Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190710178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19071017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19071017
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-10
- Tag 1907-10-17
-
Monat
1907-10
-
Jahr
1907
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
des Vom Landtag. Dresden, 15. Oktober. 8t. 6. Nachdem gestern Se. Majestät der König das neue an der Brühlschen Terrasse erbaute Landhaus besichtigt hatte, tagte heute zum ersten Male in dem Gebäude die Zweite Ständekammer in ihrer ersten Präliminarsitzung. Obwohl ein feierlicher EinzugSakt nicht stattge- gesunden hat, sondern die Kammer sofort in die Geschäfte eintrat, so lag doch etwas wie Feierstimmung über der Versammlung der gewählten Ver treter des sächsischen Volkes, die sich offenbar in dem neuen stilvollen Saale, dessen Wände ganz mit Eiche getäfelt sind, etwa- fremd vorkam. Eine be sonders reiche architektonische Ausgestaltung zeigt die LängSwand, vor der sich die Sitze deS Präsidiums und der NegierungSvertrcter befinden. Sie ist durch Säulen nnt Prächtig ausgearbeiteten Kapitälen in ein« Reihe von Feldern geteilt, deren mittleres ein Gemälde von Preller ziert, das den Nährstand, Wehrstand und Lehrstand, der Saxonia huldigend, darstellt. Das Gemälde wird von einen, Giebel überragt, an dem zwei allegorische Figuren, Krieg und Friede, in Hvlzskulptur angebracht sind. Der Präsidentenseffel paßt sich in geschmackvoller Schnitzerei dem Hintergründe prächtig an. In das neue HauS ist eigentlich die alte Kammer «ingezogen. Man kann nur sagen, daß sie eine Nuance liberaler als die Zweite Kammer des vorigen Landtages ist. Diese Färbung kam aber heute noch gar nicht zur Geltung. NamenS der Einweisungskommission bewillkommnet« der Präsident Geheimer Rat 0r. Mehnert die verschiedenen Abgeordneten, wies darauf hin, daß nach sechsjähriger Bauzeit da» neue HauS errichtet sei und daß gerade 132 Jahre verflossen seien seit der Vollendung d«S alten Gebäude». Aber auch da» stattlichste und stolzeste Gebäude habe für Land und Volk keinen Wert, wenn der Geist, der über dem Hause und der Versammlung walt«, nicht ge- tragen sei von wahrer Lieb« zum Vaterland und nicht fest und unerschüt- terlich wurzele in der erprobten alten Sachsentreue. Dies« Treue wolle man unwandelbar und ehrlich halten in guten und in bösen Tagen. Di« Beratungen in diesem neuen Haus« möchten jetzt und in aller Zukunft dem Sachsenvolke zum Segen gereichen. Eingedenk der verfassungsmäßigen Ge löbnisse», allezeit «inzutreten für das unzertrennlich« Wohl von König und Vaterland, bringe die Kammer ihre Huldigung dar mit dem Rufe: „Seine Majestät der König leb« hoch!" Der Hochruf sand begeisterten Widerhall. Hierauf ehrt« die Kammer durch Erheben von den Sitzen da» Andenken der inzwischen verstorbenen Abgeordneten und schritt al-dann zur AuSlö- sung der Abteilungen, nachdem auch Ee. Exzellenz, der Herr Finanzmintster l)r. v. Rüger die Kammer im neuen Haus« begrüßt und betont hatte, daß di« Abgeordneten bei der Regierung stets volle» Verständnis finden würden und derselben Vertrauen entgegenbringen möchten. Dann werde ein ersprieß- liche» Zusammenwirken möglich sein. Leider war da» leis« Organ Sr. Ex zellenz de» Herrn Minister- auf der Journalistentribüne sehr schwer, schwerer noch al» in dem erheblich kleineren früheren Sitzungssaal« verständlich. Nachdem di« Abteilungen ihr« Konstituierung angezeigt hatten und da» Pro tokoll verlesen worden war, fand die Sitzung ihren Abschluß. Sämtlich« Minister wohnten der Sitzung bei. Di« Präsidentenwahl findet morgen vormittag kl Uhr statt. den Wagen, um alles nach Brand mitzunehmen. Beim