Volltext Seite (XML)
Amts- M AiWWwll für den »lbonneme«t oirrtelj. 1 M. 20 Pf. rinschließl des „Jllustr. Unterhaltungsbl." a. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichrpostanstalten. LAS Schrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 2b Pf. Dienstag,, den 21. November L8SS Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. tzannebohn in Eibenstock. —> 4K. Ia-rgang. Bei dem unterzeichneten Amtsgerichte findet ein über 18 Jahre alter Kopist mit schöner Handschrift und im Schrciberdienst vorgebildet aushülfsweise Beschäftigung. Eibenstock, am 18. November 1899. Das Königliche Amtsgericht. Ehrtg. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. An dem bevorstehenden Butztag« und Todtenfeftsonntage darf nur der Verkauf von Brod «nd Weitzer Bäckerwaare, vom sonstigen Etz- «nd Matertalwaaren, von Milch, sowie der Kleinhandel mit Heizungs- «nd Belenchtungsmaterial von 6 Uhr früh biS 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß von 2 Stunden von Beginn des Vormittagsgottesdienstes an, stattfinden: alle übrigen Verkaufsstellen sind während des ganzen Tages geschlossen zu halten. Zuwiderhandlungen sind mit Geldstrafe bis zu 6VV Mark oder mit Haft zu bestrafen. Eibenstock, den 20. November 1899. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Bekanntmachung. Zum Zwecke der Berichtignng der hiesigen Einwohnerlisten, womit zugleich die Aufstellung eines Adretzbuches verbunden werden soll, wird in den nächsten Tagen jeder Haushaltung eine Haushaltungslift« behufs Eintragung der zur Haushaltung gehörenden Personen zugestellt werden. Die Ausfülluug dieser Liften, Welche Sonn tag, den 28. November dieses Jahres vorznnehme« ist, hat unter genauer Beachtung der vorgedruckten Anleitungen zu erfolgen. Die Zurückgabe der auSgefüllten Liste« hat bis spätestens zum 38. November dieses Jahres in unserer Rathsrcgistratur in der Zeit von 8 bis 12 Uhr Vormittags und 2 bis 5 Uhr Nachmittags feiten der Haushaltungsvorstände persönlich, oder durch Per sonen, welche ebenso genau und ausführlich wie die Haushaltungsvorstände über alle ein schlagenden Verhältnisse Auskunft erthcilen können, zu geschehen; Kinder sind ausgeschlossen. Wer die Listen wissentlich wahrheitswidrig aussüllt oder deren Ausfüllung verweigert oder die Listen zur oorgeschrieoenen Zeit nicht zurückgiebt, wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder entsprechender Haft bestraft. Eibenstock, am 15. November 1899. Der Rath der Stadt. Heft«. Gnüchtel. Holz-Versteigerung. Staatssorstrevier Schönheide. Im Hotel „zum Rathhaus in Schönheide sollen Montag, den 27. November 1888, von Vormittag 8 Uhr an 992 weiche Klötzer, 7—15 em stark, i 3,s bez. 4,° . 24 „ 16—22 „ „lm lang, / 25 „ Derbllangeu, 8—11 „ „ 8—11 m lg., s ausbereitet in den Abtheil. 90 369,7» Hdrt. . Reisstangen, 3u.4 . > (Schlag), 32, 65—67, 82, 83, 10,?° „ „ „ 5—7 „ „ i 89—91 (Durchforstungen), 402 rm . Arennkuüppck und Aelle, i 60 „ weiches Streureifig - versteigert werden. Kgl. Forstrevierverwaltung Schönheide und Kgl. Forstrentamt Eibenstock, Kollmanu. am 17. November 1899. Herlach. Die Aenderungen in unserem Wünzwesen, die von der Reichsregierung beabsichtigt sind und die schon skizzirte Vorlage an den Reichstag veranlaßt haben, zerfallen in zwei Theile, von denen der eine: die Einziehung der silbernen und Nickel-2O-Pfcnnigstücke, sowie der goldenen Fünfmarkslücke allge meinen Beifall finden, während die Vermehrung der Reichssilder- münzen