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- Erscheinungsdatum
- 1902-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190211221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19021122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19021122
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-22
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Monat
1902-11
-
Jahr
1902
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prächtig unterhalten will, empfohlen, e« sind in der Thal inter essante Stunden in Aussicht gestellt! — Wildcnthal. Vergangenen Sonnabend wurde hier von der Gendarmerie der wegen Fahnenflucht von dem Zwickauer Infanterie-Regiment steckbrieflich verfolgte Soldat und Handarbeiter Graichen au« ReicherSdors bei Lausigk aufgegrifsen und dingfest gemacht, nachdem er einige Tage vorher NachlS bei seinem früheren Arbeitsgeber, dem Reitschul- und Hausbesitzer Mehlhorn in Grünhain, einen verwegenen EinbruchSdiebstahl aus- gesührt hat, wobei ihm gegen 300 Mark baare« Geld in die Hände fielen. — In tiefe Betrübniß wurde die Familie M. in CarlS- seld versetzt. In einem unbewachten Augenblicke, als die Mutter die Stube verlassen, fiel da« 2'/, jährige, einzige Söhn chen über einen dem Ofen entnommenen, mit heißem Wasser ge füllten Tops und verbrannte sich derart am Unterleibe, daß, ob gleich ärztliche Hilfe bald zur Stelle war, da» Kind nach zwei Tagen unsäglicher Schmerzen verstorben ist. — Dresden, 19. November. Ein schwerer Unglücks- sall ereignete sich gestern Nachmittag nach 4 Uhr am Pieschener Hafen. Dort war man damit beschäftigt, einen kleinen Lotsen dampfer aus ein größere« Schiff zu verladen, al« plötzlich beim Emporwinden der Last der Krahn brach. Das Lotsenschiff fiel auf zwei Arbeiter, deren einem der Kopf zerquetscht wurde, so daß da« Gehirn au« den Ohren quoll und der Tod sofort ein trat, während der andere schwere Verletzungen davontrug und mittel« Unfallwagen» nach dem Krankenhause gebracht werden mußte. — Dresden, 19. November. Heute früh wurden hier 9" Reaumur Kälte beobachtet. Die Elbe ist zugefroren. — Dresden, 20. November. Se. König!. Hoheit der Kronprinz hat nach einer au« Untcrwand bei Salzburg ein getroffenen Nachricht bei einem Pirschgang auf dem Revier Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit des GroßhcrzogS von Toscana den linken Unterschenkel gebrochen ohne jede Komplikation. Fieber und Schmerzen sind nicht vorhanden und da« Allgemeinbefinden ist ein gute«. Die Rückkehr Sr. Königl. Hoheit nach Dresden soll nächsten Montag erfolgen. — Chemnitz, 20. November. Am Dienstag Nachts in der 12. Stunde wollte ein an der Hainstraßc wohnender, 39 jähr., lediger Handarbeiter, weil er den Hausschlüssel vergessen hatte, um in seine Wohnung zu gelangen ein eiserne« Giltcrthor über steigen. Hierbei blieb er, da er für die Füße keinen Stützpunkt hatte, in reitsitzähnlicher Lage an einer der Eisenspitzen hängen, welch letztere ihm lief in den rechten Oberschenkel cindrang. Ein dorbcipatrouillirendcr Schutzmann befreite den Mann au« seiner schrecklichen Lage. Der Verunglückte wurde aus Anordnung eine« herbeigerufenen Arztes mittels Krankenwagens in da« Krankenhaus überführt, wo er Mittwoch Mittags I Uhr an den Folgen seiner schweren Verletzung gestorben ist. — Chemnitz. Vor dem hiesigen Schwurgerichte hatte sich am 17. d. M«S. der am 18. September 1874 geborene, bisher noch unbestrafte Handarbeiter Ernst Bruno Harnisch aus Augustusburg wegen versuchten Todtschlags zu verant worten. Harnisch, der in letzter Zeit arbeitslos war, und sich au« diesem Grunde mit Selbstmordgedanken trug, war am Abend