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n e Veilchen senden von S 8««- . Brand- tnuxsi- l> Fllr., g 2- bis tr., sehr ition rc., Icctantcn !-°! «r » lock. 1 Hause Sangabe Exped. mmcr ihen. ühl 2. Posten stein im Ge- tachel- alten. enhdlg. »I» tstr. 8. Vl. uhe n m i icn c auch räthig » s lein achm. z im a«I. tost. fahrt ck. üi-« !tll. >d. I. Uhr Amts- W- Anzeikebliitt für de« Abonnement Viertels. 1 M. 20 Pf. einschlictzl. des .Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. F? SS. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hanncbohn in Eibenstock. 49. Jahrgang. —-n— Dienstag, den 29. Juli Vrschetnt wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Ausschreibung. Für den Neubau eine» Waldwärterhauses in Bockau sind die Erd-, Maurer- und Zimmerarbeiten im Wege öffentlicher Ausschreibung zu vergeben. Nur leistungsfähige, geprüfte Baugewerksmeifter wollen sich um die Aus führung dieser Arbeiten bewerben und bezügliche Prcislistenoordrucke mit Ausführungs bedingungen — soweit der Vorralh reicht — im Landbauamte, Schulgrabenweg, in der Zeit von 8 bis >2 Uhr Vormittags und 4 biS 6 Uhr Nachmittags gegen Ent richtung von 3 Pik. SO Pfg. persönlich entgegennehmen. Die Angebote sind unter Benutzung der Vordrucke, unterschriftlich vollzogen, ver schlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen, bis zum 4. August, früh 8 Wyr beim Landbauamtc post- und bestellgeldfrei cinzurcichen. Die Bewerber sind bis zum 4. September d. I. an ihr Angebot gebunden. Die Auswahl unter den Bewerbern, ebenso die Ablehnung sämmtlicher Angebote bleibt aus drücklich Vorbehalten. Die eingereichten Angebote bleiben Eigenthum des Landbauamts. Zwickau, am 24. Juli 1902. Das Königliche ^lindtmuamt. Kemlein. Aus der Woche. Nun ist sie wirklich da, die liebe Saure - Gurkenzeit, deren sommerliche Herrschaft bisher immer noch durch sensationelle Ereignisse befehdet wurde. Wäre der Kulturkampf in Frankreich »ichi, so hätte man fast nicht« mehr von einigem Belang zu be richten. Der Leipziger Bankprozcß hat auch wie alle irdischen Dinge sein endliches Ende gesunden und Direktor Exner bat lange Jahre Zeit, im Zuchthause über sein Treiben nachzudcnken. Mil tugcndhafler Entrüstung schlagen solche Leute, die in gleichen Verhältnissen wie der Berurtheilte ihre Geschäfte treiben, aber das Glück haben, vom Staatsanwalt unbehelligt zu bleiben, an die Brust und rufen ihr „Herr Gott, ich danke Dir, bah ich nicht bin wie dieser einer". Und das findet dann in den Blät tern Widerhall, die auch mit dem Mitleid über die Unglücklichen nicht zurückhalten, die ihre ost sauer ersparten oder sonstwie eroberten Nothgroschen durch den Bankkrach losgeworvcii sind. Dabei wird nur übersehen, daß es die lockende Aussicht auf höhere Zinsen sind, die oft arme Sparer veranlaßt, statt sichere Staatspapicre zu kaufen, ihr Geld in minder sicheren Papieren anzulcgen. Wer so etwa« riskirt, muß eben auch die Folgen tragen. Wagen gewinnt, wagen verliert. Er giebl ganz schlaue Leute, die vielleicht 40000 Mark Vermögen haben und damit herrlich und in Freude» leben möchten. Das geht auch vielleicht — eine Zeitlang — aber in der Regel endet die Sache immer mit dem Krach. Solche Leute würden sich meistens länger halten, wenn sie ihr Vermögen, statt eS anzulegen, einfach aufzehren würden. — Die Schließung der Kongregationsschulen in Frank reich ist gegenwärtig so ziemlich der einzige politische Gegenstand, der allgemeine« Interesse erregt. Das Ministerium Walbeck- Rousseau hatte bie Waffe gegen bie Geistlichkeit gcschmiebcl, Com- bcs bringt sie zur Anwendung. Selbstverständlich geschieht das nicht im Sinne LoubetS, der alle Franzosen „versöhnen" und unter der Fahne der Republik vereinen möchte. Die letzten Wahlen haben dem Radikalismus in Frankreich die erdrückende Uebermacht verschafft; er erprobt nun praktisch seine Kräfte. Den „Ralliirten" — jene Klerikalen, die ihren Frieden mit der