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- Erscheinungsdatum
- 1899-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189903233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18990323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18990323
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1899
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Monat
1899-03
- Tag 1899-03-23
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Monat
1899-03
-
Jahr
1899
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bildet Jerusalem heule einen Sammelplatz aller Konfessionen, von denen die protestantische in jenen Tagen die Augen der Welt durch die Einweihung ihrer neuen Erlöserkirche, in Anwesenheit Er. Majestät de« deutschen Kaiser« vollzogen, aus sich zog. Bon Palästina au« wurde noch Egypten, von dessen alter Pharaonen- herrlichkeit noch heute die Pyramiden zeugen und da» zur Zeit noch unter der Knechtschaft der Engländer seufzt, besucht. Dann kehrte da« Schiff von Alexandrien nach Genua zurück. Zum Schluffe theiltc der Herr Vortragende seine Eindrücke in landschaft liche, politische und religiöse. Wa« die ersteren anlangt, bemerkte er, alle« Herrliche, wa« er im Süden und Osten gesehen, habe die Schönheit unsere« Erzgebirge« nicht übertroffen. Politisch scheine ihm, bei der Unfähigkeit der orientalischen Völker, sich selbst zu helfen, für die deutsche Politik die Aufgabe vorzuliegcn, im Einvernehmen mit der Türkei den deutschen Einfluß im Orient zu stärken. So wenig die Stätten der heiligen Geschichte, die größlentheil« Schauplätze konfessioneller Streitigkeiten sind, dem religiösen Gemüthe Erbauung bieten, so gewaltig tritt dem pro testantischen Christen beim Anblicke de« sittlich-religiösen Elendes im Oriente die Aufgabe vor die Seele, in christlicher Liebe für seine orientalischen Brüder und Schwestern zu arbeiten. Mi« gespanntester Aufmerksamkeit folgte die Zuhörerschaft dem Vor trage, den sie am Schlüsse mit reichem Beifall lohnte. In außer ordentlich liebenswürdiger Weise hatte der Kirchenchor unter der vortrefflichen Leitung seine« Dirigenten, de« Hrn. Cantor Vier tel sich bereit finden lassen, den Abend durch Gesänge zu ver schönen. Die u cnpolln-Darbiclungen legten wiederum glänzende« Zeugniß für die Leistungsfähigkeit de« Chore» ab. Alle Beihci- ligtcn wissen dem Herrn Vortragenden sowie dem Kirchenchor reichen Dank. — Eibenstock. Wir erlauben un«, alle Leser auf da« Concert zum Besten de« Prämienfonds der hiesigen Han delsschule auch von diesem Orte au« ganz besonders aufmcrk- sam zu machen. Fremden Concertgebcrn haben unsere Einwohner säst regelmäßig durch sehr guten Besuch Freude bereitet u. ihnen zu glänzenden Einnahmen verholfen. Da« geplante Concer«, da« wegen seiner großen Gediegenheit sich weit über die gleichen Veranstaltungen erhebt, die un« sonst geboten werden, läßt aber nicht nur den vollen Ertrag im Orte, sondern überreicht ihn einer wohlthätigen Veranstaltung. Ferner gelangen in diesem fein sinnige, herrliche Kompositionen unserer berühmtesten Meister der Tonkunst zu Gehör, so sei erinnert an da« berühmte Violin Con cert von Mendelssohn und an da« Klavierconcert von Hummel, da« zu den schwierigsten zählt, wa« für Klavier geschrieben wor den ist. Endlich ist durch da« bevorstehende Concert Jedem noch einmal Gelegenheit geboten, einen ausgezeichneten Klavierspieler zu hören. Herr Kotte, der un« schon oft durch sein gewandter