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- Erscheinungsdatum
- 1900-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190012089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19001208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19001208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
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Monat
1900-12
- Tag 1900-12-08
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Monat
1900-12
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Jahr
1900
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Der Tagelöhner ist heute an Stelle seines an-' geblich verloren gegangenen ArbeitHvuche- Nr. 187 vom 2. August 1897 ein neues Ar beitsbuch ausgestellt worden. Zur Verhütung von Mißbrauch wird dies hiermit bekannt gegeben. Etadtrath <Kib«nfto<k- am 6. Dezember 1909. Hess«. Lpm. Tagesgeschichte. — Deutschland. Da« zweihunderljährige preußische Krönung-jubiläum wird von dem Hof nur in Berlin gefeiert und zwar soll die Feier mit dem am 18. Januar regel mäßig stausindenden Ordenrsest verbunden werden. Da« Fest aber soll einen mehr historischen Character erhalten; der Kaiser wünscht nämlich namentlich die Nachkommen derjenigen Personen zu sehen, die 1701 an der Krönungsfeier theilgenommen haben. — Am Sarge Kaiser Wilhelm« im Mausoleum zu Charlotlenburg legte der Legation-sekretär von Tran«vaal, Ionk- heer van der Höven, am Mittwoch Mittag einen Kranz nieder, dessen in den Farben von Transvaal gehaltene Schleise die Widmung trug: »Dem unvergeßlichen Kaiser in dankbarer Er innerung Präsident Krüger." — Berlin, 5. Dezember. Die heutige Verhandlung in dem an Ereignissen so überreichen Proz eß Sternberg brachte wiederum eine große Ueberraschung. Der bekanntlich in Unter suchungshaft befindliche Kriminalkommissar Thiel hat, wie Staatsanwalt Braut in der Sitzung verkündigte, nunmehr vor dem Untersuchungsrichter ein offene« Geständniß dahin abgelegt, daß er sür Geld amtliche Berichte über da« ErmittelungSvcrsahren gegen Sternberg an Len Direktor Luppa auSgeliesert hat. Ebenso hat Thiel zugestanden, daß die gegen ihn von dem Kriminal schutzmann Stierstädtcr ausgesprochenen Beschuldigungen, auch ihn, Stierstädter, zu Amtsverbrechen zu verleiten, wahr sind. - Köln, 6. Dezember. Die Abreise de» Präsidenten Krüger nach dem Haag erfolgte mit Sonderzug um 9 Uhr 4b Min. Die Polizei hatte umfassende Maßregeln getroffen, um einen allzugroßen Andrang de» Publikum« zu verhindern. Der Bahnsteig, auf welchem der Sonderzug Krüger» stand, war abge- sperrt, dagegen waren die dem Publikum zugänglichen Stellen an den Seiten dicht besetzt. Al« Präsident Krüger erschien, wurde er mit stürmischen Hochrufen begrüßt, die sich bei der Abfahrt de» Zuge» mehrfach wiederholten. — Frankreich. Im Senat erklärten nationalistische Se natoren die Flott en Vorlage für unzureichend zur Offensive. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen bliebe der französischen Flotte im Kriege nicht« übrig, al« sich in einen Haken zurück zuziehen, um dort eine günstige Gelegenheit zur Aktion abzuwar ten. General Mercier erklärte unter starker Unruhe, bei der übrigen» wenig wünschenSwerthen Möglichkeit eine» Konflikt mil England müsse man an die Landung von Truppen jenseits de« Kanal« denken; er beantrage, die Regierung möge aufgefor- dcrt werden, Alle« für die Einschiffung eine» Landungskorps vor zubereiten. Der Präsident ließ den Antrag nicht zu. — Holland. Haag, 6. Dezember. Bi« weit über da» Weichbild der Stadt hinaus hielt eine dicht gedrängte Menschenmenge mit niederländischen und Tran«vaal-Fahnen beite Seilen