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.Spanien ganz plötzlich aus seiner, Sommerfrische San Sebastian nach Madrid begab, um, dort einem Mini- sterrate zu präsidieren. Die spanische Regierung muß noch sehr erhebliche Verstärkungen nach Marokko wer fen, um der dortigen Rifkabylen, die wie die Teufel kämpfen, Herr zu werden. Spanien muß 50000 Mann aus die Beine bringen, um den Aufruhr im Rifgeibiete zu ersticken. In der italienischen Sommerfrische Varese ist der spanische Kronprätendent Don Carlos gestor- ben: ein Herzschlag hat seinem, Leben ein plötzliches !Ende bereitet. Er stand im! 61. Lebensjahre. Seit dem Herbst 1808 vertrat er als „Herzog, vow Madrid" die ^artistischen Ansprüche. Sech den mißlungenen Auf- standsverisuchen, die er als „König Karl VII." in den Jahren 1873 bis 1876 in (Spanien unter nommen hat, lebte Don Carlos im Ausland Seine erste Gemahlin hatte ihm einen „Thronerben" ge boren, der aber 1893 irw Alter von 23 Jahren starb. - Türkei. Die Türkei hat jetzt ihr Na tionalfest wie Deutschland sein Sedanfest, Frank reich den Bastillensturm und Amerika den Tag seiner Unäbhängigkeitsarklärung von England. Der kommen de Freitag ist der Nationälsesttag der jungem Türkei. Am 23. Juli vorigen Jahres erließ der damalige« Sul tan Abdul Hamid das berühmte Jrade, durch das der Zusammentritt des türkischen Parlaments angeordnet wurde. Die Wiederkehr dieses Tages, den die jung türkische Partei geschaffen hat, soll üm ganzen os manischen Reiche als Nationalfest von jetzt ab all jährlich begangen werden. Der ersten, Feier dieses Nationulfesttages am Freitag soll durch die Aufheb ung des Belagerungszustandes über Konstantinopel ei ne besondere Weihe gegeben werden. Per 'sie n. Der Sch ah- T it'el a b g e s ch a f f t! In einem Telegramm an die „Kölnische Ztg." aus Te heran heißt es u. a.: Esne där ersten Handlungen der neuen Regierung war ein nachmittags verkündig ter Erlaß, der in aller Form bekanntgibt, daß an Stelle des abgedankten Schahs sein ältester Sohn Achmed Mirza mit dem Titel Sultan zum Herrscher ausgerufen ist. Dieser Erlaß ist von den beiden Siegern des Bür gerkrieges Sipwhdar und Sardar Assad gezeichnet. Der Titel Schah ist demnach abgeschafft. Lokale und sächsische Nachrichten — Eibenstock, 21. Juli. Bezugnehmend auf die Notiz in voriger Nummer betr. des Ausflugs der 2. Kom panie der Unteroffizier-Vorschule Marienberg sei berichtigend mitgeteilt, daß die Mannschaften nicht im .Deutschen Hause", sondern bei hiesigen Stadtbürgern seitens der Militärvereine einquartiert werden. Auf dem AuerSberge wird die Kompanie vom Vorstand des Erzgebirgsvereins be grüßt; ebenfalls findet dort eine Bewirtung derselben durch die Militäroereine statt. — Eibenstock, 21. Juli. Im hiesigen Konsumverein wurde in der Nacht vom Montag auf Dienstag ein Ein bruchsdiebstahl verübt und zwar wurden aus einem verschlossenen, im Lagerraum befindlichen Schreibtische Geld beträge entwendet. Der Dieb wurde bis jetzt noch nicht er mittelt. Leipzig. Ueber «die Anmeldepflicht von Un fällen hat Has Reichsgericht eine interessante Entschei dung getroffen. Auf einer Eisenbahnfahrt flog dem bei der Frankfurter Transport-Unfall-Versicherungs- Aktiengesellschaft versicherten Geschäftsreisenden N. Ruß aus der Lokomotive ins Auge. Etwa zwei Wochen nach dem Vorkommnis nahm N. ärztliche Hilfe in An- spruch, .acht Wochen später mußte er sich einer Opera tion unterziehen und nun erst meldete er seinen Unfall bei der Frankfurter Versicherungs-Gesellschaft an, die jetzt aber gemäß des abgeschlossenen Versicherungsver trages die beanspruchte Entschädigung ablehnte. Nach