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ock. ilbe Preise.) mä. csangsstück. bend kann aumann hnen! kindlichsten zeichnet L r ä t. lnd Amts- M Aizmeillltt für de« Abonnement viertel). 1 M. 20 Ps. einschließl. der „Jllustr. Unterhaltungsbl." n. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unsern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. GM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. «rscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaliene Zeile 30 Pf. LAOS 48. Jahrgang. - - Dienstag, den 10. Juni Das bei Station Wilzschhaus an der Wilzschgrundstraße gelegene, zur Erbauung von Bahnarbcilerwohnhäusern vom Staatsforstrevier Carlsfcld abgetrcnnte und zur Gemeinde Schönhcidcrhamincr zugeschlagene Areal mit den darauf stehenden und noch zu erbauenden Gebäuden ist aus dem Standesamtsbezirke Carlsseld ausgeschieden und dem Standesamts bezirk Schönheide zugetheilt worden. Schwarzenberg, am 23. Mai 1902. Königliche Amtshauptmannschast. I»»». Jani, Bezirksassessor. Grundstücks - Verkauf. Es wird beabsichtigt, das jetzige Armenhausgrundstück, bestehend aus dem — 16,» Ar umfassenden Flurstücke Nr. 134 und den bei der Landcsanslall mit 6 500 Mark versicherten Gebäuden Nr. 175 des Brand-Cat. zu verkaufen. Die lieber,zabe soll am 1. Oktober Vs. Js. erfolgen. Der Kaufpreis kann zum größeren Theile eine Reihe von Jahren auf dem Grundstücke hypothekarisch stehen bleiben. Kaufliebhabcr wollen ihre Offerten bis End« Juni ds. Js. anher einrcichcn. Der Gemeindcrath zu Schönheide. enftock. rk an, kkapp- öe Auswahl, gerichtet, gut und rnstr. zur gefl. geleitete st nd bitte hstehend Leifen- öcheuern n, als: morirt), größerer > bestbe- ich bei nstolk. gtlands avrik. chweis- >anden. ren swerth Exped. 'sflng r vom mg er- «d. i«. 1902, S der Flem- »ck. Zur Erkrankung König Klöerls. Zn tiefer Bewegung lauscht ganz Sachsen den Meldungen, die au« Sibyllenort über da« Befinden Seiner Majestät de« Königs eintreffen, und aus Aller Herzen ringt sich der innige, heiße Wunsch empor, daß eine gütige Vorsehung da« theuerc Leben de« allvcrehrten Herrschers seinen getreuen Untcrthanen erhalten und die bedrohliche Krisis zum Guten wenden möge. Ein gewisser Trost liegt in dem Umstande, daß die letzten Nach richten ein Nachlassen der Herzschwäche seststellcn. Die betr. Depeschen lauten: Sibyllenort, 7. Juni. Der heute früh 7 Uhr au«- gcgebene Krankheitsbericht lautet: Die vergangene Nacht war bei Sr. Majestät dem König durch asthmatische Beschwerden viel fach gestört. Die Herzthätigkeit ist verhältnißmäßig kräftig. Fieber ist nicht vorhanden. Da« Allgemeinbefinden und der Kräftezustand lassen trotz genügender Nahrungsaufnahme sehr viel zu wünschen übrig. vr. Fiedler, vr. Selle, vr. Hoffmann. Sibyllenort, 7. Juni, 7 Uhr Abends. Sc. Majestät der König hat heute den Tag über gut geschlafen, doch ward die Ruhe durch Athemnoth öfter« unterbrochen. Eine Besserung im Befinden des hohen Kranken ist nach keiner Richtung hin ein getreten. Or. Selle, vr. Fiedler, vr. Hoffmann. Sibyllenort, 8. Juni. Da« Bulletin von heute früh 7 Uhr lautet: Da« Befinden Sr. Majestät des Königs Hal sich nicht wesentlich geändert. Die allgemeine Unruhe bestehl in gleicher Weise fort. Die bedrohlichen Erscheinungen von Herz schwäche, welche vor einigen Tagen zu ernsten Besorgnissen Ver anlassung gaben, haben sich jedoch nicht wieder gezeigt. Der Gesammteindruck ist deshalb gegenwärtig weniger besorgnißcrrcgcnd. vr. Fiedler. Vr. Selle. Vr. Hoffmann. Aus Sibyllenort wird in Ergänzung der telegraphischen Mitthcilungen amtlich gemeldet: Am Donnerstag Abend hatte Sc. Majestät der König etwa eine Stunde auf der Veranda liegend zugcbracht. Als Se. Majestät nach 8 Uhr sich zur Ruhe begeben wollte und sich be reits im Schlafzimmer befand, trat plötzlich ein Anfall von Herz schwäche und