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paar, und die um drei Jahre ältere Tochter Marga rete gewann im Sturme sein ganzes früh verwaistes und desto liebebedürftigeres Herz. Sie war ein lie benswürdiges, gutes Mädchen mit blondem Haar und braunen Augen; sie beschäftigte sich viel mit dem Kna ben, dar ihr immer wie ein Kind erschien und zu An fang ja auch noch ein Kind war; sie las mit ihm und spielte mit ihm Schach, und zu ihrer schönen KLavisr- begleitung fang er aus seinem tiefsten Innern heraus. Wenn sie dann ost lächelnd sagte: „In Jhineu. steckt ja ein Künstler, Roderich!" so stieg ihm das Mut wohl in das Antlitz. Nicht für alle Lorbeertränze der Welt wären ihm diese Worte aus diesem Munde feil gew^ sen. Gretchen Winkler war sein Ideal, sein Inbegriff alles Guten und Schönen, und wenn sie auch diese seine glühende Verehrung absichtlich etwas in Schran ken hielt, so liebte doch auch« sie Roderich zärtlich wie einen jüngeren Bruder. Der Justizrat war unverheiratet und führte ein grämliches, zurückgezogenes Leben. Er saß meist in seiner! Akten vergraben, und Roderich sah ihn selten. Eigentlich sogar nur geschäftlich, Er ließ dann den Knaben rufen, wenn er ihm eine Mitteilung zu machen hatte. Aber bei dem Beginn jeder Ferien hielt d^r kleine Jagdwagen aus Dornhagen vor dem bescheidenen Bür gerhause, Md Roderich durfte in das Watdschlößchrn zurückkehren. Er zählte jedesmal die Stunden, bis der Tag herankam, und er der ärmlichen Stadt entrinnen durste in die Freiheit, in den geliebten Wald. Auch sein Onkel freute sich alsdann, ihn wiederzusehen, und da der Knabe stets ein gutes Schulzeugnis erwarb, so durfte er sich auch oft einen guten Freund mitbringen» den Graf Albrecht gütig ausnahm- und feine Mitschü ler drängten sich um diese Auszeichnung, denn im Dorn- Hagen durfte man reiten und schießen, durch die Wäl der streifen und auf Jagd gehen. So vergingen die Jahre, und Roderich war nach Obersekunda versetzt, als eines Tages Justizrat Grau mann ihn zu sich entbieten ließ. Unbefangen machte sich der Jüngling auf den Weg; als er aber bei dem alten Freunde seines Onkels eintrat, fand er dort den Doktor Winkler, der ihn teilnehmend betrachtete. Eine bange Ahnung bemächtigte sich des jungen Her zens, und der Justizrat räusperte sich ein paarmal stark, ehe er zu sprechen begann. Es schien, als sei ihm etwas in die unrechte Kehle gekommen. Dann aber sagte er trocken und geschäftsmäßig: „Ich habe Sie hierher bitten lassen, Roderich» um Sie von dem plötzlich erfolgten Ableben Ihres Onkels in Kenntnis zu setzen." Tot? Onkel Albrecht tot? Der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der thü geliebt, der sich um sein Wohl und Wehe gekümmert hatte ! Der Jüngling wur de leichenblaß. Der Schlag traf ihn zu plötzlich und unerwartet. Doktor Mmkher trat rasch auf ihin zu und ergriff seine beiden Hände. „Sie sind nicht verlassen, lieber Roderich, wenn es Ihnen vielleicht jetzt auch so scheinen mag!" sagte er weich . Dar Justizrat schwieg, aber die Hand, die mecha nisch eine Schreibfeder ergriffen hatte, zitterte merk