Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190911100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19091110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19091110
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-10
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ten in der Tat nicht zumuten, an der Seite von Ver brechern zu dienen. Lehrer und Bischöfe in Frankreich Die Vereingungen der VMsschullehrer und« Lehrer innen Frankreichs, die über 190000 Mitglieder zählen, Huben gegen sänWiche französische Erzbischöfe und Bi schöfe wegen deren jüngsten Hirtenbriefes, in welchem der verderbliche Einfluß der weltlichen Volksschulen ge schildert wurde, eine Schadenersatzklage vo>r dem Zi vilgericht angestrengt haben Mit der Begründung, daß den Lehrern hierdurch ein unleugbarer moralischer und materieller Nachteil zugefügt worden sei. Die Lehrer vereinigungen verlangen von jedem Bischof einen Scha denersatz von 5000 Franks, welche Summen sie den Schulkassen zuwenden wollen. Aber nicht nur die Leh rer, auch die Buchhändler wollen gegen die Geistlichen, die wider die Weltlichkeit eifern, klagbar werden. Sie sagen, infolge des verhängnisvollen Hirtenbriefes kauft kein Mensch die vom Schate vorgeschriebenen „mo dernen" Schulbücher. , Spanien. — König Manuel van Portugal in Ma drid. König Manuel vorn Portugal ist am Montag zum Besuch des spanischen Köiqigshc/fes in Madrid eingedgoiffen. Für die Sicherheit des Königs während der Fahrt und! während der Ankunft waren die um fassendsten Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Die ganze Eisenbahnlstnecke, die der Holfzug zurückzu legen hotte, war, van Truppen überwacht. Die Ei gentümer. der Wahnungen in den Straßen Madrids, durch die sich der Zug. bewegte, durften Fenster nicht vermieten, auch keine Unbekannten bei sich aufnehmen. Alles spielte sich unter, strengstem Ausschluß der, Oef- fentlichkeit ab. Es way, als olb der Aar reiste. England. — Der Lard mayorstag in Lon d o n ist der größte Festtag der englischen Metropole. So weit weg Hat König Eduard sogar die Feier seines Geburtstages vom 9. November auf deut Monat Juni verlegt. Am heutigen Dienstag hält der neue Londoner Bürger meister seinen feierlichen Einzugs in die Stadt und abends findet das Bankett statt, wobei der Premier minister Asquiths dem Brauche getreu, eine Rede über die allgemeine PjolMk hält. Die, innerpolitische Krise kann von dem Premier nicht umgangen werden, wie er es auch nicht unterlassen wird, dis wichtigsten politi schen Vorgänge des Ausländes mit seinem Licht zu be leuchten. Vielleicht kommt er auch auf den häßlichen Streit der Admiräle zu (sprechen. Der frühere Chef der Heimatflotte Lord Beresford, /der ewige Kriegs hetzer und Ränkeschmied, hat dem ersten Seelord, dem verdienten Sir John Fisher, aus Mißgunst und Eifer sucht die schändlichsten Amts Verfehlungen nachgesagt. Die angesehensten Admirale Englands haben gegen diese niederträchtigen Verunglimpfungen Fishers Prob test erhoben. — Die stärksten T arp ed o b o o te.dc r Welt werden die 20 neuen -englischen Zerstörer sein, die von der Marineverwaltug zu London soeben in Bau gegeben wurden sind- Jedes dieser Schiffe erhält Maschinen von 16000—18000 Pferdestärken, och eine Geschwindigkeit vom etwa 31 