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- Erscheinungsdatum
- 1897-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189705255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970525
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-05
- Tag 1897-05-25
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Monat
1897-05
-
Jahr
1897
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den Exporthandel Großbritannien« mit Ausschluß der Kolonien in« Auge saßt, auch wird der Unterschied zwischen der Zu nahme der beiderseitigen Exporte viel geringer, wenn man den Durchschnitt der Jahre 1880—1885 und den der Jahre 1890—1895 in Betracht zieht. Immerhin jedoch ltißt sich konstatiren, daß der Handel Deutschland« sich in weit schnelle rem Maße entwickelt hat al« der England». — Zur Frage de« Detailreisen« wird gemeldet, der Zentral-Verband deutscher Kaufleute habe an den BundeSrath eine Petition gerichtet, in der er gebeten wird, die Landes regierungen zum Erlaß schärferer Kontrolle der Detailreiscn- den zu veranlassen. — Oesterreich-Ungarn. Auch die neuerlichen Ver suche, zwischen dem österreichischen und dem ungarischen Mi nisterium einen Ausgleich herbeizuführen, sind trotz der Anwesenheit de« Monarchen bei den Unterhandlungen in Budapest gescheitert. Graf Baden! hat die ungarische Hauptstadt ohne Resultat verlassen. E« verlautet, daß ein einjährige« Provisorium cintreten werde. — Spanien. Zu einem Skandal kam c« am Frei tag im spanischen Senat. Al« der Minister de« Aeußern dem Senator Eoma» auf eine Anfrage in Betreff de» Beschlusses de« Senat« in Washington, durch welchen beide Parteien auf Euba al« kriegführende anerkannt werden, antwortete, ent wickelte sich ein heftiger Wortkamps. Beim Verlassen de« Saale» wurde die Angelegenheit zwischen dem Minister und einem liberalen Senator wieder ausgenommen. Der Minister ohrfeigte den Senator und e« entwickelte sich ein großer Skandal. Die Sitzung wurde zeitweise aufgehoben. — Amerika. Der Aufstand auf Cuba, der dem Erlöschen nahe schien, soll von einem einflußreichen Theile der nordamerikanischen Politiker offenbar von 'Neuem angesacht werden; der amerikanische Senat hat nämlich die dortigen Insurgenten al» kriegführende Macht anerkannt. Locale und sächsische Nachrichten. — HundShübel. Der Schneeberger Zweigvcrein für Gustav-Adolph-Stiftung, zu dem außer Schneeberg die Kirchgemeinden Griesbach, HundShübel, Ober- u. Nieder- schlema, Klösterlein-Zelle, Neustädte! und Zschorlau gehören, beabsichtigt sein diesjähriger Jahre«fest am HimmelfahrtStage in hiesiger Kirche abzuhalten. Der FestgotteSdienst, in dem Herr Pfarrer Hieke-Groitzsch predigt, beginnt Nachm. 3 Uhr. Die Nachversammlung, in der Herr Pfarrer Helbig-Zschorlau den Bericht erstatten wird, findet im vormals Falk'schen Gast hofe statt. Alle Freunde kirchlicher Feste, insonderheit de» Gustav-Adolph-Vcrein», sind herzlichst willkommen. — Dresden, 22. Mai. Bis zum Jahre 1900 soll die neue Kreuzkirche au» ihren Trümmern erstanden sein. Nach den getroffenen Bestimmungen bleiben Thurm und Um fassungsmauern des Baue« vollständig erhallen. — Leipzig. In der am 20. d». Mt«. vor dem Reichs gerichte stattgefundenen Revisionsverhandlung gegen die Grund buchführer Sekretäre Wilhelm Emil Richter und Robert Daniel Rummel, die bekanntlich von dem königlichen Land gerichte Dresden wegen pflichtwidriger Annahme von Ge schenken zu Gefiingniß und Geldstrafen verurtheilt worden sind, wurde da» von den Angeklagten eingelegte Rechtsmittel verworfen, demnach die Strafen