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>em LSOS »8 erin ifge- ung vem s- er Db ree o » >»te ank vir 'luf em po fen !t h ll n s i Tag Er etter Ge- des >em Abonnement viertetj. 1 M. 2b Pf. einschließl. de» „Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen* in der Expedition, bri unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lrlrgr.-Adrestr: Amtsblatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile l2 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 210. n. r- !N SN, ott r. er Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden Freitag und Tonnabend, den 23 und 24. August 1007 nur dringliche Sachen erledigt. Schwarzenberg, am 17. August 1907. Königliche AmtshliuptmamNchaft. Am 15. August 1907 waren der 3. Termin der diesjährigen Ecmcirrdecin- kommenstcuer und der 2. Termin lScmeindcgrundsteucr fällig Es wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen vierzeftn- tägigen Frist gegen etwaige Restanten im Wege der Zwangsvollstreckung vorgegangen werden wird. Der Gemeinderat zu Schönheide. Morenga wieder auf deutschem Heöiet. Wenn nicht alles trügt, stehen der vielgeprüften südwest afrikanischen Kolonie von neuem kritische Tage bevor: Die Erwartung, daß Jakob Morenga, der gefährlichste Gegner unserer Truppen, die zu seiner Unschädlichmachung gegen ihn eingeleitete Aktion der Kappolizei durchkreuzen werde, hat sich bestätigt. Durch 400 Hottentotten unter Simon Coppers Führung verstärkt, ist die Bande Morengas nicht nur der Kappolizei entwischt, sondern sie hat sich wieder auf das deutsche Gebiet begeben. Neue langwierige Kämpfe mit diesem gefährlichen Gesindel stehen bevor. Auch der Hottentotten kapitän Christian, der sich den deutschen Behörden bereits unterworfen hatte, scheint nicht übel Lust zu haben, mit Mo- renga und Simon Copper gemeinsam gegen die Deutschen Front zu machen., Es mag ununtersucht bleiben, inwiefern die Kapbehörden an dem Entweichen Morengas unschuldig sind. Jedenfalls wird er ihnen den Gefallen, bei einer etwaigen Rückkehr aus der deutschen Kolonie ihnen in die Arme zu laufen, nicht tun. Mit den 400 Mann Simon Coppers, dem Kern der Orlog- mannschaft der Hottentotten, kann er sich im bergigen, schluchtenreichen Süden unserer Kolonie monatelang, wenn nicht jahrelang halten. Diese Copperleute haben den Deut schen den Krieg bis aufs Messer geschworen; sie sind es, die ihren Kapitän Simon gezwungen haben, sich wieder an ihre Spitze zu stellen, nachdem er seine Unterwerfung bereits an gezeigt hatte. Unter der Führung des verschlagenen und mit dem südwestafrikanischen Kleinkriege besser als irgend ein anderer Eingeborenenanführer vertrauten Morenga bedeutet diese Bande eine neue schwere Gefahr für die Kolonie. Zu mal wenn sich auch noch der Kapitän Christian ihr anschließt. Der endliche Ausgang des Kampfes kann ja nicht zweifelhaft sein. Aber bis Morenga und seine Leute unschädlich gemacht sind, werden noch Monate vergehen, und wir werden die Unterlassungssünden der Kapbehörden, die bisher die schwarzen und gelben Rebellen und Mordbrenner als kriegführende Macht behandelten, mit schweren Opfern an Blut und Geld büßen müssen. Die vorliegende amtliche Meldung lautet: Berlin, 16. August. Ein Telegramm des Gouver neurs v. Lindequist ausWindhukmeldet: DerG ouoerneur der Kapkolonie drahtet dringend, daß nach Nachrichten vom Polizeiinspektor, der Morengas Spuren über Kuydas bis zur Grenze verfolgte, dieser mit 400 Anhängern, von denen 150 bewaffnet waren und zwar meist mit Martini- Henry-Gewehren, am 13. August die deutsche Grenze bei Orlogskloof überschritten hat und an der Grenze von