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- Erscheinungsdatum
- 1900-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190010094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19001009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19001009
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
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Monat
1900-10
- Tag 1900-10-09
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Monat
1900-10
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Jahr
1900
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nur Manila, die hauptsächlichsten Häsen, den Pasigfluß, den Lake °s Bay und die angrenzenden Ortschaften besetzt. Bon »em auf 525,000 englische Ouadratmeilen geschätzten Areal de« Archi pel« ist kaum der sünshunderlste Theil im Besitz der amerika nischen Truppen, welche nur soweit dominiren, al« die Alugkraft ihrer Geschosse reicht. Da« Ergebnis de« Ackerbaue« ist im ver gangenen Jahre um 50 pCt. unter jene« de» Revolution-jahre« 1696 gefallen, und die meisten Plantagen produciren nur einen Bruchthcil de« unter spanischer Herrschaft erreichten Erträgnisse«. Wa« nun die .moralische Eroberung"' betrifft, so wurde dieselbe vollständig übersehen, und macht e« fast den Eindruck, daß die Amerikaner garnicht an eine solche dachten. E« war ein bedauer liche« Bersehen, die christliche Bevölkerung der Philippinen wie Wilde zu behandeln. In Manila giebt e« gegenwärtig statt einer spanischen Gastwirthschaft zwanzig amerikanische. Orgien, Straßen- exzesie, Raushändel werden von Abenteurern jeder Art seit Be ginn der amerikanischen Herrschaft verübt. Häuser angesehener Familien sind geplündert und die vorgefundenen Gegenstände au« reinem Uebermuthe verstreut worden. Um die amerikanische Herr schaft sicherzustellen, ist unbedingt eine große stehende Armee nothwendig. Da« amerikanische System der Regierung geräth überall mit dem Instinkt, den Ideen, Ueberlieserungen und Aspi rationen der Philippiner in Konflikt. Die Amerikaner ohne Unterschied der Partei werden er schließlich müde werden, jahre lang eine große Armee zu erhalten, um eine unwillige Bevölker ung von sechs Millionen Asiaten im Schach zu halten, ohne irgend welchen Ruhm oder materiellen Gewinn für die immensen Opfer an Gut und Blut." — Foreman gelangt zu dem Schluß, daß e« besser sei, wenn sich die amerikanische Kontrolle im Ber- hältniß der Rückerstattung der bezahlten 20 Millionen Dollar« von den Inseln zurückziehe. — China. Den .Time«" wird au« Schanghai, den 4. d. Ml«., telcgraphirt, ein vom 29. September batikte« Edikt kündigte die Abreise de« Kaiserlichen Hofe« von Taijuenfu nach Singangfu an. D:e Abreise de« Kaiserl. Hofe» nach Singangfu läßt darauf schließen, daß weder der Kaiser, noch die Kaiserin Wittwe gesonnen sind, nach Peking zurückzukehren, denn Singangfu liegt beinahe 1000 I«in von Peking entfernt. Mit dieser Abreise schwindet auch die Hoffnung auf Ergreifung der Schuldigen, fall« sie nicht von der chinesischen Regierung «»«geliefert werden. ' — Nach einer Meldung der .Daily New«' au« Peking ist der Mörder de» Frhrn. v. Kctteler ein subaltetncr Mandschu-Ossizier, der zu den Mandschu-Truppen gehörte, welche unter Prinz Tuan« Oberbefehl standen. Er ist 52 Jahre alt, gehört zur sechsten