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- Erscheinungsdatum
- 1898-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189804053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18980405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18980405
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-05
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Monat
1898-04
-
Jahr
1898
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Schwurgericht« nur au« einem formalen Grunde ausgehoben worden; aber e« ist wahrscheinlich, daß die -läge nicht von Neuem ausgenommen wird, und somit Zola frei au«geht. Dabei hat der Oberst« Staat«anwalt Manau jetzt direkt erklärt: »Wenn Drehsu» aus Grund eine« geheimen Schriftstück« verurtheilt wurd«, so ist da« Urtheil null und nichtig, da« erleidet nicht den geringsten Zweifel, und Zola brauchte nicht zu Umsturzmitteln zu greifen, um die« zu beweisen. E« genügte, daß er den ordent lichen Rechtsweg beschritt." Jener Nachwei« ist bei der ersten Verhandlung ziemlich klar geführt worden. In der Begründung de« Urtheil« de« kassationShose» heißt e«, die Militär-Gerichte leien eine ständige Körperschaft au« demselben Recht«litel, wie die Zivilgerichte. Der Kriegsminister hatte nicht da« Recht, sich an die Stelle de« Kriegsgericht« zu setzen, und die SlaalSanwalt- ichast war nicht berufen, die Angelegenheit beim Schwurgericht anhängig zu machen. Wenn die Regierung nun ein neue« Strafverfahren gegen Zola einleitcn wollte, müßte sie da» von Zola beschuldigte Kriegsgericht zusammenberuscn, da» dann seiner seits wieder eine Klage anhängig zu machen haben würde. Zur Einleitung dc« neuen Verfahren« wäre Zeit nur bi« zum 13. April, wo Verjährung eintritt. Man glaubt, daß nicht weiter vorgegangen wird, obwohl die Zola feindlichen Blätter wahre Wulhau»brüche bringen. Dagegen theilt Clemenceau mit seiner Unterschrift in der »Aurore" unter der Ueberschrist »Rechtsprechung auf Befehl" folgende» mit: Gestern hat man während der Senat sitzung bemerkt, daß General Billot seine Bank verließ und sich zum Senator Mazcau, Vorsitzenden de« höchsten Gerichte«, begab. Ihre Unterhaltung schien lebhaft und erregt. Ich bin in der Lage, nach glaubwürdigen Zeugen den genauen Wortlaut zweier Sätze wicdcrzugcben, die laut genug ausgesprochen wurden, um von Personen gehört zu werden, die weit entfernt waren, zu ahnen, welche schwere Bedeutung diese Unterhaltung hatte: »Nein, nein, auf Richter wirkt man so nicht ein", sagte Mazeau. »Dann stehe ich für nicht« mehr gut", erwiderte General Billot: »Sie schlagen den Weg de« Umstürze« ein, dessen erste« Opfer Sie sein werden, Sie werden zuerst springen." Ich erkläre also, daß General Billot sich unterstanden hat, vom Vorsitzenden de« höch sten Gerichte« zu verlangen, daß er die GerichtSräthe beeinflusse, um sie zur Verwerfung der Berufung Zola» zu bestimmen. — Spanien. Wie der »Tempi" au« Madrid meldet, war der Hauptpunkt der amerikanischen Vorschläge, welcher von Spanien abgelehnt wurde, derjenige de« Waffenstillstände« mit allen Folgerungen. Man frage sich in Spanien, wie Mac Kinley e« für möglich halten konnte, daß eine 110,000 Mann starke Armee mit 60,000 dem Mutterlande