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- Erscheinungsdatum
- 1897-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189710263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18971026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18971026
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-10
- Tag 1897-10-26
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Monat
1897-10
-
Jahr
1897
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euch zu blond. Blond und rosig, dessen wird man bald über drüssig. — Warum sie mich zu sich geladen hat? Will sie vor ihren bürgerlichen Freunden Staat mit dem Künstler au» der Residenz machen? Einen anderen Grund wüßte ich wirk lich nicht für diese Einladung, - zum Sourmacher hat sie mich nicht auserkoren, da» weiß ich bestimmt. Ah bah, wa» kümmert « mich! Ich werde dort einige Wochen zubringen, frische Lust schöpfen, komponiren und den Landmädchen gründ lich die Köpfe verdrehen. Wie kann man sich ander» aus dem Lande amüsiren?" Er zog sich lächelnd seine Halsbinde zurecht. .So, jetzt bin ich fertig; da höre ich auch schon den Wagen. Wo ist mein Boukett für die Kleine? — hier." Er nahm den duftenden Strauß, den der Diener erst vor wenigen Minuten gebracht hatte, au» seiner Umhüllung. — .Rosen und Orangenblüthen, die Kleine wird sich freuen; sie sagte mir doch einmal, sie liebe Rosen über Alle«." Während der leichtherzige junge Mann, ein fröhliche» Liedchen trällernd, flüchtig zu dem seiner harrenden Wagen eilte, stand Melitta in einfachem, weißen Kleide mit beben dem Herzen in ihrem Stübchen. Frau Walther steckte ihr mit geschäftiger Hand eine dunkclrothe Rose in da« goldbraune Haar. »Einsach und lieblich, wie e« sich für ein junge» Mädchen geziemt," sagte sie zurücktretend, um Melitta besser zu betrachten; .wollen Sie sich nicht in dem Spiegel sehen?" Melitta nickte und trat vor da« Gla«. Ihr kam jener Tag in Erinnerung, da sie Cornaro zum ersten Male gesehen und ihr Spiegelbild mit ängstlich forschenden Blicken geprüft hatte, um sich dann traurig zu sagen: .Ich bin nicht schön — wa« kann der gefeierte Mann an mir finden?" Halte sie sich seit jener Zeit so sehr verändert, oder bewirkte die» die Aufregung? Zum ersten Male regte sich in ihr eine gewisse, befriedigende Eitelkeit: sie fand sich hübsch in dem blüthenwcißen, duftigen Kleide, da« sich an ihre schlanken Formen schmiegte, die grauen Augen leuchteten gleich glänzenden Sternen, die Wangen färbte ein Helle« Roth. .Sic sehen allerliebst, reizend au»," wiederholte Frau Walther schon zum sechsten Male. Melitta verstand erst jetzt, wa« sie meinte, ein flüchtige« Lächeln umspielte ihren hübschen Mund. .Wird er mich auch reizend finden?" fragte sie sich. E« klopfte an der Thür. „Herein!" ries Frau Walther — „Melitta, eine Ueber- raschung für Sie." Die Thür öffnete sich. „Onkel O«kar!" rief Melitta — da« klang so ganz wie im Jubeltone der dahingeschwundenen, süßen Kinderzeit, da Onkel Oskar noch ihr Lehrer und Beschützer gewesen. „Melitta, mein liebe« Kind!" er hielt die schlanke Mädchengestast in den Armen und preßte einen väterlichen Kuß auf die reine Stirn. „Onkel, wie froh bin ich, daß Du gekommen bist!" flüsterte sie, sich dichter an ihn schmiegend. .Warum hast Du nicht geschrieben?" Melitta unterbrach ihn hastig. »Sei nicht