Knoten zu entfalten ver mögen, die Armierung besteht aus zwei izölligen Ge schützen, vier 12-Pfändern und «zwei Torpedorohren. Amerika. — Deutschland als Weltmacht lautete das Thema eines Vortragps, den der deutscheBotsch öf ter Graf Bern st ar ff m Philadelphia hielt. Der Botschafter war nicht gerade ganz neu,, indem er be tonte, daß Deutschland keine Gebietsteile in Amerika zu verlieren beabsichtigte, sondern nur friedlichen Han del treiben wolle, und daß die Theorien, einiger all deutscher Schriftsteller ,im Auslände überschätzt wür den. Unsere Motte will auch nur dedr Handel schützen unh ihm die gleichen Rechte wie dem Handel ..nderer Länder sichern. — Die Besatzung eines Kanonenbootes durch Schmuggler um geb rächt. Nach einer Meldung des Londoner „Daily Chronicle" aus New- Aork wurde von dem aus Britisch-Honduras ankommen den Dampfer „Parisima" die Ermordung der Besatzung des hondurischen Kanonenbootes „Katumbla" gemel det Die „Katumbla" hatte em, Schmugglerfahrzeug mit einer Ladung Rum beschlagnahmt, von dem nach der Wegnahme ein Teil zur Belohnung unter die Mann schaft verteilt wurde. Ms die Mannschaft durch den Genuß des Rums sich in berauschtem Zustande befand, wurde sie von den Schmugglern« überfallen, getötet und über Bond geworfen. Das Kanonenboot wurde von den Schmugglern versenkt. Die Besatzung be stand aus 18 Mann. Die Täter sind wrtkoNlmen. — Einedeutsche Mahn ung. In den ,.Grenz boten" von Temuco richtet Oskar Mehl aus Anlaß einiger unliebsamer Vorfälle unter . dem chileni schen Deutschtu in folgende prächtigen Mahnworte an seine deutschen Landsleute in Chile: „Ich möchte an die Rücksicht erinnern, die wir dem deutschen Namen schuldig sind. Ein Deutscher im Ausland muß sich doppelt zusammennehmen, denn tausend Augen sind «auf uns gerichtet. Und da der Pöbel gern und gleich verallgemeinert, so heißt es in solchen, Fällen: so sind die Deutschen!. Schon« aus diesem Grunde sollte einer über den anderen' machen und alle für einen stehen, damit keine Skandale.Vorkommen. Jeder soll sich als ein Teil und Glistd des deutschem Volkes fühlen und soll hoch tu nd heilig, geloben/: ich will mich Hier In der Fremde, in der welschen Umgebung nach Kräften bemühen,, ein guter Deutscher M sein Wenn sich je der so dem Ganzen verantwortlich fühlt und das Ganze beim einzelnen, so werden unsere deutschen Ge meinden geehrt dastehen und dem Chilenen Achtung abnötigen". Lokale und sächsische Wachrichten. — Eibenstock, 9. November. Am Sonntag war es Herrn Oekonom Heinrich Reuther und dessen Ehefrau geb. Schädlich vergönnt, im Kreise einer zahlreichen Nach kommenschaft das Fest der goldenen Hochzeit zu be gehen. Der Jubelbräutigam ist 72, die Jubelbraut 71 Jahre alt; beide sind noch gesund und rüstig. Die Einsegnung des Paares fand durch Herrn Pastor Rudolph statt, nachdem der Jugendbund vorher ein Ständchen dargebracht. Möge den Jubilaren nach den vorausgegangenen arbeitsreichen Jahren noch ein ruhiger, sonniger Lebensabend beschützen sein. — Eibenstock, 9. November. Das vom M ä n n er'- gesangverei« Orpheus am gestrigen Abend veran staltete Konzert bot den Veranstalters wie Besuchern volle Befriedigung. Eine stattliche Zahl Gäste hatte sich eingefun- den, der Saal war recht gul besetzt. Das Programm war nicht