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Die Abschiedsartikel der englischen Presse stehen ihren Begrüßungsartikeln an Herzlichkeit nicht nach. Was bei der Begrüßung Wunsch war, zeigt sich beim Abschied als Ein sicht und Ueberzeugung, nämlich, daß die Zeit des Miß trauens vorüber und unser Kaiser offen und ehrlich bestrebt sei, Frieden und Freundschaft zu halten. Erst jetzt wird allgemein anerkannt, was Fürst Bülow wiederholt im Reichs tage hervorgehoben hat: Eine Nation, die 37 Jahre lang nach ihrer durch unerhörte militärische Erfolge erlangten Ein heit nach außen nur auf die Entwickelung ihrer inneren Kräfte bedacht war, sollte von dem Argwohn verschont bleiben, eine Ruhm- und Prestigepolitik zu treiben. Fast alle andern Großmächte haben in dieser Zeit Kriege geführt, Rußland mit der Türkei und Japan, Frankreich um Tonking, Italien mit Abessinien, Nordamerika mit Spanien, England mit den Burenrepubliken in Südafrika. Von diesen 37 Jahren fällt gut die Hälfte in die Zeit der Regierung Kaiser Wilhelms II., der seit seiner Thronbesteigung gegen den Ruf zu kämpfen hatte, kriegerische Pläne im Schilde zu führen. Manche seiner Reden ist gerade in England nicht als das ausgelegt worden, was sie war, der Ausdruck einer kraft vollen, auf Wahrung des Friedens bedachten Persönlichkeit, sondern als bedrohliche Ruhmbegierde. Hoffentlich wird die bessere Erkenntnis fortwirken, hoffent lich auch der Glaube nicht wieder aufkommen, daß der Aus bau der deutschen Flotte gegen England gerichtet sei. Auf der Haager Konferenz gab es eine Evisode, bei der Deutsch land gegen England stand, und die doch bewies, daß die deutsche Flotte zum Schutze und nicht zum Angriff dienen soll. England befürwortete ein Verbot fliegender Minen im Seekriege, Deutschland widersprach. Warum? Ein englisches Blatt gab zuerst die richtige Deutung: Wäre es richtig, daß Deutschland einen Angriffskrieg, eine Landung in England plane, so mußte es unbedingt für Beseitigung der Minengefahr sein; da es dagegen für Beibehaltung des Minenschutzes ist, so denkt es an Abwehr und nicht an Angriff. Wie die Reorganisation der preußischen Armee das eigenste Werk Wilhelms I. war, so ist der Ausbau der deut schen Flotte das Werk seines Enkels, das erst nach langen Jahren des Zögerns und der Bedenklichkeiten die allgemeine Unterstützung des deutschen Volkes erlangte. Sieht England jetzt den Kaiser in besserem Licht, so mag es auch die Ver kennung seines Werkes künftig unterlaffen. Dann kann sich die alte deutsch-englische Freundschaft neu bewähren. Tagesgeschichte. — Deutschland. Zur Erschließung neuer Ein nahmequellen für die Retchsfinanzen erfahren die „Berl. N. N.', daß die Meldung eines Berliner Blattes, der Reichstag werde sich in der kommenden Tagung nicht mit neuen Steuervorlagen zu befassen haben, keineswegs zu treffend ist, da der Bundesrat hierüber noch keinerlei Be schlüste gefaßt hat. Es ist daher ebenso möglich, daß dem Reichstage bereits sehr bald eine Steuervorlage zugehen wird. Daß hierfür in erster Linie das Branntweinmonopol in Frage kommt, darf als sicher angenommen werden. Ueber dessen Gestaltung sind aber auch heute noch keine bindenden Entschlüsse gefaßt. Insbesondere steht noch nicht fest, ob sich das Reich zu einer Uebernabme der Spritfabriken entschließen wird, obwohl eine solche Uebernahme mehr den Interessen der Spritfabriken entsprechen dürfte als die bei einem reinen Verkaufsmonopol unvermeidliche Kontingentierung der Fa briken durch das Reich. — Zu den Gerüchten über Umfragen in der Tabakindustrie verlautet zuverlässig, daß irgendwelche Pläne zu einer stärkeren