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Beilage zu Nr. 153 des „Amts- und Anzeigeblattes". Eibenstock, den 5. Juli 1914. So man von Herzen glaubt, so wird man gerecht und so man mit dem Mund bekennt, so ivird man selig. (Röm. 10, lo.) Christliches Heldentum. (3«m 4. Son»tage »ach rrinttati-.) Wie bewundern wir den alten Grafen Zeppelin, der ungebeugt und voll kühnen Mutes alle Hinder nisse überwindet, um seine Idee von der Luftbe- herrjchung Deutschlands in die Wirklichkeit umzusetze»; wie staunen wir den großen Forscher Sven Hedin an, der trotz unglaublicher Eutbehrungen und zahlloser Gefahren alles daran setzt, um sein Ziel, die Erforschung Tibets und des noch so unbekannten Himalayagebirges zu erreichens wie gilt unsere hohe Achtung auch dem Fürste» Wilhelm von Albanien, der auf fast verlorenem Posten dennoch heldenmütig aushält, um dem tief- stehenden Volte den Segen einer geordneten, zur Kul tur führenden Regierung zu bringen. Sie alle sind beseelt von einer großen Idee, die sie vorwärtstreibt, sie haben sich ein ernstes hohes Ziel gesteckt, das sie zur äußersten Anspannung aller Kräfte und Gaben begei stert, für das sie sich einsetzen mit ihrer ganzen Per son, mit ihrem Leben. Wie wirkt solches Vorbild wah ren Heldentums anfeuernd, — die Funken springen über, die uns zu gleicher Hingabe und gleichem Idealis mus entflammen wollen. Wie aber können wir erst am Beispiel der Männer uns zur Nachfolge begeistern, die für das Höchste und Heiligste kämpfen und eintreten, die, von brennendem Glaubenseifer getrieben, alles verlassen, um ihrem Gott und Herrn die Welt zu erobern. Da ist edelste Begeiste rung, da ist ewig brennendes heiliges Feuer. Aller Menschenruhm muß dort schweigen, — dem natürlichen Menschen bleibt solches Heldentum freilich verborgen und unverstanden. Wer aber selber im Hellen Lichte der Gottesgnade steht, der lernt daran Gottes Herrlich keit und Macht preisen, die schwache Menschen so er füllen und erziehen kann, daß sie in ihrem Dienst sich freudig verzehren und dafür sterben. So steht Paulus heute vor uns als leuchtendes Vorbild eines Gottesstreiters, der aufgeht in seinem Zeugenberuf. Was ihn aber dazu fähig und bereit ge macht, das nennt er uns im Sonntagstext (2. Kor. 4, 13—18): „Ich glaube, darum rede ich". Er hat etwas an seinem Gott erlebt, das so überragend herrlich und selig war, daß es ihn innerlich bezwang und überwand. In seiner Damaskusstunde hat der auferstandene Jesus ihn zu seinem auserwählten Rüst zeug gemacht. Nun hat er sich ihm ergeben in Glauben und Vertrauen, nun muß er vou ihm reden und sür ihn als seines Lebens und aller Welt Heil und Krone zeugen. Und geht es dabei durch viel Kampf uud Leiden hin durch, jo gewiunt er immer ueue Kraft uud Freudig leit durch den Blick in die herrliche Zukunft. „Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir werden nicht müde, sondern ob unser äu ßerlicher Mensch verweset aufgerieben und verzehrt wird in solchem Beruf, -so wird doch der innerliche von Tag znTag erneuert." Der Glaube stellt deu Blick ein auf die unsichtbare ewige Welt und weiß daher, daß die Last des Auge» blicks schnell vorüberzieht . Was sür ein stilles, starkes Heldentum in Gottes Kraft! Sein Geheimnis ist der enge Glaubensbuud, der feste, tägliche Zusammenschluß mit Jesu, dem Hei land und