Rangklasse und trägt eine blaue Feder auf der Mütze. Er wurde vom Dolmetscher Corde« verhört und bekannte sich schuldig. Er sagte, sein Hauptmann habe ihm am Abend de« 19. Juni befohlen, sechs Leute vom Lager zu nehmen, um in der Palainen-Straße Polizeidienste zu thun. »Dort sollte ich", so erklärte der Offizier, »die Befehle de« Prinzen, ich glaube des Prinzen Tuan, aussühren. Diese Befehle lauteten: e« ist Krieg, wenn Ihr einen Ausländer seht, erschießt ihn. Am Morgen «hat ich, was mir besohlen war. Ich trat hin zur Sänfte de« Gesandten, feuerte und sah, daß der darin Sitzende todtgeschossen war." Corde» erkannte den Mörder wieder und Letzterer erkannte auch Corde« al« den Insassen der zweiten Sänfte wieder, welcher verwundet entkam. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 8. Oktober. Aus der Allgemeinen Erz- gebirgischen Ausstellung in Zwickau erhielten die Kollek tivaussteller Wilh. Drech« ler, M. Hirschberg u. Co., Max Ludwig und A. Wedell von hier die Goldene Medaille der Stabt Zwickau als höchste Auszeichnung zuerkannt. — Eibenstock, 8. Oktbr. Der hiesige Radfahrer- Club hielt gestern früh auf der fiskalischen Straße von hier nach Oherwildemhal sein diesjährige« Clubrcnnen ab. Die lO Kilometer lange Strecke (von Kilometerstein 17,1 bi« 22,1 und zurück) wurde von nachstehenden Herren in folgenden Zeilen gefahren: Han« Haas 20 il Minuten 13 Sekunden. Max Engelhardt 2l » 44 „ Max Lorenz 23 . 40 . Alfred Schönfelder 26 . 4 Robert Naar 28 . 35 . Ein 100 Meter Langsamfahren (bei I Meter breiter Fahr bahn) ergab folgende« Resultat: Han« Haa« 4 Minuten 6 Sekunden. Alfred Ott 2 32 . Max Albert 2 17 Max Lorenz 2 . . 2 Hermann Drechsler 1 b7 . — Carl «selb. Concer t. Ein seltener Kunstgenuß steht uu« für nächsten Freitag al« am 12. d. M. in Aussicht, an welchem Tag da» rühmlichst bekannte Philharmonische Orchester au« Greiz unter der Leitung seine« als Dirigent und Birtuo« gleich vorzüglichen Kapellmeister« Vetter hier concertiren wird. Da« au« 26 nur guten Kräften bestehende Orchester wird vor Allem auch eine vorzügliche Streichmusik bieten, welch letztere Musikgattung wir bei dem jüngsten Militärconcert allerding» sehr vermissen mußten. Da« Programm, in da« Einsender diese« Einsicht genommen, ist gleichzeitig unter Berücksichtigung au«ge- iprochener Wünsche durchaus klassisch, bietet aber für Jeden etwa«. Voraussichtlich wird auch ein in weiteren Kreisen al« tüchtiger Solotenor bekannter Herr hierbei Mitwirken. De«halb und in Anbetracht der hohen Spesen, die mit dem Concert verbunden sind, ist den musikalischen Darbietungen ein recht volle« Hau« zu wünschen. U. — Zwickau. Die hiesige Strafkammer verurtheilte am Donnerstag im dritten Betrug«prozeß gegen die Brüder Werner au« Werdau Richard Werner zu 1'/, Jahren, Loui« Werner zu 3 Jahren Gefängniß. — Chemnitz. Am Donnerstag Vormittag wurde durch drei Gendarmen der etwa 40 Jahre alle Stuhlpoliercr Stört au« Hilm»dorf dem Amtsgericht Rochlitz zugeführt, da man in ihm den Vcrüber de« Gering«walber Lustmorde« ver- muthcte. Wie dem .Chemn. Tgbl." nun von hiesiger amtlicher Stelle mitgclheilt wird, hat sich der Verdacht bi« jetzt nicht be stätigt. Die Bemühungen um Ermittelung de« Tbäter« werden von den Organen der Behörden eifrigst fortgesetzt, und e« ist dringend