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I llsche eben :des- erin, »leite s ab- Loch- ihm Lber, ,Ew. >berst ihm rief , Ew. ver- räm- ' sich Tier T. -pät- Man Dann dem iesem asten > ver- ! Ge- ch die Lben- Die man n ge- einen -peck- l und mort. ach- ' ruck , let- . gen . soll. leben Mütterchen!" ent- wechslung jagende Treiben der modernen Welt!" entgegnete er ruhig. „Ich wage nicht zu widersprechen nnd beuge mich Ihrer höheren Einsicht!" bemerkte sie mit einem schelmischen Blick. Sie zeigte sich heute non ihrer liebenswür- digsten Seite, denn es war jetzt eine Persön lichkeit da, um die sich das schon lohnte. Dr. Bernhard Wagner war jedoch ein Mann, den sie auch in den ihr gewohnten Kreisen unmöglich hätte übersehen können, geschweige hier. Er war von hochgewachsener, stattlicher, breitschultriger Gestalt, sein etwas ernstes, schönes Gesicht wurde von einem spitz ver schnittenen dunkelblonden Vollbart umrahmt. Uber die rechte Wange zog sich ein kräftiger Schmiß. Kluge graue Augeu blitzten kühl be obachtend hinter dem Kneifer. Seine ganze Erscheinung atmete Sicherheit, Selbstbewußt sein, Tatkraft, und doch lag in dem Aus druck seines Gesichts und in dem Tonfall sei ner sonoren Stimme viel Güte und Warm herzigkeit, daß man sich unwillkürlich zn ihm hingezogen fühlen mußte. Er wandte sich jetzt an seinen Vater. „Und wie geht es meinem alten Freunde, deinem alten Whistgenossen'?" Gutes? Aha, das sieht lecker aus! Wie lange habe ich solch köstliches ländliches Mahl ent behrt, — 'verführerisch wie immer lacht mich Sein Schinken an, ihr habt noch davon!" „Natürlich, mein Jungchen, extra für dich aufgehoben, ebenso wie diese Schlackwurst hier! -Schneide mir bitte schnell noch einige Rosen. Ich möchte gern mit allem fertig sein, he Fräulein Odenberg zurückkommt!" „Hilft sie dir denn nicht ein wenig? Was tut sie denn eigentlich den ganzen Tag?" „Mir helfen? Was du denkst! Das möchte ich auch noch nicht mal! Sie hat so feine, weiße Hände, die gar nicht für die Küche taugeü! Sie lebt nur für ihre Gesundheit, schläft solange sie mag, liest ein wenig und geht spazieren, sitzt auch oft bei Väterchen im Garten!" „Wäre ich ihr Arzt, ich würde ihr wahr haftig was anderes verordnen, solchen Da nen fehlt in der Regel eine ernste Beschäf- igung, fehlen ernste Pflichten." „Sie hat sich aber auffallend bei uns er holt." „Wer täte denn das bei dir nicht, lieb Tas tzungermännchen in Bad Blankenburg. Phot. vr. R. BÜrner. <MU Text.) Dr. Bernhard Wagner erhob sich, den Gast seiner Eltern zu begrüßen. Er war von Dagmars Erscheinung überrascht und vermochte auch nicht, dies zu verbergen. Lächelnd sah sie es. Freundlich und ungezwungen reichte sie ihm die Hand. „Grüß Gott! Herr Doktor! Ihre lieben Eltern haben mir schon viel von Ihnen erzählt, daß Sie mir kein Fremder mehr sind. Ich freue mich, Sie kennen zu lernen!" sagte sie herzlich. Sie nahm ihren gewohnten Platz ein, und Bernhard setzte sich neben sie, aber an die Breitseite des Tisches, so oaß er voll in ihr schönes Gesicht blicken konnte. „Nun, wie war's denn heut' auf dem Spaziergang, Fräulein Dagmar?" fragte der Pfarrer. „Haben Sie etwas Besonderes erlebt?" Sie lachte ihr silberhelles Lachen. „Dann müßte ein Wunder geschehen, wenn man hier etwas erleben würde!" „Sehnen Sie sich danach, gnädiges Fräulein? Ihren Worten nach konnte man das beinahe glauben!" bemerkte Bernhard. „Manchmal ja, Herr Doktor! Ich kann der Tage ewiges Einerlei nicht gut ertragen ' Es geht nur auf die Nerven! Etwas herausfordernd blitzten ihre dunklen Augen ihn an. „Ich meine, daß das ,ewige Einerlei der Tage Ihren Nerven doch zuträglicher ist, als das geräuschvolle, nach Genuß und Ab- „Ah, du meinst unsern alten vr. Riemann? O, dem geht es gut! Ein, höchstens zwei Jahre will er noch mitmachen, sagt er, dann geht er nach Loschwitz zu seiner verheirateten Tochter — und somit wäre Platz für dich, mein Junge!" „Wir freuen uns schon darauf, wenn auch Väterchen seinen guten alten Freund schmerzlich entbehren wird!" Vor Rührung zitterte die Stimme der Pfarrerin. „Aber wir haben dich doch dann hier, mein Jungchen, und du bekommst als Nachfolger von ihm eine sehr gute Praxis!" Erstaunt legte da Dagmar Messer und Gabel aus der Hand. „Hab' ich denn recht verstanden, Herr Doktor? Sie — Sie gegnete er liebevoll und küßte sie auf die Wange. Dagmar Odenberg kam zurück. Sie wunderte sich, als sie ine ihr fremde Männerstimme hörte; soviel sie wußte, hatte man doch niemand erwartet. Jedoch legte sie erst Hut und Hand schuhe in ihrem Zimmer ab, strich mit der Bürste über das Haar und ging dann in den Garten. Der Pfarrer ging ihr entgegen. „Fränlein Dagmar, wir haben Besuch bekommen. Unser Sohn Hat uns überrascht!" „Wie nett! Da lerne ich ihn vor meiner Abreise noch kennen!" bemerkte sie liebenswürdig. Des Herzens Gebot. Original-Novelle von Fr. Lehne. «ForMung.) Pfarrer plauderte mit seinem Sohne von diesem und jenem, während die Pfarrerin das Zimmer für Bernhard herlichtete und Anweisungen für das Nacht- essen gab, das man ebenfalls in der geräumigen Laube zu sich nehmen wollte. Der Tisch wurde gedeckt, wäh renddem gingen Vater und Sohn auf den sorgfältig geharkten Gängen auf und ab. Der Garten glich einem Schmuckkästchen, der Pfarrer ver wendete fast seine grnze freie Zeit, in ihm zu arbeiten — darin fand er seine Erholung. Sein ganzes Herz hing an dem Garten. Bernhard bewunderte die herrlichen Rosen, die des Vaters ganzen Stolz bildeten, und er freute sich mit ihm über das Spalier obst, das so reich und schön angesetzt hatte. „Ja, mein Jungchen, wir werden ein gesegnetes Jahr haben! Hast du gesehen, wie prächtig das Korn steht? Unser Herrgott möge seine Gnade walten lassen! — Riefest du, Mütterchen?" wandte er sich seiner Frau zu. „Ah, was Bernhard wohl trinken möchte?" „Natürlich deinen selbstgekelterten Johannisbeerwein, Mutter- ! chen," sagte Bernhard, „du hast dock) noch von der so gut geratenen Sorte." Er trat in die Laube und überflog den gedeckten Tisch mit prüfendem Blick. „Was gibt's denn