Lebensfürsten. Ist das beides auch schvu unsres Lebens Bekenntnis: ich glaube, darum rede ich, und. wir werden nicht müde? Der heutige Sonntag fragt uns so aufs Gewissen, und was Paulus durch Gottes Gnade geworden, daran sollen wir nur prüfen und dadurch sollen wir uns aufrufen lassen, uns auch für ein christliches Heldentum voll Hingabe und Aus opferung zu entscheiden. Wir werden es nicht zu be reucu haben. Amen. zv. Aus der Zeit der Befreiungskriege. Nachdruck Verbs: » 4. Juli 1814. Wie bekauut, hatten die Mo narchen von Preußen und Rußland in Begleitung ihrer Feldherren und Diplomaten in England einen Besuch abgestattet. Blücher und andere Heerführer wurden in London hoch geehrt und gefeiert, bei den Herrschern kam man, namentlich am englischen Hofe, über das Höflichkeits-Verhältnis nicht hinaus, namentlich gegen Rußland steigerte sich das Abneigungsgefühl durch den persönlichen Verkehr mit dem Zaren bis zum Hasse. Der Zar, liberaler Selbstherrscher, machte aus seiner Verachtung des liderlichen Prinz-Regenten, dem der Londoner Pöbel auf der Straße nachrief: „wo hast du deine Frau gelassen?" kein Hehl und andererseits hör ten die herrschenden Torys mit Abscheu die großen Worte Alexanders über Völkerfreiheit und Völkerglück. Dazu kam nuu, daß in diesen Tagen ein Lieblings wunsch des Londoner Hofes zuschanden wurde. Der junge Prinz von Oranien war in London eingetroffen, um die langgeplante Verlobung mit der englischen Prinzessin Charlotte abzuschließen. Diese aber wies mit dem lauten Ausrufe „I Kats Orange!" (ich hasse Orange», d. h Oranien) vor versammeltem Hofe eine Schale voll Apfelsine» zurück uud der unglückliche Freier mußte abzieheu. Am englische» Hofe aber »ahm ma» »icht »rit Unrecht an, daß die englische Prinzessin ro» des Zaren Schwester, Großfürstin Katharina, angestistet worden sei. 5. Juli >814. König Friedrich August von Sachsen war »och immer Kriegsgefangener und mußte es bleiben bis zur Entscheidung des Wiener Kongresses. Metternich, als entschiedener Gegner Preu ßens, suchte zu lavieren; es war klar, daß Preuße» durch die Besitznahme Sachsens entschä digt jein wollte, aber andererseits wollte Oe sterreich dem sächsischen König die Krone und Sachsens Selbständigkeit erhalten. Kaiser Franz von Oester reich sagte in dieser Zeit zu einem Bevollmächtigten des sächsischen Königs, „er finde die Entthronung Friedrich Augusts unbillig »»d unmoralisch, den» wir habe» ja jetzt de» Krieg geführt, um alles wieder auf den alten Fuß herzustellen." Schließlich erklärte der Kaiser, man möge die sächsische Frage bis zum Kon greß ruhen lassen, daun werde man der Sache eine bessere Richtung geben können. 6. Juli 1814. Kaiser Franz versuchte vergeb lich den König von Preußen zu bewegen, den gefan genen König an Oesterreich aus zu liefern. Inzwischen begab sich bereits um diese Zeit Priuz Anton von Sachsen nach Wien, um auf dem Kongreß für seinen Bruder zu wirken. Metternich erklärte einem sächsischen Agenten klipp und klar, daß die Jnteress. n Preußens und Oesterreichs in der sächsischen Frage ein ander schnurstracks zuwiderlaufen. Zugleich mit Met ternich dein sächsischen Vertreter Graf Lchnlenburg auf dem Kongresse in Allem uud Jedem den Weismige» Oesterreichs zu folge». Was dieser auch, im Einver ständms mit dem sächsischen König, wörtlich befolgte. Der Deutsch-Dänische Krieg. 