zu wünschen, daß die« auch von Seiten der Bevölkerung geschehen möge. Die königl. Staal«anwalischast hat laut einer neuerlichen Bekanntmachung 500 Mark Belohnung für die Er mittelung de« Mörder« ausgesetzt. — Plauen, 3. Oktober. Zu der Mittheilung über den Naturmenschen Nagel schreibt dem .Bogtl. Anz" »in Leser: Ihre Mittheilungen über Nagel erinnern mich an einen ähnlichen Sonderling, den ich im Februar d. I. in Dre«den gesehen habe. Ich benützte die Straßenbahn von Trachau her und stand eingehüllt in meinen warmen Wintcrüberzieher, auf dem Hinter theil de« Wagen«, al« ein Mann neben mir Platz nahm, der durch sein Aeußere« meine Aufmerksamkeit im höchsten Grade er weckte. Derselbe war barfuß und trug al« Bekleidung nur eine dünne blaue Kutte, der man e« ansah, daß sie nicht al« Schutz gegen die Kälte da war, sondern nur dazu, um di» Polizei zu beruhigen. Hal«, Arme, Brust und Beine, letztere bi» west über« Knie, waren vollständig nackt und eine Kopfbedeckung fehlte selbstverständlich auch. Aus meine Fragen hin, welche Bewandt- niß e« wohl mit diesem Menschen habe, der bei — 6 Grad It mit fröhlichem Gesicht in solchem Anzuge durch den Schnee hüpfte, erfuhr ich, daß derselbe bereit« 1'/, Jahr so gekleidet gehe und in der Bilzschen Naturheilanstalt wohne. Er sei früher Lehrer gewesen und habe die Lungenschwindsucht gehabt, sei aber durch naturgemäße Lebensweise geheilt. Ob man nun da« ge rade naturgemäß nennen kann, sei dahingestellt, aber da« Aus sehen de« Manne» war frisch und gesund. — Plauen, 5. Oktober. Einen bedauerlichen Unfall hat hier ein siebenjähriger Knabe, der Sohn eine« Restaurateur«, erlitten. In ter Schule war einem Knaben der Federhalter herabgefallen; al« er diesen wieder aufgehoben hatte, schien e« ihm, al« wolle ihm sein 'Nebenschüler, der sich mit nach dem Halter gebückt hatte, den Halter entreißen. Der Knabe zog da her den Halter mit einem kräftigen Ruck zurück, durchstach dabei aber unglücklicherweise dem hinter ihm sitzenden Schüler da« Auge. Gleichwohl hofft man dem Knaben die Sehkraft auf dem verletzten Auge zu erhalten. — Herrn Kreishauptmann Frhrn. v. Welck widmet bei seinem Weggange von Zwickau da« dortige »Wochen blatt" folgende Worte: „Mit dem gestrigen Tage hat Herr KreiS- hauplmann Frhr. v. Welck unsere Stadt und unseren Regierungs bezirk verlassen, um fortan, durch da« Vertrauen Sr. Majestät berufen, seine Thäligkeit der neuen 5. KreiShauptmannschast unseres Vaterlande« zu widmen. Mit ihm scheidet ein Mann von unS, der nicht nur durch die Urbanität seiner Formen im persönlichen Verkehr sich die Liebe und Verehrung seiner KreiSeingesessen in hohem Maße zu erwerben wußte, sondern der auch in seiner amtlichen Stellung sich stet« nur al« der wohlwollendste Förderer sämmtlicher Interessen seines großen Kreise« crwieien hat. Die Stadt Chemnitz kann sich Glück wünschen, einen Mann, wie den Frhrn. v. Welck, der mit großem organisatorischen Takle zugleich die gewinnendste Liebenswürdigkeit verbindet, al« Chef der höch sten staatlichen Verwaltung begrüßen zu dürfen, einen Mann, der da« große Geschick besitz«, auch dann für sich einzunehmen, wenn er nicht gewährend, sondern versagend aufzutretcn gezwungen ist." — Herr Kreishauptmann Johann Georg Freiherr v. Welck, ist im Jahre 1839 in Riesa al« jüngster Sohn de« Besitzer« de» dortigen Rittergutes geboren worden. 