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- Erscheinungsdatum
- 1900-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190012157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19001215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19001215
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-12
- Tag 1900-12-15
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Monat
1900-12
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Jahr
1900
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» 5 Thaler. — Wie :nan sieht, eS gehörte eingehende» Studium dazu, sich in deutschen Münzen zurecht zu finden. 17. Z>ezem»er. Lor 100 Jahren, am 17. Dezember 1800, ist Bernhard Erich Freund, Herzog von Sachsen-Meiningen geboren, einer der be> achtenswertheren Fürsten unter den deutschen Kleinstaaten. Im Jahre 1824 ließ er die verbesserte landständische Verfassung ins Leben treten und im März 1848 bewilligte er die Forderungen des Volke-, ehe sich diese in drän gender Weise laut machten. Er nahm auch die Reichsverfassung an und gab seine Sympathien für die deutfchen Einheitsbestrebungen kund. Son- derbarertveisc schloß er sich später der großdeutschen Partei an und stand 1866 bei den Gegnern Preusens. So kam eS, daß er im selben Jahre, um die Selbstständigkeit des Lande- zu erhalten, zu Gunsten deS Erbprinzen Georg abdanken mußte. Er starb 1882. Hroßstadtvilder. Für Viele ist die Großstadt da« Dorado, eine Stätte de« Glanze« und der Pracht, der Vergnügungen und Genüsse, der Freude und Luft. Im Vertrauen auf ihren Kopf und ihrer Hände Rüstigkeit verlassen jährlich Tausende die Heimath, um dem Ziel ihrer Sehnsucht zuzusteuern. Wie Mancher von ihnen wird herbe enttäuscht! Der Großstadtsumpf, auf dessen Oberfläche schillernde Blü- then lockend prangen, birgt in seinen Tiefen zahllose Menschen, die nicht wissen, wo sie ihr müde« Haupt hinlegen sollen. Jetzt, da der Winter vor der Thür steht, sind die Armen doppelt zu bedauern. Da« Asyl für Obdachlose in Berlin redet beredter, al« Leute e« vermögen. Schon in gewöhnlichen Zeiten gewährt diese Anstalt einer großen Zahl von Obdachlosen Unterschlupf; wie antei« aber, seitdem die WohnungSnoth immer mehr hervor getreten ist. Vom I. Oktober, dem Umzug«lage, an ist da« Asyl geradezu belagert. Zuweilen waren dort mehr al« 300 Familien mit 1400 Köpfen einquartiert. An einem Tage mußten 173 Wirthschasten aufbewahrt werden, ein Beweis, daß viele Obdachlose noch im Besitze ihrer Möbel, dagegen ohne Wohnung waren. Mit den im Asyl aufgcnommenen Personen erschöpft sich die Zahl der Obdachlosen noch lange nicht. Viele sind in Lauben, Ställen und Kellern nothdürftig untergebracht, die Glück licher» haben bei befreundeten Familien Unterkunft erhalten, An dere irren auf der Straße umher. Wie in Berlin, so ist c« in anderen großen Städten. In Charlottenburg war zuweilen da« städtische Familien- unk Sie chenhaus drei- und vierfach überfüllt; die zu Wohnungs-Zwecken jür obdachlose Familien hergerichteten ehemaligen Cholera-Ba racken waren in jeder Stube mit mehreren Familien besetzt. Da wohnen in einem Leinwandzelt zwei Familien mit 12 Kindern, von denen da« jüngste kaum ein halbe« Jahr alt ist. Die Stadt verwaltung hat alle« ausgebotcn, um die Obdachlosen unterzu bringen, aber vergeblich. Eine Reihe von ihnen ist genöthigt, aus freiem Felde zu wohnen. Zu alledem kommt, daß die Amts gerichte Extra-Sitzungen abhalicn müssen, um die zahlreichen An träge, nach welchen Miethcr ihre Wohnungen räumen sollen, weil sie die Miethe nicht bezahlen, durch sofort vollstreckbare Exmission- Urtheile