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- Erscheinungsdatum
- 1909-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190905112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090511
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-11
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Monat
1909-05
-
Jahr
1909
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England. König Eduard ist am Sonn abend in London eiugetroffen.. Türkei. Am heutigen Montag findet in Kon stantinopel in der historischen Moschee von Ejul, die kein Europäer betreten darf, die feierliche Zere monie der Schwert umgürtung statt. Die jung türkischen Machthaber haben diese Feier, die der Tra dition gemäß erst 40 Tage nach der Thronbesteigung eines neuen Sultans stattzufinden pflegt, beschleunigt, weil Mohammed V. alsbald nach der Schwertumgürt- ung, die unserer Krönung entspricht, vor dem Par lament den EH auf die Verfassung, leisten soll. Als der Termin der Schwert»mgürtung festgesetzt wurde, Lag es den jungtürkischen Machthabern hauptsächlich an dem Schwur auf die Verfassung. Inzwischen haben sich die Zeiten aber schon geändert, und heute ist ihnen die Beschleunigung des zeremoniellen Aktes nament lich deshalb willkommen, weil er dem Sultan Moham med V. Gelegenheit zu einer Amnestie bietet. Die Jung türken fürchten durch eine Bestrafung, aller Rädels führer des Putsches vom Oster-Dienstag das Alttür- kentum zu einer Kraftprobe gegen sich anzureizen; ums andere möchten sie aber durch den freiwilligen Verzicht auf die Ausführung der von ihnen gefällten Urteile nicht schwach und furchtsam erscheinen. So ist es ihnen denn hoch willkommen, daß der Sultan einer orienta lischen Gepflogenheit gemäß, das Begnadigungswerk ausüben kann. Und auch dem neuen Sultan ist es lieb, wenn er das Alttürkentum nicht weiter zu erbit tern braucht, sondern es versöhnlich zu stimmen Ge legenheit findet. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, l0. Mai. Es sei auch an dieser Stelle nochmals auf den heute abend 9 Uhr in der .Centralhalle* stattfindenden Vortrag der Gewerbekammer Plauen über Creditgenossenschaflswesen hingewiesen. Es ist geplant, für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock eine Creditgenossenschaft ins Leben zu rufen, weshalb es allen Interessenten empfohlen sei, diesen, besagtes Thema behandelnden Vortrag zu besucken. Dresden, 7. Mai. Der. König begab sich heute vormittag l l Uhr 30 Minuten mit dem fahr planmäßigen Schnellzuge von Dresden aus zu einem Jagd aufe n thaite nach Tarvis und gedenkt am 15. d. M. nach Dresden zurückzukehren. In seiner Be gleitung befinden sich der Kämmerer von Criegern und der Generaladjutant Generalleutnant von Müller. — Leipzig, Die Persönlichkeit des Mädchens in der Connewitzer Selbstmordaffäre ist als die einer 13jährigen Schülerin festgestellt. Die Beweggründe, die die beiden jungen Leute zu diesem Schritte getrie ben haben, liegen noch immer nicht Kar zutage. Wie sich herausgestellt hat, war den beiderseitigen Eltern eine Bekanntschaft der beiden ganz unbekannt. Im merhin müssen die Beziehungen zwischen ihnen schon längere Zeit bestanden haben. Höchstwahrscheinlich wird der Vorgang noch volle Aufklärung finden, da sich das Befinden des jungen Mädchens erfreulicherweise et was