übermäßig groß; was aber gesungen wurde, war mustergiltig. Der Orpheus kann auf leine gestrigen Dar bietungen mit Recht stolz sein. Der reiche Beifall, der wirk lich von Herzen kam, bestätigte deutlich die volle und unge teilte Anerkennung, die alle Anwesenden den Sängern wie dem Dirigenten zollten. Unter der ausgezeichneten Leitung des Herrn Göhler hat der Orpheus ganz bedeutende Fort schritte gemacht, eine Beobachtung, die wir schon seit langem mit aufrichtiger Freude wahrnahmen. Die Lieder waren mit großem Fleiße und mit peinlicher Gewissenhaftigkeit eingeübt und kamen vorzüglich zu Gehör. Man weiß nicht, wo man mit dem Lobe zuerst beginnen soll. Alles war tadellos: Der sinngemäße Vortrag, die vorzügliche Abtönung, der leichte, frische Gesang, die Reinheit des Tones, die zarte Milde und Weichbeit, die wohllautende Fülle. Ein tüchtiges Stück Ar beit zeigten unverkennbar sämtliche Vorträge und legten Zeug nis ab von dem ernsten Streben und dem feinen Verständnisse des Vereinsleiters, wie auch von dem redlichen und eifrigen Bemühen der Sänger, diese treue Hingabe ihres Dirigenten zu lohnen durch gute Leistungen. Es erübrigt, auf die Ge sänge im besonderen einzugehen. Die Chorgesänge wie Quartetts, der Solovortrag wie die beiden heiteren Schluß nummern wurden bestens, die prächtig vorgetragenen Volks lieder mit Begeisterung ausgenommen und stürmisch applau diert. Dem Orpheus gönnen wir von Herzen den schönen Erfolg. — Sosa, 7. November. Wie schon berichtet, wurden Herrn Mühlenbesitzer Pechmann hier vor einiger Zeit zwei Gänse verdachtlos gestohlen. Durch die Recherchen der Gendarmerie ist es nun gelungen, die Täter in zwei Ar beitern zu ermitteln. — Wolfsgrün, 7. November. Heute nacht wurde hier das Milchgewölbe der Firma Bretschneider von einem Einbrecher heimgesucht. Da sich das Gewölbe in dem Postagenturgebäude befindet, erscheint es nicht ausgeschlossen, daß der Täter auch einen Diebstahl in der Postagentur ge plant hatte. Einigen Ortsbewohnern war ein unbekannter junger Mann verdächtig erschienen, der sich zwecklos umher trieb. Gegen Morgen hat denn der Schutzmann Herr Voigt den Unbekannten angehalten und ihn, da er trotz des Ver langens des Beamten seinen Namen nicht nannte, sich auch nicht auszuweisen vermochte, festgenommen. Bei der Fest nahme leistete der Fremde hartnäckigen Widerstand. Erst mit Hilfe mehrerer Personen gelang es, ihn zu überwältigen. Man fand bei ihm ein vollständiges Einbrecherhandwerks zeug vor; er wurde an das König!. Amtsgericht Eibenstock abgeliefert. — Wolfsgrün, 7. November. Im Juli d. I. traf bei der Ausübung der Jagd auf Hundshüblcr Forstrevier ein Jäger einen strammen Rehbock. Das Tier schleppte sich jedoch noch weiter und fiel dabei in einen zum hiesigen Gebiet gehörenden Betriebsgraben. Der Schütze suchte ver geblich nach dem Bock. Jetzt wurde durch die Polizei und Gendarmerie ermittelt, daß der Rehbock von einigen s. Z. in der Nähe befindlich gewesenen Arbeitern aus dem Wasser gezogen und später als feister Braten verspeist worden ist. Die Leute haben nun ihre Bestrafung zu erwarten. Hätten sie das Tier s. Z sofort abgeliefert, so wäre dem Finder eine gute Belohnung wohl sicher gewesen. — Stützengrün, 8. November. Tot aufgefunden wurde hier in einer Scheune auf dem Hübel