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Polizei«. dn«t, daß rrden soll, l anderen ttagkgot- L züchtige lir gnädig Vein« gro» 51, 3). ilikumS t abzu- sen die uf hin, 09 ge- ng ge- welche Indizes lmer. >r dem ioieren-> »sgrüße az rufe rzlichste atz das ührung sei mit unserer st- Ex- ät sage runter- jubeln- skinder re des nir ge- tz durch ehren- ^affert, )s. ven : Weise lassen us zu- n, daß rowo werne- ' russi- skirni- >g von keine g von »kicher tinge« neidet' «blatt' schen Herzen eit des rsten md. irüber l. riko- issi- e er- verne- Der es er- n ge- id an- !duma en zu durch >rdnet hrf- -ge- uroen Atten- >, ver- inssi- treter Etwas ^eigentümlich muß Italien« Haltung dezeichnet werden. Im Grunde genommen hätte es doch ibenfall» die Waffen gegen unsere Feinde erheben sollen. Rom, 4. August. Die .Agenzta Stefani' veröffentlicht rin» Erklärung des Ministerrate«, welche hervorhebt, daß, da einige Mächte Europa» sich im Kriegszustände befinden, Ita lien sich aber im Zustand« des Frieden» mit allen Krieg führenden befinde, die Regierung sowohl wie die Bürger und Untertanen de« König» verpflichtet seien, die Pflichten der Neutralität zu beobachten. Di« „Agenzia Stefani' kündigt di« Einberufung der «rsten Kategorie der Jahrgänge 1889 und 90 der Armee für den 8. August und der Jahr gänge 1889 und 90 der Mannschaften der Königlichen Marine an. Außerdem werden unter dir Fahnen gerufen sieben Jahrgänge Unteroffiziere, und zwar Maschinisten, Heizer, Steuerleut« und Elektriker der Marine, sowie da» ganze krieg-dienstpflichtige Signalpersonal. Ferner wird noch gemeldet: Berlin, 4. August. Bei den hiesigen Großbanken find die dem russischen Staat gehörigen Guthaben al» Eigentum einer fremden Macht mit Beschlag belegt worden. Kopenhagen, 5. August. Die dänische Regierung hat ihre volle Neutralität beschloßen. Bukarest, K. August. Gestern hat hier ein Mini- sterrat stattgefunden. Dieser hat beschloßen, daß Rumä nien alle Maßnahmen zur Verteidigung zu treffen hat. Wien, 5. August. Der .Pester Lloyd' meldet au» Sofia, daß Rußlands« Rumänien eine befris- tete Note gerichtet hat. In der Note wird eine be stimmte Antwort über da» Verhalten Rumänien» während de« Kriege» verlangt. Die Frist ist heute abgelaufen. * * * Dem Reichstag ist soeben ein Weißbuch zugegaugen, in dem die Dokumente über die Vorgeschichte des russisch- deutschen Konfliktes übersichtlich zusammengestellt nnd. Ein Stück Weltgeschichte in Telegrammen. An der Hand der Akten wird der unwiderlegliche Nachweis der ganzen hinterlistigen Doppelzüngigkeit der russi schen Politik erbracht. Roch am 27. Juni hat der Zar an den Kaiser die „inständige Bitte" gerichtet, die Vermittlung zwischen Oesterreich ,u übsrn-chmen, der der Kaiser mit einem herzlichen Telegramm ent sprochen hat. In der Nacht zum ZI. Juli lag ein englisch-deutscher Vermittlungsoorschlag vor, dessen Tendenz in Petersburg bekannt sein mußre, und der geeignet schien, die Russen sowohl wie die Oesterreicher zufrieden zu stellen. Roch am 3l. Juli, nachmittags 2 Uhr richtete der Zar an den Kaiser folgendes Telegramm: „Ich danke Dir von Herzen für Deine Vermittlung, die eine Hoffnung aufleuchten läßt, daß ooch noch alles friedlich enden könnte. Es ist technisch unmöglich, un sere militärischen Vorbereitungen einzustellen, die durch Oesterreichs Mobilisierung notwendig geworden sind. Wir sind weit davon entfernt, einen Krieg zu wünschen. Solange wie die Verhandlungen mit Oesterreich über Serbien andauern, werden meine Truppen keine her ausfordernde Aktion unternehmen. Ich gebe Dir mein