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- Erscheinungsdatum
- 1909-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190907085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090708
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-08
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Monat
1909-07
-
Jahr
1909
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Man wird nun abwarten müssen, ob die Königsmörder ihre wüste Drohung, König Peter binnen kurzem vom Throne zu bringen, wahr machen werden. — Amerika. Amerikas Handelspolitik gerät mehr und mehr in das Fahrwasser der extremen Schutzzöll ner. Der Senat beschloß die Kündigung sämtlicher Handels abkommen spätestens lO Tage nach Abnahme des neuen Tarisgesetzes. Damit ist natürlich auch das Ende des deut schen Provisoriums formell besiegelt, was aber eigentlich schon seit langem als Tatsache zu gelten hatte. — New'hork, 6. Juli. Die Zahl der Personen, welche durch die zur Feier pes Unabhängigkeitstages abgebrannten Feuerwerke getötet wurden, wird auf 45, die Zahl der bei dieser Gelegenheit Verletzten auf 1575 angegeben. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 7. Juli. In der letzten Sladtver- ordnetensitzung am vergangenen Montag ist das Kollegium mit allen gegen 2 Stimmen der Ratsvorlage beigetreten, auf dem Biele von den Grundstücken des mittleren und deS unteren Freihofes eine Fläche von reichlich einem Acker für die Stadt zu erwerben, um auf diese Weise den herrlichen Punkt zu gunsten der Allgemeinheit der privaten Bauspeku lation zu entziehen, um aber auch auf die künftige Wieder bebauung und Bewirtschaftung des Bieles einen Einfluß zu behalten. Die Besitzer der in Frage kommenden Grundstücke hatten mit Rücksicht darauf, daß mit dem Ankäufe einem öffentlichen Zwecke gedient werden soll, den Kaufpreis dankens werter Weise bis auf 1,»o M. für 1 qm ermäßigt. Dies er leichterte natürlich die Entschließung sehr. In der Wert schätzung des Bieles als eines prächtigen Fleckchens Erde im reichen Kranze erzgebirgischer Landschaftsbilder aber war das Kollegium einig. Der Kaufpreis für den Grund und Boden soll aus dem für milde, wohltätige und gemeinnützige Zwecke bestehenden städtischen Dispositionsfonds genommen werden. Die Stadt wird nun den Grund und Boden dem Erzgebirgs zweigverein hier zur Erbauung des neuen Bielhauses über lassen und letzterer will, wie wir hören, an den Bau heran treten. Der Biel hat sich bei' unserer Bürgerschaft soviel Freunde erworben, daß cs wohl allseitig lebhaft begrüßt werden wird, wenn er nunmehr für alle Zeiten der Oeffent- lichkeit gesichert bleibt. Der Name unseres Erzgebirgszweig vereins bürgt gewiß auch dafür, daß auf der Bielhöhe ein würdiges Bauwerk neu erstehen wird. — Sozialdemokratische Lanptaaskandidatur. Im 20. städtischen Landtagswahlkreise (Aue, Eibenstock, Schneeberg usw.) stellten die Sozialdemokraten den Bevoll mächtigten des Metallarbeiterverbands Hirthe in Aue als ihren Kandidaten auf. — Briefe nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika werden im Monat Juli zum Zehn pfennigporto mit folgenden Dampfergelegenheiten befördert: Ab Bremerhaven am 13., 20., 27. Juli und ab Cuxhaven am 8., 1b. und 22. Juli. — Neuheide. Unsere freiwillige Feuerwehr versam melte sich mit Vertretern des Gemeinderats Sonntag, den 4. Juli, vormittag V«12 Uhr im Waldschlößchen zu einem schönen und seltenen Feste im engen Kreise. Galt es doch, der Schmückung dreier Mitglieder, der Herren Gottlob Schmidt, Franz Normann und Hermann Mädler, mit dem Ehrenzeichen für Feuerwehr, beizuwohnen. Da erst genannter Herr und Kommandant der Wehr in Schönheide wohnte, ergriff Herr Gem.