bestätigt. Da» Urtheil ist nunmehr rechtskräftig. — Leipzig. Vom Neuen Leipziger Thierschutz- vcrein wird geschrieben: Die Frage der Bekämpfung der Bogelmassenmorde« in den südlichen Ländern ist neuerdings insofern in ein bedeutsames Stadium getreten, al» sich unter dem Protektorate de« Centralvorstandes der deutsch-schwei zerischen Thierschutzvereine ein internationaler Comitv mit Sitz in Aarau gebildet hat, welches sich die Aufgabe stellt, dem massenhaften Hinmorden der auf ihrem Wanderzuge be griffenen Singvögel, wie Nachtigallen, Lerchen, Wachteln, Finken und seit einiger Zeit auch Schwalben, von denen man in den Markthallen der großen Städte Italien» ganze Berge aufgespeichert finden kann, durch die einflußreiche TageSpreffe aller Länder Europa» so lange entgegen zu wirken und für Unterdrückung dieses Frevels Propaganda zu machen, bi« die interessirten Staaten Abhilfe schaffen und diesem schändlichen Treiben Einhalt gebieten. Der „Neue Leipziger Thierschutz- vercin", welcher diese Angelegenheit schon seit seinem Bestehen zu der seinigen gemacht hat und sich deshalb früher mit der, leider erfolglosen Bitte an den deutschen Botschafter in Rom, Baron v. Keudell wandte, seinen Einfluß gegen diese rück sichtslose Vogeljägerei bei der italienischen Regierung gellend zu machen und den Erlaß eine» Verbote» anzustreben, hat sich dem internationalen Comito zur Bekämpfung de» Vogel massenmorde» angcschlossen, und sind die von ihm demselben unterbreiteten Vorschläge, nicht nur durch die TageSpreffe zu wirken, sondern auch durch fortgesetzte Vorstellungen und Bitt gesuche an Regenten und Parlamente da« Ziel ehesten» zu erreichen zu suchen, bereitwilligst acccptirt worden. Eine Petition an die Königin von Italien, worin dieselbe unter eindringlicher Motivirung um Mithilfe zur Beseitigung dieser beklagenSwerlhcn Zustände gebeten wird, ist bereit« abgcgangcn. Zu seinem Vertreter sür da» Königreich Sachsen hat da» internationale Comitü den Vorsitzenden de» Neuen Leipziger Thierschutzverein» Conrad Dünckel (Bureau, Auenslraße 35) ernannt. E» nimmt derselbe alle auf die Bekämpfung de» Bogelmassenmorde« Bezug habenden Mittheilungcn, Vorschläge u. s. w., gern entgegen, wobei bemerkt wird, daß das Comite auch die Unterdrückung der Frauenmvde, Vogelleichen auf den Hüten zu tragen, welche ebenfalls jährlich vielen Tausen den lieblicher Sing- und Ziervögel da» Leben kostet, mit in seine Thätigkeit ausnehmen wird. — Zwickau, 20. Mai. Der fünfte SchwurgcrichtSfall dieser Periode betraf den zur Zeit hier in Untersuchungshaft befindlichen Stellmacher Robert Lmil Waß mann au» Schönheide. Der 23 Jahre alte, bereit« wegen Diebstahl» mit einer Woche Gesängniß vorbestrafte Angeklagte stand unter der Anklage, am 2. Februar 1897 in betrügerischer Ab sicht gegen Feuersgefahr versicherte Sachen, nämlich einen Flaschenbierwagen und andere» Mobiliar, in Brand gesetzt und dadurch zugleich versucht zu haben, die zum Grundstücke seiner Mutter gehörige, in Schönheide gelegene Scheune vor sätzlich in Brand zu setzen. Nach den Ergebnissen der um fangreichen Beweisaufnahme erklärten die Herren Geschworenen den Angeklagten de» Verbrechen» gegen 8 265 de» RetchS- slrasgcsetzbuch« sür schuldig, während sie die auf versuchte vorsätzliche Brandstiftung gerichtete Schuldfrage verneinten. Infolgedessen erkannte der Gerichtshof wider den Angeklagten wegen de« ersteren Verbrechen» aus 2 Jahre Zuchthaus, 150 Mark Geldstrafe eventuell weitere 20 Tage Zuchthaus und sprach weiter ihn der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 