de« 29. Mai d. I«. mit seiner 13jährigen Halbschwester Ida und seiner Stiefmutter in Streit gerathen. Nachdem er die halbe folgende Nacht laut weinend auf seinem Lager gelegen, stand er am andern Morgen zeitig aus und probirte an seinem Halse die Folgen des Erwürgens. In der Stube mit seiner Schwester Ida allein, ließ er sich von dieser einen Knopf an nähen und versuchte hierbei, das Mädchen mit der Hand zu erdrosseln, um seinen Eltern einen Possen zu spielen. Da» Mädchen kam zum Fallen und schrie nm Hilfe, und nun nahm Harnisch ein Rasirmesser, um dem Kinde schwere Wunden ini Gesicht und an den Handgelenken beizubringen Al« Hilfe nahte, floh er in den Garten und durchschnitt sich hier die Kehle und da« Handgelenk, wurde aber dem Leben erhalten. Er wurde zu drei Jahren Zuchthaus und fünfjährigem Ehrverlust verurtheilt. — Penig. Ucber einen in der Nacht vom Montag zum Dienstag verübten, noch nicht völlig aufgeklärten Raubmord versuch wird Folgendes berichtet: In ter bezeichneten Nacht gegen 4 Uhr erwachte die Ehefrau des in der Brückenstraße wohnenden Barbier« Bräuning und bemerkte an ihrem Kopf kissen eine ziemlich große Blutlache, welche, wie sie zuerst annahm, von einem Blutsturze herrühre. Sie rief sofort nach ihrem in derselben Stube schlafenden Manne. Da dieser aber nicht hörte, bat sie einen Mitbewohner de« Hauses, den Arzt herbeizurufen. Dieser stellte fest, daß ein Mordansall vorliege, welcher wohl vorbereitet schien, denn durch die Stubcnthür war in der Nähe de» Schlosser ein Loch gebohrt, durch welche« der innere Riegel zurückgeschobcn und da« Schloß dann mittelst Dietrich geöffnet worden war. Herr Bräuning Hal durch Schläge mit einem stumpfen Instrument schwere Verletzungen erlitten und liegt noch besinnungslos darnieder. Geraubt wurde ein Portemonnaie mit 70 Mark Inhalt. Da« leere Portemonnaie ist später in der Brückcnftraßc aufgesundcn worden. Al« der Thal verdächtig wurde sofort ein Lehrling Bräuning« in Haft genommen, am Mittwoch aber wieder aus freien Fuß gesetzt. — Meerane, 20. November. Im Weber streik hat, dem „Meeraner Tageblatt" zufolge, heute eine Besprechung zwischen Vertretern der Vereinigung mechanischer Webereien und Vertretern der ausständigen Fabrikarbeiter unter dem Vorsitz de» Bürgermeisters Wirthgen stattgefunden, in welcher die von Letzterem vorgeschlagencn Bedingungen, dahingehend, daß die Fabrikanten die schriftliche, bindende Zusage ertheilen, daß gegenüber den vor Aus bruch de« Streik« bezahlten Löhnen weder jetzt noch später eine Lohn reduktion vorgenommcn werde, ferner, daß die Fabrikanten alle diejenigen Löhne, welche hinter den Sätzen de« sofort erneut zu bewilligenden Mindcstlohntarifs vom 10. Oktober 1902 Zurück bleiben, sofort auf diese Mindcstlohntarissätzc hinaufsctzen und sie nie wieder unter den Mindestlohntarif herabsctzen, von den Ver tretern der mechanischen Webereien angenommen wurden. Die Arbeiterverlreter weiden ihren Kollegen diese» Ergebniß in den nächsten Versammlungen unterbreiten und, fall» diese damit ein verstanden sind, den Arbeitgebern innerhalb drei Tagen Bescheid ertheilen. Hiernach ist, so fügt da» genannte Blatt hinzu, Aus sicht vorhanden, daß der Streik beendet und nächsten Montag die Arbeit wieder ausgenommen werden wird. — Grünhain, 18. November. Vor einigen Tagen ist e» gelungen, die Ende vorigen Monat« in hiesiger Umgegend aufgetretene unbekannte Schwindlerin, welche sich bei Familien unter irgend einem Vorwand für eine 'Nacht einmiethcte und am andern Morgen gewöhnlich unter Mitnahme verschiedener Gegen stände verduftete, in Zöblitz festzunehmen. Die Betrügerin ist eine 20jährige