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Amts- Wh Anzchckntt für den Ab*»«e»e«t niertelj. 1 M. SO Pf. einschließl. de« .Jlluftr. Unterhaltu«g»bl." o. der Humor. Beilage.Seifen» blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen ReichSpostanstalten. iWrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreiS: die kleinspaltige Zelle 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 1 ' —' 4». Aaß»,««,. Mittwoch, den 1. Januar IVOS Aeujahr 1902. Wie klangen die Becher so hell, so klar, Wie tönten die Glocken so weit: .Grüß' Gott, grüß' Gott dich, du neues Jahr, Willkommen, du neue Zell!" Und leise kam es und sacht daher. Kein Auge sah, wie's geschah. Es tauchte heraus aus der Zeiten Meer, Es kam und es war da. — Des Jahres letzte Sekunde rann Zum Meer im eilenden Bach. Da stand der Mensch am Strand und sann Den scheidenden Tropfen nach. Und leise tönt es wie Glockenklang Hin durch die schweigende Nacht: .Du altes Jahr für alles Dank, Was du mir Gutes gebracht." Und leise schluchzt es am andern Ort, — Es säuselt der Wind im Baum —: .Du hast mich getäuscht, du brachst dein Wort! Wo blieb mein herrlicher Traum?" Doch schweigend wandert dahin die Zeit Und schweigend kommt sie daher. Die Freude lacht und es klagt das Leid .... Die Wogen gleiten zum Meer. Der Eine jubelt, der Andere weint. Doch Beiden leuchtet ein Stern. Am Himmel steht er und glänzt und scheint In aller Herzen so gern. Die Hoffnung ist es, der Gottesstrahl! Er giebt durch die Schatten der Zeit Und auf der Wandrung durchs Erdenthal Dir treulich gutes Geleit. Drum wenn Du Gutes erfahren hast. So danke fröhlich dem Herrn, Und drückt Dich nieder des Lebens Last, So blicke zu seinem Stern. Dann wird die Seele Dir hell und klar. Dann bist Du zu singen bereit: „Hab' Dank, hab' Dank du altes Jahr! Grüß' Gott, du kommende Zeit!" — Bei der am 21. ds. Mts. stattgefundenen Wahl sind die Herren Rittergutsbesitzer «»»» von in Neuslädtel, Commerzienrath vr Stiert in Schneeberg, Fabrikbesitzer Elevin Steeuor in Aue und Hauptmann a. D., IKrnit in Schwarzenberg zu Abgeordnete« der Höchstbesteuerten zur Bezirksversammlung auf di- nächsten 6 Jahre gewählt worden. Schwarzenberg, am 23. Dezember 1901. Königliche Amtshauptmannschast. Krug von Nidda. K Nach Vornahme der erforderlichen Ergänzungswablen besteht der, der unterzeichneten Behörde beigeordnete Bezirksausschuß z. Zt. aus folgenden Herren: 1) Hüttendirektor Bischoff in Niederpfanncnstiel, 2) Commerzienrath S»e». Geitnrr in Schneeberg, 3) Bürgermeister Garrts in Schwarzenberg, 4) . Zieger in Lößnitz, 5) Gemeindevorstand Haupt in Schönheide, 6) . Aritzsche in Oberschlema, 7) Commerzienrath Breitfeld in Erla und 8) Hammergutsbesitzer Keestav Bretschneider in Wolfsgrün. Schwarzenberg, am 30. Dezember l90l. Königliche Amlshan-tmannschast. «rüg von Nidda. K B e k a n n t m a ch UN ss Eingegangen sind: » vom Gesetz- nnd Verordnungsblatt für das Königreich Lachse« di« Stücke 11-1«, b vom Reichsgesetzblatt die Nummern 38—48. Die Gesetzblätter, deren Inhalt aus den im Eingänge des Rathhauses befindlichen Anschlägen ersichtlich ist, liegen 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht an Rathsstelle aus. Eibenstock, den 30. Dezember 190l. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. 1. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Collegiums Donnerstag, den 2. Januar 1SV2, Vormittags 1t Mr im Sitzungssaal« des Rattzhauses. Eibenstock, den 28. Dezember 1901. Der Rath der Stadt. Hesse. M. 1) Einweisung der wieder- beziehentlich neugewählten Stadtverordneten. 2) Wahl des Stadtoerordneten-Borstehers und dessen Stellvertreters. 