Spiel erfreute, verläßt leider zu Ostern unseren Ort. E« ist sehr schade, daß auch hierdurch wieder eine unersetzliche Lücke in der Reihe derjenigen entsteht, die gern zur Unterstützung einer guten Sache ihre Kräfte in bereitwilligster und uneigennützigster Weise zur Verfügung stellen. Wer also Freund guter, gehalt voller Musik ist und zugleich gemeinnützig wirken will, mag nicht versäumen, da« Concert zu besuchen. — Leipzig, iS. März. Ein gräßlicher Unglücksfall hat sich gestern Abend in der Wohnung de« Schaffners Emil Zeißler in der Mariannenstraße Nr. 6l in Neustadt zugetragen. Die Ehefrau Zeißler« hatte in der Küchenmaschine Feuer unter halten, um Plättstähle heiß zu machen, während sie selbst in der Wohnstube mit Plätten beschäftigt war. Die Zeißlerschen Kinder, drei Knaben im Alter von 7, 5 und 3 Jahren, hatten sich unter dessen in der Küche ausgehalten und dabei hat nach Aussage de» ö jährigen Knaben der ältere Bruder Petroleum au« einer Blech kanne in da« Feuer gegossen, damit e« hat recht warm werden sollen. Hierbei ist die Blcchkanne explodirt und da« brennende Petroleum auf die Kleider der Kinder gespritzt, die sofort in Brand aericthen. Auf da« Geschrei der Kinder ist deren Mutier sofort hinzugeeilt, hat die Kinder zu Boden geworfen und da« Feuer durch übergeworfene Kleidungsstücke erstickt. Während der 5 jähr. Knabe mit leichten Brandwunden davonkam, hatten sein ältester und sein jüngster Bruder schwere Verletzungen erlitten, sodaß sie beide in« Krankenhau« geschafft werden mußten, wo sie bald nach ihrer Aufnahme starben. — Plauen i. V. Die Abtheilung für Arbeitsvermittelung der hiesigen Ortsgruppe de« Alldeutschen Verband« erläßt unter dem Motto .Gedenke, daß du ein Deutscher bist!' folgende Bitte an die Arbeitgeber im Baugewerbe: Die Zeit der Ein stellung der Arbeiter rückt näher. Daher erlauben wir un» wiederum, Sie recht herzlich und dringend zu bitten, soweit der Bedarf an Arbeitern durch Einheimische nicht gedeckt werden kann, nur Ausländer deutschen Stamme« anzuwcrben. Die Czechen, Polen usw. wirlhschastlich zu unterstützen, ist einem deut schen Manne heute unmöglich; diese Nationen sind zur Zeit unsere« Deutschthum« ärgste Feinde. Die slavische Gefahr droht auch un«. Sie abzuwchren, da« muß da» Bestreben eine« jeden deutschen Manne« sein. Wir sprechen unsere Bitte um so dringen der au«, weil im Vorjahre immer noch einige Arbeitgeber Deutsch feinde beschäftigt haben, während deutschvölkische Arbeiter vergeb lich auf Arbeit hofften. Damit die Herren Arbeitgeber deutsche Bauarbeiter au« Oesterreich erlangen können, halten wir mit den zuständigen Stellen in Oesterreich enge Fühlung. Wir erbieten un», alle Gesuche zur Erlangung von deutschen Bauarbeitern unverzüglich in geeigneter Weise zur Kenntniß der erwähnten Nachweisestellen in Oesterreich zu bringen. — Buchholz, 19. März. In eine recht bedrängte Lage kam vor einiger Zeit der hiesige Rathsvollstreckungsbeamte, al« er sich in Ausführung seine« Berufe« in die Wohnung eine« säumigen Schuldner« begab. Da letzterer dem Beamten drohend entgegentrat, wobei er ihm auch eine Pistole vor die Brust hielt, mußte der Beamte unverrichteter Sache fortgehen. Der Schuldner wurde vom Schöffengericht Annaberg wegen Vergehen« gegen die StaalSgewalt und Bedrohung mit einer Waffe mit 6 Wochen Gesängniß bestraft und zur Tragung der Kosten verurtheilt. — Reichenbach i. V., 20. März. Al« ein Familienvater von sehr