1865 wurde er in Plauen i. B. als Aktuar angestellt. Im KriegSjahre 1866 nahm er als Offizier de« 3. Jägerbataillon« am Feldzuge Theil. Au« dem Krieg zurückgekehrt, wurde er 1867 al« Accessist der Krei»direktion Zwickau zugetheilt. Vom August 1870 bi« Mai 1871 war Frei herr v. Welck in Frankreich, Anfang« in militärischer Verwend ung, dann al« Untcrpräfekt zu Neufchateau und al« Civilcom- missar bei dem Generalcommanko de« 5. Armeecorp» in Besoul beschäftigt. Nach seiner Rückkehr au« Frankreich wurde er al« RegierungSassessor der Kreisdirektton Zwickau zugetheilt. 1874 wurde er zum Regierungsrath und zugleich zum Vorstand der amtShauptmannschastlichen Delegation in Schandau ernannt. 1875 wurre er al« AmlShauplmann in Rochlitz angestellt, von wo er l88O in gleicher Eigenschaft nach Plauen versetzt wurde. Von 1892—94 war Freiherr v. Welck al« Vortragender Rath im Ministerium de« Innern thätig, bi« er 1894 al« KrciShaupt- mann nach Zwickau versetzt wurde. — Sächsische Abendnähschulen. Abendnähschulen sind in einigen Städten Sachsen« schon vor Jahren in« Leben gerufen worrcn und haben sich überall al« praktische und dem Arbeiterstande wohlthätige Einrichtung außerordentlich bewährt. Wo sie bestehen, nehmen sie einen mit jedem Jahre wachsenden Umfang an, ihr Ruf geht weiter, und so wird eine Stadt nach der andern durch da« gute Beispiel angespornt, auch ihrerseits zum Wohle der arbeitenden Bevölkerung beizutragen. Diese Abendnähschulen haben den Zweck, Frauen und Mädchen, denen e« tagsüber en Zeit fehlt, nähen, flicken, zuschneiden und andere weibliche Handarbeiten zu lernen, Gelegenheit zu bieten, sich diele Kenntnisse Abend« anzueignen. Wie mancher Sparpfennig mag im Haushalt zurückgelegt werden, wenn die Hausfrau ihre und ihrer Kinder Wäsche und Kleidungsstücke selbst unfertigen kann, wenn sie versteht, alte Sachen zu ändern und brauchbare daraus zu machen, und wenn sie weiß, wie schon einmal benutz te» Material am zweckmäßigsten verwendet wird. „Aber man bekommt jetzt in den großen Kaufhäusern die Sachen billiger, al» man sie selbst Herstellen kann", hört man ost sagen, ,e» ist Zeit verschwendung, jetzt noch alle« selbst zu nähen." Ja, billiger sind die Sachen iheilweise wohl, aber da» billige ist nicht immer gut. Zunächst muß hier eine Kleinigkeit, dort eine Kleinigkeit geändert werden, die Jacke oder der Rock sitzt schlecht, morgen gehen ein paar Knöpfe ab, dann platzen die Nähte, und nach der Wäsche geht da» billige, ansang» so schöne Stück vollend« au» dem Leim. So ist schließlich für alle Aurbessereien eben so viel Zeit nölhig gewesen, al» wenn man da« Stück von Grund aus selbst genäht hätte, und da» gekaufte ist längst unansehnlich geworden, wenn da« sclbstgearbeitete noch lange unverändert seine Dienste thut. Die stetig wachsende Zahl der Schülerinnen in den Abendnäh- schulen zeigt un« auch, daß e« gottlob noch viele Frauen und Mädchen giebt, denen nicht nur daran liegt, Geld zu verdienen, sondern auch da» verdiente zu erhalten und durch Sparsamkeit zu vermehren. Sie opfern mit Freuden einen oder zwei Abende in der Woche, um etwa« zu lernen, sich und den Ihren zum Nutzen. E» ist ja der Hauptzweck der Abendnähschulen, ihren Schülerinnen zu