lich. „Witr müssen alle einmal sterben!" sagt« er dann mit einem Versuche, seine tiefe Bewegung zu unter drücken. „Kopf hoch, junger Freund!" „Wip ist es gekommen?" stammelte Roderich fas sungslos. „Ich wußte gar nicht, daß Onkel Albrecht krank sei!" Er ist auch nicht krank gewesen," berichtete der Arzt, „ein Herzschlag hat seinem Leben ein schnelles und wahrscheinlich ganz schmerzloses Ende gemacht. Ich wurde heute früh nach Dörnhagen gerufen, aber der Bote sagte initr bereits, daß der Herr tot in seinem Bet te gefunden sei. Wäre er noch am Leben und nur schwer krank gewesen, so hätte ich mir Urlaub für Sie erbaten, damit Sie Jhrxn Verwandten noch einmal sehen konnten. So war es nutzlos. Ich fand einen Toten, lieber Roderich!" ,/Ohne Abschied ist er von mir gegangen!" stöhnte Roderich auf; dann weinte er bitterlich. So weint nur der, der da weiß, daß Hinfort kein Menschenherz mehr für ihn schlägt. Der Doktor hielt ihn liebevoll umfaßt. „Es ist hart!" sagte er über die Schulter des Be trübten hinüber .zum Justizratt Dieser nickte und rieb heftig an seinen Brillen gläsern; sie schienen ihm feucht geworden zu sM. Endlich richtete der Weinende sich auf; er zeigte ein bleiches, verstörtes Gesicht. „Und nun?" fragte er. „Erst muß das Begräbnis vorüber sein!" antworte te der Justizrat. „Erbitten Sie sich für diese Tage Urlaub vom Herrn Direktor, ich werde die Bitte befür worten. Es ist nicht von Ihnen zu verlangen, daß Sie jetzt lernen sollen. Ihr Onkel hat wie «in ver ständiger Mensch seinen Tod ins Auge gefaßt und mir in einem an mich gerichteten versreMten Briese, dM, ich nach dem Begräbnis zu öffnen habe, seine Bestimm mungen über Sie kund getan. Das Nähere werde ich Ihnen dann mitteilen. Nun gehen Sie und besor gen Sie sich einen Trauerauzug. Ws einziger Ver wandter des Verstorbenen müssen Sie natürlich an der Leichenfeier teilnvhmen!" (Fortfktzung folgt.) Landwirtschuftlich«». — Milche,vnührung der Kälber. Wie soll der Uebergang bei der Milchstrnährnng der Kälber statt - sinden? Der Entzug der Vollmilch darf selbstredend nicht plötzlich erfolgen, sondern der Usher gang muß ganz allmählich! stattsinden, damit kein Rückschlag lm Gedeihen und Nutlerzustand der noch sehr empfindlichen, Tiere Eintritt Md diese fortwährend gleichmäßig und befriedigend an Lebendgewicht zunehmen. Man geht am besten sn der Wesie vor, daß man täglich V,—Vs Liter der vollen Mslch durch ein gleiches Quantum entrahmter süßer Milch ersetzt, welche jedoch wegen ih rer Durchfall erzeugenden Eigenschaft vorher abgekocht wird. MA weiter fortschreitendem Alter kann dann die süße Magermilch durch saure oder Buttermilch ersetzt, gleichzeitig aber auch mft der Verabreichung von ge ringen Mengen feinen besten Heus begonnou wer den, damit sich der Pansen allmählich an Rauhfut- tvr gewöhne und besser ausbilde. Die Milchrückstände werden nach und nach durch Kleien-, Leinkuchen-, ver schiedene Oelkuchenhränke, Hafermehl- oder ErbseumM- sUppen;usw. ersetzü wenn Man jedoch Milchabfälle in genügender Menge zur Verfügung hat, dann ist es für die Entwickelung des jungen