Re publik gemacht haben - kann bei dem neuesten Kulturkampf nicht wohl zu Muthe fein. Eine gewisse Achnlichkeit mit den gegenwärtigen französischen Zuständen zeigen die russischen. Baucrnunruhen überall und ihnen gegenüber der nicht zu be zweifelnde Eifer des Zaren, durch „zeitgemäße Reformen" bie Zustande im Innern seines europäischen Rieseurciches zu bessern. Aber die Mikkel des Selbstherrschers aller Reußen sind un zulänglich. Es fehlt vor allem bas wohldisziplinirtc Beamten heer, bas bereit und im Stande wäre, die guten Absichten des Zaren durchzuführen. So zermürbt im Innern langsam der Koloß auf thönernen Füßen; ihm droht das Schicksal des MarkuS- khurmcs. Er wird plötzlich in sich selbst zusammensinken. — Kaiser Wilhelm kehrt von der Nordlandreise heim, an der er in diesem Jahre nicht viel Freude gehabt haben dürfte: das Wetter Ivar zu schlecht. In acht Tagen will der Kaiser seinen kranken Onkel Eduard besuchen, streng inoffiziell. Die Krönung soll dann, wenn nicht« dazwischen kommt, abermals achl Tage später stattfinden: eine ganz kleine Frier statt der anfänglich geplanten Riesenkundgebung, die der ziviiisirlcn Menschheit die imposante Weltmachlsstellung Englands vor die staunenden Augen stellen sollte. Zur jetzt geplanten kleinen Krönung kommen nicht gerade angenehme Gäste nach Europa: die Burcnfiihrcr und die bisher gefangen gehaltenen Kommandanten Oberst Schiel und Cronje. Auch andere Afrikander sind schon aus europäischem Boden an gelangt und erzählen den Verlauf der Dinge doch etwa« ander«, als ihn die englischen Berichte nach dem Friedensschluß dargestcllt hatten ; die Buren fühlen sich jetzt schon „bemogelt". Man wird noch so manche« Interessante au« den Reden erfahren, die zweifellos Christian Dewet, Louis Botha und Delarey in Europa hallen werden. — Ein Kampf wie in Frankreich — zwischen Klerikal und Liberal ist im Anschluß an die Würzburger Uni- veisitätSangelegenhcit und die Beurlaubung de« Kultusministers v. Landmann auch in Bayern entbrannt. Die klerikale Kammer mehrheit hat mit Rücksicht aus die allgemeine politische Lage im Kultusbudgct große Abstriche an den Aufstellungen für Kunst zwecke gemacht. Wie die Geschichte enden wird, kann noch Nie mand im Voraus sagen. Der Prinz-Regent kehrt nächster Tage von einem Erholungsaufenthalt in den Bergen nach München zurück und dann dürfte die Entscheidung fallen, das Ministerium Crailsheim vielleicht auch. — In Ermangelung thatsächlicher Berichte sind die Corresxondenlcn jetzt vielfach auf Erfindungen angewiesen, die meistens sehr dürftig aussallen; da« wird aber Jeder begreiflich finden, der folgende Probe macht: man sauge einmal tüchtig an den fünf Fingern und beobachte genau, was dabei herauskommt! So soll der neue Dreibundsvertrag nicht mehr die Bestimmung enthalten, daß im Falle eines russisch österreichischen Kriege« Italien ein Armcccorps nach Rumänien schicken und es unter Oberbefehl des Königs Karol in Bessara bien einfallen lassen soll! Natürlich ist diese Fabel aus der Rußlandreisc König Viktor« entstanden. Aber muß denn diese Reise durchaus einen politischen Charakter haben? Findet sie nicht ihre natürlichste Erklärung in dem Wunsche zweier sohn- bedürstiger Väter, deren Ehen bisher nur mit Töchtern gesegnet sind, sich einmal ordentlich unter vier Augen auszusprechen? Man kann doch nicht Alle« dem Papier anvertrauen! Tagesgeschrehte. — Deutschland. Der Kaiser ist am Freitag auf der Rückreise in Bergen eingetroffen. — Wie nach dem römischen Blatt „Patria" das Wolffschc Telegraphen-Bureau verbreitet, wird der Besuch des Königs von Italien in Berlin im letzten Drittel des Monats August stattfinden; der König wird vom Minister des Auswär tigen Prinetti begleitet sein. Der Aufenthalt des Königs in Deutschland wird füns Tage dauern. — Wenn sich die Meldung bestätigt, daß der deutsche Kron prinz den diesjährigen österreichisch - ungarischen Herbstmanövern beiwohnen wirb, ist