-Vorstand Haupt-Schönheide im Auftrage das Wort und wies hin auf die Treue, die ein be redetes Zeugnis für den prächtigen Charakter eines Mannes ist, die auch andern ein Ansporn sein soll, mit der die Her ren einer edlen Vereinsbestrebuvg fünfundzwanzig Jahre lang unentwegt dienten. — Dresden, 6. Juli. Das „Dresdner Journal"' mel det: Se. Maj. der König hat heute den Staatsminister a. D. Grafen o. Hohenthal und Bergen besucht und ihm allerhöchstseine Photographie in goldnem Rahmen und mit einer überaus gnädigen Widmung versehen persönlich über reicht. — Leipzig, 6. Juli. Auf dem Dresdner Bahnhof wurden vergangene Nacht '/«2 Uhr nach Ankunft des Dresd ner Eilzuges in einem Abteil l. Klasse der Rittergutsbesitzer Kluge aus Steinbach bei Mohorn (Amtshaupimannschast Meißen) und dessen Gattin geb. Haake erschossen auf gefunden. Die Leichen wurden in die Kapelle des Johannis friedhofes übergeführt. Es liegt Selbstmord vor, dessen Grund man noch nicht kennt. - Leipzig, 3. Juli. Ein Bäckergeselle machte in einem Lokal am Täubchenweg die Bekanntschaft ei nes Mannes, in dessen Begleitung sich ein Mädchen befand. Die drei gingen nach der Stadt. Unterwegs forderte das Mädchen ihren Begleiter auf, ihr eine Ansichtspostkarte zu holen. Als Sicherheit, daß er wied'erkomme, ließ es sich sein Portemonnaie gebem. Da ihm die gebrachte Karte angeblich nicht gefiel, ließ es sich von dem Bäcker eine andere Karte holen, doch mußte auch er sein Portemonnaie, in dem sich über 40 Mark befanden, zurücklassen. Das Gaunerpaar war natürlich verschwunden, als der Vertrauensselige zu rückkehrte. Der Unbekannte war etwa 26 Jahre, das Mädchen ungefähr 21 Jahre alt. — Freiberg, 4. Juli. Aenderungen in der Organisation des sächsischen Staatssorst- wesens wird her am 1. Oktober d. I. erfolgende Uebertritt des Geheimen Forstrates von Lindenau in Bärenfels in den Ruhestand im Gefolge haben. Herr von Lindenau ist Oberforstm,eister des Bezirks Bären fels, der vom 1. Oktober ab mit dem Forstbezirk Gril lenburg, dessen Oberforstmeisterei ihren Sitz in Frei berg hat, zu einem Forstbezirk vereinigt werden wird. Diese Veränderung, die durch die Einziehung einer hohen Forstbehörde eine Entlastung des Forstetats her- vovbringen wird, entspricht einem von den Abgeord neten in der Zweiten Ständekammer mehrfach ausge sprochenen Wunsche Sie bedingt aber auch eine teil weise Abtrennung entlegener Forstbezirke. Das an der Peripherie des Grillenburger Bezirks liegende Forst revier Wendilschkarsdors wird dem Dresdner, das Re vier Reichenbach bei Nossen dem Zschopauer und das Revier Einsiedel bei Chemnitz dem Marienberger Forst bezirk zugeschlagen werden. An welchen Ort der Sitz der zukünftigen Oberforstmeisterei Bärenfels-Grillen burg kommen wird, steht zurzeit noch nicht fest. Ober forstmeister des neuen Bezirks wird Herr Oberforst- meister Plant in Freiberg. Freiberg., 4. Juli. Der am Donnerstag in einem Straßengraben bei Freiberg verstorbene Unbe kannte ist als ein 6l Jahpe alter Privatier aus Frei berg ermittelt worden, der betrunken in den Graben gefallen und dort einem Schlaganfall erlegen ist. — Zittau. Ein bestialischer Mord ist in der Gegend von