Fabrikarbeiterin au« Gelenau, welche bereit« von verschiedenen Behörden wegen ähnlicher Vergehen gesucht wird. — Au« dem Erzgebirge, 19.November. Diewarme, trockne Witterung in den letzten Wochen, aber auch die starken, kahlen Fröste in diesen Tagen haben einen empfindlichen Wasser mangel in Flußläufen und auch zum Theil in den Trink wasserleitungen bewirkt. Die am Schwarzwasser und an der Mulde und deren Zuflüssen liegenden Holzschleisereicn, Brett mühlen, Fabriken können schon lange nicht mehr voll arbeiten, sofern sie allein aus Wasserkraft angewiesen sind; doch sind die meisten mit Dampsanlagcn versehen. In manchen Orten Hal jedoch auch die Wasscrmenge in den dortigen Wasserleitungen be denklich nachgelassen, sodaß behördlicherseits die größte Sparsam keit für Wasserverbrauch empfohlen wurde. Eine ganze Reihe von Gemeinden de« Erzgebirge« hat sich in den letzten Jahren veranlaßt gesehen, neue Wasserleitungen zu erbauen oder bestehende zu erweitern. Bei manchen Orten, zum Beispiel in Neustädte!, stellten sich große Schwierigkeiten bei dem Erwerbe von Quellen gebieten ein, da der dort betriebene Bergbau fast alle Wasser läufe und Quellen seit Jahrhunderten in Benutzung und Besitz hat. Auch der letzte schneearme Winter kommt al« Ursache für den jetzigen Wassermangel in Betracht. — Die Ausgabe der König Albert-Sterbemünzen (Fünfmark- und Zweimarkstücke) soll vom Monat Dezember ab erfolgen, und zwar sollen sie der Allgemeinheit unmittelbar zu gängig gemacht werden. Den Fünsmarkstücken wird unter dem Kopse link« ter Geburtstag l* 23. IV. 1828) und recht« der Todestag (P 19. VI. 1902), den Zweimarkstücken aber nur die entsprechende Jahreszahl hinzugefügt werden. Im Ganzen sollen >00 000 Fünsmarkslücke und 190 000 Zweimarkstücke zur Aus gabe gelangen. Eine Ausgabe besonderer Sammler-Exemplare in unberührtem Prima-Stempelglanz, bez. in polirten Platten ist, wie die in Dresden erscheinenden .Deutschen Reichsmünzen" mittheilcn, vom Königlichen Sächsischen Finanzministerium abgc- lehnt worden. — Die kirchliche Versorgung der im Auslande lebenden Deutschen, für deren Zwecke am Todtensonntag im Bereich unserer Landes kirche eine Kollekte gesammelt werden soll, ist eine in jüngster Zeit immer klarer erkannte Aufgabe der evangelischen Kirche Deutschlands. Unsere in überseeische Länder ziehenden Landsleute gingen früher unserm Volke vielfach verloren, weil sie sich scheuten, unter fremden Nationen ihre Eigenart geltend zu machen. Aus ihren Häusern verschwand die deutsche Sitte, ihre Kinder verlernten die deutsche Sprache, von deutschen Schulen und Gottesdiensten war kaum die Rede. Damit wird eS nun besser. Wir haben ein stärkeres deutsches Selbstbewußtsein erlangt : durch unsere Kolonien wird deutsches Wesen nach Afrika, Ostasien und in die Südsee getragen und auch die in andere Länder ziehenden Landsleute schließen sich mehr als je zusammen, um ihre deutsche Art zu bewahren. Erfahrungsgemäß giebt es dafür kein besseres Hilfsmittel, als die Bildung deutscher Kirchen- und Schulgemeinden. Ihre Zahl wächst von Jahr zu Jahr, aber sie haben im Anfang meist schwer um ihr Dasein zu ringen. Unter denen, die ibnen dabei zu Hilfe kommen, ist auch unser evangelisch-lutherisches Landeskonsistorium. Es wendet der lutherischen Auswanderer- und SeemannS-Mission seine Fürsorge zu; es hat in Verbindung mit der hannoverschen Landeskirche früher den südafrikanischen deutschen Gemeinden Unterstützungen gewährt und wird das gewiß bei der demnächst zu erwartenden Wiederaufrichtung der theilS zer störten, theils furchtbar mitgenommenen deutschen Kirchengemeinden zwischen Kapstadt