bei dieser Gelegenheit ein Zusammen treffen de« ältesten Sohne« Kaiser Wilhelms mit dem russischen Großfürst - Thronfolger zu erwarten. Aus den Kreise» der Berliner österreichisch-ungarischen Botschaft verlautet, daß die Zusage des russischen Thronfolgers, an diesen Manöver» theilzunehmcn, bereit« erfolgt ist. Die Manöver sollen in Ungarn, im Waagthal, stattfinden und in großartigem Maß stabe, unter Heranziehung stattlicher Reitermassen, veranstaltet werden. Es würde da« erste Mal sein, daß der deutsche Kron prinz mit dem russischen im Auslande zujammcntrisft und durch diese Begegnung die Vortrefflichkeit der deutsch-österreichisch-unga risch-russischen Beziehungen bekräftigt werden. Da der Erzherzog Franz Ferdinand im vorigen Jahre als Gast de« Kaisers in Potsdam weilte und bei dieser Gelegenheit zum Chef eine« preußischen TruppenrheilS — des st. Jägerbataillon« — ernannt wurde, dürfte es sich bei der Manöverrcise des deutschen Kron prinzen um die Erwiderung dieses Besuches handeln. — Die in wenigen Wochen ftattfindendcn Kaisertage in Posen werfen bereit« jetzt ihre Schatten auf diese Provinz. Im öffentlichen und privaten Leben, auf deutscher und auf pol nischer Seite, in amtlichen und nichtamtlichen Kreisen wird da« Manöverthema mit einer Lebhaftigkeit erörtert, die die hohe Be deutung des Kaiserbesuchs zur Genüge kennzeichnet. Das über einstimmende Urtheil der Deutschen geht dahin, daß die Anbe raumung des glänzendsten aller Manöver sür das:>. Armeekorps, die Reise de« Monarchen, der staatsmännischen und militärischen Würdenträger nach der Provinzialhauptstadt nicht zeitgemäßer erfolgen konnte. Diese Septembcrtagc werden sich zu einer kraft vollen Kundgebung des gejammten Deutschthum« gegenüber dem Polenthum gestalten, sie werden das deutsch-nationale Bewußtsein in elementarer Weise zur Geltung kommen lassen. Das alles wissen die Polen sehr wohl, sie sind deshalb umso eifriger bemüht, ihrer Abneigung gegen die Deutschen und dem polnischen Soli- daritätSgcsühl Ausdruck zu geben. Selbst bie polnischen Land arbeiter, die sonst in fast stumpfsinniger ThcilnahmSlosigkeit dahin leben, sind „alarmirt" und auf da- Kommende aufmerksam ge macht worden. E« läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, wer dieses zuwege gebracht hat; vielleicht ist die Geistlichkeit nicht ganz unbethciligt. Bezeichnend sind jedenfalls die Kraftworte der bei den Erntcarbeilen beschäftigten Polen und Polinnen, wenn Soidatenabtheilungen auf der Landstraße marschircn, was jetzt tagein, tagaus der Fall ist, da die Vorübungen zum Manöver auf« eifrigste betrieben werden. Die Soldaten verstehen in der Regel nicht, wa« ihnen von den polnischen Landarbeitern zuge rufen wird, da die Militärverwaltung den Mannschaftsersatz für die posenschen Regimenter zur Zeil den westdeutschen Bezirken, besonder« au« den Westfalen und Hanseaten, entnimmt, während die Rekruten polnischer Zunge zumeist rcichsländischcn Garnisonen zngewiesen werden. Manöver im Posenschen bieten schon an sich den Soldaten, Offizieren wie Mannschaften, nicht« weniger als Annehmlichkeiten. Wer Wohnung und Kost bei Polen, zumal in Landstädten oder Dörfern, zu nehmen hat, wird sich um eine schmerzliche Erfahrung bereichert fühlen. Und nun gar bei den Kaisermanöveru, in einer Zeit, da der Deutschenhaß bei den Polen in« Kraut geschossen ist! Hoffentlich sind die Aufwiegler deS polnischen Volkes so klug, dieses vor lhätlichen Ausschreitungen gegen die Soldaten, wie gegen die Deutschen überhaupt, zu warnen. Den Schaden davon, und zwar einen äußerst empfindlichen, hätten die Polen selbst. Die Besorgniß, es könnte zu solchen kommen, läßt sich bei dem jähzornigen Wesen der Polen nicht ganz ab weisen, wenn auch andererseits anzunehmcn ist, daß die Ent faltung einer so gewaltigen militärischen Macht den Polen Respekt einflößen wird. Die Deutschen erwarten von den Kaiscrtagcn in Posen jedenfalls eine außerordentliche