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- Erscheinungsdatum
- 1899-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189911047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18991104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18991104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-04
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Monat
1899-11
-
Jahr
1899
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Weitem überlegenen englischen Heere vorläufig wenigsten« ge wachsen ist. Da« ist Vie straiegische Erkennlniß, die sich mit der britischen Niederlage bei Ladysmith ergiebt. Sie ist ernst genug, um überall gewürdigt zu werden. Dian wird deshalb die Be stürzung begreiflich finden, die sich nach Bekanntgabe Lieser Nieder lage aller Engländer bemächtigte. Man glaubte eben früher nur an einen »militärischen Spaziergang" und erkennt jetzt erst den Ernst der durch die südafrikanische Politik herausbeschworenen Lage. Wenn auch der numerische Verlust für da« englische Heer leicht zu ersetzen ist, so wird die moralische Einbuße, die der mi litärische Ruf England« erlitten hat, nicht so leicht zu ersetzen sein. — Bom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Der Erfolg der Buren in der Schlacht vom Montag ist noch weit größer, al« die bisherigen Meldungen de« »Reut. Bureau«" zugegeben haben. So sollen außer den tl Geschützen und 2400 Mann, die nach amtlicher Schätzung in die Gefangenschaft der Buren geralhen sind, noch 1500 Maulthiere und der gesammte Wagenpark in die Hände der Buren gekommen sein. Nicht nur der Versuch White«, die Bahnlinie nach Pietermaritzburg frei zumachen, ist mißlungen, sondern auch seine Stellung bei Lady smith selbst ist geschwächt, indem alle im Osten, Westen und Norden gelegenen englischen Außenpositionen geräumt sind. Eine zusammensasscndc Schilderung de« Gefecht« vom 30. Oktober bei Ladysmith ergiebt ungcsähr folgende« Bild: Am 28. Oktober meldeten die englischen Patrouillen von Modder- spruit, einem Bach östlich von Ladysmith, daß große feindliche Massen auf der von Hclpmakar nach Ladysmith führenden Straße, also von Osten her, im Anzuge seien. General White sendete an diesem Tage eine au« berittener Infanterie, Kavallerie und Artillerie bestehende Kolonne zur Rekogno«zirung au«. Nach einigen mit dem Feinde auSgetauschlcn Schüssen wurde konstatirt, daß derselbe drei Meilen östlich de« Modderspruit eine Stellung bezogen hatte. Ebenfalls am Sonnabend, 28., langte aber auch die Mittclkolonne der Buren 2'/, Meilen von Ladysmith auf der Straße nach Elandrlaagtc an, und beide Kolonnen bemühten sich, schwerer Geschütz auf die die Stadt Ladysmith beherrschenden Höhen in Position zu bringen. Am folgenden Tage, 29. Oktbr., schickte White 5 Infanterie-Bataillone, 3 Kavallerie-Regimenter, 4 Fcldbatterien und die Nataler Freiwilligen gegen den nordöst lich von Ladysmith befindlichen Berg, Lombard«-Lop, vor, auf dem die Buren eine Batterie ctablirt hatten. Der Feind hatte indcß eine starke Stellung inne, und der berittenen Infanterie gelang c« nicht, die Buren zu dclogiren. Die Engländer kehrten daher unverrichteter Sache in ihr Biwack zurück. Auch die Buren sollten sich angeblich zurückgezogen haben, war aber nicht der Fall gewesen sein dürfte. Selbst die englischen Berichte von diesem Tage geben zu, daß die Vereinigung der Tran-vaalcr mit den Oranjern vollzogen war, daß sie Ladysmith im Westen, Norden und Osten in einem halb geschlossenen Kreise umgaben. Die Stärke de« Feinde« wurde mit 10,000 bi» 18,000 Mann angegeben. Die Oranjer, die bisher größtentheil« unthätig