am Freitag früh der Ende 50er Jahre stehende Gelegenheitsarbeiter Franz Schmutzler aus Schönheide. Demselben war die Geneh migung zum Uebernachten in der Scheune versagt worden; als die Restaurateurs-Frau nun dieselbe betrat, fand sie ihn leblos vor. Der Tod dürfte infolge Schlaganfalls einge treten sein. — Dresden, 7, November. Die Begründung eines Landesverbandes Königreich Sachsen des Deut schen Luftflottenvereins fand heute vormittag 11 Uhr im Sitzungssaale des Stadtverordnetenkollegiums statt, vr. msch Hopf begrüßte die Teilnehmer und teilte mit, daß die Vertreter der Dresdner und der Leipziger Ortsgruppe beschlossen hätten, die Wahl eines Ausschusses vorzuschlagen, der die Beratung der Statuten, die Begründung neuer Orts gruppen und die Werbung neuer Mitglieder in die Wege leiten solle. Hierauf sprach Generalleutnant v. Nieder (Mannheim) und verbreitete sich namentlich über die Ent stehung und Entwicklung des Deutschen Luftflottenvereins. An dritter Stelle ergriff Oberbürgermeister Geh. Rat vr. Beutler das Wort. Hierauf beschloß die Versammlung die Begründung eines Landesverbandes und die Wahl des oben erwähnten Ausschusses, in den die Herren vr. Sachs« und Baurat Wolf (Leipzig) und vr. Hopf und Generalkonsul Kaps (Dresden) berufen wurden. — Dresden. AuS Sohland wird berichtet: Der 12- jährige Sohn des Arbeiters Löbolt, der auf unaufgeklärte Weise in den Besitz von Sprengkapseln gekommen war, versuchte eine solche mit einem Hammer zur Explosion zu bringen. Die Kapsel explodierte und riß dem Knaben eine Hand bis zum Unterarm auf. -Leipzig, 7. November. Mit der gestern nachm. auf dem Sportplätze zu Leipzig stattgefundenen Taufe deS Ballon .Leipzig' war der Aufstieg von 6 Freiballons verbunden. Kein Wunder, daß das für Leipzig ungewohnte Schauspiel daS Publikum in Massen angelockt hatte. An der Tauffahrt nahmen teil außer dem Ballon .Leipzig' die BallonS .Bitterfeld', .Plauen', .Zeppelin' (Dresden), .Nord hausen' und .Hewald' (Berlin). Die BallonS schlugen eine südöstliche Richtung ein. — Leipzig, 7. November. Dem Museum für Völ kerkunde ist von mehreren Gönnern das in der Bomätschen Gegend aufgefundene Mammutskelett geschenkt worden. — Leipzig, 7. Novbr. Doppelt verheiratet — und zwar wider Willen! Wegen Bigamie wurde von der hiesigen Strafkammer der 43jäh vr. pkil. Robert Pauli zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt, vr. Pauli behauptete, die erste .Ehe' sei garnicht zu Recht bestehend geschlossen wor den und di« zweite sei Mumpitz gewesen. Er sei in beiden Fällen total betrunken gewesen und in diesem Zustand hätte man ihn jedesmal vor'S Standesamt geschleppt. Auf Grund der Zeugenaussagen mußte der Gerichtshof annehmen, daß beide Ehen rechtSgiltig geschlossen worden waren, und zur Verurteilung gelangen. — Leipzig. Auf den Schienen der Eisenbahn-Strecke zwischen Podelwitz und Wiederitzsch wurde ein polnischer Arbeiter aufgefunden, der noch rechtzeitig vor einem heran brausenden Personenzuge entfernt werden konnte. Den Be dauernswerten hatten Mitarbeiter geschlagen, bis er bewußt los liegen blieb, und hatten ihn dann bis auf die Schienen geschleppt. Er wurde sofort nach Leipzig übergeführt. — Leipzig, 8. November. Durch Vermittelung eines hiesigen Bankhauses ist dem Leipziger Heim für