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- Erscheinungsdatum
- 1900-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190003242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000324
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-24
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Monat
1900-03
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Jahr
1900
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London, 22. März. Line weitere, dem Reuterschen Bureau zugegangene Meldung über da« Gefecht bei Lobaist vom 1b. d. M. besagt, daß die Buren mit beträchtlichem Verlust in die Flucht geschlagen worden seien. London, 22. März. La« „Reutersche Bureau" meldet au« Kronstadt, 21. März: Die Buren unter Olivier verwickelten die britischen Truppen unter General Gatacre in der Nähe von Bethulie in ein Gefecht. Die Engländer wurden geschlagen und erlitten schwere Verluste. Die Buren machten viele Gefangene. Die Buren ziehen hier ein starke Streitmacht zusammen. Der Kommandant de Wet traf heute hier ein. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. März. Im Landtagsbericht der 66. Sitzung der II. Kammer vom 20. März finden wir folgende Ausführungen der Herren Abgeordneten Bochmann und Edler von Querfurth zum Eisenbahnprojekt Schönheiderhammer- Eibenstock: Abg. Bochmann: Die Vorlage entspreche dem Beschlüsse de» vorigen Landtage», Eibenstock in bessere Verbindung mit der Linie Chemnitz—Aue—Adors zu setzen. Auf die mißlichen Ver hältnisse Eibenstock« wolle er nicht näher eingehen, die habe Abg. von Querfurth seinerzeit ja schon geschildert. Er danke der Re gierung und der Deputation für da« Projekt und bitte die Kammer, demselben beizutreten. Die Bahn müsse möglichst schnell gebaut werden, wenn nicht der Fortgang großer Industrien von Eiben stock immer mehr um sich greisen solle. Vielleicht könne man auch eine Filiale de« Bauburcau« von Aue nach Eibenstock legen. Abg. Edler von Querfurth: Er pflichte den DankeSworten de« Vorredner« von ganzem Herzen bei; er sei überzeugt, daß die Bahn dem Nothstandc Eibenstock« abhelfen werde. Sie müsse aber bald gebaut werden, denn in Eibenstock gehe die Industrie immer mehr und mehr zurück, und wenn sic erst überhaupt nicht mehr lebensfähig sei, dann nütze die Bahn auch nicht« mehr. Wenn da« Kind erst ertrunken sei, helfe die rettende Hand nicht mehr. — Eibenstock, 22. März. Heute fand in der festlich ge schmückten Turnhalle der hiesigen Bürgerschule die Einweisung unsere« neuen Schuldirektor«, Herrn Oberlehrer Or. pliil. Max Kändler au« Treuen, statt. Die EinweisungSrcde hielt der Königl. BezirkSschulinspektor, Herr I)r. Förster au« Schwarzen berg, im Beisein der städtischen Kollegien, de« Lehrerkollegium«, der Schulkinder, einer Anzahl Einwohner und fremder Gäste. Anknüpfend an da« Wort: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsaal, haltet an am Gebet!" führte der Herr Schulinspek tor den ncugewählten Herrn Direktor in geistvoller und treffen der Weise in sein Amt ein. Ihm übermittelte sodann Herr Bürgermeister Hesse unter dem Ausdrucke der besten Glückwünsche seitens der städtischen Collcgien die Anstellung-Urkunde, worauf der Gesang einer Hauptmannschen Motette (Psalm 67) folgte, gesungen von Kindern und den Lehrern. Sodann wurde Herr Direktor I>r. Kändler begrüßt durch Herrn Pastor Gebauer, als Vertreter der Kirchgemeinde, durch den Vertreter de» Lehrerkollegium«, Herrn Findeisen und durch die beiden