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meiner Bruders, ich liebe Dich! Ich muß, ich kann nicht anders! Also nun entschließe Dich oder ich räche seinen Tod an dem, der meine Vergebung, meine alle« vergessende Leidenschaft nicht erwidert!" »Nun bin ich ganz Dein, liebe, gute Marcquita! Nun will ich auch Allem entsagen! Ich will Cubaner sein mit Leib und Seele! Es lebe die Freiheit und Marequita!" „st Dios graeias!" jubelt sie und schließt den Geliebten in ihre Arme. »Deine Lippen, Juan!" Sie küßt ihn in glückseliger Liebe, daß er fast vergeht unter der Glulh ihrer Leidenschaft. (Fortsetzung folgt). Vermischte Bachrichten. — Die letzten Pariser Straßenkundgcbungen in der DrehfuSfrage haben jetzt nach genauerer Aufstellung 19 ernst hafte Verwundungen und 10 Verhaftung im Gefolge gehabt, die aufrecht erhalten sind. Die Polizei hat ferner gegen 500 herren lose eingetricbcnc Hüte aufgesammclt, die verbrannt worden sind. Die Zahl der zerbrochenen Kneifer und Brillen wird auf 600, der zerrissenen Ucbcrziehcr auf 200, der zerbrochenen Stöcke auf 500 angegeben. Die Anzahl der Gläser und Tassen, die aus den Terrassen der Cafe« zu Scherben wurden, hat sich nicht genauer scststellen lassen, doch beträgt sie ebenfalls Hunderte, ebenso wie die der zerrissenen Kragen, Kravatten und Manschetten. Und da klagen die Gewerbetreibenden noch, daß der DrchfuShandcl das Geschäft Niederdrücke. - Klugheit eine« Pudels. Die »Die Straßburger Post" bringt folgende Zuschrift: »Wa« ich in den nachstehenden Zeilen Ihnen mittheilen werde, ist eine Thatsache. Ich besitze einen schwarzen Pudel, der sich von jeher al« sehr gelehrig u. beson der« ausgcwcckt zeigte, lieber die vielen Kunststücke, die er auS- führcn kann, will ich kein Wort verlieren. Aber eine Thal, die er kürzlich vollbrachte, dürfte doch erzählenSwerth sein. Meine Frau bezieht jahraus jahrein die Butter, die in der Haushaltung verbraucht wird, in '/«-Kilostücken, die in Papier verpackt sind. Gestern gab nun meine Frau unserem Dienstmädchen 2 bg But ter zum Einsätzen. Diese Arbeit verrichtete da« Mädchen in einer neben der Küche gelegenen Kammer, in welcher der Eis und der Vorrathsschrank steht, aber in einer Ecke auch da« Zei- tungSpapier aufbewahrt wird, das in der Küche verbraucht wird. In dieser Kammer war auch der Pudel und schaute mit seinen klugen Augen der Arbeit des ButtersalzcnS zu. Diese Arbeit war bald verrichtet. Meine Frau befand sich im Eßzimmer, als plötzlich die Thür aufgerisscn wurde und der Pudel mit einem noch in Papier verpackten '/r-Pfd. Butter hereinstürmte und ihr da» Packetchen brachte. Meine Frau dachte zunächst, der Hund, der bi« dahin nie genascht und gestohlen hatte, habe die Butter genommen. Die Magd war aber schon einige Zeit wieder in der Küche beschäftigt. Ueber das Vorkommniß befragt, gestand sic endlich ein, daß sie da« '/»-Kilostück Butler nicht mit einge- jalzcn, sondern unter dem Zeitungspapier versteckt habe. Da« hatte der kluge Pudel gesehen. Er holte die Butter au« dem Papicrhaufen hervor und brachte sie seiner Herrin. Die Geschichte ist buchstäblich wahr!" — Wie eine listige Wittib ihrem EhegesponS noch nach dessen seligem Heimgange ein Schnippchen geschlagen hat, darüber erzählt man sich in einem Theil der Normandie da folgende ergötzliche Histörchen: Ein dortiger Landwirth, der seinen