und Pretoria thun. Ganz besonders aber sind zwei junge Pflege kinder an der Westküste Südamerikas auf seine Hilfe angewiesen: die schon seit Jahren bestehende und an unsere Landeskirche angeschlossene Kirchen gemeinde in Valdivia (Chile), die kürzlich im Pfarrer Lincke (bisher in Ruppersdorf b. Borna» einen neuen Seelsorger erhielt, und das eben erst entstandene Kirchspiel von Viktoria, das in besonderem Sinne den Namen einer Diasporagemeinde verdient, weil es viele an der Bahnlinie Valdivia- Valparaiso liegende Orte, in denen Deutsche wohnen, umfaßt. Der zu ihrer Sammlung ausgesandte ?. Ende hat im August dieses JahreS seinen ersten Rechenschaftsbericht nach Dresden erstattet, aus dem hervorgeht, daß seine Gemeindeglieder längs der genannten Bahnstrecke an 9 verschiedenen Plätzen wohnen, daß an vier Orten regelmäßig Gottesdienst, an zweien auch Kinder gottesdienst veranstaltet wird, während der Konfirmandenunterricht nur am Pfarrorte Viktoria stattfindet. Für diese und die oben kurz angedeutete Diasporapslege in andern Theilen der Erde werden aber nicht nur geistliche Kräfte von der deutschen Heimath begehrt, sondern auch Geldmittel, zu deren Beschaffung die Kirchenkollekte am nächsten Sonntag dienen soll. 14. Aiehrrrrg 5. Klasse 142. Königs. Sachs. Landes-Lotterie gezogen am 18. November 1902. 5000 Mark auf Nr. 74238 98404. 2000 Mark auf Nr. 4dL5 6852 8260 10029 10464 13233 15836 18075 19256 21024 21640 26126 35951 36539 37025 48618 49752 50814 52475 61270 63175 63543 70507 80643 80714 83636 86951 87707 88150 88642 97624. 1000 Mark auf Nr. 312 1007 4581 9694 9885 11457 II958 15267 16133 16825 21104 21534 22251 23680 27464 30678 33360 33461 37240 38865 43412 43509 44943 45307 48193 49582 53767 55443 55783 57208 59717 62361 61477 67458 70404 78890 80061 83298 87682 87756 89187 90472 90969 91885 94819 95629 95883 97002 97840 98960. 500 Mark auf Nr. 1788 2610 4028 4066 10773 11430 16016 16653 16951 19159 22608 23330 28412 29620 30243 30634 31397 31678 33225 33889 34513 38270 39732 42378 43418 43980 44919 50279 50297 51182 51604 51966 53170 53324 53782 57112 57775 62021 63645 65149 66619 67809 70351 71246 73563 76814 77871 80951 82836 86381 89640 90109 92798 92930 94277 99827. Vermischte Nachrichten. — Odessa, 19. November. Seit gestern Abend brennt die Ladestation der Firma Mantaschew, in welcher die CisterncnwaggonS gefüllt werden. ES brennen (i große, je 50000 Pud fassende Petroleumbassin« und b kleinere. Da« Bureau, da« Maschinenhaus, die Arbeiterkascrne, sowie 6 Cisterucnwaggon« sind bereit» niedergcbrannt. Da« Feuer hat sich über eine Fläche von 3660 Ouadratfadcn auSgebrcitet. Die Station war nicht versichert. Der Schaden wird bi« jetzt auf etwa I Million Rubel geschätzt.- — Ueber .Undeutsche« in den Poststempeln" schreibt die .Tägl. Nundsch.": .Aus dein Leserkreise sind uns in letzter Zeit mehrfach Ausschnitte mit Poststempeln zugesandt Worten. Die Abdrücke sind bedeutend kleiner al« die üblichen und tragen statt der bisherigen TageSbczeichnung bi — Nach mittag« die Buchstaben kN. Auch die Tagesangabe ist undeutsch, indem die TageSziffer nach dem Monatsnamen gestellt ist, während wir sie im Deutschen voranstellen, also 12. Nov. schreiben und nicht Nov. 12. Die nn« vorliegenden undeutschcn Poststempel stammen alle au» Berlin; wir vermuthen, daß die neu einge- führtcn amerikanischen Stempelniaschinen die Ucbelihätcr sind, daß also die RcichSpostverwaltung an dieser undeutschen Form der Poststempel zunächst nur mittelbar die Schuld trägt. Diese« amerikanische oder englische kN und .