auf Kosten der noch umlausenden Thalerstücke bei den Anhängern der Doppelwährung (Bimetallistcn) auf Widerstand stößt. Diesem begegnet ein Artikel der halbamtlichen „Bert. Korre spondenz-, dem das Folgende entnommen ist. Die geplante Ver mehrung der Silbermünzen auf 14 Mark für den Kopf der Be völkerung soll nach der Vorlage durch Einschmelzen von Thalcr- stücken bewirkt werden. Allerdings darf in dieser Bestimmung eine Maßregel zur weiteren Verwirklichung der reinen Goldwähr ung erblickt werden, da durch die Verringerung de« Vorrath« an Thalerslückcn die zeitweilig in beschränktem Umfange noch zu gelassene Verwendung de« Silber« als WährungSmetall für da« Reichsgebiet weiter eingeschränkt wird. Diese nicht nur durch die bestehende Gesetzgebung zugelassene, sondern dem Geiste de« geltenden WährungSgesetzc« durchaus entsprechende Maßregel bildet den Gegenstand der von bimctallistischer Seite geübten ab fälligen Kritik. Namentlich wird au«geführt, daß diese Maßregel den bei Gelegenheit früherer Währung-debatten im Reichstage von der Regierung abgegebenen Erklärungen widerspreche, in welchen die Zusicherung ertheilt worden sei, daß die Regierung sich bestrebe, den Werth de» Silber« zu heben. Was die hier gemeinte, in der Reichstagsitzung vom 15. Februar 1895 namens der verbündeten Regierungen durch den Reichskanzler ab gegebene Erklärung anlangt, so ist dieselbe unter dem ausdrück lichen Vorbehalt erfolgt, daß durch da« Bestreben, den Silber preis zu heben, ter im Deutschen Reiche gellenden Goldwährung nicht vorgegriffen werden solle. Sodann darf nicht außer acht gelassen werden, daß Maßregeln zur Hebung de« Silberwerthe« nur dann Aussichten auf irgend welchen Erfolg haben können, wenn sie mindesten« von mehreren großen, für die Gestaltung der Verhältnisse de« Weltmärkte» maßgebenden Staaten gemein sam unternommen werden; und c» steht wohl noch in guter Er innerung, daß der gegenwärtige englische Schatzkanzler Balfour, auf dessen amtliche Wirksamkeit von bimetallislischer Seite die größten Hoffnungen gesetzt wurden, seit dem Antritt seine« Amte« jede Mitwirkung an Maßregeln zur Hebung de« Silberpreise« abgelchnt hat und daß dadurch vorläufig jede Aussicht auf den Erfolg eine« solchen Streben« geschwunden ist. Zu verlangen, daß da« Deutsche Reich die au« Gründen der internationalen Wirthschaft«politik unmöglich gewordenen Maßregeln zur Hebung de« Silberpreise« durch eine Richtung seiner Währungspolitik ersetzen soll, die keineswegs eine Hebung de« Silberpreise«. wohl aber eine Verschlechterung seine« Währ- ungrshstem» bedeuten würde, erscheint vollkommen widersinnig. Uebrigen» ist auch die strengste Aufrechterhaltung der reinen Goldwährung einer verstärkten Verwendung de« Silber« al« Zahlungsmittel nicht nolhwendig hinderlich. Bon selbst versteht e« sich allcrding«, daß da« Silber in diesem Falle stet« nur al« Scheidemünze und nickt al« Währung«metall Verwendung findet. Sollte also eins» im Deutschen Reich die für den Verkehr er forderliche Menge von Scheidemünzen durch Einschmelzung der vorhandenen Thalerstücke nicht mehr beschafft werden können, so würde der Bedarf an Silbergeld nolhwendig durch Silberankäufe gedeckt werden müssen, die selbstverständlich auch aus die Hebung de« Silberpreise« hinzuwirken geeignet wären. In bemerkcn»- werlhem Umfange könnte eine solche Wirkung allerdings nur dann in die Erscheinung treten, wenn der Mehrbedarf an Silbcrmünzen sich nicht auf da» Deutsche