Einpacker» äußerte die Grete Beier dem Spediteur gegenüber, daß es gut »väre, daß Preßler tot sei. Als verheirateter Mann hätte er sie ja doch einmal nicht heiraten können, und vielleicht hätte er sie, wenn sie gerade in Chemnitz gewesen wäre, eben aus dicsein Hinderungsgrunde erschossen. Hieraus ergibt sich, daß es die Grete Beier selbst war, die das ganz unbegründete Gerücht verbreitete, Preßler sei verheiratet. - Plauen, 15. Oktober. Wie der »Bogtl. Anz." berichtet, hat in der Waldbauschule ein 16 jähriger Schüler einen gleichalirigen Mitschüler beim Hantieren mit einem Revolver erschossen. Der Täter ist flüchtig. — Buchholz, 14. Oktober. Die Ausstandsbe wegungen in der Prägebranche haben in der so zialdemokratischen Presse zu Angriffen gegen die Partei freunde des Reichstagsabgeordnelen vr. Stresemann und gegen dielen selbst geführt, insofern man ihnen vorwirft, während der Reichstagswahlkampagne zur gewerkschaftlichen Organisation der Arbeiter aufgefordert zu haben, während diese Organisationen jetzt von ihnen bekämpft wurden. Reichs- tagsabgeordnetncr vr. Stresemann wird nun in nächster Woche in einer hier stallfindenden öffentlichen Versammlung sich mit diesen Angriffen beschäftigen und dabei auf die Fragen der Sozialpolitik näher eingehen. — Vom Erzgebirgskamm, 14. Oktober. Auf einer in Abertham abgehaltenen Versammlung der Gemeinden des Bezirks Platten wurde über die Errichtung einer Auto mobillinie im oberen Erzgebirge, die bis Johanngeorgenstadt führen soll, beraten und beschlossen, die Ausführung des Planes mit allen Kräften zu betreiben. Auch die Bezirke Weipert, Preßnitz und St. Joachimsthal sollen für das Pro jekt interessiert werden. Durch die geplante Automobillinie würde auch eine Verbindung der beiden Bahnlinien Karls bad-Johanngeorgenstadt und Komotau—Weipert vorn Bahn hof Bäringen nach dem Bahnhof Schmicdeberg geschaffen. — Aus dein G o t t l e u b a t a l e, 13. Oktbr. Die erste Gasfernleitung in Deutschland hat jetzt unser Gotlleubatal aufzuweisen, indem die Thüringer Gasge sellschaft (Sitz Leipzig) von Mügeln bei Pirna aus eine Gas leitung nach Zehista, Kleinkotta, Berggießhübel und Gottleuba hergestellt hat. Wie es heißt, plant man noch eine weitere Verlängerung der Leitung über Hellcndorf nach dem böhmischen Orte Peterswald, so daß dann das Gas über die Grenze geleitet würde. Beabsichtigt war noch von Mügeln aus eine Gasversorgung von Copitz bei Pirna, die Stadt Pirna hat jedoch das Legen der Röhren in ihrem Gebiete nicht gestattet. — Auf dem Schauplatze der Schlacht von Kesselsdorf fand am Sonntag nachmittag die Enthüllung und Weihe eines Denkmals statt, das kommenden Geschlechtern Kunde von jener vor nunmehr 162 Jahre»» in der Nähe voi» Dres den gelieferten Schlacht geben soll. Es ist ein schlichter Ge denkstein aus fränkischem Muschelkalk, der nach einem Ent würfe des jungen Dresdner Architekten, Max Hans Kühne, an der Freiberg-Chemnitzer Staatsstraße in unmittelbarer Nähe des kleinen Kesselsdorfer Bahnhofes errichtet worden ist. In einer von Prof. Groß entworfene», Kartuche an der Vorderseite des Denkmals liest man die Inschrift: „Zur Er innerung an die Schlacht bei Kesselsdorf, 15. Dezember 1745", während auf der Rückseite des Steins folgendes eingemeißelt worden ist: „Errichtet vom Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz, Ortsgruppe Briesnitz und Umgegend und der Ge meinde Kesselsdorf. 