Schulkinder Erna Clauß und Han« Weiß. Hieran schloß sich ein dreistimmiger Gesang der Kinder: „Hebe Deine Augen auf." Tiefbewegt über den schönen Empfang sprach Herr Direktor I)r. Kändler seinen Dank Allen au« und kennzeichnete in schlichten, klaren Worten seine künftige Thätigkcit. Allgcmeingesänge begannen und schlossen die ernste, in allen ihren Theilcn würdige und selten schöne Feier, der in dem RaihhauSsaale noch ein gut besuchte« Festmahl folgte. Möchte unter der Leitung de« Herrn Direktor I)r. Kändler, dem ein ausgezeichneter Ruf vorausgeht, unsere Schule empoiblühen und in reichstem Segen wirken. — Eibenstock, 23. März. Durch verschiedene Zeitungen macht solgende Nachricht au« Klingenthal, 22. März, die Runde: Der Mörder Preuß, welcher am 6. März in Faikcnstein den Handelsmann Thoß erstach und dann, nachdem er sich seine« Bartes entledigt und sich sonst unkenntlich gemacht hatte, flüchtete, ist im Walde bei Wilzschhau« am Dienstag Nachmittag sestgc- nommen und zunächst in da« AmtSgerichtSgefängniß nach Eiben stock eingeliefcrt worden. — Wie wir auf eingczogene Erkundig ung erfahren haben, bewahrheitet sich vorstehende Nachricht nicht. — Leipzig. Da» 20 Jahre alte Dienstmädchen eine« Kaufmanns verschluckte infolge eine« Hustcnaiifall« mehrere Steck nadeln, die e« beim Nähen der Bequemlichkeit halber in den Mund genommen hatte. Die Nadeln konnten auf natürlichem Wege nicht wieder entfernt werden und da da« Mädchen in der Folge starke Schmerzen verspürte, mußte e« auf ärztliche« An- rathen nach dem Stadlkrankenhause gebracht werden. Der Vor fall sollte Allen, die jener bedenklichen Gewohnheit gleichfalls hul digen, zur Warnung dienen. — Falkenstcin. Der Älteste Turnverein Sachsen«, der Turnverein Falkenstein, wird in diesem Sommer sein sechzigjähr iger Jubiläum begehen. Da« Fest soll am l. und 2. Juli würdig begangen werden. — Oel«nitz i. V., 20. März. Unbegründete Besorgniß hegte man bezüglich jene« Arbeiter«, der, wie erwähnt wurde, in Voigt«berg unter dem Verdachte, daß er an der Lepra erkrankt sei, in behördliche Obhut genommen und alsdann nach dem Kran- kcnhause in Leipzig tran«portirt worden war. Die hier am Montag vorgenommcnc Untersuchung hat ergeben, daß e« sich nicht um einen Lepra-Fall, sondern um einen der Lepra aller ding« zum Verwechseln Ähnlichen Fall von Tuberkulose handelt. — Meerane, 21. März. Al« Unikum darf c« wohl be zeichnet werden, schreibt die „Ger. Ztg.", daß in diesen Tagen auf einer Station der Glauchau-Geraer Eisenbahn der Frühzug nicht cinfahren konnte, weil da« dienstthuende Personal noch im Schlafe lag. Ein Arbeiter, dem da» Wecken oblag, halte die« versäumt, die Lokomotive mußte mit langem schrillen Pfiffe da« Versäumte nachholen. Zum Glück war ein Arbeiter am Platze, der da» Stationspersonal au« den Federn holte, woraus dann möglichst schnell da« verspätete Zeichen zum Einfahren de« Zuge» gegeben wurde. E« war morgen- um die 6. Stunde. — Die Manöver de- XIX. (2. K S.) Armee Korp« wer den in diesem Jahre in der Zeit vom 7. bi« >0. September im Gebiet der Amishauptmannschasten Glauchau, Chemnitz u. Flöha statlfinden und zwar wird die 24. Division die AmtShauptmann- schast Flöha und die östliche Hälfte der AmtShauptmannschast Chemnitz, die 40. Division die AmtShauptmannschast Glauchau und die westliche Hälfte der Amlrhauptmannschaft Chemnitz be legen. In diesen den Divisionen zugewiesencn Theilen finden zunächst vom 7. bi« 10. September Brigade Manöver, vom I I. bi« 1b. September Division- Manöver statt. — Vom I. April ab werden die Gebühren für OrtSsend- ungen (Postsendungen an Empfänger im Ort»- oder Landbestell- beziike de« Ausgabe-Postort«) allgemein folgendermaßen festgesetzt: a. für Briese im ffr»nkirünq«falle «Pf. im RichtfrannrungSsall« lt> - t>. für PostIarten im Frankirunasfalle L Pf. im NichisranNnmgrsall« 4 - c. für Drucklachen bi« btt a einschließlich .... »Pf. über SO . l<X> - - .... 