treu gebliebenen Frei willigen diese Vorschläge annchme; man frage sich ferner, wie die Ver. Staaten da« Eigenthum und die Interessen der Spanier gegen die Aufständischen beschützen wollen und ob Mac Kinley nicht begriffen habe, daß dynastische und innere politische Er wägungen die spanische Regierung zwängen, selbst vor dem Kriege nicht zurückzuschrccken, um die amerikanische Einmischung zurück- zuwcisen. In der »Maine"-Frage könne Spanien die zivilrecht liche Verantwortung nicht zulassen. Die Frage der Reconcentrado« habe Spanien dadurch gelöst, daß e« denselben die Heimkehr ge stalte und Unterstützungen zuwandte. iSocale und sächsische Nachrichten — Eibenstock, 4. April. Auch die dieSjähr. Ostcrprüsung in der Handelsschule erfreute sich eine« recht guten Besuche», ein Bewei», welch große« Interesse man in unserer Stadt dieser Anstalt entgegenbringt. Der Prüfung schloß sich die feierliche Entlassung der abgehenden Schüler an. Prämien erhielten Paul Walther (Troll L Uhlmann), Paul Lenk (Diersch L Schmidt) und Paul Schönselder (Stadtrath). Belobigt wurden Emil Roßbach, Joh. Haa« und Rud. Weiß. Die Handelsschule crsreut sich außer der thalkrästigeu Hilfe der hiesigen Kaufmann schaft auch noch der wohlwollendsten Unterstützung unserer hohen Staatsregierung und der städtischen Collegien; der Vorsitzende nahm daher noch vor Schluß der Feier Gelegenheit, den Dank des Schulvorstandes für diese« allseitige Interesse auszusprechen und auch für die Zukunft darum zu bitten. — Wünschen wir der jungen Anstalt auch beim Eintritt in da« 3. Lebensjahr von Herzen: »Glück aus!" — Eibenstock. Am 31. März sand in der Lateinschule die öffentliche Ostcrprüsung statt. So sehr sie die Kennzeichen cine« gänzlich unvorbereiteten Examen« trug, so sicher bezeugte sie die Tüchtigkeit und den Fleiß der an ihr angcstcllten Lehrer. Die Schüler offenbarten nicht nur Aufmerksamkeit und Frische, sondern auch ein recht gutes Verständniß für die vorgelegten Fragen neben den entsprechenden Kenntnissen. Selbst die au« Knaben mit sehr verschiedenartigen, zum Theil ungenügender Vor bereitung zusammengesetzte Quarta bestand gut, sodaß man mit großer Beruhigung der Zukunft entgegensetzen kann. Auch der Kgl. Herr Bezlrk«schulinspektor äußerle sich über die Leistungen der Lateinschule im vergangenen Schuljahre recht befriedigt. Da öffentliche Zutrauen scheint sich der Lateinschule auch immer mehr zuzuwenden. Möchte sic blühen, wachsen und gedeihen. — Dresden, 31. März. Die zweite Kammer nahm die Aushebung de« Verbindung-Verbot« für politische Vereine und die konservativen Anträge auf Ausschluß Minderjähriger und Frauen von politischen Versammlungen mit 44 gegen 26 Stim men an. — Dresden, 1 April. Dem Fürsten Birmarck haben heute die OrtnungSparleien der Zweiten Kammer folgende« Glückwunschtelegramm gesandt: Sr. Durch!, dem Fürsten Bir marck, FriedrichSruh. Die im sächsischen Landtag-kartell vereinig ten Mitglieder der OrdnungSpartcien der Zweiten Ständekammer bringen in alter Sachsenlreue Eurer Durchlaucht tiefempfundene herzliche Wünsche dar. Möge de« Allmächtigen Gnade über dem großen und wachsamen Berather dc« deutschen Volke«, über dem unerreichten greisen Baumeister noch