1907." - Das neue Ständehaus ist am vergangenen Montag mittag in einer Schlußsitzung der ständischen Landhaus baukommission ohne jede Feierlichkeit den Präsidien der beiden Kammern übergeben worden. Unmittelbar darauf besuchte Se. Majestät der König das Ständehaus. Der Monarch wurde von den Präsidien beider Kammern und Mitgliedern des Staatsministeriums empfangen und durch das Gebäude geführt, das er mit großem Interesse besichtigte. — Bei einigen Truppenteilen stellt inan jetzt Proben an, die Unterbette», der Soldaten mit zu diesem Zwecke hergestclltem Papier an Stelle des Strohes zu füllen. Die neue Einrichtung soll eine größere Sauberkeit bedingen und infolge der Imprägnation des Papieres, Ungeziefer nicht aufkommen lassen. Mehrere größere Fabriken beschäftigen sich bereits ausschließlich »nit der Herstellung dieses Papieres. manten und Smaragden ausgelegt. Ansichten der Guildhall und des Mansionshouse, vier ziselierte Figuren, die Bildhauer kunst, Musik, Malerei und die Literatur darstellend, sowie das emaillierte Wappen der Londoner Citt») schmücken das Kästchen. Auf dem Deckel sieht man die Namenszüge des Kaisers und der Kaiserin und das Wort „Willkommen." Um die Inschriften sind in Gold getriebene Figuren, die Handel und Gewerbe versinnbildlichen, gruppiert. — Die städtische Körperschaft hat für den Empfang in der Guildhall 1300 Pfund Sterling bewilligt. — London, 15. Oktober. Aus Shreivsbury wird telegraphiert, daß der von Crewe nach Bristol gehende Eil- zug der London and North Western-Eisenbahn heute nacht um Uhr dicht vor der Station Shrewsbury auf einer Kurve entgleiste. Sämtliche Wagen, außer dem letzten, sprangen vom Gleis und wurden zertrümmert. Rettungs korps waren schnell zur Stelle und arbeiteten nach Kräften an der Befreiung der unglücklichen Opfer. Nach den letzten Nachrichten hatte man 15 Tote, darunter den Lokomotiv führer und Heizer, und 23 schwer Verletzte aus den Trümmern hervorgeholt. — Marokko. Das Hauptinteresse in der Marokko angelegenheit konzentriert sich zurzeit auf die Verhandlungen zwischen Frankreich und Sultan Abdul A s i s. Nach Nachrichten aus Rabat, die am Montag in Paris eingegangcn waren, bestätigt es sich, wie nach einer Drahtmeldung die „Agence Havas" halbamtlich mitteilt, daß Sultan Abdul Asis seine Lage mit dem Gesandten Regnault besprochen hat. Es ist aber, so fügt die „Agence Havas" hinzu, im Gegen satz zu gewissen Gerüchten durchaus unrichtig, daß er die Be setzung aller marokkanischen Häfen verlangt und Frankreich volle Aktionsfreiheit in Marokko angeboten habe, falls dieses sich zur Hergabe einer Anleihe bereit erkläre. Die Geldnot, in der Abdul Asis sich augenblicklich befindet, ist groß. Er soll, nach dern „Echo de Paris", erklärt haben, er müßte bis Freitag dieser Woche die für die Truppen nötige Summe erhalten, da er sonst die ganze Mahalla von Rabat zu ent lassen genötigt sei; er würde dann mit seinem Gefolge in Rabat bleiben und die weiteren Ereignisse abwarten. Der Sultai» soll auch durch das Gerücht von dem Herannahen der Hasidischen Mahalla in große Aufregung versetzt sein. „Echo de Paris" meint, eine der Bedingungen, unter denen Frankreich den Sultan Abdul Asis aus seinen gegenwärtigen Geldnöten befreien würde, sei, daß die franzosenfeindlichen Elemente aus dem Maghzen vollkommen verschwinden müßten. — Mogador, 15. Oktober. Es bestätigt sich, daß zwei Mahalla MuleyHafids, die eine nach Mo gador, die andere nach Haha abgegangcn sind. Die beiden Städte werden sofort besetzt werden, sobald die Gouverneure den Mahallas den Eintritt in diese verweigern. — Amerika. Mit der Entsendung eines ame rikanischen Geschwaders in den Stillen Ozean ist nunmehr begonnen worden. Die Kreuzer „Tenesse" und „Washington" traten von Hampton Roads die Fahrt nach dem Stillen Ozean und Sud-Amerika als Avantgarde der Atlantischen Flotte an. Die Kreuzer vereinige»» sich in der Magdalenabai mit den neue»» Kreuzern „California" und „South