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Amts- »nS Anzmetlktt für den Abonnement viertelt. 1 M. 20 Pf. einfchließl. de» »Jllustr. UnterhaltungSbl." a. der Humor. Beilage »Seifen« blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlrngebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: di« kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeil« 2S Pf. Lerantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. -» 46. Jahrgang. — - ------ LAO. Sonnabend, den 4. November 18SN Die Vogelstellern betr. .Nach ßZ 1 und 6 des Gesetzes, die Schonzeit der jagdbaren Thiere betr., vom 22. Juli 1876 ist das Fangen der vom Jagdrecht ausgenommenen Vögel wie Lerchen, Drosseln und aller kleineren Feld-, Wald- und Singvögel und jede auf deren Fang berechnete Veran staltung, das Zerstören ihrer Nester und das Ausnehmen der Eier und Jungen verboten und wird jede Zuwiderhandlung auher der Konfiskation der Vögel, der auf den Fang be rechneten Gerüche und Lockvögel mit Geldstrafe bis zu 150 Mb oder mit Haft bis zu 6 Wochen bestraft. Nach 88 l und 6 des Reichsgesetzes, betreffend den Schutz von Vögeln vom 22. März 1888 ist ferner untersagt und strafbar das Feilbieten und der Verkauf von Nestern, Eiern und Jungen, die erlangt sind trotz des Verbotes Nester oder Brutstätten der Vögel zu zer stören und auszuheben. Da wiederholt über die Zunahme der Uebertretung dieser Vorschriften geklagt worden ist, hat die Königliche Amtshauptmannschaft unter Zustimmung des ihr bcigeordneten Be zirksausschusses und in Gemeinschaft mit den unterzeichneten Stadträchen beschlossen, in der Regel Vogelsteller mit Haft zu bestrafe«. Die Polizeiorgane werden angewiesen, auf Vogelsteller eifrig zu fahnden und jede Uebertretung unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen. Schwarzenberg, Aue, Eibenstock, Löhnitz, Neustädte! und Schneeberg, am 16. September 1899. Die Königliche Amtshauptmannschast und die Stadtriithe der vorbe zeichneten Städte. Krug von Nidda. Gareis. »r Kretzschmar. I. V.: Justizrath Landrock. Zieger, B. Speck, B. wr von Woyd. Lr. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Inhabers einer Weinhandlung, eines Herren- und Knaben-Con- iections- und eines Materialwaarengeschäfts ckntom Ilnzx«»» in Schönheide ist zur Beschlußfassung über den freihändigen Verkauf des zur Konkursmasse gehörigen Waarenlagers um die Taxe an die Ehefrau des Gemeinschuldners Gläubigerversammlung auf den 16. MvemSer 1899, Mrmillags 11 Zlhr vor dem König!. Amtsgerichte Eibenstock anberaumt. Eibenstock, den 28. Oktober 1899. Der Gcrichtsschreibei beim Königl. Amtsgerichte. . Exped. Jost. Bekanntmachung, den Herbstmarkt betreffend. Anläßlich des am 6. und 7. November dieses Jahres Hierselbst stattfindenden Herbst marktes werden hiermit folgende Anordnungen in Erinnerung gebracht. 17 Der Jahrmarkt beginnt Montag früh und dauert bis Dienstag Abend 9 Uhr. 2) An dem vorhergehenden Sonntage kann bereits Nachmittags von 2 Uhr ab mit Eß- waaren seilyehalten und können Caroussels und Schaubuden geöffnet werden. 3) Nach Beendigung des Jahrmarktes sind die Buden alsbald zu schließen und die Maaren von den offenen Ständen zu entfernen. Das Einpacken der Maaren in die Kisten rc. muß spätestens um 11 Uhr Abends beendet sein. Das Abfahren eingepackter Kisten und gepackter Maaren hingegen ist noch an der darauffolgenden Mittwoch gestattet. 4) DaS Feilhalten mit Bier, Branntwein und andere« geistigen Getränke« autzerhalb der eoncesfionirten Schankstätten ist verboten. 5) Bnven, in denen Etzwaare« feilgeboten werden, sowie KaroufselS, Schau keln, Tchietz und Schaubuden find Abends spätestens um /ritt Uhr z« schließen. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden, soweit nicht bereits in den bestehenden Gesetzen Strafen angedroht sind, mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 8 Tagen bestraft. Eibenstock, den 3. November 1899. Der Rath der Stadt. Hefte. Müller. Bekanntmachung, die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betreffend. Da nächsten Sonntag, als dem Tage vor dem Jahrmärkte, voraussichtlich ein größe rer Geschäftsverkehr stattfindet, so hat der unterzeichnete Stadtrath beschlossen, daß an die- fem Tage der Geschäftsbetrieb i« allen Verkaufsstellen, sowie die Beschäftigung von Gehülfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe, während 8 Stunde« und zwar in der Zeit von 11 Uhr Vormittags bis 8 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Zeit des Nachmittagsgottesdienstes gestattet sein soll. Der Verkauf der bereits vor dem Vormittagsgottesdienste gestatteten Maaren bleibt außerdem zulässig. Eibenstock, den 2. November 1899. Der Rath der Stadt. Hefte. Müller. Unter dem Viehbestände im Gehöfte Feldstraße 12, Brd.