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- Erscheinungsdatum
- 1897-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189708210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970821
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
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Monat
1897-08
- Tag 1897-08-21
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Monat
1897-08
-
Jahr
1897
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brochen, weil England sich fortgesetzt weigert, dem Artikel 6 zuzustimmen, nach welchem Larissa, Trikkala und Bald vor läufig von den Türken besetzt bleiben und bei jeder neuen Abzahlung von den Krieglkosten selten« Griechenland« frei gegeben werden sollen, England behauptet, daß e« Griechen land mit oder ohne Kontrole unmöglich sei, da« Geld zu sammen zu bringen, und daß deshalb der betreffend« Artikel eine ständige Besetzung Thessalien« durch die Türken zur Folge haben werde, — Sine Athener Zuschrift der .Pol. Korr." führt au«, daß die griechische Regierung und Bevölkerung mit Ungeduld den endlichen Abschluß der Konstantinopeler Frieden«verhandlungen erwarten, Wa« die Frage der Ein führung einer internationalen Kontrole über die griechischen Finanzen betrifft, so beginne sich die Majorität der Blätter und der Bevölkerung mit dieser Eventualität zu befreunden. Man habe ausgehört, sich falschen Hoffnungen mit Bezug auf die Unterstützung der einen oder der anderen Macht hinzugebcn und ziehe die Errichtung der genannten Kontrole, welche die Möglichkeit für die Abzahlung der Kriegsentschädig ung bieten soll, dem Verluste der Provinz Thessalien vor. Locale und sächsische Nachrichten. — In Sosa ist am 19. August in Vereinigung mit der Postagentur eine Reich»-Telegraphenanstalt er öffnet worden. Die Dienststunden der Telegraphenanstalt find an Werktagen 7,8—12 Vorm. und 3—7 Nachm. an Sonn- und Festtagen 7/8—9 Vorm., 12—1 und b—6 Nachm. — Johanngeorgenstadt. In der Nacht vom Diens tag zum Mittwoch wurden von bübischer Hand auf hiesigem Gottesacker eine Anzahl Grabdenkmäler beschädigt, ca. 1b Rosen stöcke au«gerissen und verschleppt und mit den Füßen auf wohlgepflegten Gräbern herumgetrcten. Ein der Thal ver dächtiger 23 Jahre alter Handarbeiter wurde verhaftet. — Dresden, 16. August. Gegen polnische Agi tation und polnischen Einfluß gehen die sächsischen Behör den sehr energisch vor. Nachdem erst unlängst die Auswei sung de» Vorsitzenden de« Dresdner katholischen Arbeiterver eins, I)r. KozlcwSky, verfügt wurde, wurde unlängst eine Haussuchung bei einem Mitgliede des .Polnischen Industrie vereins" ausgeführt, deren Ergcbniß Thatsachen zu Tage förderte, die ebenfalls zur Ausweisung de» Betreffenden führten. — Plauen i. V., 17. August. Ein sonderbarer Rei sender, der Weltumradler Reymann al» New-Jork, tras gestern Abend auf der Fahrt von Hof hier ein. Der Mann, eine gedrungene, kräftige Gestalt, Hal sich nämlich verpflichte«, ohne alle Baarmitlel eine auf zwei Jahre berechnete Radler fahrt um die Welt zu machen. Die Reise wurde im Februar d. I. angetretcn; Reymann begab sich zunächst nach London und von da nach Frankreich und Deutschland. In Ost-Ruß land gedenkt der kühne Radler der jetzt 29 Jahre alt ist, zu überwintern. Er führt auf seinem Rade etwa 600 Ausrüstungs stücke, die nöthige Kleidung, einen photographischen Apparat, ein kleine» zusammenlegbare» Zelt mit Vorrichtung zur Schlaf