de» Bahndammes besetzt. Der Zug de« Präsidenten Krüger wurde beim Einlaufen in die Stadt mit stürmischer Begeisterung empfangen. Um 3^ Uhr traf der Zug auf dem Bahnhof ein. Viele Vertreter der Behörden und zahlreiche Mit glieder beider Kammern, sowie zahlreiche Vereine waren zugegen. Da Krüger incognito reist, war kein Vertreter de« Hofe« an wesend. Ein Sängcrchor stimmte den 72. Psalm an. Der Bürgermeister hieß Krüger im Namen der Hauptstadt willkommen und der Vorsitzende de« Südafrika-Verein« begrüßte Krüger im Namen de« niederländischen Volke«. Sodann wurde der Präsi dent in feierlichem Zuge nach dem „Hotel de« Inder" geleitet. — China. „Wolff« Tclegr. Bureau" meldet: General- seldmarschall Gras Waldersee telegraphirt au« Peking vom 4. Dezember: In der Provinz Schanfi sollen stärkere reguläre Truppen unter dem General Ma stehen und die Pässe im Ge birge an der Grenze von Tschili besetzt halten. In Paotingfu sand beim Räumen eine« Pulvermagazins eine'Explosion statt, durch welche 1 Pionier getödlct und der Leutnant Wolfgramm, sowie 4 Pioniere verwundet wurden. — Graf Waldersee meldet au« Peking unterm b. De zember: Die Kolonne Gahl traf gestern in Peking rin, nachdem ihr zugetheilte Italiener eine besondere Strasexpedilion au»ge- führt hatten. — In einem Telegramm de« Vizekönig« Li-Hung- Tschang an die Berliner chinesische Gesandtschaft, da« von dieser dem Au«wärtigen Amt unterbreitet worden ist, wird mit- getheilt, baß der neue Gouverneur Sih-liang der Provinz Schanst, im Gegensatz zu seinem fremdenfeindlichen Vorgänger Jüh-sien, seit der vor zwei Monaten erfolgten Ucbernahme seine« Posten« mtt aller Strenge gegen die Boxer vorgche, über 80 Anführer der Aufständischen habe öffentlich hinrichten lassen und die Missionare mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln schütze. — Peking, 5. Dezember. Heute fand hier eine impo sante Trauerscier für den Obersten Graf Aork von Wartenburg statt. Alle Generale und Stabsoffiziere der Verbündeten, sowie da« gesummte diplomatische Korps waren zugegen. Der Sarg wurde in einem der Tempel ausgestellt, die sich auf dem Terrain de» Paluste« ver Kaiserin-Witlwc befinden; er wird dort bi« zum Frühling bleiben und dann nach Deutsch land gebracht werben. — Südafrika. Felbmarschall Lord Robert« soll am 9. Dezember in Kapstadt ankommen und von dort am l 1. d. M. die Rückreise nach England antreten. In der Heimath erwarten ihn ganz besondere Ehrungen. Line außergewöhnliche Rang- Erhöhung soll ihm durch die Verleihung der HerzogSwürbe zu gedacht sein. Vom Parlament wird ihm eine Dotation von 100,000 Pfund Stcrl., also etwa 2 Millionen Mack gewährt werden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 6. Dezbr. Bei der vierjährigen Volks zählung wurden hier gezählt 7459 Personen, und zwar 3361 männlichen und 4098 weiblichen Geschlecht«. Gegen die letzte Volkszählung bedeutet die« eine Bevölkerungszunahme von 247 Köpfen. Die« da« vorläufige Ergebniß der Zählung Hierselbst. Die endgültige Feststellung der Bevölkerungsziffer erfolgt durch da« statistische Bureau de« Königlichen Ministerium« de« Innern. — Weitere Volk«zählung«resultate: 1895 1900 Schönheiderhammer 959 Einw. 44 l m. 563 w. — 1004 Einw. Neuheide 433 . 257 . 243 , 500 , Hund»hübel 1405 . 697 . 829 . 1526 . Oberstützengrün 1446 . 699 . 813 . 1512 . Unterstützengrün 817 . 402 . 