Hottentotten mit Pferden und Rindern getroffen wurde. Die Kappolizei konnte wegen des ungünstigen Ge ländes mit Morenga keine Fühlung gewinnen. Der Premier minister hat dem Generalkonsul mitgeteilt, daß Morenga angeblich nach Warmbad wolle, um mit Johannes Christian wegen der Fortsetzung des Aufstandes zu verhandeln. Der Kapgouverneur benachrichtigte den Magist rat in Npington, daß M o r e n g a sich das A s y l in der Kapkolonie verscherzt habe, daß alle verfügbaren Polizeikräfte an der Grenze zu stationieren seien und daß Morenga zu arretieren oder ins deutsche Gebiet zurückzutreiben sei, falls er versuchen sollte, wieder britisches Gebiet zu betreten. Truppen werden nach Mög lichkeit im Süden für den Neuausbruch der Feindseligkeiten bereit gestellt bezw. dorthin in Marsch gesetzt. Die Farmer sind gewarnt. Die Behörden der Kapkolonie ziehen, wie hierzu noch aus Kapstadt telegraphirt wird, alle zu Gebote stehenden Polizisten an der Grenze zusammen, um mit den Deutschen gemeinsam gegen Morenga vor zugehen. Nach einer Meldung der deutschen Botschaft in London hat Sir E. Grey dieser den Inhalt der Meldung von dem Uebertritt Morengas auf deutsches Gebiet mit dem Bemerken bestätigt, daß dieser in Zukunft kein Asyl auf eng lischem Boden erhalten werde. Sir E. Grey hat gleich zeitig sein Bedauern darüber ausgesprochen, daß die Bemüh ungen der Kapbehörden, Morenga am Uebertritt zu hindern, erfolglos gewesen seien. Durch Morengas Orloa wird die Lage wieder so kritisch, wie 1905 zur Zeit der Kriegserklärung Hendrik Witbois. Glücklicherweise fft jetzt die Bahn von Aais nach Keetmans- hoop vollendet, sodaß uns nicht mehr die „Durststrecke* ge fährlich werden kann, die, 60 Kilometer lang, vor der durch Schuld des Reichstags verzögerten Fertigstellung so furchtbare Tagesgeschichte. — Deutschland. Zum englischen Besuche des deutschen Kaiserpaares meldet die „Londoner Tribüne", daß die Ankunft in England am 18. November erfolgen wird. Der Kaiser und die Kaiserin werden sich nach Schloß Windsor begeben und dort vier Tage lang Gäste des eng lischen Königspaares bleiben. Ein Gegenbesuch des letzteren in Berlin im nächsten Jahre wird der „Tribüne" als nicht außerhalb der Grenzen der Möglichkeit liegend bezeichnet, wenn schon darüber noch nichts bestimmt sei. — Ueber „Europäische Politik" schreibt die offiziöse Süddeutsche Reichskorrespondenz: Eine leichte Ent stellung in der politischen Physiognomie Europas hat sich jetzt zurückgebildet. Im Frühjahr war der Schein entstanden, England könne unter Abschwächung seiner Beziehungen zu den Kaiserreichen als Mittelpunkt eines westmächtlichen Ver bandes Neuerungen an den Küsten des Mittelmeeres und in den Balkanfragen anstreben. Der Schein war falsch, und sowohl die britische Diplomatie wie die Regierungen anderer westlicher Staaten haben sich mit Recht dagegen gewehrt. Als Widerpart dieser angeblichen mittelländischen Neubildung ließ man damals in den Zeitungen einen Dreikanerbund aufmarschieren. Auch da'ür war kein ernsthafter politischer Hintergrund vorhanden. Nirgend konnte man eine Entwickelung wünschen, durch die Europa in zwei Lager gespalten würde. Die Vorgänge der letzten Zeit machen es vollends zur er freulichen Gewißheit, daß ein grundsätzliches Abschwenken Englands von den Kaisermächten nicht ins Auge gefaßt, so gar bestimmt zurückgewiesen wird. Dafür zeugt die Gestaltung des Verhältnisses zwischen England und Rußland, die wohl vornehmlich der Balkanlage gewidmete Besprechung in Ischl und nicht zuletzt der Wandel in den deutsch-englischen Be ziehungen, der in den Trinksprüchen von Wilhclmshöhe einen so