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Abonnement viertel). 1 M. 2» Pf. einschließl. t"-s .Jllustr. Nntcrhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen dlasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lelegr.-Adreffr: Amtsblatt. LS. für den Gksirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Dnrcker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 7^- .n....----- 54. Jahrgang. - Sonnabend, den 26. Januar Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die lleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. ^crnsprrchcr Nr. 21». Ein Jahr ist, o Kaiser, Dir wieder verronnen! Jedoch aus der Zeit unversiegbarem Bronnen Steigt wieder Dir heute ein neues herauf. Wie leuchtende Bläschen aus dunkelem Grunde Ersteht und vergehet so Stunde um Stunde In rastlosem, wechselndem Zeitenoerlauf! Ium Geburtslage des Kaisers. (27. Januar.) Doch, wenn aus der Stunden frischblühendem Kranze Uns grüßt Dein Geburtstag in festlichem Glanze, Dann danken wir Gott, daß auf's neu er beschert Ein Jahr Dir zum Leben in Gnade und Güte Und flehen, daß ferner er treulich behüte Dich, Kaiser, des Leben dem Volke so wert. Du lenkst sein Geschick mit gar sicheren Hände«: Mit Weisheit verstehst Du's zum Guten zu wenden Was drohen ihm könnte an Not und Gefahr. Und ob auch Parteien sich streiten und hassen. Das Volk, es wird doch von dem Kaiser nicht lassen, Vertrauen und Liebe bringt's dennoch ihm dar. Drum fühle, o Kaiser, trotz mancherlei Sorgen Inmitten des Volkes Dich sicher geborgen. Sein liebendes Auge Dich treulich bewacht. Es segnet Dein Glück, Dein Familienleben; Bereit ist's, die eigenen Söhne zu geben, Wenn Krieg auch die lodernde Fackel entfacht! Doch jubelnd möcht's heute Dich, Herrscher, umringen, Dir innigste Wünsche entgegenzubringen Zum Tage, der einst Dich erweckte zum Licht. Dein Streben und Wirken, Gott möge es segnen. Er möge mit Gnade und Huld Dir begegnen. Daß mc Dir sein Schutz, seine Hilfe gebricht! Herr Brandversicherungs- Inspektorats - Assistent Kermann Bernhard LusoLbeok in Schwarzenberg ist an Stelle des nach Chemnitz versetzten Assistenten Böttger als stellvertretender Hoch- bansachverständiger für den diesseitigen Verwaltungsbezirk verpflichtet worden. Königliche Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 16. Januar 1007. B. 2. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Wonlag, den 28. Januar 1907, abends 8 Uhr im Sitzungssaals des Rathauses. Der Stadtverordneten-Vorsteher. G. Diersch. 1) Die im Jahre 1907 zu erledigenden städtischen Bauunternehmungen betr. 2) Ankauf der Meichsnerschen und Dörffelschen Grundstücke an der Bahnhof straße betr. 3) Herstellung eines Pflafterüberganges über die Hauptstraße. 4) Bergstraßenpflasterung betr. 5) Maßnahmen zur Förderung des Baues von Arbeiterwohnhäusern. 6) Stiftungen für das neue Rathaus. 7) Dekretsnachholung für das Tagegelderregulativ. 8) Vortrag der Rechnungen a. der Gasanstaltskasse, b. des Abschnittes I und o. der Anhänge zum Haushaltplan, sowie ä. des Geldflammvermögens auf das Jahr 1905. 9) Kenntnisnahme a. von Bewilligung einer Staatsbeihilfe für die Abendschule, d. desgl. zur Beschaffung von Lehrmitteln für die gewerbliche Zeichenschule. 10) Beschlußfassung über die Verwendung der 4. Rate der Ablösungsgelder a«s dem Bergbegnadigungsfonds. Hieraus geheime Sitzung. Bckauntmachuoil. Zur Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers findet Wonlag, dm 28. Januar, vormittags 11 — 12 Mr, in der Turnhalle ein Aktus statt, wozu ergebenft einladet Eibenstock, 25. Januar 1907 Das Lehrerkollegium. Pctzold. Die Handelsschule und die Kunstschul-ZweigMeilnug werden Montag, den 28. Januar, vormittag 11 Uhr eine Kaisersgeburtstags- Nachfeier veranstalten. Zu dieser Feier werden die Behörden, die Herren Prinzipale, die