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Geschäft«. kille Karte Zublikum »»». täten. IN »»II, K. Sittel, D. Ob. M NN sofort ir. 11. küche. e Flecke. l em ertl>«l. Nachm. »8VN. !Ns will- U8. IN. 4 Uhr Istk. n. m. 4 Uhr l>«IIer. >,118. m. 4 Uhr fik- ittsr. UilN. n. 4 Uhr st» »Iiiikr. ner. n. 4 Uhr st», icksl. W7 n. 4 Uhr it, ««it d. ,«Grad. Amts- M Aiizeikebtlitt für deu Abonnement üerlelj. 1 M. 20 Pf. einschliesil. >e« .Illustr. UnterhaltungSbl.' i. der Humor. Beilage »Seifen» -lasen' in der Expedition, bei msern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. NM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. II« Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 4«. Jahrgang. Ticiislli^ den 3. Oktober L8NS Die von dem König!. Ministerium des Innern angeordnete Wahl eines Abgeordneten zur 2. Kammer der Ständeversammlung im 42. Wahlkreise des platten Landes wird von den erwählten Wahlmännern am Dienstag, den 10. Hktover 1899, von Vormittags v-12 Mr an im Sitzungssaale der hiesigen König!. Amtshauptmannschaft vorgenommen werden. Schwa r z e nberg, am 30. September 1899. Der Wahl-Comillissar für den 42. Wahlkreis des platten Landes. Krug von Nidda, Amtshauptmann. Herr Aerdinand Weinstard Vogel aus Georgenthal ist als Schutzmann und Schulhausmann für hiesigen Ort verpflichtet worden. Der Gemcindcvorstand zu Schönheide. Derjenige Weg, welcher den Bahnhof Schönheide mit dem Hinteren Ortstheil« verbindet und hier beim Hause des Herrn Bäckermeister Dietrich auf die Hauptstrahe ausmündet, wird wegen des stattfindenden Umbaues bis auf Weiteres für den Fährver kehr gesperrt. Der Gcmkindcvorstand zu Schönheide. Am SV. September 1«S8 ist der zweite Termin der diesjährigen Einkommen steuer fällig gewesen. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen achttägigen Frist gegen etwaige Restanten executivisch oorzugehen ist. Die Ortsstcucreinnahmc zu Schönheide. Krieg in Südafrika. Die Hofsmmg, den Ausbruch der Feindseligkeiten in Süd afrika hintangehallen zu sehen, wird man nunmehr wohl endgültig ausgcbcn müssen und wahrscheinlich schon im Lause dieser Woche wird der erste Zusammenstoß zwischen Boern und Engländern an der Grenze von Transvaal und Natal stattfinden. England bricht diesen Krieg gewaltsam vom Zaune, um sich zam Herrn von ganz Südafrika zu machen und zunächst die leiden Boern-Rcpubliken Transvaal und Oranje-Freistaat in die unergründlichen Kolonialtaschen zu stecken. Denn die nicht nur national, sondern „auch sonst sehr" gemischte Minenbevölkcrung Transvaals lebte bis vor zehn Jahren ganz zufrieden unter der sic schützenden Boern - Regierung, welche für die ausblühendc Mnenindustric alles Ihat, war man von der naturgemäß schwer fälligen Boern-Republik rechtmäßig verlangen konnte. Die „Uit- landcr" zogen aus der Minenindustrie einen erheblichen Gewinn und zahlten sehr mäßige Abgaben. Boern und Uitlander lebten in Frieden und Freundschaft — da begann die Verhetzung der letzteren durch die im RhodeS- schcn Solde stehende Presse. Er würde hier zu weit führen, auScinanderzusetzen, mit welch unredlichen, gewissenlosen Mitteln das verbrecherische Hctzihstem, welche« die Masse der Uitlander systematisch gegen die Bocrnrcgicrung ausrciztc, von jener Presse durchgeführt wurde. Wir haben ja ein analoge« Beispiel in der systematischen Verhetzung, die ein Theil der englischen Presse seit dem Beginn de« spanisch-amerikanischen Kriege« zwischen Deutsch land und Nordamerika betrieb. Hier glücklicherweise ohne Erfolg, dank der geschickten deutschen Diplomatie, in Afrika aber leider mit großem Erfolg. Künstlich wurde den zufriedenen Uitlandern die Ueberzeugung von ihrem menschenunwürdigen Dasein eingc- impst, bi« sie c« schließlich selbst glaubten. Der Wechsel der Minenbevölkerung, zu der beständig vom Ausland neue, bereit« dem Voruriheil gegen