Erben außer seiner Frau nicht» al« ein Pferd und einen Hund zu hinterlassen vermochte, rief, al« er sein letzte« Stündlein her annahen fühlte, seine Gattin an da« Sterbelager und verfügte letztwillig, wie folgt: »Verkaufe Pferd und Hund; den Erlös für Ersteres sende meinen Eltern, wa« Du au» dem Hunde herau»- schlägst, magst Du für Dich behalten." Sprach'« und starb. Acht Tage nach der Beerdigung zog die Wittwe mit den beiden Viehchern zu Markte, deren jede« eine Tafel um den Hals hän gen hatte. Erstaunt blieben die Bauern vor dem seltsamen Tri folium stehen und buchstabirten offenen Munde« die äußerst son derbaren Aufschriften: »Dieser Hund kostet 500 FrcS." und: »Da« Pferd verkaufe ich um 5 FrcS." Da» Weib scheint verrückt zu sein", raunten sich die Leute zu, in welcher Meinung sic nur bestärkt wurden, al« die Verkäuferin einigen Reflektanten aus da« Pferd rundweg erklärte: »Wer da« Pferd haben will, muß erst den Hund kaufen; 500 FrcS. der Hund, 5 FrcS. das Pferd, sonst — Hand davon!" Schließlich fand sich auch ein Käufer für die beiden Unzertrennlichen. Die schlaue Wittib aber vollstreckte nun getreulich das Testament ihre« Gatten: 500 FrcS., den Erlös für den Hund, behielt sie für sich, die für das Pferd eingenommenen 5 FrcS. aber lieferte sie gewissenhaft an die Fa milie des Verstorbenen ab. — Eine Tanzstunden-Jdyllc. Durch Zufall erhielt dieser Tage eine Mainzer Dame davon Kcnntniß, daß ihr Kin dermädchen, dem sie täglich ihr jüngste« Kind anvertraute, nicht den ihm vorgeschriebenen Kindergarten zur bestimmten Stunde besuchte. Die weitere Nachforschung ergab, daß eine ganze An zahl Kindermädchen in der Wohnung eine« Tanzlehrer« in Ge meinschaft mit jungen Burschen — Tanzunterricht nahm, wäh rend in einem 'Nebenzimmer sämmtliche Kinder sich in ihren Wagen in ihrer Art amüsirten. Der Tanzmeister soll sogar meh rere Tanzkurse am Nachmittag für Kindermädchen eingerichtet haben. — Irische Schlagfertigkeit zeigt sich in der Antwort eine« kleinen Buben, dem eine Dame heftige Vorwürfe machte, daß er ein Vogelnest ausnahm. „Wie wird die arme Vogel mutter klagen", sagte sie, »wenn sic ihre Eier geraubt sieht!" Der Bube zeigte lachend auf den Hut der Dame und sagte: „Aengstigen Sie sich um die Mutter nicht. Die sitzt ja da auf Ihrem Hute!" — Stimmt. Beim Unterricht wurde dieser Tage in der »kleinen" Klasse einer obervogtländischen Schule vom »Anklopfen" gesprochen und ein Mädchen gefragt: »Wa« ruft Deine Mutter, wenn Jemand bei Euch an die Thür klopft?" Die Antwort de« jedenfalls sehr anstelligen Mädchen« lautete: „Räumt ner ge schwind a weng zamm!" Kirchliche Nachrichten aus der Karochie Eibenstock vom 9. bis mit 15. Oktober 1898. Aufgeboten: 66) Karl Gustav Spitzner, Bahnarbeiter in Neustädte!, ein Wittwer, ehel. S. des Ludwig Ernst Spitzner, Handarbeiters hier und Pauline Elise verw. Scharf geb. Staab hier, ehel. T. des weil. Ernst Moritz Staab, Gasarbeiters hier. 67) Ernst Louis Queck, Waldarbeiter hier, ehel. S. des weil. Ernst Johann Queck, Handarbeiters hier und Emma Wilhel» mine Müller hier, ehel. T. des Christian Friedrich Müller, MaschinenstickerS hier. 68) Karl Friedrich Reichel, Zimmermann hier, ein Wittwer, ehel. S. deS weil. Johann Gottlieb Reichel, StrumpswirkermstrS. in KrummhennerS- dorf und Wilhelmine Anna Walther hier, ehel. T. deS weil. Christian Gott« fried Walther, Bergarbeiters in Bockwa. Getauft: 226) Gottfried Fritz Stemmler. 