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>«, Färsen mel und Hafen für ichtwerteü nd älter« t« älter« llsleischige genährte n tSlier« Rinder > höchsten kühe und genährte -43 M. und beste >2 o) ge- > re Mast» , 30 eu,ungen ring ent. Ms- M Anzeigebllltt «bonnrment viertelj. 1 M. 50 Pf. einschließl. d«S „Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage »Seifen- blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstallen. Lelrgr.-L-rkffr: Amtsblatt. für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen HLmgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den fol genden Tag. Ins ertionsp reis: die kleinspaltige Zeile l2 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 210. ----- 5«. Iayrgang. ------ Freitag, den 24. Dezember Tagesgeschichte. Deutschland. — Transportable Bahnhofshallen für den Kaiser werden nach der ,B. Z." bei einer Posener Firma gebaut. Die beiden Hallen sollen den Vorteil gewäh ren, daß im Manöver das kaiserliche Hauptquartier nicht an bestimmte Ortschaften gebunden ist, sondern an jedem be liebigen Punkt der Eisenbahnftrecke aufgeschlagen werden kann. — E-iin amerikanisches Geschenk für den Kaiser. Bartholdi brachte im Kongreß den Antrag ein, 500000 Dollar zu bewilligen für die Herstellung einer Kopie der Washingtoner Steuden-Säule, die dem deutschen Kaffer als Gegengeschenk für die Statue Friedrichs des Großen- gewidmet werden soll. — Das sozialdemokratische Alkohol verbot in der Praxis. Ein seltsamer, aber auch bezeichnender VorgMg hat sich in diesen Tagen in Braunschweig abgespielt. Der Berliner „Post" wird darüber geschrieben-: Als Mf> Betreiben der Brauereien^ vor einigen Wochen die Gastwirte, teilweise über jede Berechtigung hinaus, die Preise für das Bier erhöhten, befahl die Leitung der Sozialdemokratie den schärfsten Boykott. Plötzlich wurde derselbe aufgehoben-, und der G-rund war folgender: Jutzwilschen hatte näm lich der- „Verband der Brauereien. Braunschweigs", der die ganze Boykottbewegung und die- Einschränkung sdes Verbrauchs herbei geführt hatte, mit dem Vorstand des -sozialdemokratischen Ortsvereins und mit dem Vvqftand des Gewerkschaftskarteills Braunschweig einen förmlichen Vertrag abgeschlossen-, wonach sich die Berdandsbrauereiem verpflichten, das Bier mit 21 Mark pro HektoMer M liefern. Außerdem aber ver pflichteten sich diese Brauereien, ihren Einfluß a-uf- zubieten, daß alle Säle im H entzogt um-der sozialdemo kratischen Partei oder den freien, Gewerkschaften zur Verfügung gestellt werdem Ferner wollen diese Braue reien Arm -in Arm mit der politischen, un-d gewerk- schaftlUch-en SoMldemokrgtie bei- den zuständigen mi litärischen Behörden vorstellig wex'dern daß der Mili tärboykott über solche Säle aufgehoben wird, welche dev sozsaldemokra-tischen Partei oder den freien Ge werkschaften zur Verfügung sie Heu,! Endlich soll durch Teilnahme an einer-Gesellschaft mit beschränkter Haf tung. der- Sozialdemokratie und den freien Gewerk schaften zur Beschaffung, eines geeigneten Saales in der Stadt Braunschweig das erforderliche Kapital be- reitg-estellt werden. — Ein aussichtsvolles Geschäft wer den die Brauereien damit aber nicht gemacht haben, andernfalls hätte es die Sozialdemokratie mit eige nen Mitteln gemacht. Vielmehr ist das Bürgertum im ganzen Herzogtum empört über diesen Kuhhandel und wird den betreffenden Brauereien in Wort und Tat die Antwort nicht schuldig blqiüem — Der