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gistratur. kriegSt H-ft- hat H-ft- fvlgen sterr nie zu find Sig« Soj re t stim deS T in den denkst E Hand der g jchen Zar « dre V der d sprach engl vor, d und ! Oester nachn« bereit Modi! I darau militä schloss der r, tachce brlma T geladc letzten T Stadtrat Eibenstock, den 4. August 1SI4. Hefte. Deine aktion scheu in, G verbü wie il beinal gesetzt ernstli Grenz zwing meine dens I gen. heil, d in die wende Rußlc lung ! vater für D und i schwer Krieg' erhalt militä und L reichte Streit in die die eii friedli sere n Oester Wir si Solar Serbr ausfo feierli aus 6 Verm der ui geben E MH de,««hi lbenfa! R fine E einige dien sb rühren Üntert Neut kündig 1889 , gänge an. d der Reichstag hat gestern dem Auslande gezeigt, daß es in unserm geliebten Baterlande keinen Mann gibt, der nicht gern sein Letztes für sein Vaterland einzusetzen bereit ist. Einstimmig wurden im Reichstage alle Kriegsvoclagen angenommen, wie nachstehende Depesche besagt: Berti«, 8. August. Das Reichstag-präst- bium erschien gestern abend «m 7 Uhr zum Ämp- fang beim Kaiser. Präsident Kämpf zeigte dem Kaiser die Konstituierung de- Reich-tage- an und machte Mitteilung von der einstimmige» «nd glatte« Annahme derKriegsvorlaqe». Der Kaiser sprach dafür seine« herzlichste» Dank aus u«d beauftragte den Präsidenten, seine» Da»? anch de» Reichstagsabgeordnete« zu übermittel«. Der deutsche Reichstag war bekanntlich auf Diens tag nachmittag einberufen und er wurde durch den deutschen Kaiser mit einer Thronrede eröffnet. Hier über ging uns folgendes Telegramm zu: Berlin, 4. August. Der Kaiser eröffnete heute nachmittag 2 Uhr den Reichstag im weißen Saale des Kgl. Schlosses mit einer Thronrede. Der Kai ser sagte darin u. a.: In schicksalsschwerer Stunde habe Ich Sie um Mich versammelt. Ein halbes Jahr hundert fast ist uns der Friede nicht gestört worden und die Welt wird Zeuge sein, daß wir selbst noch in letzter Minute bestrebt waren, den Frieden zu erhal ten. Der Kaiser kam dann auf die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronsolgers zu sprechen und sagte dann, an die Seite Oesterreichs rufe uns nicht nur die treue Bundespflicht, sondern auch der Um stand, daß wir unsere eigene Machtstellung zu wah ren hätten. Mit schwerem Herzen zögen wir gegen einen Nachbarstaat, der des öfteren auf unserer Seite gewesen. Daß auch Frankreich Deutschland so plötz lich angegriffen, habe überrascht. Er richte nun an den find oder freiwillig »intreten, entgegen zu nehmen und dem Königlichen BezirkSkommando sammrlweis« zu übermitteln. Anzubringen find di« Gesuche unter Vorlage der Schulgeldbücher in unserer Polizeire» die Völker und Stämme des Reiches die Mahnung, in voller Kraft zusammenzustehen und es den Vätern gleich zu tun. Nach dem Beispiel unserer Vorfahren richteten wir unsere Blicke auf den Allerhöchsten. Der Kaiser schloß mit den Worten: Auf Sie, meine Herren, richten sich heute die Blicke des ganzen Volkes. Fassen Sie schnell und einmütig ihre Beschlüsse. Die Rede wurde an mehreren Stellen durch Beifallskundgebungen unterbrochen. Die Feierlichkeit schloß mit einem Hoch aus Kaiser und Reich. Auch der Reichskanzler hat, wider Erwarten, im Reichstage noch eine Rede gehalten. Diese lautet: „Ein gewaltiges Schicksal bricht über Europa her ein. Rußland hat den Brand an das Haus gelegt." Der Reichskanzler gab dann in großen Zügen ein Bild von der gewaltigen dramatischen Entwickelung der letz ten Tage, insbesondere von dem Verhalten Rußlands und von den Grenzverletzungen seitens Frankreichs. Wirsind, so sagte der Kanzler, in der Notwehr, und Not kennt kein Gebot. Unsere Truppen haben Luxemburg besetzt und vielleicht schon