227) Alfred Gustav Horbach. 228) Max Erich Siegel. 229) HanS Max Schröter. Begraben: 156) Ella Camilla, ehel. T. des Gustav Emil Anger, Bor druckers hier, 4 M. 29 T. 157) Marie Elise, ehel. T. deS Ernst Emil Neef, HauSmanns hier, 6 M. 24 T. 158) Mathilde Clementine Bär geb. Flach, nachgel. Wittwe deS weil. Johann Franz August Bär, Sattlermeisters hier, 81 I. 10 M. 6. T. Am 19. Sonntage nach Trinitatis: Lrnlkdankfest. Vorm. Prcdigttext: Röm. 2, 4. Herr Diaconu« Rudolph. Die Beichtrede hält derselbe. Kirchenmusik: Vollendet ist da« große Werl rc. Zu Dir, o Herr, blickt alle» aus -c. Chor und Soloterzett mit Orchesterbegleitung au« dem Oratorium „Die Schöpfung" von Joseph Haydn. Nachm. 1 Uhr: Predigtgottesdienst. Derselbe. Kirchennachrichten aus Schönheide. Vom. XIX. post Trinitatis (den 16. Oktober 1698.) Bonn. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abendmahl. Herr DiaconuS Wolf. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienst zur Weihe des Konfirmanden-UnterrichtS. Herr DiaconuS Wolf. An dem selben haben alle Konfirmanden thcilzunehmcn. Die Eltern, Lehrer, Pathen und Freunde der Kinder werden zur Theilnahme herzlich eingeladen. Da« Wochenamt führt Herr DiaconuS Wolf. Kircheuuachrichteu für Kuudshübek. 19. Sonntag nach Trinitatis (den 16. Oktober 1898.) Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Eph. 4, 22—28. Herr Pfarrer Kräh. Nachm. 2 Uhr: EonfirmandengottcSdienst. Abend« 8 Uhr: Jungfrauenverein. Chemnitzer Marktpreise vom 12. Oktober 1898. Weizen, sremde Sorten - sächsischer, Roggen, niederl., sächs. u. preuß. < hiesiger < fremder Braugerste, fremde - sächsische Futiergerste Hafer, sächsischer u. preußischer - fremder Kocherbsen Mahl- und Futiererbsen Leu Stroh Kartoffeln Butter « Mk. - Pf. bis !, Mk. !>0 Pf. pro SO Kilo 8 » 50 » . 8 S 75 »JOS 7 . 80 - - 8 , — : - , , 7 . 20 - . 7 » 50 « » » » 7 . 75 , . 8 « —— r » » » 8 » 25 » o 9 R 75 PDS« 7 . 50 . » 8 S 25 SAP« 5 . 50 . « 6 , 50 » « » » 6 . 90 - . 7 « 25 « » » » 7 . 10 . . 7 s 4»1 r e » s 8 . 50 , , 9 » 50 » » » » 6 « 50 » . 7 » 25 r » « » 2 . 75 - . 4 « » , r , 2 * 60 - . 3 r — r » r » 2 . 10 e . 2 e 25 so»» 2 . 20 ' . 2 . 70 - .1 . Letzte Nachricht. — Eibenstock, 14. Oktober, Nachm. 8 Uhr. Soeben steht das Heinrich Heinz'schc Gut hiersclbst, jetzt Herrn Richard Heinz gehörig, in Flammen. 'M Lingkuttor kür Xunarien, „llorss", bestes Xanarion-stukrucbtkuttor, Xaebtigallon-, r Drosseln-, Uapageien-, I'rackttinken-, Xarclivul-, Verdien-, LIeisen-, vonipkitlken- V unci Lperinlkutter kür alle einkeim. lonlcennrten, „Hxguisit", b'einkutter kür Harte Mill <161" 80I1VV8,lD6 VVeiebkresser, Voss'seker patent. LIilbenkänger, Itvkorm-Iöscbkutter, „Urmciltill", IOO I»«»mH«t. Ilunüereinigspulver, Voss'seker Liattlaustock, prüpar. Vogelsancl. Voss'sekes ro-e- -»a < »sossr. - " mit cker ds«kirv»Ik>e". gesetdick gesckütut, (las beste butter kür Xiscke unck «eickkressenüe Vögel jeder strt. Lrbältlicb in Hibenstoclt bei 86UIN. Böhm. Spicgcl- ' »W Karpfen empfiehlt Einen Aufpasser sucht klmll «oliöi>t«I<>er, Neugasse 6. WollenSieJhre Wäsche wirklich gut u. vortheilhaft waschen, so kau fen Sie Ulksn'böüi-äsits oder Hlfenbein-Seifenpukver mit der Schutzmarke „L1ska.nr". 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