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Amrs- M AlUMblatt für den UGsuuemeut viertelj. 1 M. 2b Pf. einschließl. de» »Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage »Seifen- blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lrlrgr.-A-ressr: Amtsblatt. Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionspreiS: di« kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 3<> Pf. /crnsprcchrr ilr. 21» 1» 5«. I«yrg«»ß. ------- Sonnabend, den 30. Jannar B e k a n n t ni a ch u n g. Eine Verordnung deS Königlichen Ministeriums des Innern vom l l. Dezember 1908 schreibt vor, daß vom 1. Februar tSVS ab die in Sachsen aufhältlichen auslän dische« Arbeiter polnischer oder ruthenischer Abstammung inländische, in deutscher Sprache abgefaßte Ausweispapiere — Arbeiter-Legitimationskarten — zu führen haben. Zur Ausstellung solcher Arbeiter-Legitimationskarten hat die Deutsche Feldarbeiter-Zen tralstelle eine Abferligungsstelle in Oelsnitz i. V. errichtet. Die betroffenen Arbeiter, wie deren Arbeitgeber werden aus diese Verordnung hin gewiesen mit dem Bemerken, daß der Mangel der vorgeschriebenen Arbeiter-Legitimationskarten die Ausweisung aus dem deutschen Reichsgebiete zur Folge hat. Das Einwohnermeldeamt, das sonst Auskunft erteilt, wird auf Ansuchen zur Vermitte lung der Ausweispapiere behilflich sein. Stadtrat Eibenstock, den 26. Fanuor 1909. Hkss,. L. sichen " oclr. n. be- an im lseitiger oisoren. chusses. kic ¬ her. est o. »eise» vie für bringe )en er- « »ritz «ers- es Er fassung kem. 9 Uhr t- Off. 7474 nchner. l<ige- nar u. m, bei i allen m an- »bt. immer teiloge heod. argau, hinge- Im Handels-Register ist heule eingetragen worden: auf Blatt 107, Firma ^«1» rockt in Eibenstock, Eck» Sickouts Lockt ist auSgeschieden. Gesellschafter sind: Hurt Ku Ax- rrss und Doris I'ruuLisstu l-lssckvistsr Llecksrlek, beide in Hiöeukock, die Gesellschaft ist am 15. Oktober 1908 errichtet worden, aus Blatt 285, Firma Eonfeetionshaus RSerniunn in Eibenstock, die Firma ist erloschen. Eibenstock, den 28. Januar 1909. Königliches Amtsgericht. Pie Hleichspok ats Arbeitgeberin. Nach der unlängst veröffentlichten amtlichen „Sta tistik der deutschen Reichspost- und -Telegraphenver waltung für das Jahr 1907" beschäftigte die deutsche Reichspost nicht weniger als 277116 Angestellte bei derlei Geschlechts. Dieses Gesamtpersonal zerfällt in 111 751 Beamte, unter denen sich 16826 weibliche be finden, die in der Hauptsache im Telegraphen- und Fernsprechdienst Verwendung fanden, 117 831 Unter beamte, 43148 nicht im Beamtcnverhältnis stehende Personen, 898 Posthalter und 3488 Postillone. Weit über die Hälfte der Gesamteinnahmen wurden als Ge hälter, Löhne und Beihilfen für die Angestellten ver wendet. Die Gesamteinnahmen der Verwaltung be liefen sich im Jahre 1907 auf 597165 056 Mark, die Ausgaben für Besoldungen, Löhne und Beihilfen be trugen 325 607 988 Mark. Von besonderem Interesse ist die in der amtlichen Veröffentlichung enthaltene Statistik der Wohl fahrtseinrichtungen für die Angehörigen der Reichspost- und Telegraphenverwaltung. Die 1872 gegründeten Po st spar- und Darlchnsvereine, von denen am Sitze jeder der 41 Oberpostdirektionen einer besteht, hatten im Jahre 1907 200826 Mitglieder, deren Gesamtsparguthaben 55 928559 Mark betrug. Die Verzinsung beläuft sich auf fast 4 v. H. und machte 1907 einen Betrag von 2094 432 Mark aus. Rück zahlungen fanden in Höhe von 18 208067 Mark statt. Darlehen wurden 53 700 in einer Gesamthöhe von 7 442050 Mark bewilligt, die Rückzahlungen von Dar lehen betrugen 7128494 Mark. Das gesamte Ber- einsvermögen dieser Kassen einschließlich der Reserve fonds beläuft sich auf 57110167 Mark. Das Vermögen der P o st u n t e r st ü tzu n g s k a s s e betrug Ende 1907 1010538 Mark. Es wurden aus dieser Kasse im letzten Betricbsjahre bewilligt an Ruhe gchältern und Belohnungen für Postillone 50568Mk., für Unterbeamte an Erziehungsgeldern 157 326 Mk., an fortlaufenden Unterstützungen 232 102 Mark, an ein maligen Unterstützungen 141 595 Mark. Die Einnah men der 1872 mit 300000 Mark begründeten Kai- ferWil Helm-Stiftung ermöglichten Beihilfen zur Förderung der