stätte, Werkzeuge :c. mit sich. Sein Rad sammt Ausrüstung wiegt über 120 Pfund, der Radler selbst ist etwa 170 Pfund schwer. Man kann sich also denken, daß da» Fahren nicht allzuschnell von statten geht. In Plauen hat sich de« Rad ler» der Radfahrvcrein .Sturmvogel" angenommen und ihm unentgeltliche Aufnahme in der „Wartburg" erwirkt, wo da» Fahrrad sammt Ausrüstung gestern Abend ausgestellt war und die Bewunderung der zahlreichen Gäste erregte. Nach dem heute der Weltumradlcr selbst eine Reparatur an seinem Rade vorgenommen hatte und darauf photographirt worden war, trat der mit vielen Empfehlungen ausgestattete Mann am Nachmittag die Weiterreise nach Dresden zu an. — Auerbach, 17. August. Wie sehr die Interessen de» Großhandels ost dem Kleinhandel entgcgenstehen, beweist eine mit 62 Unterschriften von kleineren und mittleren Holz händlern und SägcwerkSbcsitzern bedeckte Bittschrift, die an die Oberforslmeisterei Auerbach gelangt ist. Darin wird ge beten, es möchten doch wie bisher recht viel Holzversteiger- ungen abgehalten und dabei jedesmal kleine Mengen von Holz verkauft werden, weil dann die Kleinhändler stet» ihren Bedarf decken und von dem ihnen gewährten Kredit mit Vortheil Gebrauch machen könnten. Dagegen beklagten sich die Großhändler bei der Handels- u. Gewcrbckammcr Plauen über die oftmaligen Holzauktionen, weil dadurch entweder der Ehes oder einer seiner älteren Beamten gezwungen würden, ost mitten in der Bausaison, also zur flottesten Geschäftszeit, zwei bi« drei Tage vom Geschäfte fern zu bleiben, um diesen HolzverkLusen bcizuwohnen. Bei solchen widersprechenden An sichten kann die Oberforslmeisterei wohl kaum ander« handeln, al» die bisherige Einrichtung beizubehalten, denn auch der kleine Geschäftsmann hat ein Recht aus Berücksichtigung. — Sayda. Al» Eiscnbahnkuriofität sei mitgetheilt, daß der Ort Dorfchemnitz 4 Bahnhöfe hat. ES liegen nämlich nicht nur die Haltestelle Dorfchemnitz, sondern auch die Hallepunkte WolsSgrund und Voigtsdorf der Linie Mulda- Sayda, sowie die Haltestelle Nassau der Linie Freiberg Bienen mühle auf Dorfchemnitzer Flur. Dorfchemnitz rangirt also in .Bahnhofsbauten" mit den beiden größten sächsischen Städten Dresden und Leipzig in einer Linie, allen anderen Orten Sachsen» ist c» aber .über". — Eine Absage der in der Oberlausitz geplanten Manöver ist nicht in Aussicht genommen. Wie au« kriegs ministeriellen Verfügungen hervorgcht, erläßt da» Manöver- Proviantamt Ostritz vielmehr eine Anordnung, wonach der Bedarf an Vorspann öffentlich vergeben werden soll. Diese Bekanntmachung läßt darauf schließen, daß eine Aufhebung der Manöver nicht zu erwarten steht. — Die Trockenlegung der GcbirgSsümpfe hat dazu beigctragcn, da« Hochwasser so mächtig zu machen. Schon vor 50 Jahren hat sich bei Flöha Folgende» gezeigt: Früher war die in Sachsen entspringende Zschopau wasser reicher ul« die au» Böhmen kommende Flöha, jetzt ist um gekehrt die Flöha zum stärkeren Flusse geworden! Der öster reichische Förster hat eben die GebirgSsümpse geschont; man wird diese Sümpfe auf dem Kamme de» böhmischen Erzge birge- heute noch in natürlichem Zustande finden; in Sachsen dagegen hat man durch mancherlei Mittel (wahrscheinlich am meisten durch Abzuggraben) für Trockenlegung der ausgedehn ten Waldungen gesorgt, aber dadurch die Hochwassergefahr bedeutend gesteigert, denn Sümpfe halten wie ein Schwamm da« Wasser zurück. Allerdings ist durch diese