Volltext Seite (XML)
zer, äoööo KV! Illi!, s o s benftoü lyr » » Ä. mch ohne Wechsel, >l. gibt 18. Rckp. Mg. er mit 2 c in Pri. Offert. d. dieses mpfiehlt ILH. Hen rrk 1,,» U. N. Kamm er An- m recht M8. -rt. Beilage zu Nr. 169 des „Amts- und Anzeigeblattes". Eibenstock, den 24. Jnli 1910. JesuS spricht: „Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!" Zum 9. Trimtatissonntage. Der Feind läuft Sturm. Will Jesu Geist in uns ein neues Leben wirken, so kämpft er dagegen an. Er lügt dir vor, er schilt und lästert. Er sucht dich vom Guten abzu bringen und unter die Herrschaft des Bösen zu stellen. Tut er eS im offenen Kampfe? O nein! „Groß Macht und viel List, sein grausam Rüstung ist/ Darum die Augen auf, daß du die Gefahr erkennst, mein lieber Christ. Aber du mußt auch nach den Waffen suchen, mit denen du ihn bekämpfen kannst. Die 1. Vorlesung, 1. Petri 4, 8—11, mahnt mäßig und nüchtern zu sein zum Gebet; sie mahnt zu rechter brüderlicher Liebe und zu rechter Treue in allem Tun zur Ehre Gottes. DaS sind in der Tat drei Stücke, die einen guten Schutz ge ben in der Stunde der Versuchung. Bist du dir bewußt, wie du als Christ leben sollst und weißt du, daß du deinen Gott um Kraft zu ihm wohlgefälligen Leben bitten darfst, so wirst du in der Stunde der Versuchung nicht zu verzagen brauchen. Doch getrost! ES muß uns schon alle- glücklich gehen, Wenn wir ihn durch seinen Sohn im Gebet anslehen. Die 2. Vorlesung, Luc. 16, 1—9, zeigt unS, wie not wendig eS ist, daß wir unS der Gefahr der Versuchung be wußt sind. In verhängnisvoller Sicherheit hat der „kluge" und doch törichte Haushalter gelebt. In seiner Si- cherheit ist er, ohne eS zu bedenken, der Versuchung er legen. Seine Klugheit, die JesuS selbst lobt, weil wir zu rechter Zeit an ihr wohl lernen können, wird ihn nicht retten. Er hätte immer wachen müssen, um nicht zu unter liegen. Wache, daß dich Satans List nicht im Schlaf umstricke. Weil er sonst behende ist, daß er dich berücke. Und NUN setzt unser Text, 1. Cor. 10, 12, 13, ein mit der ernsten Mahnung: Wer sich läffet dünken, er stehe, mag wohl zusehen, daß er nicht falle, und seinem Hinweis auf Gottes Gnade und Treue, der nicht unS versuchen läßt über unser Vermögen, sondern durch seine Kraft uns zum Siege in der Stunde der Gefahr helfen will. Versuchung kommt. Sie kommt nicht von Gott, aber unter seiner Zulassung. Bist du sein Kind und hältst du dich zu ihm, so will er auch dir helfen, daß du sie kannst ertragen. Amen. —s. Die Heimat. Roman von L. I d e l e r. (2. Fortsetzung). Die Heimat? War das die Heimat gewesen? Oh ne Elternhaus, phne Mutterliebe? Mit Spannung sah der Knabe seinem neuen Auf enthaltsort entgegen. Er war nie in Mespntal ge wesen, niemals aus der Waldumgebung von Dornha gen herausgekommen, und die schnurgeraden Chaus seen, die durch die baumlose Ebene führten, schnitten ihm unwillküMch durch das Herz. Es war so reiz los. Dort lag Wiesenthal. Ein dicker, grauer Kirchturm ragte in der flachen Landschaft empor; die prächtige Oktobersonne streifte ihn nicht, sondern ver goldete die dahinter liegende Fernie; das Städtchen selbst blieb grau und ärmlich. Sie fuhren über eine Holzbrücke, die den in der Tiefe dahinziehenden Fluß überwölbte; dumpf schlugen die Hufe. i»er Pferde auf das Bohlenwerk auf; dann hielt der Wagen vor einem einfachen Häuschen. Ein hagerer Mann trat langsam heraus. Ein Zen- timetermaß hing ihm um den Nacken; die ganze Hal tung verriet den Handwerker, der gebeugt und gebückt um das tägliche Brot schaffen muß- Er machte eine linkische Verbeugung. „Herr