feierliches Wort darauf, und ich vertraue mit aller Kraft aus Gottes Gnade und hoffe auf den Erfolg Deiner Vermittlung in Wien für die Wohlfahrt unserer Län der und den Frieden Europas. Dein Dir herzlich er gebener Nikolaus." Trotz des vom Zaren verpfändeten Wortes war bereits am Vormittag desselben Tages die russische Mobilisierung im Gange. In einer Depesche des Zaren am 30. Juli wird darauf hingewiesen, daß die jetzt in Kraft tretenden militärischen Maßnahmen schon vor fünf Tagen be schlossen worden seien, und doch hatte am 27. Juli dec russische Kriegsminister dem deutschen Militär-At- tachee sein Ehrenwort gegeben, daß noch keine Mv- bilmachungsorder ergangen sei. Die ganze Verantwortung, oie Rußland auf sich geladen hat, wird am schärfsten gekennzeichnet in der letzten Depesche des Kaisers an den Zaren: „Auf Deinen Appell an meine Freundschaft und Deine Bitte um meine Hilfe habe ich die Vermittlungs- altion zwischen Deiner und der österreichisch-ungari schen Regierung ausgenommen. Während diese Aktion im Gange war, sind Deine Truppen gegen das mir verbündete Oesterreich mobilisiert worden, wodurch, wie ich Dir schon mitteilte, meine Vermittlungsaktron beinahe illusorisch wurde. Trotzdem habe ich sie fort gesetzt. Nun erhalte ich zuverlässige Nachrichten über ernstliche Kriegsvorbereitungen auch an meiner östlichen Grenze. Die Verantwortung für dieSicherheit meines Reiches zwingt mich zu defensiven Maßregeln. Ich bin mit meinen Bemühungen um die Erhaltung des Weltfrie dens bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegan gen. Nicht ich trage die Verantwortung für das Un heil, das jetzt der ganzen zivilisierten Welt droht. Noch in diesem Augenblick liegt es in Deiner Hand, es abzu wenden. Niemand bedroht die Ehre und die Macht Rußlands, das wohl auf den Erfolg meiner Vermitt lung hätte warten können. Die mir von meinem Groß vater aus dem Totenbett überkommene Freundschaft für Dich und Dein Reich ist mir immer heilig gewesen, und ich habe treu zu Rußland gestanden, wenn es in schwerer Bedrängnis war, besonders in seinem letzten Kriege. Der Friede Europas kann von Dir jetzt noch erhalten werden, wenn Rußland sich entschließt, die militärischen Maßnahmen einzustellen, die Deutschland und Oesterreich bedrohen." Noch ehe dieses Telegramm seine Bestimmung er reichte, war die Mobilisierung der gesamten russischen Streitkräfte angeordnet und Deutschland das Schwert in die Hand gedrückt worden. Tagesgeschichte. Deutschland. — Hülf» krLfte fürdie Ernte. Da» preußische Kultu»mtnisterium hat folgenden Erlaß ergehen lassen: Bei der Wichtigkeit der rechtzeitigen Einbringung der Ernte für die Landesverteidigung hat der Kultusminister alle Regie- rungen angewiesen, Anträge auf Befreiung der großen Schul kinder in den einzelnen Gegenden, in denen die Einbrin gung der Ernte gefährdet ist, zum Zwecke landwirtschaftlicher Arbeiten zu genehmig«». Ein entsprechender Erlaß ist für di« höher«» Lehranstalt«» an sämtliche Provinzialschul kollegien ergangen. Der LandwirtschastSmimfier hat einen Aufruf erlaßen, in dem der Pfadfinderbund, der Jung deutschlandbund und der Wandervogel aufgefordert werden, alle nicht zur Fahne eintretenden Mitglieder, soweit deren Körperkräfte e» zulassen, für die Bergung der Ernte im Ein vernehmen mit den Eltern zur Verfügung zu stellen. — Vertagung des sozialdemokratischen Parteitages. Sicherem Vernehmen nach wird der Par teitag der sozialdemokratischen Partei Deutschlands, der zum 13. September nach Würzburg einberufen ist, auS Anlaß de» Krieges vertagt werden. Der sozialdemokratische Parteitag der Provinz Brandenburg, der am 9. August in Potsdam abgehalten werden sollte, ist bereit» aus dem gleichen Grunde vertagt worden. — Dänische Blätter ihr Erscheinen einge- stellt. Die Dän.