erledigen zu können. Auf die Exmission folgen häufig Schande, Verbrechen, Zuchthaus oder Selbstmord al« Etappen der Lebcnsstraße in der Großstadt für Manchen, der einst die Heimath auf dem Lande leichttnüthig verlassen hat. Wie oft liest man in den Blättern, daß ein Lebenrschisflein an den Klippen der Großstadt gestrandet ist! Aus der Straße bricht »in müder Mann krastlo» vor Hunger und Entbehrung zusammen; Niemand weiß, woher er ist und woher er tlammt; nur da« sieht und hört man, daß er eine« von den vielen Opfern der Großstadt ist. Au« dem Wasser wird der Leichnam eine« Weide« gezogen, dessen abge härmte GesichtSzügc da« alte trübe Lied von der blassen Noch un« künden; Niemand weiß, wie sie geheißen und wo ihre Wiege gestanden hat, aber Alle ahnen und empfinden, daß hier wieder da« Ende einer großen Reihe getäuschter Hoffnungen in entsetz licher Gestalt sich zeigt. Wohl giedt e« Elend und Sorge, Armuth und Kümmer niß, draußen und drinnen, auf dem Lande und in der Stadt. Manche« verfehlte Leden erleidet auch draußen Schiffbruch; aber so zahlreich und augenfällig geschieht e« nirgend« wie in der Großstadt. Draußen wohnen die Leute zwar ferner von einander, aber sie stehen sich innerlich näher. E« ist selten, ja fast un möglich, daß Jemand in der kleinen Stadt und auf dem Dorfe verkümmern und verkommen kann, ohne daß der Nachbar e« merkt, ohne daß ihm Hülfe wird. Die Großstadimenschen sind zwar zusammengepfercht, aber sie gehen achtlos aneinander vorbei, daß der einzelne im Gcwühle verschwinden kann. Nicht Härte und Lieblosigkeit sind schuld daran, sondern die gegenseitige Ent fremdung, die da» Grcßstadilcben kennzeichnet. Wenn die jungen Leute auf dem Lande, die von einer fast krankhaften Sehnsucht nach der Großstadt getrieben werden, diese Menschenwracks sehen könnten, sie würden gewiß andern Sinne« weiden. Vermischte Nachrichten. — Von der Wirkung de« neuen Wein« erzählt die „Straßb. P." folgende hübsche Geschichte: Sitzen da in einem GebirgSorle de« Unter Elsaß nach des Tage« mühevoller Arbeit zwei ehrsame GevatttrSleute, ehemalige französische Krieger, hinter dem.Neuen". Die gegenwäuigcn chinesischen Wirren und Greuel gaben natürlich den Kriegsveteranen den Stoff, um alte Erinneiuiigen au« dim französisch englischen Feldzüge unter Ge neral Cousin Montauban, später Palikao benannt, wieder aus- zusrischen. Da erzählt man sich, wie man unter dem Sonnen zirkel in China durchkam, wie ein etwa« angeheiterter höherer Osfizier in der großen Trommel de« :>7. Infanterieregiment« durchaus ein — HMt-bad nehmen wollte. Lautlo« horchten die anwesenden Gäste den ehemaligen Mar-söhnen zu, wie jeder bei der Erstürmung de« Sommerpalaste« in Peking beiheiligt gewe sene Mann außer der Vormerkung zur Dekorirung 3 FrcS. Exiralohn erhielt. Geld, Porzellantachen und kostbare Seiden gewänder habe man nach Lust au« den Gemächern der Kaiser lichen Frauen sortschletsen dürfen und umsonst heimgeschickt oder verkauft. ,Do dhäle Ihr noch emol mitmache, wann Ihr kci so alti Kracher wäre," unterbrach auf einmal ein junger Bursche die beiten Kriegshelden. .Allewäj!" war die Antwort de« einen, während ter andere sich über die Titulatur.Kracher" är gerte und vorschlug, um einen Liter extrafeinen Neuen wolle er beweisen, ob er ein Kracher sei oder nicht. Nichtsahnend, doch au» Neugierde, ging man die Wette ein und Alle« begab sich auf Wunsch de« ehemaligen Soldaten in den Hof ter Wirih- schafi. 