gebessert hat, so daß eine unmittelbare Lebens gefahr nicht mehr vorhanden zu fein scheint. Chemnitz, 7. Mai. Gestern fanden zwischen Vertretern der Stadt Chem n i tz und des Vororts Hel bersdorf vor der König!. Amtshauptmannschaft Verhandlungen über die Frage der Einverleibung statt. Die Verhandlungen, welche durch den vor kurzem sei tens der Stadt Chemnitz bewirkten Heidersdorfer Grund erwerb gefördert wurden,, führten zur Annahme eines Vertrages, nach welchem die Einverleibung, die Ge nehmigung der städtischen Kollegien und der Oberbe hörde vorausgesetzt, am 1. Oktober d. I. erfolgen soll. Chemnitz, 7. Mai. Nach dem Genuß von Oelsa rd inen sind gestern abend die in der Schwa nenstraße wohnhafte Schneidersehefrau Mäder, das 24jährige Logismädchen und ein gleichaltriger Mann schwer erkrankt. Der herbeigeholte Arzt stellte Fischvergiftung fest. Der Zustand bei der be jahrten Frau ist bedenklich. — Chemnitz. Die Ausfuhr aus dem amerikanischen Konsularbezirk Chemnitz nach den Vereinigten Staaten von Amerika belief sich im April auf 4 314 215,>> M. gegen 3 356 001.5? M. im gleichen Monat des Vorjahres. — Werdau, 8. Mai. Eine Lohnbewegung halten die hiesigen Schuhmachergesellen eingeleitet. Sie ist jetzt durch Abschluß eines Tarifvertrages, der bis 30. April 1911 Gültigkeit Hal, beigelegt worden. Den Gesellen wurde zuge billigt 10 -15"/„ Lohnerhöhung, zehnstündige Arbeitszeit, Auf hebung des Kost- und LogisnehmenS beim Meister usw. — Meewane, 7. Mat. Heute morgen haben in Meerane sämtliche Maurer, Zimmerleute uud Bauar beiter infolge von Lohndifferenzen die Arbeit nieder gelegt. In einer heute stattgehabten Arbeitgeberver sammlung ist beschlossen worden, eine Generalaussperr- upg im ganzen Bezirk in Mer kürzester Frist folgen zu lassen, sofern die Arbeit nicht umgehend wieder aus genommen wird. Planitz, 6. Mai. Frau von Arnim auf Planitz hat dem Wunsche ihres verstorbenen Gemahls, Kammerherrn Alexander von Arnim, entsprechend allen ehemaligen wie derzeitigen Arbeitern und Arbeiterinnen je nach der Dauer ihrer Dienst und Arbeitszeit bei der Gutsherrschaft Ehrengeschenke im Werte bis zu 500 Mark im Einzslfalle gewährt. — Aue, 7. Mai. Hier ist gestern ein Teil Les unteren Stabtparkes, der eine Zierde der Stadt bildet, n ied e rge brannt. Oelsnitz. Durch Flugfeuer der Lokomotiven an der Linie Schönberg Reuth ist «in großer Wald- b r a nb entstanden, wobei 5000 Fichten verbrannten. Auf der Hohenlleuber Flur wurde «in Fichtenbestand von 2000 Bäumen eingeäschert. Im Kreise Naundorf brannte eine Fläche von etwa 10 000 Quadratmeter nieder. Zwischen Grünbach und Muldenberg verbrann ten 1000 lOjähvige Fichten. Friedrichsgrün, 6. Maj Die seinerzeit in den Blättern gebrachte Notiz, daß man das Portemon naie des ermordeten Meinel gesunden habe, bestätigt sich nicht. Bon den gefundenen 2 Portemonnaies ge hört keines dem M. — Kleine Mitteilungen aus Sachsen: Durch größere Geldausgaben hatte sich dieser Tage ein seit kurzer Zeit in Bockau zugezogener Geschirrführer verdächtig gemacht. Wie festgeftellt wurde, hatte an demselben Tage ein hiesiger Einwohner auf dem Wege zum Bahnhof em Portemonnaie mit ca. IM Mk. Inhalt in Gold und verschie denen anderen Münzen verloren, welches der unehrliche Ge schirrführer gefunden uud an sich genommen hatte. Ins Ver hör