Eltern der Schüler, sowie alle Schulfreunde herzlichst eingeladen. Kaisers Geburtstag. So weit die deutsche Zunge klingt, wird an diesem Sonntage der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers festlich begangen. Alle deutschen Herzen schlagen höher, alle deutschen Stimmen jauchzen ihm zu und bringen ihm von neuem das Gelöbnis unwandelbarer Treue dar! Wie könnte es auch anders sein? Die ganze Welt beneidet uns um unseren Willensstärken, rührigen Kaiser. Eingedenk des Spruches .Rast' ich, so rost' ich" hat der Kaiser auf vielen Gebieten mit dem Alten gebrochen. Für die Armee wurden neue Dienstvorschriften herausgegeben; Ausrüstung und Bekleidung, Gliederung und Ausbildung wurden den neuen Verhältnissen, den Erfindungen der Neu zeit angepaßt. In ruhigem, nicht überhastetem Forrschreiten erfolgte der weitere Ausbau des Heeres, rastlos und sachge mäß arbeiten alle Dienststellen, um das Werkzeug scharf zu erhalten, damit das deutsche Reich in der Stunde der Gefahr gewappnet sei gegen alle Feinde. Von frühester Jugend auf hat Kaiser Wilhelm II. auch der Marine das größte Interesse entgegengebracht. Er ist nicht müde geworden, immer wieder auf die Notwendigkeit einer starken deutschen Seemacht hin zuweisen; stets war es sein Ziel, die Marine gleichberechtigt neben das Landheer zu stellen. Die Gesetze der Jahre 1898 und 1900 haben den Ausbau unserer Flotte festgelegt; es waren nicht uferlose Pläne, wie damals die regierungsfeind lichen Parteien spöttelten, die neueste Geschichte hat gezeigt, daß Deutschland nur im Besitz einer starken, verwendungs bereiten Flotte seinen Platz un Rate der Völker behaupten kann. Trotz unserer starken Rüstung zu Lande und zu Wasser ist der Kaiser ein Friedensfürst. Dank seiner weisen und nrhigen Regierung wurde unser gutes Verhältnis zum Aus lande niemals ernstlich getrübt. Nur als in Peking gegen alles Völkerrecht unser Gesandter ermordet war, entsandte der Kaiser eine beträchtliche Streitmacht nach Ostasten und zeigte deutlich, daß niemand ungestraft den deutschen Namen beschimpfen darf. Nicht minder segensreich hat Kaiser Wilhelm II. im inner» Staatsleben gewirkt. Stets hat er freie Bahn für die Entfaltung der Kräfte des deutschen Volkes erstrebt. Per sönlich begeistert von allem Schönen und Herrlichen, ein-her vorragender Kenner der Künste und Wissenschaften zeigt er ein großes Verständnis und nie erlahmendes Interesse für die Fragen der Neuzeit. Ihm verdanken wir den Aufschwung der deutschen Kunst, durch seine Bestrebungen hat sich die Schiffahrt bedeutend gehoben. Der deutsche Ueberseehandel hat unter ihm eine ungeahnte Ausdehnung genommen, unserer mehr und mehr aufstrebenden Industrie hat er neue Absatz gebiete gewiesen. Unstreitig hat sich unter Kaiser Wilhelm II. der Wohlstand des deutschen Volkes vermehrt, auch die Löhne der Arbeiter sind gestiegen; sie werden noch höher kommen, wenn erst die Kolonien ihre Rohstoffe zu billigen Preisen in das Mutterland senden. Dabei schlägt des Kaisers Herz besonders warm für die Arbeiter, stets ist er eifrig bemüht, ihr Wohl zu erhöhen, sie zufrieden zu stellen. Zahlreiche Gesetze traten in Kraft, die für das Ausland vorbildlich geworden sind. Der Staat sorgt sür die alten und kranken Arbeiter, an Sonn- und Feiertagen darf niemand zur Arbeit gezwungen werden, kein Arbeiter soll in ungesunden Räumen beschäftigt werden, die Tätigkeit der Frauen und Kinder in den Fabriken ist streng geregelt. Selbstgewählte Vertreter der Arbeiter sind berufen, die gemein samen Angelegenheiten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu regeln und den Frieden zwischen ihnen zu pflegen. Die Staats behörden sind verpflichtet, fortlaufend den Betrieb in den Fabriken zu überwachen und die Interessen der Arbeiter zu wahren. Auch das geistige und