475 , 877 . — Eibenstock. Von wohlunterrichteter Seile geht un« die interessante Notiz zu, daß der hiesige, durch sein treue« Wir ken bekannte Armenverein am nächsten Freitag, d. 14. dl. Mt». Abend» 8 Uhr, im Saale de« Feldschlößchen« einen Unter- haltung«abend veranstalten wird. E« geschieht die« un- sere« Wissen« nach einer langjährigen Pause zum eisten Male wieder. Außer einem Vorträge au« dem weiten Gebiete de« Armenwesen« werden gesangliche unv musikalische Darbietungen die Theilnehmer unterhalten und erfreuen. Da der Verein seine Gaben lediglich Armen unserer eigenen Stadt zukommen läßt, wollen wir besonder» nachdrücklich schon jetzt auf diesen Abend Hinweisen und freundlichst zum Besuche der Veranstaltung auf fordern. — Dre«den, 5. Dezember. Da« ,Dre«dner Journal" schreibt: Wie un« von zuständiger Seite mitgetheilt wird, hat da« Kultusministerium über den Inhalt der Anspra - chen, die Se. König!. Hoheit Prinz Max, Herzog zu Sach sen, am 14. Oktober d. I. in Plauen i. V. in einem Predigt- und Beichtgottesdienste für die italienischen Arbeiter römisch-ka tholischer Konfession, sowie in der Versammlung eine« römisch- katholischen Verein« gehalten hat und die nach der in der Presse ihnen gegebenen Auslegung in weiten Kreisen Beunruhigung hervorgerufen haben, alsbald nach den ersten Veröffentlichungen eingehende Erörterungen angestellt. Bei diesen Erörterungen, die au« naheliegenden thatsächlichen Gründen eine längere Zeit in Anspruch genommen haben, hat sich ergeben, daß die zur Be schwerde gezogenen Aeußerungen Sr. König!. Hoheit de« Prinzen Max wenigsten« thcilweisc mißverstanden, theilweise auch nicht ganz richtig in der Presse wiedergegeben worden sind. Insbeson dere darf jetzt al« feststehend angenominen werden, daß Se. Kgl. Hoheit bei der Behauptung, c« sei die römisch-katholische Kirche jetzt in Sachsen schwer geschlagen und vielen Leiden ausgesetzt, durchaus nicht an gesetzgeberische und sonstige Maßnahmen der StaatSrcgierung, sondern in erster Linie an die inneren Leiden der Kirche, die schwere Erkrankung de« Bischoss und ähnliche« gedacht, sowie daß Se. König!. Hoheit bei dem Gebrauch de« Aus druck« „insulnii" die evangelisch-lutherische Bevölkerung in Sach sen nicht im Sinne gehabt, vielmehr die Gottesleugner, die den Atheismus zu verbreiten suchen nud die "ungläubigen Sozialisten gemeint, übrigen« auch von den sittlichen Gefahren eine« Um gang« mit Andersgläubigen gar nicht gesprochen bat. E« ist nach den eigenen Erklärungen Sr. Kgl. Hoheit anzunehmen, raß der selbe, schon um nicht eine erneute Erregung Hervorzurusen und anderweiten Mißverständnissen und unliebsamen Erörterungen in der Presse ausgesetzt zu werden, in absehbarer Zeit selbst nicht aus den Wunsch zurückkommcn wirb, öffentliche kirchenamtliche Funktionen in Sachsen auszuüben. Sollte die« aber doch ge schehen, so wird die StaatSrcgierung bei der alsdann ihrerseits zu fassenden Entschließung der ihr gesetzlich obliegenden Verpflich tung, den öffentlichen Frieden zu schützen, ganz gewiß eingedenk bleiben. — Zwickau, 4. Dezember. In der heutigen Sitzung de« K. Schwurgericht« hatte sich der am 29. Juni 1876 in Oberstützengrün geborene und in Unterstützengrün zuletzt aufhältlich gewesene Maurer Adolf Gustav B. wegen Sittlichkeits verbrechen« aus Grund de« § 176 Ziffer 1 und 3 de« Reich«- strasgesetzbuch« — gcwaltthätige Vornahme unzüchtiger Hand lungen an einem Kinde — zu verantworten. Während der Beweisaufnahme war die Oeffentlichkeil ausgeschlossen. Da« öffentlich bekannt gegebene Urtheil lautete nur wegen versuchten SittlichkeitSoerbrechen« in der angegebenen Richtung auf l Jahr 6 Monate Gcsängniß unter Anrechnung von zwei Monaten Untersuchungshaft und auf 3 Jahre Ehrcnrecht«verlust. Mil dernde Umstände hallen die Herren Geschworenen dem Ange klagten zugebilligt. Die Strafihat beging der Angeklagte ain 22. Juli d. I. im