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- Erscheinungsdatum
- 1900-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190003105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000310
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-10
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Monat
1900-03
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Jahr
1900
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Der MilttLr- Der Zivil- Krug von Nidda, Amtshauptmann. P. Dir von der verstärkten Ersatzkommission getroffene Entscheidung ist endgiltig, behält jedoch nur bis zum nächsten Zurückstellungstermine Giltigkeit. Schneeberg und Schwarzenberg, am 19. Februar 1900. Königliche Ersatzkommission der AMebungSbczirlc Schneeberg und Schwarzenberg. Vorsitzende. von Rüdiger, Oberstleutnant z. D. u. Bezirks-Kommandeur. Bekanntmachung. In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß Geburts- und Sterbefälle beim unterzeichneten Standesamt« zu spät angezeigt worden sind. Es wird deshalb hiermit daraus hmaewiesen, daß nach dem Reichsgesetze über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom 6. Februar 1875 jede Ge burt eines Mndes innerhalb einer Woche, und jeder Sterbefall spätestens am nächstfolgenden Wochentage dem Standesbeamten anzuzeigen ist. Wenn ein Kind todtgeboren oder in der Geburt verstorben ist, so muß die »«zeig« spätestens am nächstfolgende« Tage geschehen. Wer den vorgeschriebenen Anreigepflichten nicht nachkommt, wird nach § 68 des vor genannten Gesetzes mit Geldstrafe bis zu einhundertfllnfzig Mark oder mit Haft bestraft. Eibenstock, am 5. März IWO. Königliches Standesamt. Hesse. Gnüchtel. Bekanntmachung. Alle hierorts aufhältlichen Militärpflichtige» werden hierdurch noch besonder» da rauf hingewiesen, daß sie sich zu der von dem Herrn Civilvorsitzenden der Königlichen Er- satzkommlssion des Aushebungsbezirkes Schneeberg auf Wontag, den 12. Wär; 1900 angesetzten, im hiesigen Feldschlößchen stattfindenden Musterung pünktlich AorNlittagS '/,10 Utzk einzufinden haben. Nichtpünktliches oder Nichterscheinen zieht Geldstrafe bis zu 3V Mark beziehentlich entsprechende Haststrase nach sich. Eibenstock, den 9. März 1900. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Tattesgeschichte. — Deutschland. Wie offiziös gemeldet wird, nimmt man in unterrichteten Kreisen an, daß der BundcSrath mit großer Mehrheit für die Gcwerbenooclle mit obligatorischem neun Uhr- Ladenschluß eintretcn wird. — England. Dem tapferen Burenkommandanten General Cronje steht da» Schicksal bevor, al» Nachfolger Napoleon» I. aus St. Helena intcrnirt zu werden. Wie die »DailyNew»" melden, ist beschlossen worden, den General und seine Truppen sofort nach dem einsamen Eiland zu bringen, wo sic bi» zum Ende de» Kriege» bleiben sollen. Hossentlich wird Cronje dort eine bessere Behandlung zu Theil al» Napoleon I., der schließlich den an ihm verübten Rücksichtslosigkeiten erlegen ist. Der Ent schluß, die Truppen der Bure» auf diese Art unschädlich zu machen, deutet darauf hin, daß die englischen Besorgnisse wegen der Afrikanderbewegung in der Thal recht ernste sind. Ange sicht» der im Kaplande selbst herrschenden Stimmung halten die britischen Behörden augenscheinlich die Belassung einer solchen streitbaren Burenlruppe unter einem Führer von Cronje« Be deutung in Kapstadt für ein gefährliche« Beginnen. Daß die vor dem Kriege an den Tag gelegte Mißachtung der Buren al« Krieger auf englischer Seite ganz anderen