6. I u l i 1864. Die Insel Föhr an der schles wigschen Küste wurde von den Oesterreichern besetzt. Up ewig ungedeelt. Vaterländische Erzählung von A. v Liliencro». (lt. Fortsetzung,. Dieser verstand den stummen Blick und zog den Arm des Sohnes durch den seinen. „Ernste Zeit reift," jagte er, „ich will in dir nicht nur meinen vielgelieb ten Jungen sehen, sondern den angehenden Mann, der Der Mewunü. (Jahresbericht sür 1813.) Mir geht das Herz weit auf, wenn daS süße Wort .Bielbund' an meine Ohren klingt! O, du mein Sorgenbrecher, mein Sonnenschein, mein wohlgeratenes Goldkind, komm, laß dich Herzen uns liebkosen und dir recht lange in die lieben, treuen Gnckaugen schauen! Wie schön ist doch deine Gestalt! Wie bist du gewachsen, wie hast du dich herrlich entfaltet! Wie treu, wie golden ist deine Hand, wre gütig dein Herz! Wolle dich der liebe Himmel recht gesund an Leib und Seele, dich recht lange am Leben erhalten ! Ja, etwas WunderoareS ist'S mit dem Bielbunde; kaum kann man eS fassen. ES klingt wie ein Märchen, und doch steht e» schwarz auf weiß: 949 Mitglieder. Soviel zählt heute nach kaum zweijährigem Bestehen der Bund. Ueber 20000 Bittschreiben flogen in alle Winde. Ueber anderthalbtausend Mark Gründungskosten wurden gewagt I Und siehe: Gottes Güte half überreich. Im Sachsenlande regte sich warme Anteilnahme an unseren Bestrebungen; draußen im Reiche, in der Fremde, über dem Weltmeere, in Nord und Süd ward die schlummernde Heimatsliebe wieder wach; die Herzen erschlos sen sich, und die Hände taten sich auf zum fröhlichen Geben. Sick regen bringt Segen! Nahe tausend liebe Menschen, Männer und Frauen, Hohe und Niedere, hörten unsere bescheidene Bitte und beglückten uns durch ihren Beitritt oder durch ein Opfer. ES ka men Gaben aus Luxemburg, Porto, Rumänien und sogar aus Chicago (Sachsenbund). Herrlich hat sich der Bielbund seit November 1911 entwickelt. Er zählte Ende 1911 211, 1912 570, 1913 825 und jetzt, Pfingsten 1914, 1013 Mitglieder. Die gütigen Gönner bescherten uns im ersten Jahre 269 Mk., im zweiten 982 Mk., im dritten 1122 Mark und im laufenden Halbjahre 1914 schon wieder 758,28 Mk. Die lieben Schwe stern und Brüder wohnen in 190 Städten und Dörfern unseres Sachsenlandes, außer halb desselben und in der weiten Welt. Bielbündler gibt eS nach dem Bestände von Pfingsten 1914 in Altona-Ottensen 1, Annaberg 6, AntonSthal 1, Aue 8, Auerbach i. B. 3, Auersberg, Barmen, Bannewitz, Bautzen je 1, Berlin 13, Biedenkopf a. Lahn, Blankenburg i. Th. je 1, Blasewitz 2, Bockwa 2, Borna 3, Borstendorf, Braunau i. B., Braunschweig, Breitenbach i. B., Bret nig, Buchholz je 1, Bukarest 2, Burgstädt, Burkhardtsdorf, Cainsdorf, Charlottenburg, Chicago je 1, Chemnitz 248, CoSwig 2, Crimmitschau 4, CunerSdorf i. Schl., Deuben, je 1, Döbeln 4, Dortmund 1, Dresden 177, Düsseldorf 1, Eibau 2, Eibenbera 1, Eibenstock 28, Eisenach, Elster, Eppendorf je 1, SrdmannSdorf 2, Falkenstein 4, Flensburg 1, Franken berg 3, Frankenstein i. Schl., Frankfurt je 1, Freiberg 6, Friedland i. Schl., Gablonz a. N., Sera je 1, Glauchau 3, Göppingen, Gohrisch, Gölzern, Grimma, Greußnig je 1, Groitzsch 2, Sroßburgk 1, Großenhain 3, Grüna 2, Hainichen, Halmsee, Hamburg ze l, Hameln 2, Hanau 1, Hannover, Hartha je 2, Harthau, Helmstedt, Herrndorf je 1, Herrn hut 2, Hof, tzohnstädt, Hohnstein, Hopfaarten