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Radi, a» zur rg ge- st und zestcht» ringen, e vom durch neuen ' der der >0000 s die ch zrößte ^rim- appa, irden. bitte »bere ealn- «nin- rik. Amts- M Alizchebliltt für den Schrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung irs Abonnement viertelj. 1 M. 50 Pf. einschließl. de» „Illustr. Unterhaltung-bl/ u. der Humor. Beilage .Seifen- blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen ReichSpoftanstalten. Leltgr.-Adreste: Amtsblatt. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den fol genden Tag. InsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Frnisprrcher Nr. LIV. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. .US.-77^- tzk. Jahrgang. -S-iS.17- H7.-N n -.-777-—... Somadcnd, des 4. Dezember Versteigerung. Montag, den 6. Dezember 1SUS, nachmittags 3 Nhr sollen in der Restauration „Centrathalle" hier 2 /, kg schwarze Seide, mehrere Stück Lütt, t Gewehr, 2 Hirschstange«, 1 Pulverhorn und 11 Stück Leibwärmstaschen an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, den 3. Dezember 1909. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Tagesgeschichte. Deutschland. — Der Verzicht her Nationalliberalen aus einen. Sitz i>m Reichs>ta.gspräsidium^ be deutet nicht Opposition« wn sicht so erklärt die Partvit- leitung, nicht Anschluß am die Freisinnigen, nicht Ver zicht auf positive Mitarbeit an den Aufgaben des Reichs tags; sr soll aber bedeuten Fortsetzung des schärfsten Kampfes gegen den neuen Reichstags-Block von Zen trum und Konservativen. Dieser Kampf soll von den Nativncllliberalen. konsequent und noch planvoller als bisher durchgeführt wepden, ohne Rücksicht auf rechts oder links. Die KreikonservaLiven, oder wie sie sich in der deutschen Volksvertretung, nennen, die Reichs partei, die s. Z. dis Finanzreform mit bewilligt hat, befindet sich nicht in dieser Kampfesstellung gegen über dem „schwarz-blauen" Block. Sie verzichtete auf einen Sitz im Präsidium, zunächst nur deshalb, weil zwischen ihr uwd den Konservativen ein Kartell besteht, nach dem die konservative Partei den Präsidenten im Hause und die Reichspavtei den Vorsitzenden der Bud- getkommission stellt. Die Reichspartei steht auf dem Standpunkt, daß die Nationallideralen gemäß der Zähl ihrer Mandate nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht haben, eine Vizepräsiidentenstelle zu überneh men. Die Reichspartei ist auch; nicht geneigt, die Na- tionalliberalen von ihrqr Pflicht zu entbinden und« ih rerseits in die Bresche zu springen. Man hatte, da ein Sozialdemokrat von dar Mehrheit nicht gewünscht wind, Freisinnige und Nationalliberale aber verzichten, und Reichsparteilar nach dem oben Ausgeführten aus schieden, zunächst an ein Mitglied der, Wirtschaftlichen Vereinigung gedacht. Von dieser war der Abgeordnete von Damm präsentiert worden. Da der aber zugleich braunschweigischer Welfe ist, so verzichtete die Mehr heit auf ihn und trat wegen der zweiten Vizepräsidenten- Stelle mit dem Hospitanten der Reichspartei und frü heren stellvertretenden Kolomaldirektor Erbprinzen Ernst zu Hohenlohe-Langenburg in Verbindung. Der Erbprinz schied s. Z. bekanntlich, aus dem Reichsdienste aus, weil ihm das Zentrum die Vorlage über ein selbständiges Kolonsalamt ablehpt. Am heutigen Frei tag wird es sich zeigen«, ob der ehemalige Kolonial direktor vergessen hat. — Verteilung der Ma.tr ikularbeiträ- g e. In dem an den Reichstag gebrachten Reichshqns Hättsetat für 1910 fehlt noch ein Einzeletat, und zwar derjenige, der die Matri.kularbeiträge behandelt Die Summe der Mat klkular beit rüge steht ja fest, sie ist auf 228,5 Millionen Mark angenommen. Ihre Ver teilung auf die Ein«zelstaate,n muß aber noch vorgenom men werden'. Hieran wird gearbeitet. Sobald die Verteilung ausgerechnet sein wird, wird« auch der letzte Einzeletat für 1910 dem Reichstage zugehen — Beispiellose Sparsamkeit hat di« Mei ch sp o stv erwaltung in den persönlichen Aus gaben hes neuen Postsetats walten lassen. Während der Etat für 1909 noch eine Beamtenvermehrung von 5429 Köpfen gefordert hatte, findet sich« im Etat für 1910 auch nicht eine einzige