Großschönau bei Zittau verübt worden. Am Sonntag Nachmittag fand ein Einwohner von Neu schönau am Ufer der Lausur, am Eingang des Lausur tabes, ungefähr 20 Meter vom Gasthaus zur Gondel fahrt, den nackten Leichnam eines etwa 30 jährigen Mannes. Der Fundort ist eine seichte Stelle des Fluß betts, wohin das Hochwasser den grausigen Fund an geschwemmt hatte. Die Hände der Leiche waren auf dem Rücken und die Unterschenkel nach rückwärts in die Höhe und an die Oberschenkel mit Bindfaden fest geschnürt. Der Rücken, sowie die Arme und die Beine zeigten blutige Striemen; dem Anschein nach rührten diese von Schlägen mit einem harten Instrument her. Man vermutet, daß das Verbrechen erst am Sonnabend Abend begangen ist, da die Leiche anscheinend noch nicht bange im Wasser gelegen hatte. — Später stellte sich heraus, daß der Ermordete der Stiefsohn des Weichen wärters Pbitschke in Großschönau ist. Der junge Mann ist 29 Jahre aht, hedig war Tischler und arbeitete in der Pianofortefabrik von Förster in Georgswalde in Böhmen. Des Sonnabends pflegte er abends zu sei nen in Großschönau wohnenden Eltern zu kommen, um den Sonntag bei ihnen zu verleben. Doch diesmal war er ausgebliebpn, da er auf dem Heimwege über fallen und getötet wurde- — Zwickau, 5. Juki. Das hiesige Landgericht verurteilte den Bergarbeiter Beyer, der das Gru benunglück auf dem „Wilhelm"-Schacht in Zwickau am 27. März, bei dem 24 Bergleute verunglückten, teilweise verschuldete, wegen Körperverletzung zu 200 M. Geld strafe. — Waldenburg, 3. Juli. Der Ort Wickers dorf ist zum Teil sächsisch, zum Teil altenburgisch. Beide Teile erhalten nun getrennt die Wettervor aussagen, und zwar der erstere von der Königl. Landeswetterwarte in Dresden, der zweite aus Ilme nau. Es ist beicht erklärlich, daß die beiden Prognosen oft nicht übereinstimmen; ist für den einen Teil Regen angekündigt, so ist für den anderen Teil Sonnenschein in Aussicht gestellt und umgekehrt. In diesem Falle trifft dann wenigstens eine von den beiden Voraus sagen zu. — Plauen, 4. Juli. Wegen schwerer Miß handlung ihres 6jährigen Sohnes sind die aus Böhmen stammenden Eheleute Hagner zu je einem Monat Gefängnis verurteilt worden. Dem Martyrium des Kindes, das auf das grausamste geschlagen und gequält worden war, ist durch eine Anzeige bei der Polizei, die die Wegnahme des armen Jungen veranlaßte, ein Ende gemacht worden Der Junge mußte mitten im Winter im Hemd und bloßen Füßen längere Zeit im Schnee stehen. Mit solchen und anderen unmensch lichen Strafen wollten die Eltern ihr Kind „erziehen"'. — Lößnitz, 4. Juli. Ueber das Turnen des Erzgebirgs gaues beim hiesigen Gauturnsest ist das ziemlich umfäng liche Rechnungswerk nun beendet. Beim Vereins-Wetl- turnen hatte jeder Verein 2 vorgeschriebene Freiübungen und darnach 4 selbstgewählte Frei- oder Stabübungen, beides in 20 Minuten, zu turnen, dann in gleicher Dauer an Geräten ein Riegeniurnen und schließlich in 20 Minuten ein Turnspiel vorzukühren. Von den 37 gemeldeten Vereinen traten nur 36 an. Diese waren in 4 Gruppen eingeteilt und stellten zusammen 1007 Freiübungsturner, 889 Mann in 102 Riegen und 1019 Spieler. Jeder Verein wurde bezüglich seiner Leift.ingen nach Schwierigkeit, Ausführung und Ver halten, sonne Teilnehmerzahl gewertet; es waren 90 Punkte erreichbar, 60 und mehr Punkte berechtigten zu einem Preise. Von einer guten Durchbildung der Gauvereine zeugt, daß 29 von ihnen