lange Jahre seg nend wallen. In unbegrenzter Verehrung und Dankbarkeit die konservative Fraktion durch Dr. Mehnert, die nationalliberale Fraktion durch Niethammer, die sächsische Fortschritt-Partei durch Uhlmann. — Leipzig, 2. April. Eine aufregende Scene spielte sich gestern Mittag kurz nach 12 Uhr in der Kreuzstraße ab. Daselbst gab bei sehr lebhaftem Straßenverkehr ein junger Mann au« einem Revolver drei oder vier Schüsse auf einen Straßen passanten ab. Mehrere beherzte Männer ergriffen sofort den Attentäter und entwandten ihm den Revolver. Kurz daraus er folgte die polizeiliche Verhaftung de« Revolverhelden. L« wurde in ihm der Comptoirist August Friedrich Stark, geboren am 14. Oktober 1878 zu Eibenstock, festgestellt. Der Betreffende, auf welchen die Schüsse abgegeben wurden, der 30 Jahre alte Buch halter Reinhold Arthur kühne von hier, Slsastraße 10 zu L- Reudnitz wohnhaft, den man inzwischen nach der dritten Sani- «äl«wache gebracht, ist, wie sich herau«stellte, nur leicht verletzt. Denselben hat glücklicher Weise nur ein Schuß getroffen, der am rechten Schulterblatt abgeprallt ist und eine unerhebliche Verletz ung de« rechten Arme» verursacht hat. Der Thäter leidet offen bar an Verfolgungswahn. E« wird sich wahrscheinlich zunächst der Gericht«- bezw. Irrenarzt mit ihm zu beschäftigen haben. Stark hat sich zuletzt in Eibenstock bei seinen Angehörigen aus gehalten und ist am Donnerstag Abend hier angekommen. Er giebt an, den Revolver habe er sich kurz vorher in Zwickau ge kauft, in der Absicht, einen früheren Prinzipal hier zu erschießen. Al» er demselben aufgelauert, sei ihm kühne, mit dem er früher in einem Geschäfte thälig war, in den Weg gekommen. Daraus habe er den Entschluß gefaßt, diesen zu erschießen. Ein Glücks umstand ist e«, daß bei dem außergewöhnlich starkem Verkehr durch die Schüsse nicht noch andere Personen verletzt worden sind. — Zwickau. Am Freitag Vormittag erfolgte die Einweih ung de« hier dem Fürsten Bi«marck errichteten prächtigen Denkmal». Die Stadt hatte reich geflaggt; '/,l1 Uhr begann sich der stattliche Festzug in Bewegung zu setzen. Herolde eröff neten ihn; fünf Musikchöre und Feuerwehr begleiteten den Festzug, in dem Stadtbanner und zahllose Fahnen und Standarten er schienen. Da« Festkomitee, die Behörden, Ehrengäste, Offiziere, Turner, Sänger, Schützen, Bergknappen, Bergschüler, BolkSschüler, Gymnasien, Innungen u. s. w. waren vertreten. Auf dem Kaiser- WilhelmSplatze, dem Standorte de« Denkmal«, begann die Feier mit dem Jntoniren de« Choral«: »Allein Gott in der Höh' sei Ehr" durch sämmtliche Mufikchöre. Schuldirektor Becker hielt die Festrede, an die sich die Enthüllung de« Denkmal«, Gesang, Uebernahme de« Denkmal« durch den Vertreter der Stadt, Fest gesang und Platzmusik u. s. w. schlossen. Nachmittag« u. Abend würden zahlreiche Kommerse veranstaltet. — Anna berg, 1. April. Dieser Tage gelang e« unserer Polizei, einem Kurpfuscher auf die Spur zu kommen und ihn zur Verantwortung zu ziehen. Sein Hauptgeschäft war e«, alle menschlichen Krankheiten durch sogenannte »Sympathiezcttelchen" zu heilen. Die Zettelchen haben die Größe eine» Zweipsennig- stücke« und sind mit unleserlichem Gekritzel versehen. Je