Graf Hochkamp?" fragte er. „Der bin ich," erwiderte der alte Herr, „und hier bringe ich meinen Neffen, der bei Ihnen wohnen soll!" „Herr Justizrat Graumann hat mir alles gesagt," erwiderte der Mann. „Ich will mir Mühe geben, daß der Knabe sich bei mir wohlfühlen soll. Freilich, wir sind Einfache Leute, meine Frau und ich . . . ." ,Fl)as wußte ich!" schnitt der Graf die Rede, die wie eine Entschuldigung klang, rasch ab. „Und auch mein Neffe soll einfach erzogen werden, Herr Justiz rat Graumann hat Sie mir empfohlen; ich kannte die Bürger in Wiesental nicht. Sie werden auf den Kna ben achten Md mir von Zeit zu Zeit persönlich Nach richt über sein Verhalten geben, Herr Sommer!" „Gewiß, Herr Graf," erwiderte der ehrsame Hand werker schlicht. Und er trat an den Wagen heran und lud eigenhändig Roderichs Koffer auf feine gewölbten Schultern; dann ging er den Ankömmlingen, voran durch die schmale Haustür., Roderich hatte ihm erstaunt zugesehen, ein schwe rer Druck, wie von einem ungeheuren Felsblock her- rührend, legte sich auf sein junges Herz. „Hierher soll ich kommen," fragte er seinen Onkel leise, „hierher zu diesen Handwerksleuten? Ich dachte, ich käme zu Herrn Doktor Winkler in Pension!" „Nein," erwiderte Graf Albrecht mit scharfer Be tonung, „du bist arm und du mußt dich bescheiden lernen!" Doch als der alte Herr sah, daß sich bei diesen hart klingenden Worten ein tiefer Schatten üb^r das blühende Knabenantlitz legte, fügte er tröstend hin zu: „Mache nur erst das Abiturientenexamen, mein Sohn, dann wird sich schon Rat für dich finden. Eine einfach verlebte Jugend schadet niemand, sondern gibt vielmehr Kraft und Ausdauer für das spätere Leben, aber wer hm Kindesalter schon alle Genüsse und Be quemlichkeiten der Welt durchgekostet hat, der.verwZch licht uUd ist nachher nicht imstande, den Platz, ans den er im Mannesalter gestellt wird, rechtschaffen aus zufüllen. Denke daran, daß ich es immer gut mit dir meinte, so auch jetzt!" Roderich nickte, und beide betraten die schmalstu fige, schiefe Bodentreppe, die in das Mansavhenzimm^r des Schneidermeisters Sommer führte, das Roderich fortan bewohnen sollte. Aermlich genug sah der Raum freilich aus. Schief waren die schmucklosen, blauge strichenen Wände, und von den schwarzen Kacheln des alten Ofens hatte sich mit der Zeit die Glasur gelöst, so daß die roten Tonflecken überall hindurchschimmerten; einige geringwertige Holzstützle, ein fichtener Tisch in der Mitte des Zimmers und die Bertstatt des Knaben bildeten das ganze Mobiliar. Roderich schwieg. Der Onkel sah ihn von der Seite an und sägte: „Menn -u erst deine eigenen Sachen eingeräumt hast, wird es dir hier wohnlicher erschei nen, und die Ferien verlebst du natürlich regelmäßig bei mir. Ich lasse dich dazu jedesmal mit meinem Wagen holen!" Er nickte ihm freundlich zu und stieg die baufällige Treppe wieder hinab, um unten in der Wohnstube mit dem Meister noch einiges zu besprechen. Roderich blieb noch einen Augenblick in dem Ge mach, in dem er nun fortan viele Jahre hindurch seine Tage vorbringen sollte, allein zurück. Am Tage nach seiner Ankunft in Wiesental trug Roderich Hochkamp bereits die bunte Tertianermütze der gutbefuchten Lehranstalt, in der er seine Ausbil düng erhalten sollte, und gar bald auch schon gefiel ihm das Leben in dem stillen kleinen Orte besser, als er es nach dem ersten trüben Eindruck erwartet hatte. Seine Mitschüler erkannten in ihm schnell die vor nehme Natur, die der Grundzug feines Wesens war. Er half feinen Freunden, wo er konnte; er spielte nie mals den