Austrocknung ein anderer und sehr wichtiger Vortheil erreicht worden: die Milderung de» Klima« in der Umgegend der Sümpfe und eine Ausdehnung de« Ackerbaues auch in Gegenden, wo noch im vorige» Jahrhundert an Ackerbau nicht zu den ken war. — Ein allgemeiner Reichs-Skat-Abend zur Förderung der Sammlungen für die Opfer der Wasser-Kata strophe in den verschiedenen Theilen Deutschland« ist jetzt von Berlin au» für Sonnabend, den 4. September, in Vor schlag gebracht worden. Alle Gewinne sollen gesammelt und dann al« Beiträge zu dem zu gunsten ter Ueberschwemmten unternommenen Liebeswerke an die Central-Sammelstellen abgelieserl werden. Wie man sich gewiß noch erinnern wird, war vor einer Reihe von Jahren ein solcher allgemeiner Spielabend, der sich ja auch auf alle anderen Spielarten er strecken könnte, von einem sehr schönen Resultate begleitet. — Die Frage, Hebung des Handwerkerstandes, beschäftigt seit Jahren die weitesten greise unseres Volkes ohne Unterschied der HandwerkergesetzeS, daß Staatsregierung und Volk der Lösung dieser Ausgabe zustrcden. Von der Wirkung des Gesetzes verspricht man sich einen günstigen Einfluß und doch wird derselbe nur mit Erfolg auszu nützen sein, wenn der Gewerbtrcibende den in der Neuzeit gestellten hohen Anforderungen gerecht zu werden vermag, wenn seine Erwerbs fähigkeit erhöht wird. Dazu gehört eine vollkommene praktische Aus bildung im Berufe, die für den speziellen Betrieb nothwendigeu theore tischen Kenntnisse und zur Ausnützung aller Vortheile im Handel und Verkehr, eine gute, allgemeine Bildung. Auf allen Handwerker- und Jnnungs Verbandslagen, in den Gewerbe- und Gewerkvereinen ist die sem Bedürfnisse Ausdruck gegeben worden und unter diesen Gesichts punkten hat der Verband der deutschen Schlosser-Innungen die Deut sche Schlosserschule und die elektrotechnische Schule in Roß wein (Sachsen) in's Leben gerufen. Dieselbe ist mit großen Werk stätten ausgestattet und gewährt Schlossern und jungen Leuten ver wandter Gewerbe von nicht unter 17 Jahren, praktische u. theoretische Ausbildung zum selbständigen Schlossernuister, Werkmeister, Betriebs leiter ic. Kursus 3 aufeinanderfolgende Halbjahre. — Die damit ver bundene el.ktrotechnische Schule, ebenfalls mit Werkstatt ausgestattet, gewährt den Absolventen der Schlosserschule, Gehilfen und älteren Leu ten anderer Gewerbe Ausbildung im elektrotechnischen Fache zuin selb ständigen Installateur, Betriebsleiter. Werkmeister, Monteur. Kursus 'S Halbjahre. Besonders sei noch darauf hingewiesen, daß die Aus- Grundlage für jeden Maschinenbetrieb ist und hier Wertstattpraris ge trieben wird. — Die Schule stehl unter Aussicht der König!. Sächs. StaatSregierung und erhielt 1898 N.VM M. —, 189? 17,000 M. — Staatsunterstütznng. Die Leistungen wurden 1898 auf der Schlosserei- Ausstellung zu Mainz und auf der Ausstellung des Sachs. Handwerks und Kunstgcwerbes zu Dresden mit ersten Preisen ausgezeichnet. Bei Eröffnung der Schule traten 17 Schüler ein und im letzten Halbjahre war die Schülerzahl aus 97 gestiegen, wohl der beste Beweis, daß die Ziele der Schule anerkannt und die Ausbildung überall begehrt wird. Lehrpläne und Aufnahmebedingungen werde» kostenfrei versendet von der Deutschen Schlosserschule zu Roßwein in Sachsen. — Greiz, 18. August. Der im AmlSgericht-gefäng- niß zu Elsterberg untergebrachl gewesene, anscheinend irrsinnige junge Mann ist nunmehr thatsächlich al» der Mörder