6 Jahren für verlustig. Auf die erkannte Zuchthausstrafe erhielt der Angeklagte 6 Wochen als durch erlittene Unter suchungshaft sür verbüßt erachtet. Uebrigen» verneinten die Herren Geschworenen die Frage auf da» Vorhandensein mildernder Umstände. — Zwickau. Wegen der Errichtung provisorischer Kasernement» für unser ganze», durch da» Brandunglück betroffene» Regiment ist, wie wir hören, jetzt von Seiten der Stadt ein endgiltiger Beschluß gefaßt worden, und zwar sollen, nach reiflichster Erwägung aller ausschlaggebenden Faktoren, zwei massive Baracken nebst Zubehör, ganz den schon vor handenen entsprechend, aber jede mit noch einem Obergeschoß versehen, errichtet werden. Die Ausführung ist den hiesigen Herren Baumeistern Frey, Leichsenring und Karl Richter im Wege öffentlichen Ausschreiben» übertragen und zwar ist vertragsmäßig festgesetzt worden, daß diese Neubauten bi« zum Wiedereintreffen der Truppen au» den diesjährigen Herbstmanövern beziehbar fertiggeslellt sein müssen. Nur im Falle de» Ausbruch» eine» Streik» der Bauhandwerker würde dieser Vertrag wie jeder andere von der Stadtbauverwaltung mit Gewerken abgeschlossene Bauvertrag auf die Dauer de» Streik» zu ruhen haben. — Au» dem Trümmerhaufen unserer Kaserne ist heute ein Gcldschrank herauSgezogen worden, der trotz seiner guten Bauart einem so gewaltigen Feuer nicht hat widerstehen können. Da» in dem Schrank enthaltene Courantgeld ist zusammengeschmolzen und von dem RegimenlSalbum und den darin befindlich gewesenen Photo graphien ist nur ein nicht mehr erkennbarer Ueberrest geblieben. — Kirchberg, 22. Mai. Der seit längerer Zeit schon gehegte Wunsch, daß unsere Schmalspurbahn in eine normalspurige möge umgebaut werden, scheint der Erfüllung z. Z. um Einige» näher gerückt zu sein. Man nimmt Ver messungen vor und stellt Erhebungen an, welche klarlegen sollen, wie der Bau ungefähr auSgcführt werden könnte. Ob und wann der Bau in Angriff genommen-wird, ist noch völlig unbestimmt. — Meißen, 22. Mai. Die Zigeuner-Romantik schwindet immer mehr. Hier sind einige Zigeuner, die seit kurzer Zeit hier wohnhaft waren, wegen Wechselsälschung festgenommen worden. Die Sistirung der erwachsenen Per sonen der an der Uferstraße wohnhaften Zigeunerfamilie nach der Polizeiwache erregte ziemliches Aufsehen. Es war bekannt geworden, daß diese Leute mit anscheinend gefälschten Wech seln hiesigen Geschäftsleuten gegenüber operirten. Die Ver hafteten wurden eingehenden Befragungen und AuSsuchungen unterzogen. Zwei falsche Wechsel wurden dabei vorgefunden, welche die betreffenden Männer von dem großen „Unbekannten" gekauft haben wollten. Außerdem befanden sie sich noch im Besitze mehrerer Wechselformularc. Mit großer Rasfinirtheit nahmen auch die Frauen an dem Versuche der Vernichtung bez. Beiseiteschaffung der gefälschten Wechsel Theil. — Brunndöbra. Die Stürme der letzten Tage haben vielfach Schaden angerichtet. Im Forstreviere Brunn döbra, namentlich auf den Kämmen der Berge, find Bäume in großer Anzahl entwurzelt worden. Am sogenannten Schnei dersberg ist der Wald in einem Umkreis von 30 Metern vermuthlich durch einen Wirbelwind oder eine Windhose nahe zu vernichtet und der Weg versperrt. Aber auch im Thale sind Bäume dem Sturme zum Opfer gefallen. Fuhrwerke, die zum Holzfahren sich in den Wald begeben hatten, mußten unverrichteter Sache heimkehren, da die Gefahr, unter um stürzende Bäume zu kommen, zu groß war. — In Klingen thal herrschte am Montag Nachmittag gegen 6 Uhr während de« Jahrmarktes ein solches Unwetter, daß da» Wasser stellenweise fußhoch durch die Straßen lief. 