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m treten. „Z. Ul' ist das Schiff, welches vom Grafen Zeppelin nach Berlin gesteuert wurde, schon auf der Herfahrt Havarie hatte und auf der Rückfahrt liegen bleiben mutzte, weil ein Propeller abflog und die Hülle zerschlug. An diesem .Z. III* der sehr schnell gebaut worden war, halte Graf Zeppelin verschiedene Neuerungen angebracht, die sich aber nicht bewährten. Der Graf bot das Luftschiff nach der Ber liner Fahrt dem Staate für K60000 M. an. Die Heeres verwaltung scheint den Bau einer Luftflotte vernünftigerweise nicht überstürzen, sondern die Bewährung der zahlreichen technischen Fortschritte abwarten zu wollen, die auf dem Ge biete der Luftschiffahrt heute schon vorliegen. N eue Werkstätte n in d er Köln er Zeppelinhalte. Die Luftschiffhalle in Köln, in der die beiden Luftschiffe ,Z. II' und „M. I' untergebracht sind, hat eine wesentliche Bereicherung durch die Werkstätte erhalten, die in erster Reihe den Reparaturarbeiten an den Luftschiffen dient. Da die Arbeit in den Luftschiffhallen nie ganz ruht, sondern stets Verbesserungen vorgenommen werden, die sich als notwendig erwiesen haben, oder Versuche unternommen werden, um neue Patente auf ihre Tauglichkeit hin zu prüfen, so haben die bisherigen Maschinen nicht mehr ausgereichl und sind zum Teil durch neue Konstruktionen ersetzt worden. Die Winterarbeit wird sich darauf beschränken, mit Hilfe dieser neuen Maschinen an den Luftschiffen alle diejenigen Neuerungen zu probieren und bei Tauglichkeit anzubringen, die für manövertüchtige Luftschiffe während der großen Uebungsfahrten als notwen dig erkannt worden sind. Die ersten größeren Fahrten wer den vor dem Frühjahr 1910 nicht unternommen werden. Haben Sie Ihre Lieferanten schon bezahlt? Wer ist der neugierige Mensch, der so unaussteh lich fragt? Die vielen Gaben des Weihnachtsfestes sind richtig in die Hände der Einpfänger gelangt, die Freude war groß. Dem Geschenkgeber hat die Bezahl lang bisher nicht viel Kopfschmerzen gemacht. Ist der Kaufmann, der Handwerker nicht froh, wenn ers über haupt vertäust? Würde er sonst mit solcher Bereit willigkeit Kr,e>dit gewähren. Von einem Missenden, der in die verborgenen Winkelchen dieser ausgedehnten, Pumpwirtschaft mit der Laterne hineinzuleuchten pflegt, von einem Bücherrevisor, wird, zu dieFech am Fahr es am fang besonders wichtigen Frage folgendes amt geteilt: Vor mir liegen die Geschäftsbücher eines mittleren Geschäfts. Sechs Buchkunden, gutgestellte Privatleute, haben in den letzten Wochen für, 2034 Mark Ware auf Kredit entnommen. Die gesamte Kundschaft schul det rund 50000 Mark. Das ist nach meinen Erfahrun gen nicht allzuviel, denn viele kleinen Kaufleute und Handwerker mögen am Jahresschluß 20- bis 40 000 Mark Außenstände bei der Privatkundschaft haben. Be rücksichtigt man den Zinsverbust, den der Geschäfts mann bei dem augenblicklichen hohen Zinsfuß erleidet, ferner di« schleppende Zahlungsweise der Schuldner, die auch auf mehrfache Aufforderung keine Folge lei sten, während anderseits die Gläubiger des Kaufmanns unnachsichtlich auf Befriedigung drängen^ so wird sein Notstand in diesen Tagen verständlich. Wie kann ich am besten meine Außenstände ein,ziehen, ohne meine Kundschaft zu verlieren?! Mit dieser