Belastung des Tabaks oder seiner Fabrikation gegenwärtig nicht bestehen. Sollte eine weitere Besteuerung des Tabaks je in Frage kommen, so dürfte es sich dabei nur um eine Zigarren-Banderol-Steucr nach Art derjenigen für Zigaretten handeln. Daß in den letzten Tagen im Reichsschatzamt Konferenzen über Steuer pläne mit Bundesratsmitgliedern und Reichstagsabgeordneten der Blockparteien stattgefunden haben, entspricht nicht den Tatsachen. — Eisenbahn-Konferenz. Nach Münchener Blättern beginnen in Berlin demnächst Verhandlungen über eine Aenderung deS neuen Gepäck- und Personen- TarifS. Sie zielen, wie verlautet, auf Herabsetzung der Fahrpreise der ersten Klasse sowie eine Vereinfachung des Gepäcktarifs. — Die Vorschläge der bayerischen Vertreter, die nur eine Gütergemeinschaft eingehen wollten, sollen fallen gelassen sein, dagegen dürfte Bayern bereit sein, mit Preußen gleich Württemberg und Baden in Verhandlungen über eine Erweiterung der preußischen Wagengemeinschaft einzmreten. — Aus Südwestafrika. Man will jetzt in Süd westafrika dem Zuzuge von Buren nach einzelnen Bezirken, wo sie die Mehrheit bilden könnten, entgegentreten. Zu die sem Zwecke soll in Hasuur, östlich von KeetmanShoop, ein besonderer Bezirk gebildet werden; dem dort anzustellendcn Distriktschef soll es obliegen, dafür zu sorgen, daß einer gänz lichen Verburung dieses wertvollen Landes vorgebeugt wird und das noch zur freien Verfügung stehende Land in deutsche Hände übergeht. Dann wird der Grundsatz betont, daß be sonders für solche Gegenden, wo zahlreiche Buren sich nieder lassen, die Errichtung deutscher Schulen aus nationalem Inte resse geboten ist, so für Kubub, Okahandja und Hohewarle. -» Rußland. Die öffentliche Gerichtsverhandlung vor dem höchsten Militärkriminalgericht gegen die Generale Stössel, Fock, Smrrnow und Reiß ist auf den 11. Dezember festgesetzt. — Frankreich. Präsident Falliöres soll dem „Matin" zufolge dem russischen Kaiser Hof im nächsten Jahre einen Besuch abstatten. — Holland. Die Jacht „Hohenzollern" mit der deut schen Kaiserin an Bord ist am Dienstag früh kurz nach 2 Uhr nebst den Begleitschiffen „Königsberg" und „Sleipner" auf der Reede von Humiden eingetroffen. Sleipner lief so fort in den Hafen ein. Um Z'/z folgte die Hohenzollern un ter den Hochrufen der auf dem Hafenkai versammelten Menge und den Salutschüssen des Forts. Die Kundgebungen wur den noch lebhafter, als sich die Kaiserin auf dem Promena dendeck zeigte. Die hohe Frau dankte huldvollst für die ihr dargebrachte Begrüßung. Die Kaiserin verließ in einer Bar kasse die Hohenzollern und wurde am Kai des Fischereihafens durch Baron Bentink im Namen der Königin begrüßt. In Begleitung des deutschen Gesandten, Bentinks und des Bür germeisters von Humiden begab sich die hohe Frau zum Bahnhof, woselbst ihr ein prächtiger Orchideenstrauß über reicht wurde. Um 10 Uhr 13 Min. fuhr der Zug unter den Iubelrufen der Menge nach Schloß Loo ab. In Amster dam, woselbst Maschmenwechsel erfolgte, fand eine Be grüßung durch die deutschen Konsuln statt. Um ll^ Uhr verließ der Zug den Bahnhof Amsterdam. Kurz nach mittag traf der Zug in Amersfoort ein, woselbst Prinz Heinrich in Admiralsuniform Ihre Majestät die Kaiserin be grüßte und den Bürgermeister der Stadt vorstellte. Bald darauf fuhr der Zug unter den Jubelrufen der sich ver sammelten Menge nach Apeldoorn ab. Pünktlich um 12°" Min. mittags lief der Zug ein. Königin Wilhelmina begrüßte die Kaiserin mit Händedruck und Kuß. Nach Vorstellung des beiderseitigen Gefolges fuhren die Majestäten im offenen Wagen nach Schloß Loo ab, woselbst die Königin - Mutter die Kaiserin