nach der Art der Krankheit bekommt der Kranke eine Portion solcher Zettel chen verschrieben, die er dann in die Speisen u. Getränke thun (!) und mit diesen verzehren muß. Mitunter hat der Betreffende solche Zetteln verabreicht, damit sie von den Kranken auf die leidende Stelle gelegt werden. Dieser Kurpfuscher soll hier ein ganz leidliche« Geschäft gemacht haben. ES ist wahrhaftig zu verwundern, daß e« noch Leute giebt, die derartigem Unsinn Glauben schenken! — Plauen i. V., 31. März. In der verflossenen Nacht sind zwei der kostbaren Altarfcnster der hiesigen PauluSkirchc durch Bubenhand mittel« Steinwürfen zertrümmert worden. — Plauen. Ein höchst werthvoller Münzensund ist im Garten de» Gutsbesitzer« Heim. Schmidt in Kauschwitz gemacht worden. E« wurde» nämlich, etwa einen viertel Meter lief ver graben, über 270 Stück sehr wohlerhaltene Silbermünzcn au« der Zeit Kaiser« Karl V. aufgefunden. Vcrmulhlich sind die Münzen während der Drangsal de« 30jährigen Kriege« vergraben worden. Bemerken«werlh ist, daß aus diesem Gründstück bereit« seit 1819 vier Mal größere Münzsunde gemacht worden sind; auch im Nachbargrundstück find schon Münzen in größerer Anzahl gefunden worden. — Ueber die Höhe de» Finderlohne« herrschen im Pu blikum häufig irrige Anschauungen, zugleich aber auch sehr ver schiedene Bestimmungen. In Sachsen erhält der Finder zunächst den Betrag der ihm erwachsenen Kosten, sowie 10 Prozent de« dann verbleibenden WertheS de« Fundgegenstandc», jedoch nur 1 Prozent, wenn der Gegenstand mehr al« 300 M. Werlh hat; haben die gefundenen Sachen nur für Denjenigen Werlh, welcher sie verloren hat, so hat die Behörde einen Finderlohn nach billigem Ermessen sestzusetzen. In Bayern und Preußen beträgt der Finder lohn gesetzlich 10 Prozent de» gefundenen WertheS. Gedenktage zum 25 jährigen Aegierungs-AuöltLum König KtVeris von Sachse«. 5. April. 1848. Schloß Waldenburg wird durch aufgewiegelte Volksmassen geplündert und in Brand gesetzt. 1894. Vermählung des Prinzen Johann Georg von Sachsen. 6. April. 1889. König Albert ernennt seinen 3. Neffe,«, den Prinzen Max, zum Pre« mierlieutenant. Im ergenen Seim. Die Natur hat Gegensätze geschaffen, die nach steter Ber einigung streben und eine für da« Weltganze zweckmäßige und veri ünstige Vermittelung finden. Solche Gegensätze sind Mann und Frau, die in der Ehe die Vermittelung und Ausgleichung der von Natur ihnen innewohnenden Verschiedenheiten durch die gegenseitige Ergänzung finden. Erst durch da» gleichberechtigte Zusammenwirken beider Geschlechter kann sich die Menschheit ge sund und segensvoll entwickeln. Da« Hau« ist der Resonanz boden, auf dem alle Melodien de« gemeinsamen Leben« ertönen, bald heiter und rauschend, bald ernst und trübe. Im eigenen Hause findet die Familie ihr Fundament, ihren Kern- und Stütz punkt. Ohne die schützende Heimstätte ist keine gesittete Familie, kein gesittetes Volk denkbar. Die Häuslichkeit ist der Zauberkrcis, in den der müde Mann sich au« dem Kampfe der Leidenschaften, au» dem Markte de« Leben« flüchtet, nach welchem der einsame Wanderer sich sehnt, wie der Fremdling nach seiner Heimath. Und wer ist die Seele diese« Zauberreiche«, welches un« da« wahre