5 Minuten später konnte man bei der hereinbrechendcn Dämmerung den Alten hoch oben auf dem Dachgiebel eine Turn übung machen sehen. — Etwa« vom Borgen. Gar Manche hätten nie er fahren, wa« Noth ist, wenn sie den ersten Schritt zum Borgen nicht gemacht hätten. Wa« ihnen im Augenblick eine Erleich terung schi<n, ist ihnen zur schweren Last geworden. Wer mit Schulden anfängt, sagt da» Sprichwort, hat in te« Teufel» Lotterie gesetzt, wo jeder Gewinn »in Verlust ist. Auf den ersten Schritt zum Borgen folgt schnell der zweite, ist man erst einige Pfennige schuldig, bald ist e« eine Mark, hier ein wenig und da ein wenig, und bald steckt man drin bi« über die Ohren. Wie viel leichter wäre e«, sich zu gewöhnen, beim Bäcker oder Kaufmann gleich zu bezahlen, stall immer in der Kreide zu ste hen. Ökonomisch haushalten heißt die Schlacht de» Leben« ilbon halb gewonnen zu haben; aber vorgcgessen Brod bringt Kummer und Noth Darum sei nie einen Pfennig schuldig und Du wirft nie zehn Maik schuldig sein. Schulden lassen sich nicht ander« al« mit barem Gelde tilgen. Versprechungen machen Schulden, können aber keine bezahlen. Und wer sich der Hoff nung hingiebt, sich durch irgend einen glücklichen Zufall au« seinen Schulden helfen zu können, klammert sich an einen Stroh halm. Unbezahlte Rechnungen sind wie Dornen, wo man sie anrührt, stechen sie. Borgen ist leicht, bezahlen sälll aber immer schwer. Schnell kommen die Verfalltage und ein Heer von Sorgen und Unruhen steht vor der Thür. Schulden gehen mit schlafen und stehen mit auf, denn da« alte Sprichwort hat Recht: Borgen macht Sorgen. — Ein betrogener Jcsuitenpatcr. Der Pater Grosso, Vorsteher der Kongregation de« H. Jgnatiu« von Loyola in Turin, ist da» Opfer eine« ungeheuren Betrüge« geworden. Unter dem Vorgeben, sic hätten den Auftrag, einen Knaben, Kind eine« sehr reichen, im Transvaalkriege gefallenen Manne«, den Jesuiten zur Erziehung zu übergeben, erschienen zwei fein gekleidete Herren beim Jesuitenpater Grosso. Nachdem alle Förmlichkeiten wegen der Aufnahme de« Kinde« geregelt waren, ersuLien sie Grosso, für einige Tage da« Vermögen de« Knaben, welche« sic bei sich führten, in dem sicheren Geldschrank der Kongregation deponiren zu dürfen. Der liebenswürdige Pater öffnete bereitwillig den Schätzen der fremden Herren seinen Geldschrank. Am nächsten Tage aber erlebte der Pater eine sehr traurige Ueberraschung. Al« er den Geldscbrank öffnete, fand er die in demselben befindliche Kasse der Kongregation, welche 246,000 Lire enthalten hatte, leer vor. Er untersuchte mit zit ternden Händen den Schatz der Fremden und e« ergab sich, daß er zwei wohlversicgellc, aber mit Steinen gefüllte Cigarrenkisten sand. Die eleganten Räuber sind natürlich schon weil über alle Grenzen. — Der Karpfen ein Chinese. Bekanntlich gehört der Karpfen wegen seiner Schmackhaftigkeit auch bei un« zu den beliebtesten Fischen. E» dürfte nun nicht uninteressant sein zu erfahren, daß der Karpfen hier eigentlich ein Fremdling ist und zwar ist er ein Chinese. Er wurde in dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung von katholischen Mönchen au» China über Persien, Kleinasien nach Griechenland eingefübrt und ist von da au« weiter in« Abendland gekommen. Der Mich bildete nämlich schon damals eine geschätzte Fastenspeise. Wenn demnach also der Karpscn auch unzweifelhaft zur chinesischen Rasse gehört — die bekanntlich augenblicklich in einem wenig guten Ruse steht — so wird man diesen heimischen Fremdling deshalb auf der Tafel wohl auch in der Zukunft nicht verschmähen. — Da« Ende de« Schlosses von Monza. König Viktor Emanuel III. hat, wie au« Mailand berichtet wird, die Entscheidung getroffen, die prächtige Königl. Villa in Monza, in