Ausbildung von 63 Söhnen und einer Tochter von Beamten und Unterbeamten in Höhe von 13550 Mark und anderweite Beamten- und Unterbe amtenunterstützungen von 11835 Mark. Die aus frei willigen Beiträgen von den Beamten und Unterbeamten 1890 errichtete Stiftung „Töchterhort," deren Vermögen sich Ende 1907 auf 1277 436 Mark bezif ferte, konnte an 1114 Beamten- und an 1864 Unter beamtentöchter Unterstützungen in einer Gesamthöhe von 157 254 Mark gewähren; hierdurch erreichte der Gesamtbetrag der seit Errichtung der Stiftung aus derselben gewährten Unterstützungen die stattliche Höhe von 1389643 Mark, die je zur Hälfte Beamten- und Unterbeamtentöchtern zugeflossen sind. Der Sterbe- l kassenverein zählte Ende 1907 6055 Mitglieder mit einer 4 596000 Mark betragenden Versicherungs summe. Als ein sehr oeachtcnswerter Wohlfahrtsdienst ist die durch die Verwaltung ausgeübte Vermittlung von Lebensversicherungen kür ihre Beamten und Unterbeamten anzusehen. Durch besondere Vertrags- I abjchlüsse mit einzelnen Gesellschaften und durch einen I Prämienzuschuß von 17 v. H. aus der Postkasse an I nicht etatsmäßige Unterbeamte, wenn diese eine Ver- I jtcherung bis 1500 Mark aufnehmen, wurden hier we- I sentlichc Erleichterungen den Versicherten gewährt. Es I bestanden Ende März 7702 Lebensversicherungen, die I den Prämienzuschuß genossen, mit einem Versicherungs ¬ beträge von 10533810 Mark, 33 727 Lebensversiche I rungen ohne Prämienzuschuß mit einer Versicherungs summe von 97 764 717 Mark sowie 1138 Militärdienst, Aussteuer- und Studiengeldversicherungen über 1 390 700 Mark. Die 41 Betriebskrankenkassen der Reichspost und -Telegraphenverwaltung leisteten über die gesetzmäßigen Anforderungen hinausgehcnde Krankenversicherung. An versicherungspflichtigen Mit gliederri zählten die Kassen am Jahresschluß 47 994; die Zahl der Erkrankungsfälle betrug 14883 mit 355 060 Krankheitstagen. Der gesetzmäßigen Unfall Versicherung waren 49200 Personen unterworfen. An Unfallentschädigungen wurden 135 262 Mark aus gezahlt. Einen wichtigen Fürsorgezweig der Reichspost bil det die Beschaffung von besonderen, hygienisch bestein gerichteten Wohnhäusern für Unterbeamte und ge ring besoldete Beamte. Bis Ende 1907 waren 818 Häuser für diesen Zweck bereitgestellt, und zwar 35 Einfamilienhäuser, 482 Zweifamilienhäuser, 84 Drei familienhäuser, 193 Vierfamilienhäuser und 24 Häu ser für fünf und mehr Familien. Von diesen 818 Häu fern waren 593 reichseigene mit 1523 Wohnungen und 225 gemietete mit 582, das sind zusammen 2105 Woh nungen. TagcSgeschichte. — Deutschland. Das Kaiserpaar speiste am Mitt woch nachmittag 1'/« Uhr im engsten Familienkreise, während die im Schlosse weilenden Fürstlichkeiten mit dem Kronprinzen paar im Pfeilersaale dinierten. Abends 6'/« Uhr fand Fa milientafel für alle Fürstlichkeiten im Rittersaals statt.— Die Kaiser-Geburtstagsfeier fand durch eine Galavorstellung im Opernhause ihren Abschluß Nach der Vorstellung hielten der Kaiser und die Kaiserin Ceckle ab. — Der Reichstag feierte den 50. Geburtstag des Kaisers in gewohnter Weise, in den festlich ausgestatteten Sälen des Reichstagsrestaurants. Die Versammlung war so zahlreich, wie sie sich seit einer Reihe von Jahren nicht mehr zu dem Zwecke eingesunden halte. Während des Festmahls hielt, wie üblich, der Präsi dent Graf Stollberg eine Ansprache, in der er einen Rück blick auf das verflossene halbe Jahrhundert, das der Kaiser durchlebt hat, gab Der Magistrat der seinerzeit abgebrannten Stadt Aalesund in Norwegen sandte dem deutschen Kaiser ein Glückwunschtelegramm zu seinem 50. Ge burtstage. I)r. Seitz, der Gouverneur von Kamerun, wird im März einen Urlaub nach dem Mutterlande antreten und im Reichskvlonialamte an den Vorarbeiten für den nächstjährigen Kolonialetat tcilnehmen. , Eine von der Deutschen Kolonialgcsellschaft dem Reichstage unterbreitete Denkschrift tritt mit großem Nachdruck für den sofortigen Weiterbau der Usambarabahn bis Aruscha ein. — Zur ergiebigen Ausbeutung der deutsch- südwestafrikanischen Diamantenlager ist ein deutsches Diamantensyndikat gebildet worden, dessen Absatz- und Preispolitik so eingerichtet sein wird, daß von ihr weder