8 - . 100 - 2°0 - - .... S - . 2S« . K00 - - .... 10 - - SVO g bi« l kg einschließlich . . . . lti - ü. für Geschäft«!!» Piere bi« 2W g einschließlich .... »Pf. über r»0 . »0ü - - . . . . w . - llvti g bi« > kg einschließlich .... IS - o. für Waarenproben bi« 2S0 g einschließlich .... »Pf. über 2S0 . 850 - - . . . . 10 - f. für zufammengepackte Drucksachen, Ge> schäst«papiere u. Waarenproben bi« 2S0 g einschließlich .... S Ps. über 2S0 - »M . - . . . . w . - soo g bi« I kg einschließlich .... IS - Drucksachen, Geschäft«papiere und Waarenproben, sowie die darau« zusammengepackten Sendungen müssen frankirt sein. Wer den die Postsendungen unter Einschreibung oder unter Nachnahme cingeliefert, so treten den obigen Gebühren die Einschreib- und die Vorzeigegebühr hinzu. Bei Briefen mit Zustellung«urkunde tritt die Zustellung«gebühr hinzu; für die Rücksendung der Zu- stellungSurkunde wird im Ort«verkehre keine Gebühr erhoben. Bei unzureichend frankirten Briefen wird die Gebühr für un- frankirte Briefe abzüglich de« Betrag« der verwendeten Postwcrlh- zeichen berechnet, für unzureichend frankirte sonstige Sendungen da« Doppelte de« Fehlbetrag«, nöthigen Falle« unter Abrundung auf eine durch l> theilbare Pfennigsummc aufwärt-. Bor hundert Jahre«. 24. Mär,. Strafen vor IOV Jahren. Es ist richtig, daß man vor hundert Jahren mit einem furchtbaren Gesindel unter den Verbrechern zu thun hatte, dem, wenn es endlich einmal gefaßt wurde, noch lange nicht alle Thaten nachgewiesen werden konnten. Allein die Strafen waren auch im Verhält« niß zu unserer heutigen Praxis ausnehmend streng. Der „Frankfurter Karls- bube" wird wegen zweier Raube, sechs schwerer und vier einfacher Diebstähle zu zwanzig und ein halb Jahren Zuchthaus verurtheilt; ein B. Held wegen eines Raubes und zweier einfacher Diebstähle zu elf Jahren, ein anderer Held gar zu siebenunddreißig und ein halb Jahren Zuchthaus wegen vier Räubereien, sechs schwerer, zwei leichter und eines Kirchendiebstahles; der F. Held, der letzte dieser Räuber-Helden Familie erhält sieben Jahre Zucht haus. Die Zuchthausstrafe soll nach dem Urtheil eine scharfe, mit Auf brennung des Zud thauszeichens auf den Rücken- gleich beim Anfang der Strafzeit sein und die Fesseln sollen stets während der Dauer der Straf zeit angelegt sein. 25. März. An diesem Tage vor hundert Jahren ist der weithin bekannt gewordene Gergnost Oberberghauptmann Heinrich von Dechen geboren, ein Mann, der auf vielen Gebieten der Mineralogie und Geognosie zahlreiche zum Theil bedeutende Arbeiten geliefert hat, sich aber namentlich große Verdienste um die Geologie als selbstständige Wisienschaft erwarb. Zuerst bei den Berg ämtern in Bochum und Essen thätig, wurde er 1828 Oberbergamtsassessor in Bonn, 1831 Oberbergrath und erhielt 1834 die außerordentliche Professur für Bergbaukunde an die Universität Berlin. 