deren Nähe die Ermordung König Humbert» ftattfand, für im mer zu schließen. Weder der König noch die Königin-Wittwc wollen jemals wieder dort weilen. Alle Kunstgegenstände sind fortgenommen, Pferde, Wagen und andere Einrichtungen in da« Königl. Schloß nach Floren; geschickt worden. Der Direktor der berühmten Gärten und alle Gärtner sind versetzt und die anderen Angestellten und Diener mit JahreSgehältern entlassen worden. Durch diese Maßregel verliert die Stadt Monza viel von ihrem Reiz; denn die schöne Villa zog viele Besucher, besonder» Fremde an. — Reine Lust für Obst. Sämmtliche Früchte, beson der« Aepsel, sind außerordentlich empfindlich gegen die sie um gebenden Gerüche und wird ein Apfel, der auch nur vorüber gehend sich in einem Raume mit schlechter Lust befunden hat, für jeden Feinschmecker ungenießbar. — Sehr treffend wird durch einen Bericht im »Praktischen Rathgcber im Obst- und Gartenbau" die große Empfindlichkeit der Aepsel gegen fremde Einflüsse erläurert. Man hatte da« Spalierobst vorläufig in eine Kammer gebracht, in der der Schrank mit Pelzwerk steht und al« dann da« Obst gekostet wurde, roch e« nicht nur, sondern schmeckte sogar nach Naphtalin. — Eine heitere Geschichte au« seinem Amt«lcbcn erzählt ein Geistlicher au« Pommern. Eine« Sonnabend» kommt ein gutmülhig und zufrieden dreinschauender Knecht mit einer drallen Viehmagd in die Sludirstubc de« Herrn Pastor», um bei diesem da« kirchliche Aufgebot zu bestellen. Nachdem alle nöthigen Formalitäten erledigt sind und die Beiden schon „Ad- je« ok, Herr Pastor" gesagt haben, wendet sich der zukünftige Ehehcrr noch einmal zu dem Herrn Pastor um, und rem ver legenen Munde entfahren noch folgende Worte: „Unn denn, Herr Paster, müggt ick Sei bidden, ob Sei mi nich een lütten Titel gewen wullen." „Ganz gern, Han«," antwortete der Pastor, „awer wü schall ick Di denn nennen, Großkneck', Vorarbeiter, land- wirthschasilicher Gebilse oder Gcoßspänner?" „Nee, Herr Paster, so herum nich. Awer Sei säden letzten Jündag, a« Sei Hänen- snider« Krischan aflesden: Sohn de« weiland Großknechtc« Hin rich Hänensnicder«. Dit Wurt „weiland" können Sei bi mi ok woll anbringen, dat wär' mi so rührsoam. Wat dat mehr kost'!, will'n wir giern betoalen." Der Pastor, der nur mit Mühe da« Lachen zurückhalten konnte, entließ unseren Han« mit den Worten: „Na, Hann«, will'n moal seihn, wat sich moaken leit." — Ein Soltomortale wider Willen. Au» Genf wird berichtet: Ein Arbeiter, der da« Dach eine« Bahnhof« in der Nähe von Interlaken auSbesserle, glitt au« und wollte, da er sich nicht halten konnte, auf die Schienen hinabspringen. In diesem Augenblick kam aber gerade ein Schnellzug vorbei, und ter Arbeiter landete auf dem Dach eine« Wagen«, aus dem er sich verzweifelt sestklammerte. In dieser Stellung wurde er bi« zur nächsten, vier Meilen entfernten Station gebracht, ehe der Zug anhielt. Hier konnte der Unglückliche, der zwar stark durch gerüttelt, aber nicht ernstlich verletzt war, vom Wagendach herab steigen. — Verlorene Liebesmüh'. Fremder: „Sagt mal, warum bessert Ihr da« Dach nicht au«? E« regnet ja herein!" — Ländlicher Wirth: »Heute kann man'« doch ne« au«bessern, bei dem Wetter!" — Fremder: „Ihr könnt e« aber repariren, wenn'« schön ist." — Wirth: „Wenn« schön i«, i« nimmer nöthi'." Jas Met«»»ch>s»<ft der „Harte»«»»«»" ist erschienen. Sein von F. Reitz entworfener, in Farben auStzesührter Umschlag umfaßt eine statt- tlche Auswahl von Darbietungen unserer besten Schriftsteller und Künstler und giebt dem Ganzen dai Ansehen eine« Feftgeschenke«. Da« Gedicht von Anna Ritter „Bom Ehristkindchen", zudem L. Schmid- Hammer eine reizvolle künstlerische Umrahmung geschaffen hat, athmet rein« WeihnachtSsreude. Im Hinblick aus «ine unserer schönsten und zum Christfeste start begehrten Jugendschrislen bringt die „Gartenlaube" einen mit Illustrationen gezierten Aufsatz über Juan Fernandez, die Insel deS Robinson. Ein anderer Artikel lägt interessante Einblicke in di« s> schichte de« Nürnberger Lebkuchen« thun. Pros. vr. Hergesell macht un« an der Hand zahlreicher Abbildungen mit den Erfolgen bekannt, welch« die Erforschung der höheren Schichten der Atmosphäre zu verzeichnen hat und >n einem anderen ebenfalls illustrirten Beitrag ent wirft Johannes Wilda rin Bild von der chinesischen Hafenstadt Schanghai. E. von Braunmühl spricht sich über die Derlvendung weiblicher Arbeitskräfte im Kunftgewerb, au» und Lud«- »ica von Bodenhausen liefert werthvolle Beiträge zur Geschichte de» ersten deutschen Frauenverein«, welcher sich im Jahre ISI3 u» vergeßliche Verdienste um das Vaterland erworben hat. Für treffliche Un terhaltung sorgen Id» Boy-Ed mit ihrem Roman „Um Helena" und der Schweizer Dichter I. C. Heer mit feiner Novell« „Der Spruch der Fee". Der HochlandSrvman Ludwig Ganghofer« „Der Dors apostel" findet ein ergreifende« Ende. Von dem reichen Bilderschmucke möchten wir noch erwähnen die beiden Kunstbeilagen „Madonna" von Murillo und „Prinz Hirzepinzchen" von Robert Weise, von denen die letztere farbig ist, „Christkindlmarkt am „Hof" in Wien" von W. Gause, „Friede aus Erden" von F. Reiß, ferner desselben „Weihnachtsüberraschung", H. Martinovic» „Weih- nachtieinkaus" und „Die heilige Familie" von Fritz Roeber. Kirchliche Nachrichten aus brr Zflarochie chiieuflot vom 8, bis IS. Dezember I8M. Aufgeboten: 8«) Emil Johannes Auerswald, Krankenkassenkassirer bier, ehel. S. de« Karl Hermann Aueriwald, ans. Bs. u. Slickmaschinen- besitzer hier und Frieda Elise Lenk hier, ehel. T. de« Karl Alexander Lenk, Schneidermeisters hier. 85) Paul Victor Meichhner, Kaufmann u. Procu- rist hier, ehel. S. des weil. Heinrich Erdmann Meichßner, Dessinateur« hier, u. Hilma Camilla Scharschuh in Oberwiesenthal, ehel. T. des Julius Her mann Scharschuh, ans. Bs. und Stellmachermeisters daselbst. 8s) Hermann Walther Pönitz, Bergmann in Reinsdorf, ehel, S. des Friedrich Hermann Pönitz, Bahnaldciters hier und Auguste Emma Helbig in Reinsdorf, ehel. T. des weif. Friedrich Eduard Helbig, Kohlenwerk-Feuermanns dafelbst. Gekauft: «88, Hans Waller Meichßner. 880) Max Erich Georgi. 281) Martha Ernestine Beckmann. 282) Clara Elisabeth Siegel in Wilden thal. 283) Olga Camilla Üllmann. Begraben: 227) Marianne Luife, ehel. T. des Karl Friedrich Günzel ans. B. u. Grünwaarenhändlers hier, 1 I. 1 M. 27 T. 228) Max Erick, ehel S. des Albert Eduard Georgi, Handarbeiters hier, 15 T. Am 3. Advent: Vorm. 9 Uhr: Prcdigtgottcsdienst. Herr e-uni. tlieui. Ru dolph au« Dresden. Die Beichtrede hält Herr Pfarrer Gebauer. Nachm. I Uhr: KindcrgolicSdienst für die Schulmädchen von 10—14 Jahren. Derselbe. ättrchmuachrichteu ans Schönheide. !>om. III. .Ltiveul (Sonntag, den 16. Dezember 1900). Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt, Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Ab-nd mahl, Herr Diakonu« Wolf. Nachm. 2 Uhr: Missionsstunde. Herr Diakonu« Wols. Da« Wochenamt führt Herr Diak. Wolf. Chemnitzer Marktpreis« am 12. Dezember 1900. Warzen, fremde Sorten 9 Mk. — Pf. bis 9 7 7 7 7 7 8 7 6 6 . ..... 9 Mahl« u. Futtererbsen — Heu 3 Stroh (Flegeldrusch) 2 - (Maschinendrusch) 2 Kartoffeln 2 Butter 2 ' sächsischer Roggen, nieder!., sächs. « preußischer 'sächsisch« Futtergerste Hafer, sächsischer, - preußischer, Kocherbsen . 