dem Vertrage war nämlich der Verletzte verpflichtet ge wesen, den Unfall innerhalb acht Tagen anzumelden. Er hätte es auch, wie die Gesellschaft einwandte, unter lassen müssen, mit dem infolge des Eindringens von Rußteilchen entzündeten Auge weiter zu reisen. N. klagte darauf vor dem Landgericht nnd in der Beruf ungsinstanz vor dem Oberlandesgericht Frankfurt a. M. gegen die Versicherungsgesellschaft. Von beiden Gerichten wurde die Gesellschaft auch zur Leistung der verlangten Entschädigung verurteilt. Das Reichsge richt, das sich infolge der Revision von feiten der Ge sellschaft mit der Angelegenheit zu befassen hatte, er kannte gleichfalls zugunsten des vorletzten N. — Freiberg, 19. Juli. Einen entsetzlichen Un- jglücksfall erlitt ach Sonnabend der am Elektrizitäts werk im nahen Colmnitz angestelltie Maschinenführer Schubert, der in der Annahme, die Stromleitung sei .noch ausgeschchtet, an der Starkstromleitung eine Ar beit vprnalhni und daher mit einer Stromspannung pon 3000 Volt in Berührung kam. Dabei wurden ihm beide Unterarme bis aus die Knochen verbrannt; au ßerdem erlitt er noch, schvere Fleischwunden am gan zen Körper. In'einem an Raserei grenzenden Zustande stürzte der von furchtbaren Schmölzen gepeinigte Ver unglückte in das Kontor des Werkes, schleuderte einen dort am Pult sitzenden Schreibet vom Stuhle und brach dann bewußtlos zusammen. Der Unglückliche fand Aufnahme im Freiberger Krankenhaus. An sei nem Aufkommen wird gezweifelt — Plauen, 19. Julü Ein schweres Auto mobil Unglück ereignete sich am Sonntag nachmit tag in der 5. Stunde ans der Straße nach Syrau in der Nähe des Goll eschen Rittergutes. An dem mit 5 Herren besetzten Automobil platzte Plötzlich ein Rad reifen, wodurch sich der Kraftwagen überschlugt und sämtliche Insassen herausgeschleudert wurden und teils unter ihn zu liegen kamen. Alle fünf Herren trügen nicht unbedeutende Verletzungen davon, darunter Herr Fabrikbesitzer Heß aus Klingenthal die schwersten. Er wurde in die hiesige Klinik gebracht. — Nicht minder schwer war ein weiterer Unfall, der sich gestern Mon tag auf der Straße von Pausa mach Zeulenroda zutrug. Dort platzte an dem Automobil des Fabrikanten W. Bock von hier der Reifen des rechten Vorderrades. Dadurch wurd>e der Hintere Teil des Wagens gegen einen Straßenbaum geworfen und die Insassen her- ausgeschleüdert. Die Schwiegermutter des Besitzers wurde dabei am schwersten verletzt; nicht unerheblich auch 3 Kinder. Mit einem folgenden Automobil wur den die Verletzten in das Zeulenrodaer Krankenhaus gebracht, von wo aus sie gestern und heute in das hiesige Krankenhaus transportiert wurden. — Falkenstein. Einen eigentümlichen Aufbe wahrungsort für eine.» gefundenen 50-Markschein wähl te sich ein Finder auf der Ellefelder Straße. Dortselbst hatte eine Frau einen 50-Markschein verloren; ein des Weges kommender Manu hob ihn auf, er wußte sich beobachtet und steckte den Scheip in den Mund. Der Mann und ein erwachsener Sohu holten ihn jedoch bald ein, und nach längerem Leugnen brachte er den Schein aus dem Munde wieder heraus. Grünhain, 19. Juli. Vom besten Wetter be günstigt und darum recht schön verlaufen ist das am Sonnabend und Sonntag hier abgehaltene Bezirks- feuerwehrverbandsfest. Der am Sonnabend nachm. 