die Boernregierung beseelte Elemente hinzu strömten, begünstigte da« Gedeihen der von der Hetzprcsse ge streuten und sorgfältig gepflegten Saat der Unzufriedenheit. Man machte den „nothleidenden" Uitlandern begreiflich, daß sic gleiche» Recht wie die Boern haben müßten, da sie ja die Steuerzahler mären. Die Uitlander haben die Minenindustrie geschaffen, sie zahlen die wesentlichsten Steuern, aber im Uebrigen haben sie am Lande lein Interesse. Sie sind und werden ihrer Nationalität nach Engländer, Amerikaner, Deutsche :c. sein, aber niemals ihrer Gesinnung nach TranSvaalbürger werden. Da« Gold hat sic in» Land gezogen, da« Gold Hilt sie und mit dem Goldc werden sic wieder da« Land verlaßen. Ihnen würde e« nie einfallen, sür da« neue „Vaterland" einen Tropfen Blut zu vergießen. Eine derartige Bevölkerung hat kein moralische« Recht, in dem lande, in dem sie hospitirt, Slaat«rccht zu verlangen. Sic können nicht mehr verlangen, al« daß sie in dem Lande geschützt und gerecht behandelt werden. Sie haben den Löwenantheil an dem Gewinn, während die Regierung sich mit sehr mäßigen Abgaben begnügt. Die Minenindustrie blüht, die Goldproduktion de« kleinen Transvaal steht weit über der aller anderen Länder, die iedwersällige Bauernrepublik ist bemüht, so gut sic c« kann, die Industrie zu unterstützen, den Uitlandern fehlt jede Ursache zu berechtigter Klage. E« sind auch gar nicht die Uitlander, die der Hetzpresse so am Herzen liegen. Transvaal ist da« goldrcichste Land der Welt, daher allein soll und muß e« englisch werden. Daß e« nicht englisch ist, ist da« Hauplvcrbrechen der Tran«vaalregierung. Die Klagen der Uitlander sind nur ein Vorwand. Wie wenig begründet jene Klagen sind, geht darau« hervor, raß sie im wesentlichen nur von einem Theil der angelsächsischen Uitlander au«gesloßen werden, während ein großer Theil der arbeitenden englischen Minenbevölkerung, sowie nahezu alle Deutschen, Holländer und wahrscheinlich auch Franzosen mit den bestehenden Verhältnissen jedenfall« nicht so unzufrieden sind, daß sie eine Einmischung von seilen England« für berechtigt halten. England steht vor einem Kriege nicht allein mit Transvaal, sondern dem ganzen südafrikanischen Boernthum. Durch die frevelhafte Verhetzung einer habgierigen Partei ist nicht allein künstlich unter den Uitlandern ein unnatürlicher Haß gegen die Bocrnrepublik großgezogen, sondern auch die englische Regierung and die öffentliche Meinung in England derartig geblendet worden, >aß sie sich von einer kleinen, aber mächtigen Gelbpartei, deren Leele Eecil Rhode« ist, zu einem gänzlich unnöthigen, ja ver ¬ brecherischen Krieg gegen die Boern hat drängen lassen. ES ist ganz richtig, wie Herr Poultn.y Bigelow sagt, daß sich an den Boernkrieg ein Kasfernkrieg ««schließen kann, der von den fürchter lichsten Folgen sein muß. Um so verdammung-würdiger ist daher ein solcher, durch künstliche Verhetzung hcrbeigeführter Krieg. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser ließ, wie au« Danzig bekannt wird, vor der Jnspizirung de« au« Ostasien zurückgekehrtcn Panzerkreuzer« „Kaiser" die Besatzung an Deck antrctcn und sagte in einer Ansprache: „Ich habe da« Schiff hierher befohlen, um Euch persönlich Meinen Kaiserlichen Dank auszusprechen für Euer Verhalten bei der Einnahme von Kiautschou. Besonderen Dank und Anerkennung verdient auch da« Vorgehen de« Admiral« von Diederich» vor Manila." — Hamburg, 30. September. Der König und die Königin von Sachsen sind heute Nachmittag kurz vor 6 Uhr nebst großem Gefolge auf dem hiesigen Dammthorbahnhof cinge- troffen und vom sächsischen Konsul Frege nebst Gemahlin em pfangen worden. Die hohen Herrschaften begaben sich vom Bahn hof nach dem Hotel de l'Europe. Da der Aufenthalt de« Königs paare«, welche« sich bekanntlich zu einer Probefahrt mit dem neu gebauten Llohddampfer „König Albert" von hier nach Bremen begiebt, rein privaten Charakter trägt, fand keinerlei offizieller Empfang statt. Die Wciterfahrt nach Bremen erfolgt am Montag. — Oesterrcich-Ugarn. Die österreichische Minister krisis scheint nunmehr endlich beendet zu sein. Nachdem Fürst Liechtenstein auf die sür ihn unausführbare Aufgabe verzichtet hat, hatte der Kaiser noch vor seiner Abreise nach Berndorf eine Konferenz mit dem früheren Minister und jetzigen Präsidenten de» obersten Rechnungshofes, Frhrn. v. Gautsch, konserirte am Donnerstag mit Vertretern der Gruppen der Rechten und berief sodann am Freitag den Statthalter von Steiermark, Grasen Clarh, den srüheren Handelsminister von Koerber, und die Ab geordneten Funke, Perchelt, Hochenburger und Lueger al« Vertreter der deutschen Gruppen zu einer Besprechung. Wie da« „Wiener Fremdenblatt" mittheilt, gewannen die genannten deutschen Ab geordneten den Eindruck, daß die Aushebung der Sprachenver ordnungen unmittelbar bevorstehe. „Sie verließen den Audienz- saal höchst erfreut über den ihnen gewordenen huldreichen Em pfang, frei von Besorgnissen über jede weitere Entwickelung." Der Zweck de« Empfange« der zum Kaiser berufenen Abgeord neten erhellt nach einer Meldung der „N. Fr. Pr." au« den Mittheilungcn der Abgeordneten der Rechten, welche am Donners tag empfangen wurden. Der Monarch legte diesen die Nolhwen- digkcit nahe, im allseitigen Interesse die FunktionSsähigkeit de« Abgeordnetenhause» wieder herzustcllen und zu diesem Behufe einen Schritt de» Entgegenkommen» gegenüber den Deutschen zu machen, der die Aufgabe de« Ministerium« sein wird. Der Kaiser sprach ferner die Erwartung au«, daß alle Parteien dem Ministerium diese Aufgabe ermöglichen u. au« Patriotismus ihren Parteistandpunkt dem großen allgemeinen Interesse unterordnen würden. Die Wiener Abendblätter vom Freitag bezeichnen ein- müthig die Bildung eine« Beamtenministerium« al« sicher gestellt, und zwar höchst wahrscheinlich mit dem Statthalter von Steier mark Grasen Clarh al« Präsidenten. — So wäre denn durch da« persönliche Eingreifen de« Kaiser« Franz Joseph die mini sterielle und wohl auch die parlamentarische Krisi» zunächst be seitigt und e« hat sich wieder einmal bewahrheitet, daß der Kaiser mit seiner persönlichen Autorität der festeste Punkt im österreich ischen StaatSorganiSmu» ist. Hoffentlich erweist sich Graf Clarh- Aldringen, der, wenngleich nur einige Monate, auf dem Grazer Statthallerposten mitten in den dort sehr hochgehendcn Wogen der nationalen Gegensätze gestanden, seiner Aufgabe gewachten. — Italien. Da« Gerücht, Italien beabsichtige auf jede« Vorgehen in China zu verzichten, ist falsch. Italien beharrt fest bei dem im Parlament dargelcgten Programm, die kommerzielle und industrielle Ausdehnung Italien« in China zu fördern. Die italienische Regierung hegt da» feste Vertrauen, daß China den Interessen Italien« volle Berücksichtigung zu Theil werden lassen wird. Die italienischen Seestreilkräfte in China sind durch die Panzer „Liguria" und „Carlo Alberto" verstärkt worden. — England. London, 30. Septbr. Au« den heute Morgen vorliegenden Preßäußerungen über den gestrigen Kabinet«- rath ist allein ein Leitartikel de« „Standard" hervorzuheben, der auf authentische Informationen durch da« Auswärtige Amt zurück zuführen sein dürfte. E« heißt darin: die Depesche, welche die im gestrigen Kabinet-rath beschlossenen endgültigen Forderungen Englands enthält, ist noch nicht endgültig aufgesetzt. Da» Publi kum möge sich davor hüten, vorzeitigen Ankündigungen ihre« In halt« Glauben zu schenken. Die Details der RegicrungSvorschläge können sogar noch eine Aenderung erfahren. Jedenfall« aber wird die Note kurz und bestimmt lauten und die Transvaal regierung, der sie in wenigen Tagen zugchen wird, darüber nicht in Zweifel lassen, daß sie da« letzte