bei Bester«, im Westen von Ladysmith, gestanden hatten, begannen am Sonntag gegen die Stadt vorzurücken und dadurch die linke Flanke der Engländer zu bedrohen. Da die Buren von dem LombardS-Kop und von den Höhen nördlich von Ladysmith die Stadt zu beschießen be gannen, so beschloß General White, durch einen allgemeinen nach Westen, Norden und Osten gerichteten Vorstoß sich Lust zu machen und insbesondere die Oranjer au« den beherrschenden Positionen im Westen, wo sie leicht seinen Verbindungen mit Colenso ge fährlich werden konnten, zu vertreiben, sowie die TranSvaaler von Lombard«-Kop im Osten, von wo sie, wie e» scheint, Lady smith mit Erfolg beschossen, zu verjagen. Da« Zentrum, da« von White Persönlich befehligt wurde, scheint keine spezielle Aufgabe gehabt zu haben und sollte offenbar nur den beiden fechtenden Flügeln, welche der Umfassung durch die Buren entgcgenwirkcn sollten, im Nothfalle zu Hilfe kommen. Die Operation wurde durch einen nächtlichen Ueberfall de» linken Flügel« aus die einen Flügel besetzt haltenden Oranjer eingeleitet. Dieser nächtliche Uebcrsall auf einen mit dieser Art der Kriegführung sehr ver trauten und terrainkundigen Gegner war aber da« Unglück White». Die au« 6 Kompagnien irische Füsiliere, 4'/, Kompagnien de« Gloucester-Regiment« und der GebirgSbatterie Nr. 10 bestehende linke Flügelkolonne unter Oberstleutnant Carleton brach um II Uhr Nacht« auf und scheint noch während der Dunkelheit an den Feind geralhen zu sein. Die Oranjer ließen den Angreifer in aller Ruhe durch ihre Stellungen durchmarschiren und griffen ihn dann plötzlich von allen Seiten an. Vollkommen umringt und dem Feuer der Oranjer ausgesetzt, mußte die au» 2 Batail lonen und 6 GcbirgSgeschützen, zusammen 42 Offizieren und 2400 Mann, bestehende linke Flügelkolonne die Waffen strecken u. sich ge fangen nehmen lassen. Die rechte Flügelkolonnc unter General French, welche au« fünf Infanterie-Bataillonen, 24 Geschützen und Ka vallerie bestand, sollte mit Tagesanbruch die Buren au» ihrer Position am LombardS-Kop vertreiben. E« scheint nun in der Thal, daß e« der englischen Infanterie gelungen ist, die erste Linie der Buren, wahrscheinlich deren vorgeschobene Schützenkette zurückzudrängcn, weiter ging c« aber nicht, obwohl General White au« dem Zentrum Verstärkungen nach dem rechten Flügel sendete. Die Buren gingen sogar zum Gegenangriff über und warfen die Truppen de« Generals French in die Stadt zurück. Was sich im Zentrum mittlerweile ereignet hat, ist bisher nicht bekannt. Der Versuch White«, sich an seinen beiden Flügeln Luft zu machen, ist also mißlungen. Nach den letzten Schätzungen be finden sich in Ladysmith jetzt noch etwa 10,000 Mann mit 26 Geschützen, während aus der Linie Ladysmith-Durban etwa 3000 Mann stehen sollten. Ueber die augenblickliche Situation aus dem Kriegsschauplätze liegt heute sogut wie keine Nachricht vor; nicht« verlautet darüber, wie die Buren ihren Sieg ausgenommen haben und au«zunutzen gedenken. Da nicht gut anzunehmcn ist, daß sie gemüthlich auf ihren Lorbeeren auSruhen, liegt die Vermuthung nahe, daß General White entweder nicht in der Lage ist, telegraphische Nachrichten abzusendcn oder daß er nicht« Gute« zu berichten hat und Schlimme« nicht berichten will. Nach einer Meldung der »South- asrican New«", die au« Ladysmith vom 31. Oktober datirt ist, wurde am Dienstag am Fuße de« Umbulwanberge« gekämpft. Mehrere Geschosse erreichten die Stadt. Daraus erhellt, da» die Buren noch am Abend nach dem Gefecht ihre Stellung im Osten der Stadt, au» der White sie vertreiben wollte, wieder ausge nommen