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Amts- M Aiizeizebllltt für den Abonnement viertelt. 1 M. 20 Pf. emschließl. der »Jllustr. Unterhaltungrbl." a. der Humor. Beilage „Seifen- blasen^' in der Expedition, bei unfern Boten, sowie bei allen Reichrpostanftalten. GeM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 2ö Pf. Verantwortlicher Redaktmr, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — ------ 47. Jahrgang. -- ------- Dienstag, den 27. März Auf dem die Firma I» I^ott in Schönheide betreffenden Blatte 135 des Handelsregisters für den hiesigen Landbezirk ist heute außer dem Ausscheiden des bisherigen Firmcninhabers Herrn r,»»t» I.eol- in Schönheide, dem Erwerbe des Handels geschäfts durch die nachgenannte Aktiengesellschaft und dem Erlöschen der Procura des Kaufmanns Herrn tlarl «uckolk I.enlr in Schönheide eingetragen worden: Die Firma lautet künftig: Schönheider Mürsten-Iavrik, Aktiengesellschaft, vormals I-. I-euk, Schönheide (tzrzgeöirge). Ihr Gesellschaftsvertrag ist am 8. November 1899 und 8. Januar 1900 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist die Uebernahme, Fortführung und Ausdehnung der von Herrn l-oula in Schönheide unter der Firma I-'. I. betriebenen Bürstenfabrik; die Fabrikation verwandter Artikel und der Handel mit solchen, die Ucber- nahme und Fortführung gleichartiger Unternehmungen und die Betheiligung daran sind gestattet. Das Grundkapital beträgt fünfhunderttausend Mark, in fünfhundert Aktien zu je tausend Mark zerfallend. Die Kaufleute Herren tarl U.ieloie Lenk und I-e-nK, beide in Schönheide, sind zu Mitglieder« des Vorstandes, der Kaufmann Herr «nrl in Schönheide ist zum Prokuristen bestellt. Willenserklär ungen und Zeichnungen sind für die Gesellschaft verbindlich, wenn sie, falls der Vorstand aus einer Person besteht, durch diese oder durch zwei Prokuristen und, wenn der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteht, entweder durch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied und einem Prokuristen oder durch zwei Prokuristen erfolgen. Aus dem Gesellschaftsvertragc und den dazu eingereichten Unterlagen wird noch be kannt gegeben: Der Vorstand besteht aus einem oder weheren vom Aussichtsrathe zu ge richtlichem oder notariellem Protokolle zu ernennenden Mitgliedern. Die Bestellung von Stellvertretern der Vorstandsmitglieder m gleicher Weise ist zulässig. Die Berufung der Generalversammlung der Aktionäre geschieht durch einmalige öffentliche Bekanntmachung. Zwischen der Bekanntmachung und dem Tage der General versammlung muß eine Frist von mindestens drei Wochen liegen. Bei Beschlüssen der Generalversammlung sind nur die Aktionäre stimmberechtigt, die ihre Aktien spätestens fünf Tage vor dem Tage der Generalversammlung bei den in der Berufung bekannt zu machenden Stellen oder einem Notar bis nach der Abhaltung der Generalversammlung hinterlegen und dies bis zum dritten Tage vor dem Tage der Generalversammlung dem Vorstande anzeigcn. Die Bescheinigungen der Hinterlegungsstellen über die Hinterlegung dienen als Legitimation für die Theilnahme an der Generalversammlung. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den „Deutschen Rcichsanzeigcr"; sie sollen auch durch die .Leipziger Zeitung" und den in Berlin erscheinenden „Börsen- courier" erfolgen. Sie erfolgen in der Form, daß, wenn sie vom Vorstande ausgehen, dessen Mitglieder und, wenn sie vom Aussichtsrathe ausgehcn, dessen Vorsitzender oder fein Stellvertreter der Firma der Gesellschaft ihre Namen beifügen. Bei schriftlichen Erklär ungen des Aussichtsrathes sind der Namensunterschrift des Vorsitzenden oder seines Stell vertreters die Worte: „Der Aufsichtsrath" vorzufetzen. Für hie Gültigkeit einer Bekannt machung ist ihr Erfolg im „Deutschen Reichsanzeiger" maßgebend und ausreichend. Die auf den Inhaber lautenden Aktien sind zum Nennwcrthe ausgegeben und sämmt- lich von den Gründern übernommen. Die Gründer sind die'Herren Fabrikbesitzer I-'r«»- l Kaufleute liiielolt I.eult und leult, sämmtlich in Schönheide, Student der Rechte Vkenck»!- Ar»x l-enlt in Leipzig und Kaufmanns ehefrau Frau Mvltiele» »»vinann, gek. Lensi in Schönheide. Zu Gunsten des Herrn l aut» I-eiile ist im Gcsellschaftsvertrage festgesetzt: Zwischen Herrn Franz Louis Lenk und der Firma: „Rigaer Bürstcnfabrik Meteor" besteht ein vom 4. Mai 1899 ab auf 10 Jahre gültiger Vertrag, durch den Herr Franz Louis Lenk verpflichtet ist, gegen eine für ihn festgesetzte Vergütung für diese Firma Pläne, Zeichnungen und Kostenanschläge anzusertigcn, Maschinen, Modelle usw. zu liefern, den technischen Betrieb der Fabrik zu überwachen, überhaupt ihr seine Kenntnisse und Erfahr ungen zur Verfügung zu stellen und einer von ihr zu bezeichnenden Person Zutritt zu seiner in Schönheide unter der Firma F. L. Lenk betriebenen Fabrik und Einblick in deren tech nischen Betrieb mindestens ein Rial jährlich zu gestatten, auch für den Fall, daß er seine Bürstenfabrik in eine Aktiengesellschaft umwandele, zur Vermeidung einer Conventional- 368,655,- 111,082,.° 1l,307,»s 106,768,» 1,713,.° 38,253,°° 571,»» 1,916,7. Maschinen Utenstlicn Materialien Mustcrlager Debitoren Wechsel Kassa strafe von 20,000 Rbl. die von ihm zu gründende Aktiengesellschaft zu verpflichten: die Kenntnisse und Erfahrungen ihres technischen Direktors der genannten Rigaer Bürsten fabrik Meteor in vollstem Maße und nach allen Richtungen zur Verfügung zu stellen, alle Neuerungen und Erfindungen, die sie in ihrer Schönheider Fabrik ausgenommen oder für vortheilhast anerkannt habe oder die ihr bekannt geworden feien, dieser Firma zugänglich zu machen, auch einer von dieser oder etwa an deren Stelle tretenden Aktiengesellschaft zu bezeichnenden Person Zutritt zu ihrer Schönheider Fabrik und Einblick in deren tcchnifchen Betrieb mindestens ein Mal jährlich zu gestatten. Die vorstehenden Verpflichtungen des Herrn Franz Louis Lenk gegen die Rigaer Bürstenfabrik Meteor haben die Gründer auf die Aktiengesellschaft übernommen mit der Bestimmung, daß aus die Thätigkeit, zu der Herr Franz Louis Lenk sich der Rigaer Bürstenfabrik Meteor verpflichtet hat, überhaupt auf dessen Beziehungen zu dieser Fabrik die im 8 46 des Gcsellschastsvertrags vorgesehene Conventionalstrafe und das Herrn Franz Louis Lenk auferlegte Konkurrenzverbot keine Anwendung findet. Herr Franz Louis Lenk hat auf das Grundkapital sein unter der Firma F. L. Lenk in Schönheide betriebenes Fabrikunlernehmen mit folgenden Aktiven nach dem Stande des Geschäfts am 12. Mai 1899 und anlangend den Werth der Grundstücke nach der nach dem Stande vom 31. August 1899 ortsgerichtlich ermittelten Schätzungen zu folgenden Preisen eingelegt: Die auf den Blättern 102, 291, 837 des Grundbuchs für Schönheide eingetragenen Grundstücke einschl. Feldaussaat für insgesammt M. für insgesammt „ 8a..: M. 640,268,°» Dieser Einlagepreis wird beglichen: Nach Höhe von M. 100,000, - durch Uebernahme von den den eingelegten Grundstücken aufhaftenden Hypo theken