6 Uhr durch die Herren Verbandsinspektoren vorgenommenen Prüfung der hiesigen freiw- Feuer wehr schloß sich abends von 9 Uhr an im festlich ge schmückten Ratskellersaale die Verbandssitzung und Kommers an. In der Verbandssitzung, die Herr Paul Müller-Eibenstock mit Begrüßung der Stadtvertretung, der Delegierten und der übrigen sehr zahlreichen Teil nehmer, sowie mit einem dreifachen Hoch auf Se. Maj. König Friedrich August eröffnete, worauf Herr Bürger meister Nestler mit Willkommensgruß antwortete, er folgte die Bekanntgabe und Genehmigung des Jahres-, des Kassen- und des Jnspektivnsberichts; die hernach vorgenommene Ausschußergänzungswahl ergab die Wiederwahl der Herren Müller-Eibenstock, Sachadä- Aue, Dietz-Lößnitz und Leonhardt-Schwarzenberg. Der bisherige Jahressteuersatz bleibt beibehalten und als nächster Verbandsort ist Aue gewählt worden. Die Gesamtteilnehmerzahl der von allen Seiten und zu meist mit Musik eingetroffeuen Verbanhsfeuerwehreu betrug über 700. Bockau, 19. Juli. Der Fremdenverkehr nimmt erfreulicherweise auch in unserem Orte von Jahr zu Jahr zu. Außer einer Anzahl Sommerfrischler, die bereits seit einiger Zeit hier ihren Aufenthalt ge nommen haben, ist auch im Laufe der vergangenen Wo che im Gasthofe „zum Reichsadler" eine ca. 30 Köpfe starke Ferienkolonie aus Zwickau zur Erhol ung eingetroffen. — Ein Ei von seltener Größe legte dieser Tage eine rebhuhnfarbige Henne eines hiesigen Gastwirts. Das abnorm große Ei wiegt 104 Gramm, während die normalen Eier dieser Rasse ge wöhnlich nur das Gewicht von 60— 70 Gramm erreichen. — Pulsnitz, 18. Juli. Im kommenden Herbst hält der Verband Sächsischer Gewerbe- und Handwerkeroereine den nur alle zwei Jahre stattfindenden Sächsischen Ge werbe- und Handwerkertag (Verbandslag) in Pulsnitz ab. Der Verband zählt rund 30 000 Mitglieder in 160 Vereinen. Fast alle sächsischen Gewerbe- und Handwer kervereine gehören dem Verbände an. Der geschäflsführende Vorort der Vereinigung ist Waldheim. Eine Reihe wichtiger Wünsche und Anträge aus dem sächsischen Handwerkerstande, u. a. Steuer- und Versicherungswesen, Handwerksförderung usw., werden auf der diesmaligen Tagung zur Sprache und Beratung kommen. — Kleine Mitteilungen aus Sachsen: Einen tragischen Abschluß fand am Freitag nachmittag in Dresden eine Gerichtsverhandlung vor dem Ge werbe- und Kaufmannsgericht. Ein in Langebrück wohnhafter Postsekretär G. hatte wegen einer Differenz mit einem hiesigen Gesch.ästsmamne — bei welchem sich sein Sohn in Stellung befand — Termin. Im Lause der Verhandlung erregte sich aber der Vater so, daß er von.einem Schlaganfall betroffen wurde und bewußtlos weggetvagen werden mußte. Ein herbei gerufener Arzt konstatierte eine rechtsseitige Lähmung der Glieder und eine Sprachlähmung. — In der Mannschaftsküche der Kaserne des 2. Bataillons des Zwickauer 9. Infanterie-Regiments Nr. 133 explo dierte am 16. d. M. ein zu weit gefüllter ^peisenkessel über dem Feuer. 6 Soldaten (Köche) erlitten schwere Verbrennung und mußten nach dem König!. Garnisonla zarett gebracht werden. — Aus der Zwickauer Ge- sangenenanstalt entsprang ein Häftling ohne Kopfbe deckung. Hammer und Meißel, die er vermutlich zu seinem Ausbruche gebraucht hatte, nahm er mit. Ei nem Aufgebot von Wärtern, das sich zur Verfolgung hes Entsprungenen ausgemacht hatte, gelang es, ihn in Reinsdorf, gerade als er einen Eslmjbrjuch verübte, wieder zu ergreifen. — Als in der Nacht zum Sonn abend deir Pächter des Gründeltoiches in Glauchau, Mebert, sich auf dem Wege Nach seiner in Albertsthal gelegenen Wohnung befand und die Allee am Teiche entlang ging, ergriffen ihn zwei Unbekannte und war fen ihn ohne weiteres in den Teich, worauf sie ent wichen. Offenbar handelt eT sich um Fischdiebe, die durch Mebert gestört wareä. Mit Mühe rettete sich der Ueberfallene aus dem nassen Element. — Die Zahl der nach dem Genuß von verdorbenem gewiegten Rind fleisch erkrankten Personen in Mylau i. V., die zu erst auf 