-»blätter „Duebbelposten' und „ModerS- malet' Haden ihr Erscheinen eingestellt. Die übrigen Dänen blätter bringen nur unpolitische Nachrichten. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 5. August. In der Zeit vom 29. Juli bi» 4. August sind hier 20 standesamtliche Trau ungen vorgenommen worden, darunter 16 Paare ohne Aufgebot. — CarlSfeld, 5. August Gestern morgen 6.32 Uhr erfolgte die Abfahrt der Reserven zu ihren Regimen tern. Fast die ganze Bevölkerung des OrteS hatte sich am Bahnhof eingefunden, um den inS Feld ziehenden Kriegern nochmals die Hände zu drücken, ihnen Scheidegrüße und fromme Wünsche zuzurufen. Auch der Militärverein mit der Fahne war erschienen, um den Scheidenden Achtung»- und Sympalhiebeweise zu geben. Herr Gemeindevorst. Liebing und der Vorsitzende de» MilitärvereinS, Herr Postschaffner Gerisch, riefen ihren Gemeindegliedern bezw. Kameraden ein herzliches Lebewohl und ein frohes und gesunde« Wie dersehen zu, worauf der Gesangverein „Liederkranz' die Lie der „Deutschland sei wach' und „Vater, ich rufe dich' zum Vortrag brachte. Nun begann das Einsteigen. Noch man cher Händedruck wurde aus den Wagen heraus «»»getauscht, noch mancher Gruß zugewinkt. Langsam rollte dann der Transport an der dicht gedrängten Menge vorbei. Möge in nicht allzuferner Zeit allen, die frisch und gesund ins Feld zogen, eine siegreiche und gesunde Heimkehr beschieden sein. Heute reisten gegen 40 Mann auS unserem Orte ab. — Dresd en, 3. August. Prinz Ernst Hein rich, Leutnant im 1. (Leib-> Grenadierregiment Nr. 100, tritt zum Dienst beim Ersatzbataillon dieses Regi ments ein. — Graf Vitzthum v. Eckstädt, Stab»« Hauptmann im 1. (Leib-)Grenadierregiment Nr. 100, kommandiert zur Dienstleistung beim Kronprinzen, wurde zum Major, vorläufig ohne Patent, befördert und zum per sönlichen Adjutanten deS Kronprinzen ernannt. — Dresden, 3. August. Russische Spione treiben sich auch noch vielfach in Dresden herum. So wurden gestern nachmittag gegen 6 llhr zwei Ausländer dabei be obachtet, wie sie in den Telephonkanal an der Ecke der Wer der und Strehlener Straße einstiegen. Die an der Eisen bahnunterführung aufgestellten Soldaten verhafteten die bei den verdächtigen Menschen, anscheinend Russen, und Über gaben sie der Polizeidireklion. Der Kanal wurde von Tele phonbeamten daraufhin untersucht, ob Beschädigungen vor genommen oder ob Bomben in den Kanal eingelegt worden waren. Es wurde jedoch nichts Verdächtiges gefunden. Ferner verhaftete eine Abteilung Pfadfinder gestern abend auf der Wienerstraße einen als Frau verkleideten Russen, der sich ebenfalls sehr verdächtig gemacht hatte. Unzweifel haft hatte man eS auch hier mit einem Spione zu tun. Und am Bahnhofe Dresden-Neustadt wurden gestern abend gegen 7 Uhr drei Russen verhaftet, als sie sich an den Tele phondrähten zu schaffen machten. In Bischofswerda hielt man gestern abend ein Auto an, in dem ein Russe, angeblich Spion, saß. Sprengmittel sollen bei ihm gefunden worden sein. Er wurde an daS Militärgefängnis eingeliefert. — Heute mittag erfolgte eine neue Verhaftung. Diesmal trie ben sich zwe, Verdächtige, eine Frau und ein Mann — die Frau trug auch Männertleider, — in Löbtau hemm. DaS Paar wurde zur nächsten Polizeiwache gebracht. — Weißer Hirsch b. Dck, 3. August. Hier wurde heute mittag in einer hiesigen Pension eine deutsche Dame festgenommen, di« mit