ge brechliche Kinder von einem ungenannten Geber die Summe von nominell 240 OVO M. in bar und in Wert papieren zur Förderung des Heimes schenkungsweise überlassen worden. — Chemnitz, 8. November. Herr Pastor Jo hannes Herz veröffentlicht in dem hiesigen Organ der Sozialdemokratie eine Erklärung, wonach er am 27. Oktober aus dem freisinnigen Volksverein ausgetreten sei, nachdem am Tage vorher der Verein zum Wahlkampf im zweiten Kreise einen Beschluß gefaßt habe, den er mit seiner per sönlichen Ueberzeugung nicht zu vereinbaren vermochte. Dieser Beschluß lautete bekanntlich dahin, der freisinnigen Wählerschaft im Wahlkreise Chemnitz II zu empfehlen, in der Stichwahl für den nationalliberalen Kandidaten zu stim men. Der Ueberzeugung des Herrn Pastors hätte es dem nach entsprochen, wenn die Parole auf Wahlenthaltung aus gegeben oder direktes Eintreten für den sozialdemokratischen Kandidaten empfohlen worden wäre. Die Gerüchte über eine gegen Herrn Pastor Herz eingeleitete Disziplinarunter- suchung werden von ihm dementiert. — Freiberg, 7. November. In einer vor kurzem abgehaltenen Wähleroersammlung zu Hermsdorf hatte Herr Pastor Hentschel die Anwesenden ermahnt, es mit der Wahl recht ernst zu nehmen und sie zur Gewissenssache zu machen. Wenn dann, so fuhr er fort, die Leute hingingen und, von ihrem innersten getrieben, entweder konservativ oder nationalliberal oder auch sozialdemokratisch wählten, so könne er es ihnen als Pastor gar nicht übel nehmen, denn jeder müsse tun, wozu ihn sein Gewissen treibe. Diese Aus führungen haben bei den bürgerlichen Wählern, wie es scheint, nicht überall Beifall gefunden, denn Herr Pastor Hentschel hat sich veranlaßt gesehen, im .Freib. Anz.', nachdem er die von ihm gemachten Bemerkungen wörtlich angeführt, zu er klären, daß er seinen Standpunkt um des Friedens in der Gemeinde willen für richtig halte und daß er hoffe, daß so wohl die Gemeinden als auch die Pastoren damit einverstan den sein würden. Das genannte konservative Blatt meint im Anschluß hieran, der Redner habe der Sache der Ordnung mit feinem Eingreifen in die Debatte keinen Dienst erwiesen. Wenn ein gewiß von den besten Absichten geleiteter Geistlicher die Tragweite einer politischen Ansprache so wenig zu er messen vermöge, dann wäre es wirklich besser, wenn er sich nur auf seine seelsorgerische Tätigkeit beschränkte und die politische Agitation anderen überließe. — Oschatz, 6. November. Vier unbesoldete RatSmit- glieder haben die Erklärung abgegeben, daß sie ihr Amt al- unbesoldete Ratsmitglieder niederlegen. Die Veranlassung zu diesem Schritte, durch den das aus 7 Mitgliedern bestehende Ratskollegium beschlußunfähig gemacht worden ist, boten Auseinandersetzungen mit dem Bürgermeister Härt- wig über die Erhöhung seines Gehalts. Die genannten vier Ratsmitglieder hatten die Erhöhung des Gehalts abgelehnt. — Regis, 8. November. Nachdem erst vor einigen Tagen ein Arbeiter im Tagebau der hiesigen Braunkohlen gewerkschaft durch Erdmassen verschüttet und getötet wurde, ereignete sich daselbst am Sonnabend abend abermals ein tödlicher Unglücksfall. Der 38 Jahre alte Arbeiter Bruno Thalheim aus Borna, verheiratet und Vater von fünf unmündigen Kindern, stürzte etwa 5 Meter hoch herab und zog sich dabei so erhebliche