Reich beschränkte. Vorläufig aber bietet der vorhandene Borrath an Thaler- stücken die Möglichkeit, den Bedarf an ReichS-Silbermünzcn in naturgemäßer und der Währungs-Gesetzgebung entsprechender Weise auf lange Jahre zu decken. Die Reichsregierung hätte e« laut Gesetz in der Hand, ohne Inanspruchnahme de« Reichstage« die Umwandlung der vorhan denen Silbcrthaler au« einer Währungsmünze in Scheidemünze zu bewirken. Sic könnte alle Thaler einfach einzichen lassen, ist aber weit entfernt davon, ohne zwingenden Grund derartige ein schneidende Maßregeln zu ergreifen; sie ist auch nach wie vor entschlossen, ihre aus Maßregeln zur Hebung de« Silberpreise« bezüglichen Zusagen zu halten, soweit die internationalen wirth- schastlichen Verhältnisse die« ermöglichen; niemals aber wird sie die Hand bieten zur Verschlechterung der im Deutschen Reiche bestehenden glänzenden Währung-Verhältnisse, welche aufrecht er halten zu wollen sie stet« auf da« bestimmteste erklärt hat. Die verbündeten Regierungen sind überzeugt, daß durch die Beibe haltung und strikte Durchführung der geltenden Währungsgesetze die wirthschaftliche Kraft des Reicher erhalten und immer mehr gestärkt wird. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die viel erörterte Englandfahrt des KaiserpaareS ist nun Ereigniß geworden. Die Reise wurde am Sonnabend Morgen in Kiel auf der „Hohenzollern" angetretcn. Zur richtigen Beurthcilung der Entschließung dcS Kaisers, trotz der in den letzten Monaten ausgebrochenen akuten Krisi» in Südafrika die Reise zur AuSsührung zu bringen, ist daran festzuhalten, daß es sich um die Erfüllung einer vor einer Reihe von Monaten auf wiederholte Einladung seilen- der Königin von England gegebenen Zusage handelt. E« dürste allerdings fast ohne Präzedenzfall sein, daß ein solcher Akt eines deutschen Monarchen im Volke so wenig Zustimmung gesunden hätte, wie dieser Besuch unsere« HcrrsckcrpaareS jenseit« de« Kanal». Allerdings ist deutscherseits Alle« geschehen, um dem Aufenthalt de- Kaiserpaares in England einen streng privaten Charakter zu wahren. Wie Berliner Blätter berichten, hat der Kaiser nach der Rekrutenvereidigung in Berlin an die Generalität eine An sprache gehalten, in welcher er darlegte, au« welchen Gründen er trotz der herrschenden Volksstimmung nach England reisen müsse; er sei durch ein Versprechen gebunden, dessen Bruch be leidigend empfunden werden müsse. Die Reise trage nach seiner Auffassung durchaus keinen politischen, sondern ausschließlich einen familiären Charakter. Auch die englische Regierung ist den deutschen Empfindungen gerecht geworden, indem sic durch den Mund de« UntcrsekretLr» de» Kriege« Wyndham in loyaler Weise da» Bestreben rügte, au» dem Besuche politische« Kapital zu schlagen. — Oesterreich-Ungarn. Da« österreichische Abgeord netenhaus hat der Regierungsvorlage zugestimmt, welche die Auf hebung de- Zeitung«- und Kalcnderstempel« anordnet. — England. Da» eigentliche Tauschobjekt, da« die Eng länder bei der Samoa-Konvention im Auge halten, wird durch eine australische Mittheilung in voller Deutlichkeit bezeichnet. Au« Sydney wird der .Daily Mail" telegraphirt, mit Rücksicht aus die anscheinende Neigung England« u. Deutsch land«, ihre Einflußsphären in Polynesien reinlich abzugrenzen, mache sich eine wachsende Strömung zu Gunsten eine« womög- lichen Abkommen« zwischen beiden Staaten gellend, durch welches auf Grund von Tausch oder Kauf Neu-Guinea völlig englisch werde. Der