30- 40 geschätzt wurde, übersteigt die 50. Die Krankheitssrscheinungen traten zuerst am vergangenen Montag auf und äußerten sich' in Brechdurchfällen und Anschwellung das Gesichts und der Gliedmaßen. Eine ganze Anzahl Personen ist zurzeit noch bettläge rig, ernste Gefahren dürften aber für keinen der Er-, krankten bestehen. — Eine weite Reise hat ein kleiner Kautschukballom gemacht, der am Montag nachm. im Garten eines Mittweidaer Billengrundstückes nie derging. Aus einer am Ballon hängenden Karte, auf welcher um Nachricht von der „Landung" gebeten wur de, war ersichtliche daß der Ballon seine Lüftreise in Tamise, einer Stadt in der belgischen Provinz Ostflaw- dern, antrat. Die boigefügte Karte wies die Zahl 277 auf; wahrscheinlich hat man in Tamise ein Ballon? Wettfliegen veranstaltet. — Das zweijährige Kind des Landwirts Knerich in Dobritz bei Lommatzsch stürzte in ein mit heißem' Wasser.gefülltes Gefäß und fand dabei den Tod. — Von.Messerstechern förmlich zer fleischt wurde der als.Kirschenpflücker in Freiroda be- schä,tigte 20jährige Arbeiter Lehmann aus Glesien bei Delitzsch. Donnerstag abends ,9 Uhr fielen die beiden Dienstknechte Hermann Kamprad und Johannes Zeidler, anscheinend nach einem Streit, über Lehmann her und bearbeiteten ihn furchthar mit Messern. Kam prad brachte dem wehrlosen Lehmann einen tödlichen, vier Zoll tiefen Stich.in den Kopf bei, außerdem erhielt dieser mehrere Stiche in .die Lunge und Leber, sodaß er sofort seinen. Geist aufgab. . Die Täter konnten als bald festgenommen und dem Amtsgericht Delitzsch ein geliefert werden. — Zwei Bergjubiiläen. In diesen Tagen können die beiden höchsten Berge unseres Erzgebirges, der Fichtel- und der Kerlberg, aus wichtige Abschnitte in der Entwickelung des nach ihnen gerichteten Frem? denverkehrs zurückblacken; denn am« 21. Juli 1889, also vor zwanzig Jahren, wurde das Fichtelberghaus ge weiht, und am 3. August 1884, demnach vor 25 Jahren, konnte dar Kaiser Franz Josefs-Aussichtsturm auf dem Keilberge der Benutzung überlassen werden. Umsomehr ist Anlaß gestoben, der beiden Tage auch in der weiteren Oeffentliichkeit zu gedenken, als die Errichtung der Bauten aus vietl Schwierigkeiten stieß, ehe die Aus führung möglich wurde. 20 und 25 Jahre sind seit den Weihetagen oähinstegangen. Mächtig hat sich der Zu strom von Fremden entwickelt, so daß nicht nur der Sommer, sondern auch b-er Winter die Unterkunfts stätten aus den beiden Erzgebtrgshäuptern belebt fin det. Möge den Bierstbauten auch ferner beschicken sein, zahlreiche Gäste, und immer mehr zü sich wallen zu sehen. — Der Sächsische Verein für Heimatschutz hat sich erboten, den Militärvereinen durch Vermittlung des Kgl. Sächsischen Militärvereinsbundes bei der Anschaffung von Fahnen rc. künstlerisch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ein Anerbieten, das freudig begrüßt worden ist. Gleichzeitig mit der Bekanntgabe dieser künstlerischen Förderung der Militär vereine hat das Präsidium des Militärvereinsbundes die Vereine ermahnt, nicht eher an die Beschaffung von Bannern heranzugehen, als bis das hierzu notwendige Geld vor handen ift. — Zur Landtagswahl. Aus Oelsnitz wird aus zu verlässigster Quelle mitgeteilt, daß Herr Pfarrer Bühring in Eichigt trotz der eindringlichsten und nachdrücklichsten Vor stellungen seitens der kürzlich in Adorf gewählten drei kon servativen Herren nicht zu bewegen gewesen sei, von seiner Kandidatur im 45. Landtagswahlkreise zurückzutreten. — Wenn eS doch nicht noch gelingen sollte, eine Klärung herbeizuführen, wird der 45. Wahlkreis mit einer konservativen Doppelkan didatur zu rechnen haben. 