entschiedenen Ausdruck gefunden hat. — Zur Lage in Südwestafrika. Der Kom mandeur der Südwestasrikanischen Schutztruppe Oberstleut nant v. Estorfs, der zurzeit noch in Windhuk weilt, wird, wie der Berliner „Lokal - Anzeiger" hört, mit seinem Stabe (Hauptmann Heye und Hauptmann Bauszus) nach Keet - manshoop abrücken. Ueber Morenga liegen bis zur Stunde keine neuen Nachrichten vor. Zu der Meldung, daß Morenga beabsichtige, mit seinem ehemaliger. Raubgenossen Johannes Christian zu unterhandeln, bemerkt die offiziöse „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", daß dieser an fangs Oktober 1906 um Frieden hat bitten lassen. Der Vertrag sprach die Unterwerfung aus. Die Waffen mußten abgegeben werden. Als Wohnsitze, die sie nur mit Erlaubnis verlassen dürfen, wurden den sich Unterwerfenden Lokationen bei Warmbad, Gabis, Draaihoek und Worte! zugewiesen. Ihre Ueberführung dahin ging glatt von statten. — Die offiziöse „Kölnische Zeitung" bestätigt die von den „Berl. N. N." ausgesprochene Meinung, daß festgestellt werden müsse, daß nach allen vorliegenden Nachrichten die Engländer sich alleMühe gegeben haben, Morengas habhaft zu werden und ihn an einen Ort zu bringen, wo er nicht mehr in der Lage wäre, Unruhen gegen Deutschland zu erregen. Man kann jetzt mit Sicherheit erwarten, daß England alles, was in seinen Kräften steht, tun wird, um Morenga jede Verbin dung mit englischem Gebiet und vor allem die Zufuhr von Waffen und Munition abzuschneiden und es unmöglich zu machen, daß er wieder, ohne verhaftet zu werden, auf eng lisches Gebiet flüchtet und dann von neuem in deutsches Gebiet einbricht. So bedauerlich es also auch ist, daß Morenga nicht jetzt schon unschädlich gemacht werden konnte, so wird seine Lage durch die jetzige Haltung Englands wesentlich erschwert werden. Mühen und Opfer verlangte. Jetzt können die Grenzmaga zine schnell gefüllt werden. Die Fortsetzung der Bahn muß beschleunigt werden. Morenga hat nach obigem Tele gramm jetzt keine Wahl mehr zwischen deutschem und eng lischem Gebiet; er muß gegen zwei Gegner kämpfen. — Gegenüber diesen Nachrichten wird es von Interesse sein, die Stärkezahl der im Schutzgebiet befindlichen Schutztruppe zu erfahren. Zurzeit befinden sich im Schutzgebiet: 217 Offiziere, 47 Sanitätsoffiziere, 124 Beamte und 5534 Mannschaften, in Summa 5922 Köpfe. Hierzu kommt der am II. d. M. von Cuxhaven abgegangene Ab lösungstransport in Stärke von 8 Offizieren, 1 Sanitätsoffizier und 950 Mannschaften, sodaß sich im Monat September im Schutzgebiet 6881 Köpfe befinden werden. — Oesterreich-Ungarn. Der König von England ist Freitag abend in Marien bad eingetroffen. — Vom Balkan. Zwischen türkischen Truppen und einer zahlreichen bulgarischen Bande fanden lebhafte Kämpfe in Dermandjioi bei Memelik statt. Der Unterchef Tseutomizi, ein Leutnant, sowie 30 Komitatschis mit ihrem Anführer wurden getötet. Die Komitatschis be nutzten Bomben und setzten 30 Häuser in Brand, in denen drei Bauern verbrannten. Die Bande wurde gänzlich aus gerieben. Die türkischen Verluste sind unbedeutend. — Marokko. Seit Dienstag, dem Tage, an welchem die französischen Schiffsgeschütze abermals Araberhaufen vor Casablanca beschossen hatten, ist die Ruhe in Marokko nach allen vorliegenden Telegrammen nirgends gestört worden. Nach einer Meldung der Agence Havas glaubt man, daß eine allgemeine Rückkehr zu friedlichen Zuständen eintreten wird, sobald die Stämme die Gewißheit haben, daß das französisch-spanische Vorgehen auf die Orte, in denen Un ruhen ausgebrochen sind, beschränkt bleibt. — Wie das Reutersche Bureau meldet, soll