'Neben der Kirche, wo der Topfma.-kt abgchalten wird, rissen die plötzlich ent stehenden Sturzbäche Kaffeetassen, Töpfe und andere Gegen stände mit sich fort. In den Wirthshäusern entstand ein fürchterliches Gedränge. Im Gasthof zum Deutschen Kaiser lief da« Wasser von der Straße in die Hausflur und von da in die gefüllte Gaststube, in welche Hunderte von Markt besuchern de» Welter» wegen geflüchtet waren. Auch am Dienstag that der Regen dem Marktbesuche starken Abbruch. — Jetzt beginnt die Zeit der immerwährenden Dämmerung, die schönsten Wochen auf der Höhe de» Jahres. Möchte ihnen ein heiterer Himmel leuchten. Diese Periode, während deren e» bei klarem Himmel selbst über Mitternacht nie ganz dunkel wird und vom Sonnenuntergang bi» Sonnenaufgang da» Licht der Sonne in dämmernden Strahlen um den nördlichen Horizont spielt, endet nach den astronomischen Angaben mit dem 19. Juli. 16. Ziehung 5. Klaffe 1S1. Königs. Sachs. Landes-Lotterie gezogen am 20. Mai 1897. L0V0 Mart aus Nr. 11788 51315 7887«. 3000 Mark auf Nr. 3385 3481 4125 7128 8-72 12788 I402I 1481g 182S2 18250 2040« 22503 24878 28258 2782« 81723 32828 84-02 34884 43808 48834 47052 52884 58148 58255 58834 80815 82880 83435 84888 70III 74583 75008 784W 78838 82443 83488 8388- 84583 84873 85218 85242 87414 88807 81883 82704 83258 83887 88823. Ivo« Mar» aus Nr. 220« 8183 «334 885« 8858 11825 14237 I843I 18558 17842 24845 30387 31383 32028 33407 35745 3580« 38082 3828« 40888 43813 48011 48177 85815 75243 78178 83830 88221 80203 87881 88882. soo Mark aus Nr. 1388 10070 10843 II877 13881 18484 18808 18531 I88I0 22832 28878 28408 32488 33881 34882 35435 38085 38380 388-8 38152 41853 42841 45848 45784 48340 48842 52082 52800 54185 5813« 57885 58I0I 58488 5847« 58500 82182 «2248 84357 8820« «8541 «7528 70848 71302 72544 72858 7288« 75023 75071 75418 77280 7788« 78800 84300 85187. 3VV Mark aus Nr. 2054 322« 4481 «187 7002 7330 7878 «430 8842 8877 10003 11888 12222 12305 12474 I3I52 I 403I 14288 14818 18588 18248 20307 20810 22455 24458 2478« 24888 25082 2833« 31244 31585 3I8I2 32215 33404 38080 38153 38827 41102 42418 45857 47818 51020 51051 51880 57483 58083 «0035 «0480 «1087 «5021 85482 »5484 «5838 «5885 73758 74100 74258 74835 75578 78883 78833 80520 81842 81822 84471 85384 85507 8881« 87188 83587 84301 84358 84548 8SO25 23288 23357 23384 23751 24388 2808« 28415 »8842 30834 31004 33815 34285 34888 34803 34885 42834 44522 45100 45302 45870 54582 58485 58520 58722 58888 «1731 83218 83851 83880 «4738 «8870 «7881 88803 7008« 72812 75737 75812 78803 78725 77II4 82287 82858 82882 83277 84187 88102 80834 80888 81752 83177 88330 88431 8888« 88724. 17. Ziehung, gezogen am 21. Mai 1897. -oo« Mark aus Nr. 82048. 3000 Mark -ul Nr. 1834 3311 3428 3712 4804 8 U0 8458 7281 «885 8715 8717 III«« N372 I8II8 20218 22330 23012 23085 27287 28488 2830« 31207 31784 38247 4108« 41235 42483 42888 45047 4«I83 483«0 53280 53348 5342« 58I5O 58218 58238 58781 «0800 «380« 8887« «7384 88802 71882 74131 74I7I 75354 77875 78755 87500 8778« 81285 81308 81837 83282 85120 85818 88224. I00» Mark aus Nr. 853 1213 1588 2280 2307 4881 7558 «418 18573 I875I >787« 21130 22413 23523 28483 27283 27583 28«38 28333 35884 37804 38728 38751 42342 43208 43747 44188 45045 47372 51432 55388 58875 «0348 88771 «7185 «7355 «8511 «8154 73147 84484 85148 88088 81483 82055 88218 8880« 88385. 