Vatikan unh, die Re i chska-nd r. Ein Pariser Bläht hatte jüngst gemeldet, daß der Va tikan früher die deutschfeindlichem Kundgebungen in El-saß-Lotchringem wenn- nicht begünstigt, doch gedul det habe, jetzt aber, nach dem Bruch mit Frankreich, ,die Geistlichkeit im R-eichslande anweise, sich künftig hin jeder Teilnahme an fr an-zo s en freu nd lich en, Kund gebungen zu enthalten. Das bischöfliche. Sekretariat in Straßburg teilte darauf- auf Befragen, der „Köln-. Volks,ztg," mit, daß fettens des Vatikans keine der artigen Weisungen an die reichsländische Geistlichkeit ergangen seien. Oesterreich-Ungarn. — Das End,e des Friedjun,g--Prozesseis. Kur,z vor dem Weih nach West noch hat der Wiener politische Monstre Prozeß sein End« genommen Dr. Nriedjung und die gegen ihn klagenden kroatischen Vandt-ag-Aabgeordneten haben einen Vergleich geschlos sen, nach dem Frsedjung- bestimmte,-Behauptungen über die politische Betätigung des Vereins ,-Slovetiski- Jug" zurück nimmt, worauf die -Abgeordneten, die Klage ge gen ihn fallen lassen. Di? Kosten hat -man sich ge teilt. Damit hat der Sensatiows-P ro,zeß einen uner wartet schnellen, Abschluß gefunden, der einem Kuh handel nicht unähnlich ist Aber in der inneren Poli tik Oestergeichs simid faule Kpmpromisse- nichts seltenes. Der Historiker Friedjung- habt? eine Anzahl kroatischer Abgeordneter beschuldigt, an einer von serbischer Seite aus geleiteten hochverräterischen Verschwörung gegen Oesterreich-Ungarn teilge-nomm-en zu haben. Das ist zwar nicht voll erwiesen worde'n, die Kläger wurden jedoch überführt, während Österreichs Fehde init Ser bien eine höchst zweifelhafte Rolle gespielt zu haben. Dagegen w-upde durch de'n se-rbischem Minister Milo- wanowitsch amtlich in Abrede gestellt, daß die ser bische Regierung die Verschwörung durch Gelder unter stützt habe. Rußland. — Ein polit ins cherMord. J-n der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch explodierte in einem Hausse der Astrachanerstraße in Peters-bürg eine Bombe, wo bei drei Zimmer verwüstet- und der Chef der politischen Polizei, Oberst Karpoff, getötet wurde, der in eine Falle gelockt war. Ein Geheimpolizist ist schwer verwundet. Bei dem Verhafteten, der Woskressenski heißt, wurden sieben Pässe vorgefunden. Die Vorge schichte -des Anschlages ist noch dunkel. Man weiß bisher nur, daß vor einigen Tagen ein junger Mann, der sich als Michael Woskressenski legitimierte, die Wohnung, in der die Explosion stattfand, gemietet hat. Dienstag zog ein Herr, angeblich sein Onkel, mit sei nem Diener zu ihm. Im Augenblick der Explosion scheint Woskressenski auf der Treppe gewesen zu sein. Er eilte ohne Hut und Mantel auf die. Straße, wo ein Polizist ihn festnahm, bevor er seinen Revolver ab- zufeuern vermochte. Erst später wurde festgestellt, daß der angebliche Onkel der Chef der politischen Poli zei, Oberst Karpoff, und daß der Schwerverwunoete ein Geheimpolizist sei. Dey Getötete ist buchstäblich im Stücke gerissen worden,. — Rü stung e n N ußl a nd s inOstasien. Ver schiedene englische Blätter sprengen wieder Gerüchte von russischen Kriegsvorbereirungen im fernen Osten aus. So liegt eine Meldung aus Petersburg vor, daß schon in den nächsten Tagen an 50000 Mann von Ir kutsk nach der mandschurischen Grenze abgehen werden. Es- wirjd betont, daß diese militärischen Maßnahmen in Rußland lebhafte Beunruhigung Hervorrufen. Das bestätigt übrigens ein Drahtbericht