1841 wurde er Berghauptmann und Direktor des Oberbergamts zu Bonn, wohin er als Oberberghauptmann 1860 zurückkehrte, nachdem er mehrere Jahre lang im preußischen Ministe rium thätig gewesen. Durch die geologische Erforschung der Rheinlande u. Westfalens ist Dechen in diesen beiden Provinzen sehr populär geworden, ferner aber ist nach ihm die berühmte Dechenhöhle bei Iserlohn benannt, was noch mehr zu seiner Vollsthümlichkeit beigetragen hat. Dechen ist 1880 in Bonn gestorben. 26. Marz. Ein Curiosum aus alter Z^it. Die Kgl. Preuß. Polizei-Direktion bringt in Erinnerung, daß es gesetzlich unerlaubt und strafbar ist, bürger- liche Kleidungsstücke an Soldaten ohne ausdrückliche Erlaubniß ihres Com pagnie-Chefs zu verkaufen oder zu leihen, indem solches leicht zur Beförde- rung der von Jedermann möglichst zu hindernden Desertion und selbst an derer Excesse gereichen kann. Jedermann wird daher gewarnt, „bei Confis kation des Kaufgeldes und außerdem harte Geld- und LeibeSstrafe, sich der gleichen Kleiderhandels mit Soldaten nicht (!) zu Schulden kommen zu lassen." Von dem Verbote sind diejenigen Soldaten ausgenommen, welche vermöge erhaltener und dem Verkäufer vorzulegende Concession mit bürgerlichen Klei dungsstücken zu handeln „berechtigt sind". — Soldaten als alte Kleiderhänd ler ist jedenfalls ein Sittenbild, für das uns heute das Verständniß fehlt. Die Düngung der Kartoffeln. Die Kultur der Hackfrüchte, die einerseits ter Landwirthschaft zu großer Rentabilität verhilft, hat andererseil« den Nachtheil, daß sie hohe Ansprüche an den Nährstoffs.rrach im Boden stellt. Zur Erzielung einer quantitativ und qualitativ guten Hackfrucht ernte ist e« jedoch nolhwendig, den wenn auch hohen Ansprüchen dieser Kulturpflanzen gerecht zu werden, indem der Boden mit einem genügenden Vorrath an Kali, PhoSphorsäurc, Kalk und Stickstoff versorgt wird. Zu den Hackfrüchten wird in den meisten Wirthschasten mit Stallmist gedüngt. Dieser, im Herbst oder zeitigen Frühjahr gegeben, wird nie in seiner Wirkung ver sagen. Eine andere Frage jedoch ist die: Reicht die übliche Stallmistdüngung au«, um die größtmöglichen Erträge zu er- zirlcn? Bei der Kultur der Zuckerrübe hat man die ungenügende Zufuhr von Pflanzcnnährstofsen durch eine Stallmistdüngung schon längst erkannt, und man unterläßt e« daher niemals, selbst neben der kräftigsten Stallmistdüngung sowohl PhoSphorsäurc, Stickstoff, al« auch Kali zu geben. In gleicher Weise wird auch bei dem Anbau von allen Arten der Futterrüben verfahren; da gegen ist die Ansicht, daß man bei der Kultur der Kartoffel mit dem Stallmist allein auskommt, weit verbreitet, ja man unter läßt c» sogar, besonder» wenn die Kartoffeln in zweiter Tracht stehen, zu derselben überhaupt zu düngen. Welche Vorlheile sich der Landwirih durch die Nichtanwendung der künstlichen Dünge mittel entgehen läßt, zeigen folgende Ergebnisse von Düngungs versuchen. Herr Gutsbesitzer Raßmann zu Amoenau (Heisen-Nassau) düngte einen Theil seine« Kartoffelfeldes mit Stallmist, einen anderen außervem noch mit 8 Ltr. Thomasmehl, 16 LIr. Lainit UN- 3 Ltr. Lhilisalpeter für 1 Iiu, und erntete durch alleinige Stallmistdüngung 168 Ctr. Kartoffeln, durch eine Bcidüngung mit künstlichen Düngemitteln zur Stallmistbüngung 292,6 Ctr. Kartoffeln vom st». Die Bcidüngung mit künstlichen Dünge mitteln ergab also einen Mkhrertrag von 184,6 Ltr. im Werihe von Mk. 186,90 und unter Berücksichtigung der Mk. 63,— be tragenden Düngung«kosten einen Neingewinn von Mk. 181,9V aus den st». Im Jahre 1897 wurden vom Landwirthschastlichen Verein zu Spelle in Hannover 3 Düngungsversuche