-IN ist die Abkürzung für post inerickiem und ante merickiem; der Engländer spricht aber nur die beiden Buchstaben, also »Pi-em" und .Ae—em" (Ton aus der ersten Silbe; da« c in der zweiten Silbe wird ganz kurz gesprochen). Deutsche Briefempfänger haben also mit diesen beiden Buchstaben ihre Schwierigkeiten; vielen werden sie über haupt räthselhaft bleiben. Bei der Bedeutung, die die Post heute auch schon für den einfachsten Deutschen hat, muß man von ihr verlangen, daß ihre Bezeichnungen allgemein verständlich sind. Daß nun gar die ReichSposlverwattung, deren weiland General postmeister einer der eifrigsten Vorkämpfer für reine« Deutsch in allen ihren Dienstbezcichnungcn gewesen ist, jetzt der Ausländerei Zugeständnisse macht und un« Deutsche mit englischen Poststempeln beglückt, dem muß doch nachdrücklichst widersprochen werden. — Eine neue Schlachtart, die de» Erschießen«, statt de» .Schlagen«" und »Abstechen»", findet bei den Schlächtern immer mehr Eingang. Ein großer Theil de« Schlachtvieh» wird schon jetzt nicht mehr mit dem Beil getödtet, sondern weit ein facher, leichter, bequemer und sicherer, oft auch noch schneller mit einer kleinen, für diesen Zweck gemachten Pistole erschossen. Diese Schlachtart hat sich auf dem Berliner Schlachthof so bewährt, daß sie immer mehr Eingang findet. — Zu gut. Dame: »Ich habe mir vor einigen Wochen hier ein Pflaster gekauft, um meinen RheumatiSmu« lo« zu werden." — Apotheker: .Na hoffentlich hat c» gewirkt?" — Dame: „O ja, nun möchte ich aber ein Mittel haben, wie ich da« Pflaster lo« werden kann." — Idealer Unterricht. A.: »So Euer Geographie professor macht die Schilderung Italien» so interessant?" — Backfisch: .Ja, er erzählt un» immer von seiner Hochzeit»reise." ück', so lang' iu ticke» kannst! O lieb' so lang'du lieben tonnst. So lang' dir Gott gegeben Ein Herz, das Andrer Freud' und Leid Sei mitzusühlen stet- bereit In diesem armen Leben. O lieb' so lana' du lieben mag st. Die nahe dir, die Deinen, Die innig dich und treu geliebt. Und die du oftmals wohl betrübt, Daß still sie mußten weinen. Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Vielleicht ist sie nicht ferne. Wo Eines nach dem Andern geht. Und wo du dann umsonst gefleht, Zurück sie riefst so gerne. Wo du an Gräbern st eh st und klag st Und bis zu Tod betrübet. Wo seufzest du in bangem Schmerz: O du, mein trotzig armes Herz, O hält st du mehr geliebet! l n v. 95 Pf. bis 5.85 p. Met. f. Blousen u. Ro- den. Franko u. »vko» ins Haus geliefert. Reiche Musterauswahl umgehend. Kirchliche Nachrichten aus der Narochie Kvenstock vom 16. bis mit 22. November 1902. Aufgeboten: 93) Ernst Albert Staab, Maschinensticker hier, ehel. S. deS Ernst Friedrich Staab, Handarbeiters hier und Frieda Minna Friedrich hier, ehel. T. des weil. Heinrich Anton Friedrich, Zimmermanns hier. Getraut: 80) Ernst Richard Fischer, Amtsgerichtsexpedient in Ebers bach mit Marie Anna geb. Genscher hier. Getauft: 302) Karl Ernst Busch. 303) Enno Kurt Reißaus. 304) Max Walter Hoyer. 305) Camillo Ehrhard Staab. 306) Sophie Christine Siegel in Wildenthal. 3<>7) Frieda Paula Bauer. Gestorben: 164) Christiane Friederike Oeser geb. Seltmann in Wilden thal, Wittwe des weil. Karl Ludwig Oeser, Hüttenarbeiters in Schönheide, 71 I. 10 M. 6 T. 165) Johannes Martin, ehel. S. des Ernst Gustav Winkler, Hilfsweichenstellers in WolfSgrün, 16 T. 166) Karl Gottlieb Weikert, Hüttenarbeiter hier, ein Ehemann, 53 I. II M. 22 T. 167) Max Willy, ehel. S. des Karl Richard Ungethüm, Fabrikarbeiters hier, 4 M. IT. Am 26. Sonntage nach Trinitatis: Hodtenfeier. Vorm. Predigttext: Offenb. Joh. l4,13. Hr. Pfarrer Gebauer. Die Beichlrede hält Herr Pastor Rudolf. Kirchenmusik: Siehe, wir preisen selig, a. d. Oratorium „Paulus" von Mendelssohn. Nachm. 