aus Peters burg-, in dem es heißt: „Nowoj-e W-remja" meldet, daß man in den amtlichen Kreisen bestätige, daß 50000 Mann, von Jakutsk nach der Mandschurei ab gehen Rumänien. — Atten tat aus den Mi mist e rp r ä si d en- ten. Als Dienstag abend Minister-Präsident Nra- tian o nach Hause fuhri g-ah ein, Arbeiter drei Schüsse auf ihn ab im dem Augenblick, wo dem Ministerpräsi dent den Wagen verließ, uni settv Haus zu betreten. B-ratiano ist leicht verletzt. Dpr Täter wurde ver haftet. Das Befinden des Ministars gibt zu keinerlei Befürchtungen Anlaß. Belgien. Die Beisetzung König Leopolds hat aiin Mittwoch unter der Teilnahme der Vertreter zahl reicher Fürstlichkeiten mit dem üblichen Zeremoniell stattgefunden. Der, König ruht in der Fürstengruft der Laiekener Kirche an der Seite seiner Gejmachlin. Entgegen dem Wunsche des Königs war d-er Leichen zug, der sich mittags vom Brüsseler Schlosse aus be wegte, sehr glamzpoll und- reich an militärischem und religiösem Prunk. Trotz des schlechten Weiters, es herrschte Sturm und Regen, umsäumte doch ein, nach Tausenden von Köpfen zählendes Publikum den Weg, den der Trauerzug nq-h-m. Portugal. — Ausscha l t u n-g deutscher Reedereien. In Portugal beabsichtigt man die Hierbeiführung ei ner engeren wirtschaftlichen Verbindung mit Brasilien unter Ausschaltung deutscher und anderer Reedereien. Afrika. — Addis Abeba-, 22. Dezember. Die äthio pische Regierung hat offiziell versichert, daß Kai ser Menelik noch lebt -nach daß sein Befinden zwar immer noch ernst, alber stationär sei. Amerika. — Die Revolution in Nicaragua. Wie. aus Bluefield-s gemeldet wird, hat sich das Treffen bdi Raima am Mittwoch erneuert. Gstrada errang, ei nen vollständigen Sieg über, die Regicrungstruppeu. Auf beiden Seiten wurden- 60 Main, getötet und ver letzt, 2 Amerikaner sind -ebenfalls tvt. 1900 Mann von den Truppen Zelayas- haben sich ergeben Asien. — Ermordung des koreanischen, Pre mier Minister sYi. Aus-Söul, 22. Dezember, wird gemeldet: Premverminister M wurde während einer Ausfahrt in einem kleinen japanischen Wagen, von ei nein zwanzigjährigen Koreaner durch Dolchstiche in den Unterleib und die Lunten tödlich verletzt. Der Pre mierminister wurde ins Hospital gebracht. Sein Wa genführer wurde gleichfalls durch Dolchstiche verletzt und starb bald darauf. Der Täter wurde verhaftet. Man nimmt, au, daß er ein Mitglied einer geheimen politischen .Gesellschaft ist-. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. Dezember. Vergangenen Montag hielt der hiesige Frauenverein von nachm 3 Uhr ab im Saale der landeskirchlichen Gemeinschaft seine diesjährige Weihnachtsbescherung. Tische und Bank waren unter großer Mühe und Sorgfalt weihnachtlich mit den ver schiedensten Spenden des Vereins belegt worden, zu denen dankenswerter Weise auch hiesige Firmen sowie Privatperso nen Beiträge geliefert hatten. Mehr als 100 Arme und Kranke unserer Gemeinde wurden mit diesen Gaben der Lube erfreut. Eine Ansprache des Herrn Pastor Rudolph über 1. Joh. III, 1. und 2. Vers ging der Bescherung voraus. Unter dem Hauptgedanken: „Wir sind nun Gotleskinder" wies der Red ner auf das vierfache Weihnachten hin, das Gotteskinder feiern: 1) das Beihlehemweihnachren: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen"', 2) des Herzens Weihnachten: „Darum kennet auch die Welt nicht, denn sie kennet ihn nicht", 3) das Erdenweihnachten: „Es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden" und 4) das Himmelsweihnachten: „Wir werden ihn sehen, wie er ist". Außer dem gemeinsam gesunge nen Weihnachtslied wurde frdl. Weise auch noch ein lieblicher Kindergesang: (Solo und Chor abwechselnd) „Ich soll für Jesus ein Sonnenstrahl sein" geboten. Helfe Gott, daß alle die viele aufgewandte Arbeit, alle geübte Liede, daß Wort und Gebet und Gesang und auch der brennende Baum die große Weihnachtsfreude entfachen und spüren. „Euch ist heute der Heiland geboren". — Eibenstock. 