zu Kartoffeln au«- geführt und wurde dabei folgende» DurchschnittS-Resultat vom st» erziel«: ohne Düngung 182 Ctr., durch eine Düngung mit 8 Ltr. Thomasmehl, 18 Ltr. Lainit und 6 Ltr. Lhilisalpeter 404 Ctr^ der Mkhrertrag betrug also durchschnittlich 888 Ltr. und der Neingewinn nach Abzug der Düngung-kosten Mk. 36V,— vom st». Vermischte Hlachrichten. — Könitz. Dienstag Nachmittag wurde beim Mönchsee ein Oberschenkel de« Tobten ausgefunden. Man nimmt an, daß der junge Winter da« Opfer eine« Zuhälter« geworden ist. Zwischen 7 und 8 Uhr am Sonntag Abend hat Prof. Prätoriu« von seiner Wohnung au« deutlich einen Hilferuf vom See her vernommen. Die Wahrnehmung deckt sich mit der Aussage eine« Dienstmädchen« und den Wahrnehmungen eine« Bollziehung«- bcamten, die beide um diese Zeit einen markerschütternden Schrei gehört haben wollen. Die Stadt ist noch immer in furchtbarer Aufregung; man hört fast ausschließlich nur vom Mord sprechen. In einem Gehöft in Mönchsee sind Kleidung«stücke beschlagnahmt wordkn, von denen man annimmt, daß sie dem ermordeten Win ter gehört haben. Weitere Haussuchungen sind im Gange. — Eine unangenehme Ueberraschung wurde dem au» Berlin nach Spanien zurückkehrenden außerordentlichen Bot schafter der Königin-Regentin, Herzog v. Veragua, in dem Hotel de Liverpool, wo er auf der Durchreise in Pari« abgestiegen ist, bereitet. Der Herzog hatte während der Weltausstellung von 1889 in der Nähe de» Boi» de Boulogne eine „Plaza de Toro«" eingerichtet, die vorerst ganz gute Geschäfte machte. Nach und nach sank aber da« Interesse der Pariser für die blutigen Stier gefechte und schließlich ging da« Unternehmen ein, ohne daß einige Lieferanten bezahlt worden waren. Al» diese erfuhren, daß der Herzog v. Veragua in Pari« weilte, sandten sie ihm einen Gc- richisvollstrccker, der in aller Morgenfrühe bei dem Herzog er schien, um sein Gepäck zu pfänden. Dem Herzog blieb nicht« Andere« übrig, als seine Eigenschaft al» Diplomat anzurufen, sodaß der Gericht-Vollstrecker sich unverrichteter Dinge zurückziehen mußte. — Kluge Kinder. Die klügsten Kinder sind am schwer sten zu erziehen, doch nur deshalb, weil dazu mehr Unterscheid ungsgabe gehört. Wenn da» Kind nach Gründen fragt, wenn c» seine Zweifel äußert und seine Ansicht vertheidigt, sich sträubt gegen die Aufbringung eine» fremden Willen«, so ist da« nur erfreulich. Aber viele Eltern wollen ohne Nachdenken ihre An sicht durchsetzen, ob sie noch so unlogisch ist, und halten ein nach denkende» Kind für strafbar. Ist da» nölhig? Die Aufgabe der Erziehung ist, den Willen zu kräftigen, daß er sich von seiner Ueberzeugung nicht abbringen lasse. Man wird im Allgemeinen viel weniger über Eigensinn zu klagen haben, wenn man ihm den Boden nimmt, da» Kind sich frei entwickeln läßt, nicht fortwäh rend an ihm herummodel», die Arbeit de» Kinde« genau studirt, begründete Rechte frei gelten läßt und da» Kind geistig nicht in eine Zwangsjacke steckt, wobei seine Eigenthümlichkeit nicht zur Geltung kommt. Dazu gehört viel Geduld, Nachsicht und Liebe, damit in dieser Freiheit der sittliche Charakter sich entwickelt. Stete» Tadeln erzieht nur Eigensinn. Haare taffe» ist eine allgemein gebräuchliche Redensart für erlittene petuniäre Verluste, und da am Gold« Alles hängt und nach Gold Alles drängt, so ergiebt sich daraus, daß das Haar, nie der Goldverlust, gleich schmerzlich empfunden werden. Verlorenes Geld läßt sich wieder ersetzen, «in Haarschwund