haben. Wenn jetzt am Fuße de« Umbulwan, der etwa 6 km von Ladysmith entfernt liegt, abermal» gekämpst wird, so ist das ein Zeichen, daß die Engländer alle« daraus anlegen, ihre RückzugSlinic nach Süden offen zu halten. Vielleicht sind diese Versuche bereit» gescheitert, wa« da« Ausbleiben neuerer Mel dungen erklären würde. E« liegen nur noch folgende Drahtmeldungen vor: London, 2. Novbr. Die Abendblätter veröffentlichen folgende Depesche au« Ladysmith vom 31. Oktober: Die Buren rücken in südlicher Richtung vorwärt«. E« soll ihre Absicht sein, sich der Eisenbahn bei Colenso zu bemächtigen und den englischen Truppen die Verbindung mit Pietermaritzburg und Durban abzuschneiden. — In Pietermaritzburg sind Nachrichten eingetroffen, daß die Buren einen Theil de« Zululandc« besetzt haben, sowie daß sie Pomeroy, 50 Meilen von Greytown entfernt, genommen haben. Kapstadt, 2. Novbr. Die Nachrichten von den Siegen der Buren vor Ladysmith riesen hier große Aufregung hervor. Die Afrikander verhehlen ihre Freude nicht. Gouverneur Milner ist über ihre Haltung in Unruhe. Bei diesen Kämpfen verlor General White gegen 3500 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen. Ein zweiter Sieg wurde durch die Oranjeburen unter General Luca« Meyer erfochten, welcher Colenso nahm und somit die RückzugSlinic White« abschnitt, welcher verwundet sein soll. Die Einschließung von Ladysmith ist vollendet. Die Buren sind Herren der Bahn nach Pietermaritzburg und Durban. Au» dem Westen hierher gelangte Meldungen besagen, Maseking sei eng eingeschlossen, die Buren hätten alle Ausfälle siegreich zuriickgewiesen und erwarteten die Ucbergabe. Ebenso wird be stätigt, daß die Oranjeburen Cole«berg genommen haben. Locale und sächsische Nachrichten. ö' — Eibenstock, 3. Novbr. Vor einem zahlreich erschienenen Publikum von hier und Umgebung sprach gestern Abend im Saale de« Feldschlößchen Hierselbst Hr. Reichstagsabgeordneter Or. Esche über Abänderung der Gewerbeordnung, die Heimarbeit und den Ladenschluß dabei berührend, über den Schutz der Arbeitswilligen und da« Gesetz über die Gewerbegerichtc. Die Ausführungen de« Herrn Redner« gaben in der Hauptsache die Ansichten wieder, wie solche in der Commission für die betreffenden Gesetze zum Ausdruck gelangt seien und ließ Herr Ur. Esche in seiner aus führlichen Beleuchtung der berührten Fragen keinen Zweifel darüber, da« nach seiner Ansicht bezüglich der Aenderung der Gewerbeordnung die möglichste Schonung der beiderseitigen Interessen, sowohl Seiten der Arbeitgeber al« der Arbeitnehmer, werde walten müssen. Herr Ludwig gab nach Beendigung de« Vorträge« bei der nun folgenden Aussprache dem Wunsche Aus druck, daß Herr Abgeordneter Ur. Esche bei Regelung der gesetz lichen Materie die Interessen der hiesigen Industrie in wohl wollender Weise vertreten möge, da ohne die Heimarbeit dieselbe geradezu in ihrer Existenz bedroht werden würde. — Herr Zenner warf vor Schluß der Versammlung noch die Frage aus, ob c« nicht an der Zeit sei, auch in Eibenstock einen Flot- tcnverein zu gründen, wie die« in sehr vielen Orten de« deut schen Vaterlandes bereit« geschehen sei. Herr Bürgermeister Hesse theilte der Versammlung darauf mit, daß die Vorarbeiten zur Gründung eine« solchen Verein« Hierselbst bereit« in Angriff genommen seien. — Nachdem dem Herrn Reichstagsabgeordneten vr. Esche der Dank der Anwesenden für den eingehenden Vor trag durch Erheben von den Plätzen zum Ausdruck gebracht wor den war, brachte der Leiter der Versammlung, Herr Stadtrath Eugen Dörffcl, noch ein Hoch auf Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm II. und König Albert au«, in welche« die zahlreich Er schienenen allseitig begeistert einstimmten. — Dresden, 1. Novbr. Weitere Nachrichten über da« Befinden de« Prinzen Friedrich August besagen, daß be gründete Aussicht aus vollständige Wiederherstellung de« Patienten, dessen Bewußtsein sich mehr und mehr klärt, vorhanden ist. — Dresden, 2. Novbr. Auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät de« König« wird die feierliche Eröffnung de« einbc- rufenen Landtage« Donnerstag, den 9. November 1899, Nach mittag« 1 Uhr in dem Thronsaale de« Königlichen Schlosse» stattfinden. — Chemnitz, 2. Novbr. Zwischen den Stationen Burk hardtsdorf und Dittersdorf der ChemnitzMue-Adorfer Eisenbahn linie entgleiste gestern von dem Mittags '/,! Uhr von Aue ab gegangenen Gütcrzuge ein Güterwagen aus noch unbekannter Ursache. Außer einer etwa cinstündigen Betriebsstörung hatte der Unfall keine weiteren Folgen. — Chemnitz. Am 4. November d. I. begeht die nicht nur am Platze, sondern infolge seine« starken Versandte» beinahe in ganz Deutschland wohlbekannte Firma Paul Thum hier, Chemnitzecstr. 2. die Feier ihre« 10 jährigen Bestehens. Herr Paul Thum al« alleiniger Inhaber derselben hat es verstanden, sein Geichäsi, welche« im kleinsten Maßstabe begründet wurde, durch regen Fleiß, umsichtige Leitung und vor allen Dingen solide reelle Bedienung der Kundschaft zu einem der angesehensten der Branche zu gestalten. Um auch von der Stabilität de« Geschäfts im Innern einen Einblick zu gewinnen, sei noch bemerkt, daß Herr Hegewald al« Vorsteher der Linoleum- und Detailabthei- lung und Herr Teichmann al« Vorsteher der Tapeten- und Tep- pichabtheilung schon seit Gründung der Firma bei derselben thätig sind. Wir können nur hoffen und wünschen, daß sich die Firma Paul Thum auch fernerhin weiter so entwickeln möge, wie Re in den verflossenen 10 Jahren geschehen ist. — Kirchberg, 31. Oktober. Gestern Nachmittag gegen 2 Uhr ist der Geschirrführcr Ferber au« Schreiersgrün beim Führen eine« zweispännigen Sleinsuhrwerk« auf der fiskalischen Straße in SauperSdorf tödlich verunglückt. In der Nähe der Halte stelle waren die Pferde unruhig geworden und durchgegangen, wobei der Geschirrführer, nachdem er vom Wagen gesprungen und neben demselben hergelaufen, plötzlich unter da« Geschirr gekommen und von demselben überfahren worden ist. Ein Fuß wurde voll ständig abgctrcnnt, der Oberschenkel de« anderen Fuße« zerschmet tert und die Wirbelsäule gebrochen, außerdem der Kopf schwer verletzt. Der schwer Verunglückte gab bereit« nach zwei Stun den seinen Geist auf. Ferber hinterläßt eine Wittwe und zwei Kinder. — Kirchberg, 2. November. Gestern gegen 4 Uhr Nach mittag« ist im nahen Hartmannsdorf ein dem dortigen Guts besitzer Bauer gehörige« Schuppengcbäude, in welchem sich der Schweinestall befand, gänzlich niedergebrannt. Eine Menge in dem Gebäude aufbcwahrtc« Heu und Stroh ist hierbei mit ver nichtet worden. Der Besitzer hat versichert. Der Brand ist durch Kinderhände verursacht worden; ein 5jähriger Knabe hatte, um Kartoffelfeuer nachzuahmen, mit einem au» der elterlichen Wohnung entwendeten Streichholz da« Stroh im Schuppen an gebrannt. — Schwarzenberg, 1. Novemver. Dem hiesigen GotteS- hausc wurde, bei der 200jährigen Wcihcfeier desselben werthvollc Gaben dargcbracht. Die Frauen der Kirchsahr! spendeten zwei im Dresdner Diakonissenhausc künstlerisch auigcführte Bekleidungen für Altar, Kanzel ic., sowie KokoSläufcr für da» Schiff und den Altarplatz. Ein ehemalige« Kind unserer Stadt widmete der Kirche einen kostbaren Plüschtcppich. Ein KirchenvorstandSmitglicd