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Konkursverfahren. Ueber das Bcrmögen des Bäckermeisters <»rl in Eibenstock wird heule am 15. März 189!), Vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Justizrath Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSforderunaen sind bis zum 18. Mai 1888 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung Uber die Wahl eines anderen Verwalters, soivie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 12V der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände aus dm 13. April 1899, Vormittags 10 Mr und zur Prüfung der angemcldeten Forderungen auf den 15. Juni 1899, Vormittags 11 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegcben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 15. April 1888 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Kttnnr W>l«ckr1«,d. Wasserzins betreffend. Nachdem die Einschätzung zum Wasserzinse auf die Jahre 1899 bis mit 1901 der jenigen Hausgrundstücke, deren Besitzer das Wasser nicht durch Wassermesser entnehmen, erfolgt ist, liegt das hierüber ausgestellte Kataster gemäß 8 4 Ziffer 3 des Regulativs, die Hochdruckwasscrleitung der Stadt Eibenstock betr., vom 12. August 1895 von heute ab bis zum 23. dieses Monats zur Einsicht der Grundstücksbesitzer in der Stadtkasse aus. Etwaige Beschwerden gegen die Schätzung sind bei deren Verlust innerhalb dieser Frist unter gehöriger Begründung an unterzeichneter Stelle schriftlich anzubringen. Eibenstock, den 9. März 1899. Der Rath der Stadt. Htft«. Bg^ Zwanqsillmnlg für das Bäcker- u. Conditorhaudwerk betr. Von der Bäckerinnung in Eibenstock ist beantragt worden, anzuordnen, daß innerhalb des Bezirks der Stadt Eibenstock und der Landgemeinden Blauen thal, Carlsfeld, Hundshübel, Mnldenhammer, Retdhardtsthal, «««Heide, Vberftützengrün, Schönheide, SchSnheiderhammer, Sosa, Unterstühengrün, Wildenthal und Wolfsarün sämmtliche Gewerbetreibenden, welche das Backer- und Eonditorhandwerk ausüben, der neu zu errichtenden Bäcker- und lkonditor-Innnng angehören müssen. Von der Kreishauptmannschast zu Zwickau mit der kommissarischen Vorbereitung deren Entschließung beauftragt, mache ich hierdurch bekannt, daß die Aeußerungen für oder gegen Errichtung dieser Zwangsinnung schriftlich oder mündlich in der Zeit vom 18. bis zum 27. dss. Mts. bei mir abzugeben sind. Dabei weise ich besonders darauf hin, daß auch die Mitglieder der antragstellenden Innung ihre Stimmen abzugeben haben und daß bei Entscheidung der Frage, ob die Mehr heit der Betheiligten zustimmt, nur die innerhalb des behördlich geordneten Verfahrens u. obengenannten Zeitraums bei dem unterzeichneten Kommissar eingegangenen Aeußerungen für oder gegen die Zwangsinnung gezählt werden und daß demnach von Erlaß der ZwangS- oerfügung auch dann abzusehcn ist, wenn aus die gegenwärtige Bekanntmachung innerhalb der gestellten Frist Aeußerungen Betheiligter überhaupt nicht eingchen. Die mündliche Erklärung kann während des angegebenen Zeitraums an allen Werk tagen von Vormittag 8 bis 12, Nachmittag von 2 bis 6 Uhr in der hies. Rathsregistratur abgegeben werden. Ich fordere hierdurch alle Handwerker, welche im Bezirke der Stadt Eibenstock, der Landgemeinden Blauenlhal, Carlsfeld, Hundshübel, Muldenhammer, Neidhardtsthal, Neu heide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheidcrhammer, Sosa, Unterstützengrün, Wildenthal und Wolssgrün daS Bäcker- und Conditorhandwerk betreiben zur Abgabe ihrer Aeußerung mit dem Bemerken auf, daß nur solche Erklärungen, welche