500 Mark aus Nr. 2287 488« «281 7008 «431 8858 8835 10035 10410 II484 1183« 13058 14450 14850 18522 18834 22413 2718« 28483 2881« 32884 34881 3525« 38387 38288 40058 40842 4«8O7 5280« 53788 5538« 58881 58835 82353 «4113 «5141 8-88« «8155 88237 «8814 70540 72188 73545 74252 77180 78023 78107 78788 78I8I 78353 80313 81200 85882 88547 84207 87815. 300 Mark aus Nr. 1843 3128 3187 387« 4780 8181 «448 7231 7475 7523 7835 7884 14813 14830 14888 1504« I522I 15528 I580I 18083 18210 18285 21700 22881 23858 25087 25180 25880 28807 27323 28328 30885 3071« 31104 32550 33484 3548« 35522 37070 38888 38183 38458 38588 38817 43218 44380 44588 44878 45241 45428 45888 48154 48855 48841 48873 48728 50843 52135 52404 5378« 53848 54722 54831 55184 55242 5718« «3037 «3384 «5085 85848 «8002 «8288 88182 «8857 70302 70822 72830 74444 78585 80577 84042 84880 «4720 87888 «7758 88784 81417 8178« 81848 82028 82722 84015 84443 84848 85471 8S0U. Referat über Sitzungen des Hemeinderaths zu Schönheide. Sitzung am 21. April 1897. Der Gemeinderath bewilligt 1) zwei Gesuche um Almosen, befür- wortet 2) das Gesuch des FormstecherS Karl Heinrich Kuhn um Auf« nähme in den sächsischen Staatsunterthanenverband, beschließt 3) die Wege Nr. 3140 und Nr. 3142 des Flurbuchs, insoweit als solche nur zur Bewirtschaftung angrenzender Grundstücke dienen, als öffentliche Wege einzuziehen, vermag 4) eine Notwendigkeit für das Fortbestehen des zwischen der Stützengrüner Straße und dem sogenannten Schwarz winklerweg auf den Oschatz'schen und Schlesinger'schen Wiesen getretenen Fußsteges nicht anzuerkennen und ist 5) mit dem Vorschläge des Bau ausschusses, den Bauplan für das projektirte Krankenhaus behufs Her- beiführung eines geringeren Kostenaufwandes einer Umarbeitung unter ziehen zu lassen, einverstanden. Sitzung am 12. Mai 1897. 1) Eine Verfügung der Königlichen Amtshauptmannschaft, die jetzt bestehenden Mängel der Beaufsichtigung von Bauten betr. gelangt zur Berathung. 2) Auf Vorschlag des NeHnungsausschusses werden die 189tter Rechnungen der u. Feuerlöschkaste, d. Hebammenpensionskasse, e. ge werblichen Fortbildungsschule, gegen welche Rechnungen bei der erfolgten Prüfung Erinnerungen nicht zu ziehen gewesen sind, richtig gesprochen. 3) Ein hiesiger Einwohner hat darum nachgesucht, das Verbot des freien Umherlaufenlassens größerer Hunde aufzuheben und dagegen den Maulkorbzwang einzuführen. Der Gemeinderath verkennt nicht, daß das erwähnte Verbot geeignet ist, für die betreffenden Hundebesiyer Erschwernisse herbeizuführen. Andererseits wird aber auch konstatirt, daß in hiesiger Gemeinde wiederholt Fälle vorgekommen sind, in denen durch das freie Umherlaufen großer und starker Hunde, welche schon vermöge ihrer Körpergröße oder Körperkraft Vorübergehende gefährden oder erschrecke»,, insbesondere kleinere Kinder in die Gefahr bringen können, umgerissen zu werden, der freie Verkehr auf den öffentlichen Straßen gestört worden ist. In der Erwägung, daß derartige Stör ungen des öffentlichen Verkehrs erfahrungsgemäß durch das Anlegen von Maulkörben mit Sicherheit nicht vermieden werden können und in der weitern Erwägung, daß jeder Straßenpassant das Recht hat, von der Polizeibehörde zu verlangen, vor derartigen Belästigungen des öffentlichen Verkehrs soweit als nach den Umständen nur möglich ist, geschützt zu werden, beschließt der Gemeinderath, einer Aufhebung des eingangs erwähnten Verbotes nicht zuzustimmen. 4) Der von dem Vorsitzenden angeregten Vermehrung der Aus schußpersonen des Gemeinderaths um vier wird im Prinzip zugestimmt und sollen nunmehr Vorschläge des Gemeindevorstandes über die künf tige Verkeilung der Ausschußpersonen auf die einzelnen Klassen auf Grund anzufertigender statistischer Unterlagen erwartet werden. 