einem russischen Spion in Verbindung steht. Die Briefschaften wurden vom Gemeindevocstand be schlagnahmt und nach Durchsicht «rgab sich zweifelsfrei, daß sie mit einem russischen Spion in Verbindung steht. Sie unterhält anscheinend mit dem Spion ein Liebesverhältnis. Die Verhaftete ist Magdeburgerin, ihre Eltern leben in Dresden. — Leipzig, 3. August. Der Rektor der Univer sität Leipzig hat durch Anschlag am Schwarz«» Br«tt einen AufrufandieLeipzigerStudentenschaft veröffentlicht, in dem er alle Kommilitonen, die nicht zum Dienste mit der Waffe fähig sind, aufforderte, sich auf >ede andere Weise dem Staate nützlich zu machen. Wie der Samariterdienst deS Roten Kreuze» geeignete Kräfte nötig haben würde, so sei ein besondere» dringende» Bedürfnis für den Augenblick die Aushilfe für unsere ihrer Arme beraubte Landwirtschaft. Die Rücksicht auf die Volksernährung gebiete daS Einbringen der Ernte. Deshalb möchten sich alle, die fähig wären, hier ihren Mann zu stellen, sofort bei der AuS- kunftSstelle deS LandeSkulturamt« in Dresden melden. Eben so ergehen auch auS den Kreisen der akademischen Jugend selbst Aufforderungen, sich freiwillig an der Ernteardeit zu beteiligen. — Leipzig, 3 August. Am Las« Felsch« in Leipzig, da» bisher auch den Namen Cafs Fran^at» führte, wur den am Montag nachmittag unter Hochrufen de» Publikum» di« großen goldenen Lettern de» Worte» .Fran^ai»' ent fernt. Unmittelbar darauf wurde auf dem Gebäude unter begeistertem Jubel de» Publikum» eine schwarz-weiß-role Flagge gehißt. — Leipzig, 4. August. In der letzten Nacht wurde die Stockfabrik von H. Nußbaum in Leipzig, Besselstraße 10, von Einbrechern hrimgesucht. Die Diebe verschafften sich durch Aufbrechen der Flurtür Zutritt zu den in der ersten Etage gelegenen Fabrikräumen und nahmen die wertvollsten Spazierstöck», im ganzen etwa tausend Stück im Gesamtwert von rund 20000 Mark, mit. Außerdem sind zahlreiche sei- d«ne Decken entwendet worden. — Mittweida, 3. August. Ueber vierzig rus sisch« Techniker find gestern und heute hier behördlich sistiert und vorläufig im AmtSgerichtSgefLngniS unterge- bracht worden. — Erimmitschau, 3. August. Infolge einer auf dem Fußsteig liegenden Bananenschale glitt hier ein« HandwerkerSsrau au» und stürzt« so unglücklich, daß fir ein Brin brach — Bisher haben sich hier 47 junge Damen für den Krankenpflegedienft beim Heere gemeldet, die jetzt von Dr. Döhler, dem Vorsitzen den de» Samariteroerein«, ausgebildet werden. — Das Submissionsamt im König reiche Sachsen hat seine über bas ganze König reich ausgedehnte Organisation, der allein 252 Ver trauensmänner aus dem sächsischen Handwerk ange hören, den Beschaffungsabteilungen der Militärver waltung im 12. und 19. Armeekorps zum Zwecke der Feststellung der vorhandenen Arbeitskräfte und zur Mithilfe bei der Verteilung der handwerklichen Ar beiten zur Verfügung gestellt. Innungen, Genossen schaften und Gewerbetreibende erhalten in den Ge- schäftsstellen des Submissionsamtes in Leipzig, Dres den und Chemnitz Auskunft. — Wie verhälr man sich bei Pilzvergif tungen? Trotzdem heute viele Menschen Pilze essen, wissen die wenigsten, wie sie sich bei etwaigen Pilzvergiftungen zu verhalten haben. Die Pilzvergiftung zeigt sich gewöhnlich drei bi» vier Stunden nach dem Genuß der Pilze durch Uebel- keit, Erbrechen uud heftigen Leibschmerzen. Am besten ist natürlich, sofort die Magenpumpe anzuwenden, da die» aber meist erst durch den Arzt geschehen kann, so empfiehlt e» sich, Brechmittel einzunehmen, wenn solche nicht zu erhalten sind, den Brechreiz künstlich