neue Stelle. Beim Reichs postamt sollen sogar 8 Stellen von mittleren und 2 von unteren als entbehrlich emgezogen werden. — Das brave Land Dem Reichstage ist wie derum wie alljährlich eine Uebersicht über die Ergeb nis.se des Heeresergänzungsgeschäftes sowie eine Nach Weisung über die Herkunft und Beschäftigung der Mili- tärpfkichtigc'n zugegangen. Danach waren von den auf dem Lande geborenen und in der Land- und Forstwirt schaft beschäftigten Stellungspflichtigen fast 59 vom Hundert zum Militärdienste tauglich. Bei den zwar auf dem Lande geborenen, aber nicht iii« der Landwirt schäft beschäftigten Stellungspflichtigen sank diese Ver hältniszahl auf rund 57. Was die iü. der Stadt ge borenen, aber in der Land«- und Forstwirtschaft be schäftigten Stellungspflichvigen anlangt, so waren von ihnen immerhin noch über 56 vom Hundert tauglich. Dagegen ist die Berhältnibzahl bei den. in der Stadt geborenen und nicht in der Landwirtschaft beschäftigten Stellungspflicht,igen auf unter 50 gesunken. — Die Ergebnisse der Statistik würden noch ganz andere sein, wenn man nicht nur «die Geburt und die Beschäftigung der Stellungspflichtigen, sondern die Herkunft und Be schäftigung der Eltern berücksichtigen wollte. Immer hin beweist auch diese an sich noch unvollkommene Sta tistik, daß das Land und die Landwirtschaft verhält nismäßig weit mehr Wehrfähige liefert als die Stadt und die städtischen Gewerbe. — Der Kbeler Werft-Prozeß. Die Plä doyers Her Verteidiger befürworteten die Freisprech ung sämtlicher Angeklagten; es sei zwar erwiesen, daß von der Werft mehr Material abgefahren worden ist, als verkauft wurde, positive Beweise dafür, daß die Angeklagten daran schuld seien, hätten aber von der Staatsanwaltschaft nicht erbracht werden können. Oesterreich-Ungarn. — Wien, 2. Dezember. Wie die „Neue Freie Presse" erfährt, beabsichtigt GrafAehrenthal dem nächst nach Berlin zu reifen, um dem deutschen Reichskanzler von Bethmaun-Hollweg seinen Wiener Besuch zu erwidern und mit dem leitenden deutschen Staatsmann den in Wien begonnenen Gedankenaus tausch forizusetzen. Frankreich. — EinSpion a g eProzeß, der auch in Deutsch land interessieren dürfte, kommt morgen Sonnabend vor dem Pariser Zuch-tpoligeigericht zur Verhandlung. Der Soldat Audrand, von Beruf Mechaniker, ist ange klagt, einem deutschen! Offizier, der die reihte Hand des Oberhauptes des deutschen Kurchschafterwesens, Leo pold v. Reck, sei (???), die Zeichnung einer Mitra.il- leuse zugesteckt zu haben. Auhranh soll auch für 2600 Franks sich in ständige Dienste der deutschen Spionage gestellt haben. Italien. Die leidige Fi n an z k a l a m i tä t und dir zu deren Beseitigung erforderlich« gewordenen Steuer vorlagen der, Regierung haben in Italien zu einer Kabinettskrise geführt. Da, wie eine vorläufige Abstimmung ergab, die Depuliertenkammer die Finanz reformvorlage ablehnen wirp, so bst der Rücktritt des dröibundfreundlichen Ministerpräsidenten Giolitti mit großer Wahrscheinlichkeit vorauszusehen. Giolittiselbst muß die Konsequenz ziehen, da er es« war, der die Steu- ervorlage ausgearbeitet hat.. In Italien sind es eine progressive Einkommen« und eine ebensolche Erbschafts steuer, Hie den Widerspruch der Mehrheit erregen. Bemerken wollen wir dabei«, daß diese Mehrheit li beral ist. Boni Balkan. — Erschossene Hochverräter. Das „Neue Wiener Tagebl." meldet ans Cetinje: Das wegen des im September versuchten Militärputsches eingesetzte Kriegsgericht verhängte über den Kapitän Gjinovic und vier andere" Rädelsführer die Todesstrafe. Die Verurteilten wurden, erschossen. England. — Das englische Unterhaus vertagte sicktz nachdem es in feiner, letzten Sitzung im alten Jahre die Erklärung des Premierministers Asquith, daß das Oberhaus mit seiner Ablehnung, der Steuervorlagen einen Verfassungsbruch begangen habe, mit großer Mehrheit und unter stürmischem Jubel angenommen hatte. Die Auflösung des Unterhauses und die Anbe raumung von Neuwahlen findet im Januar statt Bis dahin wird in England eine Wahlagitation betrieben werden, wie sie pn »Heftigkeit« vielleicht ihresgleichen noch nicht gehabt hat. Handelt es sich doch« um die Lebensfrage