ermöglichen, praktische Sachen mit dem denkbar geringsten Aufwand an Zeit und Geld herzustellen. — Wo Damen der höheren Stände, wie e» an einzelnen Orten in der Thal geschieht, sich der Schule annehmen und den lernenden Frauen und Mädchen dadurch persönlich nahe treten, daß sie ihnen mit Rath und That bei der Arbeit behilflich sind, gewinnt diese Einrichtung eine nicht zu unterschätzende soziale Bedeutung und trägt viel dazu bei, die vorhandenen Gegensätze und da« Klassenvorurtheil abzumindern. Die Abendnähschulen sind Stätten wirklichen Segen» für die arbeitende Bevölkerung geworden, und wie sie selbst immer wachsen und größer werden und sich ver mehren, so wird auch da» Gute, da» sie stiften, sich immer weiter au»dehnen und sich aus immer weitere Kreise erstrecken. II. ii. Die 9. Auflage de« offiziellen Leipziger Meß-Adreß- buche«, herauSgegcben vom Meßau«schuß der Handelskammer Leipzig, liegt im Bureau der Handel»- und Geweibekammer Plauen für die Interessenten zur Einsichtnahme au«. Da« Adreß buch enthält ein Verzeichniß ter Verkäufer auf der Michaeli»- mcsse 1900, sowie der Neujahr»messe 1901, und weißt deren inSgesainmt 3410 nach, wovon 2437 auf Keramische-, Gla«-, Metall-, kurz, Galanterie-, Spielwaaren u. verwandte Branchen, 490 auf Leder, Rauchwaaren und dergleichen und 483 auf die Texlilbranchen entfallen. Diesen Verkäuserzahlen standen im Jahre 1900, soweit die Ermittelungen de« Meßau»schusse« reichen, inSgesammt 6831 Einkäufer gegenüber, nämlich 4808 au« den einzelnen Industriezweigen der Keramik >c, I >35 au» den Leder- und 888 au» den Textilbranchen. Schon diese Zahlen find ein beredte« Zeugniß für die Bedeutung der Leipziger Messe, deren Bortheilc namentlich auch in der zeitlichen und räumlichen Ber einigung de» Angebote- der Fabriken und Großhandelshäuser der zahlreich vertretenen Geschäsi«zweige au« den verschiedensten In dustrie- und Handel»cenlren von Nah und Fern, sowie den in großem Umfange und reichhaltigster Auswahl veranstalteten Aus stellungen von Waaren und Mustern, hauptsächlich aber der un mittelbaren Berührung und Aussprache de« Käufer« mit dem Produzenten liegen. — Jede weitere Auskunft ertheilt der Meß- auSjchuß der Handelskammer Leipzig, von demselben wird auch den al« Einkäufer sich Anmeldenden da« Meßadreßbuch nach Wunsch unentgeltlich entweder vor dem Meßbesuche zugesandt oder wäh rend desselben in Leipzig zur Verfügung gestellt. Bor hundert Jahren. !>. chitoler. Vor hundert Jahren, am 9. Oktober 1800, ist der namhafte deutsche Rechtsgelehrte A. von Daniels in Düsseldorf geboren. Seit 182 > im preußischen Staatsdienst, hat er an den Gerichten in Köln, Kleve und als Obertribunalsrath in Berlin gewirkt. 1848 Mitglied der preußischen Natio nalversammlung und ihrer VerfaffungS-Comrnission, vertrat er entschieden die Vorrechte der Krone, sprach gegen das Steuerverweigerungsrecht und 1849 Mitglied der ersten Kammer und 1854 vom Könige zum lebensläng lichen Mitglied des Herrenhauses berufen, bewies er sich als einer der Vor kämpfer deS „christlichen Staates" und als entschiedener Gegner jeder libe ralen Neuerung, wie er überhaupt konservativen Grundsätzen die ausgedehn teste Geltung zu verschaffen suchte. Seine zahlreichen Schriften sind theils privatrechtlichen, theils prozessualischen, theils rechtsgeschichtlichen Inhaltes. Am bekanntesten ist seine Abhandlung „Alter und Ursprung des Sachsen spiegels." 