Dakota" zur Vornahme ausgedehnter Manöver. Lokale und sächsische Nachrichten. — Schön hei de, 15. Oktober. Vorüber ist nun auch unsere Kirmes. Vom herrlichsten Wetter begünstigt konnte sie in diesein Jahre gefeiert werden. Der Himmel lachte, es lachten die Menschen, kurz, überall sah man fröhliche Ge sichter. Die Chausseen, welche nach hier führen, waren be lebt mit Kirmesbesuchern, zu Fuß, auf Wagen und Rädern strömten die Leute aus den Nachbar-Städten und -Dörfern herbei. Selbst die „ältesten" Einwohner konnten sich nicht entsinnen, daß solch schönes Sommer-Wetter schon jemals während der Kirmeszeit geherrscht habe. In den Wirtschaf ten, Kaffees und auf den Tanzsälen war cs gedrängt voll, daß man kaum einen Tisch, geschweige denn Stuhl, erhaschen konnte, ja selbst auf das Karussell gingen zuweilen nicht alle Menschen hinauf, die da fahren wollten. . . . Jetzt ist sie vorüber, die Kirmeszeit, und unsere Einwohner blicken mit Dank und Zufriedenheit zurück. Nur der Griesgram murrt vor sich hin: Gott sei dank, daß der Klimbim vorbei ist, da kann man ja nervös bei werden Tor du, der du die Freude»» der Kirmes nicht genießest. - Leipzig, 10. Oktober. In einer Wohnung an der Bornaischen Straße sprach ein alter Bettler vor. Er bat um eine Gabe, da er kein Schlafgeld habe. Die Hausfrau wollte ihm einen Zehnpfenniger geben, gab ihm aber ein 20- Mark stück. Nach einer halben Stunde kehrte der Bettler zurück, klärte die Frau auf und gab ihr das Geld zurück. Gerührt über seine Ehrlichkeit sammelte man im Hause für den redlichen Bettler. Er nahm dankend die Spende»» ent gegen und sagte: „Das unehrlich erworbene Geld hätte mir ja doch keinen Segen gebracht." — Leipzig, 15. Oktober. Die Revision Rechtsanwalt Hau gegen das ihn zum Tode verurteilende Erkenntnis des Schwurgerichts Karlsruhe ist voin Reichs gericht verworfen worden. — Freiberg. Zur Affäre der Brander Bürger meisterstochter werden neue Einzelheiten bekannt, die erkennen lassen, daß der Mordplan von langer Hand vorbereitet war. So hat sich herausgestellt, daß die Grete Beier schon vorher, ehe sie ihrem Vater den Revolver ent wendete, sich eine Mordwaffe zu beschaffen versucht hat. Sie beauftragte vor längerer Zeit die Brander Botenfrau, ihr in einer Freiberger Waffenhandlung einen Revolver mit scharfer Munition zu kaufen. Der Waffenhändler lehnte die Verab folgung des Revolvers ab, weil die Botenfrau eine Bescheinigung nicht vorweisen konnte. Tags daraus kam die Botenfrau wieder, zeigte eine von der Grete Beier ausgestellte Bescheinigung vor und erhielt darauf den Revolver. Allerdings gab der Händler nur Platzpatronen mit und machte dem Bürgermeister Beier telephonisch Mitteilung von dem Waffenkauf seiner Tochter. Dieser nahm daraufhin seiner Tochter die Waffe wieder ab und brachte sie nach einigen Tagen den Händler wieder zurück. Weil ihr dieser Versuch, zu einer Mordwaffe zu gelangen, nicht glückte, verschaffte sich die Beier dani» einen von der Brander Polizeibehörde konfiszierten Revolver eines Selbstmörders, niit dem sie dann die Mordtat ausführte. Daß häßlichste Habgier der Beweggrund zur Mordtat war, beweist auch folgende Darstellung: Wenige Tage nach Pretziers Tode kamen die Mutter Beier und ihre Tochter — letztere im Hellen Kleide! — mit einem Möbelwagen vor die Chem nitzer Wohnung Preßlers vorgefahren. Dann packten beide die ganze Wohnungseinrichtung Pretziers, seine Wäsche, Kleidungsstücke, sogar die Restbestände seines Weinkellers in es ist s gretzzio ner Kc verrück! doktor, 'ne Po unaussi man sicl Modelle Es Frage « aufwarf. W stammt undeka» nur ein sich de in den nächst! Reorga das Kl Ballad» Treu u wenige Lenthe, mens s sich da« plattde» und de aus