8. L. L. Mildtätig,e Herzen gibt es auch noch in unseren Tagen. Wir können, ohne den An? spruch aus Vollständigkeit der Aufzählung erheben zu wollen, aus dem Königreiche SachKen folgende in der ersten Hälfte des lausenden Jahres geschehenen Stift ungen nennen: In Dresden wurden dem Stadtverein für Innere Mission 10000 Mark von Privatus Steyer aus Kötzschenbroda und 5000 Mark von einer ungenann ten Gönnerin vermacht; dem Verein Volkswohl daselbst setzte Rentner Enzmann 5000 Mark aus; für ein Dresd ner Soldatenheim stiftete ein Ungenaunter 40000 M. Dem Waldschulvcrein schenkte Frau von Uttenhoven in Dresden 2000 Mark, während der Rittergutsbesitzer Schreiber-Bischoff 6000 Mark als Stiftung, für Bedürf tige spendete. Die Hospitakstiftung in Anpaberg er hielt von Frau Selma Kynast-Dresden 5000 Mark, in Auerbach stiftete ein Ungenannter für das Krüppel heim in Zwickau 10000 Mark, demselben Zweck opferte Fabrikbesitzer Schmelzer in Lichtentanne 34 000 M. 20000 Mark für notleidende Handwerker stiftete Pri vatus Zieschank in Bautzen. Mehrere Bürger Franken bergs schenkten zum Erweiterungsbau des Kranken hauses 33000 Mark. Der schon genannte Privatus Steyer-Kötzschenbroda stiftete den Armen der Gemeinde 10lX)0 Mark. In Leipzig hat der Seniorchef des Biblio graphischen Institutes Hermann Julius Meyer dem Unterstützungsverein Deutscher Buchhändler 90000 M. hinterlassen. In Meerane schenkte Fabrikbesitzer Focke der Webschule 5000 Mark und eine Dame 3000 Mark zu Wohnumgszwecken für die in der dortigen Kranken pflege stehenden Albertinerinnen. Für Säuglingsfür sorge stifteten die Erben des Fabrikbesitzers Wetzel in Neugersdorf 10000 Mark. In Oschatz stiftete der In haber der FWwarenfabrik Marthaus 20000 Mark aus . Anlaß des 75jähuigen Bestehens de.r Firma. Kommer zienrat Uebel in Plauen vermachte außer erheblichen Zuwendungen für seine Beamten und Arbeiter dem Kindergarten in Adorf >10 000 Mark, dem Kindergarten in Netzschkau 10000 Mark, dem Verein für Ausbildung begabter Knaben in Plauen 10000 Mark und der Deut schen Stiftung zur Ausbildung junger Kaufleute in Leipzig 20000 Mark. Zur Errichtung einer Klein- kinderbewahranstaft hat ein ungenannter Bürger in Treuen 10000 Mark gestiftet, Stadtrat Zimmermann in Werdau schenkte der dortigen Kochschule 5000 Mark und der Oberbriefträger Eihrpntraut in Zittau ver- machle der evangelischen Kirchgemeinde Reichenau 10000 Mark. Eine ganze Anzahl Stiftungen sind hier noch nicht aufgezählt, welche von den einzelnen Stadt- vertretung.en des Erzgebirges gelegentlich der letzten Reife Sr. Majestät des Königs Friedrich' August be schlossen worden sind. — Die Gewerbekammer Plauen bat zu dem Ersuchen de« „HansabundeS sür Gewerbe, Handel und Industrie", den Kaufleuten und Gewerbetreibenden ihre- Bezirk« den Eintritt zum Hansabund in Aufrufe» oder in Bersammlungen dringend zu empfehlen, di« folgend« Entschließung gefaßt: Die Gewerbekammer Plauen lehnt da« Ersuchen de« „HansabundeS für Gewerbe, Handel und Industrie", den Kaufleuten und Gewerbetreibenden ihre« vezirk« den Eintritt zum Hansabund in Aufrufen oder in Bersamm lungen dringend zu empfehlen, au« folgenden Gründen ab: I) Di« Se- wtrbekammer hält e« mit ihrer Stellung al« Organ der sächsischen Staat«- regierung bez. al« Korporation de« öffentlichen Rechte«, soweit e« sich um ihre Eigenschaft al« Handwerkskammer handelt, für unvereinbar, sich in den Dienst einer politischen Partei zu Kellen. Daß aber der Hansabund in erster Linie politische Zwecke verfolgen will und wird, -eht sowohl au« dem An laß zu seiner Gründung, al» auch insbesondere au« seinem in dem Schreiben