Glück, die wahren Tugenden erschließt, ohne die weder das Wohl de» Einzelnen, noch da« der Gesammtheit gedacht werden kann? — E« ist die Frau! Ohne liebende, ordnende, pflegende Frauenhand giebt e« kein wohlthuende« Heim! — Wer fühlte nicht die anheimelnde Wärme und da« trauliche Behagen, die vom häuslichen Herde segenbringend aurströmen, und wer spürte nicht den Friedenshauch, der über wahrem Eheglück gleich einem Himmelsgruß ruht? Wohl un«, daß trotz de» rastlosen Kampfe» um« Dasein, trotz dc» unablässigen Jagen» nach Ehre und Gewinn, sich doch unter den Dornen der Sorgen und de« Genießen», still verborgen und sonnig lächelnd jene» echte Glück einnistet, welche« vom verlorenen Even der süßeste Traum ist. Im eigenen Heim — gleichviel ob Palast oder Hütte — im harmonischen Bei sammensein und völligen Jneinanderaufgehen wurzelt e» und wächst und gedeiht unter Liebe und Vertrauen, Treue und Hin gebung, Selbstverleugnung und Sanstmuth, bi« e« sich im Lause der Jabre zu jener idealen Blüthe entfaltet, die mit ihrem Duft und Glan; alle Räume dc» Hause« und dc« Herzen« durchdringt und allen Stürmen stanvhält. Bleiben diese doch — mögen sie nun Stürme de« Schicksal« oder der Seele sein — in keiner Ehe, auch der glücklichsten, ganz au«, und muthig und tapfer, al« seine« Weibe« Stütze und Halt, soll der Gatte mit fester Hand, mit klarem Blick und klugem Sinn da« Schiff an Klippen und Tiefen vorbeilcnken, dem Lcilftern der Liebe folgend. Wenn c« aber vor Allem dem Manne gebührt, da« Hüleramt zu führen, so ist auch der Frau, welche ihm zur Gehilfin und Gefährtin geschaffen, eine gleich wichtige Aufgabe gestellt! Und zwar erstreckt sich dieselbe auf da« Innere de« Hause« und de» Herzen«. Die rechte Frau wird auf der »inen Seite all' die tausend kleinen Mühen, die ungezählten nichtigen und doch oft so wichtigen Kleinigkeiten, die vielen scheinbar unbedeutenden, und doch im Getriebe der Wirthschast fühlbar eingreifenden Sorgen mit Treue und Kraft de« guten Willen« zum Behagen und zum Wohl befinden der Ihrigen zu überwinden wissen und dabei doch aus der anderen Seile, durch liebevolle« Eingehen auf die Interessen ihre« Gatten, durch richtige Selbstleitung und geistige Fortbildung, sich ein in seinem inneren Zusammenhänge wohlgegliedertc« Wissen erwerben oder erhalten, welche« sie zur Freundin und Mitarbeiterin de« Manne«, zu seinem zweiten Ich emporhebt. Al« seine liebste, treueste Gefährtin trägt und «heilt sie dann die Lasten und Mühen seine« Berufe«, richtet den Müden aus und tröstet den Verzagenden; sie wacht al« ein Schutzengel seine« Hauser und schmückt c« mit Friede und Freude, daß er keine liebere Stätte und Zuflucht al« sein .Daheim" kennt. Tragen zarte Frauenhände aus diese Weise die soliden Grundsteine zum ehelichen Glück zusammen, und baut der Mann mit Umsicht und Verstand darau« sein Hau«, so müssen au« dieser Pflanzstätte für alle« Gute und Schöne, au« der reinen, gesunden Atmosphäre von Eheglück und Elternliebe charaktervolle, brauchbare Söhne und liebenswürdige, körperlich und geistig wohlgebildetc Töchter hervorgehcn, die in ihrem Innern einen unzerstörbaren Schatz au» dem Familienkreis mit hinauSnchmen in« Leben. Aaksches