fest gestellt worden. Derselbe ist am Montag Nachmittag 6 Uhr in zugemachtcr Kutsche, in der er gefesselt und in Begleitung von drei Fürstl. Gendarmen saß, in da« hiesige Landgcricht»- gefängniß übersührt worden. E« ist der im Jahre 1874 hier geborene Sohn der geschiedenen Frau Hahn, namens Hugo Hahn. Er hat hier die Stellmacherei erlernt, in der letzten Zeit in Reichenbach und speziell in den letzten 14 Tagen in 'Naitschau al« Stellmacher gearbeitet. In letzterer Stelle zeigte er schon Spuren geistiger Gestörtheit. Der in der hiesigen Leichenhalle aufgebahrle Ermordete ist heute durch den Krankenkassenkassirer in Pausa, als der Kiesgrubenarbeiter Franz Louis Daßler au» Pausa erkannt worden. An die deutschen Biertrinker. Da» offizielle Organ des deutschen Braugewerbes, die „Deutsche Brau-Industrie, Berlin" enthält nachstehenden be- achtenSwerthen Artikel, welchen wir hiermit zum Abdruck bringen. Derselbe lautet: Die Briefkastennotiz in Nr. 41, S. 483, kann unter Umständen von großer Bedeutung werden. Daß weder der Arbeiterstand .roch der Bürgcrsland in Deutschland da» theuere Bier au« Böhmen bezw. au» Pilsen trinkt, ist zweifellos. Die Consumenten dieser Biere sind, wie in der Briefkasten notiz sehr richtig bemerkt ist, die .tonangebenden Kreise in Deutschland", die in der Regel vom Bier wenig verstehen und lieber hefige« Bier au» Pilsen statt gesunde» blanke» in Deutschland .nach Pilsener Art" gebraute« Bier trinken. Ist doch da» Trinken von Original-Pilsener Bier in Deutschland vielfach nur Modesache. Biele wohlhabende Männer in Deutschland gehen Jahr für Jahr in die böhmischen Bäder und meinen au« „Ge sundheitsrücksichten" .Original-Pilsener Bier" nach ihrer Rückkehr trinken zu müssen. Viele Tausende Menschen äffen da» nach, ohne zu wissen, daß da» Bier in Böhmen ein andere« ist al» da» in Deutschland zum Verschank kommende Original-Pilsener Bier. Der Unterschied ist auf der Hand liegend und ein bedeutender. Deshalb muß man sich wundern, daß deutsche Aerzte so oft noch da» Bier au» Pilsen empfehlen. Die Origmal-Pilsencr Biere erhalten z. B. vor ihrer Versendung nach Deutschland einen Zusatz von .Kräusen", d. h. von in Gährung begriffenem, ganz jungem Bier. E» geschieht die«, um durch dessen Weitergährung den Kohlen säuregehalt zu erhöhen. Selbstverständlich muß ein solche» Bier noch Hefe absetzen. Daher ist seitens jener böhmischen Brauerkien eine besondere Behandlung für diese Biere den deutschen Abnehmern vorgeschrieben. Da aber diese Vorschrift nicht immer beachtet und auch beim Anzapfen kleinerer Ge binde nicht intmer vorsichtig verfahren wird, so kommt e», daß dem Publikum sehr oft Original-Pilsener Bier vorgesetzt wird, welche« trübe ist, d. h. in welchem sich Hefe befindet. ES ist zweifellos, daß solche hefigen Biere für die Ge sundheit nicht gerade zuträglich sind, häufig Darm und Blasen-Katarrhe, starken Durchfall u. s. w. hervorrufend. In Bayern z. B. würde ein derartige» hefiges Bier seitens der Polizeibehörde zum Ausschank nicht zugelassen werden. Aber der für alle« Fremde leicht begeisterte Deutsche, der solch trübe» Zeug zurückweisen würde, wenn c» ihm al- deutsche» Bier vorgesetzt würde, trinkt e» ruhig weiter, weil e» vom Auslande kommt, und redet sich und Anderen ein, c» sei .gesund". Ich zweifle sehr, daß diese Kreise, die sich nun einmal die .Gesundheit fördernde Wirkung" der Original-Pilsener Biere eingeredet haben, sich