-Eat.-Nr. 118, ist die Maul- und Klauenseuche aus gebrochen. Eibenstock, den 3. November 1899. Der Rath der Stadt. Hefte. Müller. Holz-Versteigerung. Hundshübler Revier. In Möckel's Gasthof zu Hundshübel sollen Dienstag, den 7. November 1888, von Vormittag Itt Uhr an 12 w. Stämme, 12—16 om stark, 14—21 m lang, > Abth. 25 (Durchforstung), 10, 15, 293 , Klötzer, 7—15 . . I s 16, 17, 19,24,34—37, 45, 53, 55, 135 „ , 16—44 . . t ' " ' ? 57, 58, 60, 61, 64, 67,71, 72, 73, 80 rin h. u. w. Nrenufcheite u. Knüppel, t 79, 80 und 81 (Läuterungen und 297 » , , » Arennäsie u. 3'/, rm w. Stöcke Einzelhölzer) versteigert werden. Kgl. Forftrevierverwaltung Hundshübel «nd Kgl. Forftrentamt Sibenstock, Karter. am 2. November 1899. Herlach. Tagesaeschichte. — Deutschland. Die ,B. N. N." schreiben: Nach einem uns au- London zugehenden Privattelegramm verlautet in dortigen Hofkreisen, die Königin Bicioria werde am 21. Novbr. zu Ehren Kaiser Wilhelm« bei dessen Anwesenheit in Windsor ein Kapitel der Ritter de« Hosenbandorden- abhalten. Da« letzte Kapitel fand 1855 zu Ehren Kaiser Napoleon» unter dem Borsitz der Königin statt. Der Kaiser wird der .Truth" zufolge nicht, wie .Daily Mail" meldete, in Port-moulh, sondern am 2V. November in Sheerneß eiMreffen und sich von dort direkt nach Windsor begeben. — Wir geben obige Mitthcilungen, ohne ihre Richtigkeit im Augenblick kontroliren zu können. — E» scheinen offizielle Schritte im Gange zu sein, um die neuen Postwcrthzeichen zu einheitlichen im ganzen Deutschen Reiche zu machen. Wie berichtet wird, sollte am Donnerstag in Stuttgart unter dem Vorsitze de« Staat-sekretär« v. Podbielski eine Konferenz über die Einführung gemeinsamer Postwcrthzeichen stattfinden. -In München sollen sodann die Ver handlungen fortgesetzt werden. Bayern und Württemberg haben bekanntlich betreff« Post- und Telegraphenwcsen Reservatrechte. Bisher hielten die Regierungen in München und Stuttgart daran, sie durch eigene bayerische und württcmbergischc Briefmarken schon äußerlich zu kennzeichnen. Vielleicht läßt sich, wenn auch ein voller Verzicht auf da« Postreservat nicht zu erreichen ist, diese« doch unter Einführung einheitlicher deutscher Postwerthzeichcn aufrecht erhalten. Ein Modu« für die Abrechnung ic. würde sich schon finden lassen. Und darüber, daß für Gesammtdeutschland einheitliche deutsche Marken wünschen-werth sind, braucht man kaum ein Wort zu verlieren. Ist doch vor einigen Jahren auch die Reich-kokarde für da« bayerische Heer ohne Beeinträchtigung de« Militär-Reservat» angenommen worden, laut welchem im Frieden ,da« bayerische Heer einen in sich geschlossenen Bestand- iheil de« deutschen Bunde-Heere« mit selbstständiger Verwaltung unter der Militärhoheit Sr. Majestät de« König« von Bayern bildet." — Die Thatsache, daß die neuen Marken einen Reichr adler oder ein sonstige« Hoheit-zeichen de« Reiche« nicht ent halten, wird dahin zu deuten versucht, daß auf diese Weise der partikularen Empfindlichkeit in Bayern und Württemberg eher Rechnung getragen und diese Staaten einheitliche Briefmarken mit dem Bild der Germania eher acceptiren würden. Ob diese Deutung nicht etwa« künstlich ist, lassen wir dahingestellt. — Rußland. Die wiederholt ongekündigte Rei se Kaiser Wilhelm« nach England bildet den Gegenstand vielfacher Erörterungen auch in au»ländischen Zeitungen. BemerkenSwerth ist die ruhige Auffassung, welche in der russischen Presse zum Ausdruck gelangt. So führt der ,St. Peter-burger Herold" u. A. au«: .England hat vor Kurzem einen erhabenen Gast begrüßen dürfen — Seine Kaiserliche Hoheit unseren Großsürst-Thronsolger Michael Alexandrowitsch. Da« Nähere darüber enthielten die amtlichen Telegramme, auf die wir nicht zurückzukommen brauchen. Uebcrdie» sind die herzlichen