belgisches Gebiet betreten. Das widerspricht dem Völkerrecht. Aber ein sranzösischer Einsal! in unsere Flanke am Niederrhein Härte ver hängnisvoll werden können. Wir werden aber das Unrecht wieder gutmachen, wenn unser Zweck erreicht ist. Wir haben der englischen Regierung die Erklä rung abgegeben, daß, solange England sich neutral verhält, uniere Flotte die Nordküste Frankreichs nicht angreifen wird, und daß wir die Territoriale Integri tät und die Unabhängigkeit Belgiens nicht antasten werden. Diese Erklärung wiederhole ich öffentlich vor aller Welt. Ich wiederhole das Wort des Kaisers: Mit reinem Gewissen zieht Deutschland in den Kampf. Der Reichskanzler schloß: Jetzt ist die große Stunde der Prüfung für unser Volk gekommen, aber mit Hel liger Zuversicht sehen wir ihr entgegen. Unsere Armee steht im Felde, unsere Flotte ist kampfbereit und hinter ihnen steht das ganze deutsche Volk." Die Rede des Reichskanzlers machte großen Ein druck. «Wiederholte stürmische Beifallsrufe und Hän deklatschen während und am Schlüsse der Rede s Daß zwischen Berlin, Paris und Petersburg nun mehr ebenfalls alle Brücken abgebrochen sind, erhellt aus nachfolgenden Drahtmeldungen: Paris, 5. August. Der deutsche Bot schafter in Paris, Freiherr v. Schön hat gestern mit dem gesamten Personal Parrs ver lassen. Er hat die amerikanische Botschaft ge beten, den Schutz der Deutschen zu übernehmen. Die französische Regierung hat ihren Botschafter in Berlin angewiesen, seine Pässe einzufordern. Köln, 3. August. Die „Köln. Ztg." meldet aus Berlin: Der deutsche Botschafter in Peters burg, Graf Pourtales ist mit einer Anzahl von deut schen Reichsangehörigen über Finnland und Schweden nach Deutschland abgereist. Berlin, 4. August. Der russische Bot schafter hat gestern kurz vor ein Uhr mittels Extra zuges Berlin verlassen. Der Bahnhof Fried richstraße war durch ein Polizeiaufgebot und durch einen Zug Militär abgesperrt, sodaß kein Unbefugter herankonnte. Kurz vor Abgang des Zuges erschienen noch mehrere Mitglieder der französischen Botschaft, um sich zu verabschieden, sie wurden aber nicht an den Zug herangelassen. Bor der russischen Botschaft kam es gestern um 11 Uhr zu Ausschreitungen. Das Publikum verhielt sich anfangs ruhig, als aber eine Anzahl Rus sen unter dem Schutz des Botschafters Heimreisen woll ten, kam es zu Pfuirufen. Als später bei der Abfahrt ein Russe aus einem Automobil höhnasch lachend der Menge zuwinkte, ging das Publikum gegen das Auto mit Schirmen und Stöcken los. Das Auto fuhr in rasendem Tempo davon. vreibmö und Dreiverband im llriege. England hat Deutschland den Krieg erklärt. Was seit Jahren erwartet wurde, ast nun zur Tat sache geworden: Der von König Edward zusammenge fügte Dreiverband steht dem noch von Bismarck ge schajsenen Dreibunde mit dem Schwerte gegenüber. Langc hat ja wohl England geschwankt, ab es auch seine Wehr mit in die Wagschale legen oder Gewehr bei Fuß sich abwartend verhalten >olle. Die Ereig nisse haben sich aber als stärker erwiesen, als alle Diplvmatenkünste und so ist gekommen, was kaum noch zu vermeiden war: Die Kriegserklärung Eng lands an Deutschland. Das diesbezügliche Telegramm, welches wir schon durch Aushang bekannt gäben, lautet: Berlin, 5. August. Gestern nachmittag er schien der großbritannische Botschafter im Reichs tage und verlangte vom Staatssekretär des Aus wärtige», v. Jagow, die Berficheruug, daß Deutsch land keine Verletzung der belgische« Neutralität sich zuschulden kommen lasse» werde, v. Jagow erwiderte sofort, daß Deutschland eine solche Er klärung nicht abgeben könne und setzte dem eng lische« Botschafter die Gründe hierfür au-eina«- der. Deutschland müsse, um Einbrüche seilen der Franzose» über