diese Forderungen erfüllten, denn es erlangten 1. Tv. CarlSfeld mit 2 Riegen 75 Punkte, 2. Allg. Tv. Aue mit 7 Riegen 74,»- Pkt, 3. Tv. Johanngeorgenstadt mit 3 Riegen 74,<>7 Pkt., 4. Tschaft. Thalheim mit 3 Riegen 72,ss Pkt., 5. Tv. Schönheide mit 2 Riegen 72 Pkt., 6. Tv. Jahn, Schönheide mit 3 Riegen 7l,„ Pkt., 7. Tv. Streitwald mit 2 Riegen 70,»« Pkt., 8. Tschaft. Aue mit 4 Riegen 69,-s Pkt., 9. Tschaft. Neustädte! mit 4 Riegen 68,7s Pkt., 10. Tklub. Schneeberg mit 4 Riegen 68,s» Pkt., I I. Tv. Gut Heil, Brünlos mit 3 Riegen 68,»« Pkt., 12. Tv. Eibenstock mit 4 Riegen 67,so Pkt., Tv. Neustädte! mit 4 Riegen 67,s» Pkt., 13. Tv. Kühnhaide mit 1 Riege 66,s» Pkt., 14. Tv. Zschorlau mit 3 Riegen 65,«s Pkt., l5. To. Bernsbach mit 6 Riegen 65,ss Pkt., 16. Tv. Dorfchemnitz mit 2 Riegen 64,7» Pkt., 17. Tv. Nieder-Zwönitz mit 2 Riegen 64,»» Pkt., 18. Tv. Oberschlema mit 3 Riegen 64,17 Pkt, 19. Tv. Zwönitz mit 5 Riegen 63,»0 Pkt., 20. Tv. Auerhammer mit 3 Riegen 62,67 Pkt., 21. Tv. Lößnitz mit 5 Riegen 62,00 Pkt. 22. Tv. Grünhain mit 3 Riegen 62,>7 Pkt-, Tv. Jahn, Aue, mit 3 Riegen 62,17 Pkt., 23. Tv. Beutha mit 1 Riege 62 Pkt., 24. To. Hartenstein mit 2 Riegen 61,-» Pkt., 25. Tv. Nieder- schlema mit 2 Riegen 61 Pkt., 26. Tv. Bockau mit 2 Riegen 60,,» Pkt., 27. Tv. Lauter mit 2 Riegen 60 Pkt. Die große Teilnehmerzahl bei den allgemeinen Freiübungen erfüllte die Gauleitung mit großer Freude. Genau 1282 Mann waren es, eine Zahl, wie sie im Gau noch nie erreicht worden ist, so daß sich der schöne Platz fast als zu klein erwies. (In Zwö nitz vor 5 Jahren waren eS 823 und in Eibenstock vor 2 Jahren 936). Und in diesen Uebungen lag nicht nur Kraft und Schaffensfreude, sondern auch das ernste Streben zu gut deutscher Betätigung von Selbstbewußtsein und ManneS- zucht. — Kleine Mitteilungen aus Sachsen: Ein nationaler Arbeiterbund für das Königreich Sach sen wurde am vergangenen Sonntag in Crimmit schau von Vertretern mehrerer nationaler Arbeiter vereine gegründet. — Als die Bedienungsmannschaft des Spediteur Wolfschen Leichenwagens in Mylau von einer Beerdigung wieder nach Hause gehen woll te, fiel der Webermeister Friedrich Arzt von dort auf freier Straße üm und mußte selbst als Leiche nach sei ner Behausung gebracht werden. — Das der Leipziger Firma I. C. Freygang gehörige Fabrikgebäude in Klingenthal ist am Sonnabend durch Feuer einge äschert worden. Der Schaden ist sehr bedeutend. — In Hartmannsd 0 rfb. Borna (Bez. Leipzig) stürzte am Sonntag mittag die Ehefrau des Zimmermanns Ru dolph so unglücklich von einem mit Heu beladenen Wa gen, daß sie das Genick brach und alsbald eine Leiche war. — Tste sächsische Gendarmerie wird jetzt mit einer neuen Dreyse-Pistole ausgerüstet. Die neue Waffe ist flachgedrückt, enthält 7 Schuß und besitzt eine immerhin beträchtliche Durchschlagskraft. Die Ge schosse durchbohren drei hintereinanderstehende Perso nen. Dio Patronenkammer befindet sich bei dieser Pi stole am Kolben. — Zur Reichstagswahl im 19. Wahlkreise. In der am Sonntag nachmittag in Stollberg abgehaltenen Generalversammlung des sozialdemokratischen KreiSwahlver- einS wurde Redakteur Schöpft in aus Leipzig als sozialde mokratischer ReichslagSkandidat für den Wahlkreis Stollberg- Schneeberg an Stelle des verstorbenen Abg. Goldstein auf gestellt. — Das neue sächsische Forst- und Feldstraf gesetz. Mit dem 29. April dieses JahreS ist das neue Forst- und Feldstrafgesetz