Preisfrage ist manch sorgenvoller Gewerbatreibender jetzt beschäftigt. Groß ist die Bedrängnis unter den weniger bemittelten Geschäftsherren, die Mar büchermäßige Außenstände, aber kein Geld in den Fingern haben und sich von dem Gespenfte des Konkurses täglich bedrängt sehen. Wer hier Abhilfe schaffen und den Krebsschaden ku rieren könnte! Nicht nur Zahlungsunfähigkeit, auch Nachlässigkeit und Verständnislosigkeit für die Lage des Gewerbetreibenden wirken bei dieifom Verhallen des Publikums mit. Was aber soll man zu dem tö richten Geschäftsmann sag em der auf die Bitte um Zu sendung der Rechnung Mt tiefer Verbeugung erwidert: „Mer bitte, das eilt ja gar nicht!"! Ein Sountlrgsrind. Von Lotte Stadthagen. Nachdruck verboten. „Hu, wie der Wind heult! Hier im Flur hört man's diel mehflz äls bin Wohnzimmer. Und. eine Käl te, brr! Bleib doch untere Glroßel, und geh zurück ins Warme! Warum willst du mit deinem Asthma un nötig die steile Treppe steigen? Ich werde doch mein altes Zimmer finden, meine geliebte Gefrierbüchse, und das Haus stecke ich auch nicht in Brand. Verlaß dich drauf! Gute Nacht nochmals!" Das junge Mädchen hatte eins dex Lichter ange- zündet, die. in weihen Porzellanleuchtern auf einem Tische mit gehäkelter Decke in dem hohen, geräunn- gen Vorflur der Obetförsterei standen, und sprang leichtfüßig die Treppe zum oberen Stockwerk hinan. „Warte, Hildchen, warte, das erstemal komme ich mit; es geht schon trotz des Asthmas, nur ein bischen langsam; die Beine sind mit fünfundsechzig nicht mehr so gelenkig wie mit siebzehn". Die kleine, sehr korpulente alte Damd raffte mit der fleischigen Linken vorn das lange, dunkle Woll kleid und stieg, sich mich der Rechten am Geländer hal tend, mühsam die Treppe hinan. Obgleich ihr die Luft bald recht knapp wurde, nahm ihr liebes, altes Gesicht mehr und mehr den Ausdruck freudiger Erwar tung an, so daß Hilde die längst oben stand und hin unterleuchtete, fragte: „Was hast du, Große!, du siehst ja so vergnügt aus !" Der Schein der Kerze fiel auf ihr immerfrohes Kindergesicht, das das rötliche Kraushaar goldig um flatterte. „Ist das ein Wind!" wich die Großmutter der Frage aus, die Worte zwischen den kurzen, raschen Atemzügen hervorstoßend, „nimm das Licht vor dem Zug in acht, Kind — so, da sind wir. Oh!" Das „Oh" galt dem Licht, das ein plötzlicher Wind stoß ausgeblasen hatte.; aber das junge Mädchen hatte schon den Drücker gefaßt und stieß mit kräftigem Ruck die verquollene Tür auf. Wohlige Wärme, rosige Dämmerung umfing die Eintretenden Ueberrascht blieb Hilde stehen. „Ach, Große!!" das war alles, was sie heraus brachte, und nach einer Pause setzte sie, immer noch regungslos auf demselben Fleck verharrend, hinzu: „Ein Ofen, ein kleiner, eiserner Ofen!" „Gelt, Hildchen, das haben wir fein gemacht?" -meinte lächelnd die alte» Dame», die sich mit strah lendem Gesicht <an der Ueberraschung der Enkelin wei dete. ,Mas sagst du nun zu deiner Gefrierbüchse? Ist sie nicht ein behagliches Schlafstübchen geworden?" „Herrlich, einfach famos! So warm! Und in dem kosigen, roten Halbdunkel muß es sich wundervoll träumen lassen!" Sie hatte ihre gewohnte Beweglichkeit wiederer langt, setzte den Leuchter auf das weißgedeckte Tisch chen neben dem Bett und sprang zum Ofen. „Welche Hitze er