genommen, hat er den Fund auch zugegeben. Während er einen Teil des Geldes bereits in seinem Nutzen verwendet hatte, konnte ihm der größere Teil wieder abgenommen wer den. Da der Fall zur Anzeige gelangt ist, wird ein gericht liches Nachspiel die Folge sein. — Se. Majestät der König hat die Ehrenschutzherrschaft über das projektierte deutsch - aka demische Turn- und Rasensportfest in Leipzig, das akade mische Olympia, übernommen. — Mittwoch abend gegen '/,11 Uhr wurde in Dresden auf dem Bahnkörper bei der Stellerei zwischen dem Güterbahnhofe und der Rosenstraße ein etwa 12 Jahre alter Knabe tot aufgefunden, der vermut lich durch den Dresden-Berliner Personenzug Nr. 285 überfahren worden war. — Die Leipziger Verlagsbuchhandlung I. I. Weber, die Herausgeberin der weltbekannten .Illustrierten Zeitung*, feierte Sonnabend das Jubiläum ihres 75jährigen Be stehens. Der Jubelfirma gingen vom Rat der Stadt, von der Leipziger Handelskammer und buchgewerblichen Korpora tionen Glückwunschschreiben zu. — In Leipzig wurde am Freitag die Kriegs-Marine-Ausstellung eröffnet, die im Saale des städtischen Kaufhauses am Neumarkt untergebracht ist. Zweck der Ausstellung ist die Weckung und Förderung des Interesses für das Seewesen im allgemeinen und die Hebung des Verständnisses für die Flotte und deren Bedeutung für Deutschlands Zukunft im besonderen. Die Gesamtheit der Ausstellungsgegenstände stellt einen Wert von über 200000 M. dar. Die Ausstellung ist von Herrn Kapitänleutnant d. R. Mumm in Oldenburg zusammengestellt worden. — In Plauen traf eine aus 5 Personen bestehende Bande em, die in anderen Städten dadurch zahlreiche Betrügereien verübte, daß Mitglieder derselben die Ladengeschäfte aufsuchten, dort etwas kauften, ein Zwanzigmarkstück hmlegten und dann mit dem Wechselgeld und dem Zwanzigmarkftück verschwanden. Die Kriminalpolizei war von ihrer Ankunft verständigt wor den, beobachtete die Burschen und verhaftete zwei Komplizen in dem Augenblicke, als sie mit dem durch solche Betrügereien erlangten Gelds die Flucht ergreifen wollten. — In Leipzig erfolgte wegen versuchter Erpressung die Festnahme eines 17 Jahre alten Kausmannslehrlings. Er hatte in einem anonymen Briefe eine Dame in der Westvorstadt aufgefordert, 1100 Mark an einer bestimmten Stelle niederzulegen, wenn sie Unannehmlichkeiten vermeiden wolle. Die Dame übergab den Brief der Kriminalpolizei. — Der Erzgebirgsverein hatte im vorigen Jahre 12 247 zahlende Mitglieder. Die Einnahme und die Ausgabe betrugen je 14818 Mark. Das Vereins- bilatt „Glückauf" erforderte einen Zuschuß von 5329 Mark. Die Unterstützungen an die Zweigvereine be standen in 1325 Mark, die Wegemarkierung erforderte 379 Mark. Für das ErzgMrgsmuseum und für ver schiedene Vereine wurden 741 Mark aufgewendet, für Drucksachen rc. 640 Mark. In der Auskunftsstelle in Berlin kommen große Winterbilder zur Ausstellung. Das Fichtelberg Haus hatte eine Einnahme von 30147 Mark und eine Ausgabe von 30110 Mark. Der Verkauf von Postkarten ergab eine Bruttoeinnahme von 4639 Mark (54805 Stück) urch der von Turmkarten 1975 Mark 15 700 Stück). Die Ausgaben für den Um bau des Wirtschaftsgebäudes rc. bestanden in 14 006 Mark. Das Auersberghaus hatte eine Ein nahme von 25878 Mark und eine Ausgabe von 24 126 Mark. Der Verkauf von Postkarten (39 755 Stück) brach te als Bruttoeinnahme 3592 Mark und der von Turm karten (15 281 Stück) 1831 Mark. Die meisten Aus gaben bezogen sich auf den Bau des Hauses. An Schenk ungen sind einschließlich der Beiträge aus der Haupt kasse 15006 Mark eingegangen. Für beide Unter kunftshäuser sind in diesem Jahre größere Tilgungen vorgesehen. Generalstabsreise durch das sächsi- s che Erzgebirge. Der größte Teil der zum Großen tzieneralstabe in Berlin kommandierten Offiziere unter nimmt in den Tagen vom 12.-21. Mai einen Uebungs- ritt durch das sächsische Erzgebirge. Die erforderlichen Pferde stellt hie Reitanstalt der Kriegsakademie. Die Prämie der Königlich Sächsischen Landeslotterie mit dem 100000 Mark-Gewinn ist in der Hauptsache in die Hände kleiner Leute ge fallen. Meist sind an jedem Zehntellose mehrere Mit spieler beteiligt,, so daß die große Summe vielen Be dürftigen zugute kommt. Unter anderen glücklichen Ge winnern ist auch ein Zehntel von zwei in Dresden in Stellung befindlichen armen Dienstmädchen gespielt Iworden. Ein anderes Zehntel wurde von 10 Mit spielern gespielt. Bekanntlich finden in Sachsen alljährlich Vieh zählungen statt. Auf diese Weise ist es möglich, die Wirkung von Einflüssen auf die Größe der Vieh bestände, wie Ernteausfall, Seuchen und Preisverhält nisse, genauer darzulegen, als bei Aufnahmen, die in größeren Zwischenräumen erfolgen. Auf Grund der in Frage stehenden Aufnahme wurden ermittelt am 2. Dezember 1908: 170682 Pferde, 720603 Mnder, 637 748 Schweine, 64162 Schafe und 136 414 Ziegen bei 174 623 Biehbesitzern im Königreich Sachfen. — Versendung von Paketen während de.r Pfingstzeit. Die Versendung mehrerer Pa kete mit einer Postpaketadrefse ist für die Zeit vom 23. bis einschließlich 30. Mai weder im inneren deut schen Verkehr noch im Verkehr mit dem Ausland — ausgenommen Argentinien — gestattet. 2«. Sieh««- 5. Akaffe 155. Köuiqk. Sachs. Lande» Lotterie gezogen am 6. Mai 1909. 160 000 M. mit Prämie von ZOO 000 M. aus Nr. 38545 5000 M. aus Nr. 8849 32354 3000 M. auf Nr. 4028 9087 10274 18048 18595 21240 28282 30955 39002 45666 47705 50181 50355 57590 62123 70492 70614 79864 80887 95308 100674 2660 M. auf Nr. 118 18607 17005 18126 19181 22559 28485 35579 36996 87173 88815 45440 48102 49595 50864 55188 69683 72162 76526 79722 88357 85505 87244 89519 93472 94140 96136 101847 102624 107987 109404 1600 M. auf Nr. 81 4477 8277 8377 10589 24737 25145 29126 32059 82591 37293 38338 40445 45397 45889 51589 52648 53908 55374 59606 59789 60139 61379 62566 65823 66862 70464 70676 71965 72469 81708 85704 90103 93479 98590 99073 99626 102705 102784 102880 104706 105345 109989 500 M auf Nr. 2038 4691 6543 7201 11339 12588 15445 20755 24478 25266 28692 34615 37118 42778 48456 49538 51436 55065 59255 62284 65684 67593 70259 71620 75066 75137 77053 81305 82351 85768 87131 90666 93652 94148 97407 100428 102372 104656 106548 109480 109548 Amtliche Mitteilungen ans der 5. öffentliche« Sitzung des Stadtverorduttenkollegiums zu Kiöeuftock vom 30. April 1909. Anwesend 17 Stadtverordnete. Den Borsitz führt Herr Stadtverord- netenvorsteher Diersch. - Ohne Gewähr für daraus abgeleitete Rechte. — 1) Die Einführung der täglichen Verzinsung der Spareinlagen bei der städtischen Sparkasse soll durch einen 5. Nachtrag zur Sparkassenordnung endgiltig festgelegt werden. Der aufgestellte Entwurf findet einhellig« Zustimmung des Kollegiums. 