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Amts- M Aizeise-llitt für deu Abonvemevt oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. de« »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. SS. Sejirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung «SOS Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. —-"i 49. Zahrgnug. Sonnabend, deu 17. Mai Als rings die Wälder grünte» Im weiten deutschen Land, Fühlt' ich, daß neu die Hoffnung Im Busen mir erstand. Das war zur Kirschenblüthe Wohl um die Pfinastenzeit, Da spürt' ich im Gemüthe Von Kummer mich befreit. Und als am blauen Himmel > Die Maiensonne lacht'. Da ist in meinem Herzen Der Glaube neu entfacht; Der Glaube, welcher keinen Zu schänden werden läßt, An Ihn, den Einzig-Einen, — Der Glaube treu und fest! st en. Und als ich rothe Blümlein Erschaute, mir gar werth. Da ist die ew'ge Liebe Bei mir neu einbekehrt; Die Lieb', die nimmer endet. Die, weil von Gott gesandt, Fest steht, wie sich's auch wendet. Die Lieb' zum Vaterland! Da hab' ich lies gespüret Den Geist, am Maientag, Ter über deutsche Erde Rings ausgegosscn lag. Die Lerchen sangen balde. Die Seele ward mir weit; Das ivar auf deutscher Halde Wohl um die Pfingstenzeit! Anlegung von Blitzableitern. Unter Bezugnahme auf die nachstehend abgedruckte Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 12. April 1902 wird bekannt gegeben, daß je ein Abdruck der .Gemeinfaßlichen Belehrung" in der Kanzlei der unterzeichneten Behörde, in den Bürgermeisterämtern Johanngeorgenstadt und Grünhain, sowie in den Gemeindeämtern Schönheide und Oberschlema zu Jedermanns Einsicht ausliegt. Schwarzenberg, am 12. Mai 1902. Königliche Amtshauptmannschaft. Krug von Nidda. Lr. Verordnung, di« Berücksichtigung der Blitzableitungen bei der Einschätzung der «Sebäudc für die Zwecke der Landesbrandverstchernngsanstalt betreffend, vom IS. April IS«S. Nachdem im Auftrage des Ministeriums des Innern von der technischen Deputation die „Gemeinsaßliche Belehrung über die zweckmäßige Anlegung von Blitzableitern" neu bearbeitet worden ist, wird gemäß 8 54 Absatz 2 des Gesetzes vom 25. August 1876 ange ordnet, daß diese Gemeinfaßliche Belehrung „an Stelle der Normativbestimmungen" in Zukunft für die Beurtheilung der Blitzableitungen bei der Landesbrandversicherungsanstalt maßgebend zu sein hat. Demgemäß Hal an Stelle der Regel 6 in der Beilage III Tabelle .1 1 zum Gesetze vom 25. August 1876 in der Fassung vom 15. Oktober 1886 (G.- u. V.-Bl. 1886 S. 301) nachstehende Bestimmung zu treten: 6) Blitzableitungen werden als schutzgewährend nur dann in Rechnung genommen, wenn sie der für die Zwecke der Landesanstalt neu ausgestellten „Gemeinfaß lichen Belehrung über die zweckmäßige Anlegung von Blitzableitern", insbe-. sondere auch den Seite 78 derselben enthaltenen .Normativbestimmungen für die Anlage von Blitzableitern" entsprechen. Die Verordnung vom 12. Oktober 1886 (G.- u. V.-Bl. 1886 Seite 172) wird aufgehoben. Die Gemeinsaßliche Belehrung ist im Wege des Buchhandels bei F. Lommatzsch (A. Schröcr) in Dresden für 75 Pfennige das Stück zu beziehen. Dresden, am 12. April 1902. Ministerium des Innern. (gez.) v Metzsch. Benndorf. Auf dem neuen Blatte 260 des Handelsregisters für den hiesigen Stadtbezirk sind heute die Firma Mitt»«; L L-tekt«»!»«!