Held. Kriminal-Novelle von E. v. Lippe. (6. Fortsetzung.) »Nun, daif ich wohl um Angabe Ihre» Namen», Stande» :c. bitten?" sagte mein Kollege zu dem Herrn mit dem Orden»- bande. »Vikomte dc Rochat," war die mit unverkennbarem Selbst bewußtsein gegebene Antwort — »Ritter der Ehrenlegion," setzte er nach einer kleinen Pause hinzu. Al» er Wohl bemerkte, daß der Kommissar noch immer seinen Blick ruhig aus ihn gerichtet hielt, fragte er gereizt: »Genügen Ihnen diese Angaben nicht?" »Ja schauen'», Herr Vikomtc, da« ist mir halt ntt gegnügend," sagte der alte Herr lächelnd. »Ich möchte wissen, welche» Ein kommen Sic haben und woher e« stammt, zu welchem Zweck Sie reisen — nun werden Sie mich schon verstanden haben, wa» ich meine und wa» ich halt wissen muß." »Ich war Kapitän in Algier und habe außer meiner Pen sion noch eine Rente von 25,000 Frank jährlich zu verzehren." »So, so," sagte sehr zusrtedengesteUt mein Kollege, »da läßt sich solch ein luxuriöse» Leben, wie Sie e» führen, schon erklären." »Mein Herr," sagte der Vikomtc ziemlich scharf, »ist Ihnen hier in Wien, wo ich erst seit zwei Tagen mich aufhalle, die Verausgabung meine« Gelbe« so auffällig, daß Sie mich deshalb hier im Theater ausgesucht haben, um darüber von mir Auskunft zu verlangen?" »Mein Kollege sah zu van Habermeister hin; e» war, al« hätte er jene Frage gar nicht gehört, al« wäre dieselbe gar nicht gelhan worden. „Und wie nennen Sie sich?" fragte er. »Mein Name ist van Habermeister. Ich bin Holländer, in Batavia ansässig, Plantagenbesitzer dort und reise zu meinem Ver gnügen. — Genügen Ihnen diese Angaben, mein Herr?" setzte Herr van Habcrmcister hinzu. Mein Kollege nickte bestätigend; er sah sreundlich, wie erfreut über die erhaltene Auskunft, einige Minuten still vor sich hin. Herrn van Habermeister schien da« Schweigen nicht zu ge fallen, höflich, aber doch sehr energisch fragte er: »Und darf ich nun wissen, weshalb Sic meinen Freund, den Herrn Vikomtc, und wich hierher geführt haben und welchen Zweck e« hat, un« mit solchen Fragen zu behelligen?" Wie in Verlegenheit kraute mein Kollege sich da« Ohr; nach einer Pause sagte er gleichsam entschuldigend: »Ja schaun'S, meine Herren, daß ist eine verteufelt dumme Geschichte. — Au« Petersburg hat man un« versichert, daß Sie gefälschte russische Banknoten auSgcben, und da habe ich al» Kriminalbeamter doch die Verpflichtung, mit Ihnen darüber zu sprechen, und da ich Ihnen da» doch so nicht auf den Kops hin sagen wollte, fing ich an zu fragen — nun, wie man e« eben macht, wenn man nicht gleich so mit einer bösen Geschichte Je mand entgegenkommen möchl'." „Ich, — wir sollen falsche Banknoten au-gegeben haben?" fragte van Habermelster mit dem Ausdruck de« ehrlichsten Er staunen«, während der Vikomle verächtlich lächelnd seinen Kopf wiegte. „Ja, meine Herren, e« ist leider so — e« lhul mir leid, daß Sie auch gerade in Wien die Unannehmlichkeit treffen muß," erwiderte mein Kollege bedauernd, „aber c» läßt sich an der Sach' nix ändern. — Wissen'«, Sic glauben nicht, wa« die Russen für toll? Geschichten machen und wie viel Acrgcr und Verdrießlichkeiten sic un« bereiten." »Aber wa« soll denn nun werden?" fragte der Vikomte. »Sic können