Beziehungen zwischen den verwandten Höfen von hüben und drüben Jedermann bekannt Viel geredet wird aber von dem anderen, angeblich noch bevorstehenden Besuch England« durch den Herrscher de« Deutschen Reich«, und die Tage-blätter knüpfen an die Nachricht davon eine noch aufsteigende Reihe von Betrachtungen. E« ist nicht richtig, daß die Reisen hervorragender Fürstlicher Persönlichkeiten stet« und vor allem von politischen Erwägungen in Abhängigkeit stehen. So leicht geneigt die Presse ist, jede« Mal Staatsaktionen hinter den Reise plänen der Monarchen zu wittern, ließen sich doch viele Beispiele auch au« jüngster Zeit anführen, daß die Zwecke solcher Reisen weit harmloserer Art waren. Au« dem Verhältniß Deutschland« zu seinen kolonialpolitischen Aufgaben zu Großbritannien und zu den übrigen Staaten müßte man doch erst einigermaßen nach weisen können, daß von den bisherigen Gelegenheiten, welche den deutschen Kaiser an den nahvcrwandten englischen Hof führten, jemals eine dem Deutschen Reich, da» auf die Erwerbung fremder Gunst nicht angewiesen ist, von politischen Zweckmäßigkeit«gründen aufgenölhiat werden wäre. E« scheint un«, daß an und für sich der Ablauf der natürlichen Ereignisse vollkommen unberührt davon bleibt und unberührt davon gehalten wird, ob e« Sr. Maj. Kaiser Wilhelm gefällt, den Hof von Windsor jetzt zu besuchen — oder nicht. De« Kaiser« äußerst klare und starke Politik ruht unsere« Erachten« so fest in sich selber und ist allen maßgebenden Stellen so wohl bekannt, daß die Hoffnung, mit seiner erlauchten Person Demonstration-Politik treiben zu können, unfruchtbar bleibt und aus die praktischen Verhältnisse keinen Einfluß gewinnt. Vorau«- gesctzt, die britische Presse enthielte sich der Mühe, einen Besuch des Kaiser», wenn er beschlossen ist, ander« aufzufassen, al« er gemeint sein kann, so bliebe da« .Bewußtsein der Völker" in seiner Ruhe, und würde diese ganze .Frage", wenn wir nicht irren, zu dem Programm der höfischen Beziehungen zurückkehren." — England. Die gesammtc englische Presse bespricht die Niederlage bei Ladysmith und ermahnt die Bevölkerung, den Muth nicht sinken zu lassen. Hierbei muß sich die Regier ung eine scharfe Kritik über die so schlecht geleiteten Operationen ge fallen lassen. Der .Daily Croniclc" schreibt: »In Anbetracht de« Scheitern« der Campagne u. der schrecklichen Demüthigung der briti schen Armee durch eine Volk-miliz von Bauern können wir höchsten« noch ein wenig hoffen, daß White in Ladysmith auszuharren ver möge." DaS Reich stehe vor einer Niederlage, vergleichbar nur mit der Uebergabe Burgoyne« im Jahre 1777 an die Farmer der nordamerikanischen Kolonisten. Die Zeit werde kommen, wo da» britische Volk seine Legionen zurückverlangen und von dem Staatsmann, welcher erklärte, der Krieg sei unvermeidlich ge wesen, Auskunft fordern werde, warum die Regierung nicht früher eine überwältigende Uebermacht England« sicherte. — Einen ge radezu bedrohlichen Charakter nimmt die öffentliche Meinung in Irland an, wo man ja von vornherein mit den Buren sympathi- sirte. Der Dubliner .Evening Telegraph" schreibt: .Der große Bramarbas al« Triumphator ist kein liebliche» Schauspiel, aber geprügelt, ist er der Gipfelpunkt der Schande. In Irland mischt sich die gerechte Freude über den Triumph der Freiheit mit dem Bedauern, daß irische Soldaten die Katastrophe de« Unterdrücker« Iheilten." Der Dubliner .Evening Herald" sagt: .Der Gedanke, daß England Rußland in der Mandschurei oder in Indien wider stehen könne, ist lächerlich nach dem Bekanntwerden von White- Bericht. Wir hatten recht, al« wir prophezeiten, daß die Offen legung der Schwäche England« seine Macht lähmen und sein Prestige vernichten würde." — Auch außerhalb England- Hal dieser Sieg der Buren ein gewaltige« Aufsehen hervorgerufen. Denn wenn der bisherige Verlauf de« Feldzug« auch manche Voraus sagen enttäuscht hat, so ist die Niederlage bei Ladysmith wohl die größte Ueberraschung gewesen, die von den Buren der öffentlichen Meinung bereitet wurde. Haben die Buren hier doch den Be- wci« geliefert, daß sie auch im Stande sind, sich in offener Feld schlacht dem Feinde gegenüber zu halten, und daß ihre Armee dem an militärischer Ausbildung und kriegerischer Schulung bei