aber nur dann, wenn man rechtzeitig dagegen ein gediegenes, rationelle« Mittel ge braucht, was so Biele zu ihrem eigenem Schaden verabsäumen. Es sei deshalb wiederholt auf das jetzt so sehr in Aufnahme gekommene „Iavol" aufmerksam gemacht, welche« al« ausgezeichnetes, erprobtes Mittel zur Erhaltung des KopshaareS — des schönsten Schmuckes de« Menschen — von vielen Tausenden gebraucht und geschätzt wird. Iavol will kein Mäd chen für Alles sein, es will namentlich nicht da sür unfehlbar gelten, wo die Natur selbst, also bei totaler Kahlköpfigkeit, gebieterisch: bis hierher und nicht weiter, verlangt. Aber es wird überall da. wo noch einige Hoffnung vorhanden. Verlorenes wieder zu erlangen und das Ausfallen der Haare zu hemmen, Ausgezeichnetes leisten. Als CoSmeticum zur Pflege der Haare steht es unerreicht da. Isöutö Kirchliche Nachrichten aus der Aarochie HibeuKock vom 18. bis 24. März 1900. Aufgeboten: 21) Hermann Otto Handrock, Inhaber eines lithogr. Ateliers in Leipzig, ehel. S. des weil. August Hermann Handrock, Maurer meisters ebendaselbst und Paula Leonhardt in Wildenthal, ehel. T. des Christian Friedrich Leonhardt, Hammergutsbesitzers ebendaselbst. 22) Paul Edmund Weck, Schuhmacher hier, ehel S. des Robert Edmund Weck, Stick maschinenbesitzers hier und Emilie Hulda Stemmler hier, T. der Auguste Friederike verehel. Stemmler geb. Stemmler hier. Getraut: 14) Friedrich Emil Meichßner, Waldarbeiter hier, mit Marie Helene geb. Unger hrer. Getauft: 76) Olga Richter. 77) Curt Willy Fuchs. 78) Hilda El friede Höhlig. 79) Wally Schmalfuß. 80) Hedwig Helene Glaß. 81) Curt Paul Römisch, unehel. Begraben: 39) Klara Emilie, ehel. T. des Gottfried LouiS Penzel, Fabrikschmieds hier, 3 I. 4 M. 8 T. 40) Friederike Wilhelmine Möckel geb. Modes, Ehefrau des Karl Heinrich Richard Möckel, Bretmühlenbesitzers hier, 54 I. 9 M. 9 T. Am Sonntage Lätare. Vorm. Predigttexl: Jesaia- 54, 7—10. Herr Diac. Ru- dolph. Die Beichtrede hält derselbe. Kirchenmusik: Christ«, du Lamm GotteS, Motette für gem. Chor von I. Herzog. Nachm. 5 Uhr: Predigttext: Psalm 23. Herr Pfarrer Ge- bauer. Abends 8 Uhr: IünglingSverein. Herr Diac. Rudolph. In Wildenthal. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst mit heil. Abendmahl. Herr Pfarrer Gebauer. Kirchmuachrichteu aus SchSnheide. vom. vütare, (Sonntag, den 2b. März 1900.) Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abend mahl. Herr Diac. Wolf. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienst für innere Mission. Herr Diac. Wolf. Das Wochenamt führt Herr Diac. Wolf. Kircheunachrichterr von Kuudshüvet. vom. vätare. (Sonntag, den 2b. März 1900.) Vorm. '/,9 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Beichte und Predigt hält Herr Pfarrer Häßler aus Stützengrün. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst. 3 Uhr: Gesangstunde des Mission-vereinS. Montag, den 26. März, Abends 8 Uhr: Christl. Gemein schaft-Versammlung. Bundespfleger Kühn, Dresden. 7K 10 35 35 90 80 L 2 2 50 60 60 10 90 40 40 2K 4K 40 50 40 KO 90 90 7 7 7 6 7 8 7 6 6 6 9 7 3 2 2 2 Ik 80 7K 70 Kartoffeln Butter 7 7 7 7 7 9 7 7 7 7 10 8 «himnitzer Mar»tpr«ife am 21, März 1900. weiM, fremde Sotten 8 Mk. IS Pf. bi« 8 MI. 7k> Ps. pro IK> Kilo - sächsischer Roggen, nieder!., sächs. - preußischer - diesiger - fremder Braugerste, fremde . sächsische Futtergerste Hafer, sächsischer - preußischer Kocherbsen Mahl- u. Futtererbsen
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