böse," bat sie lies erröthcnd, ich weiß nicht, warum ich die« unterließ — ich bin de» Erfolge« nicht sicher. — Wenn mein Versuch mißlingt —" „Davon ist keine Rede," fiel ihr Frau Walther in« Wort, „ich habe mit dem Professor gesprochen, er ist de« Lobe« voll über Ihr Spiel, Sic werden einen glänzenden Erfolg haben." Frau Walther behielt recht; Melitta konnte sich eine glänzenden Erfolge« rühmen. Ihre Leistung schloß sich würdig an jene Cornaro« an. „Mögen diesem ersten Lorbeerblattc zu Ihrem RuhmeSkranze noch viele andere folgen," tagte der Künstler lächelnd zu ihr, al« er sie au» dem Concertsaal führte — „ich werde stet« mit Stolz daran denken, daß ich derjenige gewesen, an dessen Seite Sie zuerst an die Oeffentlichkcit getreten sind." Melitta senkte schweigend ihr Köpfchen auf da« Bouquett, welche« er ihr beim Kommen überreicht halte, sic wollte sprechen, ihm einige Worte de« Danke« sagen, die Stimme versagte ihr, ihre Augen füllten sich mit Thränen, hitflo« wie ein Kind sah sie zu ihm empor. Er neigte sich tiefer zu ihr herab, sodaß sein Arm ihre heiße Wange streifte. „Ich muß Ihnen Lebewohl sagen," flüsterte er, „morgen reise ich nach Königsegg." Melitta erbebte heftig. Noch einmal schlug sie ihre Augen zu ihm auf, aber diesmal mit einem so glücklichen, strahlenden Ausdruck, daß er sofort errieth, er habe ihr damit eine Freudenbotschaft hinterbracht. Er wollte sie fragen, aber der Professor ließ ihm keine Zeit dazu; der gute Mann war außer sich vor Freude, er nannte Melitta seinen „Stolz", seine .Hoffnung für die Zukunft" und ließ die Beiden gar nicht zu Worte kommen. Endlich machte sich Cornaro lo»; er versprach dem Pro fessor, ihn am folgenden Tage zu besuchen, und empfahl sich von Melitta, welche im Korridor von ihrem Oheim erwartet wurde. Cornaro« Bouquett mit beiden Händen fest an ihr Herz drückend, so kam Melitta heim; die Lobsprüche und freudigen Ausrufungen verhallten ungestört an ihrem Ohre, in ihrem Herzen jauchzte und wogte e» mit unnennbarer Lust — .er wird in meiner Nähe weile», ich werde ihn Wiedersehen." — Sic war nun diejenige, welche mit fieberhafter Hast zur Ab reise trieb, mit einem Male halte sich ihrer eine unendliche Sehnsucht nach dem Lindenhose bemächtigt. Onkel O»kar ließ sie fragelo» gewähren; er hatte eine Menge Geschäft»sorgen im Kopse, die ihm keine Zeit ließen, über Melitta« seltsame» Betragen nachzudenken. Wenige Tage nach dem Concert« reiste man ab, Melitta glück- und freudestrahlend, Onkel O»kar sinnend, grübelnd, ob ihm die neue Spekulation wohl gelingen würde. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Hamburg. Die 54jährige Witiwe G.. die schon seit 15 Jahren infolge eine« Schlaganfall» die Sprache ver loren Halle, kehrte von einem Autgange heim und zündete, um sich etwa« Thce zuzubereiten, einen Pelroleumosen an. Hierbei muß sie wohl da» Streichholz unachtsamerweise noch brennend fortgeworsen haben; denn al» sie nach wenigen Minuten mit dem gefüllten Kessel da» Zimmer wieder betrat, schlug ihr eine Helle Flamme entgegen. Der Kessel entfiel den Händen der erschreckten Frau, die plötzlich, nach l5jähr. Stummsein, laut um Hilf» rief. Nachbarn eilten herbei und löschten da» Feuer in kurzer Zeit. Die Frau aber hat ihre Sprache wiedergefunden. — Die-größte Küche der Welt dürfte die in un geheurem