no genann Karte d liches? und M leuchtet oder rii die de» sumpfil einen c fache, t und K» kann, sten B< man bi deutsch» beiden dort ge „Holtoi man se W neben i bäuchig Oefen des To aus Ko besser § mit Dc ließen findet, vattersc zum N Ofennsi Anzahl köstliche D» mit der eignisse bis hie oder a Nachwt Erzähl» wirklich und tie erst zur in dem für uns Di einst di» sind he» den eir Tiefebei herrscht« gefährli einst di» klang, Baum wogt w dern ei» mehr bi u. H.', Zungen bauern bilde dc städte s Leben i aber sä nächste Bureau» Pension die „La zur Bes merkt e» aegange Geld al mit dem sein? - Es torfer ? schenkte» oder Lu dort nr rüden - jedes eö Als 1«. Iie-»mg 5. Klaffe 152. König!. Sachs. Laubes - Lotterie, gezogen am l2. Oktober 1907. 50 oao Mark auf Nr. 86728. 20 «00 Mark aus Nr. 26049. l« ooo Mark aus Nr. 62354 5000 Mark aus Nr. 7054 3000 Mark auf Nr. 6288 7990 10201 10529 II623 30656 32440 43709 47769 47901 69852 75371 77681 82113 84137. 2000 Mark aus Nr. 1466 3674 10561 15848 27629 28187 29314 35011 51162 53750 54193 59127 63675 70158 85234 85941 85948 87672 92743. 1000 Mark aus Nr. 870 8513 11345 11854 12668 13051 19944 21475 21626 21813 24670 25115 33386 36141 38964 46525 46644 49759 51613 51901 53462 53654 55697 56617 57327 57824 58645 59817 60761 62701 63500 68132 68259 68648 69775 71158 72066 72627 75642 75659 75809 78627 81442 81784 81912 81991 86298 87422 94812 95440 95855 98883 99684. 500 Mark auf Nr. 1389 5761 5995 8765 9835 13127 14394 16796 17982 19545 24102 24139 26945 27750 28219 29434 29848 30601 31292 31416 31743 35460 35809 36454 37271 37538 39458 40755 41752 41901 44792 46622 46783 47943 48577 49429 49863 51273 52667 54227 59514 64085 65576 67860 68175 69483 71355 80334 81411 83590 84543 87127 88026 89801 90939 92704 93260 96028 96108 96793 97462 98435 98939 II. Ziehung gezogen am 14. Oktober 1907. 30 000 Mark aus Nr. 80490. ISooo Mark auf Nr. 27743. 5000 Mark aus Nr. 18493 58860. 3000 Mark auf Nr. 21 1577 2092 6516 10357 10724 12163 18030 18626 23014 24778 39688 39708 47613 53345 56350 67866 69205 80928 88794. 2000 Mark auf Nr. 3602 8950 10590 11687 13551 15112 16041 18898 20798 21106 22609 24839 26304 27218 31920 37799 41181 46455 51309 55036 58611 71172 72856 73854 78435 78694 80174 81089 83403 92935 94214 94321 96111 98335 99383. 1000 Mark aus Nr. 3976 6388 8779 13432 14125 16527 19724 22859 23435 25069 25683 31380 31490 31948 34252 36514 36651 38950 39894 43169 45570 46536 46545 47663 49546 49997 50142 59401 60169 63454 64363 64794 67691 71973 73150 76598 81443 82886 87316 87493 89623 94384 500 Mark auf Nr. 3411 5502 8803 8975 9850 15150 19080 19200 20178 21321 21356 21407 22470 22871 23698 24552 25548 26326 26630 27004 29078 33033 33435 34858 35254 35750 35897 36530 36587 38319 39617 42603 42826 49386 49799 51052 52672 53209 55179 58518 59040 61282 66422 66426 67886 69552 73440 73674 74745 74922 76333 76648 76884 77548 78136 81973 83164 83863 85104 86888 87828 91265 95435 95619 96250 98105 98321 98606. Per Galgenstrick. Kleinstadtbilder von Th. Schmidt. (40. Fortsetzung.) „Wo bist Du nur gewesen. Junge, in dieser kalten Nacht; ich habe Dich überall gesucht." „Ich habe mich in der Kncchtekammer in ein leeres Bett gelegt; der Konrad ist ja bis morgen zu seinen Eltern be urlaubt. Aber geschlafen habe ich nicht, Mutter." „Das darfst Du nie wieder tun, der Vater ist sehr böse und ich ängstigte mich schrecklich, denn ich glaubte. Du könn test Dir das Leben nehmen. Und die Lucie hat heute Nacht Deinetwegen viel geweint. Du tust ihr Unrecht, sie ist nicht das, wofür Du sie hälft. Sieh das doch endlich ein." Das Wasser auf dem Herde kochte. Frau Doris er hob sich und bereitete schnell eine Kanne