der beiden großen politischen Parteien, darum ob der Freihandel oder der Schutzzoll in Eng land fortan regieren soll. Beide Parteien wissen, daß sie alle Krähte einfetzen müssen, um aus dem Kampfe, dessen Ausgang noch ganz ungewiß ist, siegreich hervor zugehen. Amerika. — Die Unionsre gi erung ließ dem Geschäfts träger Nicaraguas die Pässe überreichen, hat also Hie diplomatischen Beziehungen mit Nicaragua abge brochen. Japan. — Mit A d m iral Togo, der Has Oberkommando der japanischen Flotte niedergelegt hat, tritt einer «der befähigtsten Strategen des aufstrebenden Jnssl- reich es vom Sch auplatz der Öffentlichkeit ab. Die glänzenden Erfolge dep japanischen Flotte im russisch japanischen Kriege waren seiner Führung zu verdanken, namentlich die Vernichtung der russischen Flotte in der Seeschlacht von Tlsuschima am 27. Mai 1905 begrün dete seinen Ruhm Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 3. Dezember. Zum Thema Schundliteratur und deren Be kä mp fu n g! wird uns geschrieben: Der Jugend das Beste. Der Winter bäumt unsere Jugpnv in die Stuben. Die Wan- derungM und Spiele im Freien verbietet die rauhe Jahreszeit und der zeitig; hereinbrechende Abend. Doch die Kinder wollen auch in dieser Zeit für den Geist Anregung hüben. Da gehen sie zu alten guten Bekann ten, den Büchern. Mer gprasde durch sie kann unsere Jugend recht verdorben werden. Denn in dieser geisti gen Speise unserer Jugend ist leider viel Gift, süßes schleichendes Gift enthalten, das nicht immer« sogleich seine verderbliche Wirkung ausübt. Man senke nur an die neuesten Erzeugnisse pes Büchermarktes, an die SchunÄschriften amerikanischen Ursprunges. Uno diese nichtswürdigen Hefte sind im Handumdrehen über den ganzen Erdkreis, ja bis in die entlegensten Winkel verbreitet. Ein jugendlicher Kleinstädter oder Dorf bewohner kann beim Besuche einer Großstadt durch wenige Pfennige Besitzer einer solchen Schundschwarte werden. Glücklich in dem Gefühl, etwas Besonderes, Pikantes sein Eigentum zu nennen, zeigt er sie geheim nisvoll seinen Jugpndgenossen. In Deutschland wer den jährlich mindestens 50 Millionen Mark im Kol- portagebuchhanidel umgesetzt. Diesen reißenden Ab satz verdanken diese Bücher nur ihrem Aeußeren, den grauenhaften Bildern. Im Texte wird dem Leser in unschöner Form eine aufregende, grauenhafte meist verbrechemsche Geschichte vor Äugen geführt. Mord, Kampf. Prügel und Blutvergießen spielen« in ihr die Hauptrolle. Durch splche Geschichten wird unsere Ju gend un,fähig gemacht, gute Bücher, und Bilder zu genießen, ihr Tatendrang in falsche Bahnen geleitet. Ebenso verderblich wie diese Räubergeschichten wirken die saft und kraftlosem sentimentalen Backfisch und Pensionsgeschichten. Nur, durch gemeinsames Vorge hen der berufenen Erzjehungpfaktoren läßt sich gegen dieses liebel ankänchfcm An vielen Orten Deutsch lands hat «die Lehrerschaft Veranstaltungen getroffen, die sich in den Dienst der Jugendschriftensache stellten. Es sollte bei dieser Kulturarbeit auch der kleinste Ort nicht fehlen Gerade Weihnachten ist die Zeit, in der viele Eltern vor die Frage gestellt werden: Was schenkt ihr für ein Buch? Um die Auswahl zu erleichtern hat die Schule eine Ju g,e n dschr if te n ausstel- lung veranstaltet und ladet alle Erzieher und Freunde ein, sie zu besuchen. Sie findet am 3. und 4. Dezem ber, abends von 6 Uhr an und am 5. Dezember von mittags an in der alten Schule statt. — Eibenstock, 3. Dezember. Am gestrigen Abend fand im Hotel »Stadt Leipzig' im Vereinssaale des „Ver bands Deutscher Handlungsgehilfen' ein Vortrag statt. Es sprach Herr Th. Lin! ans Chemnitz über „Sozialpolitische Zeit- und Streitfra gen'. Wiedergabe und Verlauf des Vortrags werden wir wegen Raummangels erst in der morgigen Nummer bringen. — Schönheiderhammer. Der hiesige Frauen verein hielt bei starker Beteiligung und unter Vorsitz der Frau Iolantha Edlen von Ouerfurth im Speisesaale de« .Hotels Carlshof' hier seine diesjährige Jahresversammlung ab. In derselben wurde beschlossen, auch in diesem Jahre eine Christbescheerung für die bedürftigen Armen unseres Or te« zu veranstalten. Als Ort für diese Feier wurde der