ansströmt!" sagte sie und streckte die Hände gegen die strahlende Wärme, „jetzt kann mir nicht mehr das Waschwasser einfrieren, und zum Schlafengehen werde ich's immer so schön mollig ha ben !" „Morgens zum Aufstehen auch", fügte die Groß mutter hinzu, „Christel kann gleich früh als erstes hier ein Heizen, ehe sie hinuntergeht". „Wie fein! Du gute, gute Großel du, wie du immer für mich sorgst!" Hilde fiel der alten Dame ungestüm um den Hals und küßte sie herzhaft auf die welke Wange. „Wie hast du's nur mit dem Groß papa angestellt, daß er's erlaubt hat? Er ist doch sehr gegen alle Veränderungen im, Haufe". „Ja, weiß Gott, für Neuerungen war er nie und ist er jetzt im Alter «rst recht nicht. Auch hat er das Prinzip, die Jugend nicht zu verwöhnen, aber für feinen Rotkopf ist er schon manch liebes Mal von sei nen Prinzipien abgewichen, und diesmal auch. Als deine Mutter schrieb — hm — ich meine, als es be stimmt war, daß du auf längere Zeit zu uns kommen würdest, jetzt mitten im Winter, hatte ich's nicht all zu schwer, den Ofen bei ihm durchzusetzen. Immer hin, auf das Setzen eines Kachelofens wäre er nie und nimmer eingegangen. Nicht daran zu denken! Die Schmutzerei und die fremden Handwerker! Das ei serne Oefchen wurde fertig aus der Stadt verschrie ben, und der alte Niemack, der Tausendkünstler, hat es gesetzt. Er war etwas unsicher, ob es so richtig ist, aber es muß doch wohl, es brennt, brennt ja wun derschön". Die alte Dame hatte während des Sprechens die Lampe auf dem Tischchen vor dem Bett angezündet und auf dem Stuhl am Fußende desselben, dem Ofen gegenüber, Platz genommen. Ein Weilchen schwiegen beide. Man hörte nur das Heulen des Windes und das Knacken des Holzes im Ofen. Hilde balanzierte auf einem Bein und hielt die Sohle des andern Fußes gegen die Feuerung. „Weißt du, Großel, was ich schrecklich gern »mal möchte?" fragte sie plötzlich, „aber es ist was furchti bar Dummes!" „Nun?" „Auf den Tisch springen und quietschen, so laut wie ich kann!" „Aber Kind!" Die alte Dame blickte etwas be ängstigt zu dem Sofatisch am Fenster hinüber. „Na, wenn es nicht gerade einer von den guten Mahagoni tischen sein muß, will ich dir das Vergnügen gern ein mal gönnen". Sie wollte etwas hinzufügen, konnte aber lange nicht die rechten Worte finden und lächelte nur still vor sich him „Sag mal, Hildchen", begann sie endlich, „vorhin sprachst du von Träumen im Halbdunkel, jetzt willst du quietschen, sollte dahinter nicht etwas stecken, so etwas ganz Besonderes, hm?" Das junge Mädchen, drehte sich rasch um und sah der alten Dame forschend ins Gesicht. „Großchen, du weißt was!" „Was sollte ich wissen?" „Oh, Großel, tu nicht so, ganz bestimmt weißt du was, ich sehe dir's ja an! Mama hat dir ge schrieben, gelt? so hat sie's also doch gemerkt, und mich deshalb fortgeschickt, ganz wie Hans Gust . . ." Hilde hielt betreten inne und wurde glühend rot. Eine Minute sah sie verlegen zur Erde; dann warf sie sich mft einem „ach, Großel!" neben der Greisin auf den Boden und barg ihr Gesicht in deren Schoß. Die Alte streichelte einigemale leise über ihr Haar. „Also Hans Gustav heißt er", sagte sie nach einer kleinen Pause. „Entzückender Name, nicht?" „Leutnant natürlich?" „Ja, Großel, und denk mal, gerade Kürassier, gerade, was ich mir immer so