Athemnoth ein, der zu den größten Besorgnissen Anlaß gab; ein ähnlicher, schwächerer Anfall, vcrinuthlich durch eine Blutung veranlaßt, war bereits am Montag vorauSgegangcn. Ihre Majestät die Königin, welche sich im Zimmer befand, ließ auf Wunsch Sr. Majestät den Geistlichen hcrbeirufcn. Mit An dacht empfing Se. Majestät die heiligen Sterbesakramente, ihm selbst zur großen Beruhigung. Bald darauf trat bei Sr. Maje stät dem Könige eine Erholung ein, so daß er selbst anordnete, die Umgebungen, die inzwischen das Zimmer angefüllt hatten, möchten sich zur Ruhe begeben. Dem schweren Anfälle folgte tiefer Schlaf. Die bcforgnißerregenden Erscheinungen von Seiten des Herzen« kehrten nicht wieder. Am Freitag verbrachte Sc. Majestät der König mehrere Stunden schlafend. Trotz des vor handenen Schwächegefühls ist der Appetit rege, die Stimme kräftig. Sc. Majestät verlangte wiederholt nach Zeitungen und nahm an Berichten aus der Residenz lebhaften Antheil. Der Tag verlies ohne wesentliche Störungen. Die Nachtruhe wurde durch asthmatische Beschwerden mehrfach unterbrochen. Sonnabend Vormittag empfing Se. Majestät den Besuch Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg, welcher längere Zeit im Gespräch am Kranken lager verweilte. Ihre Majestät die Königin verläßt dasselbe nur auf kurze Augenblicke und während der heiligen Messe in der anstoßenden Kapelle. Se. Majestät der König liegt in dem ge räumigen rothscidcnen Wohnzimmer nach der Gartenseite hin, in dem Nebengcmach hält sich jederzeit einer der anwesenden König!. Aerzte aus, sowie da« Kammerpcrsoual. Die Theilnahmc an der schweren Erkrankung Sr. Majestät ist eine allgemeine. Da« Telegraphenpersonal im Königl. Schlosse mußte verstärkt werden, um die zahlreichen ein- und ausgehenden Telegramme zu be wältigen. Die »Kölnische Zeitung" bemerkt im Anschluß an die am Freitag aus Sibyllenort eingetrofsencn Telegramme: »Die Nachrichten au« Sibyllenort über da« Befinden de« König» von Sachsen lauten in hohem Grade besorgnißerregcnd. Gestern Abend hatte schon die Herzthätigkeit ausgesetzt, doch gelang es den Aerzten, sic wieder zu beleben. Die Nacht war befriedigend, aber leider ist der Kräftezustand de« greisen König« bedenklich. Die ganze Königliche Familie ist von dem Ernst der Lage be nachrichtigt worden und alsbald an da« Krankenlager de« verehrten Familienhauptc« geeilt. Mit lebhafter Theilnahmc folgt auch dar deutsche Volk dem Verlauf der Krankheit. Der sieggekröntc Feldmarschall, der erfolgreiche, maßvolle und gerechte König, der stets zuverlässige und opferfreudige Bcrather und Freund dreier deutscher Kaiser, genießt weithin so warme Verehrung und so innige Dankbarkeit, daß allerwärt« die aufrichtigsten Wünsche für seine baldige Genesung sich bekunden." Die „'N. A. Z." be merkt hierzu: Wir schließen uns diesen Wünschen von ganzem Herzen an. Die englische Ketze gegen Deutschland wird von keinem Londoner Blatte so eifrig al« von den „Times" betrieben und in diesen ist es wieder deren Berliner Korrespon dent, der den Deutschenhaß de« genannten Blatte« bei jeder Ge legenheit schürt und zur Hellen Flamme anzufachen bestrebt ist. ES ist geradezu ein Wunder, baß die Rcichsrcgicrung diesen wohl bekannten Mann in Berlin duldet und ihn nicht als „lästigen Ausländer" längst abgeschoben hat. Ueber den Eindruck, den der Friedensschluß in Berlin her vorgebracht haben soll, schickt der Herr seinem Blatte ein andert halb Spalten langes Telegramm, das von Gehässigkeiten, Ver drehungen und Verhetzungen geradezu strotzt. Sein Ton fällt um so mehr auf, als alle anderen „Times " Korrespondenten, be sonders der in Paris und Washington, sich bemühen, in ihren Stimmungsberichten nur zu melden, was englischen Ohren an genehm klingt, und vergangene Gehässigkeiten möglichst vergessen zu machen. Der Berliner Korrespondent beginnt