Verletzungen zu, daß er bald darauf verstarb. — Zwickau, 8. November. Gestern abend fuhr ein mit drei Personen besetztes Automobil aus Reichenbach beim Bahnübergang an der Crimmitschauer Straße in den Dresd ner Schnellzug. Die Insassen des Automobils konnten sich durch rechtzeitiges Abspringen retten. Das Automobil wurde vollständig zertrümmert. Der Zug setzte seine Fahrt nach kurzem Aufenthalt fort. Der Unfall wird auf das Ver sagen der Bremse des Automobils und auf die angeblich mangelhafte Beleuchtung des Bahnüberganges zurückgeführt. — Gestern abend scheuten auf der Landstraße im benachbar ten Weißenborn die Pferde eines mit fünf Personen besetzten Geschirrs. Der Kutscher verlor die Gewalt über die Pferde, diese gingen durch und der Wagen stürzte bei einer Straßen biegung um, wobei die Insassen herausgeschleudert wurden. Zwei von ihnen erlitten leichte, zwei Frauen schwere innere Verletzungen. — Aue. Von einem auswärtigen Automobil wurde am Sonnabend kurz nach 5 Uhr auf der Schwarzenberger Straße am hiesigen Marktplatze ein 7jähriges Mädchen über fahren und so schwer verletzt, daß der Tod des Mädchens auf der Stelle eintrat. Den Chauffeur, der allein im Automobil saß, soll nach den übereinstimmenden Aussagen der Augen zeugen des Vorfalles eine Schuld nicht treffen. DaS Kind, eine vaterlose Waise, hatte außer Brustverletzungen einen Schädelbruch erlitten. — Falken st ein, 7. November. Gestern abend in der 8. Stunde ist im benachbarten Winn Scheune und Schuppengebäude des der Falkensteiner Gardtnenweberei und Bleicherei gehörigen Anwesens mit sämtlichen Erntevorräten und landwirtschaftlichen Gerätschaften eingeäschert worden. DaS Gut wird von Herrn Gutspächter Gerbeth bewirtschaftet. Die Entstehungsursache des FeuerS ist unbekannt. — Zu den Landtagswahlen sei eine Stimme der .Leipz. N. Nachr.' wiedergegeben. Dieselben rügen die Nach lässigkeit der in der Hauptwahl unterlegenen bürgerlichen Kandidaten, namentlich der freisinnigen, die den Sozialdemo kraten den Sieg in zehn Stichwahlen ermöglicht habe. Gleich zeitig ziehen sie in ihren Rückblick einen Gedanken hinein, der bet den Wahlbetrachtungen auS der Erinnerung gekommen ist. Sie schreiben: .Als da» neue Wahlrecht auf seiner langen Wanderung vom Plenum in die Kommission und von der Kon erhielt, zip zusti daß die tag von muß dc politisch« parlame ter Saä auf eine in dem Ansturm ein kon so die 5 Man so tisch da« etwa, di ningische den ist, lig auf Wohle genüber solange Besitz dc kassenschi der deutj „La auch ar stellen r du mir „,'Jä Eriil und rem >-Dc Klügler > „Li< tagen, b dir verg Werbung Mir Heu «roßen ü Mgenge.s „Du „Je Mich üb' bereitet, versetzen. Gewiß he „-Eni etwas lc „Nsi fahrungl. Wied ergo deutete a habe. T du deine recht". ! haben, d Gedanke das muß M „In dies Dante m gebend s« deuten". „Net für dich bemitleid ung zu bi bin. Dei stehen köi wiäre. . . Klarheit) zu dean C komme. Der seine Ars Wenn Mi Mädel he manchmal wobei, du „Eint Nun noch entlediget kleinen W gegen diä „Das warst du „Enis ich nicht r gefallen ti Meine Sä Wegen ihi Jahre sch nicht secch schajft, dis habe". ,Moh „-Sie sie jetzt fu „Beda scheiden, o der Eltern muß es dr schenträgei „Dasti „Was Deshalb kl meine Nac Für -en r
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)