zweifelhaftem Werthc hat sich ein hiesiger Fabrikarbeiter erwiesen. Derselbe stahl seinen beiden Stiefsöhnen die goldenen Uhren, die jene von ihrem in Amerika lebenden Vater geschenkt erhalten halten, desgleichen seiner Ehefrau eine Baarschast von ca. 30 M. und rückte dann heimlich ab. Hinter einer am Bürgerholz gelegenen Scheune wechselte der Mensch noch seine Kleidung, indem er ein ziemlich neue« Habit anlegte und die vorher getragene Alltagskleidung an Ort und Stelle liegen ließ, die dann später ausgefunden wurde. — Bischofswerda. Da« hiesige Schützenhau« ist am Sonntag in den frühen Morgenstunden fast gänzlich niekergebrannt. Acht Schlauchleitungen suchten da« Feuer vergeben« zu bewältigen. Die Einrichtung ist zum größten Theil verbrannt; dergleichen die Akten der Schützengesellschast, welche, al« die ältesten der Stadt, von hohem Werihe waren. — Au« dem Vogtlande, 19. März. Die diesjährige Schnecschmelzc Hal weder den Quellen und Bächen, noch dem Grundwasserstande irgendwie aufgeholfen, sodaß, wenn un« ein trockene« Frühjahr und ein heißer Sommer beschieden sein sollten, in Städten und Dörfern Heuer jedenfall« empfindlicher Trink wassermangel eintritt. Die Städte Schöneck und Oel«nitz be schleunigen mit Rücksicht auf diesen vorau-sichtlichen Uebelstand die Herstellung einer zweiten Wasserleitung. — Au« dem Vogtlande, 20. März. Die Maul- und Klauenseuche beherrscht zur Zeit fast da« ganze obere Vogt land. So werden au« Auerbach, Falkenstein, Treuen, Oelsnitz, Klingenthal usw. Seuchenfälle gemeldet. — Offiziell wird anerkannt, daß sich in letzter Zeit nament lich auf Bahnstrecken, wo die Bahnsteigsperre eingesührt ist, die Fälle mehren, in denen Reisende die Züge ohne gültigen Fahrtausweis unter Zuhilfenahme von Bahnsteigkarten zu be nutzen versuchen oder auch in einer höheren Wagcnklasse, al« zu der sie nach der Fahrkarte berechtigt sind, Platz nehmen. Die sächsische StaatSbahnverwaltung hat daher jetzt ihre Organe an gewiesen, in solchen Fällcn nicht nur den verwirkten Strafbetrag s mindesten« v Mk.) einzuheben, sondern auch Namen, Stand und Wohnort der betreffenden Reisenden so fcstzustellen, daß gerichtliche Verfolgung möglich wird. Die zweckmäßigr Düngung zu Hafer und Gerste. Bon unfern sämmllichen Halmfrüchten wird der Hafer am stiefmütterlichsten behandelt; trotzdem er schon an und für sich mit den von Natur ärmeren Bodenklassen vorlieb nimmt, ist seine Stellung in der Fruchtfolge für gewöhnlich in dem sogenannten abtragenden Schlag, d. h. von der Düngung möglichst weit ent fernt. Daran« erklärt sich auch die anerkannte Dankbarkeit de« Hafer« für die Düngung. Die Gerste dagegen folgt meisten« einer mit Stallmist gedüngten Vorfrucht; auch hinsichtlich der Beschaffenheit te« Boden» wird ihren Ansprüchen mehr Rechnung getragen al« beim Hafer. Trotz dieser bevorzugten Stellung stellt jedoeb die Gerste, da sic ein geringere« Aufnahmevermögen für die Pflanzennährsteffe besitzt al« der Hafer, die gleichen, ja, wenn e« sich um die Erzielung einer guten Braugerste handelt, noch höhere Ansprüche an eine rationelle Düngung al« der Hafer. Zu einer solchen bedarf e« in gleicher Weise der Zufuhr von PhoSphvrsäure, Kali und Stickstoff. Die phttSPhsrsimre wird zu den Sommerhatmsrüchten am besten und btlligsten im Thomas mehl gegeben; fall« die Ralizuftthr im Herbst oder Winter durch Ausstreuen de» Kainil« unterlassen worden ist, so wendet man im Friibjahr zweckmäßig die neuen