Maßstabe betriebene Restauration de« Bon Marche zu Pari» sein. In diesem Riesen-Etablissement sind nicht weniger al» 400V Angestellte beschäftigt. Al» eine wirkliche Sehenswürdigkeit könnte man vor allen Dingen dir kolossalen Küchenräuwe diese« weltberühmten Bazar» bezeichnen, in denen unaufhörlich 60 Köche mit 100 Gehilfen thätig sind. Der kleinste dort in Gebrauch befindliche Kessel enthält 100 und der größte 500 Quart Wasser. In jeder der 50 Riesenbrat- pfannen können 300 Cotelette» auf einmal hergerichtet werden, während jeder der größten Kochtöpfe über 225 Pfund Kar toffeln oder eine entsprechende Quantität Gemüse aufnehmen kann. Wenn Omelette» zubereitet werden, find allein 7800 Eier dazu erforderlich. — Ueber die Höhe de» Findertohne» herrschen im Publikum häufig irrige Anschauungen, zugleich aber auch verschiedene Bestimmungen. In Sachsen erhält der Finder zunächst den Betrag der ihm erwachsenen Kosten, sowie ferner 10 Prcc. de« dann verbleibenden Weiche» de» Fundgegen- stande», jedoch nur 1 Prcc., wenn der Gegenstand mehr al» 300 Mark Werth hat; haben die gefundenen Sachen nur für denjenigen Werth, welcher sie verloren hat, so hat die Behörde einen Finderlohn nach billigem Ermessen seftzusetzen. In Bayern und Preußen beträgt der Finderlohn gesetzlich 10 Prcc. de« gefundenen Werthe«. Da» neue bürgerliche Gesetz buch hat den Finderlohn wesentlich herabgesetzt. Vom 1. Januar 1900 an beträgt derselbe vom Werth der Sache bi» zu 300 Mark 5 vom Hundert, von dem Mehrwerlh 1 vom Hundert, bei den Thieren 1 vom Hundert. Der Anspruch auf Finderlohn ist ausgeschlossen, wenn der Finder die An- zcigepflicht — unverzügliche Anzeige — oder den Fund auf Nachfrage verheimlicht. — Der schier unglaubliche Fall, daß ein Straf gefangener mit einer bedeutenden, im Gefängniß gestohlenen Summe Gclde» au» seinem Gewahrsam entfliehen kann, hat sich in Plötzensee ereignet. Dort verbüßte seit einiger Zeit der 34 Jahre alte Kaufmann Schmidt von Bergehold au« Reichenberg in Böhmen wegen Urkundenfälschung u. Betrüge« eine Gesängnißstrafe, die erst im Jahre 1900 ihr Ende er reicht haben würde. Der Gefangene, der sich da» vollste Vertrauen der Gesängnißdirektion zu erwerben gewußt hatte u. al« Direktorialschreiber beschäftigt wurde, hat e« verstanden, den Gefängnißsekretär Schrödtcr zu überlisten und mit AmlS- geldern in Höhe von 675 Mk. flüchtig zu werden. Schmidt hatte Abend« ein Couvert, in dem 675 Mk. von Seiten der Gesängnißdirektion abgeschickt werden sollten, mit der Adresse versehen, und der Sekretär Schrödter wollte da« Geld eben einpacken, al« er abgerusen wurde. Schmidt erbot sich, die Arbeit auszuführen, worauf Schrödter ihm da» Geld einhän digte. Al- Schrödter demnächst in da« Bureau zurückkehrtc, überreichte ihm der Gefangene da» geschlossene Couvert. Er halte aber nicht da« Geld, sondern nur Papierschnitzel eingc- packt und die Summe in seine Tasche gesteckt. Am nächsten Morgen gab er vor, furchtbare Zahnschmerzen zu haben, und erhielt die Erlaubniß, in Begleitung de« Plötzensccr Gemeinde diener» in die Stadl zu einem Zahnarzte zu gehen, bei dem er sich den Zahn herau-ziehen lassen wollte. In der sehr belebten Leipziger Straße gelang e« dann dem Gefangenen, seinem Transporteur zu entwischen, ohne daß bisher eine Spur von ihm gesunden werden konnte. — Ein