-«;«»' in Eibenstock, Zweigniederlassung der in Annaberg unter der Firma Mittag Lichtenberger bestehenden offenen Handelsgesell schaft, als Gesellschafter die Kaufleute: Herr Vtieoplillii» Riltox in Aunabtkg und Herr DI>eack«w QI<!i>t«nI»vr>tz«r daselbst, sowie als Prokurist der Kaufmann Herr Onkar 8okal»«rt ebendaselbst eingetragen worden. Eibenstock, den 9. Mai 1902. Königliches Am tsgcrich t. Hg. Auf dem neuen Blatte 259 des Handelsregisters für den hiesigen Landbezirk ist heute die Firma bnnl in Stützengrün in Oberstützengrün und als deren In ¬ haber der Bürsten- und Pinselwaarenfabrikant Herr Karl ^auk Meidauer daselbst einge tragen worden. Eibenstock, den 9. Mai 1902. Königliches Amtsgericht. Hg Bekanntmachung. Der Plan über die Errichtung einer oberirdische« Telegraphenlinie an der Stratze von Wiltzschhan« nach CarlSseld liegt bei dem Postamt in Carlsfeld auf die Dauer von 4 Wochen öffentlich aus. Chemnitz, 12. Mai 1902. Kaiserliche Oliervostdirektioii. Richter. Bekanntmachung. Der Gefreite Unteroffizier-Aspirant d. R. Kerr Hermann Lmil Alaäler aus Aue ist heute als Schutzmann hier verpflichtet und eingcwiesen worden. Eibenstock, den 15. Mai 1902. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Stadtanlageu betreffend. Der am 15. dss. Mts. fällig gewesene 2. Stadtanlagen-Termin, zu dessen Be zahlung eine 3wöchige Frist nachgelassen ist, wird hierdurch mit dem Bemerken in Erinner ung gebracht, daß nach Ablauf obiger Zahlungsfrist gegen säumige Zahler ohne weiteres die Zwangsvollstreckung vorgenommen werden wird. Gleichzeitig wird hierdurch nochmals an die Bezahlung des 1. Einkommensteuer- Termins erinnert. Stadtrath Eibenstock, den 16. Mai 1902. Hesse. Bg. Der Gasbcleuchtungs-Aktien-Berein hier beabsichtigt seine Gasbcreitungsanstalt auf Parzelle 440 des Flurbuches für Eibenstock durch Aufstellung eines größeren Gaso meters zu erweitern. Gemäß 8 I? der Reichsgewerbeordnung wird dies hierdurch mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen diese Erweiterung der Anlage innerhalb 14 Tagen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, schriftlich oder mündlich an Rathsstelle anzubringen. Ttadtrath Eibenstock, am 16. Mai 1902. Hess«. Lpm. Absllhr von Dünger und Jauche bett. Nach 8 3 der hiesigen Straßen-Polizeiordnung müssen die bei Abfuhr von Dünger und Jauche zur Verwendung gelangenden Wagen und Gefäße so beschaffen sein, daß keinesfalls die Ladung herabsallen oder Feuchtigkeit durchsickern kann. Da nach den in den letzten Tagen gemachten Wahrnehmungen der angczogenen Vor schrift nicht immer genügend nachgegangen wird, ist die Schutzmannschaft angewiesen worden, Zuwiderhandlungen unnachstchtlich zur Bestrafung anzuzeigen. Der Gemeindevorstand zu Schönheide. Am 15. Mai ISNS war der zweite Termin der diesjährige« Gemeinde anlage« sällig. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen achttägigen Frist exekutivisch vorzu gehen ist. Der Gemeinderath zu Schönheide. R. Pfingsten. .Schmücket da« Fest mit Maien," die« Psalmwort giebt trefflich die Pfingststimmung wieder. Freudigen Herzens rüst c« Einer dem Anderen zu. Häuser und Kirchen sind festlich geschmückt, und die Natur ist im Begriff, ihr Frühlingskleid an zulegen. Die Herzen werden so leicht, die Menschen zeigen sich so freudig bewegt. Etwa« Wunderbare« ist über alle ausgebreitet, dem Aufwachen der Natur am stützen Morgen bei Sonnenauf gang ähnlich und wiederum dem Erwachen einer jungen Menschen