erkennen lassen, ob der Er klärende der Errichtung der Zwangsinnung zustimmt oder nicht, gültig sind und daß nach Ablaus des obigen Zeitpunktes eingehende Aeußerungen unberücksichtigt bleiben. Eibenstock, den 15. März 1899. Der Kommissar. Hefte, Bürgermeister. M. Gefunden 2 Pelzmüff«, 1 dunkelbraun und kurzhaarig, 1 schwarz und langhaarig, I Peitsche, 1 Tops mit Deckel, 7 Untertassen, 4 kleine weiße Schüsseln, 2 vbertaften und 1 Theekanne mit Zwiebelmuster, 1 Frühstücksteller, 1 Unterschiebe» für Kranke, 1 Hausschlüssel. Falls die Gegenstände innerhalb Jahresfrist an Rathsstelle nicht abgeholt iverden, erfolgt deren Versteigerung. Stadtrath Eibenstock, den 10. März 1899. Hefte. Müller. Die Aeisehungsfeierkichkeit in Sriedrichsruß. Am Donnerstag früh 7 Uhr 50 Minuten hat sich der Kaiser mit großem Gefolge nach FriedrichSruh begeben. Der Kaiser hat einen überaus kostbaren Kranz mitgenommen, der für den Sarkophag de» Fürsten bestimmt ist. Der Kranz, einen Meter im Durchmesser groß, ist aus Lorbeer und Maiblumen geflochten und ruht aus einem selten schönen ChkaSwedel. Die lang herab wallende weiße, goldbefranzte AtlaSschleife trägt auf beiden Enden das Kaiserliche VV. mit der Kaiserkrone darüber in Golddruck. Auch der Staatssekretär deS Auswärtigen Amt«, Staatsminister v. Bülow hat sich zur Beisetzungsfeier nach FriedrichSruh begeben. Wunderbar ergreifend ist der Anblick, den das Mausoleum de« Fürsten und der Fürstin bietet. Weit hinaus in die Land schaft leuchtet der Sandsteinbau mit seinem schlichten Thurm, weit um den Bau ist da« Terrain zu schönen Anlagen hergcrichtet, die in späteren Sommertagen in herrlichstem Grün prangen werden. Bon stimmungsvoller Reinheit ist der innere Ausbau. Feierliche Lichteffckte werden durch die bunten Fenster erzielt in der schönen Malerei, die da« Spitzgewölbe krönt, in welchem für alle Zeiten die Sarkophage de« verewigten Fürstcnpaare« Auf stellung finden. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Altar, über dessen Wand der Einsegnungsspruch de« Fürsten steht, den er von Schleiermacher erhielt: „Alle«, wa« Ihr Ihut, da« ihut von Herzen al« dem Herrn und nicht den Menschen. Colosser 3, BcrS 23." Die Särge des Fürsten und der Fürstin standen bis zur Beisetzung feierlich in dem zur ebenen Erde gelegenen Zimmer de« Schlosses, vollständig bedeckt unter den herrlichsten und kost barsten Kranzspenden. Ein milder aber dunkler Frühlingsmorgen ruht über der Landschaft, alle Frühzüge au« Hamburg waren stark besetzt. In Hamburg sind viele Gebäude auf Halbmast ge flaggt, sämmtliche Vororte haben in hamburgischen und deutschen Farben Trauerschmuck angelegt. In weitem Umkreise sind Schulen und Kriegervereine angcrückt. Die Hamburger Wahlvereine be gannen um 10'/« Uhr die Absperrung, die in weitem Bogen da« Terrain um da« Mausoleum freihälk. Fürst Herbert, Graf Wil helm Bismarck und Graf Rantzau sind anwesend, die Fürstin ist wegen Unpäßlichkeit an der Thcilnahme verhindert. Kürassiere de« Scidlitz-RegimentS mit der Standarte und eine Kompagnie de« 76. Regiment« mit Fahne und RegimentS-Mustk nehmen um IO'/, Uhr Aufstellung vor dem Schloß. Graf Waldersee traf gegen l l Uhr ein. Bis 10'/, Uhr Vormittag« trafen in kurzen Zwischenräumen zwei Personenzüge und zwei Extrazüge ein welche mehrere Tau sende von Theilnehmern an der Beisetzungsfeier brachten. Die Mitglieder de« RcichStagSwahlvcreinS ordneten sich in Gruppen von je 100 Mann, von denen Jeder eine Harzsackel trug, und begaben sich über die Bahn auf den Weg zum Mausoleum. Der Kaiser blieb