eine Ueberfüllung des Marktes noch eine Preisherabdrückung oder eine Lähmung der Kauf lust zu befürchten sein wird. Der Vertrieb soll mög lichst Monopol- und regieartig zusammengefaßt werden, um eine schädliche Zersplitterung in dem Angebote der deutschen Diamanten zu verhindern. Der beabsichtig te Eintritt einer Hanauer Jnteresscntengruppe in die ses Syndikat wird als nicht tunlich erachtet. Die Aus beute der deutschen südwestafrikanischen Diamantenla- , ger wird nach Schätzung des Kolonialsekretärs auf au I nähernd 140000 Karat pro Jahr angegeben m7t ei ¬ nem Durchschnittswert von eiwa 30 Mark pro Karat. Werter erfährt hierzu die „Information" aus zu ständiger Quelle: Die Organisation des südwestafri konischen Diamantenhandels ist jetzt zum Abschluß ge langt. Der deutsche Charakter des ganzen Unterneh mens wird dadurch gewährleistet, daß der Verkauf von Diamanten nur an einer vom Reichskanzler Reichs kolonialamt) zu bestimmenden Zentralstelle stattfinden darf. Dadurch ist einer Verschleuderung von Diaman tenfunden in Deutsch Südwestafrika ein Riegel vorge schoben. Tschechische Anmaßung. Welche Neber griffe sich tschechische Beamte jetzt bereits glauben er lauven zu können, erhellt folgende Meldung aus Prag: Ein Fabrikant in Baden-Baden sandte ein Preisver zeichnis an einen deutschen Kunden in Prag Er er hielt die Briefsache mit dem tschechischen Vermerk zu rück: „Wir brauchen keine deutschen, wir haben ge nug tschechische Sachen!" Es stellte sich heraus, daß der Adressat in Prag das Preis Verzeichnis überhaupt nicht erhalten hatte. Ein tschechischer Postbeamter hat te einfach den Brief mit dem Vermerk versehen und ohne weiteres retourniert Der Fall wurde dem deut sehen Landsmannminister Or. Schreiner zur Kenntnis gebracht. Hoffentlich wird es die österreichische Re gierung an einem recht deutlichen Beweis nicht fehlen lassen, daß Böhmen noch nicht durch eine tschechische Mauer vom Weltverkehr abgeschlossen ist. Nene Zehnmarkscheine. Wie der „Ber liner Universal-Korrespvndenz" mitgeteilt wird, haben die Versuche der Reichsdruckerei, ein neues, allen Wün schen entsprechendes Papier zur Herstellung neuer Zehn markscheine zu finden, endlich zu einem Erfolge ge führt. Die Reichsdrnckcrei hatte die Aufgabe, ein stär keres, gegen äußere Einflüsse widerstandsfähigeres Pa Pier herzustcllcn, mußte aber auch darauf Bedacht nehmen, daß das lokalisierte Wasserzeichen, das auf den Zehnmarkscheinen in Gestalt eines MerknrkopfeS dargestcllt ist, beibehalten werden kann, da es sich gegen Fälschungen vorzüglich bewährt hat. Das alte fort laufende Wasserzeichen, das beispielsweise auf den Kas jenscheinen zu 5 Mark angebracht ist, soll nach den Wünschen des Reichsschatzamtes nicht mehr verwendet werden, da es gegen Fälschungen keinen Schutz bietet. Die neuen Scheine sollen nur in sehr beschränkter Zahl ausgegcben werden. Es ist beabsichtigt, nur diejeni gen älteren Scheine, die nicht mehr umlaufsfähig sind, von den Reichslassen zurückzubehalten und durch neue zu ersetzen. Für diese Maßnahme sind in erster Linie Tparsamkcitsrücksichten maßgebend. Die Herstellung der im Frühjahr vorigen Jahres herausgegebencn 9 Millionen Reichstassenscheine a 10 Mark hat einen Ko stenaufwand von ea. 800000 Mark erfordert, das ist annähernd 9 Pf. für den Reichstassenschein. Würden die Scheine sofort aus dem Verkehr gezogen werden, dann wäre diese große Summe nahezu unnütz aus gegeben Die Kosten der neuen Scheine werden aus den laufende« Mitteln gedeckt werden. Fra ilkreich Eine scharfe Kritik der gegen wärtigcn Zu stände in der französischen Kriegsflotte hat der frühere Präsident der fran zösischcn Deputicrtenkammer Donmcr, der in der Ma rinetoinniissivn eine leitende Stelle einnimmt, im „Ma- tin" veröffentlicht. Die Flotte sei ganz unzweifelhaft und sichtbar in ihrer moralischen und materiellen Stär kc geschwächt. Frankreich, das vor kaum zehn Jahren den zweiten Rang unter den Seemächten eingenommen habe, sei jetzt auf die vierte, ja fünfte Stelle gesunken Was das Personal anlange, so müsse man angesichts der wiederholten Unfälle glauben, daß seine Berufs ausbildnng, seine seemännische Fertigkeit und sein tech