Kaffee. Pankraz trank und aß ein wenig, dann schob ihn die Mutter zur Tür hinaus. „Geh leise auf Dein Zimmer und schlaf noch ein paar Stunden, ich werde Vater bitten, daß er dich für dieses Mal nicht bestraft. Es ist ja heute Dein Geburtstag, mit Rück sicht darauf wird er wohl Milde walten lassen." Pankraz schlich sich fort; er sah sein unüberlegtes Tun ein und bereute aufrichtig, den Eltern Kummer und Sorge bereitet zu haben. Den Vater sah er erst nach der Schule beim Mittag essen wieder. Für dieses Mal kam er, da er um Verzeihung bat und die Mutter wieder einmal seine Fürsprecherin ge wesen war, mit einer derben Strafrede davon. Vor der Lucie schämte er sich ein wenig, als die Mutter ihn nach dem Essen abseits an einen kleinen Tisch führte, auf den sie verschiedene Gegenstände als Geburtstagsgeschenke gelegt hatte und er unter diesen eine bunte seidene Schärpe erblickte, die er sich als „Oberst" der kleinen Schützen einmal gewünscht hatte. Er reichte dem hocherfreuter» Kinde verlegen die Hand und bedankte sich für die Aufmerksamkeit. Zu der Einsicht, daß er das Kind auch um Verzeihung zu bitten habe, ver mochte er sich indes noch nicht aufzuschwingen. Sein Miß trauen gegen das Mädchen hatte zu tiefe Wurzeln in seinem Herzen geschlagen, als daß es durch d'ese Tat und die Ver sicherung der Mutter, es verklatschte ihn wirklich nicht bei den Eltern, daraus verschwinden konnte. Lucie war von diesem Tage ab in ihrem Benehmen gegen Pankraz merklich kälter und vorsichtiger geworden. Hatte sie früher ihn nie verklatscht, sondern im Gegenteil verteidigt, so ergriff sie von jetzt ab nie wieder Partei für ihn oder beschönigte seine unüberlegten Handlungen. Nach ihrem Verhalten mutzte man glauben, Pankraz sei ihr plötz lich eben so gleichgültig geworden wie jedes andere ihr nicht näher bekannte Kind. War das Unwetter, das über dem Haupte des kleinen Sünders geschwebt hatte, dieses Mal wieder glimpflich vor übergezogen, so sollte die Ursache desselben bei der anderen Partei in der Stiftstraße scheinbar bedenklichere Folgen haben. Als die beiden Doktoren von der Kegelbahn weg zu der Heidorn eilten, da fand der „Viehdoktor" bei ihr nichts mehr zu tun, denn Kanis hatte trotz aller weichen Polster und trotz sanften Strichelns seiner Herrin seine Hundeseele aus gehaucht. Ein gütiges Geschick hatte ihn davor bewahrt, die ganzen zwanzig Fuder Weserkies in einzelnen Steinen mit dem Maule ins Haus der Jungfer Lucinde zu schleppen. Dagegen gab es für den „Menschendoktor" desto mehr zu tun. Das Heideröslein war ganz aufgelöst in Trauer und Wehmut. Wohl an die hundert Male hatte sie mit tränen dem Blick auf den toten Liebling gejammert. „Ach, wenn das mein guter Alex wüßte!" Der gute Alex wußte freilich noch von nichts, dagegen wußten die Herren Doktoren, als sie bei ihr ins Zimmer traten, sogleich, was den beiden In sassen desselben fehlte, nämlich garnichts. Der Hund war tot, also fehlt ihm nichts mehr. Fräulein Lucinde fehlte auch nichts weiter, als der Moppel ihres „guten Alex', und diesen konnte ihr kein Doktor der Welt wieder lebendig machen. Da das Heideröslein sich mit der Versicherung des Doktors, es fehle ihr nur Ruhe und ein paar Tassen Kamillen tee,' nicht zufrieden gab, sondem darauf bestand, daß er ihr eine Medizin verschriebe, da sie sich sehr elend fühle und den ganzen Tag schon „Kongretzzionen zum Kopf' gehabt habe, so setze sich der alte Rat grimmig an den Tisch und schrieb auf ein Rezeptformular: „k. I. Oleum rie. OH 2. oitric. OH ^gua äe8till. 1,0. Nach Belieben.' Danach empfahl er sich. Draußen aber äußerte er mit boshaftem Lächeln gegen seinen Begleiter:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)