Tixrtzs sehr vorteilhaft, wenn es während der ganzen ersten drei Monate nedm den genannten Futtermitteln noch ein gewisses Quan tum Molkoreirückstände erhält. Alles Getränk muß lauwarm, entsprechend der Blutstemperatur, gegeben werden.' — Das frühe Aufstiegen der Kücken auf die Sitzstangen ist von schädlichen Folgen, da da durch der weiche Brustknochen unter dem Drücke des Körpers sich verkrümmt. Bevor die Tiere ein Alter von acht bis zehn Wochen erreicht haben, sollte man Sitzstangen in diesem Raume gar nicht an bringen und auch später bloß Vs Meter vom Boden entfernte. — Das Pflücken der Erdbee r em. Dasselbe erfordert Sorgfalt Md geschieht am besten in den frü hen Morgenstunden, w«M der Tau liegt oder auch gegen Abend. Die Frucht ist mit dem Kelch und etwas Stiiel abzunehmen, was am zweckmäßigsten mit einer Schere geschieht, man verletzt od<er zerstört dann nicht durch Rupfen od«r Ziehen dje noch im Fruchstiel verbleichen den unreifen Beeren. — Einen reichlich eren Blumenflor erhält man, wenn man die welkenden Blüten immer recht zeitig vom Stamme entfernt; denn eine Blume, die inan absterben oder gar Samen tragen läßt, entzieht dem Stamm mehr Kraft und Nahrung, als mancher wohl denken Mag. Namentlich die Rospn sollte man in ihrer schönsten Blüte pflücken, lieber das Zimmer damit schmücken, oder andere, dje keine Blumen haben, damit erfreuen, als sie am Stamm welken lassen. Man wird bald finden, daß man auf diese Weise nicht seinen Blu menflor vermindert, sondern im Gegenteil die Ver mehrung desselben fördert. Will man besonders große Blumen erzielen, sv erreicht man dies dadurch, daß man die Pflanzen zuweilen mit Rinderblut bpgieß^ dem man vorher ein wenig Salpeftr bjeigemengt hat.. Name. Herr Emil Wagner „ Paul Korneck und Frau Frl. Elsa Schöne Herr Wolfgang John . Dr. Bernhardt Frau Kircheisen und Familie Frl. Dora Hempel „ Th. Stelzner Herr Max Meltzer , E. Tölle mit Frau und Sohn „ Dr. C. Neumann und Frau Stand. Kaufmann Rechtsanwalt Kaufmann Kindergärtnerin Privat« Kunstmal. u. Zeichen!. Kgl. Baurat Syndikus Hotel zur Post. Herr Jos. Hilpert , Hermann Freudenberg m. Fam. „ Hermann Köhler und Frau Frau Bierauer „ M. Bretschneider mit Sohn Herr P. Engelmann m. Fr. u. Tochk. , Max Albrecht m.Fr.».Mutter Frl. Margarethe Petzold Herr Oskar Landgraf und Frau „ Georg Gerischer und Frau „ G. A. Trommer !omotivführer Schaffner Kontoristin Fabrikant Kaufmann Pension Meichsner. Frl. Hanna Sonntag Herr Schneider m. Frau u. Tochter , Curt Mühle , Carl Heil Frau H. Windschild und Kinder , M. Holtnis „ Sophie Dietrich Frl. Agnes Dietrich Herr Dr. Grötzsch und Familie Frau Julie Hünich Frl. Anna Schulteß Herr Nissen und Frau , L. Siewers Frau Anna Flemming Frl. Martha, Helene, Frieda Cohn Herr Dr. Ing. Proell mit Frau u. Schwester Frl. Margarete Piil Herr Edmund Manowski , Georg Pyschkowski Frau Margarethe Wölfel . Direktor Losch m. Kind u. Bed. Herr Arno Philipp Frl. Gertrud Kunstmann , Franziska Schindler Frau Carola Günther und Söhne Herr Hellmuth Dolberg« Frau Jentzsch mit Sohn und Bed. Frau Marie Unger mtt 2 Kindern Lehrer Privata Lehrerin Gymn.