entschließen werden, die czechischen Biere auch nur in gegenwärtiger Zeit im Sinne einer.De monstration" zu meiden. Einer Demonstration, die, wie schon in ter eingangs erwähnten Brieskastennotiz gesagt ist, sich gegen den Uebermuth der Tschechen richten soll, die unsere deutschen Brüder jenseit» der schwarz gelben Grenzvsählc ver folgen. Dessen bin ich gewiß, der deutsche Arbeiter- und Bürgerstand würde diefe Demonstration ohne Besinnen au«- führen und da» czechische Bier nicht trinken. Nun könnte man ja den Nachwei« wünschen, daß in der That die in Deutschland nach Pilsener Art ge brauten Biere von gleicher Güte sind, wie da» Original- Pilsener. Diesen Nachwei« erbringt u. A. da» .Untersuchung»- amt der Stadt Breslau". In seinem letzten Jahresbericht, 1897, werden nachfolgende Analysen gegenübergestell«: P Original- ilsener Bier Nach Pilsener Art gebraut Spec. Gewicht bei 15" 0. . . 1,0143 1,0146 In IM gr Bier sind enthalten: Alkohol 3,49 gr 3H3 gr Extrakt 5,09 . 4,98 . Gesammtsäure (al» Milchsäure) . 0,2415 0,161 Kohlensäure 0,3162 0,322 Glycerin und Harze . . . . 0,2138 0,226 Mineralbestandtheile . . . . 0,2146 0,227 PhoSphorsäurc 0,0912 0,098 Schwefelsäure 0,0099 0,0072 Maltose 1,3414 1,256 Dextrinkörper 2,290 2,262 Protemsubstanz 0,3760 0,468 Stammwürze 12,06 12,04 VergährungSgrad 57,7 58,6 Daß die in Deutschland .nach Pilsener Art gebrauten Biere" einen vorzüglichen Geschmack haben, ist bekannt, und daß sie die Original-Pilsener Biere an Haltbarkeit übertreffen, geht schon daraus hervor, daß erstere ganz blank und heferein verschänkt werden. Dazu kommt, daß die Versand-Original- Pilsener verhältnißmäßig schwache Biere sind, daher unver- hältnißmäßig »Heuer. Die Tagespresse könnte Helsen, die „tonangebenden Kreise in Deutschland" von ihrem Wahne der .Gesundheit fördern den Wirkung" der in Deutschland zum Verschank kommenden Original-Pilsener Biere zu befreien. Und jene Kreise sollten eingedenk der unerhörten Vorfälle in Eger und au» Gesund heitsrücksichten .Original-Pilsener Bier" nicht mehr trinken. Im Wahnsinn üver den Wolken. Von OSkar Merres. (Schluß.) „Haben Sie keine Furcht!" tröstete die Dame; „wir könnten nur durch Unbedachtsamkeit verunglücken. Olivari, der zu Orleans umkam, erhob sich mit einem Ballon von Papier; seine unter der Kohlenpsanne hängende und mit leicht entzündbaren Stoffen beladene Gondel wurde ein Raub der Flammen. Er fiel und war auf der Stelle todt. MoSmeal stieg zu Lille auf einem unter dem Ballon angebrachten leichten Brett empor; bei einer unvorhergesehenen Schwenkung verlor er da» Gleichgewicht und fiel au» der Höhe zur Erde. Bittorf in Mannheim sah, wie sich sein Ballon in der Luft entzündete. Er stürzte und ward getödtet. Ha! wie liebe ich diese edlen Opfer ihre» Muthe», und ich will unterzehen, wie sie! Höher, höher!" E» war wirklich kein Wunder, wenn dem wider Willen zuhörcnden Luftschiffe! alle Gespenster dieser TodeSgeschichten vor die Augen traten. Die Verdünnung der Luft sowie die Strahlen der Sonne vermehrten die Ausdehnung de» Gase», sodaß der Ballon fortwährend stieg. Randello griff nach der Ventilschnur, aber die Wahnwitzige schnitt die Schnur einige Fuß über seinem Kopse ab. Jetzt war Alles verloren! „Haben Sie Madame Blanchard fallen sehen?" plau derte die Wahnsinnige unbeirrt weiter. „Nun, ich kenne den Vorfall genau. Madame Blanchard stieg mit einem Ballon von kleinem Umfang empor, um an Kosten zu