au» BermSgrün stiftete eine Spitzen-Altardeckc und ein andere» Kirchenvorstandsmitglied eine größere Geldsumme. Die Feier selbst ist in der schönsten Weise verlaufen. — Schwarzenberg, 1. November. In der Weiden- müller'schen Papierfabrik in AntonSthal kam der Fabrikarbeiter B. au« BermSgrün in« Werk und konnte au« demselben nur noch al» gräßlich verstümmelte Leiche herau-gezogcn werden. — Lößnitz, 1. November. Bei dem gestern im Schubert- schen Saale hier abgehaltencn Tanzvergnügen sank die" Ehefrau de« Milchhändler« Voigt hier während de« ersten Tanze« vom Schlage getroffen todt zu Boden. — Markneukirchen. Der Pfcifenklub »Einigkeit" hier hielt am vergangen Sonntag ein »Wettrauchen" ab, wobei vier Preise zur Vertheilung kamen. — Na, wohl bekomm'«! — Rodewisch, 2. November. Au« der bei Rodewisch ge legenen Staat- Heil- und Pflegeanstalt Untergöltzsch war am Dienstag eine Irre entwichen. Die Unglückliche, welche sich wahr- scheinliL auf der Flucht am Kopfe und an der einen Hand schwere Verletzungen selbst zugcsügt hatte, wurde gestern früh in der Göltzsch todt ausgefunden. Vermischte Nachrichten. — Vom Hecht berichtet die »Fischerei-Zeitung", daß er an allen Neumonden seine langen scharfen Zähne abwirst, eine Thatsache, die wenig bekannt sein dürfte, aber aus den Wohlge schmack de« Fleische« einen wesentlichen Einfluß au«übt. Drei bi» vier Tage vor Neumond werden nämlich die später ausfallenden Zähne schon wackelig und der Fisch kann die erhaschte Beute nicht mehr im Maul festhalten und muß sich daher mit minderwerthen kleinen Fischen begnügen, die er ungekaut verschlingt, da« hat natürlich auch auf die Verdauung und Fleischbildung Einfluß. Der Fisch ist dann mager, da« Fleisch ist lose, von röthlicher Farbe und mindcrwerthig. Nach einigen weiteren Tagen schwillt da« Gaumenfleisch de« Hechte« stark an, sicht röthlich au« und einen oder zwei Tage nach Neu mond kommen die spitz wie Nadel aussehenden Zähne zum Vor schein, die sogleich fest am Kiefer sitzen. Im Vollmond ist da« Gebiß de« Hechtes am besten und da« Fleisch für die Küche am geeignetsten. — Verwerthung von Abfallknochen. Knochen als Küchenabfalle werden auf dem Lande wie in den Städten ge wöhnlich um eine Kleinigkeit an Sammler verkauft, weil man nicht« Rechter damit anzusangen weiß. Die Zerkleinerung ist zu fchwierig, und die Auflösung, um daraus Dünger zu gewinnen, au« mancherlei Gründen nicht Jedermann« Sache. Mit vielem Bortheil lassen sich aber ganze Knochen verwenden, wenn man in der Nähe von Obstbäumen und Weinstöcken oder im Umkreis Gräben macht und in diese Knochen bringt, so daß sie von den Wurzeln erreicht werden können. Beim Neupflanzcn von Bäu men kann man auch mit vielem Vortheil eine Knochenunterlage geben. Knochen sind reich an Stickstoff und Phosphorsäure und wirken deshalb auf eine lange Reihe von Jahren hinaus günstig auf die Entwickelung von Holz und Früchten. Unter dem Ein fluß des Boden«, von Feuchtigkeit, Hitze und Frost, werden sie allmählich mürbe, sodaß die seinen Wurzeln in da« Innere der selben cindringcn und die darin enthaltenen Nahrungsstoffe an sich ziehen können. Wenn man einen Baum, der auf Knochen gepflanzt ist, aufhebt, so wird man finden, daß die Wurzeln diese förmlich umklammert haben und überall, wo die Zersetzung der Knochen e« gestattet, in da» Innere eingedrungen sind. — Druckfehler. Herr (entrüstet): »Sic haben unfern Verein in Ihrem Blatt eine Gesellschaft von Saufbrüdern genannt, wie kommen Sic dazu?" — Redakteur: »Da« war ein Druck fehler; c« sollte selbstverständlich heißen Rausbrüder." — Wie man spricht. Marktfrau: „Haben Sie sonst noch 'was auf dem Herzen, Fräuleinchen?" — Fräulein: »Ja, ein Pfund Gänsefett!" Kirchliche Machrichten aus der Marochie Eibenstock vom 29. Oktober bis 4. November 1899. Ausgedolen: 82) Emil Edwin Glüh, Fabrikarbeiter hier, ehel. S. des Hermann Gläsi, Maschinenstickers hier und Anna Marie Unger hier, ehet. T. des Ernst Heinrich Unger, Maschinenstickers hier. Getauft: 285) Selma Martha Jahn. 256) Marie Gertrud Steinbach. 