-Oberlehrer Lehrerin Kaufmann Lehrerswitwe cand. med. G-s«. Schlossersehefrau Heimat. Gera Leipzig Chemnitz Leipzig Geringswalde Chemnitz Dresden Chemnitz Dresden Lahl. 1 2 1 1 1 b 1 1 1 3 2 Wilkau i. S. 1 Chemnitz 3 Leipzig 2 Chemnitz 1 Leipzig 2 Meerane 3 Leipzig 3 Chemnitz 2 Lichterfelde 2 Auerbach i. V. 1 Jahnsdorf 1 Leipzig-Lindenau 3 Plauen 1 Leipzig 1 Dresden 4 Stuttgart 1 Meißen 1 Döbeln 3 Zwickau 1 Berlin 1 Nürnberg 2 Leipzig 1 Altenburg 1 Leipzig 3 Dresden 3 Berlin 1 Leipzig Rochlitz Markneukirchen 3 Leipzig 1 Meißen 1 Hallens« (Berlin) 1 3 Plaum 1 Chemnitz 3 Leipzig 3 Nam«. Frau Gehrsdorf mit 1 Kind Herr Oskar Klingner , Gerhard Grimm - Fritz Kelch „ Albert Hellinger m. Frau und 2 Kindern „ Paul Zenker m. Fr. u. 2 Kind. , Osw. Baum » , » 2 „ „ Albin Raue „ , ,3 , , E. Braunert , „ „ 2 , , H. Magirius , , , 3 , „ Paul Sachse , „ , 1 Kind , Paul Rost und Tochter , Moritz Krauße mit Frau Frau Anna Krautze mtt Tochter Frl. Anna Frohberg , Johanne Uhlmann Herr Friedrich Paul mit Frau Stand. Obermüller Ingenieur Student-Ing. Lehrer Kontrolleur Schuldirektor Lehrer Oberlehrer Rentier Lokomotivführer Heimat. Zahl. Chemnitz 2 Gölzern a. d. Mulde 1 Leipzig 1 Zwickau 1 4 Leipzig 4 , 4 Frankenberg 5 Leipzig 4 Niederwürschnitz k Leipzig 4 Chemnitz 2 Crimmitschau 2 Leipzig 2 Chemnitz 1 . 1 Leipzig 2 LvßWurort ««d «omneerfrische «antentrn«». Frl. Johanna Köhler Herr Albert Schubert Frl. Geschwister Ahrens Herr Alban Arthur Lindner , Karl Anton Markert Frl. Rosa und Helene Kellerbauer Frau Ida Möckel Herr Robert Anscheih „ Julius Hummel , Reinhold Paatsch , Max Köhler Frl. Gertrud Kaden Frau Martha Weißker Herr Hans Weißker „ Heinrich Krieger , Otto Faust , Herr Max Beyer , LouiS Enger , Gustav Fischer Frau Hulda Thieme Kaufmann Ingenieur Bergarbetter LehrerSrheftau Kriminal-Inspektor pensionierter Schaffner Fleischer Fabrikant Kaufmann Forstreferendar Geschäftsführer Kontorist Musiker Elektro-Lechniker , 1 Tharandt 1 Reichenbach i. B. 1 Leipzig-Vollmarsdvrf 3 Leipzig 1 N (Rußland) 3 Aue 2 »aß««rbach. Herr Bräuner und Frau . Carl Bock , Herr Richard Metzner , Bruno Prüfer , Max Weiß Frau Selma Ebert Herr Paul Wunderlich Frl. Gretchm Schweudor Herr Gustav Bauer mtt Familie I, ^ranz^ Kilian und Frau , Carl Olbrich RechaungSrat Kaufmaun Reisender Maschinist Fleischrrmeister Viehändler Rentier Bahnassistent Major Oberförster Zwickau Adorf Lößnitz Dresden »artliugShausen swickau )reSden Leipzig Boma Klingenthal Nae der Ann 29 An 50 det N- 20. SepI den Wa und nach Nutzung«! amtlich der Betei GS am 1. Jl Neb ordnung Strafrec Malert«, tige, Mi Dach uni lich« Erl Teil den gegenkou noch imr. wegen d< der forgs «mit Wick gearbette weit vor) derartige überstürz warten d 1911 beei von Mg' ein Str« soll diese res 1913 von Mon zu Vera! Herankoni bevor da wird. ! Ei Arbeit da licht w ori breiten, amte unt Dr Liscc die neüe rechtspfle jedoch nic dern auck Prozeß eit gesetzlich Strafrech len Grun v osthandel ung erfal ein« Neue welche, w ntsstrafe l Höfen, bie Geltung i ten. 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