willkommen hieß. Auf dem Wege zum Schloß wurden den beiden hohen Frauen herzliche Ovationen dar gebracht. Die Stadt war festlich geschmückt. — England. Der König und die Königin, der Prinz und die Prinzessin von Wales, Prinz Arthur und Prinzessin Viktoria von Eonnaught begleiteten mit großem Gefolge das deutsche Kaiserpaar am Montag vormittag um 10'/, Uhr von Windsor zu Wagen nach der Southwestern- Station, von wo die Kaiserin mittels Sonderzuges nach Port Viktoria und Holland abreiste. Die Studenten von Eton-College, die einen freien Tag hatten, brachten den Gästen stürmische Hochrufe dar. Alsdann begaben sich die hohen Herrschaften nach der Great Western-Bahnstation, von wo nach herzlichem Abschied in den königlichen Zimmern des Bahnhofes der Kaiser um 1 l Uhr nach Highcliffe abreiste. König Eduard stand bis zum letzten Augenblick im Gespräch mit dem Kaiser an der Tür des Wagens. — Nach Beendigung des offiziellen Besuches in England bat der deusche Kaiser auf Highcliffe Castle nunmehr für mehrere Wochen Wohnung genommen. Das schöne Schloß erhebt sich in prachtvoller Lage an der Küste von Hampshire. Von den schmalen, hohen Fenstern gleitet der Blick weit hinaus über die glitzernde Wasserfläche der Christ- churchbai; dahinter ragen, steil aus dem Meere aufsteigend, die seltsam geformten, schlanken, scharfen Felsklippen empor, die berühmten „Needles", die Nordwestküste der Insel Wight schützend. In der Ferne sieht man Christchurch liegen und ein wenig westlich davon das immer belebte Städtchen Bour nemouth. DaS Klima dieses gesegneten Küstenstrichs ist außerordentlich mild und warm. — Marokko. Im Elysee fand am Dienstag, wie auS Paris gedrahtet wird, unter dem Vorsitze des Präsiden ten FalliöreS ein Ministerrat statt, in welchem der Minister des Aeußeren Pichon die Mitteilung machte, daß der fran- j östsche Gesandte Reynault und der spanische Gesandte Lla- >eria in Rabat völlig Hand in Hand gingen bei ihren Be- prechungen mit dem Minister des Aeußern Ben Sliman »ezüglich der gemeinsamen Rolle der beiden Mächte, inSbe- ondere bezüglich der Reorganisation der Hafenpolizei, der Interdrückung des Waffenschmuggels und deS Reglements betreffend die Entschädigungen in Casablanca. Der Magh- zen mache große Anstrengungen, einen entscheidenden Schlag gegen die Streitkräfte Mulay Ha- fids auszuführen, die an Bedeutung mehr und mehr zurück zugehen scheinen. — Asien. Die japanische Konkurrenz be ginnt den Engländern in China und Korea recht fühlbar zu werden; die geringe Entfernung, die Verwandtschaft der Sprache, die bessere Kenntnis der Sitten und Gebräuche er leichtern es den Japanern, die britischen Waren von dem ostasiatischen Markt zu verdrängen. Berichte des englischen Handelsattache in Tokio weisen auf diese ernste Gefahr hin und empfehlen den Exporteuren, ihre Handelsmarken in Japan registrieren zu lassen. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 19. November Bei der am ver gangenen Sonntag stattgehabten Ergänzungswahl wurden in den K i r ch e n v o r ft a n d gewählt: 1) Herr Fabrikant P. Meinelt mit 60 St. i in 2) „ Lehrer W. Voigt „ 50 „ 3) „ Fabrikarbeiter I. T. Richter „ 42 „ l 4) „ Amtsrichter vr. Böhmer „ 37 „ ' Stadt, vom Lande Herr Gemeindeältester Friedr. Unger in Blauenthal mit 16 St. Die nächstmeisten Stimmen erhielten: Herr Stadthauptkassiercr Paul Beger 34 „ Kaufmann Max Ludwig 3l „ Buchbindermeister H. Otto 24 — Eibenstock. Der Frau verw. Eberwein, Destillations- Inhaberin, sind ca. 4—5 Wochen vorher, bis zur Einittelung des Diebes am 7. dss. Mts., aus der Ladcnkasse wiederholt Geldbeträge gestohlen worden. Um des Diebes