kühne« Wagniß. Ein unternehmungslustiger Erfinder, Kapitän William Oldham beabsichtigt, schon im Verlaufe der nächsten Tage die weite Reise über den launen haften Atlantischen Ozean ganz allein in einem eigenartigen Miniaturfahrzeuge zurückzulegen, da« er sich zu diesem Zwecke erbauen ließ. Diese» Schiffchen, da« kleinste, in dem man je eine so lange gefahrvolle Reise wagte, ist ganz au« Stahl hergeslellt. Es ist kaum drei Meter lang und nicht ganz einen Meter breit und tief. Eine zweiflüglige Schraube treibt c» vorwärt« und der Fahrende selbst liefert durch ein Arrangement, da« der Pedalvorrichtung beim Fahrrade ähnelt, die nothwendigc Kraft hierzu. Am originellsten sind die Vorbereitungen, die im Angesichte eine« Sturme« getroffen werden können. In einem solchen Falle ist der alleinige Passagier im Stande, sein Boot wind- und wasserdicht nach allen Seiten abzuschließcn. Die Wogen mögen dann haus hoch stürmen; er sitzt ruhig und sieht dem Treiben der Ele mente zu. Die nothwendigc frische Lust führt ihm eine auto matisch arbeitende Luftpumpe stet» von Neuem zu. Da« Boot hat Raum für die Einlagerung von Proviant auf fünf zig Tage. Innerhalb dieser Zeit denkt der Erfinder von Liverpool nach New-Jork zu gelangen, denn er muthet seinem Schiffchen bei normalem Wetter eine Fahrgeschwindigkeit von sieben Kilometer per Stunde zu. Kapitän Oldham hätte seine Reise bereit« am vergangenen Sonnabend von Liverpool au» antreten sollen und eine große Menschenmenge hatte sich am Quai eingesunden, um der Abfahrt beizuwohnen. Diese unterblieb aber noch, da ein Gebrechen an der Einrichtung de» Boote» konstalirt wurde, da« aber, wie e» heißt, in kürze ster Zeit behoben sein wird. — .Au«stcllung«andcnken". Die nun geschlossene Stockholmer Ausstellung hat bekanntlich in jeder Beziehung einen großen Erfolg gehabt und sogar im Gegensatz zu so vielen anderen Ausstellungen einen bedeutenden Ueberfluß ergeben. Leider hat sich aber ein unangenehme» Nachspiel ereignet. Am letzten Tage der Ausstellung wurde dieselbe von den Besuchern förmlich geplündert. In den Cafe« und Restaurant» steckten die Gäste Löffel, Teller und Gläser in die Tasche, und die Scenen, die dort vorficlen, spotten jeder Beschreibung. Alle beweglichen Gegenstände nahmen die Be sucher mit sich, sogar die JlluminationSlampen im Parke wur den gestohlen. Zuletzt wurde man genöthigt, um den Plünder ungen ein Ende zu setzen, alle Cafe» und Restaurant» zu schließen. Unter den Besuchern scheint die Meinung sich ver breitet zu haben, daß e» erlaubt sei, am Schluffe der Au»- stellung eine „Erinnerung" mitzunehmen. Natürlich haben verschiedene Personen durch die Plünderungen bedeutende Ver luste erlitten. Um nicht mehrere Tausend der Bewohner Stockholm» in Konflikt mit der Polizei zu bringen, hat der Oberstatthalter der Stadt einen Ausruf in den Zeitungen veröffentlicht, worin er alle Diejenigen, die solche .Erinner ungen" von der Ausstellung mitgenommen haben, bittet, die selben zurückzubringen, um sich wetteren Unannehmlichkeiten nicht au-zusetzen. Ob man dieser „Bitte" Folge leisten wird, ist eine andere Frage. — Postkuriosum. Bon einem Landmann Doos», jetzt in Timmendorf wohnhaft, der s. Zt. die Verwaltung de» dortigen Konsumverein« wahrzunehmcn halte, wurde am 4. März 1886 eine Postkarte nach dem von dort