s. A., nach Höhe von „ 43,020,i- durch Uebernahme von Creditoren; nach Höhe von „ 1,247,»- durch Uebernahme von Provisionen; nach Höhe von „ 496,000,— durch Gewährung von 496 Stück Aktien zum Nennwerthe. M. 640,268,»° 8a. Die Einlage geschieht mit der Maßgabe, daß der Betrieb des eingelegten Fabrikunter- nehmcns seit dem 12. Mai 1899 für Rechnung der Aktiengesellschaft geht, etwa an diesem Tage noch weiter vorhanden gewesene Aktiven mit Ausnahme der Ansprüche des Herrn Franz Louis Lenk aus dem erwähnten mit der Rigaer Bürstenfabrik Meteor bestehenden Vertrage unentgeltlich auf die Aktiengesellschaft übergehen, etwa an diesem Tage vorhandene weitere Passiven Herrn Franz Louis Lenk verbleiben, dieser für Bestehen und Bonität der eingelegten Außenstände sowie das Vorhandensein der übrigen eingelegten Gegenstände selbstschuldnerisch Gewähr leistet. Der gesammte Gründungsaufwand einschl. der Kosten der Eintragung der Gesellschaft, der Ucbcrtragungen der Einlagen, der Anfertigung der Aktien, des Aktienstempels, der Notariats- und Amvaltskostcn ist von Herrn Franz Louis Lenk zur eigenen Bezahlung übernommen worden. Mitglieder des Aussichtsraths sind die Herren Fabrikbesitzer Dran- in Schönheide, Rechtsanwalt Justizralh in Eiben stock, Kaufmann It»rl in Firma: S. R. Levy u. Co. in Hamburg. Von den mit der Anmeldung der Gesellschaft eingereichten Schriftstücken, insbesondere von den Prüfungsberichten des Vorstandes, des Aufsichtsraths und der Revisoren kann bei dem unterzeichneten Amtsgerichte, von dem Prüfungsberichte der Revisoren auch bei der Handelskammer zu Plauen Einsicht genommen werden. Eibenstock, am 17. März 1900. Königliches Amtsgericht. I»r. Rötzner Ass. H.-R. Die Kriegslage. Die Proben, welche die Buren von der ihnen durch die englische Uebermacht aufgezwungencn neuen Art de« Kampfe«, dem Guerillakriege, in den letzten Tagen abgelegt haben, sind vollständig zu ihren Gunsten ausgefallen. Sie haben verschiedene englische Detachement« geschlagen, so Plumer nördlich von Mase- king und Gatacre südöstlich von der Oranjehauptstadt. Ob sich aber damit vollständige Erfolge erzielen lassen, die e.nc Wendung der Gesammtlage herbeiführen, muß doch bezweifelt werten. Mit der Einnahme von Biumfontein hat Lord Robert« sein erste« Operation-ziel erreicht. Er zeigt sich als umsichtiger Ge neral dadurch, daß er den in nördlicher Richtung zurückgehenden Buren nicht ohne weitere» nachstürmt, sondern sich zunächst sein KriegSthcater für den zweiten Theil der Operationen in sorg fältiger Weise vorbereitet. Die Verlegung seiner Verbindungen nach der über Springfomcin führenden mittleren Bahnlinie, die Pazifirung de« südlichen Oranjc-Freistaatc«, sowie die Ausnützung der dort sich darbietenden Hils-qucllen wird einige Zeit, vielleicht Wochen, in Anspruch nehmen; zur Sicherung der weiteren Opera tionen gehört auch die Niederwerfung de« Aufstande« im Gebiet von Prie«ka, die Lord Kitchener gelungen zu sein scheint. Eine Proklamation von Lord Robert» sichert allen Frei- staatlern, welche ihre Waffen niederlegen und den folgenden Eid schwören, unbelästigte Rückkehr auf ihre Farmen zu: „Ich schwöre, während de« gegenwärtigen Kriege« die Waffen nicht gegen die britische Regierung zu ergreifen, noch irgend einem Mitglied der republikanischen Streitkräfte Beihilfe zu leisten, oder Informa tionen über die britischen Truppen zu geben. Ich schwöre ferner, daß ich ruhig bi« zum Ende de« Kriege« auf meiner Farm bleibe. Ich weiß, daß, wenn ich diesen