3) Wahl der Stadtverordneten in die gemischten ständigen Ausschüsse. Zahresrundschau für das Königreich Sachsen. Wiederum hat ein Jahr seinen Kreislauf vollendet und in demselben so manche» de« BemcrkcnSwcrtheren für unser engere« Vaterland gezeitigt. Ehe wir aber den geistigen Blick nach rück wärts wenden, um die Ereignisse de« alten Jahre» noch einmal Revue passiren zu lassen, gedenken wir zunächst de» geliebten Herrscherpaare« auf Sachsen« Thron und de» gesamm- ren königlichen Hause«. Beide Majestäten hatten im Laufe de» Jahre« wiederholt mit Unpäßlichkeiten zu kämpfen; so wurde König Albert namentlich von einem hartnäckigen Anfall seine» alten Blasenleiden« im Februar heimgesucht und um dieselbe Zeit erkrankte Königin Carola an einem heftigen Bronchialkatarrh. Erfreulicher Weise genasen aber beide Majestäten bald vollständig wieder von diesen Unpäßlichkeiten und läßt gegenwärtig ihr Be finden nicht da» Mindeste zu wünschen übrig. Vom Mai ab nahmen der König und die Königin einen längeren Aufenthalt in Schloß Sybillcnort. Wie immer, so empfing König Albert auch zu seinem vierjährigen Geburtstag den Gratulationsbesuch Kaiser Wilhelm« in Billa Strehlen. Prinz Georg, der erlauchte Bruder König Albert«, erlitt im Januar einen ziemlich heftigen Influenza-Anfall. Kurz vor seiner Erkrankung hatte der Prinz an dem herkömmlichen Orden»festc im Berliner Residenz schlosse theilgenommcn, wobei er vom Kaiser al« Ritter de« Schwarzen Adler-Orden« investirt wurde. Ein neuer Sprosse wurde dem König«hause durch die am 27. Oktober erfolgte Ge burt der zweiten Tochter de« Prinzen und der Prin zessin Friedrich August bescheert; die hohe Neugeborene, welch« sich prächtig entwickelt, erhielt bei der Taufe den Ruf namen Marie Alice. Prinz Johann Georg, der zweite Neffe unsere« König«, wohnte mit seiner Gemahlin auf Einladung de« Kaiser« dem Stapellaufe de« neuen Panzerschiffe« „Wettin" in Danzig bei. Al« die bemerken«werthesten politischen Ereignisse de« Jahre« lSOl erscheinen für Sachsen die Veränderungen in der Zu sammensetzung de« Staat«mi»tsterium« und die Neuwah len zum Landtage. Die Personalveränderungm in der Re gierung wurden durch da« am lb. Juni erfolgte Hinschetden de« Vorsitzende» de« Staattminister«, Justizminister« vr. Schurig, Herdorgerufen; In weiten Bevölkerung«kreisen de« Lande« weckte da« Ableben diese« hochverdienten, äußerst pflichtgetreuen und kenntnißreichen obersten Staatsbeamten Sachsen» aufrichtige Theilnahme. Zum Nachfolger vr. Schurig« in seiner Stellung al« Vorsitzender de» Minifterrathe« wurde der Minister de« Innern, ». Metzsch, unter Beibehaltung seine» Fachportefeuille», ernannt. In da« erledigte Amt de« Justizminister« rückte der bisherige Ministerialdirektor im Justizministerium, der General- staatSanwolt und stellvertretende Bundcsrathsbevollmächtigte Vr. Rüger ein, während zum neuen GeneralstaatSanwalk der Geheime Justizrath im Justizministerium vr. Otto ernannt wurde. Der Ablauf der bisherigen Legislaturperiode machte versassungSgemäß die Neuwahl de« dritten Theile« der Mitglieder der Zweiten Kammer nöthig. Nach einer sehr ruhig verlaufenen Wahlcampagne fanden vom 2b. bi« 27. September die Urwahlen statt, deren wesentlichste« Ergebniß darin bestand, daß durch sic auch die letzten Vertreter der Sozialdemokratie au« dem sächsischen Land tage beseitigt wurden. Im Ganzen gingen au« den 'Neuwahlen 22 Conservative, unter Hinzurechnung eine« speziellen Vertreter« de« Bunde« der Landwirthe und eine« Deutsch-Sozialen, 7 Na tionalliberale und 2 Fortschrittler hervor, infolgedessen sich die erneuerte Kammer au« b7 Conservativen, 32 Nationalliberalen, 1 Wildlibcralen und 2 Fortschrittlern zusammcnsetzte. Am 12. November erfolgte der formelle Zusammentritt de« neuen Land tage« und am 14. November fand im Dresdner Residenzschlosse seine feierliche Eröffnung durch den König statt, der in dessen wegen plötzlicher Heiserkeit die Thronrede nicht selbst Ver la«, sondern mit dieser Formalität den Prinzen Georg beauftragt halte. Die