in Kraft getreten. Es enthält manches Alte, was noch nicht zur allgemeinen Kenntnis ge kommen ist und manches Neue, was zu wissen not tut. U. a. sind folgende wichtige Paragraphen zur ganz besonderen Beachtung empfohlen: Das Abbrechen von Zweigen und Tannenreisig oder das Pflücken eines Sträußchens vom blühenden Feldklee ist im Sinne des Gesetzes Feld- und Walddiebstahl und wird mit Geldstrafe bis 300 Mark bestraft. Ebenso ist das Pflücken von Heidel-, Brom- und Himbeeren sowie das Sammeln von Pilzen untersagt, wenn ein Verbot seitens des Eigentümers ausgehängt ist. Selbst das Auflesen von Tannenzapfen oder das Brechen von Haselnüssen wird nach dem neuen Gesetze mit Geldstrafe bis zu 30 Mark ge ahndet. Das so häufig vorkommende Einschneiden von Na men und Zeichen in die Rinde der Bäume, sowie das be malen und verschmieren von Wegweisern, Orientierungstafeln, Bänken, Barrieren und Geländern ist ebenfalls nicht erlaubt und das Gesetz schreibt eine Strafe bis 150 Mark vor oder entsprechend Haft. Auch das Herumwerfen von Papierresten, das Liegenlaffen von Flaschen, Eier- und Apfelsinenschalen am Rastplatze werden bis zu 60 Mark Geldstrafe oder zwei Wochen Haft bestraft. Da sehr oft ein leichtfertig hingewor fenes Streichholz oder Zigarrenstummel die Ursache eines großen Wald- oder Grasbrandes sein kann, so ist die größte Vorsicht beim Anzünden der Zigarre oder Zigarette zu beob achten. Der Uebeltäter würde in diesem Falle eine strenge Strafe zu gewärtigen haben. Darum, ihr Touristen und Wanderer: Lasset die nötige Vor- und Umsicht walten, wenn ihr dem Walde oder der Wiese einen Besuch abstattet. Un kenntnis des Gesetzes schützt bekanntlich nicht vor Strafe! n. K. Bon dem Handel-sachverständigen beim Kaiserlich Deutschen Generalkonsulat in New-Aork ist ein Nachweis von Käufern auSlän- discherWaren in New-Jork und anderen Haupthandelsplätzen der Vereinigten Staaten von Amerika aufgestellt worden. Da» Verzeichnis liegt auf dem Bureau der Handelskammer Plauen für Interessen- ten zur Einsichtnahme aus Reichstag. Sitzung vom 5. Juti. Der Reichstag beriet am Montag zunächst die Vorlage betr. das Erb recht des Staates. Die Abg. Junk (natl.) und Dove (freis. Vrg.) empfahlen di« Vorlage. Abg. Ulrich (Soz.) trat im Prinzip gleichfalls für dre Vorlage ein; der Redner wurde nm einem Ordnungsruf bedacht, als er den Schatzsckretär Sydow den KommiS der bürgerlichen Parteien nannte. Abg. Gröber (Ztr.) lehnte das Gesetz ab, das nach seiner Ansicht den Familiensinn gefährde. Die Abg. Ablatz (freis. Vrg.) und Stadt hagen (Soz) sprachen sür die Vorlage, die Aba. v. Oertzen (Rpt.), Raab (wirtsch. Vrg.) und v. Richthofen (Kons.) dagegen. Schließlich wurde die Vorlage mit 191 gegen 136 Stimmen abgelehnt. Dasselbe Schicksal hatte die Weinsteuervorlage, wie auch ein konservativer Antrag des Grafen Kanitz auf Einführung einer Staffelsteuer von 10 Pfg. bi st M. für Flaschenweine. Angenommen mit LOO gegen 123 Stimmen wurde dagegen da- Gesetz betr. Erhöhung der Schaumweinsteuer auf 0,75—3 M. und deS Schaumweinzolles auf ISO M. pro Doppelzentner. Wie ihre vorhergehende Sitzung so war auch die Montagssitzung de» Reichstag- stark ausgedehnt, st« begann um l'j« Uhr und endete gegen 's,8 Uhr. Dienstag wurden da- Gesetz betr. Zollwidrige Verwendung von Gerste sowie die Steuergesetze weiter beraten. Sitzung vom 6. Juli. Der Reichstag nahm am Dienstag zunächst dm grundlegenden 8 1 