ben worden, zum Teil sei der Betrieb nach mehrwöchentlichem Stillstand« wieder ausgenommen worden. Der Verdienst sei so, daß der Lebensunterhalt bestritten werden könne. Mehr könne man in KriegSzeiten nicht verlangen. — Auskunft über Krieg-gefangene. Ange sicht» der noch im Publikum bestehenden Unsicherheiten üb« die W:ge zur Erlangung von Auskünften über Krieg»gefan- gene wird bekannt gegeben: 1. Auskunft über deutsche Kriegs gefangene, das heißt die Angehörigen deS deutschen HeereS und der kaiserlichen Marine, die in feindlichen Staaten kriegs gefangen sind, erteilt in erster Linie, soweit eS sich um An gehörige de» Heere» handelt, die Abteilung 5 de» Zentral- nachweisebureau« de» Kgl. preuß. KliegSminifierium» in Ber lin, soweit e» sich um Angehörige der Manne handelt, die AutkunftSstelle des R ichSmarineamte» in Berlin. Sind diese Stellen nicht in der Lage, Auskunft zu erteilen, so ist die Abteilung für KriegSgefangenenfürsorge de» Zentralkomitee» der deutschen Vereine vom Roten Kreuz bereit, Nachforschun gen über den Verbleib der Gesuchten anzustellen, wozu ihr insbesondere die Mitwirkung des internationalen Roten Kreu ze» in Genf für alle in Frankreich und England befindlichen deutschen Gefangenen und die Mitwirkung deS dänischen Ro ten Kreuzes für alle in Rußland befindlichen deutschen Ge fangenen zu Gebote steht. Ehrentafel für die in dem großen Völkerkriege 1914 Gefallenen all dem Amtsgerichtsbezirk« Eibenstock Curt Scheinert aus Eibenstock, Kriegsfreiwilliger im Res.- Jnf.-Rgt. Nr. 241 — gefallen. Snrt Rüder aus Schönheide, Soldat vom 10. Jnf.-Rgt. Nr. 134 — gefallen. Marti« Joseph Höhlig auS Oberstützengrün, Soldat vom Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 243 — gefallen. Aus großer Zeit — Mr große Zeit. . lRachdru« »«rdomel 17. und 18. November 1870. Der im deutsch-französischen Kriege verhältnis mäßig am meisten vom Glück begünstigte französische General Aurelles de Paladine versuchte nach dem glücklichen Gefecht bei Coulmiers und auch der Be festigung von Orleans einen kühnen Plan ins Werk zu setzen, der nur an der Umsicht oer deutschen Heer führer scheiterte. Da er die Bereinigung der Bayern unter v. d. Tann mit dem heranrückenden 8. Korps unter dem Großherzog von Mecklenburg nicht verhin dern gekonnt und er durch diese beiden Heere in Ver bindung mit der heranziehenden Armee des Prinzen Friedrich Carl umschlossen zu werden befürchten mußte, gab er das Vorgehen gegen die Bayern auf und mar schierte, während man ihn noch bei Orleans vermutete, nordwestlich auf Chartres, wo er sich mit dem General Kerotry zu vereinigen hoffte. Der Plan des Generals war, auf Paris zu rücken, Versailles anzugreifen und die deutschen Belagerungstruppen durch einen gleich zeitigen Ausfall aus Paris in ein Kreuzfeuer zu neh men. Gelang Aurelles de Paladine jein Plan, so waren die deutschen Truppenstellungen um Paris wenigstens teilweise gefährdet. Die Gefahr ward rechtzeitig er kannt und dem General am 17. November der Weg nach Versailles verlegt. Es kam an diesem Tage zum Kampfe. General von Tresckow mit der 17. Infan teriedivision von der Armee des Großherzogs von Mecklenburg schlug in einem blutigen Gefecht bei Dreux die Franzosen und nahm die Stadt ein. Damit war die geschilderte Gefahr beseitigt. In Ausbeutung dieses Erfolges wandte sich die 22. Division des Großherzogs von Mecklenburg am 18. November nach Chateauneuf, den Feind verfolgend. Chateauneuf, vom Feinde schwach besetzt, ergab sich am selben Tage nach kurzer Beschießung. Ein zweites schärferes Gefecht gab es am selben Tage zwischein Digny und Ardelles. Dtgny mußte noch am späten Abend dreimal gestürmt werden und ergab sich erst, als die 94er mit dem Kolben drauf glngen. Für die Pariser, die sich lebhafte Hoffnungen auf einen Zuzug der Truppen von Westen gemacht hatten, war jetzt jede Hoffnung auf eine Vereinigung der Pariser Truppen mit Hilfstruppen geschwunden.