Empfindungen ge wichen ist, erhellt auch au» der Meldung der .Time»", daß da« britische Kabinct entschlossen sei, bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge einen Vorschlag zum Austausch der Gefangenen weder zu unterbreiten noch in Erwägung zu ziehen. Dieser Haltung liegt augenscheinlich die Ueberzeugung zu Grunde, daß ein Bure unter den obwaltenden Umständen als Soldat vielleicht drei Engländer auswiegt, sodaß England bei einem Austausch von Mann gegen Mann allerdings ein schlechtes Geschäft machen würde. — Die erste Rechnung für den Krieg ist Montag Abend dem Parlament vorgclegt worden. Die vorläufige Kriegsrechnung beziffert sich auf eine Milliarde 200 Millionen Mark, davon rund 360 Mill. Mk. Defizit für dar laufende Finanzjahr, 740 Mill. Mk. Erhöhung der militärischen Voranschläge und 100 Mill. Mk. für Maßregeln der LandeSvertheidigung. Sir Michael Hicks- Beach hofft, damit bi» Ende September auszukommen, aber er hat schon im vorigen Oktober Len Krieg bi« Ende Februar zu beendigen gehofft und war diesmal so vorsichtig, die geforderte Summe als das Mindestmaß des vorläufig Nothwendigen zu bezeichnen. Er dürfte also wiederkommen, ja Niemand zweifelt daran, daß die eigentliche KriegSnota erst später erscheint. — Amerika. Zur Vergrößerung der Marine der Ver. Staaten hat der Ausschuß des Repräsentantenhauses ein Pro gramm für den Bau von 12 Kriegsschiffen angenommen, darun ter 2 Schlachtschiffe und 3 Kreuzer. Abgclchnt hat der Aus schuß den Vorschlag für den Bau von Kanonenbooten. — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Der erwartete Angriff der britischen Truppen auf die Stellungen der Buren östlich von OSfontein hat am Mittwoch stattgefundcn und mit dem Rückzüge der Buren in nördlicher und östlicher Richtung geendet. Das angegriffene Burenkorps soll etwa 10,000 Mann stark gewesen und zum Rückzug durch überraschende Um gehung seiner linken Flanke gezwungen worden sein. Der Kamps ist zum größten Theil ausgefochten durch die zu einer weiten Umgehung vorgeschickte Kavallerie-Division French, die sich nun, soweit die sehr erschöpften Pferde dazu noch fähig sind, gleich zur Verfolgung der nach Norden abgezogenen Buren aufgemacht hat. Au« der geringen Stärke der Burenmacht, die bei OSfontein dem englischen Heere für kurze Zeit Widerstand geleistet hat, geht hervor, daß hier thatsächlich nur ein Beobachtungskorps gestanden hat, dessen Aufgabe eine längere Vcrtheivigung an dieser Stelle garnicht gewesen sein wird. Augenscheinlich waren auch die Buren auf den Rückzug vollkommen vorbereitet, denn sie haben wie ge wöhnlich ihre sämmilichcn Geschütze bis auf ein- mit sich sort- gesührt. Da« schließt natürlich nicht aus. Laß die Umgehung der linken Flanke zur Beschleunigung de« Rückzüge« beigetragen haben wird, da die Buren sonst gewiß gerne bemüht gewesen wären, vor ihrem Abzüge den angreisenden englischen Truppen möglichst großen Schaden zuzufügen. Jetzt, wo die Buren etwa» im Nachtheil gekommen sind, breitet sich der Afrikander-Ausstand in der Kapkolonic reißend schnell au«. Gebiete, die sich bisher vollkommen ruhig verhielten, gerathen plötzlich in Aufruhr und General Robert« mag zusehen, daß seine Zufuhr- und RückzugSstraßen nicht ernst lich bedroht werden. Jedenfalls schaffen die.Kaprebellen" ihren vor Blumsontcin postirten Volksgenossen Lust. Ein Telegramm de» Reuter-Bureau« besagt, daß sich fast die ganze Afrikander bevölkerung im Distrikte PrieSka und Kenhoort im Ausstande be findet. Diese Bezirke sollen