Walde zwischen Schönheide und Unterstützen grün an einem 13 Jahre allen Schulmädchen au» Schönheide. — Aue, 5. Dezember. Eine im Königreich Sachsen wohl beispiellose BevölkerungSzunahme hatte die Stadt Aue während der letzten fünf Jahre, denn e« betrug im Jahre 1895 die Bevölkcrung»zahl 8415 und bei der letzten Zählung 15,228, also die Zunahme 68l3 Personen oder 81 auf Hundert und nach Berücksichtigung der Einverleibung de» Orte« Zelle noch immer 4506 Personen oder 52,r Proz. Gegen da» Jahr 1890 beträgt die Zunahme über 153 vom Hundert und in den letzten 60 Jahren hat sich die Einwohnerschaft der Stadt Aue um da» Dreizehnsache vermehrt, denn im Jahre 184! betrug sie kaum 1200. — Al« gestern Nachmittag der nach Schwarzen berg fahrende Personenzug den Uebergang an der Reichs straße erreicht hatte, kam ihm auf der eingleisigen Strecke eine leere Lokomotive entgegen. Beide Führer brachten ihre Maschinen rechtzeitig zum Stehen, ehe ein Unglück geschehen war. Die amtliche Untersuchung über diese» Vorkommniß ist cingcleitct. — Adorf. Die Nachricht, daß da« Projekt einer Eisen bahn von Adorf über Roßbach nach Hof infolge der vorhandenen außergewöhnlichen Schwierigkeiten aufgegeben worden sei, be stätigt sich, wie von bestunterrichteter Seite mitgetheilt wird, in keiner Weise. — II. lv. Nach einer von dem Königlichen Ministerium de« Innern der Handel«- und Gcwerbekammer Plauen zugegan genen Mittheilung sind in den letzten Jahren Fälle, wo sächsische Industrielle darum nachgesucht haben, im diplomatischen Wege den Erlaß einer ihnen von der französischen Zollverwal tung wegen unrichtiger Deklaration von Maaren auferlegten Zollstrafe zu vermitteln, nicht selten gewesen. Diese Gesuche haben trotz Befürwortung einen Erfolg nicht er zielt. E» wird daher im Interesse der betheiligten Kreise liegen, sie über die von der französischen Zollverwaltung befolgten Grundsätze, welche da« Auswärtige Amt anläßlich eine« Einzel salle« mitgetheilt hat, zu verständigen. E« sind die« folgende: 1. Die Festsetzung einer Strafe wegen unrichtiger Deklaration hat nach den in Frankreich geltenden Bestimmungen nur die thatsächliche Unrichtigkeit der Deklaration, nicht die Absicht der Zoll hinterziehung zur Voraussetzung. Anträge auf Strafmilderung sind von der französischen Generalzolldirektion widerholt mit der Bemerkung abgelehnt worden, daß die erkannte Strafe nur eine Mahnung zur größeren Vorsicht sür die Zukunft sein solle. — 2) Sachliche Einwendungen gegen die Zollbehandlung von Maa ren müssen im Wege de» gesetzlichen Expertiseverfahren» geltend gemacht werden, da aus anderem Wege vorgebrachte Beschwerden gegen die Anwendung de« Tarif« feiten« der französischen Zollbe hörden nach der bisher von der französischen Zollverwaltung seft- gehaltenen Praxi« keine Berücksichtigung finden. Dagegen ist die französische Generalzolldirektion bereit, von Maaren, über deren richtige Deklaration bei den Absendern Zweifel bestehen, Proben entgegenzunehmen und ihre Tarifnummern zu bestimmen. B»r J«hr««. 8. Peze«»«r. Industrieschulen 1800. Die Industrieschulen unserer Zeit sind etwa« total ander«, al« die mit diesem Namen belegten Schulen vor I0V Jahren. Wie sehr man aber bereit« vor IVO Jahren um die Besserung de« Schulwesen« bemüht war, zeigen die zahllosen Resormvorschläae. wie denn laum über einen Gegenstand lebhafter und ausgiebiger öffentlich dcS- kutirt wurde, al« über da« Schulwesen. Die Industrieschulen jener Zeit umfaßten den Handarbeit«- und HandfertigkeitSunlericht, zum Theil in sehr ausgedehntem Maße: denn neben den gewöhnlichen und bekannten weiblichen Handarbeiten wie