Kalisalze, insbesondere da» 40 prozcniigk Lali-Äüngcsal) an, in welchem bei weiten Entfern ungen va« Kali billiger als im Kainil erhältlick» ist. Zur Stick- koffdüliglltig eignet sich am besten der Lhilisalzttler, dessen Stick- steffgehalt eine sofort von den Pflanzen aufnehmbare Form hat. Wa« die Zeit der Verwendung anbetrifft, so kann da» Thomas mehl und da» 40pro,entige Kalidüngesalz, ohne eine Einbuße an deren Wirksamkeit befürchten zu brauchen, noch gleichzeitig mit dem Saatkorn dem Boden einverleibt werden. Doch ist e« be quemer au« wirihschastlichen Gründen und im Interesse einer gleichmäßigen Bertheilung in der Erde, wenn da» Thomasmehl und da« 40pro,einige Kalisalz schon einige Zeit vorher ausgeslreut wird. Den Chilisalpeter theilt man in mehrere Gaben, deren erstere bei der Saat auSgestreut wird, während die übrigen al« Kopsdüngung in Zwischenräumen von einigen Wochen folgen. Al» mittlere Düngung pro Morgen rechnet man zu Hafer etwa 3 Llr. Thomasmehl, 3 Ltr. Lainit oder l Ttr. 4üprozentige» Lalidüngesalz und '/«-!'/«Ttr. Lhilisalpcter, während man zu Ker sie neben der vorstehenden Kaltphosphaidüngung gewöhnlich nicht über l Clr. Chilisalpeter hinausgeht. Dient jedoch die Sommerung al« Deckfrucht für Futterpflanzen (Klee, Luzerne usw.), so erhöht man die ThomaSmehlzugade zweckmäßig auf 4 Clr. und ebenso im gleichen Verhältnis die Kalidüngung. Ju ,'iner der nächsten Nummern werden wir einige Ergeb nisse von Düngungsversuchcn bringen, welche die Zweckmäßigkeit der empfohlenen Düngung zeigen. Des alten Wilderers letzter Hang. .Gehe heute nicht in den Wald, lieber Vater.' .Weshalb?' .Die Förster lauern Dir auf.' .Da« machen sie schon fünfzig Jahre.' .Dein Körper ist den Straoazen nicht mehr gewachsen.' .Oho, mit den Grünröcken nehme ich es noch immer aus.' .Ein gewisser, unruhiges Gefühl, eine bange Ahnung sagt mir, daß Dir etwas wideifahren wird. In meiner seelischen Er regung, die sich nicht meistern läßt, sah ich Dich vergangene Nacht im Todlenhemde mit durchschossener Brust.' .Träume sind Schäume. Verschone mich mit Deinem Aber glauben.' »Du wirst Dich entsinnen, al« vor fünf Jahren Fritz im Manöver verunglückte, erging es mir ebenso. Ich lasse mir den Glauben nicht nehmen, daß es Ahnungen im Menschenleben giebt, die kommende Ereignisse ankündigcn.' »Papperlappap! Alte« thörichte« Kind, wann wirst Du au« Deinem Träumeileben herau»irelen?' Zärtlich strich der Alte den weichen Scheitel seine« Kinde«. .Gelt, Väterchen, Du gehst heute nicht. Erweise mir diese» eine Mal die Liede und bleibe zurück.' Die weiche Regung de« Vater« war schncll »erflogen. .MaLe keine Umstände. E« geht nicht. Welche« Datum haben wir?' »Den b. September.' .Sonderbar, höchst sonderbar! Der 5. September, mein Ehrentag! Ver sünszig Jahren wollte mich Deine Großmutter auch nicht miigehen lasten und ich schoß an dem Tage meinen ersten Bock. Dein Großvater war stolz aus diese Leistung. Seit dem sind ihm Tausende gefolgt. Mancher Schrotschuß hat auch meine Haut gekitzelt. Pah, diese halddlinben Grünröcke.' »Sie sind jung uno Dir an Gewandtheit de« Körper« über legen.' »Was, tausend? — Soll ich,' — die robuste Gestalt reckte sich empor, — .mit sünsunbsechzig Jahren weniger werth sein al» ein fünfzehnjähriger Junge?' .Oft spielt der Zufall döse» Spiel. Sei gut, Väterchen, bleibe zn Hause.' »Quäle mich nicht, Anna. Ich habe dem Händler verspro chen, morgen einen Bock zu liefern. Reiche den