bedeutsamste gesetzgeberische Aufgabe der neuen Land» tagSsesston bildet die Steuerreform; die bezüglichen Vorlagen betreffen die Abänderung de« bisherigen Einkommensteuergesetzes und die Einführung einer Vermögenssteuer, zugleich sprechen sie die Ausscheidung der Grundsteuer au» dem StaatSsteucrshstem au« ; der finanzielle Effect der Steuerreform wird auf ein Rein- erträgniß von I2H6b,000 Mark geschätzt. Noch in ihrem vor weihnachtlichen SessionSabschNilte hat die Zweite Kammer die neue Einkommcnsteuer-Vorlage nach den Anträgen der Deputation einstimmig genehmigt, hoffentlich wird auch über den BcrmögenS- steuergesetzentwurf eine Verständigung erzielt und hiermit da« Werk der Reform der direkten Steuern endlich unter Dach und Fach gebracht. Von sonstigen wichtigeren Regierungsvorlagen für den Landtag find dann noch der Etat für die Finanzperiode von >902/1903 und der in der letzten Session nicht zu Stande gekommene Gesetzentwurf wegen Gewährung von Wohnungsgeld zuschüssen an die Staatsbeamten zu erwähnen. Der mißliche Stand der Staat«sinanzen hat die Re gierung zur Ankündiguna eine« bOproz. Zuschläge« zur Einkommen steuer in der Thronrede bewogen, letzterer ist bereit« bei Aufstellung de« neuen Etat« mit in Berechnung gezogen. Indessen steht In Anbetracht der Steuerreform bestimmt zu erwarten, daß dieser Steuerzuschlag nur eine »orübergehende Erscheinung bilden wird, wenngleich die hie und da aufgetauchte Hoffnung, e« werde im Hinblick auf die zu gewärtigende sofortige Einführung der neuen Einkommensteuer diese angckündigte außerordentliche Steuermaß- regcl vielleicht gar nicht in Kraft treten zu optimistisch klingt. «Schluß folgt.) Tageügeschichte. — Deutschland. Die Gedächtnißscier für Herzog Ernst den Frommen, die unter Theilnahme de« Kaiser« am zweiten Weihnachtisciertag in Gotha stattgesunden, hat zu bemerken« werthen Kundgebungen über die alten, bisher erfolglosen Ideen einer Vereinigung der protestantischen Kirchen Deutschland« geführt. Auf den vom Regenten von Sachscn- Koburg-Gotha betonten Wunsch, daß man eine Vereinigung aller Evangelischen nach dem Beispiel de« großen Ahnen erstreben solle, erwiderte der Kaiser in seiner Rede: „Die Anregung, die Du un« heute gegeben hast, entspricht den Gedanken, die auch Mich schon lange bewegen. Wenn Ich nicht damit hervorgetrcten bin, so liegt der Grund nur darin, daß Ich fern davon bin, auch nur in Wünschen und Hoffnungen der Selbstständigkeit Anderer nahe zu treten. Daß aber ein hohe« Ziel Meine« Leben« eine Einigung der evangelischen Kirchen Deutschland« in den für sie gedachten Grenzen wäre, brauche Ich nicht zu betonen." - Zur Verhütung von Eisenbahn-Unfällen Hal der preußische Eisenbahnminister für Eisenbahnbeamte, die Schäden an den Fahrzeugen oder an den Fahrgeleisen entdecken, die die Sicherheit de« Betriebe« zu gefährden geeignet sind, Prämien bi« zu 1b Mark ausgesetzt und bi« zu 300 Mark, wenn eine unmittelbar drohende BetriebSgesahr durch da« ent schlossene und zweckmäßige Handeln von Eifenbahn-Bediensteten oder Privatpersonen rechtzeitig abgewendet oder wesentlich herab gemindert wird. — Schon seit Jahren ist man bestrebt, dem in erschrecken dem Maaße zunehmenden Massenfang nützlicher Vögel in- und außerhalb Europa» zu steuern. Leider fanden diese Bestrebungen bei den Regierungen keine genügende Unterstützung. Sogar die internationalen Vereinbarungen die im Jahre 189V zu Gunsten de« Vogelschutzes in Pari« getroffen wurden, haben bi« jetzt zu keinem greifbaren Resultat geführt. Zwar sind dem selben nunmehr die Staaten: Deutsche« Reich, Oesterreich-Ungarn, Frankreich, Schweden, Belgien, Luxemburg, Spanien, Portugal und die Schweiz beigetreten, aber noch fehlen: Großbritannien, die Niederlande, Norwegen, Rußland, Italien, Bulgarien, Ru mänien, die Türkei und Dänemark. Sodann ist noch in keinem