nähen, stricken, findet man auch Webeiarbeiten, Garten arbeit, Baumzucht, Seidenbau, Verarbeitung von verschiedenen Haaren, Spitzevweben, Leder- und Stroharbeit, Holzarbeit u. dergl. Dagegen ist da« eigentliche Handwerk (Schreinerei, Drechslereis nicht oder nur au«nahm« weise vertreten. Sehr sonderbar ist die Einrichtung der bestehenden zwei Arten dieser Schule: die Armenschulc, deren Zöglinge in den Fabriken rc. nach der Schulzeit arbeiten müssen, um Brod zu verdienen und ferner der Unterricht in der Volksschule, der im Lause der Schulstunden mit den eigent lichen Lernfächern lLesen, Schreiben ic.s abwechselt. Eine dritte Art endlich, die Verbindung d,S Handarbeitsunterrichte« mit den üblichen LerndiSciplinen ist ein (verunglückters Versuch geblieben, ES ist jedenfalls merkwürdig und interessant, daß vor hundert Jahren, gerade wie in unserer Zeit, der Vor stoß zur Reform der Volksschule, betreffend die Einführung de« Handfertig» keitsunterichteS gemacht wurde. !>. Dezember. Eine Hochstaplerin >800. Daß Damen vor IVO Jahren allein zweifelhafte Personen umherreisten, war in jener unruhigen Zeit^ auch nicht selten. Eine Katharina Osin, angeblich aus EiSleben, scheint eS etwa« bunt getrieben zu haben. Sie brannte aus Potsdam durch, ohne die Zeche und Logiskosten zu bezahlen und in der Zeitung erschien nun eine Warnung „für diese intricate Person". Wa« natürlich nicht viel hals, denn inzwischen brandschatzte die Dame, die sicher austrat, eine andere Gegend. lit. Dezember. Bor I<X> Jahren, am w. Dezember >800, ist der bekannte preußische geboren. Zuerst Landrath in Hamm, dann Oberregierungsrath in Minden und Regierungspräsident in Arenberg, war er seit I84S streng konservatives Mitglied des Abgeordnetenhauses, sowie 1851- 1868 unter Manteuffel und 1862—1866 unter Bismarck Finanzminister. Da er 1866 die Verantwoit- ung für di- Beschaffung der Geldmittel sür den Krieg nicht übernehmen wollte, erhielt er seine Entlassung. Forveig'schoss'n! I wcaß net, ob Ihr den allen Steinhauer-Barthcl kenit habt — n alte Hauk, wie man'« heunt nimmer find't — vcll von Schwänl' un lufi'ge Slrvach! Alle Ham ihn gern g'habt un wenn 'r amal in a WirlhShau« nei'komme i«, da sa'n alle z'samruckt, denn dann haben'« g'wußt, daß 'S jetzt wa« z' lachen giebt. Un wenn'« dann ihm so g'zuckt hat um sei Maul und sei' buschigten woaßen Schnauzer, da hab'n 'S gespannt und san ruhig g'wes'n, grad al« wenn am Sunnlig der Pfarrer nauf die Kanzel tritt. Nu' hat er si' g'setzt, hat fei' Maaß Bier g'sordert, bat'« glei' 'zahlt (— denn mehr wie a' Maaß hat er nie trun ken un wenn s' eahn na' no' so vüll bitt' hab'n —) hat a große Rauchwolken au« sei Stummelpfeifer'l — ohne die eahn la' g'schn'n hat in die letzte Jahr' — 'blosen un dann hat er a'g'fangen. Net lang Hal'« dauert, na' hat alle« g'lach«, daß schier nunlern Tisch g'falle san. Aber dö» i« fcl' sötten vorkemma, daß 'r nei'S WirthShau« gange iS, denn er t« a arg sparsam'« Leut g'wes'n. Im Sum mer hat 'r in sei' Garlen oder auf sel'm kloan Kartoffel-Land g'arbcitet und si' abend« zoali' zur Ruh niederg'legt. — Un Winter i« er in sei' kloan Slüberl g'sesse mit an' Arbeit oder hat in an allen Kalender g'lesen. So sitzt er denn au' nmal im Dezember an sei'm Oeferl un hat vor si an großen Haus'n Weidenruthcn und dreht s' un biegt j' un richt s' z'samm, da« 'S akkurat so g'schmeid' worden sind, wie a Strick oder a Seil. Da iS a Scbandari (GenSdarw) die Thür nei' komme. „Gruaß Di Gott, 'r Steinhauer-Barlhel," hat der g'sagk, „brrr, döS >« jetzt a Kälten dadrauß' — dö« Holz g'sriert ei'm ja im Ofen woaßt — i gloab de« san deileufi' fünfzehn