moralische Wirkung, eine nachdrückliche Krästigung ihrer Interessen und ihrer Ge- sammtstellung zum Polenthum; sie hoffen zuversichtlich, daß die Kaisermanövertage einen Markstein in der Geschichte de« Ab wehrkampfe« der Deutschen in der Ostmark bilden werden. — Der Centralverbanb deutscher Industrieller hat an den Reichstag eine Eingabe gerichtet, in welcher er um Ablehnung deS Antrages v. Hehl, Bassermann und Genossen auf Be schränkung der Heimarbeit der zugleich in den Fabriken beschäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter ersucht. — Die Gerichtsverhandlungen in Sachen der Leipziger Bank und ähnliche Vorgänge werden, aller Wahrscheinlichkeit nach, auch im Reichstage zur Erörterung kommen. Den jetzt abgeschlossenen SchwurgerichtSsitzungcn zu Leipzig haben mehrfach außer höheren Beamten der sächsischen Regierung auch solche der preußischen beigcwohnt. Kürzlich weilte auch der Staats sekretär des Reichsjnstizamts in Leipzig. — Königsberg, 26. Juli. Die „Königsb. Hartungsche Ztg." meldet: Der Kronprinz von Sachsen trifft am 31. Juli hier ein und reist Nachmittags nach Wildenhof bei Zinten weiter, wo er beim Grafen Schwerin Wohnung nimmt. Am l. August findet zwischen Zinten und Preußisch - Eylau eine Gefechtsübung zwischen der Königsberger Garnison und anderen gruppen des l. Armeekorps unter Führung des kommandircndcn Generals Frcihcrrn von der Goltz statt. Die Rückreise des Kronprinzen findet Freitag Abend statt. -- Hamburg, 26. Juli. Nach amtlicher Feststellung sind bi« heute Morgen 72 Leichen geborgen worden, von denen aber erst 46 rekognoSzirt sind. Die Zahl der Vermißten beträgt nach den letzten Feststellungen 109, die der Geretteten 94. — Oesterreich-Ungarn. Die Ausgleichs-Konferenz der österreichischen und ungarischen Minister in Ischl unter Aegidc de« Kaiser« Franz Joseph ist resulkatlo« verlaufen. — England hat bekanntlich für den Burenkrieg, der ihm mindesten« soviel kostet, wie die französische Kriegsentschädigung von fünf Milliarden Francs 187 l ausmachte, nicht nur große Anleihen ausgenommen, sondern auch starke Steuer- und Zoll- Erhöhungen bewerkstelligt. Allmählich soll auch in dieser Bezieh ung wieder abgerüstet werden. In einer Rede im Mansion House erklärte der Schatzkanzler Hicks-Beach, das Budget des nächsten Frühjahrs soll eine sehr wesentliche Herabsetzung der Be steuerung bringen. Die Steuer, welche hierbei zunächst in Betracht gezogen werden müsse, müsse fraglos die Einkommen steuer sein. Er glaube aber auch, daß das Budget einen neuen StaatsschulbcntilgungSfonds zur Deckung der KriegSkostcn enthalten müsse, weil, wenn er auch nicht bezweifle, daß ein beträchtlicher Theil der Kriegskosten von Transvaal selbst gedeckt werden könne, doch immerhin noch eine bedeutende Summe von den Steuer zahlern zu tragen sein werde. Man darf begierig sein, ob und wann England den nur mit Rücksicht auf die KricgSkosten cingc- sührten, dem englischen FreihaNdelssystem auf« Schärfste wider sprechenden Getreide- und Mehlzoll wieder abschaffen wird. — Southampton, 26. Juli. Der frühere Buren general Lucas Meyer ist heute früh hier aus Südafrika eingetroffen. Er sagt, daß die Regelung der Verhältnisse bisher mit Befriedigung begrüßt werde. Man werde aber sehen müssen, wie die britische Regierung die Buren behandeln ivcrdc. Wenn die den Buren gemachten Versprechungen erfüllt würden, sehe er keinen Grund zu einer Unzufriedenheit. Er glaube, daß der Friede von Dauer sein werde. Der General geht nach Dresden, um seine Frau zu besuchen, und gedenkt Ende Oktober nach Süd afrika zurückzukehren. — Egypten. Die Cholera hat in den letzten Tagen in Egypten schnell eine bedenklich starke Ausbreitung gefunden und greift schon nach dem östlichen Europa über, so daß ernst liche Vorsichtsmaßregeln auch bei uns bevorstehcn dürften. — Südafrika. Die Deutschen in Johannesburg haben, wie jetzt eingehend berichtet wird, Ende des vorigen Mo-