5 Uhr: AbendmahlSgotteSdienst. Herr Pastor Ru dolph. AbendS 8 Uhr: JünglingSverein. An diesem Tage wird eine Collecte sür die evangelischen Deutschen im Auslande eingesammelt. Kirchenuachrichten aus Schönheide. Mgemcine Hodtenfeier (Sonntag, den 23. Novbr. >902). Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Hr. Pastor Wolf, girckenmusik: Selig sind de» Himmel« Erben, Männerchor v. Rinck. Nach dem Gottesdienst soll eine i'.Necke für die kirchliche Versorgung der evangelischen Deutschen im Ausland. veranstaltet werden. Nachm. 5 Uhr: Liturg. Gottesdienst in Verbindung mit der Feier de« heil. Abendmahl«. Herr Pfarrer Hartenstein u. Herr Pastor Wolf. Anmelvungen hierzu wolle man nach dem Vor- mittagSgotteSdienst in der Pfarramtsexpedition bewirken. Da« Wochenamt führt Herr Pastor Wolf. Le Shemuitzer Marktpreise am 20. November >902. Weizen, fremde Sorten, 8 Mk. 45 Pf. bis 8 Mk. 90 Pf. pro 50 Kilo x 7 " e 7 7 6 7 8 7 6 7 .. ... 10 Mahl- u. Futtererbsen 8 Heu 8 » verregnetes 2 Stroh, Flegeldrusch, 3 - Maschinendrusch, 1 Kartoffeln 2 Butter 2 » sächsischer, Roggen, nieder! sächs. - preuß. - biesiaer » fremder, Braugerste, fremde, , sächsische, Futtergerste Hafer, inländischer Kocherbsen , 35 . . 7 . 55 BBBB , 25 . , 7 - 40,,,. , 25 « , 7 - 40 ... - , 90 » , 7 , 20 , , , , , 35 . , 7 , 45 ,,o. - — , « 9 . 40 , , - . , 25 . , 7 . 75 « - . , . 25 - » 6 , 75 , » , » , 25 . , 7 - 50 , » » , , — , , 11 , 50 » » « « , 50 . , 9 - — , , , » , 70 , . 4 . 20 - , , , . 50 . « 3 . — a a , , , — » » 3 , 50 , » , , , 90 , , 2 , 40 , , 25 . . 2 . 85 « » » » , 20 - . 2 . 70 - , 1 . Aeueste Hlachrtchten. (Wolff'» Telegraphische« Bureau.) — Berlin, 2l. November. Eine gestern Abend in der Philharmonie abgehaltene, von 65Korporationen mit 23I8Stimmen beschickte Versammlung der satiSsactionSfähigen Studen tenschaft der Universität und der übrigen Hochschulen Berlin« nahm eine Resolution an, den Kriegsminister zu ersuchen, bei Ehrenhändeln zwischen Offizieren und Studenten grundsätzlich dem Säbel al« ritterliche Waffe vor der Pistole den Vorrang ver schaffen zu Helsen. — Lübeck, 21. November. Da» Lagergebäude de» EngroS- Produktengeschäft» von Meher u. Co. ist abgebrannt. — Salzburg, 21. November. Ueber den Unfall de» Kronprinzen von Sachsen liegt folgender ausführliche Bericht vor: Am Mittwoch Vormittag 9 Uhr stürzte der Kron prinz, nachdem er am Hohen Einbergc bei Unterwand im Abtcnauer Revier de« Großherzog» von Totcana bereit» zwei Gem«böcke erlegt hatte, durch AuSgleiten auf einer Almwiese zu Boden und zog sich eine» Bruch de» linken Unterschenkel» zu. Der Kronprinz wurde von acht eiligst herbeigeholten Männern auf einer Tragbahre nach der mit allem Komfort eingerichtete» Großherzoglichen Jagdhütte in Unterwand gebracht, wosclhst er um 4 Uhr Nachmittag» anlangte. Sofort wurde der Arzt I)r. Hösncr au» Abtenau zur ersten Hilfeleistung gerufen. Gleich zeitig begab sich auf Veranlassung de« Großherzog« auch der Primararzt vr. Münich von Salzburg nach Unterwand, der auch konftatirte, daß der Bruch ohne jede Eomplication sei. Dem hohen Patienten wurde ein regelrechter Verband angelegt. Der Kronprinz verbrachte die Nacht in ruhigem Schlaf. Sr ist ganz fieberfrei und hat keine Schmerzen. Auch die Anschwellung ist sehr mäßig, sodaß da« Allgemeinbefinden auch sehr befriedigend ist. Der Kronprinz wird nächsten Sonntag unter Leitung de» Primarärzte« l)r. Münich bi« zur Eisenbahnstation nach Golling zu Thal gebracht werden. Die weiteren Dispositionen sind
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