herbeizuführen. Auch ein Aufguß oo» Tannin und Galläpfeln oder Weidenrinde, recht heiß getrun ken, wirkt als Gegengift: ebenso einfacher, grüner Tee. Die Vergiftung wird zwar dadurch nicht ganz beseitigt, doch die Lebensgefahr vermindert. Auch recht reichlich Rizinusöl, in schwarzem Kaffee genossen, ist sehr ratsam, um eine schnelle Darmentleerung zu veranlassen. Zum Schlüsse reibe man den Erkrankten stark mit Essigwasser ab, frottiere ihn gut und bette ihn. Dadurch verhinderr man daS Eintreten einer Ohn macht und de» Starrkrampfes, der gerade bei Pilzvergiftung sehr häufig auftritt. Aus der Zeit der Besreiuugskiege. Rachdru« p 5. August 1814. Die von Ludwig XVIII. ge schaffenen Haustruppen, fast 6000 Mann, waren für den Krieg zwar unbrauchbar, belasteten aber das Bud gei des Kriegsministeriums über Gebühr. Da man der mißlichen Finanzverhältnijse wegen zur Sparsamkeit gezwungen war, mußte man die übrige Armee bedeu tend vermindern. Auch Napoleon hätte m Friedens zeiten, schon aus Ernährungsrücksichten, die Armee auf nicht mehr als 200 000 Mann belassen können, wie das von der französischen Regierung jetzt festgesetzt wurde. Als nun aber alle über diese Zahl Vorhände nen Mannschaften entlassen und 15000 Offiziere aus Halbsold gesetzt wurden, schrieb man diese tiefeinschnei dende Maßregel überall dem Königtum und seinem Hasse gegen die Napoleonische Armee zu, obschon dem beschließenden Kriegsrate außer Ney, Augerenu und Macdonald 9 Generale angehört hatten. 6. August 1814. Die Entlassungen in der fran zösischen Armee erregten um so größeren Unwillen, als zu gleicher Zeit eine große Anzahl von Edelleuten in die Offizierstellen einrückten, deren einziges Verdienst darin bestand, gegen die Republik und das Kaiserreich, also gegen das Vaterland gefochten zu haben. Die Verbitterung wurde noch größer, als diesen Leuten die Feldzüge und die Grade angerechnet wurden, die sie in fremden Diensten, im Kampfe gegen Frankreich erworben hatten. Alle diese Dinge und dazu der Hoch mut, mit dem die jungen Edelleute der Haustruppcn auf die Veteranen des Kaiserreiches herabsahen, erreg ten mit Recht den Zorn der Napoleonischen Soldatm. Dazu kam, daß die mit Halbsold entlassenen Offiziere, die sich in sehr trauriger Lage befanden, ihre Unzu friedenheit, ihren Haß, ihren gekränkten Ehrgeiz und ihre zerstörten Hoffnungen in der Heimat in die Fa mitten der Bauern und der Kleinbürger trugen, denen sie zumeist entstammten. Krieg und Stellenvermittelung. Das Vaterland ruft seine waffenfähigen Bürger unter die Fahnen. Tausende unserer Berussgenossen ziehen ins Feld, um ihr Leben einzusetzen für deutsche Größe und Macht. Den anderen aber, die dem Vater- lande nicht im Felde dienen können, bieten iich hundert. Gelegenheiten zu zeigen, daß auch sie erfüllt find von dem Geiste, der unsere deutschen Volksgenossen jetzt so wunderbar verbindet. Wer nicht kämpfen kann, muß alle seine Kraft einsetzen, um Vie nachteiligen Fol gen des Kriegszustandes von unserem Wirtschaftsleben abzuwenden. Es muß jeder von uns bereit jein, in die ser ernsten Zeit jede Arbeit zu leisten, die notwendig ist für die nationale Wohlfahrt. Alle Schranken müssen fallen, denn wo es unser Volk und unser Reich gilt, wird jede Arbeit zur vaterländischen Pflicht. Aus diesem Pflichtbewußtsein heraus hat der Ber band Deutscher Hanolungsgehilfen zu Leipzig be schlossen, seine Stellenvermittelung zu erweitern auf die Vermittelung jeder Art von Arbeit, die sich im Dienste der nationalen Wohlfahrt als notwendig er weist. Er wird den Militär- und oen Zivilbehörde»