ca. 3 Kilometer entfernt liegenden Städtchen Eutin gesandt. Schon längst hatte der Absender der Karte dieselbe vergessen und er ahnte wohl nicht, daß dieselbe nicht an ihre richtige Adresse gelangt sei. Man kann sich daher sein Erstaunen denken, al» der Mann am 1. Oktober d. I., also nach 11'/, Jahren, die Karte mit dem Bemerken von der Post zurückerhielt, daß die selbe unbestellbar, weil der Adressat nicht aufzufinden sei. Außerdem mußte er bei Aushändigung der Karte noch Straf porto zahlen. — Bärtige Frauen. Ein wenig galanter gelehrter Franzose spricht die Ueberzeugung au«, daß Schnurrbärte bet Frauen heutzutage viel häufiger Vorkommen, al» e« früher jcmal« der Fall war. Bon seinen eigenen Landsmänninnen seien unbedingt fünf Prozent nicht im Stande, jenen interes santen Flaum auf der Oberlippe unsichtbar zu machen. In Konstantinopel könne jede zehnte unverschlciert gehende Schöne, der man auf der Straße begegne, ein zierliche« Schnurrbärt chen aufweisen, um da- sie mancher schmachtende Jüngling beneiden dürfte. In Spanien und Italien ist die Zahl der mit jener männlichen Zierde auSgcstatteten Damen freilich eine noch größere al« am „goldenen Horn." — Die Fahrt auf dem Puffer. Eine merkwürdige Eisenbahnfahrt legte ein au« lustiger Gesellschaft in der City heimkehrender Londoner zurück. Während ein nächtlicher Güterzug sich der Station Ancrleh bei London näherte, be merkte ein Bahnwärter ein eigenihümliche« dunkle« Etwa« zwischen zwei Wagen hin- und herschaukeln. Der Zug hielt, man forschte nach und fand zwischen den beiden Waggon« auf einem Puffer einen feingekteidctcn Herrn im Cylinderhut. Nachdem man den seltsamen Passagier mit Noch und Mühe von seinem gefährlichen Sitze herabzelockt hatte, erklärte er dem Stationsvorsteher, daß er au« der City käme und auf Station New-Groß einen Zug nach Brockley abgewartcl hätte. Die« sei der erste Zug gewesen, der dort angchaltcn und da wäre er eben aufgestiegen. Die luftige Fahrt war dem stark angeheiterten Fremden gar nicht schlecht bekommen; die eng lischen Bahnbeamten wunderten sich nur, daß dem waghalsigen Reisenden kein Unglück zugestoßen ist. — Bo-Haft. „Ja, jo, liebe Cousine, ich würde Deine Freundin Anna ganz gern heirathen, aber sie ist mir zu dumm." — „Da« meine ich auch, Du mußt eine Frau haben, die Verstand für zwei hat." — Wörtlich genommen. „Sic haben mir doch ge sagt, daß Sie da« Geld blo« für einige Tage haben wollen." — „Stimmt, ich habe e« auch nur kaum zwei Tage lang gehabt, und dann war'« pfutsch ..." — Selbst verschuldet. „Mir thut da« Fräulein L. leid, daß sie stet« so schonungslos kritisirt wird!" — .Da hat sic sich selbst zuzuschreiben. Weshalb kommt sie nicht früher in« Kränzchen!" I'oulLrä-Lsiäs 35 ?k. sten Dessins und Farben, sowie schwarze, weiße u. farbige KenncSerg- Seide von 75 Psg. bis Mk. 18.65 per Meter — in den modernsten Geweben, Farben und Dessins. An Private porto- und. steuerfrei ins Haus. Muster umgehend. 