nach seiner ll Uhr 2b Min. erfolgten Ankunst ungefähr eine viertel Stunde im BiSmarckschen Schloß. Dann ertönten feierlich die Klänge „Jesus meine Zuversicht". Die Truppen präsentirtcn da» Gewehr, als die Särge herauS- getragen wurden. Zuerst kamen die Spiellrute de« 76. Regiment«, die mit dumpfem Trommelwirbel die Musik „Wenn ich einmal soll scheiden" begleiteten. E» folgte die Ehrenkompagnie mit der Fahne, dann der Sarg der Fürstin, unter Blumenkränzen fast erdrückt, getragen von alten Hamburger Dienern; unmittelbar daraus der Sarg de- Fürsten, den zehn Unteroffiziere der Seidlitz- Kürassiere, wahre Prachtgestalten, begleiteten. Hinter dem Sarg de» Fürsten gingen der Kaiser und Fürst Herbert. Der Kaiser trug die Uniform der Leib-Kürassiere mit grauem Pclerinenmantel. Er war tief ernst, in leisem Gespräch mit dem Fürsten Herbert. Dann folgten die Mitglieder de» Hause« Bismarck, die umison militaire de« Kaiser», Geheimrath Schweningcr, Freunde der Familie und die Dienerschaft. Beim HerauStritt de« Leichen kondukte« au« dem Schloß hatten die absperrenden Vereine Fackeln angezündet, die, ein wahre« Fcuermcer, weithin mit bleichem Licht leuchtend, einen wunderbar ergreifenden Anblick boten. Bei der Feierlichkeit in der Kapelle besorgte l)r. Johannes Nikolaus Barthel» au» Hamburg die Harmoniumbcgleitung. Al« der Leichcnzug nach ungefähr viertelstündigem Marsch vor dem Mausoleum anlangte, präsentirte die Ehrenkompagnie. Fürst Herbert machte dem Kaiser eine Meldung Der Eintritt in das Mausoleum war nur den Familienangehörigen und dem Gefolge de« Kaiser«, im Ganzen 3b Personen gewährt. Die Jägerei de« fürstlichen Hause« nahm vor dem geschlossenen Por tal Aufstellung. Um 12 Uhr 20 Minuten gab die Ehrenkom pagnie drei Salven ab. Hierauf war die Feier, welche 20 Mi nuten gedauert hatte, beendet. Der Kaiser und da» Gefolge sowie die fürstliche Familie kehrten um 12'/, Uhr in« Schloß zurück. Im Schlosse war inzwischen ein kleine» Frühstück bereitet. Um 1 Uhr verließ der Kaiser mit seinem Gefolge das Schloß und wurde vom Fürsten Herbert Bismarck, dem Grafen Wilhelm Bismarck und Grafen Rantzau, dem Grafen Waldersee und dem Landrach Finck von Finckenstein bi« an den Salonwagen geleitet. Hier verabschiedete sich der Kaiser von Allen in herzlichster Weise und unterhielt sich, nachdem er den Wagen bestiegen hatte, noch einige Minuten, am offenen Fenster stehend, mit Fürst Herbert Bismarck. Um I Uhr 5 Minuten erfolgte die Abfahrt der Kaiserlichen Zuge«. Der Kaiser dankte au« dem Fenster dem ihn durch Hutschwenkcn begrüßenden Publikum. Der Senat von Hamburg hatte angeordnet, daß am 16. März au« Anlaß der Beisetzung der sterblichen Hülle des Für sten Otto von Bismarck die öffentlichen Gebäude und die Schiffe in den Häsen bi« 1 Uhr die Flaggen Halbstock setzten. Am 16. März 1888 ward Kaiser Wilhelm zur Gruft seiner in Gott ruhenden Eltern getragen, am 16. März, elf Jahre spä ter, betteten wir feinen großen Kanzler, den treuen Gehilfen fei ne« KönigSamtcS, zur letzten großen Ruhe. Charlottenburg — FriedrichSruh, von Beiden gilt da« Wort: Ich will Dir einen Namen geben, der über alle Namen ist. Der Welt gestorben, leben der Kaiser und sein Kanzler dem deutschen Volke unvergänglich weiter. Sie schreiten uns voran über die Schwelle des neuen Jahrhundert«, sie wachen über dem großen Werke ihre« Leben«, sic mahnen un« täglich und stündlich: niemals rückläufig. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der wegen der Militärvorlage nach den Beschlüssen der zweiten Lesung drohende Konflikt ist beigelegt. Die Reichsregierung giebt sich mit dem einst weiligen Abstrich von 7000 Mann in der Erwartung zufrieden, daß diese Bewilligung auch innerhalb der nächsten fünf Jahre erfolgen werde, wenn die Militärbehörden sie als unumgänglich nothwcndig Nachweisen. — In der Kommission war am 8. März 8 2 in der Fassung angenommen worden, daß vom I. Oktober 1899 die FricdenSpräscnzstärke de» deutschen Heere« al» JahreS- durchschnitisstärke allmählich so erhöht wird, daß sic im Laufe de« Rechnungsjahre« 1903 (die Regierungsvorlage bestimmt 1902) die Zahl von 495g)00 (Regierungsvorlage 502,506) Gemeine, Gefreiten und Obergefreiten erreicht und in dieser Höhe bi« zum 30. September 1904 bestehen bleibt. 8 2 wurde am Dienstag bei der zweiten Lesung im Plenum abgclchnt. Bei der am Don nerstag folgenden dritten Berathung erklärte nun der Abg. Lieber (Centrum), daß seine Freunde in Erwägung gezogen hätten, noch eine Verständigung in dritter Lesung mit der Regierung anzu bahnen. Sie seien bereit, die verlangte Präsenzstärke zu bewilligen, fall« durch neue Untersuchungen nachgewiesen wird, daß die jetzige Präsenzstärke bei zweijähriger Dienstzeit für die Ausbildung und die Bereitstellung bei der Mobilmachung nicht ausreichend ist. Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe gab hierauf die Erklärung ab, daß er im Namen der verbündeten Regierungen der Vorlage, wie sie in der Kommission beschloßen sei, zuzustimmen habe, in der durch die Ausführungen de« Abg. I)r. Lieber bestärkten Erwartung, daß die von der Militärverwaltung für die Organisation der Infanterie für nothwcndig gehaltene Erhöhung der Präsenzstärke nach der Regierungsvorlage noch rechtzeitig genehmigt werden würde. Die Gcsammtabstimmung über die Vorlage ergab sodann die Annahme de» Gesetzes mit 222 gegen 132 Stimmen. — Durch kaiserlichen Erlaß ist eine neue Marine-Or ganisation in« Leben getreten. Der Kaiser selbst übernimmt die oberste Leitung, wie die« schon beim Heere der Fall ist. — Oesterreich-Ungarn. Wien. Die „Neue Freie Presse" meldet: Da« zu octrohircnde Sprachengcsetz ist be reit« im Großen und Ganzen fertiggestcllt, jedoch ist die Publi kation jedenfalls nicht vor Schluß der Landtagssession zu gewär tigen. Auch will da» Ministerium die Publikation der national politischen Forderungen der Deutschen abwarten. Bezüglich der Einberufung de« ReichSrathc» ist eine Entscheidung noch nicht getroffen. Verschiedene Anzeichen lassen sogar darauf schließen, daß die Regierung nach wie vor den Gedanken sesthält, den Aus gleich mit Ungarn aus Grund de« 8 >4 abzuschlicßen und den Reichrrath erst nach Durchführung de« Ausgleiche» einzubcrufcn. Locale und sächsische Nachrichten. — Johanngeorgenstadt, 16. März. Seit gestern ist die Geleisverbindung mit Böhmen fertig gestellt. Die herrliche Witterung in den letzten Monaten, in denen sonst der Winter hier sein strenge« Regiment führte, hat den Bahnhofsumbau ganz gewaltig gefördert. Das Stationsgebäude ist so weit fertig, daß es in den nächsten Tagen bezogen werden kann. An den Nebengeleiscn wird ebenfalls mit großer Rüstigkeit gearbeitet, wie überhaupt die ganze Bahnanlage ein Bild der regsten Thätigkeit bietet. Die Betriebseröffnung für den Güterverkehr ist für den I.'April d. I. in Aussicht genommen. Bon diesem Tage an wird auf hiesigem Bahnhöfe ein 'Nebenzollamt I. Klasse errichtet, dem 8 Beamte angehören werden. Das Nebenzollami I. Klasse in Wittigsthal nnd da« Nebenzollami ll. Klasse hier werden dem neuen Zollamte auf dem Bahnhofe unterstellt, bleiben aber