habhaft zu werden, hat Frau Eberwein an der Ladenkasse eine elektrische Klingelanlage anbringen lassen. Diese Klingel funktionierte auch sehr gut, denn am Dienstag, den 5. dss. Mts., abends in der 8. Stunde wurde die Klingel von einer unberechtigten Person in Betrieb gesetzt. Der Dieb mochte nun das Klingeln vernommen haben (die Klingel war über die Hausflur in die Küche gelegt), denn derselbe ergriff sofort die Flucht, ohne erkannt zu werden. Als der fragliche Dieb wurde nach einigen Tagen der 15jährige H. A. W. ermittelt. W. hat ein vollständiges Geständnis abgelegt. Ein gleichaltriger Bursche F. W. Sch., welcher in einigen Fällen während der Aus führung der Diebstähle auf der Straße Schmiere gestanden hat, kommt wegen Hehlerei mit in Frage. — Eibenstock, 20. November. (Einges.) Herr Paul Bohn aus Zeitz wird im hiesigen Naturheilverein am Sonn abend einen Vortrag über „Die Tuberkulose" halten. Die Wichtigkeit dieses Vortrages kann nicht genug hervorgehoben werden. Jährlich fordert diese Krankheit viele Opfer. Herr Bohn führt Präparate der gesunden und tuberkulösen Lunge in natür licher Größe mit sich. Viel interessanten Stoff muß genannter Herr während seines Aufenthalts in Meran, Südtirol, ge sammelt haben, denn hier hatte er Gelegenheit, der Krankheit tüchtig auf den Grund zu gehen, da doch gerade Südtirol das Land ist, wo man sehr viel mit der Heilung der Schwind süchtigen zu tun hat. Herr Bohn dürfte vielen noch durch seinen Vortrag über Urin-Untersuchungen usw. bekannt sein. — Schönheide. Am Montag, abends nach l l Uhr brannte in Neuheide das sogenannte Freigut nieder. In früherer Zeit war das Gebäude Försterwohnung und später Gasthof gewesen. Der jetzige Besitzer, namens Müller, hat das Gut erst seit kurzer Zeit übernommen. Das Feuer ist im Hintergebäude entstanden. Den ersten Preis erhielt die Fabrikfeuerwehr der Firma Ed. Flemming u. Co. — Zwickau, 19. November. Seit einigen Tagen wurde die 17 Jahre alte Clara Scharschmidt aus Cains dorf vermißt. Sie ist in der Mulde t o t aufgefunden worden. Auf der Brust trug sie einen Zettel mit der Aufschrift: „Eu ren Willen habe ich getan." — Zwickau. In der Rittergutsbrauerei im benach barten Trünzig wurde der Brenner Oskar Trommer von der Transmission erfaßt und getötet. — Annaberg, 19. November. Eine Liebes affäre hat gestern hier einen traurigen Abschluß gefunden. In einem Hause der Kleinen Kirchgasse wohnt die Familie des Fabrikarbeiters Harnisch. Dessen 23jährige Tochter Klara unterhielt mit einem seit Anfang vorigen Jahres als Hausmann hier in Stellung befindlichen 21 jährigen Alfred Rucks ein Liebesverhältnis. Wegendes nicht einwandsfreien Lebenswandels des Rucks und da das Verhältnis die Eltern deS Mädchens nicht dulden wollten, hatte das letztere sich von ihm wieder abgewandt. Wegen der neuerlichen Abnei gung des Mädchens war es zwischen diesem und ihrem ehe maligen Geliebten in letzter Zeit wiederholt zu harten Aus einandersetzungen gekommen. Gestern abend erschien nun Rucks in der Wohnung des Mädchens und da dieses nicht zu Hause war, frug er den Vater desselben, wie es nun eigent lich mit einer Verbindung zwischen ihm (Rucks) und seiner Tochter stünde. Auf die Antwort des Vaters, daß er seine Meinung kenne, zog der junge Mann plötzlich einen Revolver und feuerte diesen auf die Brust des Vaters Harnisch ab, der sofort zusammendrach. Die jn der Familie desselben nach dem Schuß ausbrechende Panik benutzte der Mordbube zur Flucht. Er eilte in der Richtung nach dem Schutzteich, kletterte über dessen Umfriedigung und stürzte sich, offenbar in der Absicht, sich zu ertränken, in das Wasser. Jn dem