bereit» al« Gebiete de» Oranjefiei staat» erklärt worden sein. Die Bewegung breitet sich nach Vik toria-West, Fraserburg und anderen Gebieten der Kapkolonic au». Die Zahl der Rebellen wird auf 3000 geschätzt. Eine englische fliegende Kolonne ist von Zululand her in Transvaal cingerückt; io wird au» London gemeldet. Sechzig Buren wurden in einen Hinterhalt gelockt, au« welchem sie mit einem Verlust von sieben Mann flohen. Andere Ablheil- ungen von Buren wurven zersprengt; da» Land wird von den Engländern im Umkreise von vielen Meilen abpatrouillirt. Die ganze Burenmacht wird jetzt auf 40.000 Mann ohne Frciwilligcnkorp» und Aufständische au» dem Kapland be rechnet. Bi» zum 15. Januar waren nach einer Meldung au« Pretoria 46H00 Erkenn ung»zeichen an Burcnkämpser ausgegeben. Zieht man davon den Verlust von etwa 6500 Mann (halb so viel wie bei den Engländern) ab, so bleiben ungefähr 40,000 Mann übrig. Weiter wird heute berichtet: Kapstadt, 7. März. Zwei Schwadronen irregulärer Kavallerie, welche nach einer Meldung vom 13. Februar vermißt wurden, sind nach Paardcberg zurückzekehrt Eine dritte Schwad ron wurde gefangen genommen und nach Pretoria geschafft. London, 8. März. Aus dem Burcnlager in Glencoe von gestern wird gemeldet: Am Sonnabend Abend schlugen die Buren zweimal den englischen Angriff der Truppen au» Ladysmith zurück. Der Rückzug der Buren nimmt seinen Fortgang. 2000 Wagen wurden ohne Zuhilfenahme der Eisenbahn weggebracht. In einem Eisenbahnzug wurden nur die schweren Geschütze, sowie die Unberittenen und Verwundeten fortgeschafft. Letzterem Zuge, der von ElandSlaagte abgegangcn war, fuhr ein Arbeilerzug nach, der alle Brücken und Straßenüberführungen zwischen Ladysmith und Glencoe hinter sich zerstörte. Vorher wurden auch die Kohlengruben bei ElandSlaagte zersprengt und angezündct. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Der hiesige „Gesellen-Verein Eibenstock" wirb anläßlich «eines 9. Stiftun g» - Festes nächsten Sonntag im Feldschlößchen Concert und Theater zum Besten des Herberg»- sond» abhalten. Der rührige Verein hat sich durch seine bis herigen volkSthümliche» Theateraufführungen bei der hiesigen Bevölkerung sehr beliebt gemacht und kann auch diesmal in An betracht de« guten Zwecke» und der vorzüglichen Programm- Nummern Allen der Besuch angclcgentlichst empfohlen werben. — Leipzig, 7. März. Vor einigen Tagen fand ein Militär posten vor seinem Schilberhause einen Schneeballen, in welchem zu seinem Erstaunen zwei Einhundertmarkscheine eingefroren wa ren. Der ehrliche Finder lieferte seinen Fund aus dem Polizei- Fundbureau ab. — Reichenbach, 6. März. Ein unerhört frecher Schwin del ist hier am Montag verübt worden. Eine feingekleidete Frauensperson kam in die zweite hiesige Filiale de« Chokolaben- geschäft« von Seltmann in der Zänkergasse, stellte sich dort als Revisionsbeamtin au» Dresden vor und behauptete, sic habe den Auftrag, die Filiale zu komrollircn. Die Frauensperson kontrol- lirte dann in der That die Bücher und wußte durch ihr sichere« Auftreten die Verkäuferin zu veranlassen, ihr 35 M. baareS Geld zu übergeben. Leider ist die Schwindlerin entkommen. — Falken st ein, 7. März. Heute Nachmittag wurde hier eine rohe That auSgeführt. Bei dem Handelsmann Preiß sollte aus Veranlassung und im Beisein des Hau»wirtdS Thoß auf rückständige Miethe gepfändet werden. Beim Pfänden einiger Wagen, welche auf einem freien Platze unweit der Wohnung standen, wcncete sich plötzlich Preiß gegen Thoß und