in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag General Drude eine Bot schaft von den Kabylen erhalten haben, in der seine s o - fortige Ergebung gefordert wird, widrigenfalls große Scharen von Arabern die französischen Truppen vom Erd boden vertilgen und die Stadt zerstören würden. Danach scheint es nicht ausgeschlossen zu sein, daß die Marokkaner einen noch größeren Angriff als bisher auf die französisch spanischen Truppen bei Casablanca ausführen werden. — Südafrika. Die Transvaal-Regierung will den berühmten Diamanten-Cullinan ankaufen und ihn dem König Eduard als Zeichen der Ergeben heit der Bevölkerung von Transvaal zum Geschenk machen. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 19. August. Vergangenen Sonnabend vorm. ', l 1 Uhr wurde der Flaschenbierhändler Heilmann von seinem in gereizter Stimmung befindlichen Esel derart in die linke Hand gebissen, daß es fremder Hilfe bedurfte, um dieselbe wieder zu befreien. Der Handrücken und Hand teller wurde dadurch so schwer verletzt, daß Herr Heilmann voraussichtlich für längere Zeit arbeitsunfähig sein wird. Glücklicherweise war sofortige Hilfe seitens zweier Mitglieder der hiesigen Sanitätskolonne zur Stelle, welche ihm einen Notverband anlegten, worauf der Verletzte in ärztliche Be handlung gegeben wurde. — Eibenstock, 19. August. Sonnabend nachmittag 4 Uhr fand die Hebefeier des Unterkunftshauses auf dem Auers berge statt. Zu derselben hatten sich eine große Anzahl Schaulustige aus nah und fern einge funden. Vom Gesamtoorstande des Erzgeb.-Vereins waren die Herren Oberlehrer Möckel, Stadtrat Härtel, Ober lehrer Lorenz und Prof. vr. Frey aus Schneeberg, sowie Herr Prof. Or. Spindler aus Zwickau erschienen. Letzterer unternahm die Reise auf einem Automobil aus der rühmlichst bekannten Fabrik der Firma Horch in Zwickau. Die Zweig vereine Eibenstock und Johanngeorgenstadt waren stattlich vertreten, auch aus Sosa hatten sich Teilnehmer eingestellt. Von den König!. Behörden waren Herr Oberforstmeister Lommatzsch aus Eibenstock, Herr Finanzrat Ke mm lein aus Zwickau und die Herren Forster Arnold und Apelt anwesend. Die schlichte Feier bestand in zwei Ansprachen, die von Herrn Finanzrat Kemmlein, der den Entwurf des Hauses schuf, und von Herrn Seminar - Oberlehrer Möckel gehalten wurden und die in ein Hoch ausklangen auf den Erzgebirgsverein und auf den Schirmherrn des Erzgebirgs- Vereins, Se. Maj. König Friedrich August. Sodann wurde unter Leitung des Herrn Finanzrat Kemmlein der stattliche Bau besichtigt, der schon jetzt trotz seines unfertigen Zustandes einen vorteilhaften Eindruck macht. Die starken und zum Teil recht hohen granitnen Grundmauern tragen ein festge fügtes, mächtiges und dichtes Balkenwerk, das durch große eiserne Anker dem Gebäude festen Stand verleiht gegen Sturm und Wetter. Im 1. Stockwerke befinden sich die beiden Gast zimmer, von denen das kleinere den Namen „Zwickauer Zim mer" erhalten soll, da es in würdiger Weise vom Zweigver ein Zwickau vollständig ausgestattet wird. Im Obergeschosse befinden sich die Fremdenzimmer. Von den Gast-, wie von den Fremdenzimmern aus genießt man eine wunderbare Aus sicht nach Osten, Norden und Nordwcsten. Ein herrliches Gelände breitet sich zu Füßen des Beschauers aus: Die vielen und mächtigen Bergkuppeln, die lieblichen Täler mit ihren grünen Auen; durch die Aeste einiger nahen Fichten grüßen die Häuser von Eibenstock, frei liegt vor uns das Dörfchen Burkhardtsgrün, hinter dem Steinberge zeigt sich Schneeberg Amts- NS AnWkblnlt für den Ächrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 54. Jahrgang. Dienstag, de» 20. August