2) Weiter tritt man einstimmig einigen Abänderungen in 88 1, 11 und 13 der Besitzwechselabgabenordnung bei und gibt dem Herrn Vorsitzen den di« Ermächtigung, etwa weiter nötig werdenden Aenderungen rein formeller Art sür das Kollegium zuzustimmen. 3) Die Kgl. KreiShauptmannschast hat empfohlen, dem 3. Nachtrage zum OrtSstatute über die hier bestehenden gemischten ständigen Ausschüsse kurze Erläuterungen über den Zweck der Ausschüsse anzufügen. Der Stadtrat hat deshalb den Entwurf entsprechend ergänzt. Da- Kollegium erhebt gegen die neue Fassung de» Nachtrages keine Einwendungen. 4) Der Verteilung des Sparkassenreingewinnes vom Jahre 1808 im Sinne des auf Vorschlag des SparkassenauSschusseS gefaßten RatSbeschluffe» stimmt man einmütig zu. Herr Stadtverordneter Lorenz regt bei dieser Gelegenheit an, dem Fonds für das Volksbad einen Betrag vom Spar kassenreingewinne zu,»führen. Der Herr Vorsitzende erwidert hierauf, daß man im Falle der Erbauung des VolkSbadeS selbstverständlich Dir- positionSfondSmiitel mit verwenden könne, daß man aber an der seit Jahren von der Oberbehörde gebilligten prinzipiellen Verteilung und Anlegung des Sparkaffenreingewinne» lieber nicht ändern wolle. Im Anschlüsse hieran trägt der Herr Vorsitzende die Ueberstcht über den Stand der Sparkasse aus daS Jahr 1808 vor. b) Man nimmt zustimmend davon Kenntnis, daß der Stadtrat verschiedene Kaffenbotengeschäste bei Gas- und Wasserwerk dem Krankenkassenboten widerruflich im Nebenamt« übertragen hat. 6) Die Kollegien hatten ursprünglich beschlossen, die Bergmannsfigur am RathauSneubau au» Mitteln der Ablösungsgelder des BergbegnadigungS- fondS zu bezahlen. Irrtümlich war der Betrag mit au» der RathauS- bauanleihe bestritten worden, ohne daß allerdings dadurch die verfüg bare Summe überschritten wurde. DaS Kollegium möchte an dem früheren Beschlüsse sesthalten und beschließt demgemäß. 7) Die Beschlußfassung wegen der Anschaffung einer Löschubr für die Beleuch- tungsanlage der RathauSturmuhr setzt man sür heute aus und beauftragt den GauSausschuß mit der Abgabe eines Vorschlages 8) Folgende städtische Rechnungen spricht man auf Vorschlag der Herren Rechnungsprüfer für richtig: Sparkassenrcchnung für das Jahr 1907, nachgeprüft vom Herrn Stadtverordneten Maennel, Rechnungen über Anhänge und Stiftungen und über die Abschnitte 3, 4, 6, 7, 8, 8 und 10, nachgeprüft vom Herrn Stadtverordneten Clauß. 9) Herr Stadtverordneter Scheller beantragt, daß die Clara Angermann- straße wenigstens auf die Strecke zwischen Schneeberger- und Moltkestraße planmäßig verbreitert und daS Areal eventuell im Enteignung-Weg« beschafft werde. Die Kosten könnten doch auf Anliegerleistungen über tragen werden. Der RatSvertreter verweist auf die Ungunst der Zeit, di« zur Spar- samkeit mahne. Er halte «S für bedenklich, so erhebliche städtische Mittel gerade jetzt sür eine Straßenverbreiterung zu opfern, die ja an sich ganz wünschenswert erscheinen könne. DaS Kollegium verfolgt die Anregung nicht weiter. 