schrecklich gewünscht habe". „Und ihr habt euch lieb?" furchtbar lieb habe ich» ihn, und er mich noch viel, viel mehsr". ,Moher weißt du denn, das?" „Aber Großel, er hat's doch gesagt". ,Hm . . . ." Hilde stand langsam auf. „Weißt Großel, was ich manchmal denke?" „Nun?" „Das ist alles so, ich meine, daß sich alles so wundervoll trifft, das kommt, weil ich ein Sonntags kind bin". Die Großmutter lächelte. (Schluß folgt.) Vermischte Nachrichten. — Berliner Weihnachten. Ein trauriges Zei chen der Zeit bilden die Blutkaten, die während der Feiertage in Berlin begangen worden sind. Mit dem Revolver in der Hand wollte ein 20 jähriger Schlaffer sich seine Weihnachts verlobung erzwingen, das Mädchen entlief, worauf der heiß blütige Liebhaber hinter ihr her schoß und 3 Personen schwer verletzte. Ein irrsinniger Molkereibesitzer schoß seine Frau und seinen Verwalter nieder. Bei einem nächtlichen Bum mel wurde ein Garde-Unteroffizier von einem mit Fleiß Händel suchenden Rowdy mit dem Messer erstochen. Eine flirchtbare Familientragödie spielte sich im Südosten ab. Die Frau eines in Not geratenen Gastwirts Schulz erdros selte ihre drei Kinder im Schlaf und hängte sie nebeneinan der an einem Wandhaken auf. Sie trank dann Salzsäure und erhängte sich gleichfalls. Not hatte die Frau zu der verzweifelten Tat getrieben, zudem war sie durch nichtige Klatschereien, die ihre eheliche Treue in Zweifel zogen, trüb sinnig geworden. — Raubmord um 6 Mark. Auf einem schlesischen Domanium wurde ein dreizehnjähriger Knabe von seiner Mutter fortgeschickt, um 6 Mark Arbeitslohn zu holen. Der Knabe wurde auf dem Rückweg von einem bis jetzt unbe kannten Täter ermordet und der Barschaft beraubt. — Die Eisenbahnkatastrop.he in Böhmen hat bis jetzt dreizehn Opfer gefordert und noch befinden sich nicht alle der Schwerverletzten außer Lebensgefahr. Unter den Toten ist auch ein 62jähriger Kaufmann Anton Hofrichter, ein Onkel des bekannten wegen Giftmordverdachts internierten österreichischen Oberleutnants Hofrichter. Schreckliche Szenen gab es auch, als Verwandte der Passagiere des Unglückszuges am Ort der Katastrophe eintrafen. Als die Frau des Rei senden Bergmann hörte, daß ihr Mann den Tod gefunden habe, schrie sie wie wahnsinnig und wollte sich unter die Räder eines Rangierzuges stürzen. — Ueberschwemmungen in Spanien. Der ganze Umfang des Ueberschwemmungsunglücks ist noch nicht zu übersehen, da die Verkehrsmittel nur teilweise wieder her gestellt sind. In Galizien sind 2l Dörfer fast ganz zerstört, Hunderte von Orten sind arg beschädigt, die Saaten sind fortgespült. Auch die Provinz Zamora ist furchtbar mitge nommen, man hört von beinqhe hundert Fischerbooten, die untergegangen sind. Die Eisenbahnen sind größtenteils ab geschnitten, die Ortschaften in der Nähe von Madrid, Arganda und Chinchon haben ebenfalls schwer gelitten. In Caldelas wurden 18 Häuser fortgespült, in Santa Cristina blieb nur die Kirche stehen. — Museumsdiebstähle. In einem Pariser Mu seum wurden aus einem großen Schranke ein außerordentlich seltener Platinerzklumpen, sowie diamantenartige Steine im Werte von 25000 Frcs. gestohlen — Schneesturm in den Vereinigten Staaten. Im Osten der Vereinigten Staaten hat zwei Tage lang ein Schneesturm gewütet, wie er so heftig seit 20 Jahren