1V. chktover. Ein Blick in die Zukunft 1800. Die einander überstürzenden Ereignisse, der Umstand, daß trotz der damals doch noch sehr mangelhaften Verkehrsverhältnisse alle Staaten und Völker Europas in Mitleidenschaft gezogen wurden, veranlaßte natürlich sehr erregte Diskussionen. Ein kleines Schriftchen von Joh. Griedler, Rektor an der evangelischen Schule zu Glogau, drückt die Zeitlage und die Zukunftshoffnung in treffenden und schönen Worten auS: „Die Geschichte lehrt, daß große Revolutionen nicht immer unmittelbare große Verbesserungen zur Folge haben. Diese zeigen sich erst dann, wenn jene tobende Ungewitter vorüber sind; sowie der Segen der Natur erst dann aus der erschütterten Erde hervorblüht, wenn Blitz und Donner verhallt und verflogen sind. In diesem Augenblick schwebt Alles noch in der Waage, in der der Ewige das Menschengeschlecht wägt, noch tobt der Kampf der Meinungen und der Leidenschaften. Alles kommt darin überein, daß der Himmel blutroth über unfern Häuptern flammt: der Un terschied ist nur der, daß der eine Theil der Menschheit dieses Feuer am Horizont für die düstere Abendröthe einer schönen Vergangenheit (!), der andere für die festliche Morgenröthe einer schönen Zukunft hält. — Die Wahrheit lag, wie gewöhnlich, in der Mitte. Der Lommerpakak in Klammen. Zum «0. Jahrestage der Erstürmung von Peking am 7. Oktober ISS». Von ttr. Erwin Plaue. 6 Die Weltgeschichte beliebt sich oftmals in nahezu wunder barer Weise zu wiederholen, gleichsam um wie ein pädagogischer Magister gewisse Abschnitte ihrer Auszeichnungen nicht in Ver gessenheit geralhen zu lassen. So ist c« auch mit der Eroberung und Besetzung der chi nesischen Kaisersladt Peking durch die Verbündeten von heute. „Aller schon dagewesen" sagt Ben Akiba und so ist c« auch mit diesem weltgeschichtlichen Ereigniß der Fall. Heute vor vierzig Jahren sah Peking ebenfalls verbündete europäische Sieger in seinen uralten Mauern. Und ebenso wie damals war ein Aus stand im Reich der Mitte die mittelbare Ursache dieser Besetzung. E» ist daher ganz erklärlich, daß wir Lust verspüren, die politischen Ereignisse von dazumal kennen zu lernen, um inter essante Vergleiche zwischen damals und jetzt anzustellen. Zum gründlichen Verstänvniß dieser politischen Ereignisse wird e« am besten sein, wenn wir auf den Grund derselben zu rückgehen. E« sind wohl an die fünfzig Jahre her, da wurde kaS ge waltige chinesische Reich wie heute durch die Sekte der Boxer, durch eine tiefgehende innere Bewegung in feinen Grundfesten erschüttert. Es hatte sich nämlich ein chinesischer Schriftgelehr- ter, Namen» Hung-lsin-tsuen, von einem Missionar einige Brocken christlicher Dogmen angeeignet. Er hatte sie nie ver daut; wohl aber Halle er angefangen, diese Glaubenslehren mit allerlei chinesisch-heidnischen Gebräuchen und Satzungen zu einer Art von neuem Bekenntniß zu verquicken. Sein neue« Reli- gion«iystem sah wunderlich genug au«, aber — und da« war ja die Hauptsache — er glaubte selbst daran und verstand c». An dere daran glauben zu machen. Unter der Regierung de» Kaiser« Hien-fong, welcher von 1850—1861 regierte, trat dieser Schristgelehrte mit kühnem Muthe al« Reformator