seele, die sich zum ersten Male Gott mit Bewußtsein erschlossen hat, vergleichbar. Beide« ist in einander verwoben. Beide« wirkt am Pfingstfest auf un« ein. Die Kranken athmen die von der Sonne durchwärmte grühjahr«luft mit Behagen ein, die Alten fühlen da« Blut wieder schneller durch ihre Adern gehen, neue« Leben, neue« Hoffen theilt sich Allen mit, neue Arbeit wird aus genommen, neue Pläne werden geschmiedet, mit jugendlichem Drang wird frisch an« Werk gegangen. Ist'« nicht genau so, wie e« un« au« der Frühjahr-zeit der christlichen Kirche berichtet wird? Der Pfingstgcist war au«ge- gossen. Die erste kleine Christengemeinde kam nicht mehr ängstlich hinter verschlossenen Thüren zusammen. Pctru« redete frei vor dem ganzen Volke. Bor dem Hohenroth zur Berantwortung gezogen, bekannten Petrus und Johanne«: „Wir können« ja nicht lassen, Laß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben." Der heilige Geist hatte die Jünger, die christliche Gemeinde ergriffen. Nun konnte der Siegeszug Christi durch alle Lande beginnen. Noch heute ist er nicht beendigt. Er geht mächtig hindurch durch alle Länder der Erde. Dampfschiff, Eisenbahn, Telegraph, die Druckerpresse: alle« muß ihm dazu helfen. Ein Wehen de« Pfingstgeiste« hat in französischen Landen angcfangcn, wo wohlfeiler Witz und Bigotterie bisher kein Leben aufkommen ließen, Glaubensleben sproßt auf in Oesterreich, wo nur »och Todtengebeine an einstige« Leben erinnerten. Der Zug nach einem höheren Geist erfüllt wieder Viele in unserem Vater lande, wo lange der Geist de« Mammon«, de« Spotte«, der dunklen gottlosen Gewalten herrschte. Aber nur der Geist kann wirklich helfen, der von Jesu her in die Welt kam, der die erste Christenheit in heiliger Liebe vereinte, der in der Reformations zeit die Menschen wieder mit göttlichen Gedanken erfüllte. Nur der heilige Geist giebt un« Kraft und Muth und Liebe. Tagesgerichte. — Deutschland. Da« Central-Comitee der deutschen Vereine vom Rothen Kreuz beschloß, den Erlaß eine« über ganz Deutschland zu verbreitenden Aufruf« zu Sammlungen, welche den Zwecken der Hilfsaktion für Martinique dienen sollen. — Nachdem der Bundc«rath in seiner letzten Plenarsitzung der Vorlage, betreffend die am >9. März 1901 in Pari« vollzogene Uebereinkunft zum Schutze der für die Landwirthfchast nützlichen Vögel seine Zustimmung ertheilt hat, ist darauf zu rechnen, daß auch der Reichstag sehr bald mit derselben besaßt werden wird. Gemäß der Stellung, welche die Mehrheit de« Reichstage« irüher zu der Angelegenheit eingenommen hat, ist es wohl fetzt schon als sicher zu erachten, daß auch der andere Faktor der ReichSgesctzgebung seine Zustimmung nicht verweigern ivird. Kommt die internationale Konvention thatsächlich zustande, so wird auch damit zu rechnen sein, daß die Bahn für ein Aenderung de« deutschen Vogelschutzgesetze« frei wird. Diese« Gesetz stammt all dem Jahre >888. Bei seiner Anwendung haben sich vielfach und in immer erweitertem Umfange Mängel herau-gestellt, die nicht ander« «l» auf dem Wege einer Gesetzesänderung zu beseitigen sind. Diese Aenderung ist aber nur zu vollziehen, wenn durch eine internationale Vereinbarung eine Grundlage geschaffen ist, welche die Gewähr sirr einen Erfolg der beabsichtigten Neuerungen bietet. Au« dem Reich«tagc heran« ist schon in früheren Jahren verschiedentlich die Anregung zu dem Erlaß einer solchen Novelle