Belgie« zu verhindern, bel gische« Boden teilweise betrete». Kurz vor 7 Uhr erschien dann der großbritannische Botschafter im Auswärtigen Amte, «m den Krieg zu er kläre« ««d seine Pässe einz«forder«. Es mutet fast so an, daß das feste Zusammenstehen aller Deutschen von der Maas bis an der Memel und von allen Bevölkerungsschichten auch die letzre der Dreiverbandsmächte zum Kriege mit herangerufen bat; denn Der Sladiral ist bereit, die Gesuche um Schulgeldfreiheit für Kmder, deren Väler zum aktiven Dienst bei der Armee und der Marine einberufcn wor- Bekanntmachung. Gegenüber dem unverständigen Verhalten eines Teils des Publikums und der Gewerbetreibenden, die Annahme von Hlelchsöanknoten abzu lehnen und die Zahlung in Gold und Silber zu verlangen, weisen die Handelskammer und die Gewerbekammer Plauen eindringlichst darauf hin, daß die Noten der Reichsbank nach dem Gesetze vom 1. Juni 1909 ge setzliches Zahlungsmittel sind und von Jedermann in Zahlung ge nommen werden müssen. Die Kammern ersuchen daher dringend, die gegenwärtige Lage, welche die härtesten persönlichen Opfer erfordert, nicht noch durch unverständiges Verhalten im Zahlungsverkehr zu erschweren. Plauen, den 4. August 1914. Die Handelskammer. Die Gewerbekammer. Se. Majestät der König Hal durch daS Ev-lmh. LandeSkonfistorium angeordnet, daß Areitag, -er 7. August o. in allen Kirchen unsere» Lande» al» allgemeiner Butz- ««b Bettag begangen werden soll. Der Gottesdienst findet vorm. 9 Uhr statt. — Abends '/,9 Uhr wird, wie an anderen Abenden in unserer Kirche Krie--betst««d< gehalten werden. — An den Vormittagtgot- teSdienst schließt sich Feier des heiligen Abendmahle». Herr, strafe mich nicht in Deinem Zorn und züchtige mich nicht in Deinem Trimm. — Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte und tilg« mein« Sünde nach Deiner gro ßen Barmherzigkeit. (Psalm 6, 2; S1, 3). Dat ev.-luth. Pfarramt. F. W. Starke, Pfarrer. An sämtliche Händler unserer Stadt richten wir hiermit da» dringende Ersuchen, Nahrungsmittel nicht mehr in größere» Menge» an ei»zel«e Käufer abzugeben, sondern in jedem Falle nur das ««bedingt »»twendige Maß zu verkaufen. Die Einwohnerschaft aber bitten w'r, größte Mäßigung im Ankäufe von Wa rrn zu zeigen. Unbegründeter massenhafter Warenaufkauf durch Einzelpersonen würde natür lich baldige Steigerung der Preise zur Folge Haden, die am härteste» die Aermste» träfe, die keine großen Ankäufe besorgen können, ihren Bedarf vielmehr durch täglichen Kauf decken müßen. Zur Besorgnis über unverhältnismäßiges Anschwellen der Nahrungsmittelpreise liegt vorderhand kei» Grund vor. Erfr««licherweise habe» die Vertreter des Rabattsparvereins erklärt, die veret»smitglteder würde« keine Preissteigerung eintrete« laste«, solange ihr vorhandener Warenvorrat ««-reicht. Eibenstock, den 4. August 1914. find fast ausnahmslos gut und vollständig auSgestattet. Wo sich Mängel zeigen, werden st« «»»gefüllt, während unnützer Ballast, so freudig di« gut grmrinten Srschenke die Abzirhenden berühren werden, di« Soldaten doch neben d«m notwendigen Gepäck belastet. Wir find von unterrichteter Seite geradezu gebeten worden, die Hilf-tängkeit auf spätere Zeit zu verlegen. Auch macht e» sich im Kriege notwendig, diese Hilf»tätigk«rt für die Krieger zu organisieren und den im Feld ausgetretenen Bedürfnissen anzupaßen. Hier setzt die Organisation de» Roten Kreuzes u. AlbrrtverrmS ein, deren Hauptzweck damit erfüllt wird. Si« haben im Frieden schon längst ihre Depot» an Verbandstoffen, Gerätschaften pp. gefüllt, di» von Zeil zu Zelt erneu ert und oerbeffert worden sind Diese Verein« haben auch die militärisch controllirrl« Pflicht, alle HilfStätigkeit für die Krieger im