und Prophet aus. Sein kühner Muth ging so weit, daß er Christus seinen Bruder nannte und, al« Christi Bruder, behauptete, direkt vom Himmel aus die Erde herabgefahren zu sein. Der Zweck seiner Niederfahrt au« den Wolken war, wie er erklärte, der, die Gott verhaßte Mandschu-Dynastie mit ihren gottverfluchten Mandarinen und Bonzen zu stürzen und zu die sem Ende ries er in seinen Predigten da» chinesische Volk direkt zur Empörung gegen seinen Monarchen aus. Sein gewaltige» Rednertalcnt, sein reiner Wandel und sein sichere« unerschrockene« Auftreten gewannen ihm in kurzer Zeit viele Anhänger. Diese seine „Jünger" nannte er die „Männer de» Frieden«", auf gut Chinesisch Tai-ping, von welchen der nachher au-brechende Ausstand „die Tai-ping-Rebellion" genannt worden ist. Zum Zeichen, daß sie sich von den höllevcrdammien Anhängern de« Goll verhaßten Hien-fong und seiner Dynastie auf immer trennten, ließ er die Tai-ping« sich den Zopf ab schneiden und befahl ihnen, sich die Kops- und Barlhaare wachsen zu lassen. Auch verbot er ihnen, Opium und Tabak zu rauchen und alkoholische Getränke zu genießen und predigte laut und öffentlich, daß mit der Aushebung der Mandschu-Dynastie eine Art Himmelreich auf Erden herniedersteigen werbe. Ja, er ging in seinem Fanatismus sogar soweit, Hien-fong abzusetzen, d. h. für abgesetzt zu erklären, und sich selbst unter dem Namen Tien- wang von seinen Anhängern al« Kaiser auirufen zu lassen. Jetzt wurde der Aufstand insofern drohend, al« sich die Schaar der Empörer von Worten zu Thätlichkeiten wandte. Sie erstürmten im März 1853 unter gräulichen Metzeleien die Start Nanking, zerstörten die Götzenbilder und Tempel und suchten sich mit Engländern in Verbindung zu setzen. Diese Absicht aber gab der ganzen Rebellion ein rein poli tische« Ansehen und war schließlich die Ursache, daß der ganze Plan, den der Slister de« Aufruhr« gehegt, in die Brüche ging und endlich völlig in« Wasser fiel. E« drach nämlich Uneinig keit unter den unteren Führern au«, in denen die einen auch gegen die Engländer al« Feinde hetzten, während die andern in ihnen hoffnungsvolle Bundesgenossen sahen. Die dem Kaiser Hien-fong treu gebliebenen Mandarinen ließen die Aufrührer wo fie >h derwetzelr Eifer so Tai-ping« Deckung unterhole Trüben j sie sich u Theil we ung ihr«, wohl vor Prozeß u der Pala Nur ihre« Eil sionare st so begam III. den aufzwang die er br gönnte ei „Kuchen" ander eis Seile un Tai-pingl die Seit« geringen Aeh gern Nur ein, um Nutzen z fong Vers Amerika» theilen. Traufe, zosen am ten Flott ten die s zunächst ihnen Ho ungeheur ung dies« die Chim Peking b rere hun die Gesa Jetzt Die Peiho, e der Chin in die C der Sow besetzt, g von der Erbitteru Pech und laden, kel nach Par Namen e Der sich die l derbolt h Wer Beisetzung Gra und bliet Eröffnung Familieng wurde He rhum ub ordnet w Form det ttgre die Naö Bettys z din als segenSreic „ erregt, . Erschein» die ausge sich unser Hedi wann un Fett er sprach im dortig „M. bitten, si ganze» B machen!" „Un Auskunft mich auf Woc schon läng keine Na< Der von Song tur halte e«, aus Frühling sich gesüh ersehnte i An wig, in s Blüthen g ung de« ß kein» Sur In i in schwär kam und zwei weil thränenui „Bei Seele kan ängstlich.
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