Stock!' .Da« unselige Gewerbe! Mein Gott, wie wird da« enden, mir ist heute so dang». Wenn Du e« wenigsten« nöihig hättest.' .Da« verstehst Du nicht, Kind. E« steckt im Blut. Adieu!' Mit gerungenen Händen und Ihränenden Augen blickte die Tochter dem sich entfernenden Wilderer nach. Sie sah in ihm nicht den mit dem Gesetze auf Kriegsfuß stehenden Verbrecher, sondern den geliebten Vater. Ob er noch einmal lebend Wiederkehr»» wird? » » ' »Haben Sie ihn gesehen, Herr Förster?' .Ja, hier betrat er den Wald.' »Ob er an dieser Stelle zurückkehren wird?' »Sind Sie närrisch, Kollege? Schwerlich, der Kerl ist z» gerissen.' »Wohin wenden wir un«?' »Gehen Sie recht«. Ich will den Steig zur Schlangenwiese absuchen.' »Nero, hierher. Wa« hat die Bestie?' Ein langgezogene« Knurren de« Hunde« ließ sich vernehmen. Einmal, zweimal schlug er an. »Aha, mir scheint, wir haben die richtige Fährte.' Vor einem dichten Sumpfgestrüpp stand der Hund. »Frische Fußspuren — kein Zweifel, er ist hier gewesen. Wa« ist da«?' Unter einer hohen Baumwurzel standen ein Paar Stiesel. Daneben lagen ein Ledersutteral für eine kurze Büchse und ein Krückstock. In einem Lcinenlappen steckten Oelflaschc und Putz zeug, wie e« der Jäger benutzt. Ein kurzer Pfiff ertönte. »Hierher, Kollege! Wa« sagen Sie zu der Bescheerung?' .Prächtig! Die ganze Garnitur!' Der junge Jäger lachte. .Der alte Sünder! Diesmal soll er un« nicht entwischen. Hier lastet un« Hütten bauen.' »Natürlich! Untersuchen Sie die Spuren. Ich will Nero nach Hause bringen. Er könnte un» verrathen. In einer Stunde bin ich da. Ich schätze, so lange haben wir Zeit.' »Wfindesten«! Vor 7 Uhr 30 Minuten wird er kaum zurück kommen.' »Bi« dahin Lebewohl. Viel Vergnügen.' Der alte Herr schmunzelte. .Danke! Vielleicht lassen Sie mir den Tabaksbeutel?' »Bitte!' » * * Sobald die Sonne hinter den Gipfeln der Bäume verschwin det, ist im Walde de« Tage« Macht gebrochen. Die Dämmerung beginnt sehr früh, hält dafür aber um so länger an. Da« Auge de« Jäger« ist daran gewöhnt. E« verliert selbst in dieser Tages zeit nicht« von seiner Sicherheit. E« ist diese« ein Stück Katzen natur, die dem Stadtbewohner abgeht. In Schußweite de« Verstecke«, so daß sie einander im Auge behielten, nahmen die beiden Forstbeamten gedickte Stellung. Aufmerksam spähten die Augen in der Richtung, au« der, nach der Untersuchung zu schließen, der Wilddieb bestimmt kommen mußte. Raffelnde« Laub deutete sein Nahen an. Er keuchte unter der Last eine» Rehe«. »Halt! Den Bock herunter — die Arme hoch — oder ich gebe Feuer!' Im Nu lag der Bock am Boden, die Bücbse an der Wange, der Lauf in der Richtung, au« dem die Stimme erscholl. Ein Blitz — ein Knall au« entgegengesetzter Richtung — zerschmettert fiel der linke Arm de« Wilderer« herab. Die Lad ung de« einen Rohre« seiner Büchse prasselte in die Erde. »Ergebt Euch!' Fest faßte der gesunde rechte Arm die Büchse. Der Lauf warf sich herum, dem zweiten Feinde entgegen. Da krachte da« Gewehr de» Förster«. Hoch warf der Wilddieb den rechten Arm in die Luft. Die schußsichere Büchse entglitt der Hand. Ein paar Schritte taumelte er. Dann brach er zusammen. Behutsam betteten die Beamten den Verwundeten in« Gra«. Die Kugel hatte die Bru!l durchquert. ,E« ist au«, Herr Förster. Sie haben zu gut getroffen. Viele Hunde sind de« Hasen Tod. Bei Gott, Förster, Sie hätten heute da« letzte Brod gegessen, wären Sie mir allein gegenüber getreten.' »Kann ich Ihnen eine