23. Dezember Gestern Abend kam infolge der großen Glätte, welche während des gestrigen Tages herrschte, die Ehefrau des Mühlenarbeiters H. hier m der Sosaerstraße so unglücklich zu Fall, daß sie erhebliche Verletzungen am Kopfe davontrug und sofort ärztliche Hilfe herangezogen werden mußte. Ferner kam in der Wiesen straße eine Frau S. zu Fall, glücklicherweise ohne größeren Schaden zu erleiden. Auch Kindern hat die Glätte in mehreren Fällen schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Erdboden verschafft. — Eibenstock, 23. Dezember. Eine zur jetzigen Jahreszeit immerhin seltene Erscheinung konnte man heute vormittag am nordwestlichen Himmel beobachten, und zwar einen farbenprächtigen Regenbogen. — Schönheide, 22. Dezember. Der Volksheil» stättenverein für Lungenkranke hat nun auch in Albertsberg nach den Plänen des Professors Tzscharmann- Leipzig durch Baumeister Robert Unger hier eine außerordent lich schmucke Kapelle mit einem Aufwand von etwa 26 000 M. errichten lassen, nachdem vor 3'/.^ Jahren eine solche in Carolagrün erbaut worden ist. Vorigen Montag, den 20. Dezember, von nachm. Uhr an fand die Weihe der neuen Kapelle in Gegenwart des Oberkonststorialrates Dr. Kohlschütter-DreSden, der Kircheninspektion, des Vereinsvor standes und mancher anderer geladener Herren und Damen statt. Den Weik>eakt vollzog Superintendent Nitsche-Auerbach, die Festversammlung und alle zukünftigen Besucher des Gotteshauses grüßend im Namen des Herrn, und Kanzel, Altar, Harmonium und alle sonstigen Geräte stellend unter das Kreuz des Herrn und in seinen Dienst. Die Feftpredigt hielt Pastor Piegler-Schnarrtanne über Off. 3, 20: „Siehe ich stehe vor der Tür und klopfe an." Er grüßte den Advemskönig im Namen der Gemeinde und bat ihn, immer wieder zu kommen. Der Vertreter des ev.-luth. Landeskonststoriums übermittelte herzliche Segenswünsche desselben sowie den Dank dafür, daß der Volksheilstättenverein nicht nur um den Leib, sondern auch um die Seelen der in seiner Pflege be findlichen Kranken besorgt sei. Möchten diese das immer mehr zu würdigen verstehen und ihrerseits recht dankbar dafür sein. Denn es liegt eine tiefe, unabweisbare Wahrheit in dem Gedanken, der in der von einem Männerchor bei der Weihefeier gesungenen Motette zum Ausdruck kam: „Der Herr ist mein Hirt". — Schönheiderhammer. Am Dienstag Abend fand im Speisesaale des Hotels „CarlShof" die diesjährige Christbescherung des hiesigen FrauenveretnS statt, zu der sich außer dem Gesamtoorstand auch mehrere Mitglieder deS Verein« eingefunden hatten. ES war dem Verein durch die Mildtätigkeit der Mitglieder, besonders aber durch die Aufopferung der Vorstandsdamen auch diesmal möglich, seinen Pflegebefohlenen, jungen wie alten, den Weihnachtstisch, der unter dem prächtig leuchtenden Tannen baum stand, reichlich decken zu können. Durch den Gesang von Weihnachtsliedern, oorgetragen von dem Schulchor unter