Felde, namentlich auch für die Verwundeten zu regeln und zu leiten. Diese berufliche ernste und verantwortliche Pflicht der Vereine bittet der Stadttat die Einwohnerschaft nach Kräften zu unterstützen. Sobald Anweisung erfolgt, wird der Rote Kreuz - Verein hier einen Aufruf erlaßen, die Sammelstellen bekannt geben und Gaben entgegennehmen. Bi» dahin bittet der Stadtrat sich geduldigen zu wollen in der festen Ueberzeugung, daß die Hilfsaktion rechtzeitig eingelritet wird. Eibenstock, 3. August 1914. Abschiedsworteu n s eres Kö n i z s. König Friedrich August von Sachsen hat vor dem Auszuge des 19. Armeekorps an den kommandieren den General von Laffert noch herzliche Abjchiedsgrüße gerichtet. Die Abschiedsworte lauten: Dresden, 4. August. Ew. Exzellenz rufe ich vor Abgang auf den Kriegsschauplatz herzlichste Abschiedsgrüße zu. Ich bin überzeugt, daß Vas 19. Armeekorps unter Ew. Exzellenz Führung seine vollste Schuldigkeit tun wird. Gott sei mit Ihnen und mit dem Armeekorps und gebe unserer gerechten Sache den Sieg. Friedrich August. Ex zellenz v. Laffert antwortete: Ew. Majestät sage ich für den gnädigsten Abjchiedsgruß allerunter- tänigst meinen tiefgefühltesten Dank. Unter jubeln der Begeisterung ziehen Ew. Majestät Landeskinder ins Feld, gestärkt durch die Anteilnahme des opferwilligen Volkes. Gäbe Gott, daß es mir ge lingt, die braven Truppen, an deren Spitze ich durch Ew. Majestät Vertrauen gestellt bin, zu ehren vollem Kampfe und Sieg zu führen, o. Laffert, kommandierender General des 19. Armeekorps. Ueber Erfolge der deutschen Truvpcn an der russischen Grenze, wohin wir gezwungener Weise zuerst unsere Soldaten in den Kampf ziehen lassen mußten, sind folgende Telegramme eingelaufen: Hohensalza, 4. August. Hier ist aus zu verlässiger Quelle die Meldung singetroffen, daß deutsche Truppenabteilungen Alexa nvrowo besetzt haben. Alexandrow» liegt im Gouverne ment Warschau und ist die Grenzstation auf russi scher Seite für die Bahnlinie Warschau—Slirai- wice. Königsberg,.^ August. Die deutsche« Truppen haben Kibarty erstürmt. Die Rus sen gingen unter Verlusten und Zurücklassung von Gefangenen zurück. Auf deutscher Seite sind keine nennenswerten Verluste. Berit«, 4. A«g«st. Leite der Besatz««- vo» Memel fchl«ge« gestern eine« Borstotz feindlicher Grenzwache« au- der Richtung vo» Krottt»ge« zurück. Daß die deutschen Erfolge echt und nicht nur .gemeldet' sind, gehl auS Nachstehendem hervor: Wien, 4. August. Das .Neue Wiener Tagblatt" schreibt: Dre Völker der österreichisch, ungarischen Monarchie beglückwünschen auS frohem Herzen und au« dem starken Gefühl der Zusammengehörigkeit de» verbündeten Deutschen Reiche» diese» zu den ersten Erfolgen in dem grandiosen Kampfe gegen Rußland. Die Russen sind sich nun auch endlich darüber schlüssig geworden, wer ihre Armee anführen soll. Petersburg, 5. August. Großfürst Niko lai Nikolajewitsch ist zum Generalissi mus der russischen Streitkräfte er nannt worden. In einer Reihe von Gouverne ments ist der Kriegszustand erklärt worden. Der Kriegsminister brachte zur Kenntnis, daß es er forderlich sei, alle militärischen Maßnahmen ge heim zu halten. Durch kaiserlichen Ukas sind an gesichts der gegenwärtigen Lage die Reichsduma und der Reichsstaatsrat einberufen worden zu einer außerordentlichen Sitzung. Ferner ist durch kaiserlichen Ukas ein Memorandum angeordnet worden. Berlin, 4. August. Hier sind Verhaf tungen von Russen unter Spionage- Verdacht erfolgt. Auch in Johannisthal wurden mehrere Russen, die im Verdacht stehen, ein Atten tat auf die Zeppelinhalle vorgehabt zu haben, ver haftet. In Steinau bei Hanau wurde ver russi sche Journalist Melnikow, der Berliner Vertreter der „Newoje Wremja" verhaftet.