6. iisnnsdsrg's Svisisn-sisdi-isisn (b u b.So»., Turiefi. ,,Das Kind" betitelt sich ein neuer Roman Adolf Wil- brandtS, der in Heft II der „Gartenlaube" beginnt und ein Meister werk der Erzählungskunst zu werden verspricht, das durch einen überaus frischen Humor fesselt. Daneben wird der O. Verbecksche Roman „Einsam" fortgeführt, welcher den Leser in hochgradiger Spannung erhält. Und auch die kleine anmuthige Geschichte aus der Zeit Friedrich- des Großen von H. von Schreibershofen, „Eine Entführung", die vollständig vorliegt und der hübsche Illustrationen beigegeben sind, sorgt für angenehme Unterhaltung. — Aus Anlaß des 70. Geburtstages Arnold Böcklins, des Schöpfers der berühmten Bilder „Todteninsel", „Villa am Meer" und vieler anderer, bringt dasselbe Heft eine lebendig geschriebene Biographie von Isolde Kurz nut dem Porträt des Meisters und Holzschnitten nach seinen Bildern. Auch von einem anderen Ge- bnrtstagStinde, der Weltumseglerin Ida Pfeiffer, die, wenn sie noch lebte, am 14. Oktober ihren IW. Geburtstag hätte seiern können, bietet die „Gartenlaube" Bild und Lebensbeschreibung dar, welche Or. Adolph Kohut zum Verfasser hat. Ein mit vielen Abbildungen versehener Ar tikel Heinrich Lemckes handelt über die Einwanderung in der Reuen Welt, während Dl. H. I. Klein uns in die Sternenwelt versetzt und uns mit den Planeten Merkur und Venus bekannt macht. Karl Wolf- Meran giebt eine treffliche Charakterskizze aus Tirol, mit dem Titel „Der Pfannenflicker", zum besten und 1>i. G. Klitscher widmet den „Unfallstationen in Berlin" an der Hand von Illustrationen eine eingehende Besprechung. — Als Perle des reichen Bilderschmucks möchten wir das stimmungsvolle Bild von K. Raupp „Windstille" hervorheben, das als farbige Kunstbeilage beigefügt ist und von einem warm empfundenen Gedicht Max Haushofers begleitet wird. Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 17. bis 23. Oktober 1897. Geboren: 297) Dem ansässigen Waldarbeiter Johann Spitzncr hier 1 T. 298) Dem Fabrikarbeiter Christian Louis Mothes hier 1 S. 299) Dem Druckfabrikarbeiter Johann Georg Bär in Schönheiderhammer 1 T. 300) Dem Wollwaarendrucker Carl Robert Martin hier 1 S. 301) Dem Bürstenfabrikarbeiter Karl Ernst Huster hier 1 T. Aufgeboten: Vaertt. Eheschließungen: 57) Der Fleischer Adolph Rosenhauer hier mit der Wirthschaftsgehilfin Hulda Raschdorf hier. 58) Der Heizer und Maschinist Otto Eduard Günther hier mit der Tambourirerin Lina Elise Gläser hier. Gestorben: 200) Paula Franziska, T. des Eisengießer- Heinrich Paul Röder in Schönheiderhammer, 9 M. 201) Otto Willy, S. des Bretschneiders Oswald Conrad Wolf hier, 6 M. 202) Die unverehel. Bürsteneinzieherin Anna Marie Unger hier, 39 I. 203) Curt, S. des Schmiedemeisters Friedrich LouiS Neubert hier, 16 L. «hemaitzer Marktpreise vom 23. Oklober 1897. Weizen, fremde Sorten 10 Mk. . sLchs. gelb 8 « e e e besch.,— ' Roggen, nieder!, sächs. 7 « - hiesiger, 6 » e preußischer, 7 » , e neu— - e fremder 7 » Braugerste, fremde 9 » . sächsische 8 . Futtergersie 5 . Hafer, sächsischer, durch Regen beschädigt, — » . sächs. 6 . « preußischer — » « fremder 7 » Kocherbsen 7 » Mahl« u. Futtererbsen 6 » Heu 3 » Stroh 2 - Kartoffeln 2 , Butter 2 « 40 Pf. bis 10 Mk. 90 Pf. pro 50 Kilo 55 , , 9 » 30 < » « 10 - » 7 » 50 » » » » 70 , » 6 » 95 » » , . 50 - . 7 » 80 » » » » — - M , » M e 70 ' » 8 « —— » » » » 45 - » 10 » 50 » » , » « . 8 » 75 » , » , 90 . , 7 , — , , , » —— « , , « « » » 75 - - 7 » 50 » » , » , O M » «MIM 35 - - 7 W 75 OBOE 25 , . 9 , —— , » » » 50 . . 7 50 - . 4 » — , I I » 80 . . 3 , 20 , « - 50 - , 2 , 75 « » « 20 « » 2 . 60 . . 1 -
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