stach den selben mit einem bolchartigcn, zweischneidigen Messer in den Un terleib. Die Verletzung ist eine schwere. Der Messerheld wurde nach der That flüchtig. — Mar'neukirchen, 7. März. Ein hiesiger Ichulknabe hatte beim planmäßigen Turnen in der Schulturnhalle drei Rip pen gebrochen. Er verspürte zwar Schmerz, legte demselben je doch keine weitere Bedeutung bei, sodaß Niemand eine Ahnung von dem Leiden de« Kinde» hatte. Jetzt haben sich die Schmer zen beträchtlich gesteigert, der hinzugezogenc Arzt konstatirtc Rippen brüche; die Heilung ist aber nur schwer zu bewerkstelligen, da die gebrochenen Rippen in der langen Zeit allmählich ganz ver schwollen sind. — Lauter, 7. März. Der hiesige Gemeindevorstand Z. ist seine» Amte« entsetzt worden. Derselbe war vom Landgericht Zwickau zu 500 M. Geldstrafe verurtheilt worden, gegen welche» Er- kenntniß der Gemeindevorstand Z. Revision beim Reichsgericht beantragt hat. Die König!. AmIShauptmannschast hat den Beam ten jetzt von seinem Posten enthoben. Vor hundert Jahren. I». Mtrz. »Iib.l -., Am 10. März löva ist der Liiterarhistoritcr und kirchlich - politische Schriftsteller Viktor Anno Huber geboren, Professor der Literaturgeschichte und neueren Geschichte zu Rostock, Marburg und Berlin. Er war ein gründ lichster Kenner spanischer Sprache und Literatur und seine „Skizzen aus Spanien" gehören zu dem Besten, was über dies Land geschrieben worden. Als Stimmführer der protestantisch-konservativen P lrtei empfahl er innere Mission, Assoziation und Kolonisaton als die hauptsächlichsten Mittel zur Fernhaltung bevorstehender sozialer Revolutionen. Als er aber bemerkte, daß seine Partei in ihrer Reaklionsthätigkeit (1852) kein Herz für die unte» ren Klassen habe, sagte er sich von ihr los in der Schrift „Bruch mit der Revolution und Ritterschaft". Fortan war er in seinem Asyl am Harz für jene Klassen thätig, theilS unmittelbar praktisch durch Leitung eines Jüng lings- und eine- VorschußvereinS, theilS durch zahlreiche Flugschriften. Er ist 1869 in Wernigerode gestorben. 11. März. Ein trinkfroher alter Herr scheint der in den Zeitungen erwähnte, am obigen Datum des JahreS 1800 im 85. Jahre in Wien verstorbene Herr von Detow gewesen zu sein. ES heißt, daß er ein Mann von be trächtlichem Vermögen, von vielen GeisteSgaben und von ausnehmend froher Laune gewesen sei, dabei aber ein großer Liebhaber von Champagner. Von diesem edlen Tranke hat er, seiner eigen geführten Rechnung nach, für sechstausend Gulden (!) in seinem Leben vertrunken. Die Zeitung schlägt für den guten Mann die Grabschrift vor: 1)eu8 Kit propitius llnio potatori, (Gott sei Dir Zecher gnädig!) 12. März. Trachten um 1800 (IV). Das Altenburger Hormt und Saumagen. Die ganz eigenthümlichen Kopfbedeckungen der Altenburger Jungfrauen, die diese Rainen trugen, stammen aus alter Zeit und haben sich Jahrhunderte lang erhalten bis in die 80 er Jahre de- 19. Jahrhunderts. Da- Hormt wurde von der Jungfrau bei Hochzeiten und Gevatterschaften getragen. Es hatte die Gestalt einer runden Schachtel ohne Boden und war innen und außen mit rothem Damast oder Sammet überzogen. Um das Hormt herum gingen IS silberne Bleche und um diese herum hingen silberne, stark ver- goldete Schildchen, die „vieles Geklimper, aber auch einen blendenden Glanz' von sich gaben. Hinten am Hormt waren zwei Zöpfe deS Mädchens befestigt. Ein silberne- Kränzchen zwischen den Zöpfen, Blumen, Bänder und Schlei fen vervollständigten den im Ganzen nicht unschönen Kopfputz, der an 100 Thaler Werth hatte; e- besaßen ihn deshalb nur wenige Familien und er wurde gegen ein Entgeld von acht bi- zehn Groschen geliehen. — Ungleich unschöner ist der Saumagen, eine bi- eine halbe Elle hohe Pelzmütze von Zobel, hoch oben mit einem Deckel, von dem Bänder herabfielen; da- Ding hat eine schwache Aehnlichkeit mit den großstädtischen Ballonmützen. Der Saumagen war ebenfalls sehr theuer und deshalb begnügten sich die Bauernmädchen mit einfachen, aber sehr hübschen Kopftüchern. 