mit der Be merkung, die Acußcrungen der deutschen Presse seien: „impotente Malice, Enttäuschung oder verzweifelnde Resignation", und knüpft daran einen historischen Rückblick, der zeigen soll, daß die deutsche Regierung die Hauptschuld an dem Kriege trage, und daß, wenn es zu keiner Intervention gekommen sei, man da« nur der „Halt ung des Zaren und der freundschaftlichen und geschickten Diplo matic Delcassös verdanke. Es folgt dann ein langer Exkurs über Deutschlands Bemühungen, Zwietracht zwischen England und Rußland, sowie zwischen England und Amerika zu säen re. Die Depesche ist natürlich Wasser aus die Mühle der „Times", die, nicht zufrieden mit dem Erfolg, mit dem sic England in den süd afrikanischen Krieg hetzten, nun offen und beharrlich und mit allen Mitteln aus einen Bruch mit Deutschland hinarbeiten, dessen wachsende Marine ihnen ein Dorn im Auge ist. Man ist in Deutschland wie in der ganzen Welt zufrieden, daß der Krieg endlich zu Ende ist; das Uriheil über England« perfide Art, den Kampf an den Haaren herbeizuziehcn, und über die Art der englischen Kriegsführung ist überall gleich: in Washing ton, in Paris wie in Berlin. Daß sich ein verkommenes und entartetes Volk, wie da« griechische, in einem anderen Sinne ge äußert hat, hängt mit dessen Wunsche, Kreta zu besitzen, zusam men, wobei England ein gewichtige« Wort mitzujprcchcn hat. Aber Griechenland ausgenommen, cxistirt kein Land, dessen Re gierung nicht in ausgesprochenem Gegensatz zu dem Empsindeu der Völker sich einer 'Neutralität befleißigt hätte, die einer Unter stützung England« so ähnlich gesehen hätte, wie ein Ei dem andern. Ohne die PserdeauSfuhr aus Nordamerika, Deutschtand und Oesterreich-Ungarn wäre der englische Feldzug in Süvafrika über haupt nicht möglich gewesen. Jetzt, da es Herr der Situation fit, quiltirt England dankend! Die „Times" schließen ihren Artikel mit der Behauptung, „wie gewöhnlich sei die deutsche Presse in ihren Kommentaren am bittersten und wenigsten großmüthig". Siner der Hauptvor- Iheilc de« Kriege« sei, daß er „die Freundschaft, die in den cdel- müthigen und sympathischen Kommentaren der New-Ljorkcr Presse zum Ausdruck komme (!), befestigt habe", und daß er England über jeden Zweifel hinaus gezeigt habe, daß Deutschland auf seine Macht bitterer, als irgend ein anderes Land eifersüchtig sei. Der Einfluß der „Times" in England selbst ist geringer, al« man im Auslande gewöhnlich annimmt ; er wird aber dadurch gefährlich, daß die englischen Provinzblätter und die kleineren Blätter ihre Eindrücke über da«, was im Auslande vorgeht, ge wöhnlich den Berichten der „TimeS"-Korrcspondcnlcn entnehmen. Darin liegt die Gefahr der systematischen politischen Brunnen vergiftung, die ihr Berliner Korrespondent treibt. Niemand er wartet von England Dank; vom deutschen Volke würde der Vor wurf, den Dank England« habe verdienen zu wollen, gewiß ein- müthig zurückgewiesen werden. Aber die ReichSregicrung hat sich während de« Kriege« absolut korrekt benommen; der Kaiser hat nicht einmal den alten Krüger empfangen, so daß dieser von Köln au« unverrichteter Sache umkchrcn mußte; es ist alle« Mögliche geschehen, um da« einer hochherzigen Empfindung de« Kaiser« entsprungene Telegramm an Krüger vergessen zu machen. Alle« — alle« nützt nicht«. Von der Hauptstadt de« Deutschen Reiche« aus muß sich das deutsche Volk und die deutsche Presse von einem Engländer beschimpfen lassen. Höchstens der deutschen Geduld England gegenüber stellt dieser Akt ein rühmliches Zeugniß au«! Tagesgeschiehte. — Deutschland. Kaiser Wilhelm wird die Königin Wilhelmina der Niederlande am Dienstag, !O. d., bei deren Durchreise nach Schloß Schaumburg in Wesel persön lich begrüßen. — Der ungünstige Gesundheitszustand des Königs Albert von Sachsen hat auch die Besorgniß des Kaisers erregt. Der Monarch Hal