Erleichterung verschaffen?' »Bemühen Sie sich nicht, Förster. E» geht zu Ende. O, meine Brust'. Der Verwundete stöhnte entsetzlich. »Haben Sie nicht« an Ihre Tochter zu bestellen?' »Wollen Sie Anna grüßen? Sic ist gut, brav! Fünfzig Jahre — sind — e« her, — da — schoß ich meinen — ersten Bock, — heute den letzten. — 5. September — ade — Wald — lebe — wohl — An ' Ein Zittern durchlief den Körper. Noch ein Seufzer hob die Brust. Die Glieder streckten sich. Die Augen wurden starr. Erschüttert standen die Beamten an der Leiche de» gefähr lichen Gegner«. »Gott sei seiner Seele gnädig,' murmelten die Lippen de alten Förster«. Gerechtigkeit siegt. Original-Roman von Gustav Lange. (7. Fortsetzung.) »Geb' da« Glück, lieber Kollege, daß man un« kein Schnipp chen schlägt und während wir hier stehen und bald die Knochen erfrieren, nicht an einer anderen Stelle die Halunken unbehelligt über die Grenze kommen, un« aurlachcnd. Gut hätten wir wohl auch daran gcihan, Verstärkung von der Zollstation heranzuziehen, wer weiß, wa« passiren kann, ihrer zwei für eine solche Ueber- rumpelung sind zu wenig.' »Seid ohne Bangen, wir werden schon fertig werden,' suchte der Acltere, in dessen Adern da- Blut offenbar feuriger rollte, seinen etwa« bedächtigen, fast zaghaften Kollegen anzufeuern. »Wir haben in jeder Büchse einen Schuß, werden zwei Mann sofort kampfunfähig, wenn sic sich zur Wehr setzen, und nun noch da« Bajonett — H-rr Gott, da müßt'« nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn wir nicht fertig würden.' »Immer der alte Draufgänger — aber nicht jede Kugel, die gegossen wird, trifft. Nun, ich werde auch meinen Mann stellen, komme e« da, wie e« wolle, wir thun unsere Schuldigkeit.' »Recht so, so will ich e« hören! Hier nehmt einen kräftigen Schluck — e« ist doch verteufelt kalt -- ich wünsch', der Tanz möcht bald beginnen." Eine wciibauchigc Korbflasche machte die Runde bei den beiden Grenzern und jeder leistete sich einen kräftigen Schluck, können'« wahrlich auch vertragen. Trotz der dicken Wintermäntel, in die sie gehüllt sind, und der extra warmen Fußbekleidung macht sich die Kälte doch empfindlich bemerkbar. Sie sind zwar abgehärtet durch den aufreibenden Grenzdienst, aber die Aufgabe, die ihnen für heute Abend zugesallen, stellt doch große Anforder ungen an sie, also kann eine innerliche Erwärmung, wie sie der kräftige Kirschgeist bewirkt, nur dienlich stin. Schaurig heult der Bcrgwind im Geschröff und treibt den Flugichnee zusammen. Um sich dagegen etwa« zu schützen, treten die Grenzer hinter einige mann-hohe, mit Schnee beladene Fichten, wobei sie aber wieder bi« über die Kniee in den Schnee ein ¬ sinken. i mit dem Sturme« abgebroch weilen u aus dies: doch, das dieben m »W und ab? fror. .! Fleck stel .Bi nicht«, sie schickt schäften jenigen machen, nur so i wir könr mit den hier her: laufen; ! ich kenn: mit gute: Zm die Korl hatte dii Tropfen al« die welches Sii und äug Schutz t So war, er des Wez näherten heftige l Tritte b wurde u Schnee Grenzer zu nehl Säge ui von Hoi Wl schreiten auf ihre punkt w .T seinem i lassen, l ,E hegt Jh durchkon »R doch da! hohe G Gefahr Di weiter j entfernt genauer ungspu: von ein schluckst' nach de Di wilde G Eu wider v »S der älte weit sei W Stunde den Gr höchste verlaufe Leben v auf Ml Fällen rathen hinreiß« wilde, > Schutze von Oi zu schm Bayern sichert Schluck wieder trotz de vollen ! 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