2. Ziehung 3. Klaffe 137. Königs. Sachs. Landes-Lotterie gezogen am 6. März 1900. 30,000 Mark auf Nr. 87192. 5000 Mark auf Nr. 6004 25045 31520 86278. 3000 Mart auf Nr. 2530 21038 22093 25827 37398 38316 63038 96454. 1000 Mark auf Nr. 3259 4387 6306 17402 23130 50020 51060 54033 56040 79263 »3143. 500 Mark auf dir. 6409 7273 8582 28928 34855 37926 40550 40738 47753 55735 59175 63753 66859 73534 75355 75751 81539 82282 88446 96125 97772 99097. 300 Mark auf Nr. 747 1317 1938 2012 3037 7995 8378 9031 12849 14688 180'6 21432 21731 22688 23076 23961 25071 29046 31851 35091 35825 37021 37693 38371 40516 42123 44485 44878 47088 47200 48'83 48313 50733 51175 51750 53355 556!5 56508 57214 57918 58756 59139 59561 59985 61219 63173 63496 64460 64551 68880 73077 74538 74582 76484 76683 77690 78442 79810 84405 85728 86165 86743 88464 89609 93183 93441 98007 98557 99569 99644. Oeffentliche Sitzung des ZSezirksarrsschuffes der Königlichen Kmishauptmannschaft Schwarzenberg, am 5. Marz 1900. 1) Von einer Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern, die lieber- nahnie von Grunddienstbarkeiten auf Gemeindegrundstücke betr., wird Kenntniß genommen. 2) Ein Bedürfniß zum Erlaß von Vorschriften bei Haussammlungen für nichtsächsische Anstalten wird für den Bezirk nicht anerkannt. 3) Die zur Verhütung von Waldbränden erforderlichen Vorsichtsmaßregeln sollen alljährlich bekannt gemacht werden. 4, Von den in Erwägung gezogenen Vorschlägen für die Abänderung des Krankenversicherungsgesetzes nimmt der Bezirksausschuß Kenntniß und schließt sich diesen Vorschlägen an. 5) Zur Regelung des Betriebes in den Branntweinschänken und im Brannt weinkleinhandel soll mit den Stadträlhen des Bezirks gemeinsam nach Anstellung weiterer Erhebungen vorgegangen werben. 6) Die wegen Bildung der OrtSabschätzungsauSschüsse bei der staatlichen Schlachtviehversicherung getroffenen Vereinbarungen, die Abgrenzung der Fleischschaubezirke werden genehmigt u. als Mitglieder der Bezirks schätzungsausschüsse die für Seuchenfälle gewählten Sachverständigen gewählt. 7) Wegen Erlasses von Regulativen über die pneumatischen Bierdruckapparate und über das Schlafstellenwesen sollen zunächst die Revision bez. die Gemeindebehörden sowie die revioirten Städte gehört werden. 8) Bürgermeister Müller in Johanngeorgenstadt wird als berufsmäßiger Gemeindebeamter anerkannt, auch die Festsetzung des Gehaltes des Gemeindevorstandes Hermann in Lauter genehmigt. 9) Die Rechnung über Verwendung der Zinsen von den Beständen der Scl'warzenberg Eibenstocker Amtsarmenkasse auf 1898 wird richtig gesprochen und von einem Nachtrag zur Entschädigungslabelle für die Sradtflur Grünhain aus Anlaß des Bahnbaues daselbst wird Kennt niß genommen und zu der gewährten Entschädigung für die Bezirks anstalt Einverständniß erklärt. 