Premierminister von Neu-Südwale« habe auf ent sprechende Anregung ein solche« Abkommen für sehr wünschenSwcrth, aber den jetzigen Zeitpunkt für ungeeignet erklärt, da» Londoner Kabinet damit zu befassen. — Portsmouth, 18. November. Die Stadt, in welcher übermorgen der deutsche Kaiser mit seiner Gemahlin al« Gast der Königin von England englischen Boden zuerst betreten wird, hat sich au« Anlaß Liese« Ereignisse« zu keinerlei Fest schmuck ausgeschwungcn, freilich würde dieser auch vorläufig wenigsten» unter dem fast undurchdringlichen Nebel völlig ver schwinden, der die Had«, den Hafen und die davor sich öffnende Bucht von Spithead bedeckt. In dieser liegt die etwa 3 Meilen lange Linie der zwischen Portsmouth, Pier unv Ryde aus der Insel Wight verkehrenden Dampfer entlang die BegrüßungSflotte vor Anker, die die Kaiserliche sstacht bei ihrer Ankunft mit Ge schütz- und Flaggensalut bewillkommnen wird. Der Landungs brücke zunächst da« Schlachtschiff .Howe" weiterhin die übrigen Schlachtschiffe „Nil", .Collingwood", »San« Pareil", .Trafal gar" und .Inflexible", der Panzerkreuzer „Australia" und die vier andern Kreuzer .St. George", .Cambrian", .Minerva" und .Juno". Die TorpcdobootSflotille liegt noch im Hafen, von wo sie Montag in aller Frühe auslaufen und dem Kaiserschiff ent- gegenfahren wird, um bei der Einfahrt in die Bucht von Spit head seine Eskorte zu bilden ; um sieben Uhr soll die »Hohen- zollern" bei dem 18 Meilen von hier entfernten Leuchtschiff bei Dover eintreffen. Um 9 Uhr 15 Minuten nehmen die zur Be grüßung de« Kaisers befohlenen Truppen am Landungsplätze Paradeaufstellung, um 10 Uhr landet da« Kaiserpaar und eine Stunde später findet die Weiterfahrt im Salonzugc der Königin nach Windsor statt. So steht da« Programm in Aussicht. Wetterverständigc befürchten jedoch, da» der herrschende Nebel, der sich über den ganzen Kanal erstreckt, anhalten und die Ankunft de» Kaiserlichen Schiffes nicht unerheblich verzögern wird. — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Wenn auch die englische Depeschcnzensur sorgsam Alle» ausscheidet, wa« die wahre Sachlage auf dem Kriegsschauplätze darstellen könnte, so läßt sich au« den überhaupt entlaufenden Meldungen doch so viel deutlich erkennen, daß der Aufmarsch der jetzt vereinigten Tran«vaal- und Oranjeburen systematisch fortschrcitct, wenn auch in langsamem Tempo. Die Langsamkeit de» Vorrücken» wird dadurch bedingt, daß sie ihre Rückzugslinie auf» sorgsamste decken, indem sie die hinter ihnen liegenden Flußübergänge und Eiscn- bahnknotenpunkle zu starken BertheidigungSstcUen machen. Ver wegene Kavallerieangriffe, kühne Vorstöße der Vorhut kennen die Buren nicht, sie gehen langsam aber sicher vor. Die unsickerc Haltung der Afrikander in der Kapkolonie erschwert den englischen Truppen die Operationen; sie müssen sehr auf ihrer Hut sein. In vergangener Woche fanden auf einer einzigen ihrer Bahnlinien sechs Attentate statt, die die Sicherheit de« Tran-port« gefähr deten. Bestimmte Nachrichten vonLadysmith liegen noch nicht vor, doch spricht große Wahrscheinlichkeit dafür, daß e« bereit» am Mittwoch in die Hände der Buren gefallen ist. — Die Eng länder gestehen auch einmal — natürlich unter allen möglichen Windungen zu, daß sie eine Schlappe erlitten haben. 23 Mann der Durban Infanterie, die sich in einem gepanzerten Zuge be fanden, der zur Rckognotzirung vonEstcourt au«gefahren war, werden »ermiß«. Von einer halben Kompagnie Dublin-Füsiliere,