Grad' — oder noch mehr." „I ja," hat der Steinhauer-Barthel g'sagt un hat wieder Dampswolken 'blasen aus sei' Stummelpfeiserl, grad net durch- seh'n Hal aonS kunnt! Un in sei Arbet hat er si a ne« störn laff'n, „i ja 'S i« fei' kalt." Nu hab'n de bei anand' g'seffe' un loaner ba na nur a Sterbenswort'! g'red! Der Schandari nämli hat net recht mit der Sprach'» nau« g'wollt — denn er hat'n net grad zufälli b'suchen wcll'n — na g'schickt hab'n 'S ihn — er hat na'schaug'n soll'n, wa« dö« alle Leut oagentli treiben lhät — den ang'zoagt hallen s' ihn, daß er, wann '« grad paffen lhät — an' Hasen oder wa« sei' gut« Glück ihm grad' zu'triebcn hat, in der Schling'» fing. „Jo, sag'» 'S", hat ihm endli', wie em d' Zeit z' lang Word'» i«, der Schandari g'fragt — „wa« machen'« denn da mit die Wcidenruth'n —?' „Mit die Wcidenruth'n? — ja schau'», Herr Schandari," hat da der Steinhauer-Barthel g'sagt, „da mach' i mi halt Hasenschling'n —" „Hasenschling'n? Ja, alSdann —" „Sö müaff'n nämli wissen, daß die Malifiz Viecherl'n elen dig'» mi bei der Kält', wo jetzt scho' Woch'n lang dauert, in mei'm Garten all mei' Kraut, wa« i da eing'schlagcn hab, ab- freff'n. No, hob i g'sagt — dö« geht fei nimmer a so — na' hob i mi b'sunne, wa« i in derer Sach' thun un wie i wir gegen die Viecherl'n helfen un mei Zeug schützen kunnt. No — z'letzt hab i a Mittel g'fund'n. I mach mir halt Schling'» von Weidenruth'n un leg die in mei' Garten. Aber an die Schlingen da hab i a Seil 'blinden, a Löcher! in d' Wand bohrt un dö« Seil an a Glöckerl Kunden, wo i hier in der Stuben festgenagelt hab. Bal' nu so a Viecherl nei' die Schling'» kimmt, so sangt da» Glöckerl a' z'läuten." Wie 'c no' so g'red hat — aus a' mal hat die Glocke an- gefang'n zu bimmeln. „Schau»'« da hat si scho' wa« g'fang'nl" hat da der Stein hauer-Barthel g'sagt un hat a' Mordsfreud' g'habt, „Sö haben Glück," hat 'r g'sagt, „Sö können b' Sach glei anschaug'n — jetzt t« dö« a Gaudi! Kommen S' mit, denn so a G'spaß hab'» S' do no net g'habt." Er i« nu 'nautgange, der alte Krauler, un der Schandari hinter cadm d'rein un hat net begreif'» kunnt, wa« jetzt -'schege soll. Im Garten i« nu a Has' in der Schling'» g'seff'n un Hal niwmer außi kunnt un g'zappelt. „Schaug'n S'," hat der Steinhauer-Barthel da grad nau«- g'schrte'n in fei' Gaudi, „Da Hamm 'r so an Luwp'n — Sau kerl elend'ger," hat 'r nu' zu a m Has'n g'sagt — „i will di « lernen, daß D' mir mein Kraul abisreff'n sollst — gäll, dö« hat fei' guat -schmeckt, aber wa» D' jeatzt kriagft, dö« soll D'r aa schmeck'n — und d'ran denken sollst Det' Leb'n lang." Be Der Genesung konnte, zu einem in Trau und mit von ihm. Die! sam sür ß aus sein l mit der F mit Winzl herüber ui ein Besu< wenn dani sein« inne bei einer inleressirer zcek« Herk Trau mit welch auf da« d Winz ganz gen erkannte, l hatte er se mann, ab in Jahrei hat da» Z Selb, ihre Mein hart beur mülhige« i „Wi dm in mi kelndcr M Trau ben« au« — aber n Er k- Prinzcß w Ulla lebt! verzögernd Sie einer Ncn denn sie r lhan halte sehr wohl ihr weiße« So wa« man Veronika Ulla« Mu Zugb . Hofe die niemals ei fände, schl reien untc Der von all d wie mage> Von mehr übri ließen, mii Bedauern lebendig. „O, Wer mich werth," sp „Nick heule, wi lachte er. „Ja, meinem E »Der flüsterte d „Und „Läß für Fibe« Trau hatte, nock Der .I» möge Sil sich einma nicht meh »Dai mich au«! Trautman Der Assessor o Bei die« Glüö er dieser l So s Er sagte möglich se fügte, al« V-rsl wurde seil Al« selben in wegung u Die interessirtl „Di, va« Schl: Park nich sofort in er, fuhr schenken d
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