un» doch nicht aus solchen unhaltbaren Verdacht hin —" der Herr zögerte einen Augenblick, al» würde e« ihm schwer, seinen Gedanken Ausdruck zu geben — »verhaften wollen?" »Pah! — Thorheit!" sekundirte der Herr van Habermeistcr. »Ja, das sagen Sic so leicht hin, und die ganze Sache ist doch für Sie gar nicht leicht; e« ist eine verteufelt böse Angelegen heit," bemerkte der Kommissar, vor sich hinblickend. „Aber wir können un» doch legitimiren; Sie müssen einen Paß, der mich al« Bürger der Vereinigten Staaten bezeichnet, respektiren," sagte van Habermeistcr sehr bestimmt. »Unsere Gesandten würden sich für un« verwenden, sie müssen un« gegen solche Ungerechtigkeit schützen, sie würden Ihren ganzen Einfluß anwcnden, um die Ausführung eine« solchen Angriffe» aus die persönliche Freiheit eine« amerikanischen Bürger« und eine» Franzosen abzuwehren," setzte der Vikomte mit einem Stolz und einer Sicherheit hinzu, die einem Beamten, der nicht voll ständig fest, seiner Sache nicht ganz sicher war, sehr leicht hätte bestimmen können, für den Augenblick wenigsten« von einer Ver haftung abzustehen; ja ich war überzeugt, daß mein Kollege doch wohl schwanken möchte, ob er ein Recht habe, zur Verhaftung der Leute zu schreiten; aber ebenso sagte ich mir auch, daß der selbe nicht so leicht zu erschüttern sei, und daß er jedenfalls mit seinen Fragen ein Ziel zu erreichen suche, da« selbst mir nicht klar war; ich war gespannt, zu wissen, wa« er erreichen wollte; und de«halb beharrte ich in meinem Schweigen; ich hätte mich ja sonst und unzweifelhaft jetzt mit Erfolg cinmtschen können. »Die Legitimation, daß Sie amerikanischer Bürger u. Fran zose sind," sagte mein Kollege nach einer Pause, »schau'n«, da» wäre schon ganz hübsch, wenn'« nicht ein solche« Kapitalverbrechen wäre, dessen Sie verdächtig find, aber hier kann Ihnen keine Le gitimation, kein Gesandter wa« nützen, ich werd' Sie verhaften müssen." »Und wie lange denken Sie sich, daß unsere Hast währen wird?" fragte der Vikomte fast höhnend. »Dai «ort, die »Sie wollen?" »Mo den Bikon Kinde« lä »Nm »Ich erwiderte er wohin» Sehen'«, ! hier in H: der Fälsch an, ein L Gesuchten Habermeif die Augen »Wenn dc e« läge e kommen v Sie könm können, b Geschichte, „Abe Jrrthum r bemerkte i „Mi: der Vikom »Mb Gegenanl, Ausmerksa damit wb ! sagte, ich meinte ich zwei Her, gegenüber! Sie, ich nicht Ihuv I — also, d I nun stillt I haben vo, behaupten, Banknoten »Abe ich seit I, ter Vikow »Unt mich zu c, Rubelnote »Ja glauben, < mehr, e» , f in Folsifi! Ich, »weckte, t HauSjuchr ihm vollst Vikomle g ! au«spreche „Alst Häuptel? Sorgfältig »Unt meister ei, wird. G, erstaunt h schüttelte. „Sch hübsch; al Antwort; Effekten d Falsifikate tragen,»«: Blamage falsche Rn »Sie suchung u .«»« soll mir s I nehmen la c» sofort erreicht." „I-, aber dort den," er« durch eine »Ein lichst Platz den noch Kommissai I seinen Stt einige Fr« aller anw, fragte ich meister?" .Ich zurück. I »Und der Ehren Jche de» Kopse: „Sie lasten, S Person au sich au«zu ein Ende noch Ihre eine nutzt« ! die Beamt Ban Augen de nicht lang schling un! ,Me Tone Dir vermag? .Unt - .Sie selten voll langen, di
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