10) Der Herr Stadtverordnetenvorsteher teilt endlich mit, daß da- Verfahren, Bürgerverein gegen Stadtbaumeister Lützner bett., auch bei der Unter suchung vor der Kgl. Staatsanwaltschaft absolut nichts Belastende» für den Stadtbaumeister ergeben hätte. Aber auch eine wiederholte amtliche Erkundigung bei dem Ratsvorstand in Glauchau habe nur dir frühere vorzügliche AuSkunst über den Stadtbaumeister bestätigt und all« hi« zirkulierenden Gerüchte über diesen für unzutreffend erllärt. Der Stadtrat habe nun beschlossen, dem Stadtbaumeister ein besondere» Vertrauensvotum auSzusprechen. Den Inhalt dieses Vertrauensvotum» verliest der Herr Vorsitzende. DaS Kollegium schließt sich den, Vertrauensvotum einstimmig an. Der Ratsvertreter erklärt: Herr Bürgermeister Brink-Glauchau hab« ihm gestern mündlich nochmals versichert, daß von ihm eingehenste Er örterungen angestellt worden wären, die seine schriftliche Auskunft üb« Henn Lützner voll bestätigt hätten. Im selben Sinne hab« steh Herr Bürgermeister vr. Rüdiger-Schwarzcnberg, der s. Zt. in Glauchau Stadtrat gewesen sei, über Herrn Lützner geäußert. Hiervon nimmt man befriedigt Kenntnis. Theater in Eibenstock. Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, wird da» Dresdener Operetten- Ensemble unter Leitung des Herrn Bernardy am Donnerstag, den 13. Rai im Saale des „Deutschen Hauses" die neueste Operette „Die Dollar- Prinzessin" zur Aufführung bringen. Da» Ensemble gastiert« in letzt« Zeit mit größtem Erfolge in Schneeberg, Werdau, Kamenz, Oschatz, und liegen uns aus diesen Städten sehr günstige Kritiken vor. DaS Ensemble dürfte auch bei un» ein« freundliche Ausnahme finden! Aus den Tagen des Gefechts von Saarbrücken und der Schlacht bei Spichern. Erzählung von Ulrich Lörcher. <2. Fortsetzung ) 3. Den französischen Truppenansammlungen gegen über, hart an der französischen Greuze, wie sie sich unter dem Beföhle des Generals Frossard bei Forbach zusammenscharten, hatte man deutscherseits davon Ab stand genommen, die Saar als Aufmarschlinie zu be nutzen. Die deutschem Truppenvereinigungen fanden weiter rückwärts statt. Ein Bataillon des Hohenzol- lernschen 40. Infanterieregiments, sowie eine Schwa dron des Rheinischen Manenregiments Nr. 7> alles in allem 350 Reiter und 500 Infanteristen, die letzteren nach dem Eintreffen der Reserven auf 1000 erhöht bildeten in jenen Tagen die Wacht an der Saar, wäh rend die Franzosen 3 Divisionen (ca. 30000 Mann) stark vierzehn Tage zögerten, bis sie endlich den Mui faßten, die schwachen Abteilungen der Saarbrücker Be satzung, von deren Schwäche die französische Heeres- abteilung freilich keine Ahnung hatte, aus Saarbrük- ken zu vertreiben. Ich kümmerte mich iü jenen Tagen wenig um Kriegspläne und Schlachten. Schien doch mein sehn lichster Wunsch in Erfüllung zu gehen. Kapitän de la Chaz ess, der fett dem Abend des 2g. Juli in unserem Quartier lag, ließ es mir gegenüber an allen möglichen Liebenswürdigkeiten nicht fehlen. Jedoch in den Freu denbecher, den ich damals zu leeren beabsichtigte, fiel ein bitterer Wermutstropfen. Der Krieg mahnte mich bald m nur zu beredter Sprache an Tod und Ewig keit. - Es war an einem Sommermorgen, als mich Kapi tän de la Chazell eiinlud, mit ihm einen Gang in den nahen Wald zu machen. Wir traten durch hochstämmige Eichenbestände. Auf dem Rasen des Waldes wuchsen blaue Glockenblumen, Minze und Thymian. Zwischen den Stämmen hindurch schimmerte ein halb mit Schilf
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