257) Otto Johanne« Dörssel. 258) Marianne Louise Gitnzel. 259) Gertrud Johanne Siegel. 260) Rosa Gertrud Häupel. 281) Helene Elsa Kehrer in Blaucnthal. 262) Hans Alsred Müller, unedel. 266) Elsa Martha Schmidt. 264) Gertrud Elise Stemmler. 265) Martha Elsa Fuchs. Begrabe». 162) Friedrich August Unger, Handarbeiter hier, ein Ehe mann, 67 I. 9 M. 5 T. 163) Elsa Hedwig, ehel. T. de« Emil Gustav Staab, Schneiders hier, 2 M. jü T. Am 23. Sonntage nach Trinitatis: Vorm. PredigtgotteSdiensl. Herr Pfarrer Gebauer. Beichte und heil. Abendmahl bleiben ausgesetzt. Nachm. 1 Uhr: Kinder- gotteSdienst. Herr Diaconu« Rudolph. Airchennachrichteu aus Schönheide. vom. XXIII post leimt. (Sonntag, den 5. November 1899.) Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abend mahl. Herr Diaconu« Wolf. Nachm. 2 Uhr: Bibclstunde. Herr Diaconu» Wolf. Da« Wochenamt führt Herr Diaconu« Wolf. Kirchennachrichteu von Kundshübek auf Monat Oktober 1899. Getauft: Elise Minna, T. des Ernst August Bretschneider, Kgl. Straßen- warters hier. Max Hans, S. deS Hermann Leistner, Geschirrführers hier. Elise Johanne, T. des Ernst Gustav Dörfel, begüt. Bäckers hier. Klara Elly, T. des Ernst Paul Mädler, ansäff. Bäckers hier. Ellh Hulda, T. des Ernst Paul Klaub, LandwirthS hier. Elsa Helene, T. des Emil Forner, Gutsbesitzers hier. Willy Curt, S. deS Paul Gustav Weiß, Maschinen stickers hier. Aufgeboten: Friedrich Max Unger, Eisendreher in Schneeberg mit Jungfrau Anna Emma Lorenz, Schneiderin hier. Junggesell Karl Ernst Preiß, Steinsetzer in Sosa mit Jungfrau Marie Wilhelmine Oettel, Leh rerin an der Kgl. Klöppelschule hier. Junggesell Adolf Wilhelm Tröger, Waldarbeiter hier mit Jungfrau Minna Marie Weidenmüller, ansässiger Stickerin hier. Beerdigt: Frau Anna Aurelie verehel. Döhler geb. Neubert in Neid- hardtSthal, 48 I. 10 M. 21 T. Elsa Helene, T. deS Emil Forner, Guts besitzers hier, 18 T. Gottlieb Friedrich Weigelt, pensionirter Waldarbeiter hier, 74 I. 7 M. 27 T. 23. Trinitatissonntag, den 5. November 1899. Borm. Uhr: Leichte und heil. Abendmahl. Vorm. 9 Uhr: PredigtgotteSdienst. Nachm. 2 Uhr: Confirmandengotte-- dienst. Abend- 8 Uhr: Mission-Verein. Chemnitzer Marktpreise am 1. November 1899. Weizen, fremde Sorten 8 Mk. 30 Pf. . sächsischer 8 » 05 » - dieSj. Ernte 7 , 50 . Roggen, nieder!., sächs. 7 - preußischer 7 - diesiger 7 » fremder 8 95 95 50 Braugerste, fremde ' sächsische Futtergersie Hafer, sächsischer - prnrßischer » preuß. und 8 7 6 7 7 » sächs. neuer 6 Kocherbsen 9 Mahl. u. Futtererbsen 7 Heu Stroh Kartoffeln Butter 3 2 2 2 9V 25 20 40 50 30 bis 9 Mk. 15 Pf. pro 50 Kilo » 8 . 05 » » » » » 8.05»»«» « 7 * 80 » » » » » 8» 10»»»» » 9»25«»»» » 8 » 25 » . » » » 7» 25»»»» . 7 75 »«»» » 7» 75»»«» » 7»40»,<» »10» — < « » » » S » 20 « » » » » 2»80»» »» » 2 » 80 « » »« , 2 » «0 « » I , 61 empfiehlt Ain versan Die Theilnahnn Eik Die übernelune 41.. 4'1.1» 4's-1o Linla; Vei'einbktrn dktnkxesolii Tamlfi auf Schn« lohnende, bau ir^ii »L Verkaufe S markt einen Birne«, sor fel. Weint, m. i leist, tlerliauvfl rur Herstellun fiskt-Luppn. >V Frischet empfiehlt V Macula ist vorräthig b
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