sparen; sie war genöthigt, ihn ganz auszublasen, und dadurch entströmte da» Ga» aus dem unteren Anhang, eine breite Spur von Wasserstoffgas hinterlassend. An einem Eisendrahl führte sie außerdem unterhalb der Gondel ein Feuerwerk mit sich, wel che» sie in der Höhe anzünden wollte, wie sie die« schon öfter gcthan. Bei jener Ausfahrt nahm sie ferner einen kleinen, mit Feuerwerk-gegenständen beladenen Fallschirm mit, den sie angezllndet au» dem Ballon Wersen sollte. Die Nacht war sehr finster. Im Augenblick, al« sie den Fallschirm an zündete, beging sic die Unvorsichtigkeit, die Feuerlampe unter dem Strom von Wasserstoffga», welche» au» dem Ballon ent- wich, vorüber zu führen. Die Augen von vielen Tausend Zuschauern waren erwartungsvoll nach dem dunklen Himmel gerichtet. Plötzlich erhellte ein glänzende» Leuchten die Finster niß und die Zuschauer glauben eine Ueberraschung der ge schulten Luftschifferin zu sehen. Doch die Helle vergrößerte sich, verschwand dann und erschien unter der Gestalt eine unermeßlichen Strahles von entzündetem Gase am oberen Ende de« Ballon» wieder. Diese unglaubliche Helle Iheilte sich dem Boulevard und dem ganzen Montmartre mit. Hieraus sah man, wie die Unglückliche sich erhob, wiederholt versuchte, den Anhang de« Ballon» zusammen zu drücken, um da» Feuer auszulöschen und dann bemüht war, herunlerzukommen, denn der Ballon fiel nicht. Da» Verbrennen de« Gase» währte mehrere Minuten; dann erst sank der Ballon langsam zu sammen und ging ebenso langsam nieder. In der Rue de Provence kam er zur Erde, aber anstatt in den weiten Gärten zu fallen, stieß die Gondel an den Schornstein eine» hohen Hause«. Die Unglückliche rief laut um Hilfe, aber stürzte im selben Augenblick aus da» Pflaster und war sofort todt." Randello saß starr vor Entsetzen der bleichen und erregten Sprecherin gegenüber. Diese stand aufrecht in der Gondel. Jede Täuschung verschwand. Randello begriff voll und klar, daß er mit einer Wahnsinnigen zu thun hatte. Sie warf noch mehr Ballast hinaus und der Ballon stieg wieder. Da» Blut drang dem Mann au» Nase und Mund. Die Wahnsinnige blickte mit einer unheilverkündenden Miene um sich und phantasirte: „ES giebt nicht» Herrlichere«, al« Märtyrer der Wissenschaft zu fein, so wird man von der Nachwelt gefeiert! Der berühmte Zambecarri sollte an einem windigen und regnerischen Oktobertage aufsahrcn. Er wollte die Fahrt ausschieben, aber man verhöhnte ihn al« Feigling, und er stieg aus, begleitet von seinen Freunden Andreoli und Grossetti. ES war in Bologna; der Ballon erhob sich in der nassen Luft langsam, er wurde vom Regen durchlöchert und da« Ga» strömte au». Der Barometer konnte nur mittel« Blendlaterne erkannt werden, so finster war e». Aber sie waren ja nur aufgestiegen, um die Wissenschaft vor dem öffentlichen Gelächter zu retten. Zambecarri war zum Sterben erschöpft und sank bestnnung»lo« in die Galerie; ebenso Groffetli, nur Andreoli blieb wach. Dieser rüttelte seine Frei der Der nied W°s ihre Gen räch «all eine» Ball sie r ein und wird die! kam sollt« volle unse: in d uner durck Er s in d« Aber und sie d einer e« 9 zurüi dello diese! seine: schwr bereö schre« Ga» und ihn < sand mit > voll die L Gewi Er b der 7 Ersch ließ, streif« Dabe blieb Meer Baue fünf;« Ein 7 sinnig durck F-ll- rischei ser T N voi dieses festigt die H in de: stock i 80. ! Mar Wie Gir ist zu Gi Oeft
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