nicht aufgetreten. In Chelsea (Massachusets) sind durch eine Sturmflut 3 Personen getötet und 1500 obdachlos geworden. Die größte Schneehöhe betrug 22 Zoll und wird aus Phila delphia gemeldet. In Newyork sind nach den bisherigen Feststellungen 15 Menschen dem Sturm zum Opfer gefallen. Der Gesamtoerlust an Menschenleben ist noch nicht zu über sehen. Eisenbahn-, Telephon- und Telegraphenoerkehr sind gestört. — Nachdem er 526000 M k. unterschlagen hatte, starb in Greenwich (Nordamerika) der sehr angesehene Ver sicherungsdirektor Scheiden, angeblich infolge Genusses ver dorbener Eßwaren. Scheldon scheint freiwillig aus dem Le ben geschieden zu sein. — Unter dem Verdacht des Mordes verhaftet. Unter dem Verdacht, in Hübschur (Gemeinde Hellbühl) das Ehepaar Bisang und die beiden Knechte Bisangs ermordet zu haben, wurde in Luzern der in Ruswil wohnende Land wirt und Schweinehändler Muff verhaftet Er führte eine große Summe Geldes mit sich. Außerdem wurden in seiner Wohnung verkohlte Reste von Wertpapieren gefunden, welche dem ermordeten Bisang gehörten. Muff hat die Tat bereits eingestanden. — Schiffskatastrophe. Als am Weihnachts abend die Mannschaften des Dampfers „Erik" um den Weihnachtsbaum versammelt waren, zerschellte der Dampfer bei dem herrschenden Nebel auf dem Felsen von Bornholm. Ein Boot mit 4 Mann der Besatzung kenterte, die Leute sollen ertrunken sein. Lhemnitzer Marltpveise am 24. Dezember 1909. Weizen, fremde Sorten 12 Mk. IO Pf. bis 13 Mk. — Psg. pro 80 Kilo . lächsischer 10 85 - - 10 - 95 - ' ZL Roggen, nieder!, sächs. 8 25 - - 8 - 50 - - - 2 " s> . preußischer 8 25 - - 8 - bv - - - hiesiger 7 85 - - 8 - 15 - - - - 3 ss . fremder 9 40 - - 9 . 60 - - ' ' AZZ Braugerste, fremde 8 «5 . . ;o . 25 - - . sächsisch« 8 30 - - 8 - 75 - - - 3 3.3 Futtergerste 6 75 . - 6 . 90 - - - k V Safer, sächsischer, 8 25 - - 8 - 50 - - . preußischer 8 35 - - 8 . 50 - - - ausländischer alt — » - — » - Kocherbien 11 50 - - !2 . » - - Mahl- u. Futtererbsen 10 25 - - 10 . 75 - - . '-«LZ Seu 5 40 - - 5 * 8» - - - Z? - gebündeltes 8 61 - - 6 . — - « Stroh, Flegeldrusch - Maschinendrusch 3 20 - - 3 . 50 - - *> Langstroh 2 50 - - 2 . 8^ - - - Maschinendrusch - netto. Krumm stroh 2 10 - - 2 . 50 - - - l Kartoffeln, inländische 3 — - » 3 - 25 , . - l „ ausländische — - « —— - — « » - Butter 2 60 . . 2 - 80 - - 1 Wettervorhersage für den 29. Dezember 1909. Westwind, Bewölkungszunahme, zunächst trocken, später Regen. Neueste Nachrichten. — Essen, 28. Dezember. Bei Duisburg wurde ge stern wiederum auf einen Eisenbahnzug ein scharfer Schuß abgegeben und die Fenster eines Abteils zertrüm mert. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. — Rathenow, 28. Dezbr. Eifersuchtsdrama. Der bei seinem Onkel in Klein-Westhavelland zu Besuch wei lende Schlosser, Hermann Geserich aus Berlin ist, als er mit seiner Cousine von Tremmen nach Niebede ging, auf der Chaussee von dem Knecht Joseph Kniewe überfallen und er stochen worden. Der erst 19jährige Täter soll den Ueberfall auS Eifersucht begangen haben. Er wurde verhaftet und nach Nauen transportiert. — Wien, 28. Dezemibler. Wie- verlautet, wur den in der Linszer Wohnung Hofrichters verschie dene Gegenstände! gefunden, die für den Angeklagten sehr belastend sind, dlüch soll hinsichtlich der noch