de« GesetzentwursS über die Zollwidrige Verwendung von Gerste in zwerter Lesung mit 255 gegen 85 Stimmen in der Kommissionsfassung an, wonach die Kennzeichnung der Gerste durch Färbung nicht in die Befugnis de» BundeSratS gestellt sein soll, sondern al» obligatorisch im Gesetz vorgeschrie- ben wird, wenn nicht der Nachweis erbracht ist, daß die Gerste zur Malz bereitung ungeeignet oder hierzu nicht verwendet wird. Dies« Fassung war durch einen Antrag Semler (natl.) gemildert worden, demzufolge die für Brennzweck« verwendet« Gerste nur den niedrigeren Zoll zu tragen hat. Der Zoll für Braugerste beträgt 4,00, der für gewöhnliche Gerste 1,30 M. In der Diskussion traten die Abg. HauSmann (natl.), Hufnagel (Kons.) und Speck (Ztr.) für di« Vorlage ein, die von den Abg. Stoll« (Soz), Carstens (freis. Bp.) und Gothein (freis. Vrg.) bekämpft wurde. Direktor im Reichsschatzamt Kühn erklärte dir Vorlage in der unver änderten Kommissionsfassung für unannehmbar. Zur Reichsfinanzresorm werden die Inseraten-, sowie di« GaS- und Elektrizitätssteuer endgültig ab gelehnt. Die Vorlage über die Zündhölzrrsteuer, die die Verb. Regierungen nach einer Erklärung deS Direktor» em Reichsschatzamte Kühn nicht ablehnen würden, wurde mit 179 gegen 165 Stimmen angenommen. Darauf wurde mit 185 gegen 143 Stimmen Vertagung beschlossen. Mitt woch 12 Uhr: Kleinere Vorlagen, dann Fortsetzung. Außtands erster großer Sieg. Zur 200. Wiederkehr de» Schlachttage» von Poltava. 1709 — 8. Juli — 1909. Von vr. Eduard Pick. Nachdruck verboten. Heute vor zwei Jahrhunderten gründete Rußland auf dem blutgetränkten Schlachtfelde von Poltava seine Macht, die, stetig sttzigenjd, es zur führenden Rolle in einzelnen wichtigen europäischen Fragen leiten sollte. Zwei Männer von außerordentlicher Begabung standen sich bei Polhava gegenüber: Karl XII. von Schweden und Peter der Große von Rußland. Der eine stand auf der Höhe seines Ruhmes, der andere wollte delr Welt erst zeigen, Ms er zu leisten imstande war. Die Verblendung des einen führte den anderen zum Siege. Bisher war das Glück den Waffen der Schweden treu geblieben. Durch Eigensinn des Schwedenkönigs aber hatten die schwedischen Truppen schon eine ganze Zeit lang die Festung Poltava belagern müssen. Diese Festung aher, die gegen die Türken errichtet war, galt als außerordentlich stark. Das mußtet: auch die Schwe den .erfahren. Ohne jegliche Hilfsmittel mühten sie sich in den Laufgräben vor der Festung ab. Das kostete Knochen und Blut, Kraft und Tapferkeit in Hülle und in Fülle. 2 d en tz einem den. ungüi bei se haftix so da Am 1 über dempe ten blutig an eii selbst erhalt Pen n den ii terschi König ter Fc hatte. T Schul! regen ren ki waren Bertr, in ihn Histor keit; s Blei L in ihr Nächste der ui mut d richten Schlac Streit unmitl lich m, mutun D daß di derlag geifürcl zen scl dies e u zogen nes La zu Hal Kc schlage flucht, handln wegte ten Fe danke, hat, ob Nur m Perfols nach U biet, die Fli Bo pes Kö KapituI ungen mit all übergel Verhüll Zeit gen Dertraj fische l Form, sein. Da bei Pol jährige: geführt derben geiziger „Die G der Hist Karls il Plan, d umzuwc len, kon an jene und fra meister tillerist« Große l sondern Osten d sein kon: diesen E Wei in Euro: aus, wo jene Sy zuteil ge de zum russische über Eu streich h gegründ tenkonze Bun bei Polt den Wex nicht viei Hauptsta Exsenbaih Die Stri
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