Angeber und hätte sich eher in Stücke hacken lassen, als ein Geheimnis, das ihm anvertraut ward, zu verraten. Im Hause Doktors Winklers sand der einsame Kna be, wie ihm versprochen war, eine zweite Heimat. Er hing mit Liebe und Verehrung an dem älteren Eh^e- Druck und Beklag von Emil Hannebohn in Eibenstock. Name. Stand. Heimat. Zahl. Frl. Martha Riehle Herr Kurt Nötzold „ Ernst Hüttel „ Albert Horn , R. Horch und Frau Frl. Ilse Weißbach Frau Elsa Müller , Beckmann Herr Oswald Gerold und Frau „ A. Olbrich . Max Schaller „ Moritz Franke „ Otto Mahler „ Arno Zöbisch . William Hetz , W. Wohlfahrt mit Bedienung . Otto Gräf mit Bedienung „ F. Uhl mit Bedienung Herr Bachmann „ Otto Sunderhaus , Max Leonhardt „ Martin Kaufmann , Gustav Kober „ A. Rickes „ R. Nagel , E. Geißler „ Albert Zacharias „ Ernst Walter und Frau „ Adolf Mittag „ F. Mittag Frau Marie Uhlig „ Ida Bäßler Herr Johannes Keller und Frau „ Max Steinbach „ Seidel mit Frau u. Bedienung Frau Milda Uhlrrch Herr Gietzbach mit Frau „ Kurt Ihle uud Frau „ Hermann Eberhardt „ Max Seidel „ Bernhard Wagner „ Kurt Hartung , P. S. Bauer , H. Kistner m. Familie u. Bed. „ O. Pfefferkorn „ Albert Hopfen Frl. Else Fuchs Herr Arthur Nawroth Frl. Grethe Albrecht Herr Max Zimmermann und Frau „ R. Bennewitz m. Fam. u. Bed. Beamter Kaufmann Fabrikdirektor Viehhändler Bankbeamter Baumeister Kaufmann Beamter Kaufmann Beamter Kaufmann Eichmeister Baumeister Beamter Reise-Schriftsteller Zolleinnehmer Oberpostasfistent Kaufmann Brandversich. - Jnspekt. Professor Kaufmann Bankbeamter Kutscher Fabinkant Leipzig Plauen Cottbus Plauen Zwickau Reichenbach Leipzig Pöhla Gößnitz Dresden Plauen F Riesa Zwtckau M M Ar?o in Südtirol Leibnitz Auerbach Zwickau Chemnitz Auerbach Blasewitz Riesa Chemnitz Wurzen Wien Reichenbach Zwickau Falkenstein Chemnitz Altenburg Falkenstein Altenburg Leipzig Buenos-ArreS- Georgengrün Handlungsgehilfe Geschäftsführer Kaufmann zusammen Z Sa.: 306 Ueberhaupt: 574 — Hurlike für Eibenstock und Umgebung: Wildenthal, Carlsfeld, Steinbach b. Johanngeorgenstadt, Sosa, Blauenthal, Wolfsgrün, Muldenhammer, Hundshübel, Lichtenau, Ober- und Unterstützengrün, Schönheiderhammer, Rautenkranz und Steinheidel b. Br. Kratisveitage zum Amis- und Anzeigeötatt. Einzelnummer K Pfg. Erscheint während der Saison wöchentlich 1 Mal Sonntag-. Beiträge werden, so weit der Platz reicht, gern angenommen. ' 5- Jahrgang. —— -- — Eibenstock, de« 24. Jnli. Name. Stand. Heimat. Zahl. Eibenstock mit Waldschä«ke ««d Zimmersacher. Stadt Eibenstock. Herr Schröder und Frau „ Palte mit Fam. und Mädchen . Dr. Joh. Unger m. Frau und Bedienung „ Paul Rau mit Familie Major a. D. Direktor Rechtsanwalt Lehrer Dresden 2 6 Leipzig 4 Rabenstein b. Chemnitz 6 B t e l h a u s. Frau Marg. Ließen Herr W. Liachowsky „ Ernst Poetzsch Frl. Hedwig Poetzsch Herr Kurt Lange „ LouiS Peter „ Frank Weber und Familie , Graupner „ Friedrich Pflug mit Familie Frl. Rösel Schmidt Herr Richard Bräunlich Frau Lucy Zerr und Tochter Stadtratsehefrau Handlungsgehilfe Expedient Bankrepräsentant GaSmelster Kaufmann Lehrer Königsberg i. P. Berlin Leipzig Berlin Gera i. R. Mittweida Leipzig-R. Dresden Hartmannsdorf Reichenbach 1 1 1 1 1 1 3 1 3 1 1 2 Herr HanS Harries und Familie „ Ernst Mosig Frl. Cam. Krause Herr Carl Haase und Familie Frl. Marie Köhler Fr. Marie Lohse Herr L. Lohse „ Dr. HeinS Marr Frl. Dora Bernhardt , Gertrud Wildenthal. Hotel Drechsler. Rechtsanwalt u. Notar Dr. med. Kaufmann Leutnant Syndikus Lehe a. W. Kirchberg Dresden Leipzig Altenburg Wurzen Riesa Äpzig^ 4 1 1 3 1 1 1 1 1 1