Eid in irgend einer Hinsicht breche, ich Bestrafung nach Krieg«recht zu erwarten habe." Wenn auch die englischen Depeschen zweifellos tendenziös gefärbt sind, so wird man doch nicht zweifeln können, daß die Proklamation theilweise von Erfolg gewesen ist. Jedenfalls wird Robert« auch auf Verstärkungen an Truppen, auf Nachschub von Pferden und anderen TranSportlhieren, von Munition und Proviant warten. Die Heranziehung der auf der Ueberfahrt befindlichen 8. Division ist um so nöthiger, al« zur Zeit in den Hospitälern der Kapkolonie rund 17,000 ver wundete und kranke Engländer liegen und die Division Warren in Natal, die bereit« mit ihrer Einschiffung begonnen hatte, Ge genbefehl erhalten hat und bei der HecreSabtheilung Buller« verbleiben soll. E« heißt, General Buller habe den völligen Ab zug der Buren au« Natal seinem Oberkommandirendcn gemeldet, habe dann aber die unliebsame Entdeckung gemacht, daß er sich geirrt habe. Bei dem wahrscheinlich für später geplanten gemein samen Vorgehen der englischen Armeen fällt ihm möglicherweise abermal« die undankbare Aufgabe zu, durch verlustreiche Angriffe auf starke Positionen einen Theil der Buren von dem Schau platz der Hauptcntscheidung scrnzuhalten. Rhode« hat in einem eingehenden Interview einem englischen Journalisten gegenüber seine Unzufriedenheit mit der Rolle zu er kennen gegeben, die er während der Belagerung von Kimberley neben dem militärischen Befehlshaber gespielt hat. Bureaukratische Ungeschicklichkeiten und Mißgriffe de« letzteren scheinen danach Ihatsächlich vorgefallen zu sein, man wird aber nicht »erkennen dürfen, daß den Ansprüchen von Rhode«, der sich nahezu auf einen gleichberechtigten Verbündeten England« hinau«spielie, doch schwer zu genügen sein mochte. An der Nordgrenzc von Transvaal hatte eine englische Ab teilung unter Oberst Plumer im ersten Theil de« Kriege» einige Zusammenstöße mit den Buren gehabt, deren Zweck und Zusam menhang nicht zu erkennen war. E« ist wohl dem Einfluß de« neuen Oberkommando« zuzuschreiben, daß dieser Abteilung in dem Entsatz von Mafeking ein bestimmte« Operationsziel ange wiesen wurde. Der Entsatzversuch, dessen Erfolg von den Eng ländern schon al« sicher angenommen wurde, scheint indessen ge scheitert zu sein; bei der auf da» höchste gestiegenen Noth der Verteidiger, die seil 5'/, Monaten eingeschlossen sind, ist daher die Kapitulation von Mascking in der nächsten Zukunft wahrscheinlich. Im übrigen versichern glaubhafte Berichte, daß in Trans vaal nicht nur ungeschwächter AampseSmuth, sondern auch volle Siegeszuversicht herrschte und daß man dort von dem bisherigen Verlauf de« Kriege« keineswegs enttäuscht sei. Man wäre sich von vornherein darüber klar gewesen, daß trotz der anfänglichen Erfolge die Entscheidung auf dem Boden der Republik selbst fallen würde. TlMsgeschichte. — Deutschland. Der dritte Sohn de» Kaiser«, Prinz Adalbert, wird nach der „Post" im Monat Juni an Bord de« Schulschiffe« „Charlotte" eine Fahrt nach dem Mittelmeer an treten. — Prinz Max von Baden hat sich in Wien mit Prinzessin Marie Luise von Cumberland verlobt. Da« badische Für stenhaus hat bekanntlich die einzige Tochter de« ehemaligen Her zog« von Nassau in seinen Schooß ausgenommen und dadurch zum Ausgleich der Folgen de« Jahre« 1866 beigetragen, jetzt vollzieht sich der gleiche Vorgang in Bezug auf die ehemalige Hannoversche König-familie. — Der „Staatsanzeiger für Württemberg" veröffentlicht eine Reihe von Postreformen. Der Telephontarif für den