Wort Englands bildet, obwohl sie die Form eine« Ultimatum« nicht haben wird. Eine weitere, diesmal endgültige Ablehnung wird da« Feld zu kriegerischem Vorgehen frei machen. Daß e« ander« kommen wird, halten wir angesichts der bisherigen trotzigen Haltung beider Buren staaten sür im höchsten Grade unwahrscheinlich. — London, 30. Septbr. Au« Prctoria wird allgemeine Mobilmachung der Burghcr gemeldet. Man erwartet in hiesigen amtlichen Kreisen jeden Augenblick da» Eintreffen der Nachricht, daß die Buren die Feindseligkeiten. eröffnet haben. Angesicht» de« ungenügenden Zustande« der englischen Vorberei tungen wird namentlich befürchtet, daß die Buren die Eisenbahn linien in Natal zerstören werden; bezeichnend sür den Grad, welchen die Spannung hier erreicht hat, ist, daß saft sämmtliche Beamte de» Kolonialamte« Order erhalten haben, heute über Nacht auf ihren Dienstposten zu bleiben. — Südafrika. Die Lage wird mit jedem Tage bedroh licher. Die Truppenmacht Transvaal« ist in vollem Auf marsch begriffen, dessen HauptkonzentrationSpunkt BoikSrust nahe der Grenze von Natal, einige zwanzig Kilometer vor Wakkerstroom, an der Eisenbahn gelegen. Natal wird bei einem Kriege wie 1881 da« wichtigste Operationsfeld abgebcn. In jener nördlichsten Ecke von Natal, wo die Drakensberge mit dem Randgebirgc zu- sammcnstoßen, liegt der au« dem UnabhängigkeitSkampse der Buren gegen England bekannte Majubaberg. Hier erlitten die Engländer 1881 die entscheidende 'Niederlage, welche sie bestimmte, mit den Buren Frieden zu machen. An der gleichen Stelle dürfte auch dieser Mal der erste Zusammenstoß erfolgen, sei c« daß die Ini tiative von England nach Eintreffen der erforderlichen Verstärk ungen ergriffen wird, sei c«, daß die Buren, den militärischen Borthcil der rascheren Bereitschaft ausnützend, einen Vorstoß gegen Natal unternehmen. Wie gespannt die Situation ist, er- giebt sich au« einem Telegramm au« Pretoria, 29. Septbr., welche» besagt: „Hier ist man eifrig mit der Absendung der Bürger und der Artillerie beschäftigt; 26 Züge find schon nach Volk«rust abgegangen. Der Generalkommandant Joubert wird sich morgen nach BolkSrust begeben. Der Volk-raad hat beschlossen, daß diejenigen Ausländer, welche jetzt mit den Buren gemeinsame Sache machen, nach dem Kriege da« »olle Wahlrecht erhalten sollen. Ein. deutsche« Freiwilligenkorp» von 300 Mann ist nach VolkSrust abgcgangen; ein holländische« Freiwilligenkorp« geht Montag ab. Mehrere Regierung-departement«, mit Einschluß de» Hohen Gerichtshof« werden morgen geschlossen; c« wird dann sofort da« Krieg-recht proklamirt und der postalische Verkehr mit dem Ausland eingestellt werden. Heute Nachmittag wurde eine gemeinsame Sitzung der beiden Raad« abgehalten." Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 2. Oktober. Der Werth de« Waaren- export« durch die hiesige amerikanische Consular-Agentur nach den Vereinigten Staaten beziffert sich für da« dritte Quartal 1899 auf 1,119,533,1» Mark. In demselben Zeitraum 1898 betrug die Ausfuhr 708,6 >!,«, Mark. Demnach hat die Aus fuhr um 410,921,5- Mark zugenommcn. Die Zunahme de« Export« besteht hauptsächlich in Handschuhen, Strumpf- und verschiedenen anderen Maaren. Dagegen sind Posamenten um 27,100,i, Mark zurückgegangen. — Eibenstock. Von der hiesigen Schutzmannschast wurde am vergangenen Mittwoch ein gewisser W. au« Auerbach ange halten, welcher sich innerhalb eine« Jahre« durch Vorlegung einer Liste bei größeren Firmen ic. einen Betrag von 1328 M. zusammengebettelt hat. — Dre«dcn, 30. September. Die Königliche General- Direktion der Sächsischen Staatseisenbahnen theilt mit: Die Nachricht der „Schlesischen Ztg.", wonach König Albert von Sachsen beim Passiren eine« Bahnüberganges der Eisenberg- Moritzburger Sekundärbahn in ernster Leben«gefahr geschwebt haben soll, ist erfunden und unwahr.