sittliche Wohl seines Volkes liegt dem Kaiser am Herzen. Ueberall wurden Schulen ge gründet, die Gehälter der Lehrer wesentlich erhöht, im Unter richt wird heute die Pflege der deutschen Sprache und Ge schichte besonders betont. Selbst durchdrungen von wahrer Gottesfurcht und überzeugter Frömmigkeit hat der Kaiser seinen Willen dahin ausgesprochen, daß seinem Volke die Religion erhalten bleibe. Die Liebe und Verehrung, deren sich der Kaiser als Schirmherr des Reiches erfreut, kam im Februar des ver flossenen Jahres zum Ausdruck, wo das ganze Volk die silberne Hochzeit des Kaiserpaares mitfeierte. Ebenfalls herrschte überall große Freude, als im Juli 1906 der erste kaiserliche Enkel geboren wurde. In diesen Tagen haben wir wieder einmal Gelegenheit, unsere Liebe zu Kaiser und Reich zu be weisen, allerdings nicht mit Worten, sondern durch die Tat. Mehr als über den Jubel seines Volkes würde Se. Majestät sich freuen, wenn ihm die Wähler bei den Haupt- und bei den Stichwahlen einen reichstreuen Reichstag bescherten. Das sei unser Geburtstagsgeschenk in diesem Jahre! Tagesqefchichte. — Deutschland. Durch einen deutsch-dänischen Vertrag, der soeben abgeschloffen worden ist, wird bestimmt, daß den sogenannten .staatlosen Optantenkindern' in Schleswig auf ihren Antrag die preußische Staatsange hörigkeit zu verleihen sei. Es bedeutet dies den festen Willen der beiden Regierungen, die in den Grenzgebieten bestehende« Spannungen zu beheben. Damit verlieren deutschfeindliche agitatorische Bestrebungen diesseits der Grenze jede Aussicht auf Rückhalt der dänischen Regierung. Der Vertrag wird in den beteiligten Bevölkerungskreisen der Grenzbezirke de« inneren Frieden fördern und das gut angebahnte freundnach barliche Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und Däne mark weiter kräftigen. — Das von dem stellvertretenden Kolonialdirektor Dernburg verfolgte Bemühen, in den Handclskreisen größeres Interesse für die deutschen Kolonien zu wecken, ist anscheinend von Erfolg gekrönt. Nach bestimmt auftretenden Meldungen sind sieben größere kaufmännische Unternehmungen in der Bildung begriffen, die ihr Arbeitsfeld auf den ver schiedensten Gebieten und zwar überwiegend in Südwestafrika zu wählen beabsichtigen. Unter keinen Umständen soll jedoch irgend einem Unternehmen Charakter und Rechte einer Kolonialgesellschaft verliehen werden, das kaufmännisch nicht alle erforderlichen Garantien bietet. — Rußland. Ueber weitere terroristische Un taten wird gemeldet. Der Stationschcf des Bahnhofes der Warschau-Petersburger Bahn in Warschau wurde über fallen und durch Revolverschüsse verwundet. In Mohilew feuerte ein Individuum drei Revolverschüsse auf den im Schlitten fahrenden Polizeimeister Rodionoff ab. Dieser blieb unverletzt, während der Kutscher schwer verwundet wurde. Gleichzeitig warf vom Trottoir aus ein zweiter Uebeltäter eine Bombe, die jedoch niemanden verletzte. Rodionoff verfolgte mit herbeieilenden Polizeibeamten und Passanten die beiden Männer. Der eine von diesen erschoß sich, der andere sowie ein dritter, der zu ihnen gehörte, wurden festgenommen. — Amerika. Eine Zuspitzung des amerika nisch-japanischen Konfliktes scheint aus einem Telegramm aus San Francisco hervorzugehen, wonach auf Grund von Anweisungen aus Washington der Einwanderungs kommissar 200 japanischen Arbeitern, die aus Honolulu ein trafen, die Erlaubnis zu landen verweigert hat. Lokale und sächsische Nachrichten. — Dresden, 21. Januar. Die sächsischen Staatsvermögensverhältnisse haben sich durch die günstiger gewordenen allgemeinen wirtschaftlichen Ver hältnisse sowohl wie auch infolge der weisen Sparsamkeit deS Herrn Finanzministers Ür. Rüger dermaßen gebessert, daß es voraussichtlich nicht mehr notwendig sein wird, vom kommenden Landtage eine Verlängerung des bis