in beschränkter Weise noch bestehen. In welcher Weise österreichischerseits die Zollangelegenheiten auf hiesigem Bahn hose geregelt werden, ist zur Zeit noch nicht festgcstellt, doch dürfte ebenfalls eine größere Anzahl von Beamten hier Verwendung finden. — Dresden, 15. März. Se. Majestät der König ist heute nach der königl. Billa Strehlen übergesiedelt. — Ihre Majestät die Königin ist heute Vormittag zum Besuche Ihrer königlichen Hoheit der Frau verw. Fürstin von Hohenlohe nach Sigmaringen abgercist. — Dresden, 15. März. In der vergangenen Nacht wurde hier ein scheußliche« Verbrechen verübt. Die Ehefrau de« hier wohnenden PostauShilfSbotcn Schroeter tödtcte drei ihrer vier Kinder im Alter von 4 und 5 Jahren und ein« von 2 Monaten durch Erwürgen. Nach Verübung der unseligen Thal ging die selbe oberhalb der AugustuSbrückc in die Elbe, wurde aber lebend wieder herauSgcholt und in da« Siechcnhau« gebracht. Als Motiv der Thal wird Schwermuth angegeben. — Zwickau, 14. März. Dritte Strafkammer. In der 'Nacht vom 27. zum 28. November 1898 fand in der Nähe der Restauration zum Stern in Eibenstock eine Schlägerei statt, deren Urheber der 24 Jahre alte Tagelöhner Carl Hermann V. au» Eibenstock war. Wegen Verübung groben Unfug« diktirtc ihm da« Schöffengericht zu Eibenstock in seiner Sitzung vom 8. Februar d. I. eine Hafkstrafe von 6 Wochen zu, bei der es zu verbleiben hat, da da« Urtheil bestätigt und die hiergegen von dem Ange klagten eingelegte Berufung verworfen wurde. — Reichenbach i. V., 15. März. Eine reuige Sün derin hat in diesen Tagen an eine hiesige Herrschaft, bei welcher sie vor etwa 15 Jahren in Diensten gestanden hat, einen Brief gerichtet, in welchem sie sich dazu bekennt, damals einige kleine Unredlichkeiten, die sie in dem Schreiben auch näher bezeichnet, zum Nachtheil ihrer Herrschaft begangen zu haben. Das erwachte Gewissen aber habe ihrem inneren Wesen die Ruhe und den Frieden geraubt, die sie nicht wieder finde, bevor ihr nicht ver ziehen sei. Die erbetene Verzeihung ist dem inzwischen zur Frau gewordenen ehemaligen Dienstmädchen von ihrer damaligen Dienst herrin bereitwillig zu Theil geworden. — Zittau. Eine alte Kuh besitzt Herr Gustav Schiffner im nahen Waltersdorf. Da» Thier ist nachweisbar 36 Jahre alt und wurde vom jetzigen Besitzer bei Uebernahme de« Gute» vor etwa l5 Jahren mit übernommen. Wenngleich diese Kuh am Nutzwerth etwas verloren hat, so leistet sic aber auch jetzt noch al- Zugthier gute Dienste. — Geithain, 15. März. Dieser Tage wurde ein nach hier gezogener Gutsbesitzer T. aus Prießnitz dem Armenhause überführt, da seine Behausung keiner menschlichen Wohnung mehr glich. In Federbetten ruhte der Sonderling nicht, sondern direkt in den Federn und zwar stet» in Gemeinschaft mit seinem Hunde. Bei all dieser scheinbaren Armuth fand man ein Kapital von etwa 15,000 M. bei ihm vor. — Schneeberg, 15. März. Gestern verunglückte hier der 6 Jahre alte Knabe de« Gärtner» Meier dadurch tödtlich, daß er von einem Wagen überfahren ward. — Auerbach, 16. März. Gestern sand unter dem Vor sitz de» Herrn Professor Bauer au» Meerane die zweite Reife prüfung an der hiesigen Realschule statt. Die drei zugelaffenen Schüler bestanden die Prüfung und zwar einer mit II», einer mit II und einer mit III» in den wissenschaftlichen Leistungen. In den Sitten erhielten alle drei Prüflinge die Zensur I. — Au» dem Vogtland«, 15. März. In den letzten Nächten sind an der vogtländisch bayrischen Grenze die Grenz aufseher in mehreren Fällen wieder glücklicher gewesen, al« die