5) Nach 8 3 des neuen Sparkassenregulativs ist dem Sparkaffen ausschuß noch ein Mitglied zuzuwählen. Diese Wahl fällt aus Herrn Kaufmann Alban Bauch. Ü) Eine Skizze zu einem anderweiten Bauplane für das projek tirte Krankenhaus gelangt zur Vorlage und wird die Annahme dieses Planes unter der Voraussetzung beschlossen, daß nach dem zunächst noch aufzustellenden Kostenanschläge der Bauauswand nicht mehr als 25,000 Mark erfordert. 7) Vor Festsetzung der Baufluchtlinie der Hauptstraße in der Um gebung des neuen Schulgebäudes sollen zunächst noch weitere Ermittel ungen angestellt werden. tzine Tour nach dem Kranichsee. „Wer Gelv hat, geht in» Bad, wer kein» hat, nach Schöneck," jagt der vogtländischc Dichter Riedel. Ich gehöre leider zu den Letzteren und strampelte zwar nicht nach Schöneck, sondern nach dem „Kranichsec". Kranichsce? Wo liegt der? Woher der Name? „Oben" im sogenannten sächsischen Sibi rien, zwischen Karlsfeld und dem böhmischen Orte mit dem ominösen 'Namen „Sauersack," ist er zu suchen. Mein Weg führte mich zunächst nach Bad ReiboldSgrün. Beim Forsthause Georgengrün bietet sich dem Auge ein herr licher Blick. Ring» herum hohe, bewaldete Berge: der Kuh- und Laubberg, Oberschönheide, der Steinberg bei BurlhardtS- grün, Esclsberg bei Sofa, die Morgenleithe bei Schwarzenberg, Auer»- und Fichtelberg sind sichtbar. Die Forsten von Rautenkronz liegen zu unseren Füßen. Hier steht auch da» „Sommerheim der Leipziger Ferienkolonien Grünhaide". Ein schöne», schmuckes Holzgebäude ist e«, im Schweizerstile ge halten: ring« um da» Hau» führt eine Veranda, um auch bei Regen den Kindern den Aufenthalt im Freien und da» Einothmen der ozonreichen BergeSlust zu ermöglichen. Im Garten und einem weiten Wiescnplane können sich die Bleichen, Kranken nach Herzenslust tummeln. Eine Lehrerin übt die Aussicht. Dreimal im Jahre halten Kolonien Einkehr. Eine schöne, schattige Straße führt un« bergab; recht« und link« hoher, kräftiger Fichtenbestand; muntere, klare Waldbächlcin stürzen zu Thal. Dasselbe ist erreicht. Von link« mündet die Straße von ReiboldSgrün ein, von recht» kommt der „Zinsbach". Flinke, schwarze Forellen beleben ihn. Am Wege steht eine hohe Kiefer, an der ein langer Riß, von einem Blitzschläge stammend, zu sehen ist. Eine schöne, saftige Waldwiesc zur Rechten, steilanstrebende Berge zur Linken be grenzen den Weg bi« zum Orte Rautcnkranz. Diese» Kirch dorf ist wegen seine: gesunden, waldreichen Lage längst al« Sommerfrische hinreichend bekannt und wird namentlich von Chemnitz und Leipzig vielfach besucht. Und da auch von ReiboldSgrün und Auerbach au» Herrschaften Einkehr hallen, so entwickelt sich dort in den Sommermonaten ein frische», fröhliche» Leben, zu dem der Wirth, Herr Schuster, durch gute Küche und Keller nicht wenig beiträgt. Unser nächste« Ziel ist Morgenröthe. Schon die Namen der in dieser Gegend auftretenden Ortschaften: Rautenkranz, Mörgenröthc, Jäger-grün, Tannenbergsthal sind anheimelnd sür einen Naturmenschen und deuten hin auf die Genüsse, die hier zu finden sind: Tannen- und Jägergrün, Berg und Thal. Auf weißem Granit führt un« ein enge» Thal die Phra hinauf. Die saftgrünen Wiesen sind von vielen Bewäffer- ung«gräben durchzogen. Einige Brettmühlen liegen am Wege; da» Thal erweitert sich wieder etwa». Vor un» befindet sich da« Hammerwerk Morgenröthe. Lieblich und idyllisch liegen die einfachen Häuser zerstreut im Thale, von hohen
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