Auftrag gegeben, ihm von jeder Wend ung im Befinden des greisen Herrscher», sei cS zum Guten ooer Schlechten, unverzüglich telegraphisch Kcnnkniß zu geben. — Bei dem Bankett in der Marien b u r g am Donners tag hielt der Kaiser eine Rede, in der er sagte: „Ich habe schon einmal Gelegenheit genommen, in dieser Burg und an dieser Stelle zu betonen, wie die alte Marienburg, die« einstige Boll werk im Osten, der Ausgangspunkt der Kultur der Länder östlich der Weichsel, auch stet« ein Wahrzeichen für deutsche Aufgaben bleiben soll. Jetzt ist es wieder so weit: polnischer Ucbermuth will dem Dculschthum zu nahe treten und ich bin gezwungen, mein Volk auszurufen zur Wahrung seiner nationalen Güter. Und hier in der Marienburg spreche ich die Erwartung au«, daß alle Brüder des Orden« Sr. Johann immer zu Diensten stehen werden, wenn ich sie rufe, deutsche Art und Sitte zu wahren, und in diesem Wunsche und dieser Hoffnung erhebe ich mein Gla« auf da« Wohl des Durchlauchtigsten Herrenmeisters und des Ordens St. Johann. Hurra, Hurra, Hurra!" Die Aufhebung des Diktaturparagraphcn in Elsaß-Lothringen ist am Sonnabend vom Reichstage in erster und sofort sich anschließender zweiter Lesung mit Einstimmigkeit beschlossen worden. — Belgien. Nach einer über London in Brüssel ein getroffenen Privatmeldung glauben Botha, Dcwet und De- larcy in etwa !4 Tagen die Formalitäten der militärischen Uebcrgabc beendet zu haben, woraus die beiden Letzteren sofort ihre Reise »ach Europa antrctcn werden, um mit dem Prä sidenten Krüger und den Burcndelcgirtcn zu verhandeln. Es ist deshalb bereits ein Meinungsaustausch zwischen den Burcn-HilfS- auSschüssen in Frankreich, Holland und Belgien cingclcitct, um die nöthigcn Vorbereitungen für einen würdigen Empfang der Heerführer zu treffen. „Petit Bleu" meint hierzu, daß wohl schwerlich weder im Altcrthum, noch in der neueren Zeit Heer führer einen großartigeren Triumphzug erlebt hätten, als den beiden südafrikanischen Helden bei ihrer Ankunft und Durchreise durch Europa bcvorstche. Louis Botha hat seine Ankunft bereit« angekündigt. — England. Der endlich vollzogene FriedcnSschluß von Pretoria ist ein Ereigniß, wie cs die Weltgeschichte bis her noch nicht zu verzeichnen hatte. Der Sieger trägt die sämmt- lichcn Kosten, tilgt die Staatsschulden de« Besiegten und zahlt diesem noch 60 Millionen Entschädigung! König Eduard scheint demnach doch ein besserer Mensch zu sein, als bisher allgemein angenommen wurde; denn seinem Einflüsse allein ist es zu danken, daß man den Buren soweit cntgegenkam. Nun kann die Krönungs komödie in aller Ruhe vor sich gehen; England schwelgt im Hoch gefühle und seine Presse leistet wieder gegen Deutschland Unsäg liches. Sic hat recht. Der Erfolg England« gegen die Buren ist nicht ganz so glänzend, wie Deutschland« Erfolg gegen Frank reich. Mit den fünf Milliarden stimmt e« zwar, aber England muß dieselben zahlen. Au« den „Marodeurbanden" und „Busch kleppern" mit welchen Ausdrücken die Buren bisher belegt worden, sind „tapfere Feinde, die unsere Freunde werden müssen," ge worden. So schnell ändern sich die Zeiten! — Nach einer vom Londoner Kriegsministerium veröffent lichten allgemeinen Uebersicht betragen die englischen Verluste während ve« Kriege«: an Todtcn 1072 Offiziere und 2l 942 Mann, an inzwischen verstorbenen und dauernd dienstunfähigen Invaliden 6387, an Kranken und Verwundeten 69057. Der englische Gesammtverlust beträgt 97 477 Mann. Locale und sächsische Nachrichten. — Schönheiderhammer. Am Sonnabend konnte sich leicht aus dem hiesigen Eisenhüttenwerk ein große« Unglück er eignen. In der Putzerei war der Schlosserlehrling Eurt Schwalbe in die dortige Transmission gekommen. Es war gerade kurz vor der Vcsperpausc, in dem Raume war Niemand zugegen. Ein glücklicher Zufall war cs, daß ein Arbeiter aus das Geräusch