30 » . 7 » 60 « . 7 , 60 ' . 7 , 20 « . 7 « 50 » , 7 - 50 . , 9 . 50 » » 8 » 50 » » 7 . 75 » « 7 L L » — . 50 » . II „ —— M « — « 40 » « 3 . 70 . , 3 , 20 * . 2 » 25 « , 2 » 40 » . 2 Mk. 60 Pf. pro 50 Kilo . 50 . » 70 » , 70 . » 40 . , 70 - , 50 « - — « , 50 . » s » — « , — « L —— O » 80 » , 20 « , 50 « . 40 - . 70 , I . Neueste Nachrichten. (Wolff'« telegraphische» Bureau.) — Hannover, 13. Dezember. Ter Kaiser besuchte heute Abend da« Königliche Theater und wurde bei seinem Erscheinen mit lebhaften Hochrufen begrüß«. Die Ovationen wiederholten sich, als er nach beendeter Vorstellung da« Theater verließ. Prinz Rupprecht von Bayern war ebenfalls anwesend. Nach dem Theater fuhr der Kaiser zu dem Kommandeur de» Ulanen regiment« Nr. 13., Oberstleutnant und Flügeladjutam von Hey den-Linden, um dort den Thee einzunehmen. Durch den Ober stallmeister Grasen von Wedel hatte der Kaiser dem Regiment ein Gemälde überreichen lassen, da«, von Kossack ausgeführt, den Moment darstell«, wo der Kaiser seine Ulanen auf der Bahren- walder Heide bei Hannover zur Attacke führt. — Pari«, 13. Dezbr. Die Kammer nahm mit 329 gegen 244 Stimmen den K I der Amnestie-Vorlage, welcher Amnestie für mit der Dreyfuß-Angelegenheit in Verbindung ste hende Delikte gewähr«, an; ferner wurde mit 296 gegen 248 Stimmen ein Abänderungsantrag angenommen, wonach wegen Verraths ober Spionage Verurtheilte von der Amnestie ausge schlossen werden. — London, 13. Dezember. Dem Parlament sind heute Schriftstücke über da« zwischen Deutschland und England betreffend China am 10. Oktober d. I. getroffene Abkommen zugegangen. In den ersten beiden Depeschen machen Graf Hatz feld und Lord Salisbury Mittheilung von der Zustimmung ihrer Regierungen zu dem Abkommen. Die übrigen Depeschen ent halten die Antworten Rußland«, Oesterreich-Ungarn«, Japan«, Italien«, Frankreich« und der Vereinigten Staaten auf die No tifikation de« abgeschlossenen Abkommen«. Alle stimmen den in dem Abkommen zum Ausdruck gebrachten Grundsätzen zu. Japan und Italien sind dem Abkommen formell beigetreten. — London, 14. Dezbr. „Daily New«" melden au» Shanghai vom 13. d. Ml«.: Der hiesige britische General konsul ist der Ansicht, daß die Vizekönige de« Aangtsegebiete« immer mehr Einfluß aus den kaiserlichen Hof gewinnen. Ihre Truppen sind zum Schutze de« Kaiser« entsandt, und die» wird dazu beitragen, ihren Einfluß zu dem vorherrschenden zu machen. Auch der Umstand, daß Tungfuhsiang nicht mehr in Singansu ist, spricht für eine Besserung der Lage. — New-Dork, 13. Dezember. Ein Telegramm au« Pe king yom gestrigen Tage besagt: Vor einigen Tagen wurde den Engländern mitgetheilt, daß sich ein großer Schatz etwa 20 Meilen nordwestlich von Peking befinde. Heute gingen I Oberst und 100 Mann ab. Später wurden noch bO Mann nachgesand«. Man glaubt, daß eine große Menge Goldsachen an einem bei der Flucht de« Hose« bestimmten Orte »ergraben worden sind. Die Mittheilung stammt von einem früheren Hosbcamten. — Washington, 13. Dezember. Der Senat nahm mit 6b gegen 17 Stimmen den Abänderung« > Antrag Davi« zum Hay-Pc.uncesole-Vertrage an, der zu Kriegszeiten Ame rika die Kontrolc über den Nicaragua Kanal sichert. — Hongkong, 13. Dezbr. In der Nähe von Ho Kou am Westflusse fiel von einem Passagiercampfer ein Mann über Bord. Die Passagiere drängten sämmtlich nach der Unfallseite, wodurch der Dampfer umschlug. Bon den 400 Passagieren desselben sind über 200 ertrunken.
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