je 1, HundShübel, Kamenz je 2, Kirchberg 4, Klingenberg, Klingenthal, Klotzsche, Königstein, Königswartha, Kötzschenbroda, Lands hut i. B., LangburkerSdorf, Langenau je 1, Leipzig 180, Leisnig, Lengenfeld je 2, Lenz, Leuben, Lichtenstein, Lichtenwaloe, Liegnitz i. Schb je 1, Limbach 7. Listertalsperre, Lock- wttz, Löbau, Lommatzsch, Loschwitz, Luxemburg, Madrid i. Sp., Marienberg, Markneu kirchen, Markranstädt je 1, Meerane 3, Meißen 2, Miltitz 1, Mittweida i. S. 4, Mügeln, Mühltroff, Munzig, Naundorf a. d. Pl., Naunhof b. Leipzig je 1, NeidhardtSthal, Netzsch kau je 2, Neugersdorf 3, Neukirchen a. d. Pl. 4, Neusalza 2, Neustädtel, Niederlößnitz, Niederschlema je 1, Niedersedlitz 2, Nordenham i. O., Oberammergau, Obergruna, Ober- hohndors je 1, Oberplanitz 3, OrlS i. Schl. 1, OelSnitz i. E. 2, Olbernhau, Oschatz, Pe« nig je 1, Plauen 39, Porto i. Portug., Pulsnitz, Rabenstein je 1, Radeberg 2, Radebeul 5, Rautenkranz 2, Reichenbach 4, Reinhardtsgrimma, RempeSgrün, Riesa je 1, Roch- lch 2, Rodewisch, Ronneburg, Rothenkirchen, Rüsselsheim a. M., Sehma, Siegmar, Sol tau i. Hann, je 1, Sommerfeld 2, Schedewitz, Scheibenberg, Schlettau, Schneeberg je 1, Schönau 4. Schöneck, Schwarzenberg, Steinbach, Stettin i. Pom., Stollberg, Stolpe münde i. Pom., Et. Paul in Amerika je 1, Tannenbergsthal 4, Tharandt, Traben- Trarbach a. d. Mosel je 1, Lragnitz 2, Begefack bei Bremen, Wachwitz, Waldenburg je 1, Werdau 5, WerneSgrün 2, Westrnd 1, Wien 3, Wilkau, WittgenSdorf je 1, Wolfs grün 2, Wolkenburg, Wronkr i. Pos., Würzburg je 1, Wurzen 4, Zeitz 1, Zittau 5, Zschopau 2, Zwickau 40, Zwönitz I. (Fortsetzung folgt.) Druck uns Verlag von Emil -annrdohn tu Eibenstock. Lurlille « für Eibenstock «nd Umgebung: Wildenthal, Carlsfeld, Steinbach b. Johanngeorgenstadt, Sosa, Blauentbal, Wolssgrün, Burkhardtsgrün, Muldenhammer, Hundshübel, Lichtenau, Ober- und Unterstützengrün, Schönheiderhammer, Rautenkran,, Jägersgrün und Steinheidel b. Br. Krattsvetlage zum Amts- und Anzeigevtatt. Einzelnummer 5 Pfg Erscheint während der Saison wöchentlich 1 Mal Sonntag«, veiträgr werden, so weit der Platz reicht, gern angenommen. - - !». Zayr,«»«. — Eibenstock, den 5. Juli. Name. Stand. Heimat. Zahl. Eibenstock mit Waldschenke «nd Htmmersacher. Villa Waldhausen. Eduard Hartmann Maschinenmstr. Emil Glauch mit Frau Oberlehrer Fräulein Martha Lämmel Frau Marie Herz mit Töchtern Fräulein Geschwister Ueberschaar Chemnitz l ' l Neuwiedrritzsch b. Leipz 3 Zwickau i. S. 2 Hermann Thieme Anna Morgenstern Clara Falk Marie Winderlich Frieda Winderlich Alma Schwerdtner Martha Schwerdtner Lina Schwerdtner Charlotte Franke Dr. Karl Nestler u. Frau Rudolph Gläsche u. Fra,» Erna Szfranzki Bernhard Glaß u. Frau Marie Binder Rose Binder Gustav Reiter Richard Schäfer u. Frau Grete Fuhrmann Anton Lein u. Frau Robert Lämmel u. Frau Max Scherf u. Frau Camilla Leopold Charlotte Schubert Schmidt mit Frau u. Tochter W a l d s ch e n k e. Schuldirektor PostdirektorSwitwe Realschulprofessor Ger.-Sekretär Privatier Privata Postsekretär Kaufmann Beamter a. D. Oberlehrer i. R. Zimmersacher. Oekonomierat Chemnitz Limbach Grünberg i. Schl. Dresden' Leipzig Dresden Berlin Zwickau Radebeul Leipzig Chemnitz Dresden Zittau Chemnitz Glauchau 1 1 1 1 1 1 1 1 l 2 2 1 2 1 1 1 2 1 Altenburg i. S. t Oberrabenstein i. S. 3 rs es es