10) Die Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit auf die Gemeinde Schönheide wird genehmigt, das von dem Grundstücksbesitzer Neubauer daselbst der Gemeinde zur Benutzung eingeräumte Areal wird als zum öffentlichen Wege gehörig anerkannt, die Vereinigung des sebständigen Gutsbezirks Burkhardtswald mit dem Gulsbezirk für das Staatsforst- revier Lauter, das Abkommen der Kgl. Generaldirektion der Sächs. Staatsbahnen mit der Gemeinde Bernsbach wegen Erbauung einer Bahnhofsstraße, das Regulativ über die Ausschließung säumiger Ab gabenpflichtiger von öffentlichen Vergnügungsorten für die Gemeinden Schönheide, Schönheiderhammer und Reuheide, das Regulativ über Erhebung einer Schankgewerbesteuer in Hundhübel werden genehmigt, die Genehmigung der Marktordnung und des Nachtrags zur Lokalbau ordnung für Johanngeorgenstadt wird befürwortet und der gesammre zwischen dem Hclmdold'schen Hause in Aue und der fiskalischen Straße in Aue gelegene Raum wird als zum öffentlichen Fußwege gehörig anerkannt. 11) In der Anlagenrekurssache des Schlosser- Albert Thiebach in Schön Heide wird die frühere Entscheidung deS Bezirksausschusses zu Grunde gelegt. 12) Die Gesuche Gottlieb Friedrich Ludwigs Klötzers in Schönheide und Oswald Heinz in Zschorlau um Genehmigung zur Errichtung voll Schlächtereianlagen, Hermann Albin Dietrichs in Schönheide um Ge nehmigung zum Wein-, Bier- und Branmweinschank, sowie zum Krippen setzen, Friedrich Louis Matthes in Zschorlau um Genehmigung zum B»er- und Branmweinschank. Beherbergen und Krippensetzen (Ueber- tragung) der Hulda Thekla verw. Escher in Raschau um Genehmigung zum Handel mit selbst verfertigtem Likör in verschlossenen Original flaschen, Karl Albin Mehlhorns in Zschorlau um Genehmigung zum Tanzmusikhalten, Frans Marunkas in ^elSnitz um Genehmigung zum Bier- und Branntweinschank im Grundstücke Ca. Nr. 36oU für Schön heide (Uebertragung) werden bez. bedingungsweise und vorbehältich der Anstellung weiterer Erörterungen genehmigt, das Gesuch Robert Philipps in Oschatz um Genehmigung zum Schanlwirthschaftsbetriebe und zum Beherbergen in Grünhain im Mangel eines örtlichen Be dürfnisses z. Z. abgelehnt. 13) Zur Dismembration der Grundstücke LouiS William Wagners in Cran- dorf — Grundbuchsblatt 61 — dec Christiane Caroline verehel. Bucher in Niederaffalter — Grundbuchsblatt 4 — der Julie Thekla verehel. Wilisch in Oberschlema — GrundbuchSblatt 62 — Karl Wilhelm Die- tels in Sosa — GrundbuchSblatt 43 — der Auguste Marie verehel. Franzoi in Schönheiderhammer — Grundbuchsblatt 6 — Gustav Her mann Georgis in Zschorlau — Grundbuchsblatt 142 — und Friedrich Richard Hungers in Zschorlau — Grundbuchsblatt 2l5 — wird die erforderliche Dispensation ertheilt, wegen Dismembration deS Grund stücks Gustav Albin FuchS in Unterstützengrün - Grundbuchsblatt 7 — machen sich noch weitere Erörterungen nothwendig. Hierauf geheime Sitzung. Vermischte Nachrichten. — ZwciMädchen imBelt durch eine Lokomotive überfahren. Ein fast unglaubliche» Eisenbahnunglück Hal sich in Dcuffch-Oth im Elsaß ereignet. Um Mitternacht sollte eine Maschine mit einem Packwagen uno dem Zugpersonal nach dem drei Kilometer entfernten Orte Esch an der Allzelle fahren, um von dort einen Gütcrzug abzuholen. Die Weiche am Ausgange de« Bahnhofe» war nicht richtig gestellt, infolgedessen rannic die Maschine auf einem Nebengcleije mit solcher Wucht in den Maschinenschuppen, daß sie eine dort stehende Maschine gegen die Wand zu in Bewegung setzte. Die letztere durchstieß die Wand und drang in da» Schlafzimmer einer angedauten BahnwüVer wöhnung. Da» hier befindliche Belt, in welchem die zwei alte-
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